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Techniken der Regionalanalyse Übung WS 2001/2002 Leitung: Mag. Dr. Rudolf Giffinger DI Hans Kramar Erzeugen von einfachen thematischen Karten mit Hilfe von ArcView 3.0 Institut für Stadt- und Regionalforschung Technische Universität Wien

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Techniken der Regionalanalyse

Übung WS 2001/2002

Leitung: Mag. Dr. Rudolf Giffinger

DI Hans Kramar

Erzeugen von einfachen thematischen Karten mit Hilfe von ArcView 3.0

Institut für Stadt- und Regionalforschung Technische Universität Wien

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ZIEL DIESER ÜBUNGSEINHEIT

Das Ziel dieser Übungseinheit ist es, jene Methoden und Elemente der PC-Software ArcView

3.0 vorzustellen, die notwendig sind, um einfache thematische Karten mit druckreifem Layout

anfertigen zu können. Dies scheint im Zuge des gesamten Übungsprogrammes vor allem

insofern von Bedeutung, als die Analyseergebnisse der vorhergegangenen Arbeitsschritte aus

dem Potential- und dem Huffmodell in ihrer räumlichen Verteilung wesentlich anschaulicher

und leichter interpretierbar sind.

In der folgenden Übungseinheit soll nun anhand eines einfachen Beispiels die Erstellung und

Gestaltung von thematischen Karten veranschaulicht werden. Dabei soll anhand gegebener

geographischer und struktureller Daten für die Gemeinden des Salzburger Zentralraumes eine

Karte mit folgenden Inhalten erarbeitet werden:

• Bevölkerungsdichte (mit Hilfe der Farbflächendarstellung)

• Zahl der Beschäftigten nach den 3 Wirtschaftssektoren (mit Hilfe von Größenpunkten)

Alle für das Übungsbeispiel notwendigen Daten befinden sich im Verzeichnis \\ RASEVEN \

INSTITUTE \ E266 \ LVA \ TDRA \ DATEN \ ARCVIEW:

• gdr_zr.shp / gdr_zr.shx / gdr_zr.dbf ... Gemeindegrenzen im Salzburger Zentralraum

• besch91.dbf ... Beschäftigungsdaten

Die wichtigsten Ergebnisse der Einzelhandelsanalyse im Salzburger Zentralraum sollen auf

analoge Weise in „druckreifen“ Karten für den Endbericht dargestellt werden. Die

kartographische Grundlage dafür, die sich von der im Übungsbeispiel verwendeten

Gliederung insofern unterscheidet, als dort die Gemeinde Salzburg in Zählsprengel unterteilt

wird, ist ebenfalls im oben angeführten Verzeichnis zu finden:

• zbez_zr.shp / zbez_zr.shx / zbez_zr.dbf ... Gemeinde- bzw. Zählsprengelgrenzen im

Salzburger Zentralraum

Abschließend soll darauf hingewiesen werden, daß die im Rahmen dieser Übungseinheit

vorgestellten Prozeduren nur einen kleinen Teil der vielseitigen Möglichkeiten von ArcView

3.0 abdecken, die parallel im 3.Semester im Zuge der GIS-Vorlesung und Übung ausführlich

erläutert und behandelt werden.

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ARBEITSSCHRITTE

1. ÖFFNEN VON ARCVIEW 3.0

• ArcView 3.0 über START / PROGRAMS / ARCVIEW / ARCVIEW GIS VERSION 3.0

öffnen.

Das danach erscheinende Projektfenster (noch ohne Namen!) listet die zur Auswahl stehenden

Dokumenttypen auf. Mit diesem Fenster wird die Auswahl des aktiven Dokumenttyps (und

damit auch die jeweilige Benutzeroberfläche) gesteuert.

1. „VIEW“ (Ansicht): Eine "View" umfaßt eine oder mehrere „Themes“ (räumliche

Datenschichten, die geometrische Informationen beinhalten) sowie Informationen über

die Legende und die kartographische Darstellungsform, die mit diesen Daten verbunden

sind.

2. „TABLE“ (Tabelle): Eine Tabelle beinhaltet Daten in tabellarischer Form, die mit

„Themes“ verknüpft werden müssen, um Attribute von räumlichen Einheiten darzustellen

(z.B. Daten der amtlichen Statistik für Gemeinden).

