Testen und Prüfen: DaF-Prüfungssystem nach dem GER · Teacher Training and Train the Trainer:...

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Foreign Languages Education for Professional Purposes (FLEPP) Teacher Training and Train the Trainer: German for Specific Purposes (Medicine, Agricultural Science) Fortbildungswoche Deutsch als fremde Fachsprache: Medizin, Agrarwissenschaften, 10.11.2014 16.11.2014 Testen und Prüfen: DaF-Prüfungssystem nach dem GER Hans-Werner Huneke Pädagogische Hochschule Freiburg [email protected]

Transcript of Testen und Prüfen: DaF-Prüfungssystem nach dem GER · Teacher Training and Train the Trainer:...

Foreign Languages Education for Professional Purposes (FLEPP)

Teacher Training and Train the Trainer: German for Specific Purposes (Medicine, Agricultural Science)

Fortbildungswoche Deutsch als fremde Fachsprache: Medizin, Agrarwissenschaften, 10.11.2014 – 16.11.2014

Testen und Prüfen: DaF-Prüfungssystem nach

dem GER

Hans-Werner Huneke

Pädagogische Hochschule Freiburg

[email protected]

1. Chancen für DaF (Kaukasus, Mittelasien)

Rückgang der Zahl der Lernenden und der

Studierenden

Deutsch als zweite Fremdsprache

Deutsch als Fach- und Berufssprache

Deutsch für spezifische Zwecke (z. B.

Studium)

1. Chancen für DaF (Kaukasus, Mittelasien)

Konsequenzen für die Hochschulausbildung

Zuschnitt von Studiengängen (philologisch,

nicht philologisch)

Abschlusskompetenzen und Studieninhalte

Kontinuierliche Modernisierung und

Qualitätssicherung in den Studiengängen

1. Chancen für DaF (Kaukasus, Mittelasien)

Modernisierung und Qualitätssicherung

Handlungs- und Kompetenzorientierung

(„Learning Outcome“)

Einbettung in den Unterricht in anderen

Fremdsprachen

Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen

für Sprachen (Europarat 2001)

2. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen

für Sprachen (GER)

Ziele:

Vergleichbarkeit und Transparenz von Lernzielen und Qualifikationen für die Lernenden und für „Abnehmer“

Förderung eines aufgaben-basierten, handlungsorientierten und lernerzentrierten Unterrichts, Förderung von Lernerautonomie und lebenslangem Lernen

Förderung von Mehrsprachigkeit in Europa

2. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen

für Sprachen (GER)

A

Elementare

Sprachverwendung

B

Selbständige

Sprachverwendung

C

Kompetente

Sprachverwendung

A1

Einstieg

(Break-

through)

A2

Grundlagen

(Waystage)

B1

Mittelmaß

(Threshold)

B2

Gutes

Mittelmaß

(Vantage)

C1

Fortgeschritt

ene

Kenntnisse

(Proficiency)

C2

Exzellente

Kenntnisse

(Mastery)

Kompetenzentwicklungsmodell:

2. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen

für Sprachen (GER)

Beschreibung der Sprachkompetenz:

Kannbeschreibungen und Skalen beschreiben: WAS kann der Lernende? WIE GUT kann der Lernende es?

Annahme: Kompetenzentwicklung A B C

„WAS?“: Kannbeschreibungen (Deskriptoren):

KANN + <was> + <Merkmale des Textes/der Situation> + VERB + <Bedingungen und Einschränkungen>

Kann Fehler bei Zeitformen oder bei Ausdrücken, die zu Missverständnissen führen, korrigieren, sofern die Gesprächspartner signalisieren, dass es ein Problem gibt.

Kann Fehler bei Zeitformen oder bei Ausdrücken, die zu Missverständnissen führen, korrigieren, sofern die Gesprächspartner signalisieren, dass es ein Problem gibt. („Kontrolle und Reparaturen“, B 1)

2. GER

„WIE GUT?“: Bewertungskriterien

Skala, Beispiel "kommunikative und soziolinguistische

Angemessenheit", Niveau A1:

durchweg partner- und situationsadäquat 4 P.

meist partner- und situationsadäquat 3 P.

nur teilweise partner- und situationsadäquat 2 P.

kaum partner- und situationsadäquat 1 P.

nicht partner- und situationsadäquat 0 P.

