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«Strukturwandel im Spital: Konsequenzen für die Weiterbildung»Werner Kübler, Dr. med., MBA, Spitaldirektor1. MedEd SYMPOSIUM SIWF/ISFM ¦ Bern, 11. September 2014
Direktion
Vorbemerkungen und «Disclaimer»
11. September 20141. MedEdSymposium SIWF/ISFM 2
� Mein Herz:… schlägt für Weiterbildung und Nachwuchsförderung
� Meine Überzeugung: Die ärztliche Weiterbildung in der Schweiz ist auf sehr hohem Niveau.Dank Ihnen.
� Meine Intention: Ein bescheidener Beitrag, damit wir weiter auf diesem Niveau bleiben.Was uns gelingen muss.
� Meine Limite: Ich habe kaum als ärztlicher Weiterbilder gewirkt, schon gar nicht als Weiterbildungstättenleiter.
� Meine Bitte: Was auch immer Sie als Kritik wahrnehmen, ist ausschliesslich konstruktiv gemeint.
Agenda
11. September 20141. MedEdSymposium SIWF/ISFM 3
� Das Hintergrund-Szenario für Spitäler: Update
� Strukturwandel im Spital:� Wandel der Organisationsstrukturen� Wandel der Versorgungsstrukturen� Wandel der Personalstrukturen
� Eine Weiterbildungsstätten-Story
� Gewichtsverschiebungen in der Weiterbildung
� Konsequenzen und Handlungsfelder
Herausforderung 1: Markt und Finanzierung
� Auch die universitäre Medizin muss ihre Produktivität laufend steigern, und ihre Märkte bearbeiten.
� In den Funktionen Maximalversorger, Weiterbildungsinstitution und Forschungsinstitution brechen die Erträge weg.
� Weiterbildung ist politisch unter Kosten abgegolten
11. September 2014 41. MedEdSymposium SIWF/ISFM
Klinik- Spezialist- Experte
Führung- Management- Ökonomie
Forschung- Grundlagen - klinisch
Lehre- Ausbildung- FortbildungLeistungsträger/
Leistungsträgerin
Herausforderung 2: Überdehnung der Anforderungen an unsere Leistungsträger
11. September 2014 51. MedEdSymposium SIWF/ISFM
Herausforderung 3: Überdehnung der Ansprüche an die (Weiterbildungs-)institution
(Sub)spezialisierte WeiterbildungAnforderungen der Fachgesellschaften
Personalgewinnung
InterdisziplinaritätPatientenorientierung, Zentrenbildung, IVHSM
KostendeckungProzess- und Ressourceneffizienz
Kosten vs. Erträge
11. September 2014 61. MedEdSymposium SIWF/ISFM
Wandel der Organisationsstrukturen auch im Grossspital: Von den reinen Fachkliniken zu …
11. September 2014 7
Interdisziplinäre Zentren• Organbasierte Zentren und Tumorzentren beeinflussen die Fachklinikstrukturen
Emerging & Small Disciplines: Bidisziplinäre Einheiten mit Klinikcharakter• Beispiel: Spinale Chirurgie
Tagesklinik – Strukturen• Als Plattform für verschiedene Fachkliniken
Patientenzentrierte Leistungserbringung• Von der Fachklinik- / Facharzt - zentrierten Leistungserbringung in Richtung Patienten -
zentrierte «Service Linien»• Von der Fachklinik zu interprofessionellen Prozessteams: Bespiel Notfallstationen
Aufgeteilte ärztliche Leistungserbringung in einzelner Fachklinik• Internisten auf der Chirurgie, Kardiologen auf der Herzchirurgie …• Deutlicher Trend zum «Hospitalist» in den USA
1. MedEdSymposium SIWF/ISFM
Wandel der Versorgungsstrukturenüber Institutionsgrenzen hinaus
11. September 2014 8
Verschiebung stationär - ambulant• Weiterbildungsspitäler verlieren einfachere, für die Weiterbildung wichtige, Prozeduren
oder bieten sie selbst ausserhalb der integrierten Spitalambulanz / Poliklinik an.