3. „CHART“ (Diagramm): Daten aus Tabellen können in Form von Balken-, Kreis- oder

Linien - Diagrammen dargestellt werden.

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4. „LAYOUT“ (Layout): Kartographisches Produkt. In einem Layout können die

unterschiedlichen Darstellungsformen von Daten (VIEWS, TABLES und CHARTS)

zusammengeführt und mit den notwendigen kartographischen Annotationen ausgestattet

werden (also: Nordpfeil, Maßstabsleiste, Titel, Legende, Impressum usw.).

5. „SCRIPT“ (Programm): AVENUE-Programm, das zur Automatisierung von Abläufen

in ArcView oder zur Erfüllung einer bestimmten Funktion, die als Befehl in ArcView

selbst nicht direkt enthalten ist, dient.

Alle Dokumente zu einem bestimmten Inhalt werden in einem „PROJECT“ (Projekt)

zusammengefaßt und integriert: d.h. als "Projekt" (*.apr) wird in ArcView eine Sammlung

von Datenschichten, Attributtabellen und allen dazugehörigen Karten, Diagrammen oder

Programmen bezeichnet, die einen inhaltlichen Zusammenhang aufweisen. Die Daten selbst

können sich in unterschiedlichen Verzeichnissen bzw. Ordnern befinden, es werden in einem

Projekt jeweils nur die Verweise (Pfade) auf die verwendeten Daten gespeichert.

Um das aktuelle Projekt zu benennen, ist es als Datei durch FILE / SAVE PROJECT AS unter

dem gewünschten Namen abzuspeichern. Es ist empfehlenswert, den Speichervorgang

während der Arbeit an einem Projekt in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

2. VIEW DEFINIEREN

Zunächst ist eine neue „View“, die sämtliche räumliche Datenschichten („Themes“) für die zu

erstellende Karte enthalten soll, zu definieren.

• Neue „View“ über VIEWS / NEW öffnen

• Mit VIEW / PROPERTIES benennen (z.B. „Bevölkerung und Beschäftigung“)

Sobald ein bestimmter Dokumenttyp (in diesem Fall eine „View“) aktiviert ist, sind auch die

relevanten Befehls- und Werkzeugsymbole sichtbar. Die Benutzeroberfläche gliedert sich in

folgende 3 Bereiche (siehe Abbildung):

1. Menüleiste: umfaßt, hierarchisch gegliedert, alle Befehle von ArcView zu einem

bestimmten Dokumenttyp

2. Befehlssysmbole: umfaßt die wichtigsten Befehle der Menüleiste (direkter Zugriff)

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3. Werkzeugsymbole: umfaßt alle Werkzeuge, mit denen graphisch- interaktiv gearbeitet

wird (über die Menüleiste nicht zugänglich)

Die dabei zur Auswahl stehenden Optionen sind in jedem ArcView-Manual (oder im

Skriptum zur GIS-Übung) nachzulesen. Hier sollen nur jene erläutert werden, die für die

vorgegebene Aufgabenstellung von Relevanz sind.

3. KARTOGRAPHISCHE GRUNDLAGE AUSWÄHLEN

Als kartographische Grundlage der zu erstellenden Karten sollen ausgewählte Gemeinden des

Salzburger Zentralraumes verwendet werden. Diese sind in Form von Polygonen

(geschlossene Linienzüge / Flächen) als Shape-Files verfügbar („gdr_zr“).

Shape-files können entweder Punkte (z.B. Bahnhöfe wie in „bahnhalt“), Linien (z.B. Straßen

wie in „str_zr1“) oder Polygone (z.B. Gemeinden wie in „gdr_zr“) enthalten und bestehen in

ArcView aus drei Dateien (*.shp: Geometrie, *.shx: Index, *.dbf: Attribute), die sowohl die

geometrischen als auch die attributiven Informationen zu einer bestimmten Thematik

enthalten.

Um diese Informationen über die betrachteten Gemeinden zu erhalten, ist das Shape-File

„gdr_zr“ (Verzeichnis siehe Seite1) als Thema zu öffnen.

