St. Josef Missionsbote

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120. Jahrgang · Heft 3 Mai Juni 2016 St. Josefs-Missionare in Tirol St. Josefs-Missionsgesellschaft St. Josefs Verlagspostamt: 6050 Hall i. T. · P.b.b. GZ 02Z030849 M Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ 120. Jahrgang · Heft 3 Mai Juni 2016 St. Josefs-Missionare in Tirol St. Josefs-Missionsgesellschaft St. Josefs

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Issue No 3 2016

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120. Jahrgang · Heft 3Mai – Juni 2016

St. Josefs-Missionare in Tirol

St. Josefs-Missionsgesellschaft

St. Josefs

Verlagspostamt: 6050 Hall i. T. · P.b.b. GZ 02Z030849 MPoste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“

120. Jahrgang · Heft 3Mai – Juni 2016

St. Josefs-Missionare in Tirol

St. Josefs-Missionsgesellschaft

St. Josefs

Page 2: St. Josef Missionsbote

Inhalt · Impressum · Kontakt Vorwort

Inhalt 3 Johann Kronbichler: Vorwort

4 Jubilare 2016

5 Sepp Schmölzer: Das Josefs-Missionshaus Absam

9 Sepp Schmölzer: Das Josefs-Missionshaus Bludenz

10 Anton Steiner: Die Niederlassung in Münster

12 Sepp Schmölzer: Die Mission in Asien

18 Die Verstorbenen

19 Was war?

20 Missionär Alois Prader †

21 Leserbriefe

22 Für Ratefüchse

23 Das dreifache Jubiläum

24 Peter Mair: Freudenfest?

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Rückblick

Eigentümer und Herausgeber:St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Redaktion:Anton Steiner (verantw.) – [email protected] Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmailcom Konrad Willeit – [email protected]

Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck

Versand: An die Mitglieder gratis

Mitgliedsbeitrag: ¤ 6,00Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute.

Eintragung im Tribunal Bozen:18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95

Besuchen Sie uns im Internet:www.millhillmissionare.co.uk

Der St. Josefs-Missionsbote im Internet:http://www.millhillmissionaries.co.uk/ st-josef39s-missionsbote/

Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen:

Südtirol:St. Josefs-MissionshausRegensburger Allee 24I-39042 BrixenTel. 0472 270811 (Rektor); 270877 (Sekretariat); Fax 270 800E-Mail: [email protected]: RAIKA Eisacktal BrixenIBAN: IT56 Z 08307 58221 000300283720BIC: RZSBIT 21007

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Titelbild: St. Josefs-Missionshaus Absam

Fotos: Willeit 1.5; Archiv 6.7.10.11.13.20; Stockhammer 7; Pallhuber 8.9; Gutwenger 8; Steiner 11; Eppink 12–17; Amort 24

St. Josefs-Missionsbote: Die Absamer-Ausgabe des Jänner-Heftes 1932

Bei unserem dreifachen Jubiläum den-ke ich vor allem an jene, die ihre Freude an der Frohbotschaft der Liebe Gottes nicht für sich behalten wollten und wol-len, sondern sie weitergeben. So hat es die Kirche im Auftrag Christi seit dem 1. Pfingstfest getan. Diese Freude und vor allem die Dankbarkeit für den Glauben gaben und geben vielen die Kraft, die Heimat zu verlassen und in anderen Län-dern das Evangelium zu verkünden.

Das Motto unseres Gründers „Ama-re et servire – lieben und dienen“ ist für unsere Missionare Auftrag und gleichzeitig ihr Charisma. Es hat im-mer schon unsere Arbeit geprägt. Wir gingen zu den Menschen, wohin uns die Kirche sandte, um dort Gottes Reich aufzubauen und sie zu befähi-gen, selbst die Kirche weiterzuführen. „Zu lieben“ muss die Grundeinstel-lung eines jeden sein, um anderen zu begegnen. Wenn ich jemanden liebe, dann dränge ich ihm nicht meine

Liebe Boten der Frohen Botschaft!

