SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010
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Geschäftsbericht 2010.
Rösli Aurich ist Wiler Bürgerin und
einen Tag im Jahr Wimmerin im Reb-
berg der Ortsgemeinde.
In der Stadt Wil – und gleich benachbart in
Bronschhofen – finden sich die nördlichsten
Rebbauflächen des Kantons St.Gallen. Die
Traubenlese in Wil wird traditionell von
ehrenamtlich tätigen Ortsbürgerinnen und
-bürgern durchgeführt. Rösli Aurich ist eine
von rund 25 Helferinnen und Helfern, die
am 27. Oktober 2010 die Hauptlese für den
roten «Wil Stadwy» machten. Am steilen,
von der Herbstsonne durchfluteten Reb-
hang leisteten sie unterstützt von Rebwart
Eduard Kümin ganze Arbeit.
Seit 40 Jahren immer dabei ist Rösli Aurich.
Mit dem 1971 erworbenen Ortsbürgerrecht
begannen für sie diese ehrenamtlichen
Einsätze. Geschickt liest sie die Trauben
von den Rebstöcken und erinnert sich an
früher, als die Lese noch mit Rückenkörben
erfolgte. Heute werden die vollen Sammel-
behälter vom Rebwart mit einem eigens
entwickelten Gefährt aus dem Rebberg ab-
transportiert. Rösli Aurich ist sowieso voll
des Lobes über den gut gepflegten Reb-
berg. Bekannt ist, dass schon im Mittelalter
in der Region Wein angebaut worden war.
Diese Tradition soll auch weiterhin gepflegt
und sogar noch ausgebaut werden, auch
wenn der Weinbau für die Ortsgemeinde
Wil wohl nie einen finanziellen Gewinn ab-
werfen wird.
Trotz der anstrengenden Arbeit möchte
Rösli Aurich diese Einsätze nicht missen.
Immer wieder bleibt Zeit für einen ge-
mütlichen Schwatz zwischen den Reben.
Geschätzt wird von den Wimmerinnen und
Wimmern das gemeinsame Mittagessen.
Dieses Jahr konnte die Ehefrau von Eduard
Kümin die Spaghetti sogar im Freien auf
den Tisch bringen. Dabei soll verschwiegen
werden, ob auch die eine oder andere Fla-
sche der Hausmarke «Wyler Gold» (Blanc de
Pinot Noir) oder «Wil Stadtwy» (Pinot Noir)
ausgeschenkt worden ist.
4
Inhalt.
Inha
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s
Ein Jahr im Zeichen des Übergangs 6
Kennzahlen 8
Kundenstruktur 9
Die SVA St.Gallen im Spiegelbild externer Audits 10
Projekt Pflegefinanzierung bei der SVA St.Gallen 12
CO2-Abgabe, zentrales Familienzulagenregister und Sozialversicherungsabkommen 13
Gleisarbeiter und dann? Ein Beispiel beruflicher Eingliederung 14
Bekämpfung von Versicherungsmissbrauch 15
Neue Informatikanwendungen im Leistungsbereich 16
Prozesse und Mitarbeitende 17
Beiträge 24
Leistungen 25
Rechtsdienst 31
Betriebsrechnung 32
Verwaltungskostenrechnung 34
Bilanz 35
Revision, Genehmigung und Organisation 36
6
Einl
eitu
ng
Was haben ein junger Schwinger und eine pen-
sionierte Frau, die im Rebberg arbeitet, gemein-
sam? Sie leisten freiwillig und ehrenamtlich einen
Beitrag an unser Gemeinwesen. Diese beiden
Menschen und drei weitere können wir – passend
zum Europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit –
in unserem aktuellen Geschäftsbericht vorstellen.
Diese Menschen mit ihrem Sinn für die Gemein-
schaft geben auch für die SVA St.Gallen ein Beispiel;
denn unser Unternehmen ist massgebend in jenen
Bereichen tätig, die ebenfalls für das Funktionieren
unserer Gesellschaft relevant sind.
Vitales Unternehmen
Meine Geschichte als Direktor der SVA St.Gallen
ist noch sehr jung. Doch bereits in dieser kurzen
Zeit durfte ich eindrücklich erfahren, dass ich
mich nicht mit der Entstaubung von Amtsstuben
beschäftigen muss, sondern dass es vielmehr da-
rum geht, ein vitales Unternehmen in einem sich
ständig verändernden Umfeld zu führen.
Diese Erfahrung durfte schon mein Vorgänger
Linus Dermont machen. Als er Mitte der achtziger
Jahre als Direktor gewählt wurde, zählte das Unter-
nehmen «98 Beamte und Angestellte» sowie 17
Lehrlinge. Der Umsatz lag bei CHF 0,7 Mia. In den
darauf folgenden mehr als 25 Jahren war es
massgeblich sein Verdienst, dass sich das Unter-
nehmen auf allen Ebenen weiterentwickelte.
Markant war die Gründung der SVA St.Gallen im
Jahr 1995 und damit die Bildung eines Kompetenz-
zentrums für viele verschiedene Sozialversiche-
rungen. Notwendige räumliche Erweiterungen
und permanente Anpassungen der technischen
Möglichkeiten prägten die letzten 25 Jahre
ebenso wie die schrittweise Übernahme von
immer neuen Sozialversicherungszweigen wie
zum Beispiel der individuellen Prämienverbilligung
oder jüngst der Pflegefinanzierung. Bereits im Jahr
2000 baute die SVA St.Gallen eine eigene Inter-
netpräsenz auf und erreichte gar als erstes Unter-
nehmen im Sozialversicherungsbereich im Jahr
2001 die ISO-Zertifizierung. Dies sind nur einige
Meilensteine, die Linus Dermont gesetzt hat, um
die SVA St.Gallen für neue Herausforderungen zu
rüsten. Ich danke meinem Vorgänger für seinen
grossen und langjährigen Einsatz herzlich.
Seit Dezember 2010 arbeite ich zusammen mit
378 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der
Weiterentwicklung der SVA St.Gallen. Wir alle
Ein Jahr im Zeichen des Übergangs.
