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SYKER Verbandszeitung der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD) - Bezirksverband Syke Ausgabe 2/19

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Verbandszeitung der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD) - Bezirksverband Syke

Ausgabe 2/19

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S Y K E RInhalt

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Inhaltsverzeichnis:Liebe Leser*Innen und Freunde der Pferde, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Wie schwer ist Euer Pferd? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Anbinden am Hochseil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Zu Lasten des Pferdes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11Das myofasziale Schmerzsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Sicherheitsfahrtraining mit dem Pferdeanhänger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Alles super dank Biothane? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Pferdekunde 1 im März 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28Auf Marwaris durch Rajasthan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Neues von Neuwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Western meets Classic mit Andreas Brolich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Was wächst denn da auf meiner Weide? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Aufnahmeantrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40In letzter Minute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42

Müssten wir Menschen, um uns zu wiegen, uns auf die nächste Stadtwaage begeben, würden wohldie wenigsten von uns ihr aktuelles Gewicht kennen.

aus: http://www.pferdewaage.de/info/warumwiegen.php

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Liebe LeserInnen undFreunde der Pferde,

Zwei Hauptthemen findet Ihrdieses Mal in unserer aktuellenAusgabe: „Sattel“ und „Wie-gen“. Sattel ist ein Dauerthemaund nicht wenige verzweifelnfast bei der Auswahl des rich-tigen Sattels. Es gibt viele Ar-gumente für die Entscheidung,dennoch ist eines oberstesGebot: Er muss dem Tier opti-mal passen!

Leider gibt es viel zu wenigwirkliche Experten, aber immernoch zu viele Verkäufer, die un-bedingt verkaufen wollen. DieVerunsicherung nimmt dannihren Lauf. Der Tierarzt, Thera-peut, Hofexperten und TanteGUGEL nehmen Einfluss unddas Wissen darum mehrt sichoft nur durch eigene(schlechte) Erfahrungen. Daherdas Thema (extralang) in die-sem Heft, wobei mir derSchlusssatz von Hanno sehrgut gefällt:„Ach ja – um den Rücken Ihresvierbeinigen Partners zu scho-nen, müssen Sie auch noch gutreiten lernen … was mit einemSattel, der auch Ihnen passt,leichter fällt!“

Ich gebe zu, das mit dem Wie-gen ist besser geworden. Vorein paar Jahren hatten nochdie wenigsten Pferdebesitzereine Ahnung vom tatsächlichen

und vom optimalen Gewichtihrer Tiere. Durch die Zunahmeder mobilen Waagen hat dasWiegen die Höfe erreicht.

Es macht einfach viel Sinn, dasGewicht zu kennen, wenn-gleich es auch ein saisonalschwankendes ist, da Heu oderGrasland, Bewegung oder Still-stand durch Krankheit sehrwohl Einfluss nehmen. Aber ichmuss doch für jede Medika-mentengabe inkl. Wurmkur daskorrekte Gewicht kennen,damit die Dosierung stimmt. Zuwenig gegeben und die Kurtötet nicht alles ab, - zu vielzüchte ich evtl. Resistenzen.Auch die Narkose sollte perfektgegeben werden, damit nichtimmer nachdosiert werdenmuss.

Auch beim Anhängerfahren istdas Pferdegewicht zu kennenvon Bedeutung, um u.a. vorÜberladung zu schützen. Alsonehmt die nächstbeste Gele-genheit zum Wiegen wahr? So

wieder auch nicht, denn es gibtUnterschiede beim Wiegen.Welche stehen im Artikel…

Schon mal am Hochseil ange-bunden? Bei vielen Reitange-boten im Ausland werden diePferde in den Pausen oder überNacht (beim Trailritt) am Hoch-seil angebunden. Christine Gar-bers, unsere neue VFD-Bundesvorsitzende aus demBzV Harburg, hat das beschrie-ben und bebildert. Das sollteman üben, am besten auf demeigenen Hof und ohne Stress.

Unser neuer Vorstand hat sichinzwischen eingearbeitet undhier sind noch einmal dieNamen:

Katharina Metschura1. Vorsitzende Claudia Mesec2. Vorsitzende Carmen KrucSchatzmeisterin Katja BogeSportwartin

Katharina BuschmanSchriftführerin

Erreichbarkeit im Impressum..

Wir wünschen Euch eineschöne Fahr- und Reitzeit undwir sehen uns auf unserenThemenabenden und Veran-staltungen.

Euer Martin Rühl

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Wie schwer ist Euer Pferd?

Leicht zu beantworten für alle,die mit ihrem Pferd regelmäßigauf die Waage gehen. Regel-mäßig? Halbjährlich wäre dannangemessen, wenn Verände-rungen anstehen, z.B. beimWachsen des Jungpferdes oderbei unseren älteren Partnern,um rechtzeitig und angemes-sen gegenzusteuern. Auchnach Zahnentfernungen auf-grund EORTH sollte „vorherund nachher“ bekannt sein.In unserem Einzugsbereich las-sen einige Höfe 1-2 mal imJahr eine mobile Waage kom-men. Das ist das einfachste,denn ich brauche keinen An-hänger oder jemanden, der unsfährt. Ab 6-8 Pferde kommendie verschiedenen Anbieter di-rekt zu euch auf den Hof.Manche Besitzer lassen wie-gen, um die richtige Bemes-sung von Medikamenten oderNarkosemitteln zu ermitteln,aber auch bei der Dosierungvon Wurmkuren. Das sind 10bis 20 Euro gut angelegt, umein Zuviel oder Zuwenig zu ver-meiden. Gerade bei Jungpfer-den, die rasch ihr Gewichtverändern, ist es notwendig,das Gewicht zu kennen.Es gibt Anbieter, die seriös eineweitere Gesundheitsbewertungvornehmen, den sogenanntenBCS - Body Condition Score in

einer Scala von 1-9. Ich habeanderer Stelle bereits darübergeschrieben, wie wichtig nichtnur das Gewicht (im Verhältniszu was?) ist, sondern auch dieBeurteilung von Fettpolstern.Diese Sicht- und Fühl-Untersu-chung ist wissenschaftlich fürTiere, auch im Rahmen einerDissertation begründet und imLaufe der Jahre der Verwen-dung immer wieder verfeinertworden. Was heißt: „Meinersieht gut aus?“ „Der ist nichtdick- das ist die Rasse…“

„Wir bewerten objektiv nachstrenger Richtlinie unter wis-senschaftlichen Gesichtspunk-ten. Dazu messen wir dieFettpolster an sechs verschie-den Stellen des Pferdekörpersund werten sie in einer Skalavon 1 bis 9 Punkten.“(http://www.pferdewaage.de/info/warumwiegen.php)

Wenn wir dann wissen, dass70% des Körpergewichteseines erwachsenen Pferdesaus Wasser besteht, also bei400 kg Gewicht 280 kg Wasserund nur 120 kg Knochen, Ge-webe, Muskeln und Fett ent-halten sind, müssen wirzugeben, dass es in den Varia-blen Schwankungen gebenwird, vielleicht auch jahreszeit-lich bedingt. Daher macht es Sinn, 2x imJahr zu gleichen Terminen,bspw. Mai/November = Weide-beginn und Winter vor der Türzu wiegen.

Alternativ messe ich den Brust-umfang in cm, die Länge vonBrustbein bis zum Steißbein incm und rechne:

Gewicht in kg = Brustumfang² x Körperlänge

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Bei einem Beispiel:(168 x 168) = 28224 x 212 =5.981.488

5.981.488 : 11.900 = 502 kg

Und dabei handelt es sichimmer noch um eine Schät-zung! Dann besser exakt wie-gen lassen, von denen, die sichdamit auskennen…. Dann gibtes auch keine Ausrede mehrbei: Der ist zu dick!„Ein Vergleich der (…) Korrela-tionen zwischen den verschie-

denen Methoden zur Abschät-zung des Körperfetts und demmit Referenzmethoden be-stimmten Fettgehalt deutet da-rauf hin, dass Body ConditionScoring, von erfahrenen Leutendurchgeführt, präzise ist, ob-wohl es ein subjektives semi-quantitatives Verfahren ist. Wiesich bei der Überprüfung derReproduzierbarkeit heraus-stellte, kann das neue Systemauch von unerfahrenen Leutenpräzise angewandt werden.“(Quelle: Claudia Stephanie

Schramme – „Body ConditionScores und biometrische Datenzur Abschätzung des Körperge-wichtes bei Warmblutpferden“– Inaugural-Dissertation zur Er-langung der tiermedizinischenDoktorwürde der TierärztlichenFakultät der Ludwig-Maximili-ans-Universität München –2003)

Daher die Empfehlung: Wiegen und BCS-Ermittlung.

Martin Rühl

Arndt Deneke beim Ermitteln des BCS

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Anbinden am Hochseil

Eine Gruppe von Reiternmöchte eine Pause einlegenund die braven Reittiere wäh-renddessen sicher angebundenverwahren - aber es sind nichtgenügend Anbindemöglichkei-ten für alle Pferde vorhanden.Oder die einzigen Bäume weitund breit, an denen sie ihrePferde anbinden könnten, sindschlichtweg zu dick für die An-bindestricke. Aber die Pferdedie ganze Zeit an der Hand hal-ten will auch niemand – wasalso tun? Hier gibt es einen in-teressanten Vorschlag: Einfachein Hochseil einsetzen!Was ist ein Hochseil? Im Engli-schen „picket line“ genannt, istdamit ein stabiles Seil zur kurz-zeitigen Anbindung eines odermehrerer Pferde gemeint,wenn keine andere Anbinde-möglichkeit zur Verfügungsteht.Um ein Hochseil vernünftig nut-zen zu können, reicht es abernicht, irgendein langes Seil aufRitten mitzuführen. Man mussschon genau wissen, wie manes einsetzen kann. Und natür-lich müssen die Pferde, die amHochseil angebunden werden,auch wirklich cool sein undnicht das große Zappeln anfan-gen!

Zunächst zur Beschaffenheitdes Seiles: Aus welchem Mate-

rial (Hanf? Nylon?) und in wel-cher Verarbeitung (gedreht?geflochten?), ist Geschmacks-sache. Wichtig ist, dass esweder zu dick noch zu dünn istund sich gut aufwickeln lässtbzw. sich gut verknoten lässt.Ich selbst bevorzuge ein ge-flochtenes Baumwollseil ausdem Seglerbedarfshandel, un-gefähr 1 bis 1 ½ cm dick undca. 6 – 8 m lang, aber ich habeauch schon Cowboys gesehen,die ihr Lasso zum Knüpfen desHochseils verwendeten. Aufjeden Fall sollte das Seil ver-nünftig aufgewickelt werdenkönnen und – ohne zu verwir-ren – am Sattel griffbereit be-festigt werden.

Befestigt wird das Seil z.B. zwi-schen zwei Bäumen, und zwarmöglichst hoch. Wenn das Seil

zu niedrig ist und das gesat-telte Pferd unter dem Seil hin-durch spaziert, kann es mitdem Sattel oder dem Gepäckhängen bleiben – eine un-schöne Situation! Das Seil etwain Höhe des Buggelenkes desPferdes anzubringen ist eben-falls keine gute Idee: Wenn dasPferd den Kopf senkt und dannwieder hebt und dabei am Seilhängen bleibt, ist eine Panikat-tacke vorprogrammiert.

Also das Hochseil immer so be-festigen, dass der Reiter malgerade noch so an das Seil he-ranreichen kann! Für die Be-festigung muss man sichschon ein bisschen mit Knoten-kunde beschäftigen, ohne demgeht es nicht. Das eine Endedes Seiles wird mittels Palstekum den Baum geknüpft. An-

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1. Eine Acht legen..... 2. .....den unteren Ring nachoben legen.......

3......durch beide Ringe derAcht ziehen......

4..........Knoten dicht holen -fertig!

Eine andere Möglichkeit......

Eine starke Gemeinschaft

Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V.