Pläne und Ideen auf. Vielmehr freue ich mich, im anderen die Liebe Got-tes entzündet zu haben. Leider wurde dies nicht immer so ideal gelebt. Gott aber schreibt auf ungeraden Zeilen gerade. Wer von Herzen liebt, ist zum Dienen fähig – und das sogar mit Freude trotz schwerer Stunden. Ein Beispiel dafür sind die Missionare, die ihr Leben für die Frohbotschaft geop-fert haben. Sie sind nicht abgezogen, um ihre Haut zu retten, sondern be-zeugten mit dem Tod ihre Liebe.

Euch allen ein recht herzliches Vergelt’s Gott für Eure Liebe, Freude und Unterstützung, die uns geholfen hat und hilft, die Liebe Gottes für viele Menschen zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Eure Unterstüt-zung, euer Gebet und Opfer machen Euch zu Boten der Frohbotschaft.

Johann Kronbichler,Rektor

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Page 3: St. Josef Missionsbote

Das St. Josefs-Missionshaus in AbsamDie Jubilare der Josefs-Missionare

Die Jubilare der Josefs-Missionare 2016

Oben: Das St. Josefs-Missionshaus heute

Johann Stampferaus Aicha, * 19.1.1929; Pries-

terweihe: 8.7.1956 in Mill Hill; Einsatz: Philippinen, Münster,

Mill Hill, Rom; zurzeit im Herberthaus

Adolf Pöllaus Platt in Passeier,

* 3.6.1940; Priesterweihe: 9.7.1966 in Bozen-Gries;

Einsatz: Kenia; zurzeit in Witu, Kenia

Alexander Wolfaus Innsbruck, * 28.2.1951; Pries-terweihe: 27.5.1976 in St. Paulus-

Innsbruck; Einsatz: Borneo, Kenia, Neuseeland, Südafrika, England; zurzeit in Vorarlberg

Leonhard Wiedemayraus Kartitsch, * 26.4.1930;

Priesterweihe: 8.7.1956 in Mill Hill; Einsatz: St. Louis (USA),

Uganda; zurzeit in Absam

Leonhard Stegeraus Geiselsberg, * 8.10.1939;

Priesterweihe: 9.7.1966 in Bozen-Gries; Einsatz: Pakistan; zurzeit in Sargodha, Pakistan

Franz Kristleraus Toblach, * 18.8.1949; Ewiger Missionseid: 22.8.1976 in Tob-

lach; Einsatz: England, Süd-sudan; zurzeit im Herberthaus

Diamantenes Jubiläum60 Jahre Priester

Diamantenes Jubiläum60 Jahre Priester

Goldenes Jubiläum50 Jahre Priester

Goldenes Jubiläum50 Jahre Priester

Rubin Jubiläum 40 Jahre Priester

Rubin Jubiläum 40 Jahre Bruder

Am Sonntag, dem 10. Juli 2016 um 11 Uhr, feiern wir mit den Jubilaren den Dankgottesdienst in der Kapelle des St. Josefs-Missionshauses Brixen. – Wir danken Gott für das Lebenszeugnis der Jubilare. Möge er ihnen Gesundheit schenken und sie auf ihrem Lebensweg segnen.

Das St. Josefs-Missions-haus in Absam¦ Sepp Schmölzer, Prokurator, Rom

Die Wirren des 2. Weltkrieges und der Friedensvertrag von St. Germain 1919 brachten die gewaltsame Abtrennung Südtirols von Österreich. Ab 1926 war es österreichischen Schülern unmög-lich, weiterhin in Brixen das Gymnasium zu besuchen. Im nördlichen Teil Tirols musste ein Ort für ein neues Missions-haus gesucht werden.

1924 sandte der Rektor von Brixen, Johann Gföller, die Missionare Kon-rad Webhofer und Walter Fink nach Nordtirol für Werbearbeit und einen geeigneten Platz für ein Missions-haus zu suchen. Sie fanden zuerst Unterkunft beim Pfarrer Reinthaler in Kematen. Das Haus für Studenten musste aber in der Nähe eines Gym-nasiums sein. Man dachte an die Um-gebung von Hall, weil dort die Fran-ziskaner ein Gymnasium führten. Die beiden „Kundschafter“ hatten Glück, denn das Schloss Spauregg war zum Kauf angeboten. Es war ideal wegen seiner Nähe zum Gymnasium und wegen dem günstigen Garten und der Landwirtschaft.