7
Einl
eitu
ng
tragen die gemeinsame Verantwortung für die
mehr als 270 000 Personen, die in der einen oder
anderen Form Leistungen der SVA St.Gallen be-
ziehen. Von solchen Zahlen handelt unser Ge-
schäftsbericht. Er beleuchtet aber auch, wie sich
das Unternehmen SVA St.Gallen im vergangenen
Jahr in verschiedensten internen und externen
Audits präsentiert hat. Weiter sind im Geschäfts-
bericht Beiträge zu finden über die anforderungs-
und erfolgreiche Einführung der neuen Pflege-
finanzierung, das individuelle Schicksal eines
Mannes, der aus gesundheitlichen Gründen um
seine Arbeitsfähigkeit ringt oder die Optimierun-
gen in der Prozessorganisation. Ohne Zweifel,
auch im vergangenen Jahr ist wieder viel geleistet
worden.
Vielfältige Herausforderungen
Die SVA St.Gallen ist ein Unternehmen, das auf
hohem Niveau gute Arbeit leistet. Diese Ein-
schätzung ist gleichzeitig eine Herausforderung.
Eine hohe Kundenzufriedenheit gilt es zu erhalten.
Deshalb werden wir erneut eine Umfrage durch-
führen lassen. Gleichzeitig wird die SVA St.Gallen
in ihr wichtigstes Kapital – die vielfältigen Fähig-
keiten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter –
investieren. Dazu gehört beispielsweise auch die
Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit
innerhalb des Unternehmens wie auch mit externen
Partnern. Bei der Invalidenversicherung zeichnen
sich durch die sich in Vorbereitung befindende
6. IV-Revision ebenfalls markante Veränderungen
ab. Alles spricht dafür, dass die SVA St.Gallen
äusserst gefordert sein wird.
Dank
Abschliessend danke ich allen, die sich Tag für Tag
in der einen oder anderen Art mit und für die SVA
St.Gallen engagieren. Mein Dank geht insbeson-
dere an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an
Geschäftspartnerinnen und -partner sowie an die
Verwaltungskommission.
Ignaz Vinzens, mag. oec. HSGDirektor
8
Ken
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len
Kennzahlen.
Individuelle Prämienverbilligung
2010
in Mio. CHF
2009
in Mio. CHF
IPV 180,6 162,3
Sozialwerke des Bundes: Beiträge
2010
in Mio. CHF
2009
in Mio. CHF
AHV / IV / EO 766,9 757,2
ALV 125,0 124,1
FLG 0,8 0,7
Sozialwerke des Bundes: Leistungen
2010
in Mio. CHF
2009
in Mio. CHF
AHV 993,4 963,6
IV 280,3 284,4
EO 46,5 44,4
FLG 13,6 14,4
Rückverteilung CO2-Abgabe 8,0
Ergänzungsleistungen
2010
in Mio. CHF
2009
in Mio. CHF
EL 274,0 259,1
AEL 4,7 4,2
Familienausgleichskassen
2010
in Mio. CHF
2009
in Mio. CHF
Einnahmen 98,8 96,3
Ausgaben 102,7 101,4
Verwaltungskosten
2010
in Mio. CHF
2009
in Mio. CHF
Beiträge der Abrechnungspflichtigen 11,6 11,5
Übrige Einnahmen 54,5 48,2
Ausgaben 66,1 59,7
9
Leistungsbezüger AHV
Leistungsbezüger IV
Leistungsbezüger EL/AEL
Leistungsbezüger EO
Leistungsbezüger MSE
Leistungsbezüger FAK
Leistungsbezüger IPV
Jahr 2009
Leistungsbezüger AHV
Leistungsbezüger IV
Leistungsbezüger EL/AEL
Leistungsbezüger EO
Leistungsbezüger MSE
Leistungsbezüger FAK
Leistungsbezüger IPV
Jahr 2009
Kun
dens
truk
tur
AEL Ausserordentliche Ergänzungsleistungen
AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung
ALV Arbeitslosenversicherung
EL Ergänzungsleistungen
EO Erwerbsersatzordnung
Kundenstruktur.
Mitglieder der SVA St.Gallen 2010 2009
Selbständigerwerbende 18 592 18 589
Arbeitgeber 15 294 14 572
Nichterwerbstätige 19 873 19 391
Personen ohne Beitragspflicht im Berichtsjahr 13 147 19 788
Arbeitnehmer ohne beitragspflichtige Arbeitgeber 198 183
Total 67 104 72 523
Bezügerinnen und Bezüger von Leistungen
FamZ Familienzulagen
FLG Familienzulagen in der Landwirtschaft
IPV Individuelle Prämienverbilligung
IV Invalidenversicherung
MSE Mutterschaftsentschädigung
50,5 %
8,5%
1,5 %
8,0 %
6,5%
6,8%
18,1 % IPV138 037
FamZ23 281
MSE4 011
EO (ohne MSE)21 848
EL /AEL17 827
IV18 596
AHV 49 489
10
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ices
Die SVA St.Gallen im Spiegelbild externer Audits.
Werden Prozessabläufe gut gewartet und weiter-
entwickelt sowie die Dienstleistungen korrekt
erbracht? Diese Fragen beschäftigen die SVA
St.Gallen schon lange, denn Kundinnen und
Kunden, Aufsichtsorgane und weitere Anspruchs-
gruppen wollen sich darin sicher sein können.
Nicht zuletzt deshalb arbeitet die SVA St.Gallen
seit vielen Jahren mit einem nach ISO und dem
Datenschutzgütesiegel GoodPrivacy zertifizierten
Managementsystem. Diese Zertifizierungen haben
zur Folge, dass im Jahresverlauf verschiedene Au-
dits durch externe Stellen vorgenommen werden.
Neben diesen Zertifizierungsaudits finden weitere
gesetzlich vorgeschriebene Überprüfungen durch
die Revisionsstelle sowie zusätzliche Audits und
Kontrollen durch andere Stellen statt. Am Beispiel
des vergangenen Jahres wird hier nun gezeigt,
welche Kontrollen in einem normalen Geschäfts-
jahr erfolgen.
Sechs Stellen – 13 Überprüfungen
Im Geschäftsjahr 2010 wurden 13 Audit- und
Revisionsberichte von sechs verschiedenen exter-
nen Stellen erstellt. Alle Überprüfungen ergaben
sehr gute bis ausgezeichnete Gesamtresultate.
Dieses Ergebnis ist für die SVA St.Gallen, aber auch
für ihre Kundinnen und Kunden sowie weitere
Anspruchsgruppen wertvoll, weil es nicht nur auf
einer Einzelmeinung beruht, sondern die Sicht
verschiedener Stellen wiedergibt. Es hat damit
mehr Gewicht und darf als repräsentativ be-
trachtet werden.