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(Quelle VFD Bayern.de)

dere Knoten können auch ver-wendet werden, sie müssensich nur hinterher problemlos

wieder aufdröseln lassen. Das andere Ende des Seileswird am zweiten Baum befes-

tigt, und zwar mit möglichstviel Spannung. Das Seil darfnicht durchhängen! Um dieBaumrinde vor einem evtl.Scheuern des Seiles zu schüt-zen, werden kleine Holzstück-chen oder kurze Äste zwischenSeil und Baumrinde gescho-ben. Und schon können an die-sem Hochseil Pferdeangebunden werden!

Aber Vorsicht! Die Pferde soll-ten auf jeden Fall ein eher ru-higes Temperament haben,sich sicher und cool anbindenlassen und diese Anbindeme-thode bereits kennen – also aufjeden Fall vorab zuhause üben!

Außerdem sollten sie zu denPferden, die am gleichen Seilangebunden sind, ein eherfreundschaftliches Verhältnishaben – das Risiko einer hand-festen Schlägerei am Hochseilsollte man nicht eingehen!

Um ein Zusammenrutschen derAnbindestricke zu vermeiden,ist es ratsam, in das Hochseilsog. „Augen“ zu knüpfen,durch die der Anbindestrick ge-zogen wird. Es gibt hierzu ver-schiedene Knüpftechniken;allen gemeinsam ist, dass sieeinerseits auf Zug sicher hal-ten, sich aber andererseits sehrleicht wieder öffnen lassen.

Christine Garbers

Optimale Höhe für das Hochseil

Wichtig: Genügend Abstand zum nächsten Pferd

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Zu Lasten des PferdesFakten zu Sattelbau und Sattelpassform

Das Pferd ist vier, der Sattel 52 Jahre alt. Er wurde um 1965 nach den Vorgaben des legendären Californios EdConnell auf einem Visalia-Baum gebaut. Durch die Renaissance des kalifornischen Vaqueroreitens sind solcheSättel nun wieder gefragt. Fotos: Pilartz

Die schlechte Nachricht zuerst:Eigentlich können wir Pferdegar nicht reiten, ohne ihnen zuschaden. Warum? Die Auflage-fläche eines durchschnittlichenSport- Sattels beträgt maximalum die 500 Quadratzentimeter.Angenommen, diese Flächewird mit einem 75 Kilogrammschweren Reiter belastet. Des-sen Gewicht erhöht sich durchdie Bewegungsdynamik, bei-spielsweise das Einsitzen imTrab, etwa um den Faktor vier.Dadurch ergibt sich eineDruckbelastung von rund 600Gramm pro Quadratzentimeter.

Aus der Dekubitusforschung anMensch und Tier, in der es umdas Wundliegen geht, ist be-kannt, dass schon ein Dauer-druck von 450 Gramm proQuadratzentimeter mittelfristigSchäden verursachen kann. Ander Universität Zürich beschäf-tigt sich Brigitte von Rechen-berg schon seit vielen Jahrenmit Druckmessungen unterReitsätteln. Von ihr, ihren Stu-denten und Mitarbeitern gibt eseine stattliche Anzahl von wis-senschaftlichen Arbeiten undVeröffentlichungen zumThema. Daraus ergibt sich,

dass Pferde etwa das Dreifa-che der genannten 450 Grammschadlos vertragen. Der Grunddafür ist vermutlich, dass ihreRückenmuskeln im Unter-schied zum Dekubitus-Patien-ten in der Vorwärtsbewegungsehr aktiv sind und daher dasGewebe stark durchblutet wird.Dies scheint der die Durchblu-tung beeinträchtigendenDruckbelastung entgegenzu-wirken. Und das ist auch gutso, denn die eingangs erwähn-ten 500 Quadratzentimeter ste-hen uns vollständig nur zurVerfügung, solange das Pferd

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steht. Sobald es läuft, verändertsich die Rückenform ständigund die wirksame Auflageflä-che wird dadurch kleiner.

Die obigen Zahlenspiele zei-gen, dass die Auflageflächeeines Reitsattels auf gar keinenFall kleiner werden darf, ehersollte sie durch längere Trach-ten so groß wie möglich sein.Klar wird auch, dass jeglicheUmstände, die zu weitererDruckerhöhung führen, etwaeine schlechte Sattel- Pass-form oder Falten in der Sattel-decke, fatale Folgen habenkönnen.

Heißt die Lösung Flexibilität?Flexible Sättel oder gar Sättelohne Baum haben auf den ers-ten Blick den Vorteil, sich zu-mindest in der Längsbiegung

dem Pferderücken gut anzu-passen. Ein sogenanntes Brü-ckenphänomen, also ein Sattel,der in der Mitte hohl liegt,kommt bei flexiblen Sättelndeshalb grundsätzlich nicht vor.Das Brückenphänomen wurde

auch an der Universität Zürichals eines der schwerwiegends-ten Sattelpassform-Problemeerkannt. Leider verteilen aberflexible Sattelsysteme das Rei-tergewicht erheblich schlechterals ein Sattel mit starremBaum. Nach den Hebel-Geset-zen der Physik ist das zwangs-läufig. Die erwähnten 500Quadratzentimeter des starrenSattels reduzieren sich bei fle-xiblen Sätteln auf höchstensdie Hälfte, der Druck pro Qua-dratzentimeter steigt also etwaauf das Doppelte.

Grundsätzlich wäre es möglich,das Reitergewicht gleichmäßigauf zwei flexible Flächen linksund rechts der Wirbelsäule desPferdes zu verteilen. Aber daskönnte nur durch ein sehr auf-wendiges und damit teures

Ein Wanderreit-Sattel eines Elsässer Sattelmachers. Der Baum ist eineEigenfertigung aus GFK nach den Formen des Deutschen Heeressattels.

Ein Maß-Sattel aus Thüringen. Der Baum ist nicht bezogen, er erhält seineFestigkeit durch das Material. Die Skirts sind abnehmbar, kleinere Ände-rungen sind möglich.

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System aus kalibrierten Hebelnrealisiert werden. Aus Kosten-und auch aus Haltbarkeitsgrün-den hat dies bis heute nochniemand versucht.

Wenn der Baum klemmtBei Sattelbäumen – sowohl mitstarren als auch mit flexiblenTrachten – gibt es noch weiteremögliche Probleme: Stößt einSattel zum Beispiel in zusam-men, weil der Sattel in diesemBereich nicht passt, ist es keinWunder, wenn das Pferd beimReiten Schwierigkeiten macht.Passen Winkelung und Weitedes Kopfeisens nicht zur Rü-ckenform, sind aufgrund desberüchtigten „Klemm-Keil-Ef-fektes“ zunächst Drucknekro-sen, in der Folge oft eineRückbildung der gesamten Rü-ckenmuskulatur und imschlimmen Fall Probleme mitdem Becken und dem Darm-beingelenk zu erwarten. Derbekannte Wiener Tierarzt Dr.Robert Stodulka beschreibt aufseiner Internetseite sehr tref-fend, dass sich Rückenpro-bleme aufgrund von nichtpassenden Sätteln sehr unter-schiedlich äußern können.Oft reicht dann ein gut passen-der Sattel alleine zur Therapienicht mehr aus. Ein guter Os-teopath oder Chiropraktikersowie geduldige gymnastizie-rende Arbeit an der Hand sindoft zusätzlich erforderlich.

Schwierigkeiten der SattelsucheWarum gibt es so viele nichtpassende Sättel? Zunächstsind gute Sattelfachleute, dieeinen Sattel mit Baum gründ-lich auf seine Passform zumKundenpferd überprüfen kön-nen, schwer zu finden. Das giltbesonders, wenn die Trachtenstarr sind. Weiter scheint esdurch Rasse-Mixe immer mehrPferde mit ungewöhnlicher Rü-ckenform zu geben. Wird für soein Tier ein vermeintlicher„Maßsattel“ angefertigt, han-delt es sich oft nur um ein mituntauglichen Mitteln modifi-ziertes Serienmodell. Und nichtzuletzt neigen immer mehrMenschen dazu, Pferde zu rei-ten, die eigentlich zum Fahrengezüchtet wurden, etwa Tinker,Traber, Friesen und Kaltblüter.Die Folge ist der Boom baum-loser und flexibler Sättel. Dabeisteckt zumindest in baumlosenSätteln keineswegs neue Tech-nologie. Vom Funktionsprinzipher entsprechen diese Sättelden Sattelkissen, mit denen dieSkythen vor rund 3000 Jahrengeritten sind, als der Sattel-baum noch nicht erfunden war.Nach den Regeln der Physikkann ein baumloser oder fle-xibler Sattel nichts besser alsein gut passender Sattel mitstarrem Baum – im Gegenteil.Ein weit verbreitetes Ammen-märchen besagt, dass Pferde

sich im Rücken ständig verän-dern, daher Sättel dauernd an-gepasst werden müssten.Tatsächlich sollte ein starrerSattel dem Pferderücken soangepasst werden wie ein gutsitzender Wanderschuh. So wieein guter Schuh dem mensch-lichen Fuß Platz zum Abrollenlässt, muss der Sattelbaumdem Pferderücken Platz fürseine ständige Formverände-rung in der Vorwärtsbewegunglassen. Als Bewegungspuffergehört eine gut polsternde Un-terlage zwischen den starrenBaum und den Rücken.

Veränderungen bei Pferdoder SattelWas Platz für die Bewegungdes Pferderückens lässt, kannin der Regel ein bisschen mehroder weniger Fett auf dem Rü-cken locker verkraften. Oft wirdbeim Training des Pferdes imRücken Unterhautfettgewebeab- und Muskelmasse aufge-baut, sodass sich das Pferd imRücken nur anders anfühlt,aber kaum in der Form verän-dert. Der Verfasser dieser Zei-len ist inzwischen das vierteTier über 20 Jahre mit ein unddemselben unveränderten Sat-tel geritten! Erst ab dem zartenAlter von etwa 25 Jahren tratendie Dornfortsätze der Wirbel-säule etwas weiter hervor, wasdurch eine andere Satteldeckeausgeglichen wurde, die für

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mehr Wirbelsäulenfreiheitsorgte.Ob man einem dreijährigenPferd allerdings gleich einenMaßsattel verpassen sollte undes dann damit noch reitenkann, wenn es sieben Jahre ist,haben wir nie ausprobiert,denn wir sind der Meinung,dass man Pferde vor dem Altervon vier oder fünf Jahren nichternsthaft reiten sollte.Extreme Formveränderungenwie bei einem völlig verfettetenPferd oder einem Tier mitSenkrücken und Kissing Spinesstellen die Reiteignung grund-sätzlich in Abrede, solch einPferd braucht zunächst einmalkeinen Sattel. Dies ändert aller-dings nichts an der Tatsache,dass klassisch gebaute euro-päische Sportsättel mit ge-stopften Sattelkissen tatsäch-lich alle paar Jahre „aufgepols-tert“ werden müssen – nicht,weil sich das Pferd veränderthätte, sondern die Sattelpolste-rung.Bei Sätteln ohne Kissen wieWesternsätteln sollte mandementsprechend nach eini-gen Jahren über den Aus-tausch der hier erforderlichendick polsternden Sattelunter-lage nachdenken.