1925 wurde dieser Ansitz gekauft. Da der Graf erst kurz vor Schulbe-ginn abreiste, war ein Umbau nicht mehr möglich. Eine Dachkammer wurde als Notkapelle eingerichtet. Zum Studieren saßen die Studenten um den großen Tisch im „Rittersaal“. Derselbe diente für die Mahlzei-ten und hernach als das Möbel zum Schach- oder Kartenspiel. In einem anderen Dachraum war der Schlaf-saal ohne Heizung. Das Quaken der Frösche im Teich des Schlossparkes war für manchen eine Plage. Im ers-ten Jahr war alles sehr „spartanisch“. Die Schulschwestern vom Unteren Stadtplatz in Hall übernahmen die Küche und betreuten das Haus. Der erste Rektor war Johann Unterber-ger aus Stans bei Schwaz (im August 1945 mit sieben anderen Tiroler Mis-sionaren in Nordborneo von den Ja-panern ermordet). Am Montag, dem 14. September 1925, war Aufnahme-prüfung in die 1. Klasse des Gym-nasiums. Sieben Schüler bestanden diese.

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Das St. Josefs-Missionshaus in AbsamDas St. Josefs-Missionshaus in Absam

Die „Kundschafter“ in Kematen.

In der 1. Reihe (v. l.): Pfarrer

Reinthaler, General-oberer Bischof

Johannes Biermans, F. X. Sparber.

2. Reihe (v. l.): A. Zangerl, W. Fink,

A. Wanker.

Für das Schuljahr 1926/27 reichten die Räumlichkeiten nicht mehr. Während der Sommerferien 1926 hatte man im Verbindungsstück zwischen Schloss und Scheune notdürftig Schlaf- und Speisesaal untergebracht. Im Som-mer 1927 wurden Stall und Scheune niedergerissen und dafür am Ende des Gartens ein neues Wirtschaftsge-bäude aufgeführt und zwei Zimmer eingerichtet für den Aufenthalt der Brüder während des Tages. Leider fiel dem Neubau der Turm zum Opfer, der als Wahrzeichen von Spauregg weithin sichtbar war.

Die Schulden, die durch Um- und Neubau entstanden waren, drückten schwer. Durch die überaus eifrige

Werbearbeit des Missionars Lorenz Oberarzbacher wurden viele neue Missionsfreunde gewonnen. Mit ih-ren Spenden konnte ein Großteil der drückenden Lasten abgebaut werden. Schon bald kamen andere harte Zei-ten. 1938 wurde den Franziskanern das Gymnasium genommen; sie sel-ber wurden aus dem Kloster vertrie-ben. 1941 wurde die Hausgemein-schaft im Missionshaus aufgelöst und das Haus mit acht Familien belegt.

1945, am Ende des Krieges, kamen die Missionsbrüder Adalbert Stadl-wieser und Leonhard Glatzl vom Krieg zurück. Die Brüder übernah-men die Reparaturen am Haus und die Landwirtschaft. 1946 folgte Missi-onar Karl Gaim vom Krieg. Er wur-de Rektor des Missionshauses und sollte das Haus dem ursprünglichen Sinn wieder zuführen. Die einquar-tierten Familien weigerten sich mit allen Mitteln, das Haus zu verlassen. Am Ende seiner Amtszeit 1952 konn-te Karl Gaim das Haus, frei von aus-wärtigen Familien, dem Nachfolger, Franz Sitzmann, übergeben. Dieser ging daran, Pläne für einen Neubau vorzubereiten. Zunächst wurde auf der gegenüberliegenden Straßensei-

te ein kleiner Neubau erworben, die sogenannte Villa, als Unterkunft für Personal und Missionare auf Urlaub. Drei Jahre wurde am Anbau gearbei-tet. Am 19. März 1959, am Fest des hl. Josef, unseres Patrons, weihte Weihbi-schof Dr. Bruno Wechner die Kapelle und das Haus ein. Es war ein großer Tag für die St. Josefs-Missionare.