Informatik und Datenschutz
Im Februar führte Dr. Gabriel Felley in Zusammen-
arbeit mit der Informatikgesellschaft für Sozial-
versicherungen (IGS GmbH) ein Audit zur Infor-
matiksicherheit durch. Dabei wurden die IT-Platt-
formen, die Abläufe in der Informatik sowie das
vorhandene Know-how einer intensiven Prüfung
unterzogen. Ebenfalls im Februar wurde ein ers-
tes internes Audit im Rahmen des Management-
systems durchgeführt, welches die Anwendung
des Datenschutzmanagements in den Fokus
stellte. Die SVA St.Gallen hat die zur Aufrechter-
haltung der ISO-Zertifizierung vorgeschriebenen
internen Audits an eine externe Beratungsfirma
ausgelagert, um zusätzliche Aussensichten und
Hinweise für Optimierungen zu erhalten.
Im Februar und März erfolgten die Abschlussrevi-
sionen durch die Revisionsstelle. Dabei wird jeweils
11insbesondere die Rechnungsführung detailliert
überprüft. Daraus resultierten Revisionsberichte
für die SVA St.Gallen, die individuelle Prämienver-
billigung, die kantonale Familienausgleichskasse
für Arbeitnehmer, die Familienausgleichskasse für
Selbständigerwerbende, die IV-Stelle und den re-
gionalen ärztlichen Dienst (RAD).
Intensiver September
Im August wurden die internen Audits über die
IV-Stelle und über die Führungs- und Service-
prozesse vorgenommen. Ende des Monats führte
das Bundesamt für Sozialversicherungen die Revi-
sion des Regressdienstes durch. Der September
war dann ein intensiver Überprüfungsmonat. Zu-
erst erfolgte ein weiterer interner Audit in der
Ausgleichskasse. Ebenfalls im September führte
die Zertifizierungsstelle SQS das Aufrechterhal-
tungsaudit für ISO 9001:2008 und GoodPrivacy
durch. Das Bundesamt für Sozialversicherungen
schliesslich auditierte im selben Monat noch wie
jedes Jahr während rund zwei Wochen die IV-Stelle.
Im Oktober überprüfte das Bundesamt für Gesund-
heit die Durchführung der individuellen Prämien-
verbilligung. In diesem Monat wurde auch das
letzte interne Audit im Bereich Services vorge-
nommen. Der Reigen der Überprüfungen wurde
im November durch die Revisionsstelle abge-
schlossen, die in diesem Monat die Hauptrevision
vornahm. Bei dieser Revision steht jeweils die
materielle Rechtsanwendung im Bereich Aus-
gleichskasse im Mittelpunkt.
Serv
ices
Sechs verschiedene externe Stellen überprüften im Berichtsjahr
die Arbeit der SVA St.Gallen.
12 Die SVA St.Gallen wurde im Verlauf des Jahres
2010 mit der Durchführung der Pflegefinanzierung
im stationären Bereich beauftragt. Aufgrund des
sehr engen Zeitplanes, des noch laufenden Gesetz-
gebungsprozesses, der notwendigen Software-
Neuentwicklungen sowie der umfassenden Vor-
bereitungsarbeiten für die Durchführung standen
alle Beteiligten vor einer grossen Herausforderung.
Synergien nutzen
Die Durchführung der Pflegefinanzierung im Be-
reich der Langzeitpflege bei der SVA St.Gallen
anzusiedeln, ist sinnvoll, da sie bereits die Durch-
führungsstelle für die Ergänzungsleistungen ist.
So können wertvolle Synergien genutzt werden,
da rund 3000 Bezügerinnen und Bezüger von Er-
gänzungsleistungen in einem Heim leben. Hinzu
kommen etwa 3000 mögliche Bezügerinnen und
Bezüger von Pflegefinanzierung, welche keinen
Anspruch auf Ergänzungsleistungen haben.
Unter Einbezug diverser Partner wurde eine über-
zeugende Lösung erarbeitet. Die Zusammenarbeit
mit mehr als 120 Heimen basiert auf einem
schlanken, zentralen Meldesystem für Mutationen,
das über ein eigenes Extranet läuft. Die Heim-
bewohnerinnen und -bewohner werden weitest-
gehend von administrativen Arbeiten entlastet,
weil das Heim Mutationen über das Extranet
direkt an die SVA St.Gallen übermittelt. Die Aus-
zahlung der Pflegekostenbeiträge erfolgt in der
Regel zusammen mit den Leistungen der AHV/ IV
und den Ergänzungsleistungen.
Dieses Vorgehen ist kundenfreundlich und redu-
ziert den administrativen Aufwand beträchtlich.
Insgesamt konnte ein benutzungsfreundliches
und effizientes System für die gesamte Umset-
zung geschaffen werden. Die erste Auszahlung er-
folgte fristgerecht am 6. Januar 2011.
Zwei Hauptziele
Die Neuordnung der Pflegefinanzierung verfolgt
zwei Hauptziele. Die wirtschaftlich schwierige
Situation bestimmter Gruppen pflegebedürftiger
Personen soll verbessert werden und die obligato-
rische Krankenversicherung, welche im alten
System zunehmend altersbedingte Pflegeleistun-
gen übernehmen musste, soll finanziell entlastet
werden.
Die Zusammenarbeit mit mehr als 120 Heimen basiert auf
einem schlanken, zentralen Meldesystem.
Aus
glei
chsk
asse
Projekt Pflegefinanzierung bei der SVA St.Gallen.
13
Aus
glei
chsk
asse
Rückvergütung der CO2-Abgabe
Im Jahr 2010 wurden erstmals die Erträge aus der
CO2-Abgabe an die Wirtschaft zurückverteilt. In
die Rückverteilung flossen die Erträge der Jahre
2008 bis 2010 ein. Die SVA St.Gallen konnte an
die Arbeitgebenden insgesamt rund CHF 8 Mio.
verteilen.
Zentrales Familienzulagenregister
Der Bund hat auf den 1. Januar 2011 ein zentrales
Familienzulagenregister eingeführt. Die umfang-
reichen Vorarbeiten für den Anschluss an dieses
Register konnten mit unserem Informatikanbieter
rechtzeitig abgeschlossen und der Bestand an
zugesprochenen Familienzulagen an das Register
gemeldet werden.