Sattelanpassung – das großeDilemmaDie Anpassung eines Sattelsmit starrem Baum ist solide zu

erlernendes Handwerk. Zu-nächst braucht es theoreti-sches Fachwissen über dieAnatomie des Pferdes, überReiten und Reitweisen sowieüber Sattelbauarten und diebeim Sattelbau verwendetenMaterialien. Weiter sind Erfah-rungen, ein sehr gutes Augen-maß und letztlich vielFingerspitzengefühl erforder-lich.Der kritischste Bereich befindetsich unmittelbar hinter dem Wi-derrist des Pferdes. Dort hatder Pferderücken ein Dachpro-fil. Passen Weite und Winke-lung des Sattels nicht zumPferd, kommt es hier unwei-gerlich recht schnell zu Druck-stellen. Leider bieten diemeisten Sattelhersteller ledig-lich die Kombinationen „WeiteKammer plus flache Winke-

lung“ und „Enge Kammer plussteile Winkelung“ an. Wer sichdie verschieden farbenen Kop-feisen anschaut, wie sie Her-steller von Sätteln anbieten, beidenen sie ausgewechselt wer-den können, begreift schnell,was hiermit gemeint ist.Manche Pferde sind aberschmal gebaut bei eher flacherWinkelung, oder umgekehrt.Für solche Pferde ist ein spe-ziell angefertigtes Kopfeisenzwingend erforderlich. AlsGrundregel gilt: Je breiter einPferd ist und je flacher sein„Dachprofil“ hinter dem Wider-rist gewinkelt ist, desto eher istdas Tier ein Gewichtsträger.Völlig unabhängig von anderenParametern wie Stockmaß undGelenk- oder Röhrbein-Umfangsollten schmale Pferde keineallzu großen Gewichte tragen

Der hier aufgelegte Holz-Rohhaut-Baum eines Western-Endurance-Sat-tels zeigt gut, wie und wo die Schulterblätter unter die vorderen Baumen-den rotieren können, ohne anzustoßen.

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müssen. Warum? Wer je zu-schaute, wie mit MetallkeilenHolz gespalten wurde, kannsich etwas unter dem „Klemm-Keil-Effekt“ vorstellen. Jeschlanker der Keil, desto grö-ßer seine „Sprengkraft“. Dasmacht den Sachverhalt nach-vollziehbar: Je schmaler einPferd, umso schlechter kann esviel Gewicht im Sattel vertra-gen. Ein großes Problem imvorderen Bereich ist ein Ansto-ßen der Schulterblätter am Sat-tel in der Vorwärtsbewegung.Der Sattler prüft auf ausrei-chende Schulterblattfreiheit,indem er bei angegurtetemSattel im Stand ein Vorderbeinaufnimmt.Bei manchen Sattelbauarten,zum Beispiel bei Westernsät-teln, kann der Sattel vorne sostark „öffnen“, dass die Schul-terblätter darunter rotierenkönnen. Bei den in Europa üb-lichen Sportsätteln ist diesweder möglich noch er-wünscht. Es gibt Pferde mitsehr ausgeprägten, großenSchulterblättern, die eine Spe-ziallösung brauchen. Eine ge-naue Kontrolle derSchulterblattfreiheit erfolgt ambesten beim Probereiten,indem im Schulterblattbereichversucht wird, eine Hand unterdie Sattelvorderkante zu schie-ben. Alle diese Fragestellungenbetreffen auch Baumsättel mitflexiblen Trachten.

Form der SattellageDer nächste kritische Punkt istdie Muldung der Sattellage.Manche Pferde, vor allem aberMulis und Esel, haben schlichtüberhaupt keine Muldung, ihrRücken ist völlig gerade. Legtman ihnen einen Sattel auf, derfür eine normal gemuldete Sat-tellage geformt wurde, schau-kelt dieser deutlich sichtbar,drückt unmäßig und kann demTier auf die Schulter rutschen.Schlimmer noch ist der umge-kehrte und viel häufigere Fall,das „Brückenphänomen“.Davon spricht man, wenn einSattel für einen relativ geradenRücken auf ein Pferd mit aus-geprägt gemuldeter Sattellagegelegt wird. Ein solcher Sattelliegt nur vorne und hinten auf,in der Mitte hat er keinen Kon-takt zum Rücken. Besondersbei Western-oder Wanderreit-sätteln lässt sich dieser Effektohne Hilfsmittel nur sehrschwer erkennen. Die Folgesind Druckstellen vorne undeine druckempfindliche, weilüberlastete Lendenpartie.

Ein weit verbreitetes Ammen-märchen besagt, das soge-nannte Schwitzbild erlaubezuverlässige Aussagen über dieSattelpassform. Tatsächlichgibt es perfekt passende Sättelauf schmalen Pferden, dierechts und links unterhalb undoft etwas hinter dem Widerrist

trockene Stellen zeigen. Grund-sätzlich gilt dies als Indikatorfür zu viel Druck. Aber ebennicht immer, ebenso wieschlecht passende Sätteldurchaus makellose Schwitz-bilder liefern können. Als ein In-dikator von mehreren kann einschlechtes Schwitzbild Hin-weise liefern, als alleinigeGrundlage einer Diagnose istes völlig untauglich. Computer-messungen, Rückengitter undanderes mehr sind wichtigeHilfsmittel für die Sattelpass-form-Überprüfung, denn nie-mand hat Röntgen-Augen. Daserforderliche Augenmaß unddie nötige Erfahrung könnensie aber nicht ersetzen. Dieseist vor allem erforderlich, wennes darum geht, einen optima-len Kompromiss zwischenmöglichst großer Auflageflächeund möglichst großer Bewe-gungsfreiheit zu finden.

Probleme in den Lenden kannes grundsätzlich durch zulange Sättel und solche miteinem Sitzschwerpunkt zu weithinten geben, besonders beikleinen, kurzrückigen Pferdenwie etwa Isländern.

Was der Reiter brauchtSitzform, Sitzschwerpunkt undSitzlänge müssen zum Reiterpassen. Ein guter Sattelfach-mann kann durch einen kurzenBlick auf den Reiter abschät-

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zen, was dieser für einen Sattelbraucht. Die letztendliche Si-cherheit diesbezüglich offen-bart aber nur ein Proberitt, dervom Fachmann kritisch beob-achtet werden sollte. Distanz-reiter etwa mögen einen weitzurück gelegten Sitzschwer-punkt, weil ihnen dies den imDistanzsport üblichen Schwe-besitz erleichtert. Diesen hältaber ein nur durchschnittlichtrainierter Wanderreiter nichtlange durch, wenn er ihn über-haupt kennt und beherrscht.Daher eignen sichauch Distanzsättel nur sehr be-dingt zum normalen Gelände-reiten.

Pads und PolsterEuropäische Sportsättel, meisterhältlich in den VariantenSpringen, Vielseitigkeit undDressur, sind mit Sattelkissenunter den Trachten ausgestat-tet. Diese puffern zwischendem starren Gebilde Sattel-baum, welches ja zur großflä-chigen Druckverteilungnotwendig ist, und dem emp-findlichen Pferderücken.Zudem sollen sie durch Um-und Aufpolstern Anpassungenermöglichen. Doch passt derBaum nicht recht zur Form desPferderückens, ist es nichtsinnvoll, dies durch etwasmehr Polster dort und etwas

weniger hier ausgleichen zuwollen, denn das Polstermate-rial drückt sich ja zusammen.Ähnlich untauglich ist es,schlecht passende Western-oder Wanderreitsättel durch di-ckere oder dünnere Pads aus-gleichen zu wollen. Aberbesonders unter Westernsät-teln ist eine ausreichend dickeSattelunterlage sehr wichtig,denn ein wenig Kodel-Vliesoder Lammfell unter den har-ten Bäumen polstert nichtgenug. Zusammengefasst gehtes bei einer Sattelanpassungum die Parameter Kammer-weite, Winkelung, Schwungund Drehung der Trachten,

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Trachtenlänge, Schulter- undLendenfreiheit sowie Gurtungs-position im Hinblick auf dasPferd und um Sitzlänge, Sitz-form (schmaler, breiter) sowieSitzschwerpunkt und Aufhän-gung der Steigbügel für denReiter. Ein Sattel ist eine Schnittstellezwischen zwei Lebewesen.Wer wollte ernsthaft erwarten,das wäre einfach!

Der Siegeszug der FlexiblenWenn es sich nach den Hebel-gesetzen der Physik wirklich soverhält, dass nur Sättel mitstarren Bäumen eine optimaleDruckverteilung gewährleisten,wie ist es dann möglich, dassso viele Sattelhersteller undauch Reiter auf flexible Lösun-gen schwören und felsenfestdavon überzeugt sind, dem

Pferd damit etwas Gutes zutun?Wie bereits erklärt, ist ein häu-figes und schwerwiegendes

Sattel-Passform- Problem dassogenannte Brückenphäno-men, ein Sattel also, der genauda, wo er die meiste Last über-

Sport- und Westernsattel im Vergleich der Auflageflächen. Durch die längeren und breiteren Trachten bietet derWesternsattel etwa 40 bis 50 Prozent mehr Auflagefläche.

Gauchosattel aus Paraguay. Die vier Lederwülste links und rechts derWirbelsäule sind mit Chaco-Gras gestopft und passen sich dem Schwungdes Rückens an. Wie alle flexiblen Lösungen ist das nichts für lange Ritteund größere Reitergewichte.

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tragen soll, nämlich im Sitz-schwerpunkt, hohl liegt. So-wohl bei baumlosen Sätteln alsauch bei solchen mit flexiblenTrachten wie Westernsättelnmit Flex-Bäumen und auch beiden verbreiteten und beliebtenWanderreitsätteln mit flexiblenBäumen kann es natürlich keinBrückenphänomen geben.Folglich wundert es wenig,wenn Hersteller, Händler undSattelnutzer von der Idee be-geistert sind. Die Herstellerhaben weniger Reklamationenund Ärger mit unzufriedenenKunden, die Nutzer ein zumeistfröhlich laufendes Pferd.Allerdings müssen auch beimSattel mit flexiblem Baum be-stimmte Parameter stimmen,nämlich die Kammerweite undderen Winkelung. Freundlicher-weise lässt sich beides aberleichter erkennen als ein gutpassender Schwung, der beimSattel mit starrem Baum zu-sätzlich stimmen muss. Ganzsicher ist aber eines: Auchwenn flexible Sattel-Lösungenin vielen Fällen unauffällig blei-ben, mehr Komfort hat dasPferd mit einem gut passendenstarren Sattelbaum! Denn derDruck pro Quadratzentimeterwird durch den starren Sattel-baum erheblich reduziert, undzwar immer dann, wenn es dasPferd am meisten braucht,etwa, wenn der Reiter im Ga-lopp einsitzt. Aufgrund der

dann sehr erheblichen Bewe-gungsdynamik kommt es indiesem Sekundenbruchteil zuDruckspitzen. Und genau indiesem Moment liegt ein star-rer Baum ziemlich vollflächigauf. Sich in die Bügel zu stellenbringt nicht wirklich etwas,denn der Reiter wird dadurchnicht leichter, nur das Gewichtkommt mehr nach vorne in denBereich der Steigbügel-Auf-hängung – wo dann das Pro-blem mit dem Klemm-Keil-Effekt wieder ins Spiel kommt.

Freiheit ganz ohne Baum?Wird ein Pferd nach schmerz-haften Erfahrungen mit nichtpassenden Sätteln mit Baumerstmals mit einem baumlosenSattel geritten, geht es demTier etwa so wie einem Berg-wanderer, der nach einemüblenMarsch mit zu engen Wander-schuhen Flipflops anziehendarf. Ob es aber eine gute Ideeist, die Bergwanderung mitFlipflops fortzusetzen?Probleme mit baumlosenSätteln zeigen sich relativschnell, wenn Druck auf

die Dornfortsätze ausgeübtwird. Das kommt oft bei Pfer-den vor, deren Rückenmusku-latur die Dornfortsätze derWirbelsäule nicht gut einbettet.Kaum zu erwarten ist diesesProblem zum Beispiel bei guttrainierten Distanzpferden mitstark aufgewölbten Muskel-strängen im Rücken, zwischendenen die Dornfortsätze derWirbel wie in einer Rinne lie-gen. Wenn längere Distanzritteerfolgreich mit baumlosen Sät-teln geritten werden können,dann vor allem aufgrund desTrainingszustands der Pferdeund der zumeist ebenso trai-nierten, sehr gut sitzenden Rei-ter, die selten Schwergewichtesind. Auf einen Wochenend-Freizeitreiter, der nicht seltenschwerer ist als der athletischeDistanzler, und sein oft wenigtrainiertes Pferd ist so etwasaber nicht übertragbar. Ebensowenig auf den Wanderreiter mitetlichen Kilogramm Gepäck amPferd.