Menüleiste Befehlssymbole Werkzeugsymbole

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• VIEW / ADD THEME (oder über das Befehlssymbol )

• Thema in der Legende (linke Spalte im View) durch Aktivierung des Quadrats links vom

Themennamen sichtbar machen

Da bekannt ist, daß die zugrundeliegenden geographischen Koordinaten des geöffneten

Shape-files in Metern angegeben sind, ist nun in VIEW / PROPERTIES unter „map units“

und „distance units“ jeweils „meters“ auszuwählen. Dies ist notwendig, um später den

Maßstab der kartographischen Darstellung ermitteln zu können.

4. ÜBERBLICK ÜBER DATEN UND INHALTE EINES THEMAS

Alle attributiven Informationen des aktiven Themas sind im „Table“, der Attributtabelle, die

als dBase Datei (*.dbf ) gespeichert ist und damit auch in SPSS bearbeitet werden kann,

ersichtlich. Der Table wird auf folgende Weise geöffnet:

• Gewünschtes Thema aktivieren

• THEME / TABLE (oder Befehlssymbol )

Der Name der Attributtabelle ist zunächst „Attributes of .... (Name des Themas)“, kann aber

aber unter TABLE / PROPERTIES verändert werden. Die Tabelle enthält in jedem Fall den

„Shape“ (Polygon / Polyline / Point) der Daten, also die Information darüber, ob es sich um

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Polygone, Linien oder Punkte handelt, aber auch attributive Informationen, die auch in der

zugehörigen dBase Datei in SPSS eingesehen und bearbeitet werden können. Die Geometrie

der Daten ist in der Attributtabelle nicht ersichtlich.

Durch Anklicken einer oder mehrerer (mit Shift-Taste) Datensätze ist es möglich, einzelne

Elemente (Regionen) zu markieren, die dann sowohl im Table als auch im View gelb

angezeigt werden. Durch EDIT / SELECT NONE können derartige Markierungen im aktiven

Table wieder aufgehoben werden.

Um die Informationen der Attributtabelle für ein bestimmtes Polygon zu erhalten, ist zunächst

das Werkzeugsymbol „Information“ zu aktivieren. Durch Anklicken eines bestimmten

Elementes (in diesem Fall ein Polygon) erhält man das Fenster „Identify results“, in dem alle

Attribute dieses Elementes ersichtlich sind. Da in der Tabelle stets auch Informationen

enthalten sind, die das Element kennzeichnen (Name der Region, Code,...), kann man auf

diese Art auch einzelne Polygone identifizieren.

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5. DARSTELLEN VON DATEN AUS DER ATTRIBUTTABELLE

In diesem Abschnitt soll erläutert werden, wie folgende Inhalte kartographisch für den

Salzburger Zentralraum dargestellt werden können:

1. Bevölkerungsdichte als Farbflächenkarte

2. Zahl der Beschäftigten nach den 3 Wirtschaftssektoren als Größenpunktekarte

5.1. Bevölkerungsdichte als Farbflächenkarte

Um Daten aus der Attributtabelle darstellen zu können, ist der „legend editor“ durch

Doppelklicken auf ein Thema zu öffnen.

Zur Erstellung einer Karte über die Bevölkerungsdichte eignet sich eine Farbflächenkarte

(Choroplethenkarte), mit deren Hilfe Verhältniswerte (betrachtete Größe in Relation zu einer

Verhältnisgröße wie km², Einwohner,...) dargestellt werden, am besten. Aus diesem Grund ist

bei „legend type“ „graduated colour“ auszuwählen. Im „classification field“ bietet ein pull-

down Menü sämtliche Felder der Attributtabelle als mögliche darzustellende Variablen. Zur

Darstellung der Bevölkerungsdichte für das Jahr 1991 ist hier die Variable „bev91“

auszuwählen, die in Relation zur Regionsfläche „area“ gesetzt wird („nomalized by“).

In „classify..“ kann die Zahl der gewünschten Klassen und die Art der Klassenbildung (gleich

breite Klassen, Klassen mit gleich vielen Beobachtungen,...) bestimmt werden. Da die

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Quotienten, die durch die Relativierung der Bevölkerung zur Fläche entstanden sind, zu klein

sind, um eine Klassenbildung nach 3 Kommastellen vorzunehmen, ist in „round values at“ die

Zahl der betrachteten Kommastellen zu erhöhen. Die Klassifizierung der Daten kann aber

auch individuell durch Angabe der Klassengrenzen in der Spalte „value“ des legend editors

erfolgen. Dabei können zusätzliche Klassen mit eingefügt und überflüssige mit

eliminiert werden. Bei der selbständigen Festlegung der Klassengrenzen kann die statistische

Verteilung der ausgewählten Variablen, die unter „statistics...“ abgerufen werden kann,

hilfreich sein. Die einzelnen Klassen können zudem „labels“ erhalten, die entweder quanitativ

(Klassengrenzen) oder qualitativ („sehr hoch“, „niedrig“,...) sein können. Diese Labels haben

keinen Einfluß auf die Klassenbildung, sie dienen lediglich zur Beschreibung der in der Spalte

„Value“ definierten Klassen für die Legende und sollten daher leicht lesbar und allgemein

verständlich sein.