Primäres Ziel des Familienzulagenregisters ist die
Verhinderung von Doppelbezügen. Das Register
ist für die Öffentlichkeit eingeschränkt über die
Internetseite der zentralen Ausgleichsstelle zu-
gänglich. Es kann eingesehen werden, ob für ein
Kind eine Familienzulage bezogen wird und welche
Stelle diese ausrichtet. Voraussetzung ist, dass
die Versichertennummer und das Geburtsdatum
des Kindes bekannt sind.
CO2-Abgabe, zentrales Familienzulagenregister und Sozialversicherungsabkommen.
Aufkündigung des Sozialversicherungs-
abkommens mit Kosovo
Das mit dem früheren Jugoslawien abgeschlos-
sene Sozialversicherungsabkommen wird seit dem
1. April 2010 im Verhältnis zu Kosovo nicht weiter
angewendet. Grundsätzlich werden dadurch –
wie bei Bürgerinnen und Bürgern aller anderen
Nichtvertragsstaaten – neue Leistungen nur noch
bei Wohnsitz und Aufenthalt in der Schweiz er-
bracht. Die gemäss den Bestimmungen des Ab-
kommens erworbenen Rechte bleiben jedoch er-
halten. Das bedeutet insbesondere, dass eine be-
reits laufende Alters- oder Invalidenrente an
Staatsangehörige des Kosovo weiterhin auch bei
Wohnsitz ausserhalb der Schweiz ausbezahlt wird.
14 Berufliche Eingliederung gelingt dann, wenn sich
alle dafür einsetzen. Ein Tatsachenbericht aus der
Praxis: Paul A. ist 53 Jahre alt. Er hat vor 30 Jahren
eine Anlehre im Gleisbau gemacht und konnte
sich zum Polier hocharbeiten. Seit zwei Jahren
leidet er an ständig zunehmenden Rücken-
schmerzen. Sie können operativ nicht behandelt
werden und verunmöglichen die Tätigkeit im
Gleisbau. Beim Assessment der IV-Stelle lernt
die Eingliederungsberaterin einen grundehrlichen,
fleissigen, aber stark verunsicherten Mann kennen.
Lösung in Sicht
Im Gespräch mit ihm und dem Arbeitgeber bietet
sich eine Lösung an. Mit einer Weiterbildung zum
Sicherheitswärter ist Paul A. von schwerer Arbeit
entlastet und kann trotzdem weiter im Betrieb
arbeiten. Kurze Zeit später informiert der Arbeit-
geber die Eingliederungsberaterin, dass die ärzt-
liche Voruntersuchung eine Schwerhörigkeit er-
geben habe, welche die angestrebte Weiterbil-
dung unmöglich mache. Zusammen mit dem
Versicherten werden nun die beruflichen Alterna-
tiven diskutiert. Es ist ihm wichtig, sich bei der
Arbeit weiterhin bewegen zu können. Eine Tätig-
keit in der Logistik wird als Möglichkeit erkannt.
Gemeinsam mit ihm wird ein Bewerbungsdossier
erstellt. Er verschickt zahlreiche Bewerbungen und
erhält ausschliesslich Absagen. Auch die Einglie-
derungsberatung der IV-Stelle, die ihrerseits Fir-
men kontaktiert, erhält nur negative Rückmel-
dungen. Endlich – eine grosse Heizungsfirma
reagiert positiv. Paul A. kann probeweise drei
Monate im Lager arbeiten.
Unterstützung durch die IV-Stelle
Dem Versicherten gefällt seine Arbeit, auch die
Firma ist zufrieden mit ihm. Er zeigt grossen Ein-
satzwillen, ist Neuem gegenüber offen und hat
sich gut ins Team integriert. Allerdings ist noch
vieles neu für ihn, weshalb er auch nach drei
Monaten noch deutlich langsamer als die anderen
Teammitglieder arbeitet. Die aktuelle Arbeitsleis-
tung wird auf 70 Prozent geschätzt, sie wird in
ca. zwei Monaten vermutlich auf 100 Prozent
gesteigert werden können. Dank der Bereitschaft
des Arbeitgebers und mit der Unterstützung der
IV-Stelle konnte Paul A. wieder integriert werden.
Mit einem Einarbeitungszuschuss für die Minder-
leistung und einem Staplerkurs – beides bezahlt
von der IV und organisiert durch die IV-Stelle – erhält
Paul A. einen festen Arbeitsvertrag.
IV-S
telle
Gleisarbeiter und dann? Ein Beispiel beruflicherEingliederung.
Berufliche Eingliederung gelingt dann, wenn sich alle dafür
einsetzen.
15
IV-S
telle
Die SVA St.Gallen hat eine Fachstelle zur Bekämp-
fung des Versicherungsmissbrauches geschaffen.
Die ersten Erfahrungen im Jahr 2009 mit einem
ad hoc zusammengesetzten interdisziplinären
Team zeigten, dass der richtige Weg eingeschla-
gen wurde.
Per 1. Mai 2010 nahm ein Team bestehend aus
IV-Spezialistinnen und -Spezialisten, Juristen und
medizinischen Fachpersonen die Arbeit auf.
Die Bekämpfung des Versicherungsmissbrauches
wurde auf diese Weise etabliert und ausgebaut.
Systematische Prüfung
Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche
und effiziente Bekämpfung des Versicherungs-
missbrauches ist die Erkennung von Fällen mit
erhöhtem Missbrauchsrisiko. Deshalb werden
Leistungsgesuche sowie Rentenrevisionen einer
systematischen Prüfung unterzogen. Darüber hin-
aus werden Hinweise aus der Bevölkerung über-
prüft. Aus diesen unterschiedlichen Quellen haben
sich in einem Jahr rund 400 Verdachtsfälle er-
geben. Bei einem Verdacht auf einen möglicher-
weise ungerechtfertigten Leistungsbezug nimmt
das BVM-Team weitergehende Abklärungen vor.
Bekämpfung von Versicherungsmissbrauch.
In etlichen Fällen führten diese Abklärungen zu
einem erhärteten Verdacht.
Mit Augenmass
Mit den Massnahmen zur Missbrauchsbekämpfung
konnten ungerechtfertige Leistungszahlungen
verhindert werden, welche bis zum Erreichen des
Rentenalters geschätzte CHF 5 Mio erreicht
hätten. Die Missbrauchsbekämpfung wird weiter-
hin konsequent, aber auch mit Augenmass und
der notwendigen Sorgfalt durchgeführt.