Noch in der 1970er Jahrenverbreitet waren Trachten-sättel, die eine deutlich grö-ßere Auflage boten. Foto:Fersing

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Viele Hersteller von flexiblenund baumlosen Sätteln habendas „Dornfortsatz-Problem“heute erkannt, und für vielePferde gelingt es, auch bei fle-xiblen Lösungen einen ausrei-chend großen und formstabilenWirbelsäulen-Kanal zu schaf-fen. Bei baumlosen und auchflexiblen Sätteln treten jenseitsvom erwähnten Druck auf dieDornfortsätze zudem nicht sel-ten großflächige Drucknekro-sen auf, die sich sehrschleichend entwickeln. Wiebei allen anderen Rückenpro-blemen des Pferdes ist eine Di-agnose oft schwierig.

Moderne Technik: Sattelbau heuteEs gibt sie schon, moderne undzukunftsweisende Entwicklun-gen im Sattelbau. Auch wennman die Passform eines Sattelsdurchaus mit der uralten Me-thode des Sattelgitters – auchMessrippe oder „Fischgräte“genannt – überprüfen kann,das moderne Equiscan-Verfah-ren mit der blauen High-Tec-Version der Messrippe hatetliche Vorteile. An jedem klei-nen Gelenk des Gebildes gibtes Zahlen, das Ergebnis derRückenmessung wird im An-schluss in eine Tabelle einge-tragen, die aus je einer Zahl fürjedes kleine Gelenk besteht.Daraus erstellt ein Rechnerpro-gramm eine Formdatei. Diese

lässt sich zunächst archivieren,man kann aber damit aucheine Fräse steuern, die auseinem großen Multiplex-Holz-block einen Sattelbaum fräst.CNC nennt man das, ausge-schrieben Computerized Nu-merical Control. SolcheVerfahren verhindern Fehlerdurch mangelndes handwerk-liches Geschick und verringerndie Kosten.

Allerdings erfordert der Einsatzdes „blauen Wunders“ trotz-dem viel Erfahrung und Augen-maß, denn der Anwender mussbeim Anlegen des Messgerätsja noch die nötige Bewegungs-freiheit für das Pferd berück-sichtigen. Die wiederum hängtvon einigen anatomischen Ge-gebenheiten ab, etwa der

Größe der Schulterblätter undwie weit diese beim Voran-schreiten des Pferdes nachoben und hinten rotieren. DasEquiscan-Verfahren erfordertalso weiterhin den Sattelexper-ten mit Erfahrung und Augen-maß!

Schließlich gibt es heuteleichte, preiswerte Sattel-baume aus steifem, rotations-geformtem Kunststoff, die inGroßserie und natürlich ausKostengründen nur für gängigePferderückenformen gefertigtwerden. Ungewöhnlichere Rü-ckenformen würden nicht inausreichend großer Stückzahlnachgefragt. Sehr individuelllassen sich starre Sattelbäumekomplett aus glasfaserver-stärktem Kunststoff (GFK) im

Dieses fast 26-jährige Quarterhorse wurde in knapp 22 Jahren unter die-sem Sattel rund 32000 Kilometer geritten. Die Passform wurde regelmä-ßig überprüft, Änderungsbedarf gab es nie. Im Angebot sind meist engeKammern mit steiler Winkelung, breite mit flacherer – doch für manchePferde passt das nicht. Als „Lederbaumsattel“ bezeichnete Sättel sindbaumlos und haben Kissen aus Leder, hier per Klett verstellbar.

Foto: Fersing

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Handauflegeverfahren herstel-len, leicht und im Vergleich zutraditionellen Sattelbäumenaus Holz und Rohhaut immernoch recht kostengünstig.

Lösungen für viele und fürwenigeDer auch in Deutschland nichtunbekannte französische Her-steller von hervorragendenWanderreitsätteln BertrandFahy aus Muntzenheim im El-sass baut seine Bäume ausGFK. Als ich vor über 20 Jahreneinmal mit ihm am Lagerfeuereines Wanderreittreffens saß –wir hatten schon reichlich demAlkohol zugesprochen –, ge-stand er mir, dass er seine drei

Standard-Baumgrößen nachden Größen 2, 3 und 4 desDeutschen Heeressattels fer-tigt. Auf meine Frage, warum ernicht den französischen Kaval-leriesattel nahm, meinte er nurtrocken „Ihr Deutschen ver-steht vielleicht nicht so viel vonLégèreté, aber ihr habt die bes-seren Ingenieure, beim franzö-sischen Armeesattel brauchtees fünf Größen, um die gleicheBandbreite abzudecken, dieder Deutsche mit drei Größenschafft.Dass sehr geschickt geformteSattelbäume also vielen Pfer-den gerecht werden, mag nichtwirklich modern sein, im Ge-genteil. Es zeigt aber, dass

preiswerte starre Sattelbäumeaus moderner Großserien-Fer-tigung nicht schlecht sein müs-sen, wenn man ein Pferd mitrecht gängiger Rückenformhat. Es braucht allerdings je-manden mit Augenmaß und Er-fahrung, der sie passend zumPferd aussucht. Zu Kaisers Zei-ten, als der Deutsche Heeres-sattel als Großserienproduktentwickelt wurde, gab es sol-che Leute reichlich.Wer jedoch ein ungewöhnli-ches Pferd hat, braucht wirk-lich sehr individuelle Lösungen.Ein klassisches Beispiel wärezum Beispiel ein kleines Pferdmit sehr breiter Kammer undkurzem Rücken, wie wir es

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GLÄNZENDER SERVICE VON A-ZGLÄNZENDER SERVICE VON A-Z

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unter Ponys mitunter finden.Aber auch dafür findet manetwas Passendes mit starremBaum, modern gefertigt und imPrinzip durchaus bezahlbar,wenn man ein wenig sucht.

Ethik und Qualität in der SattelherstellungEin guter Sattel hält oft längerals ein Pferdeleben, er kann beiguter Pflege durchaus sogarzwei bis drei Reiterleben langhalten. Deutsche Heeressättelmit 90 Jahren auf dem Buckelsind heute noch im Einsatz.Solche Anschaffungen fürs

Leben sollte man nicht nachder „Geiz-ist-geil“-Mentalitättätigen. Denn hier gilt umsomehr der Spruch „Wer billigkauft, kauft zwei- oder sogardreimal“! Schließlich kommenheute recht viele Sattlerwarenaus Pakistan und anderenarmen Ländern. Die Lederqua-lität ist nicht immer die beste,und, schlimmer noch, bei derFertigung sind häufig Kinderar-beit und Ausbeutung armerMenschen im Spiel. Einen ge-scheiten, gut passenden, qua-litätvollen Sattel bekomme ichzu vertretbaren Preisen bei

einem europäischen Sattelma-cher, zu welchem ich auch mitmeinem Tier zum Maßnehmenhinfahren kann.Zwingend notwendig ist daszwar nicht, der Postversandvon Messrippen im stabilenKarton oder von Papp-Schablo-nen, begleitet von guten Fotosund ein paar Maßen im Brief-umschlag, geht auch. Aber einguter, pferderfahrener Hand-werker mit Stolz auf sein Werksollte es schon sein, der fürmein Tier einen Sattel fertigt.Maßanfertigungen ausDeutschland oder aus Frank-

Im Angebot sind meist enge Kammern mit steiler Win-kelung, breite mit flacherer – doch für manche Pferdepasst das nicht.

Als „Lederbaumsattel“ bezeichnete Sättel sind baum-los und haben Kissen aus Leder, hier per Klett verstell-bar. Fotos (2): Fersing

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reich können durchaus preis-lich gleichauf oder sogar unterden Preisen für Fabriksättel lie-gen – von denen man oft nichtweiß, unter welchen Bedingun-gen sie gefertigt wurden.

Welcher Sattel für welchenZweck?Eigentlich sind sich alle Sattel-typen recht ähnlich: Rechts undlinks der Wirbelsäule je einmehr oder weniger geschwun-genes und gedrehtes, an denRändern und Enden stark ge-rundetes Brett, die „Trachte“,beide vorne und hinten mit jeeiner Art Brücke – Vorder- undHinterzwiesel – verbunden. DerHinterzwiesel gibt dem GesäßHalt, der Vorderzwiesel trägtbeim Westernsattel das Sattel-horn.Insbesondere bei Militär undWanderreitsätteln – die oft engverwandt sind – wurde zwi-schen Vorder- und Hinterzwie-sel eine Art Hängematte als Sitzaufgehängt. Ein solcher Sitzverschafft dem Pferd viel Luftam Rücken und schützt es einwenig vor den Rumplern weni-ger geschmeidig sitzender Rei-ter, denn beim Militär konnteman sich die Reitersoldatennicht immer nach ihrem Talentzum Reiten aussuchen. Ein sol-cher Hängematten- Sitz hatteden Nachteil, dass er den Rei-ter ziemlich hoch über dasPferd setzt, was vor allem bei

schnellen Seitwärtsbewegun-gen des Pferdes nachteilig war.Hirtenreiter saßen immerschon lieber sehr dicht amPferd, und beim Militär warenOffizierssättel auch anders ge-baut, sodass die oft reiterlichbesseren Offiziere dichter amPferd sitzen konnten, um leich-ter Dressuraufgaben zu schaf-fen.

Die Trachten wurden kürzerDer heutzutage übliche Sport-sattel für Springen, Vielseitig-keit und Dressur geht auf denItaliener Caprilli zurück, der alsErster im vorgebeugten leich-ten Sitz sprang. Dafür warenSättel erforderlich, derenTrachten nicht mehr über denHinterzwiesel hinausragten,

weil die nun größeren Sprung-höhen dazu führten, dass sichdie Trachtenenden dem Pferdbei der „Konter-Basküle“ in dieLendenpartie bohrten, nämlichdann, wenn das Tier nach demSprung beim Landen den Rü-cken maximal durchdrückt.Vermutlich taten sie das auchschon vor Caprilli. Das Prinzipder verkürzten Trachten wurdebald auch für den Dressursattelübernommen, obwohl damitnicht gesprungen wird. Derheutige Sportsattel hat also imVergleich zum Trachtensattel,Westernsattel, Hirtensattel oderWanderreitsattel eine deutlichkleinere Auflagefläche und eig-net sich für lange Ritte – wennüberhaupt – nur unter sehrleichten Reitern.

Traditioneller Sattel aus Sardinien mit recht kleiner Auflagefläche.

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Western- und WandersättelUnter Wanderreitern sind Wes-ternsättel sehr beliebt, nichtnur wegen der großen Auflage-fläche. Aber noch mehr alsbeim Sportsattel gibt es hiergroße Unterschiede. Der Rei-ningsattel zum Beispiel setztden Reiter recht weit nach hin-ten, der Reiner will beim Stoppund beim Spin möglichst vielPferd vor sich haben. Ein Sitz-schwerpunkt so weit hinten er-schwert korrektes Gelände-reiten genauso wie Übungender klassischen Dressur.Diese sind mit einem Ranch-oder Arbeitssattel aber keinProblem, denn dieser hat einenSitz, der dem klassischenDressursattel sehr ähnlich ist.Wer lieber kein Horn am Sattelmöchte, aber gerne alle ande-ren Attribute des Westernsat-tels, greift zum „WesternEndurance“. Auch die Kombi-nation aus klassischem Sport-sattel mit Sattelblatt sowieschmalen Steigbügelriemenmit einer Auflagefläche in derGröße eines Westernsattels istheute kein Problem, ob nun mitoder ohne Sattelkissen. Flexi-ble Lösungen haben TraditionUnter Freunden der klassi-schen Dressur sind Sättel sehrbeliebt, die entweder sehr spa-nisch aussehen oder noch ro-mantisch-antiquierter auseinem Herr-der- Ringe-Film zustammen scheinen.