2. GER

Für die Arbeit mit dem GER (DaF):

2. GER

3. Testen und Prüfen

Testarten:

Diagnostische Tests (z. B. Einstufungstests)

Lernfortschritts- und Leistungsprüfungen (z. B.

Benotung von Studierenden am Ende einer

Lehrveranstaltung)

Feststellungsprüfungen (Niveauprüfungen,

Qualifikationstests, Proficiency Tests)

3. Testen und Prüfen

Testarten:

Diagnostische Tests (z. B. Einstufungstests)

Lernfortschritts- und Leistungsprüfungen (z. B.

Benotung von Studierenden in einer

Lehrveranstaltung)

Feststellungsprüfungen (Niveausprüfungen,

Qualifikationstests, Proficiency Tests)

3. Testen und Prüfen

Testen:

Normen: kriterienbezogen (nicht sozial oder

individuell)

Gegenstand: kompetenzbezogen (alle vier

Fertigkeiten; Wortschatz, Grammatik und

Aussprache sind funktional eingeordnet)

Beurteilung

erfordert detaillierte Deskriptoren („WAS?“)

erfordert Skalen („WIE GUT?“)

erfordert Beurteilungstraining

4. Beispiel: DSH

(PH Freiburg, Sommersemester 2014)

1. Hörverstehen (60 Minuten, 20%)

2. Leseverstehen (20%) und wissenschafts-

sprachliche Strukturen (10%), (90 Minuten)

3. Textproduktion (70 Minuten, 20%)

4. Mündliche Prüfung (15 Minuten, 30%)

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

1. Hörverstehen

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

1. Leseverstehen und wissenschafts-

sprachliche Strukturen Wolf-Graaf, A.: Frauenarbeit und Frauenleben im Mittelalter. In:

Frauenforschungsgruppe des AstA der Universität zu Köln (Hrsg.)

1983. Frauen und Wissenschaft. Ringvorlesung WS 1982/83.

Dokumentation der Vorträge. Köln: Universität zu Köln, S. 112-114.

Aufgaben zum Leseverstehen

Aufgabe 1 Lesen Sie den Text „Frauen in Handwerk und

Handel“.

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Aufgabe 2: Bitte beantworten Sie die Fragen 1 - 5. Schreiben

Sie, wenn möglich, vollständige Sätze und benutzen Sie eigene

Formulierungen.

1. Wie ist es zu erklären, dass man heute noch falsche Vorstellungen

von der Frauenarbeit in früheren Jahrhunderten hat?

2. Welcher Bereich von Frauenarbeit ist durch historische Quellen

besonders gut dokumentiert?

3. Welche Funktion hatten (a) Amtsmeister und (b) Amtsmeisterinnen

in den Zünften?

(a)___________________ b) ____________________

[…]

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Aufgabe 3: Ergänzen Sie die folgende Übersicht.

Ausbildung zur Seidenmacherin in Köln (1504)

6. Zur Ausbildung zugelassen: ____________________________

7. Eintrittsalter: ____________________________

8. Dauer der Ausbildung: ____________________________

9. Kosten der Ausbildung: ____________________________

10. Pflichten der Ausbilderin/Meisterin:

(a)_______________________________

(b)_______________________________

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Aufgabe 4: Beantworten Sie die Fragen 11 – 14.

11. Worauf bezieht sich dies in Zeile [4]? ____________________

12. Worauf bezieht sich sie in Zeile [17]? ____________________

13. Worauf bezieht sich hierfür in Zeile [23]? ____________________

14. Worauf bezieht sich vier solcher Gehilfinnen in Zeile [25]? _______

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Aufgaben zu Wissenschaftssprachlichen Strukturen

Aufgabe 1 Verwandeln Sie die unterstrichenen Satzteile in

Relativsätze.

Die in den Frauenzünften organisierten Meisterinnen wählten

jährlich zwei Amtsmeisterinnen aus ihrer Mitte.

Über als Handwerk ausgeübte Frauenarbeit wird in einigen

historischen Quellen berichtet.