16
Serv
ices
Bereits seit längerer Zeit laufen Arbeiten zur Ab-
lösung der bestehenden Informatikanwendungen
in den verschiedenen Versicherungsbereichen. Die
Wartung und Anpassungen der bisherigen An-
wendungen an neue Erfordernisse des Versiche-
rungsgeschäfts sind nur noch erschwert und unter
hohen Kostenfolgen möglich.
Schrittweise Einführung
Mitte 2008 wurde die Basis für neue Systeme
gelegt. Als Pilotanwendung bei der SVA St.Gallen
und später bei den übrigen Gesellschafterinnen
der IGS-GmbH wurden die zentrale Partnerver-
waltung sowie die für den Versicherungsbetrieb
notwendigen Querschnittsapplikationen einge-
führt.
Die SVA St.Gallen machte auch Ende September
2010 den ersten Schritt und führte neue Anwen-
dungen im Leistungsbereich ein. Diese Programme
decken die Berechnung und Auszahlung von AHV-
und IV-Renten, von Hilflosenentschädigungen,
von Ergänzungsleistungen sowie Krankheits-
kosten zu Ergänzungsleistungen ab. Ebenso
wurde die gesamte Führung der individuellen
Konti (IK) realisiert.
Zur Vorbereitung dieses Software-Rollouts waren
umfangreiche Praxistests nötig. Dazu kamen
manuelle Bereinigungen in den alten Datenbe-
ständen. Die per Ende 2010 fällige Rentenum-
rechnung wurde bereits mit den kurz zuvor einge-
führten neuen Programmen durchgeführt, was
den Druck in der Vorbereitung nochmals erhöhte.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aus-
gleichskasse und des Bereichs Services leisteten
einen grossen und engagierten Einsatz zur Errei-
chung der anvisierten Ziele. Dank dieses Einsatzes
und der guten Zusammenarbeit mit den exter-
nern Partnern verlief der Start mit den neuen
Leistungsanwendungen über Erwarten gut. In
der nun laufenden Konsolidierungsphase werden
«Kinderkrankheiten» bereinigt, die in neuen
Systemen unvermeidbar sind.
Die neuen Lösungen mit ihren effizienter zu bedie-
nenden Menüsteuerungen erlauben eine stärker
detaillierte Datenhaltung. Damit können Berech-
nungen automatisiert, Fehlermöglichkeiten redu-
ziert und die Leistung für die Kundinnen und
Kunden verbessert werden.
Neue Informatikanwendungen im Leistungsbereich.
17
Serv
ices
Optimierung der Prozessorganisation
Seit Jahren arbeitet die SVA St.Gallen im Rahmen
ihres Managementsystems mit einer ausgeprägten
Prozessorientierung, die kontinuierlich optimiert
und weiterentwickelt wird. Dies führte zu einer
internen Organisation, deren Organisations- und
Prozessstrukturen soweit möglich identisch ge-
halten werden. Ende 2009 wurde die Organisation
des Bereichs Ausgleichskasse entsprechend um-
gestellt. 2010 folgten die IV-Stelle und der Be-
reich Services.
Die erste Jahreshälfte wurde in den beiden Berei-
chen IV-Stelle und Services für umfassende
Analysearbeiten verwendet. Die zweite Jahres-
hälfte war dann für die Planung und Umsetzung
bestimmt. Veränderungen in der Organisations-
struktur führen zwangsläufig auch zu personellen
und infrastrukturellen Veränderungen.
Dank einer guten Planung und dem hohen Einsatz
aller betroffenen Mitarbeitenden konnten alle Ar-
beiten wie vorgesehen zum Jahresende hin abge-
schlossen werden. Dies ist besonders erfreulich
vor dem Hintergrund, dass gleichzeitig anspruchs-
volle und neue Geschäfte eingeführt werden
mussten. Das Geschäftsjahr 2011 wird der Kon-
solidierung dieser neuen Prozessorganisationen
dienen.
Arbeiten bei der SVA St.Gallen
Bei der SVA St.Gallen haben im Berichtsjahr 378
Personen gearbeitet – davon sind 101 Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter in Teilzeit tätig. Die Zahl
der Vollzeitstellen hat sich gegenüber dem Vor-
jahr um zwölf auf 335 erhöht. Die Beschäftigten
teilen sich auf in 242 Frauen und 136 Männer.
Das Durchschnittsalter lag bei 39 Jahren; die Mit-
arbeiterinnen waren durchschnittlich 37 Jahre alt,
die Mitarbeiter 44 Jahre. Die Fluktuationsrate be-
trug 12 Prozent. 51 Mitarbeitende arbeiten seit
20 oder mehr Jahren bei der SVA St.Gallen. Auf
mehr als 30 Dienstjahre bringen es 14 Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter. Die durchschnittliche Zu-
gehörigkeit liegt bei sieben Jahren.
Die SVA St.Gallen hat im Berichtsjahr ihr Engage-
ment im Ausbildungsbereich verstärkt. Neben der
Ausbildung von kaufmännischen Lernenden gibt
sie auch Praktikantinnen und Praktikanten aus
verschiedenen Bereichen die Gelegenheit, Berufs-
erfahrungen zu sammeln.
Prozesse und Mitarbeitende.
Anzahl Vollzeitstellen
2010
2009
2008
335
317
323
Fredi Kohler ist Schwinger und trai-
niert den Nachwuchs des Schwing-
klubs Mels.
Jeweils 15 bis 30 Knaben treffen sich im
Schwingkeller in Mels zum Training. Es wird
geleitet von einem der erfolgreichsten
Melser Aktiven, Fredi Kohler. 2010 in Frau-
enfeld nahm der 22-Jährige erstmals am
Eidgenössischen teil. In seiner noch jungen
Karriere brachte er bisher sechs Kränze nach
Hause. Während des Trainings verlangt er
den 8- bis 15-jährigen «Buebeschwingern»
einiges ab: Zuerst wärmen sie sich spielerisch
auf, dann geht es «id Hose». Fredi Kohler
leitet an, korrigiert, zeigt zusammen mit
einem Kollegen vor, und natürlich darf ein
interner Wettkampf nicht fehlen.
Der Schwingklub Mels zählt mehr als 400
Mitglieder verschiedenster Kategorien und
kann im 2012 sein 75-jähriges Bestehen
feiern. In den fünfziger Jahren konnte der
Schwingkeller bezogen werden. Die Nach-
wuchsförderung pflegt der Verein seit jeher.
Der Klub will den «Buebe» und Jugendlichen
neben dem ABC des Schwingens aber noch
mehr mit auf den Weg geben. Sie sollen
schon früh Werte wie korrektes Auftreten,
Fairness und Kameradschaft leben.