Multiple Kooperationen, oft multilateral und auf verschiedenen Ebenen• Zwischen Spitälern aufgeteilte Leistungserbringung im Patientenprozess (ökonomische
und regionale Gründe, HSM, Beteiligung an Zentren)• Wandernde ÄrztInnen, mehrere Standorte, Tochterstandorte• Delegierte KaderärztInnen, «Chefarztgestellung»
Standortübergreifende Zentren, Netzwerklösungen• Extrembeispiel Tumorzentrum Rotterdam-Amsterdam
«Konsequenzen für Fachkliniken und Weiterbildung an den Standorten lösen wir später»
Integrierte Versorgungsmodelle• Einbezug von Grundversorgern, Spezialisten, Netzwerken in den Behandlungspfad
1. MedEdSymposium SIWF/ISFM
Wandel der Personalstrukturen: Veränderungen im Anforderungs- und Tätigkeitsprofil
11. September 2014 9
Teilzeit als Arbeitsmarktfaktor• Weit über die Vater- / Mutterschaftsphase hinaus
Patientenzufriedenheit als Wettbewerbsfaktor• Prozess- und Leistungsqualität, Interaktionsqualität führen beeinflussen die
Scores evident• Ganzheitlichere Sicht wird auch vom Spezialisten erwartet
Qualitäts- und Outcome-Messungen• Standardisierung und gleichzeitig Sicherstellung der Individualisierung• Von der ärztlichen Kunst zur «high reliability» Branche
Multiple Schnittstellen und Interaktionen• Fähigkeiten, interprofessionelle Teams zu coachen und zu führen• Hochzuverlässige Übergaben sind spitalintern und für die Zuweiser entscheidend• Einbezug und Führung von ANPs für viele Diagnosen in naher Zukunft• Wegbrechen von Tätigkeiten und Krankheitsbildern möglich
1. MedEdSymposium SIWF/ISFM
The Surgical Spine Unit StoryBidisziplinäre Spinale Chirurgie mit Full Professor
11. September 20141. MedEdSymposium SIWF/ISFM 10
Oertli D. et al., Med. Fakultät BS: Zusatzbericht zumStrukturbericht Spinale Chirurgie, 8.11.2012
Spinale ChirurgieKnackpunkte
11. September 20141. MedEdSymposium SIWF/ISFM 11
� «delegierte Weiterbildung»� «Verbund» - Verbund in einem Haus?� Direkte Linie� Anstellungskompetenzen (inkl. Kaderärzte)� Einflussmöglichkeiten
� Freiheiten zur Gestaltungvs.
� Interpretationsschwierigkeiten bei der Gestaltung
Absehbare Gewichtsverschiebungen
11. September 20141. MedEdSymposium SIWF/ISFM 13
� Von der Weiterbildungsstätte (Struktur) zum Weiterbildungsinhalt ?
� Von der Weiterbildungsstätte (Ort) zum Weiterbildungsnetzwerk ?
� Von der Weiterbildungsstätte (Zeit am Ort) zur erworbenen Fähigkeit ?
� Von der Fachweiterbildung (Inhalt) zur professionellen Persönlichkeit?
Was wir angehen sollten: Konsequenzen für die Weiterbildungstätten
11. September 2014 14
� Welche Anforderungen an Weiterbildungsstätten sind noch zeitgemäss:� Strukturanforderungen?� Implizite Anforderungen durch Verweise auf andere Fachgesellschaften und
deren Anforderungen?� Implizite Anforderungen bis zu baulichen Fragen durch Verweise, die wieder
weiter verweisen (bspw. Zertifizierungen) ?� (vermeintliche?) Anforderungen an die hierarchische Unterstellung und die
Anstellungskompetenz bezüglich der Weiterzubildenden?
� Weiterbildung als «Druckmittel» von Fachvertretern?
� Antizipation von Interessenkonflikten zwischen Fachgesellschaften, proaktive Lösungsfindung, vielleicht gemeinsam mit Vertretern von Spitälern?
� Vermehrter Aufbau von zentralen Weiterbildungs-Modulen? Durch wen?
� Ergebnis vor Struktur in den Programmen
1. MedEdSymposium SIWF/ISFM
Worüber wir nachdenken sollten:Konsequenzen für die ärztliche (Weiter-)Bildung als Ganzes
11. September 2014 15
� Wie weiter (sub)spezialisieren und gleichzeitig integrierend und ganzheitlich weiterbilden? Wie können wir dies umsetzen?
� Weiterbildung und Teilzeit:� Teilkompetenzen vs. Facharzttitel?� Stichwort EPAs (Entrustable Professional Activities)?� Könnte dies ein längerfristiges Modell für Teilzeitweiterbildungen sein?� Aber wo ist die Evidenz? Wo ist die Praktikabilität?
� Gibt es bessere Möglichkeiten?� Früherer Spezialisierungsbeginn bereits in der Masterphase?
� Müssen wir vielleicht langfristig sogar (europäisch) legiferieren?
1. MedEdSymposium SIWF/ISFM
Die komplexen Fragen lösen wir gemeinsam.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www.unispital-basel.ch
11. September 2014 161. MedEd Symposium SIWF/ISFM