Nach der Klassifizierung der Daten kann nun in „Color ramps“ eine bestimmte Farbskala

gewählt werden. Dabei ist vor allem zu entscheiden, ob für die betrachtete Darstellung eine

monochromatische, bichromatische oder polychromatische Skala sinnvoll ist. Wie die

Klassengrenzen können aber auch die Farbstufen der einzelnen Klassen durch Öffnen des

„Symbol windows“ (WINDOW / SHOW SYMBOL WINDOW oder durch Doppelklicken der

Farbkästchen) in der „Colour Palette“ ( ) individuell bestimmt werden.

Da bestimmte Festlegungen, die bei der Bearbeitung der Legende vorgenommen werden, bei

der Veränderung anderer Einstellungen verlorengehen können, sollte bei der Erstellung einer

Legende folgende Reihenfolge eingehalten werden:

1. Kartentyp festlegen

2. dazustellende Variable auswählen

3. Anzahl der Klassen festlegen

4. Klassengrenzen definieren

5. Labels zuweisen

6. Farbskala auswählen

Sobald die Legende die gewünschte Form (Klasseneinteilung und Farbskala) aufweist, wird

sie mit APPLY dem aktiven Thema am linken Rand der View zugewiesen. Dort kann durch

Aktivierung (bzw. Deaktivierung) des Quadrats links vom Themennamen die Karte sichtbar

(bzw. unsichtbar) gemacht werden.

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5.2. Zahl der Beschäftigten nach den 3 Wirtschaftssektoren als Größenpunktkarte

Für einen neuen Karteninhalt ist ein neues Thema anzulegen. Da für diesen Inhalt aber das

gleiche Shape-File verwendet werden soll (gleiche kartographische Grundlage), kann das

aktive Thema mit EDIT / COPY THEMES und EDIT / PASTE einfach dupliziert werden.

Um die beiden Themen unterscheiden zu können, ist es sinnvoll, sie nach ihren Inhalten

(„Bevölkerungsdichte“ bzw. „Beschäftigte nach Sektoren“) über THEME / PROPERTIES zu

benennen. Ein Blick in die Attributtabelle des neu angelegten Themas zeigt, daß dieses Shape-

file keine Informationen über sektorale Beschäftigtenzahlen enthält. Folglich müssen zunächst

geeignete Daten in ArcView importiert und der Attributtabelle des neuen Themas zugewiesen

werden.

Im Projektfenster (erreichbar über WINDOW / Name des Projektes) kann eine neue Tabelle

mit zusätzlichen attributiven Informationen über das Untersuchungsgebiet eingelesen werden.

Diese Tabelle muß in SPSS als Dbase-Datei gespeichert worden sein, und eine Variable

enthalten, nach der die räumlichen Einheiten identifiziert und den Elementen des bestehenden

Shape-Files zugewiesen werden (z.B. Gemeindecode, Name,...). Durch Aktivieren von

„TABLES“ und „ADD“ in Projektfenster kann ein solches File „importiert“, also in das

Projekt eingebunden werden. Die Informationen über die Beschäftigten nach

Wirtschaftssektoren sind in der Datei „besch91.dbf“ gespeichert.