Für den gross gewachsenen Schwinger
Fredi Kohler ist es eine Ehrensache, sich
um den Nachwuchs des Klubs zu kümmern.
Jungschwingerleiter Rainer Wildhaber hat
ihn zusätzlich motiviert, diese Tätigkeit zu
übernehmen. Beide kamen selber vor Jahren
im Untergeschoss des Melser Schulhauses
erstmals in Kontakt mit dem Nationalsport
im Sägemehl. Natürlich sind sie stolz, wenn
ihre jungen Schwinger den einen oder an-
deren Erfolg an Festen erringen. Gleich-
zeitig sind sie überzeugt, Jungen aus der
ganzen Region eine sinnvolle Freizeitbe-
schäftigung zu bieten. Die Atmosphäre im
Schwingkeller ist geprägt von jenem Res-
pekt, den sich auch die «Grossen» an Wett-
kämpfen mit dem Abklopfen des Sägemehls
erweisen.
Myrtha Gut war Bankleiterin, lebte
in Afrika und leistet heute Berg-
einsätze in der Schweiz.
Habkern ist ein Bergbauerndorf und liegt
etwas versteckt in einer Talmulde über
dem Thunersee. Dort leistet Myrtha Gut
aus Ganterschwil einen von der Caritas
vermittelten Bergeinsatz bei der Familie
Zurbuchen. Erika Zurbuchen musste eine
Nerveneinklemmung im Handwurzelbereich
operieren lassen und ist nun auf die Hilfe
im Haushalt mit den zwei noch kleinen
Kindern angewiesen.
In der gemütlichen Bauernküche erzählt
eine engagierte Frau von ihrem Leben.
Myrtha Gut war Bankleiterin in Ganter-
schwil, lebte mehrere Jahre in Kamerun und
Madagaskar, wo sie und ihr Mann in der
Entwicklungszusammenarbeit tätig waren.
Heute engagiert sie sich für Amnesty Inter-
national und leistet Bergeinsätze wie hier
in Habkern. Sie wolle etwas zurückgeben,
denn ihr sei es im Leben gut gegangen, er-
zählt sie. Bäuerin Erika Zurbuchen ist froh
um diese Hilfe, lobt die Ostschweizerin für
ihre Kochkunst, gibt aber auch zu, dass es
schon komisch sei, den eigenen Haushalt
aus der Hand geben zu müssen.
Bei der Familie Zurbuchen in Habkern fühlt
sich Myrtha Gut wohl und freut sich, kräftig
mit anpacken zu können. Sie erinnert sich
aber auch an andere Bergeinsätze, die nicht
so reibungslos funktionierten, denn man
lasse sich gegenseitig auf völlig fremde
Menschen mit ihren jeweils eigenen Vorge-
schichten ein. Jeder Einsatz bringt ihr aber
neue Erfahrungen, mal bessere, mal weniger
erfreulichere. Für die Ganterschwilerin ist
es aber eine abgemachte Sache, dass sie
weitere Einsätze leisten wird.
Astrid Serwart ist Mitinitiantin, Buch-
halterin, Vermieterin und engagiert
im Abendbetrieb der «B-Post» in
St.Gallen-St.Georgen.
Die «B-Post» ist ein Treffpunkt im Quartier
St.Georgen in der Stadt St.Gallen. Das Lokal
hat seit Frühling 2007 jeweils am Freitag-
abend geöffnet. Astrid Serwart ist eine von
14 «B-Pöstlerinnen», die in einem Verein
organisiert für den schmucken Raum und
sein Innenleben verantwortlich sind. Vor der
«B-Post» hinterliessen verschiedene Läden
wie eine Mercerie oder eine Weinhandlung
ihre Spuren im zentral gelegenen Lokal. Die
Inneneinrichtung lebt vom Zusammenspiel
von ursprünglicher Möblierung, Trouvaillen
aus der Brockenstube und einem geradlini-
gen modernen Barkörper.
Die Begeisterung, sich in der eigenen Nach-
barschaft zu engagieren, ist bis heute
geblieben. Alle, die sich für die «B-Post»
einsetzen, arbeiten selbstverständlich unent-
geltlich. Der Lohn seien die Kontakte und
gemeinsamen Abende im Lokal selber oder
auch einmal ein gemeinsames Essen. Für
Astrid Serwart ist es wichtig und spannend,
in einem Team zusammen etwas bewegen
zu können. Als Familienfrau und Mutter
engagiere sie sich etwa im Familientreff
St.Georgen, der das Quartier mit Kleider-
börsen, Sportlichem und Kulturellem belebt.
Das Engagement in der «B-Post» sei – im
Gegensatz zu diesen durch die Kinder moti-
vierten Aktivitäten – etwas, das sie für sich
selbst machen könne.
Sie ist wie auch die anderen Vereinsmit-
glieder rund alle zwei Monate in einem
Dreierteam für den Abendbetrieb verant-
wortlich. Diese Lösung habe sich sehr be-
währt, denn so bestehe die Möglichkeit,
auch einmal mit den Gästen zu sprechen,
erzählt Astrid Serwart noch, bevor sie bei
neuen Gästen eine Bestellung aufnimmt.
Ganz selbstverständlich werden so neue
Bekanntschaften mit Menschen geknüpft,
die im selben Quartier leben.
24
Beiträge.
Beitragsart
2010
in CHF
2009
in CHF
AHV/ IV/ EO-Beiträge 766 890 846 757 214 684
ALV-Beiträge 125 038 683 124 098 775
FLG-Beiträge 758 137 711 854
FAK-Beiträge 98 821 673 96 270 166
Total 991 509 339 978 295 479
Anzahl 2010 2009
Rechnungen an Beitragspflichtige 292 872 286 745
Mahnungen 23 048 23 713
Betreibungen 9 969 10 506
Zahlungsvereinbarungen 2 031 2 182
Beitr
äge
Kontrollen der Revisoren 2010 2009
Anzahl durchgeführte Kontrollen 1 442 1 422
Beitragsnachzahlungen in CHF 1 970 879 1 897 914
Beitragsrückzahlungen in CHF 509 474 612 263
25
Alte
rs-
und
Hin
terla
ssen
enve
rsic
heru
ng / E
rwer
bser
satz
ordn
ung
Leistungen.