Die als Gewerbepolizei fungierenden Amtsmeister vertraten die

Zunft politisch nach außen.

Eine vier Gesellinnen beschäftigende Meisterin durfte keine weitere

Gesellin einstellen.

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Aufgaben zu Wissenschaftssprachlichen Strukturen

Aufgabe 2 Verwandeln Sie die unterstrichenen Satzteile in

Nebensätze.

Trat ein Mädchen in die Lehre ein, so musste sie 2-3 rheinische

Gulden zahlen.

Nach Beendigung der Lehrzeit konnte eine junge Frau sich

selbstständig machen.

Trotz der schlechten Erfolgsaussichten gaben die Frauen den

Arbeitskampf nicht auf.

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Aufgaben zu Wissenschaftssprachlichen Strukturen

Aufgabe 3: Verwandeln Sie die passivischen Formen in aktivische.

Das Lehrmädchen musste nach einer gewissen Zeit von der

Hauptseidenmacherin in das Lehrtöchterbuch eingeschrieben

werden.

Ende des 15. Jahrhunderts konnte ein Handwerksbetrieb nur dann

von einer Witwe weiter geführt werden, wenn sie sich wieder

verheiratete.

Aus den Steuerlisten lässt sich ersehen, wie hoch der Anteil der

Frauen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen war.

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Textproduktion

Schreiben Sie einen Text (Umfang ca. 250 Wörter) zum

Thema: „Mehr Freizeit bedeutet mehr Freiheit“

Nehmen Sie zu dieser Aussage Stellung und begründen

Sie Ihre Stellungnahme.

[Text]

Gehen Sie auch auf die Situation in Ihrem Heimatland ein.

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Mündliche Prüfung

Sie haben 20 Minuten Zeit zur Vorbereitung. Danach

beginnt das Prüfungsgespräch. Sie können sich während

der Vorbereitungszeit Notizen machen. Sie dürfen auch ein

einsprachiges Wörterbuch verwenden.

Zur Vorbereitung:

Bitte lesen Sie Material 1. Es informiert Sie über die

Konzepte „Leichte Sprache“ und „Einfache Sprache“.

Nur zur Veranschaulichung: Bitte lesen Sie auch Material

2. Es ist ein Beispiel für eine Nachricht in „einfacher

Sprache“.

4. Beispiel: DSH (PH Freiburg, Sommersemester 2014)

Mündliche Prüfung

Ihre Aufgabe:

Bitte bereiten Sie sich darauf vor, in ca. 5 Minuten das

Konzept „leichte/einfache Sprache“ vorzustellen. Beurteilen

Sie auch: Was spricht dafür, was spricht möglicherweise

dagegen?

5. Aufgabe (Gruppenarbeit)

Bitte erkunden Sie einen der genannten Tests. Stellen Sie den

Test dann der ganzen Gruppe vor. Gehen Sie dabei auch auf diese

Punkte ein:

Niveaustufe(n) des Tests

Zielgruppe

Zweck des Tests

Aufbau, Durchführung, Auswertung/Beurteilung

Tests:

1. Dialang

2. TestDaF

3. Patientenkommunikationstest

4. BULATS

https://home.ph-freiburg.de/hunekefr Hinweise zum Workshop

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Literaturhinweise

Europarat (2001): Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen. Lernen, lehren, beurteilen. Berlin u.a.: Langenscheidt.

Glaboniat, Manuela u.a. (2005): Profile deutsch. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen. Lernzielbestimmun-gen, Kannbeschreibungen, kommunikative Mittel. Berlin u.a.

Glaboniat, Manuela (2013): Testen, Prüfen und Beurteilen von Deutschkenntnissen und der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen GER. In: In: Ingelore Oomen-Welke, Bernt Ahrenholz (Hg.): Deutsch als Fremdsprache. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. 287–297. (=Deutschunterricht in Theorie und Praxis10).

Huneke, Hans-Werner (2013): DaF in Deutschland, DaF in der Welt. In: Ingelore Oomen-Welke, Bernt Ahrenholz (Hg.): Deutsch als Fremdsprache. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. 11–23. (=Deutschunterricht in Theorie und Praxis10).