Hier finden wir besonders vieleflexible Lösungen, denn eingroßer spanischer Sattelfabri-kant erwärmte sich schon frühfür flexible Bäume. Besondersproblematisch dabei war, dassderen Bäume auch im Vorderz-wiesel nachgaben. Das gab oftrecht schnell Ärger, denn so einSattel kann fürchterlich klem-men. Tatsächlich gibt es inSpanien eine lange Traditionvon Sätteln mit flexiblen Trach-ten. Beim alten Vaquera-Sattelwaren Vorder- und Hinterzwie-sel aus Holz und damit starr,die Trachten dazwischen be-standen aber aus mit Lang-stroh gestopften Kanälen, dieaus Leder oder Segeltuch ge-fertigt waren. Diese Bauart hatunter den üblicherweise eherleichten und kleinen Vaquerosüber Jahrhunderte auch überlängere Strecken erstaunlichgut funktioniert. Auch der Gaucho-Sattel inSüdamerika ist ähnlich gebaut,er hat nicht einmal mehr Holzfür Vorder- und Hinterzwiesel.Solche Sättel geben allerdingwenig Halt und funktionierenwirklich nur auf Tieren mitwenig Widerrist. Aufsteigenohne Aufstieghilfe sollte mandamit auch lieber lassen. Sol-che traditionellen flexiblen Sät-tel haben übrigens einengroßen Vorteil ihren modernenNachfahren gegenüber: Siewerden unter Einwirkung von

Wärme – wenn etwa das Pferdeine Zeitlang in der Sonne an-gebunden steht – nicht wei-cher, wie das bei vielen heuteim Flex-Sattelbau üblichenthermoplastischen Kunststoff-Materialien der Fall ist.

Ein wenig an Etikettenschwin-del erinnern Sättel mit soge-nanntem „Lederbaum“: Dassind schlicht baumlose Sättelmit Kissen ohne Kopfeisen. Mitreichlich Lammfell versehennennt man so etwas dann„Fell-Sattel“. Ach ja – um denRücken Ihres vierbeinigen Part-ners zu schonen, müssen Sieauch noch gut reiten lernen …was mit einem Sattel, der auchIhnen passt, leichter fällt!

Hanno M. Pilartz

Wir inNiedersachsen:

Sicher unterwegs!

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Das myofaszialeSchmerzsyndrom

So, Ihr Lieben nun erzähle ich Euch mal, was ein myofasziales Schmerzsyndrom ( MFS) ist. Wie gewohnt, versuche ich mich möglichst einfach und verständ-lich auszudrücken....Es geht hier um Triggerpunkte(Schmerzpunkte). Dabei handeltes sich um verhärtete, sehrschmerzhafte, Knoten in derMuskulatur.Wir kennen sie bei uns selbst oftim Nacken...wo sie sich gernedurch Stress oder einer falschenHaltung bilden.  Das führt nichtselten zu Kopfschmerz, dem so-genannten Spannungs-Kopf-schmerz. Auch in die Arme können dieSchmerzen ausstrahlen bis hinzu Taubheitsgefühl/Kribbeln bisin die Finger.Beim Pferd ist es auch so! Die Schmerzen können aus-strahlen, oder sich sogar dortzeigen, wo scheinbar alles inOrdnung ist! Es kommt z. B. vor,dass ein Pferd auf einem Hinter-

bein lahmt, dort aber nichts zufinden ist!Die Ursache kann dann ganz wo-anders liegen, wie beispiels-weise in der Muskulatur derLende/Kruppe etc. oder auch"Blockaden" in der Wirbel-säule/Hüfte/Kreuzbein usw. ...Die Krux an der Sache ist, dasses kein bildgebendes Verfahrengibt, um dieses festzustellen, dieSchmerzen jedoch immens seinkönnen! Da hilft ausschließlichdie manuelle Untersuchungdurch abtasten/fühlen (Paplation

genannt)!!!Warum er-zähle ich Euchdas?Weil Trigger-punkte verant-wortlich fürdas MFS sind!Myo stehthierbei für

Muskel und faszial für Faszie. DieFaszien umhüllen und verbindennicht nur alles im Körper, sie be-finden sich auch beispielsweiseinnerhalb der Muskulatur. Ge-nauer gesagt, sie durchziehensie in jeder Faser!Sie fungieren u. a. als "Informa-tions- und Weiterleitungsorgan",was die Muskelspannung angehtund sind gespickt mit Nervenen-digungen. Viele Schmerzen imBewegungsapparat sind darausbegründet!Um gut arbeiten zu können müs-sen sie beweglich und gleitfähigsein. Dazu benötigen sie z. B.Osteotherapie

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den Sauerstoff aus dem Blut. Bil-den sich nun aber Triggerpunkteim Muskel, kommt es durch dieVerkrampfung zu einer Minder-durchblutung. Folglich kommt nun der Sauer-stoff ( und diverse andere Stoffe)nicht mehr ausreichend an.Weder der Muskel, noch die Fas-zie können so noch richtig arbei-ten. Auch der Abtransport von(Abfall) Stoffen funktioniert nichtmehr und sie lagern sich an. DasFasziengewebe verklebt/verfilztregelrecht und verliert seineFunktion und die Muskulatur ver-harrt quasi in einer Dauerkon-traktion. (Bei Triggerpunkten sinddie Muskelfasern in der Mitte zu-sammengezogen und an den

Seiten gedehnt). Als Folge bildetsich eine schmerzhafter Muskel-Hartstrang, der fühlbar ist undsogar sichtbar sein kann.Von alleine löst sich dieser Zu-stand nicht wieder auf, vielmehrverstärkt er sich und weitet sich(u. a. auch aufgrund von Kom-pensationsmechanismen desPferdes) auf andere Regionenaus! Das Pferd wird zunehmendauffällig beim Reiten/Fahren etc.Die Bewegungen werden steiferund zum Teil unkoordiniert. Umsie aus diesem "toten" Zustandwieder heraus zu holen bietetsich das Equine Dry Needlingoder eine manuelle Triggerpunkt-behandlung an.Diese Methoden lösen die so ge-

n a n n t e"Ene rg i e -krise" imMuskel aufund verset-zen ihnnachhaltigwieder ineinen ar-

beitsfähigen Zustand! Um diesenZustand zu erhalten, ist es unab-dingbar die auslösenden Fakto-ren bestmöglich zu eliminieren!Hauptauslöser sind u. a.:- emotionaler Stress- schlecht sitzendes Equipment- Über-oder Unterforderung der

Muskulatur- einseitige Bewegungen (auch

in der Haltung, z. B. Heunetz-Fütterung, einseitige Blickrich-tung aus der Box, etc.)

- Verletzungen/Entzündungen/Übersäuerung

Bei Pferden mit nicht veränder-baren Veränderungen am Kno-chen (Arthrose) oderFehlstellungen kann durch dieBehandlung eine Schmerzlinde-rung erreicht werden. Hier ist essinnvoll, sie in regelmäßigen Ab-ständen aus ihrer Schmerzspi-rale raus zu holen.Dazu sei aber gesagt, dass esbei arthrotischen Veränderungenzum Teil auch sinnvoller ist, diePferde in ihrer "Schutzspan-nung" zu belassen um ihren Zu-stand nicht, vorübergehen zuverschlechtern!Auch zur Vorbeugung von Verlet-zungen, z. B. Sehnenverletzun-gen, können die Methodeneffektiv eingesetzt werden.Durch die Reduzierung derSpannung in den zugehörigenMuskeln wird die Belastung derSehne reduziert.

Wiebke Heye

Sicherheitsfahrtrainingmit dem Pferdeanhänger

Mit dem Pferd „on the road“ zusein ist doch immer wiederaufregend. Routine stellt sichbei nur zwei bis drei Fahrtenpro Jahr leider nicht so richtigein. Das Verladen klappt, diePonys stehen ruhig auf demAnhänger und auf den Straßengeht es zum Glück meistensgeradeaus. Eigentlich könntealles so schön einfach sein,wenn es da nicht die große Un-bekannte gäbe: Die Ankunft!Wo ist die Einfahrt? Wo mussich den Anhänger parken? Istgenug Platz zum Wenden da?Treffe ich die Parklücke? Hältsich die Anzahl der Schaulusti-gen in Grenzen? Muss ichrückwärts durch vier Kurvenfahren oder ist alles doch nichtso schlimm? Fragen über Fra-gen. Da wird dann auch schonmal Google Maps zwecksÜberprüfung der Anfahrts- undParksituation bemüht oder es

wird dem Zielort vorher ein Be-such abgestattet. Was für einStress! Höchste Zeit, daranetwas zu ändern.

Am 07.04.2019 war es soweit.Das Sicherheitsfahrtraining mitdem Pferdeanhänger, organi-siert vom VFD Syke, stand aufdem Programm. Die Ausschrei-bung hörte sich toll an. Genaudas, was ich suchte. Vom rich-tigen Ankuppeln über denBremsweg bis hin zur Fahrphy-sik und Fahrverhalten war allesim Angebot. Natürlich fehlte

auch dasRückwärts-fahren inallen seinenVa r i a n t e n ,von geradebis zur 90-Grad-Kurve,nicht. Das Training

fand auf dem Gelände der Kart-bahn Bassum unter Leitungvon Andy Meier (Fahrlehreraller Klassen) und Martin Rühl(VFD-Sicherheitsexperte) statt.Die Anfahrt verlief übrigensohne Probleme, aber das hatteGoogle Maps auch schon an-gedeutet. Neun Teilnehmer mitzusammen sechs Gespannenhatten sich angemeldet. Für die Theorieeinheit ging eszunächst in den Seminarraumder Kartbahn. Hier wurde ver-gessenes Wissen aufgefrischtund viel Neues dazugelernt.Wer darf welches Gespann mitwelchem Führerschein fahren?Was sind Anhängelasten undStützlasten? Was muss beimAbreiß-Bremsseil beachtetwerden, wenn abnehmbare An-hängerkupplungen vorhandensind? Muss zwingend Einstreubenutzt werden? Und, und,und.

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Dann ging es bei perfektemWetter weiter mit der Praxis.Die Anhänger wurden gesichtetund Andy und Martin gabenHinweise zu jedem Gespann.Was ist gut, was kann man ver-bessern, worauf sollte manachten? Bevor es ans Fahren gingwurde die eigene Sitzposition

im Auto überprüft und, fallsnötig, korrigiert. Anschließendwurde geübt, geübt, geübt: An-kuppeln, Abkuppeln, exaktesHeranfahren des Autos an denAnhänger (ja, das ist auch ohneRückfahrkamera möglich), Voll-bremsungen, Rückwärtsfahrenauf der Geraden, Rückwärts-fahren in der Kurve, Rück-

wärtsfahren im rechten Winkel.Da rauchte der Kopf. Martinund Andy halfen mit viel Geduldund Humor durch die Aufgabenund bescherten einem so man-ches „Aha“-Erlebnis.Natürlich bin ich nach diesemKurs kein Meister im geplantenRückwärts-Zick-Zack-Fahrengeworden (ungeplantes Zick-Zack-Fahren klappte ja leiderbisher immer), aber ich habeeiniges an Sicherheit gewon-nen. Mit den gelernten Grund-lagen und ein bisschen Übungblicke ich entspannt auf dienächsten Fahrten. Es war ein tolles Training mitsehr netten Teilnehmern undsehr guten Trainern. VielenDank an alle für diesen schö-nen und lehrreichen Tag. Elke Felske

Alles super dank Biothane?