Alters- und Hinterlassenenversicherung
Leistungsart 2010 2009
Altersrenten 44 619 43 364
Zusatzrenten für Ehepartner 192 243
Kinderrenten 420 412
Witwen- und Witwerrenten 1 688 1 682
Waisenrenten 964 1 021
Hilflosenentschädigungen 1 606 1 643
Total 49 489 48 365
Gesamtbetrag
2010
in CHF
2009
in CHF
Gesamtbetrag AHV-Leistungen 993 396 573 963 628 510
davon Hilflosenentschädigungen 16 166 802 17 112 918
Leistungsart 2010 2009
Ordentliche Militärdienstleistungen 11 810 11 320
Beförderungsdienste 3 027 2 716
Mutterschaftsentschädigungen 4 011 3 940
Übrige Dienstleistungen 7 011 6 614
Total 25 859 24 590
Erwerbsersatzordnung
26
Fam
ilien
zula
gen
Leistungen.
Leistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
Leistungen Erwerbsersatzordnung 27 139 028 25 724 383
Mutterschaftsentschädigung 16 747 059 16 188 015
Beitragsanteile 2 571 698 2 469 325
Total 46 457 785 44 381 723
Leistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
Zulagen an Arbeitnehmende 98 260 990 96 584 486
Zulagen an Selbständigerwerbende 4 449 652 5 129 299
Zulagen an Landwirte 23 537 – 345 517
FLG-Zulagen an Landwirte 13 617 192 14 392 094
Total 116 351 371 115 760 362
Bezügergruppen 2010 2009
Arbeitnehmende 20 125 19 630
Selbständigerwerbende 855 968
Landwirte 2 301 2 205
Total 23 281 22 803
Familienzulagen
Erwerbsersatzordnung
27
Ergä
nzun
gsle
istu
ngen
Leistungen.
Leistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
EL an AHV-Rentner 149 188 356 141 410 314
AEL an AHV-Rentner 2 229 300 1 667 165
EL an IV-Rentner 124 818 230 117 736 352
AEL an IV-Rentner 2 489 084 2 486 803
Total 278 724 970 263 300 634
Leistungsart 2010 2009
EL zu Altersrenten 8 944 8 617
AEL zu Altersrenten 1 113 986
EL zu Hinterlassenenrenten 354 316
EL zu Invalidenrenten 6 356 6 218
AEL zu Invalidenrenten 1 054 1 009
EL zu IV Taggeld 6
Total 17 827 17 146
Ergänzungsleistungen
28
Leistungen.
Inva
liden
vers
iche
rung
Leistungsart 2010 2009
Einfache Renten 12 029 12 046
Kinderrenten 4 005 4 206
IV-Taggelder 1 003 1 292
Hilflosenentschädigungen 1 559 1 522
Total 18 596 19 066
Geldleistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
Renten, Hilflosenentschädigungen, Taggelder 280 320 809 284 449 572
Total 280 320 809 284 449 572
Sachleistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
Total 137 656 618 132 750 268
Invalidenversicherung
29
Inva
liden
vers
iche
rung
Art 2010 2009
Medizinische Eingliederungsmassnahmen 3 108 3 164
Hilfsmittel 4 976 4 828
Berufliche Eingliederungsmassnahmen 6 058 5 999
Übrige Massnahmen 6 297 5 442
Renten und Rentenrevisionen 6 657 6 227
Hilflosenentschädigungen und Hilflosenentschädigungen-Revisionen
1 952 2 010
Total 29 048 27 670
Invalidenversicherung
Abweisende Beschlüsse 7 732 7 050
Leistungen.
30
Bezügergruppen 2010 2009
Ordentliche Prämienverbilligungen 138 037 131 551
Prämienverbilligungen über EL 21 113 18 009
Prämienverbilligungen über Sozialhilfe 18 711 18 535
Total 177 861 168 095
Indi
vidu
elle
Prä
mie
nver
billi
gung
Beträge
2010
in CHF
2009
in CHF
Total Prämienverbilligungen 180 569 582 162 322 413
davon EL-Bezüger 66 392 391 57 993 900
davon aus Sozialhilfe 31 863 819 28 820 125
Leistungen.
Individuelle Prämienverbilligung
31
Rechtsdienst.
Rech
tsdi
enst
Einsprachen 2010 2009
AHV (Beiträge / Renten) 206 206
AHV (Hilflosenentschädigungen / Hilfsmittel) 25 16
EO 9 11
EL 439 434
FamZ 26 26
Schadenersatz (Art. 52 AHVG) 11 2
IPV 308 296
Total 1024 991
Beschwerden 2010 2009
AHV (Beiträge / Renten) 14 8
AHV (Hilflosenentschädigungen / Hilfsmittel) 35 12
IV 441 460
EO 1 1
EL 50 47
FamZ 0 1
Schadenersatz (Art. 52 AHVG) 3 0
IPV 1 2
Total 545 531
32
Total 1 341 770 896 1 306 851 899
Betriebsrechnung.
Sozialwerke des Bundes
Betr
iebs
rech
nung
Beiträge
2010
in CHF
2009
in CHF
AHV/ IV/ EO-Beiträge 766 890 846 757 214 684
ALV-Beiträge 125 038 683 124 098 775
FLG-Beiträge 758 137 711 854
Total Beiträge 892 687 666 882 025 313
Leistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
AHV-Renten 977 229 771 946 515 592
AHV-Hilflosenentschädigungen 16 166 802 17 112 918
Total AHV-Leistungen 993 396 573 963 628 510
IV-Renten 249 818 953 254 220 121
IV-Hilflosenentschädigungen 14 155 336 13 895 701
IV-Taggelder 16 346 520 16 333 750
Total IV-Leistungen 280 320 809 284 449 572
EO / MSE-Entschädigungen 46 457 785 44 381 723
FLG-Zulagen 13 617 191 14 392 094
Total EO / MSE / FLG-Leistungen 60 074 976 58 773 817
Rückverteilung CO2-Abgabe 7 978 538
33
Kantonale Familienausgleichskassen
Betr
iebs
rech
nung
Beiträge
2010
in CHF
2009
in CHF
Beiträge FAK-Arbeitnehmende 97 017 227 94 239 467
Beiträge FAK-Selbständigerwerbende 1 804 467 2 129 937
Beiträge FAK-Landwirtschaft – 21 – 99 238
Total Beiträge 98 821 673 96 270 166
Leistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
FamZ Arbeitnehmende 98 260 990 96 584 486
FamZ Selbständigerwerbende 4 449 652 5 129 299
FamZ Landwirtschaft 23 537 – 345 517
Total FAK-Leistungen 102 734 179 101 368 268
Übrige Sozialwerke
Leistungen
2010
in CHF
2009
in CHF
Ordentliche Ergänzungsleistungen 274 006 586 259 146 666
Ausserordentliche Ergänzungsleistungen 4 718 384 4 153 968
Total EL-Leistungen 278 724 970 263 300 634
Individuelle Prämienverbilligung 180 569 582 162 322 413
Total IPV-Leistungen 180 569 582 162 322 413
Betriebsrechnung.