Vieles hatte sich geändert, seit die zwei ersten Missionare von Kematen aus begonnen haben, landauf, landab den Missionsgedanken zu predigen. Mit der Hilfe eifriger Förderinnen und Förderer konnten viele neue Mis-sionsfreunde gewonnen werden, so-dass 1948 der Absamer Missionsbo-te wieder erscheinen konnte. Neben dem Haus galt die Hauptsorge der Missionsarbeit, der Berufspastoral und der Verbreitung des Missionsbo-ten. Das Interesse für die Mission in unserem Volke ist gewachsen, auch die finanzielle Unterstützung der Mission hat sich gemehrt. Missionare sind hervorgegangen und wirken in fernen Landen segensreich.

Viele Leute mit verschiedenen Talenten sind für ein solches Haus notwendig: Rektoren und Präfekten, Laienbrüder, die für Haus, Hof und Garten sorgen, Schwestern in Küche und Wäscherei. Beim Gebet waren immer alle da, die Verantwortlichen für die Berufspastoral, für das Schrei-ben und das Verteilen des Missions-boten, Professoren, die am Gymnasi-um mithelfen und die Schüler.

Das Verhältnis zwischen Missions-haus und der Direktion des Franzis-kaner Gymnasiums war geprägt von deren Entgegenkommen und von Dankbarkeit unsererseits. 1958 kam die Direktion des Gymnasiums mit der Bitte zur Missionsgesellschaft, einen Professor für den Unterricht zu stellen. Denn die Lehrer des wohl öffentlichen, aber privat-geführten Gymnasiums der Franziskaner be-kamen damals keine staatliche Be-soldung. So unterrichteten Heinrich Pallhuber von 1959 bis 1964 und Ri-chard Oberhauser von 1964 bis 1998 am Gymnasium.

In einer Zeit, da mehr Missionare dringender gebraucht wurden als je, ging leider das Interesse am Pries-ter- und Missionsberuf zurück. Diese Tatsache musste die Missionsgesell-schaft gegen Ende der 1980er Jahre ins Auge fassen. Es war an der Zeit, an den sinnvollen Gebrauch des Hauses

Der Ansitz Spau-regg: das Schloss mit dem charak-

teristischen Turm, der leider dem

Umau zum Opfer gefallen ist.

Eine Skizze von 1956 zum Erweiterungsbau. Das aufgesetzte Holztürmchen deutet die Mitte des Hauses an, fiel jedoch der Generalsanierung 1995 zum Opfer.

Vor der Abfahrt nach Afrika im Jahr 1958 halten die Missionare Hans Brugger (damals Botenmann) und Franz Sitzmann (Rektor und Bauherr) ein Gebetsgedenken beim Grab des Tiroler Schriftstellers Reimmichl in Hl. Kreuz bei Hall.

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Page 5: St. Josef Missionsbote

Das St. Josef-Missionshaus in BludenzDas St. Josefs-Missionshaus in Absam

zu denken. Die Missionare, die in die Heimat zu ihrem wohl verdienten Ru-hestand zurückkehren, sollten einen Platz haben. Am Ende des Schuljahres 1993/94 wurde das Internat geschlos-sen. Aus den Räume, in denen sich früher die Schüler tummelten, wurden 20 schöne, geräumige Zimmer mit Dusche und WC gemacht, außerdem ein gemütlicher Speisesaal und ein Se-minarraum für eigene oder pfarrliche Versammlungen. Alle Räume sind be-hinderten gerecht ausgelegt.

Und die Missionsarbeit? Die geht weiter, geführt von Josefs-Missiona-ren aus Uganda, Kenia, Kamerun, D. R. Kong, Indien, Malaysia, Philip-pinen. Genau von dort kommen sie, wo unsere ersten Missionare aus dem deutschen Sprachraum begonnen ha-ben. Die Arbeit und die Mühen und sogar das Blut, das viele unserer Mis-sionare gegeben haben, sind Samen für die neue Kirche geworden. „Dein Reich komme!“ – Dieser Auftrag gilt für alle Christen aller Zeiten.

1962 vor dem Absamer

Missionshaus: 1. Reihe (v. l.):

R. Oberhauser, J. Dengel, L.

Oberarzbacher, J. Sindler, A.