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Die Tabelle „besch91.dbf“ erscheint nach dem Öffnen als eigenes Fenster auf dem

Bildschirm. Sie enthält den Gemeindecode, die Zahl der Beschäftigten in den drei

Wirtschaftssektoren und deren Summe. Dieses externe Datenfile enthält keine geographischen

Informationen und muß daher über den Gemeindecode mit der Attributtabelle des aktiven

Themas verknüpft werden. Dazu wird zunächst das Feld „gemcode“ durch Anklicken des

betreffenden Spaltenkopfes in der geöffneten Tabelle „besch91.dbf“ aktiviert. Danach wird

auch in der Attributtabelle des aktiven Themas „Attributes of gdr_zp.shp“ die entsprechende

Variable, nach der die beiden Tabellen verknüpft werden sollen und die deshalb ebenfalls den

Gemeindecode enthalten muß („gde“), angeklickt. Über TABLE / JOIN oder über das

Werkzeugsymbol werden bei Übereinstimmung der Gemeindecodes die Informationen

der neuen Tabelle an die bereits bestehende Attributtabelle angehängt. Die Tabelle „Attributes

of gdr_zp.shp“ enthält nun auch die sektoralen Beschäftigtendaten.

Um den Inhalt des neuen Themas „Beschäftigte nach Sektoren“, dessen Tabelle nun

zusätzliche Informationen enthält, festlegen zu können, ist durch Doppelklicken des

aktivierten Themas der „Legend editor“ zu öffnen. Da das neue Thema durch Duplikation

entstanden ist, sind im Legendeneditor noch alle Informationen des anderen Themas

enthalten.

Für eine Karte über die regionalen Beschäftigtenzahlen eignet sich die

Größenpunktdarstellung, mit der absolute Werte als unterschiedlich große Kreise dargestellt

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werden, am besten. Diese Darstellungsform bringt zusätzlich den Vorteil, daß die Kreise in

verschiedenfarbige Sektoren unterteilt werden können („Tortendiagramm“), wodurch es

möglich ist, die Beschäftigten nach ihrer wirtschaftlichen Zugehörigkeit zu unterscheiden.

Solche Signaturen enthalten daher zwei verschiedene Informationen. Neben dem absoluten

Wert einer Variablen kann so auch deren Zusammensetzung dargestellt werden.

Für diese Darstellung ist bei „legend type“ „chart“ anzugeben“ Als „chart type“ ist das

Symbol für pie-charts („Tortendiagramm“ - ) zu selektieren.

Da die Größe der Kreissignaturen den Beschäftigtenzahlen entsprechen soll, ist unter

„Properties“ die Anzahl der Gesamtbeschäftigten („besch91“) als „Size Field“ zu wählen. Die

Dimensionierung der Größenpunkte kann durch „Minimum Size“ und „Maximum Size“

festgelegt werden. Dabei ist darauf zu achten, daß zu kleine Signaturen schwer zu lesen sind,

während bei zu großen die Gefahr besteht, daß sie die Farbflächen des anderen Karteninhalts

(Bevölkerungsdichte) gänzlich überdecken. Um die Größenpunkte in verschiedenfarbige

Sektoren zu unterteilen, sind die Beschäftigungszahlen in den drei Wirtschaftssektoren

(„prim91“, „Sek91“, „tert91“) durch anklicken und hinzufügen (ADD) in das rechte Fenster

zu übertragen. Durch Doppelklicken der Farbkästchen können die Farben der einzelnen

Kreissektoren in der „Color Palette“ individuell gewählt werden. Damit die dadurch

festgelegten Tortendiagramme über die zuvor angefertigte Farbflächenkarte gelegt werden

können, ist das „Background Symbol“ transparent zu gestalten ( in der „Fill Palette“).

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Danach kann durch „apply“ die derart gewählte Legende in die View übernommen werden.

Um die Größenpunkte über die Farbflächenkarte zu legen, ist das Thema „Beschäftigte nach

Sektoren“ in der linken Spalte der View vor das Thema „Bevölkerungsdichte“ zu verschieben.

Die thematische Karte mit den Inhalten „Bevölkerungsdichte“ (als Farbflächen) und

„Beschäftigte nach Sektoren“ (als pie-charts) sollte nun folgendes Aussehen haben:

6. ERSTELLEN EINES DRUCKREIFEN LAYOUTS

Die Karte, die in der View „Bevölkerung und Beschäftigung“ erstellt worden ist, enthält zwar

alle wichtigen Informationen, doch ist sie aufgrund ihrer Form her kaum zur Veröffentlichung

geeignet, da „druckreife“ Karten neben der räumlichen Darstellung auch Inhalte wie Titel,

Nordpfeil, Legende, Maßstab oder andere Gestaltungselemente enthalten müssen. Um eine

solche Karte in ArcView erstellen zu können, ist ein „Layout“ anzufertigen. Durch die

Befehlsfolge VIEW / LAYOUT... wird der „Template Manager“ geöffnet, in dem

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verschiedene Layout-Vorlagen angeboten werden. Existiert noch keine selbst erstellte

Vorlage, ist eine der vorgegebenen „Templates“ auszuwählen.