Bunt, unverwüstlich und pfle-geleicht. So wird Biothane be-worben, das Wundermaterial,das in den letzten Jahrenimmer mehr Einzug in denReitsport und die Hundehalter-welt gehalten hat. Im Distanz-sport wird es schon seitlängerem genutzt. Aber wasgenau ist das denn eigentlich?Googelt man den Begriff, solandet man zunächst bei vielenSeiten, die Biothane als langle-

biges Material in fröhlichenbunten Farben anbieten.Zudem sei es nachhaltiger, weiles nicht so schnell kaputtgeheund unschön aussähe wie ech-tes Leder. Ja, das ist sicherlichein interessanter Ansatzpunkt,aber was genau ist es dennnun? Biothane ist eine Form vonKunstleder. Es ist ein Polyester-gewebe, welches mit Plastik(oftmals Polyurethane, kurz PU)ummantelt ist. Dadurch ist eswesentlich reißfester und lang-lebiger als viele andere Stoffe,

kann sehr gut verarbeitet undin schönen Farben hergestelltwerden.Sicherlich sind die Vorteilenicht von der Hand zu weisen.

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Doch leider leben wir in einerWegwerfgesellschaft. Vieleswird nicht mehr genutzt oderweggeworfen, weil es nichtmehr gefällt. Das Thema Müllund Nachhaltigkeit ist in allerMunde. Aus den Supermärktenwerden Plastiktüten verbanntund Strohhalme verboten.Macht es da Sinn, ein Halfteraus Biothane zu kaufen?Zur Herstellung von Biothanewird Erdöl genutzt, wie auchbei anderen Plastikwaren. Vielewerden jetzt sagen „Aber imGegensatz zu Leder, musstehierfür kein Tier sterben!“. Ja,im Großen stimmt das, aber imKleinen? Erdöl verseucht un-sere Meere, der Müll liegt über-all herum, Tiere fressen

unseren Plastikmüll in der An-nahme, dass es Futter ist. Unddie Halbwertszeit von „Kunst-leder“? In einem Artikel zumThema ‚Verbot von Mikroplas-tik‘ hieß es, dass ein Watte-stäbchen etwa 250 Jahrebräuchte, um so weit abgebautzu sein, dass man es mit blo-ßem Auge nicht mehr sehenkönne. Es ist dann ja aberimmer noch da, nur „unsicht-bar“.Und was ist mir Phtalaten? Dassind die Weichmacher imKunststoff, die dafür sorgen,dass es elastisch und biegsambleibt. Sie stehen im Verdacht,viele Krankheiten zu fördernoder zu verursachen. Hierzuhat das Bundesumweltamt

eine interessante Broschüre er-stellt, die problemlos im Inter-net zu finden ist. Nicht jederGegenstand, der mit PU um-mantelt ist, muss diese Weich-macher enthalten. Doch aufden Homepages der Verkäuferist nicht aufgeführt, ob es ent-halten ist oder nicht. Ist hierVorsicht geboten?Ist also Biothane wirklich derWunderwerkstoff schlechthin?Vielleicht sollte sich jeder ein-mal selbst überlegen, ob ernoch ein neues Halfter odereine neue Hundeleine braucht,egal aus welchem Material. DieUmwelt wird es in jedem Falldanken.

Nicole Cohrs

Pferdekunde 1im März 2019

Als wir, Melanie Wellbrock undPetra Schönfelder, im SykerAusblick interessiert die Ange-bote der Themenabende, Kurseund Ausbildungsangebote an-geschaut haben, haben wir unsgefragt, Pferdekunde1, was istdas, bzw. braucht man dasüberhaupt? Das „was“ habenwir schnell herausgefunden.Dann haben wir nachgedacht,was wäre, wenn… Schließlichist das Pferd ein Lebewesenund wird manchmal im Buschvon kleinen Monstern angegrif-fen, von deren Existenz wir

noch nicht mal etwas ahnen.Im schlimmsten Fall, von demwir hoffen, dass er nie eintretenwird, muss man u. U. nachwei-sen, dass man fähig ist, mitdem Pferd umzugehen, einPferd zu führen und ähnliches.Seit Ewigkeiten gehen wir mitPferden um, bzw. haben selberjeder ein eigenes Pferd undwissen, wie die „ticken“. Abereinen richtigen Nachweis, inschriftlicher Form und geprüftund so, das haben wir natürlichnicht. Dazu kommt, dassMelli‘s Mann Stephan erstdurch seine Frau zum Pferd ge-kommen ist und –man glaubees kaum- bereits den Basi-

spass hat. Da hieß es, nachzie-hen! Der Termin passte undschon saßen wir bei KatjaBogen in Bassum am Tisch undwaren in der Ausbildung.Gemeinsam mit Jana Purnha-gen und Doris Krause-Nicolaihaben wir den theoretischenTeil von Katja interessant über-mittelt bekommen. Klar, vieleswussten wir schon, haben aberauch viel Neues erfahren undhaben auch diskutiert. Es waralles andere als langweilig undeinschläfernd. Nach einem leckeren, von Katjabereits vorausschauend ge-kochten Mittagessen, sind wirdann zu Katjas Pferden gefah-

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ren und haben dort den prakti-schen Teil der Ausbildung ab-solviert. Geske, Ronja undCaballo haben sich geduldigvon uns betüddeln lassen. auf-halftern, putzen, auf‘s Paddockbringen. Alles klar, machen wirtäglich. Sogar der Rollstuhl vonDoris war kein Problem, esklappte hervorragend.Es waren zwei sehr schöne underlebnisreiche Lehrgangstage.Nun hieß es aber für uns, flei-ßig zu Hause lernen, denn einePrüfung sollte es ja schließlichauch geben.Am 14.04.2019 erschienenMelli, Jana und ich dann dochetwas aufgeregt zur angesetz-ten Prüfung. Diese fand dannunter fachkundiger Leitung von

Andreas Martens statt. Nachder erfolgreichen theoretischenPrüfung, Jana ließ sich auchgleich noch in Pferdekunde 2prüfen, für Doris findet aus ter-minlichen Gründen die Prüfungzu einem späteren Zeitpunktstatt, ging es zum praktischenTeil wieder zu den Pferden.Katjas Pferde waren, wie wir esschon kannten, sehr entspanntund ließen sich durch unsereNervosität nicht aus der Ruhebringen. Pferde holen, pflegen,wegbringen, für Jana kamnoch das Vorstellen des Pfer-des in der Dreiecksbahn dazu.Es gab natürlich auch Zwi-schenfragen von Andreas, z.B.,warum etwas so gemacht wirdund nicht anders und auch Fra-

gen zum Exterieur des Pferdes,die wir auch beantwortenkonnten, denn schließlichhaben wir uns ja gut vorberei-tet.Nachdem wir alles erfolgreichhinter uns gebracht hatten be-kamen wir von Andreas diePrüfungsbescheinigung über-reicht.Der VFD-Lehrgang „Pferde-kunde1“ ist eine sehr schöneund vor allem wichtige Ausbil-dung, die eigentlich jeder, dermit einem Pferd umgeht, ab-solviert haben sollte.Für uns war es bestimmt nichtdas letzte Mal in dieserRunde…

Petra Schönfelder

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Auf Marwaris durchRajasthan

Reiturlaub in Indien? Den einoder anderen fragenden Blickhabe ich schon geerntet, als ichvon meinen Reiseplänen be-richtet habe. Marwaris, die in-dische Pferderasse mit denSichelohren, fand ich schonimmer spannend und wollte sieunbedingt einmal kennenler-nen. Das ist, bis auf wenigeAusnahmen, aufgrund desimmer noch bestehenden Ex-portverbotes nur in Indien mög-lich.Im letzten Jahr entdeckte ichbei einem Veranstalter für Rei-terreisen (mit dem ich in derVergangenheit schon unter-wegs war) eine neue Indien-reise. Diese Reise bestand auseiner Woche Reiturlaub unddaran anschließend eineWoche Rundreise mit Sightsee-ing. Ich dachte mir "jetzt odernie" und habe kurzentschlos-sen gebucht.Am 13. März war es dann end-lich so weit. Von Bremen überAmsterdam ging es nach Delhi,wo ich mitten in der Nacht an-gekommen bin. Am nächstenTag lernte ich meine Mitreiterkennen; drei Frauen im Alterzwischen 28 und 31 Jahren.Weiter ging es nach Mandawa,wo wir abends den Pferdeneinen ersten Besuch abstatte-ten. Die Pferde leben in einer

großen Gruppe auf einem weit-läufigen Gelände. Nur dieHengste und ein paar Stutenmit Fohlen waren in Boxen un-tergebracht.

Die Marwaris sind schlanke,hochbeinige Pferde mit einemdrahtigen Körperbau und dieGröße liegt ungefähr bei 150bis 160 cm. Das Besondere

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sind ihre sichelförmigen Ohren,die sich um mehr als 180° dre-hen lassen.Am nächsten Tag starteten wirmit einem eineinhalbstündigenProberitt. In den darauffolgen-den Tagen dauerten die Rittebis zu sechs Stunden. Wurdeam ersten Tag noch überwie-gend Schritt geritten, wurde esmit jedem Tag anspruchsvollerund am letzten Reittag über-wogen die Trab- und Galopp-strecken.Viele Marwaris haben die Ver-anlagung zu einem viertenGang, dem "Revaal" – einpassverschobener Tölt. DiesenGang zeigte allerdings nur derHengst unseres Reitführers; erwar dann aber so schnell, dasswir anderen nur im Galopp mit-halten konnten.Die Mittagspausen dauertenbis zu zweieinhalb Stundenund wir wurden immer bestensmit warmem Essen versorgtund es standen Liegen bereit,auf denen man ein Nickerchenmachen konnte. Während derRitte war immer ein Begleit-fahrzeug in der Nähe. Die Crewaus dem Begleitfahrzeug warauch immer zur Stelle, wenneine größere Straße überquertwerden musste, damit man dieandere Seite bei dem chaoti-schen Verkehr sicher erreichte. Das Gelände bestand haupt-sächlich aus sandigen Halb-wüsten. Die Ritte führten uns

aber auch immer wieder durchkleinere Dörfer, in denen diePferde aus den öffentlichenBrunnen ausreichend trinkenkonnten und die Beine abge-spült bekamen.Besonders beeindruckt hatmich die extreme Nervenstärkeder Marwaris. Sie ließen sichvon gar nichts aus der Ruhebringen. Ob Kamel- oder Esel-karren, vor Panik flüchtendeKühe, Motorräder, LKW, Busseund Autos, die mit Hupen imDauerbetrieb knapp an unsvorbeifuhren - alles gar keinProblem.In Indien sehen die Kriterien,die ein gutes Marwari-Pferdausmachen, etwas anders aus,als es hierzulande der Fallwäre. Viel Wert wird auf die An-ordnung der Wirbel gelegt. Be-finden sich diese über denAugen, ist das ein gutes Zei-chen, unterhalb der Augen ist

es schlecht. Ein Wirbel im Be-reich der Luftröhre ist gut, Wir-bel in Richtung Gurtlage sindschlecht. Nicht empfehlens-wert ist es, wenn die Schwei-frübe an ihrem Ende einenSchwung nach oben macht.Das bedeutet nämlich: "thehorse will kill its owner". Dashabe ich zuhause erst einmalbei meinem Pferd gecheckt.Puh, zum Glück alles gerade…Am Abend des letzten Reitta-ges wurden beim MandawaCastle die Holi-Feuer entzün-det. Das Holi-Fest am nächstenTag, bei dem man sich gegen-seitig mit buntem Farbpulverbestreut, startete für uns imStall. Dort waren nicht einmaldie Pferde sicher vor der Far-benschlacht, die für uns an-schließend beim MandawaCastle weiterging, wo wir dasHoli-Fest mit den Einheimi-schen gefeiert haben.Am nächsten Tag begann derzweite Teil der Reise und wirbesuchten auf der Sightseeing-Tour u. a. den Stadtpalast inJaipur, den Palast der Winde,Fort Amber, den Ranthambore-Nationalpark, den Stufenbrun-nen von Abhaneri und natürlichdas Taj Mahal.Diese Reise war großartig. Sehrnette, unkomplizierte Mitreiter,tolle Gastgeber und wunder-bare Pferde.