34
Verwaltungskostenrechnung.
Ertrag
2010
in CHF
2009
in CHF
Verwaltungskostenbeiträge der Mitglieder 11 560 224 11 544 764
Vermögenserträge 3 368 656 3 359 877
Kostenvergütungen Dritter 51 185 458 44 864 982
Total Ertrag 66 114 338 59 769 623
Aufwand
2010
in CHF
2009
in CHF
Personalaufwand 39 033 372 37 278 058
Sachaufwand 10 647 337 10 870 285
Raum- / Liegenschaftskosten 3 426 634 3 436 757
Dienstleistungen Dritter 3 659 203 3 810 738
Passivzinsen / Kapitalkosten 477 278 540 829
Abschreibungen 8 832 755 3 814 740
Total Aufwand 66 076 579 59 751 407
Verw
altu
ngsk
oste
nrec
hnun
g
Gewinn Verwaltungskostenrechnung 37 759 18 216
35
Bilanz.
Aktiven
2010
in CHF
2009
in CHF
Umlaufvermögen 5 823 996 3 955 236
Anlagevermögen 27 978 400 27 465 399
Total Aktiven 33 802 396 31 420 635
Bila
nz
Passiven
2010
in CHF
2009
in CHF
Kurzfristige Verbindlichkeiten 3 755 537 3 961 535
Langfristige Verbindlichkeiten 14 400 000 14 400 000
Kapital und Reserven 15 646 859 13 059 100
Total Passiven 33 802 396 31 420 635
36
Revision, Genehmigung und Organisation.
Revi
sion
, Gen
ehm
igun
g, O
rgan
isat
ion
Revision
Die Finanzkontrolle des Kantons St.Gallen als Revisionsstelle der SVA St.Gallen hat die auf den
31. Dezember 2010 abgeschlossene Jahresrechnung in verschiedenen Revisionen geprüft.
Die Revisonsstelle prüfte die Buchführung und die Jahresrechnung der SVA St.Gallen, der Kantonalen
Familienausgleichskasse und der Familienausgleichskasse für Selbständigerwerbende für das am
31. Dezember 2010 abgeschlossene Rechnungsjahr.
Genehmigung
Die Verwaltungskommission genehmigte den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2010 der
SVA St.Gallen sowie die Jahresrechnung und den Jahresbericht der Kantonalen Familienausgleichs-
kasse an der Sitzung vom 4. April 2011. Sie leitet die Berichte und Rechnungen an den Regierungsrat
zuhanden des Kantonsrats weiter.
Kathrin HilberPräsidentin
Gion Pieder CasaultaAktuar
Verwaltungskommission
Kathrin Hilber, St.Gallen (Präsidentin)
Mitglieder
Hans Bütikofer, Mogelsberg (bis 05.2010)
Daniel Gübeli, Goldingen
Bruno Gutmann, St.Gallen
Marianne Schättin, Mosnang
Urs Schneider, Rüthi
Andreas Zeller, Flawil
Aktuariat
Gion Pieder Casaulta, St.Gallen
Geschäftsleitung
Ignaz Vinzens, St.Gallen (Vorsitz, ab 12.2010)
Linus Dermont, St.Gallen (Vorsitz, bis 11.2010)
Bruno Leutenegger, Wittenbach
Michael Rimle, Wittenbach (bis 12.2010)
Peter Ringeisen, St.Gallen
Patrick Scheiwiller, Gossau (ab 01.2011)
Protokoll
Carmen Studerus, St.Gallen
Christopher Ammann ist Pilger, Hos-
pitalero und im Vorstand der Pilger-
herberge Rapperswil-Jona.
In einem kleinen Altstadthaus in Rappers-
wil finden Pilger und Pilgerinnen auf dem
Jakobsweg gastfreundliche Aufnahme.
Für die meisten ist Rapperswil der letzte
Etappenort vor Einsiedeln. Die Herberge
bietet von April bis Ende Oktober zwölf
Schlafplätze in einem grossen Raum an,
dessen unverputzte steinerne Wände und
die massiven Deckenbalken vom Alter des
Hauses zeugen. Die Plätze können übers In-
ternet reserviert werden. Ins Leben gerufen
wurde die Pilgerherberge in Rapperswil-
Jona von einem Verein, der heute mehr als
200 Mitglieder zählt. Christopher Ammann,
der Vizepräsident, ist einer von jenen, die
das Projekt von Beginn weg vorange-
trieben haben. Er zählt auch zu den rund
40 Personen, die als Hospitalero und Hospi-
talera ihren Dienst tun.
Wer sich als Hospitalero engagieren will,
muss pro Saison für fünf bis sieben Tage zur
Verfügung stehen. Der Hospitalero empfängt
die Pilger, erklärt ihnen die Spielregeln der
Herberge und hat stets ein offenes Ohr für
ihre Anliegen und Fragen. Am Tag darauf,
wenn die Gäste spätestens um 10:00 Uhr
weiterziehen, kümmert er sich um die Rei-
nigung der Pilgerherberge und macht sie so
für die nächsten Gäste bereit.
Um die Herberge mit ihren einfachen, aber
schmucken Einrichtung überhaupt aufbau-
en zu können, war der Verein auf Spon-
soren angewiesen. Der Betrieb finanziert
sich einerseits über die Einnahmen aus den
Übernachtungen, anderseits durch Beiträge
der Stadt, der Ortsgemeinde und der katho-
lischen und evangelischen Kirche. Wenn
Christopher Ammann vom Entstehen und
vom Betrieb der Pilgerherberge erzählt,
spürt man seine Begeisterung. Ein zentraler
Begriff ist die Gastfreundschaft als Grund-
lage, um spannende Begegnungen mit ganz
unterschiedlichen Menschen zu erleben.
SVA St.Gallen
Brauerstrasse 54
9016 St.Gallen
Telefon 071 282 66 33
Telefax 071 282 69 10
www.svasg.ch