Wählt man eines dieser „Templates“, wird ein Layoutvorschlag erstellt, der nun beliebig

bearbeitet werden kann. Die Werkzeugleiste enthält die wichtigsten Gestaltungsinstrumente:

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Die wichtigsten der vielen Anwendungsmöglichkeiten dieser Werkzeuge, die für die

Gestaltung von Karten relevant sind, sollen im folgenden kurz vorgestellt werden:

• Wenn der schwarze Pfeil (1) aktiviert ist, können sämtliche Elemente angewählt und

aktiviert werden. Die einzelnen Gestaltungselemente können dann ähnlich wie in

CORELDRAW gruppiert, dupliziert, vergrößert, verkleinert, verschoben oder im

Symbolfenster (Einblenden durch WINDOW / SHOW SYMBOL WINDOW) bearbeitet

werden (Größe, Farbe, Schriftart,...).

• Wird das Werkzeug „T“ (6) aktiviert, können beliebige Texte, wie Titel, Quellenangaben

oder Erläuterungen in die Karte geschrieben werden.

• Der Button (7) bietet Punkte, Linien, Rechtecke oder Polygone in einem pull-down Menü

als Gestaltungselemente.

• Mit dem Werkzeugsymbol ganz rechts (8) kann ein pull-down Menü geöffnet werden, das

die Möglichkeit bietet, interaktiv bestimmte Kartenelemente einzufügen. So können

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Kästchen für Karteninhalte aus einer View, Legenden, Maßstabsleisten (dafür müssen in

VIEW / PROPERTIES Map-Units definiert worden sein) oder Nordpfeile definiert

werden. Auf diese Art können in einem Layout auch mehrere Karten (z.B.

Übersichtskarten) nebeneinander abgebildet werden.

• Die Karteninhalte, die aus anderen Dokumenttypen (in diesem Fall Views) übernommen

werden, sind interaktiv mit diesen verbunden. Das bedeutet, daß etwa eine Änderung der

Legende in der View auch im LAYOUT wirksam ist. Diese interaktive Verbindung kann

in „View Frame Properties“ (durch Doppelklicken des betreffenden Karteninhalts oder

über GRAPHICS / PROPERTIES) durch Deaktivierung des „Live link“ unterbrochen

werden.

• Um die Legende ändern zu können, muß sie aktiviert und mit GRAPHICS / SIMPLIFY in

einzelne Textbausteine zerlegt werden, die sich dann wie jeder andere Text bearbeiten

lassen (Doppelklicken – „Text properties“). Danach besteht allerdings keine Verbindung

mehr zur Legende im zugeordneten View, weshalb Veränderungen der Klassifizierung

oder der Farbgebung nicht automatisch übernommen werden.

• Durch (De-) Aktivierung von „Snap to grid“ unter LAYOUT / PROPERTIES können die

Elemente am vorgegebenen Raster ausgerichtet werden. Dort ist es auch möglich, den

Namen des Layouts zu ändern.

Bei der Gestaltung eines Layouts sollte beachtet werden, daß eine „druckreife“ Karte neben

der graphischen Information auch folgende Inhalte haben sollte:

• Titel

• Legende

• Räumliche Bezugsebene (Bezirke, Gemeinden,...)

• Maßstab

• Nordpfeil

• Quellenangabe

• Datum

• Verfasser

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Ein derart gestaltetes LAYOUT könnte folgendes Aussehen haben:

Ein solches Layout kann nun über FILE / PRINT ausgedruckt oder als Bitmap bzw. als WMF-

File exportiert (FILE / EXPORT) und in andere Programme (z.B. WORD, PHOTOPAINT,...)

eingelesen und weiterverarbeitet werden.

Das Design einer Karte kann unter LAYOUT / STORE AS TEMPLATE als Layoutvorlage

gespeichert und so als Grundlage für die Erstellung einer anderen Karte verwendet werden.

(siehe 6.). Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine Serie von Karten ein einheitliches

Layout (Gleiche Schriftgrößen,...) aufweisen soll.