Karin Felske

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Neues von Neuwerk

Wie an dieser Stelle schon be-richtet, ist der Ritt oder dieWattwagenfahrt zur Insel Neu-werk an mehreren Tagen imJahr unmöglich geworden.

Das Duhner Loch, ein großerPriel, hat seine Struktur, Rich-tung (Zusammenlegung zweierPriele, von denen einer nachOsten, der andere nach Westenfloss) und Tiefe nachteilig ge-ändert. Das geschieht im Laufeder Jahrzehnte immer wiedereinmal, zuletzt in den 60er Jah-ren, was Zeitungsartikel bele-gen.Zurzeit fallen mehrmals imMonat auch die Wattwagen-fahrten aus, weil es keinDurchkommen mehr gibt. Dasist nicht nur für Touristen ärger-lich, sondern vielmehr einhoher wirtschaftlicher Scha-den, insbesondere für die Insu-laner, deren Gäste dannausbleiben.

Im August 2018 wurden dieKutschen, die auf Neuwerk, wietäglich üblich dort Pausemachten, davon überrascht,dass die schon auf der Hinfahrtwohl grenzwertige Tiefe durchdas stehen gebliebene Rest-wasser, durch eine stärker ein-setzende Flut, die Rückfahrtunmöglich machte und dieWagen nicht mehr ans Festland

zurückkehren konnten. Ein zu-sätzliches Schiff musste einge-setzt werden, um die Fahrgästewieder an Land zu bringen.

Der Landesbetrieb für Wasser-wirtschaft, Küsten- und Natur-schutz (NLWKN) brachtedaraufhin vom vergangenenDezember an mit Sand gefüllteBig Packs aus Jute – sie äh-neln riesigen Einkaufstüten –im Bereich des Duhner Lochsaus. Die Barriere soll den Prielunterbrechen, um eine weitereVertiefung zu verhindern.„Langfristig soll durch die Be-ruhigung des Wassers eineAufschlickung erzielt werden“,erklärt ein Behördensprecher.Im Spätsommer sollen, wennmöglich, genauere Aussagenzur Wirkung der Aktion ge-macht werden.

Wattwanderführer KarstenBronk hat sich das Ergebnisbereits mehrfach angesehen.„Das hat nichts gebracht“, sagter. „Ein Big Pack ist schon auf-geplatzt.“ Für ihn ist auch klar,warum die Maßnahme nichtfunktionieren kann: „Das Wattist ein hochkomplexes System,das ständig in Bewegung ist.Das zu berechnen ist äußerstschwierig.“Für Bronk sind die Veränderun-gen am Duhner Loch nicht sodramatisch wie für die Anbietervon Wattwagenfahrten. „Wir

haben andere Durchwege, wirkönnen auch auf weicheremBoden laufen.“ Zudem müss-ten die Wattwagen sowohl aufdem Hin- als auch auf demRückweg durch den Priel. DieWattwanderer fahren dagegenmit dem Schiff zurück. Somitkann er den besten Zeitpunktfür die Priel-Passage abpas-sen.Das bedeutet natürlich für alleHobbyreiter, die sich auf ein be-stimmtes Wochenende fixieren,weil die Tieden so schön pas-sen, dass der Ritt bei einemRestwasser ab ca. plus 0,30mdann am Duhner Loch endetund man mit dem Wernerwald,auch schön, aber eben nichtNEUWERK, Vorlieb nehmenmüssen, denn im Duhner Lochstehen dann rund 1,50m Was-ser, da er sich keilförmig in dieTiefe gearbeitet hat.

Auch ein Grund dafür, dass ich„wattritt.de“ aufgegeben habe,da zu viele Ritte abgesagt wer-den mussten.

Insofern kann man nur wenigeTage im Voraus für das Watt-vergnügen planen und immerunter Beachtung der Tieden,die vom Bundesamt für See-schifffahrt und Hydrographie,kurz BSH, im Netz veröffent-licht werden.In der Spalte rechts –Wasser-stand (m)- wird der Restwas-

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serstand in Metern bei Niedrig-wasser (NW) angegeben. Dasist die Höhe des Wassers, diebei Ebbe nicht abfließt. Beieinem Restwasserstand ab0,3m wird es im Duhner Locherst für kleinere Pferde und mitmehr Restwasser auch fürgroße Pferde sehr gefährlich!

Im Übrigen sind jetzt 10 Jahrevergangen, seit wir als BzVSyke unser Landesreiterlagerauf der Insel Neuwerk durch-geführt haben. Ein Ereignis, dasnoch heute eine großartige Er-innerung in den Köpfen der da-maligen TeilnehmerInneneinnimmt. In diesem Jahr wäredas so aus o.a. Gründen über-haupt nicht planbar.

Martin Rühl

Harmlos:

Gewünscht:

Gefährlich:

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ReitbegleithundeausbildungSie haben neben Ihrem Pferd auch noch einenetwas kleineren, bellenden Vierbeiner? Sie wür-den gerne mit beiden zusammen ausreiten?Grundsätzlich sollte dies ja kein Problem sein

oder etwa doch? Gerne helfen wir Ihnen. IhrHund erhält eine Begleithundeausbildung, sodass sie mit ihm überall hingehen können ohnesich Gedanken machen zu müssen. Ihr Pferdsollte ausgebildet sein, sonst helfen wir auchhier gerne weiter. Beide werden, falls nötig erstaneinander gewöhnt und erhalten dann eineSpezialausbildung. Den gemeinsamen Ausrittenin die freie Natur sollte am Ende der Ausbildungnichts mehr im Wege stehen. Kurse und Einzel-stunden nach Absprache entweder bei uns aufdem schuleigenen Reit- bzw. Hundeplatz oderauf Wunsch auch bei Ihnen in der Reithalle oderReitplatz. Sprechen Sie uns an, wir freuen unsauf sie.

Kirsten’s HundeschuleKirsten Rüscher-SiebertGerd-Holger Siebert [email protected] Tel. 04295 1211

Reitsport WaldwegImke-Svenja Siebert Trainerin C [email protected]. 0152/53672328

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Western meets Classicmit Andreas Brolich

Am Samstagmorgen rollengegen 08.30 die ersten Fahr-zeuge mit Pferdeanhänger aufden Hof der Fam. Kuhne in Fall-dorf, Syke. Grund: Heute findetunser erster Kurs 2019 statt.Gekommen ist Andreas Brolich.Wir kennen ihn bereits vondem Themenabend „Westernmeets Classic“ aus dem letztenJahr. Hier hatte er uns die alt-kalifornische Reitweise unddas Reiten mit dem Bosalschmackhaft gemacht. Heutesollte es endlich praktisch wer-den. Dafür hat Andreas unsauch einige Bosals mitge-bracht.Wir beginnen mir einer kleinenVorstellungsrunde und an-

schließend teilt Andreas uns inGruppen ein. Zunächst kom-men wir alle samt Pferden indie Halle. Hier erklärt uns An-dreas, worauf es bei der Arbeitmit dem Bosal ankommt undworan man ein passendesBosal erkennt. Anschließendzeigt er uns, wie man die Me-cate bindet und wir suchen mit

ihm zusammen das richtigeBosal für unser Pferde raus.Andreas hilft uns dem Pferdverständlich zu machen wie esauf die Hilfen reagieren soll.Jetzt kann es endlich auf diePferderücken gehen. Die weiteren anderthalb Tageverbringen wir damit, die An-forderungen langsam zu stei-gern. Zunächst beginnen wirmit einem einfachen Gerade-ausreiten, langsam nehmen wirZirkel und einfache Richtungs-wechsel dazu. Zuletzt kommenSeitengänge und komplexereRichtungswechsel dazu.Für das leibliche Wohl sorgenwir selber. Jeder bringt eineKleinigkeit mit und so habenwir ein wirklich bunt gemisch-tes Büffet. Das passt auch zuden Teilnehmern. Es sind alleReitweisen und Pferderassen

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vertreten. Das ist eine der Sa-chen, die mir beim VFD so gutgefällt: Hier sind alle willkom-men, denen das Pferdwohl amHerzen liegt.

Das sagen die Teilnehmer zudem Kurs:„Ich bin hauptsächlich zumKurs gekommen, weil mich dasReiten mit dem Bosal interes-siert hat. Da man aber immerhört oder liest, dass man die-ses möglichst unter Anleitungtesten/erlernen sollte, kam mirder Kurs sehr recht. Andreaskannte ich als Trainer schonvon früher, da war meine Vor-freude groß. Wir bekamen danndie Wirkung, das Anpassen unddie Qualitätsunterschiede inder Theorie und am Pferd er-klärt und konnten unter mitge-brachten Bosals und Mecatenauswählen und auch noch maldurchtauschen. Vom Unterrichtwar ich dann auch sehr be-geistert, alleine, weil Andreasso eine "eigene Art" an sichhat. Die speziellen Übungensind toll und gutdurchdacht/aufgebaut. Ich

Und wir beobachten gespannt ihreArbeit.

Hier üben Pferd und Reiter gerade die Basics vom Sattel aus.

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habe sehr viele neue Ideen mit-nehmen können zum ThemaBosal, aber auch zum Reiten ansich. Ich persönlich finde esauch immer gut und hilfreich,wenn sich der Trainer auch malselber aufs Pony schwingt, umzu checken, wo das Problemliegt. Mir hat der Kurs so gutgefallen, dass ich mir am Wo-chenende drauf auf der Equi-tana gleich ein Bosal zugelegthabe (mit Unterstützung vonAndreas via WhatsApp) und fürdemnächst habe ich eine Trai-

ningsgruppe gefunden, zu derAndreas fährt und wo ich micheinklinken darf.

Halle und "Reiterstübchen"waren prima. Unser Buffet so-wieso. Vielen Dank an die VFDfür den Kurs und bei einem"Aufbaukurs" wäre ich gernedabei!“ „Ich fand den Kurs toll. Andreasist super auf die Pferd-Mensch-Paare eingegangen.War echt klasse, nicht jederTrainer geht so mit seinen

Schülern um. Jederzeit gernewieder.“ „Ich fand den Kurs auch tollund ich fand auch, dass An-dreas gut auf jedes Pferd-Rei-ter-Paar eingegangen ist. Ichhabe sehr viel aus dem Kursmitgenommen und nur diesezwei Tage hatten schon eineziemlich gute Auswirkung aufdie Balance von meinemPferd.“

Katharina Metschurat1. Vorsitzende VFD Syke

Was wächst denn daauf meiner Weide?

Gras ist Gras, Hauptsache istgrün und viel davon da. DieserGedanke kann fatal sein, daunsere Weiden völlig unter-schiedliche Gräser bieten. Gibtes giftige Gräser auf der Pfer-deweide?

Was ist im Saatgut drin und wassollte man beachten, um pfer-degerechte Weiden zu erhaltenbzw. zu bekommen, war dieFrage, mit der sich unsere VFD-Expertin Dr. Renate Vanselowam Sonntag, dem 02. Juni ineinem Tagesseminar zumThema „Weidegräser“ in The-dinghausen beschäftigen wird.

Es sind schon einige Jahre ver-gangen, dass wir sie in unse-

rem Bundesland begrüßendurften.

• Was wächst denn da aufmeiner Weide?

• Ist das eher schädlich undgut für meine Pferde?

• Wie sieht eine artgerechte,pferdegerechte Weide aus?

Als Autorin, aus ihrer Mitarbeitin verschiedenen Projektenzum Klimawandel, aus ihrer Er-fahrung aus 30-jähriger Pfer-dehaltung und dank ihrerAusbildung zur Diplom-Biologinerwuchs ein Erfahrungsschatz,den sie immer wieder gern derVFD zur Verfügung stellt.

Ihre Mitarbeit an unserer VFD-Broschüre "Pferd & Heu" undanderen Publikationen weisensie als absolute Fachfrau aus.

Das Tagesseminar besteht ausVortrag und einer Weidebege-hung/-begutachtung.

Wenn jemand 20- oder 30Jahre alten Weidenbestand hat,darf man sich glücklich schät-zen. Denn seitdem müssen wirbei Weidegräsern auch über Al-lergien und evtl. Ursachen bei Pferden, überFruktane und den Unterschiedzwischen Kuh- und Pferdewei-den, dem Pferd als Steppentier,über dem Gras gegen Frost,Dürre und Fressfeinde ange-züchtete Resistenzen, über denImportstopp amerikanischenHeus 1998 und was das allesmit unserem Saatgut zu tunhat, reden.

Lollum perenne aus der Familieder Süßgräser (Poaceae) ist

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das weitere Thema, bekanntauch unter dem Namen: Deut-sches Weidelgras. „Das Deut-sche Weidelgras ist sehrtrittresistent und regeneriertsich sehr schnell.

Es ist damit gut geeignet fürstrapazierfähige Rasen inSportanlagen, Parks undZiergärten. Aus diesem Grund

ist es ein typischer Bestandteilzahlreicher Rasenmischun-gen.“ (Quelle: Wikipedia)Aufgrund der gezüchteten An-lagerung von Mikroorganis-men, den sogenanntenEndophyten, verbunden miteiner Grundsüße, die unter Wit-terungs- und Stresseinflüssenin extrem hohe Fruktangehaltegipfeln kann, ist diese Gras-

sorte als Mitverursacher vonHufrehe in Verdacht geraten.

Auch werden viele andereStoffwechselkrankheiten beiPferden, die derzeit nur in eini-gen wenigen Dissertationenuntersucht wurden, Weidegrä-sern zugeschrieben. Frau Van-selow wird Auswege bei derWeide-Nachsaat aufzeigen undso können die Teilnehmer beidiesem informativen Tagesse-minar nach einigen Fragezei-chen auch Antworten mit nachHause nehmen.

Anmeldungen bei Martin Rühl, [email protected] , nä-heres dazu im VFD-Netz imBezirksverband Syke unter<Veranstaltungen< Kosten: VFD-Mitglieder: 50€,Nichtmitglieder: 62€Anmeldeschluss: 18. Mai 2019

Dringend gesucht – Werbepartner!Dieses Heft hat zu wenig Werbepartner gefunden und wäre fast nicht erschienen!

Wir freuen uns über jede noch so kleine Anzeige über Handelsartikel, Dienstleistungen aller Art, Offerten von Handwerksbetrieben, Trainern und Experten

für Pferdegesundheit etc.

Bitte helfen Sie uns mit Ihren Annoncen, dass der „Syker Ausblick“ auch weiterhin als Printexemplar erscheinen kann.

Wir danken dem Printhaus-Team, dass sie uns immer so tatkräftig unterstützen. Rufen SieFrau Renate Munder gleich mal an und vereinbaren einen Termin:

Telefon: 04242 95 75 14 oder [email protected]

Karte lesen und GPS nutzen

Wer kann heute schon nochKarte lesen, wo es doch GPS-gestützte Apps fürsSmartphone oder andere weg-weisende Geräte gibt? Auchder Druck von aktuellen Kartenist in Frage gestellt worden, dadas digitale Zeitalter diesen er-setzt. So wird sich in naher Zu-kunft nicht mehr die Fragegedruckte Karte oder App stel-len. In unserem Kurs Anfang Maiwollten es aber noch einmaldrei Teilnehmerinnen wissenund den Umgang, auch im Ver-gleich zwischen den beiden

Medien, lernen und anwenden.Das am Kartentisch Erlerntewurde am Folgetag in die Pra-xis umgesetzt: Einer am PC er-stellten Route nachSynchronisation mit dem

Smartphonef o l g e n ,Standortbe-stimmungen(Wo bin icheigentlich?)anhand derKarte, Karte„einnorden“,Koordinaten

nach UTM und Standort nachGrad, Minuten und Sekundenermitteln.Beim Smartphone muss dieAkku-Reichweite beachtetwerden, so dass ein gutesPowerpack unausweichlich ist.Keine Akkureserve – keinStandort/keine Karte! Ich be-vorzuge daher die Kombinationaus beiden: Smartphone undKarte (1:50.000 und 1: 25.000)zum Reiten im fremden Ge-lände.

Martin Rühl

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Aufnahmeantrag VFD LV Niedersachsen und Bremen e.V. Landesgeschäftsstelle Frau Klenzmann Veerßer Str. 67 29525 Uelzen

Ich beantrage folgende Mitgliedschaft (Gebühren gemäß Beitragsordnung): (bitte ankreuzen) ( ) erwachsenes Hauptmitglied 43,00€ ( ) Kind / Jugendlicher als Hauptmitglied 20,00€ Familienmitglied / „Familien“-Mitglied über Verein (Hauptmitglied / Verein: ) und zwar: ( ) bis 13 Jahre beitragsfrei (ohne eigene Zeitung und Post)

( ) ab 14 bis 17 Jahren 12,00€ (ohne eigene Zeitung und Post) ( ) Erwachsener ab 18 Jahren 20,00€ (ohne eigene Zeitung und Post)

( ) Verein (Name) 100,00€ Mitgliedsdaten: Name, Vorname: Geburtsdatum:

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Email-Adresse: Telefon:

Ich möchte Mitglied werden im Bezirksverband: Syke (Angabe ist optional, sonst erfolgt Zuordnung nach Wohnort. Die Zuordnung kann jederzeit geändert werden.)

Mit meinem Beitritt und der damit verbundenen Anerkennung der Satzung stimme ich der Speicherung, Bearbeitung, Verarbeitung und Übermittlung meiner mit diesem Aufnahmeformular erhobenen personenbezogenen Daten im Rahmen der Erfüllung der Aufgaben und Zwecke des Vereins – insbesondere der Übermittlung an den Bundesverband sowie zum Zwecke des Versandes der Verbandszeitschrift Pferd & Freizeit an die Druckerei – zu.

Ort, Datum Unterschrift (bei Minderjährigen der Erziehungsberechtigte)

SEPA-Lastschrift-Mandat Ich ermächtige den Zahlungsempfänger den VFD Jahresbeitrag von meinem Konto mittels SEPA-Basis-Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Zahlungsempfänger auf mein Konto gezogene SEPA-Basis-Lastschrift einzulösen. Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

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Titelbild: : „Marwari in Indien“ Karin Felske

Syker Ausblick Mitteilungsblatt des VFD-Bezirksverbandes SykeHerausgeber: VFD – Bezirksverband Syke - der VorstandRedaktion: Martin Rühl, Carmen Kruck - VFD-Kids: Louise Krondorfv.i.S.d.P.: Martin Rühl - [email protected]

Layout/Druck/Anzeigen: Printhaus Druck GmbH, Syke, Max-Planck-Straße 9Tel.: 04242 95 75 14 - [email protected]

Verteilung an die Mitglieder des Bezirksverbandes Syke, an die Bezirksvorstände des Landesverbandes Niedersachsen sowie an die Anzeigenkunden zur Auslage; Auslage in Reitställen im Landkreis innerhalb des Bezirksverbandes Syke.

© Kopien oder Verwendungen, auch von Teilbeiträgen oder Bildern nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

Beiträge senden Sie bitte an: Redaktion Syker AusblickSüdfeld 13, 28857 Syke, Tel.: 04242 93 69 72Martin Rühl, Südfeld 13, 28857 SykeTel.: 04242 93 69 72 oder 0171 77 37 196email: [email protected]

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der VFD wieder.Die Redaktion behält sich Kürzung oder Nichtveröffentlichung eingesandter Artikel vor.

Der Vorstand:Katharina Metschurat 1. Vorsitzende Tel. 01516 84 99 409 [email protected] Meseck 2. Vorsitzende Tel. 0176 241 87 042 [email protected] Kruck Schatzmeisterin Tel: 04242 936971 Katja Bogen Sportwartin/ Tel: 04249 95107 Katharina Buschmann Schriftführerin

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Stammtische / Themenabende ab sofort: Jeden 1. Montag in „Zur Penne“, Bremer Str. in Twistringen und jeden 3. Mittwoch in „Wessels Hotel“, Hauptstr. 33, 28857 Syke,

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In letzter Minute

Unser Syker Standort für denThemenabend steht manchmalunter ungünstigen Sternen. Einpaar Wechsel in den letztenJahren waren schon vorge-nommen worden und so hoff-ten wir, in Nordwohlde (obwohlzu Bassum gehörig..) zur Ruhezu kommen. Leider können wirauch in diesem Jahr an dreiTerminen nicht dort tagen, sodass sich der Vorstand ent-schieden hat, wieder nachSyke zurückzukehren.

Aktuelles Domizil für VFD-The-menabende in SYKE: „WesselsHotel“ in der Hauptstraße 33,üblicherweise bis auf die Mo-nate Juli und August (Ferien-zeit) jeden 3. Mittwoch imMonat ab 19 Uhr. Beginn derVorträge um 20 Uhr. Dort tref-fen sich nicht nur Mitglieder,sondern alle Pferde-Besitzerund Interessierte. Parkplätze imrückwärtigen Bereich zahlreich vorhanden!

Noch 8 Veranstaltungen bis zuden Sommerferien und dann15 weitere und es werdenimmer noch mehr! Noch niewar das Programm des Be-zirksverbandes Syke so umfas-send wie in diesem Jahr.Interessante Themenabende in

Syke und Twistringen, Lehr-gänge mit zahlreichen aner-kannten Fachleuten wie z.B.Miryam Husain, E. Welter-Böl-ler, Dr. Renate Vanselow u.v.m.und auch geführte Ritte mit un-seren ausgebildeten sachkun-digen Rittführern.

Zwei Mitglieder haben sich ge-rade erst nach ihren Lehrgän-gen prüfen lassen und stehenjetzt der VFD-Gemeinschaft zurVerfügung: Tanja Kuhne undGesa Kutz – herzlichen Glück-wunsch!

Und wir stellen fest, dass wirals VFD in unserer Region einehohe Akzeptanz erreicht habenund dass unsere Angebote sehrgut angenommen werden. Ei-nige Kurse und Veranstaltun-gen sind ruckzuck ausgebucht!Wir – das ist der Fachverbandfür Gelände- und Wanderreitenund –fahren in Deutschland –der Bezirksverband Syke in derVereinigung der Freizeitreiterund –fahrer in Deutschland.Hinter der sperrigen Bezeich-nung steht eins im Vorder-grund: Wir können Ausbildungund wir können Gelände! Un-sere Positionspapiere zumThema Pferd erwecken hohesInteresse in der Fachwelt, ins-besondere unser Flyer zumThema „Zäumungen“. Kom-

men Sie zu unseren Themen-abenden und machen sichselbst ein Bild von der VFD inIhrer Region! Unterm Strich istdie VFD die größte Reiter- undFahrerorganisation in Europa!

Und ssssss…. ist die großeFreude über das Draußen-He-rumreiten wieder vorbei, dennpünktlich zum 15.6. wird sichTabanidae wieder zeigen. Ken-nen Sie nicht? Doch, denn wirnennen sie „Bremse“ und siekann uns die Freude nehmen.Und so hängen wir wiederschwarze Ballons als Pferde-hintern-Imitat auf, sprühen undverreiben (un-)wirksamesZeugs oder verkleiden unserePferde als Zebras. Lästig istdas schon!

Bis dahin jedoch mindestenswünschen wir Euch, liebeLeser, eine schöne Pferdezeitund wir sehen uns auf einerVFD-Veranstaltung…

Euer Martin Rühl

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Reitsport hat eine lange Tradition in unserer Region. Und ist ein wertvol-ler Teil der Kulturlandschaft – einer, den wir gerne pflegen. Darum enga-giert sich Avacon seit Jahren für den Reitsport und sitzt als Sponsor von Turnieren und Veranstaltungen fest im Sattel. Mehr zu unserem Engage-ment unter www.avacon.de

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