Fink, F. X. Sint, J. Hinterhuber,

F. Neuhauser. 2. Reihe (v.

l.): J. Erardi, F. Altmann,

K. Webhofer, A. Ranacher,

M. Ortner, H. Pallhuber, H.

Bachmann.

1.9.2007 in der Hauskapelle in

Absam: 1. Reihe (v. l.): R.

Oberhauser, H. Gutwenger, G.

Hanser. 2. Reihe (v. l.):

E. Hain, A. Mitterer, A.

Perfler, E. Ladstätter, Sr.

Serafika, A. Wolf, K. Forer,

J. Schmölzer.

Schon einige Jahre nach der Grün-dung der St. Josefs-Missionsgesell-schaft haben sich Männer aus Vorarl-berg der Gemeinschaft von Mill Hill angeschlossen: 1905 ging Augustin Wachter aus Bludenz als Missionar nach Nordborneo und wurde später Apostolischer Präfekt. 1945, am Ende des 2. Weltkriegs, wurde er dort von Japanern mit sieben anderen Missio-naren ermordet. 1906 zog Max Abler aus dem Kleinen Walsertal in die Phi-lippinen, wo er 26 Jahre wirkte. Der dritte aus der ersten Gruppe ist Mis-sionar Gottfried Fessler aus Langen bei Bregenz, der fünf Jahre in Madras, Südindien, gearbeitet hat. 1923 zog Ferdinand Walser aus Gisingen nach Uganda. Von dort kehrte er 1959 zu-rück und wurde zum Motor des zu errichtenden Missionshauses.Weniger bekannt sind Alois Candotti aus Bürs, 1915 zum Priester geweiht, 1918 an Tuberkulose in Brixen ge-storben; Gebhard Leissing aus Lochau, 1923 zum Priester geweiht, Professor in Holland, 1936 gestorben; Ernst Brändle aus Altach legte 1928 den ewigen Eid als Missionsbruder ab, wurde in Holland von den Deutschen zur Wehrmacht eingezogen und starb 1944 in Mazedonien. Bereits 1914 hatte die Gesellschaft überlegt, ein Missionshaus in Vorarl-berg zu eröffnen. Zu diesem Zweck wurde Bartolomäus Niederfriniger

von Brixen ins Ländle gesandt. Er ar-beitete für die Verbreitung des Mis-sionsboten und übernahm die Suche nach einem Baugrund. Schon hatte er einen solchen zum Ankauf gefunden, da brach der 1. Weltkrieg aus und brachte das Ende seiner Pläne.Erst 1959 wurde die Idee wieder auf-gegriffen. Ferdinand Walser war aus Afrika zurückgekommen und setz-te sich für die Gründung eines Mis-sionshauses ein. Um ein solches zu errichten, forderte die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch, dass die St. Josefs-Missionare die Pfarre Nüziders auf 25 Jahre überneh-men. Missionar Walser schreibt: „Wir

24.9.1962: Ferdinand

Walser legt den Grundstein.

Das St. Josefs- Missions haus Bludenz¦ Sepp Schmölzer, Prokurator, Rom

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Die Josefs-Missionare in WestfalenDas St. Josef-Missionshaus in Bludenz I in Westfalen

hatten nun eine Pfarre, aber noch kein Missionshaus. Verschiedene Pro-jekte wurden in die Hand genommen, Pläne gefasst und wieder verworfen. Dann endlich kam Licht und Hilfe. Eine angesehene Familie von Bludenz verhalf uns zu billigem Baugrund in der Nähe des neuen Gymnasiums, in sonniger Lage, weg vom Getriebe und dem Lärm der Straße.“ 1962 wurde der Grund gekauft und mit dem Bau des Missionshauses be-gonnen. Am 24.9.1962 war Grund-steinlegung durch Prälat Dr. Adolf Amman, dem Dekan von Bludenz. Am 11. Dezember 1963 zogen Rektor Franz Figl, der Präfekt Bertram Jehly, drei Schwestern und 14 Studenten in das neue Missionshaus ein. Die feier-liche Einweihe erfolgte am 19. März

1965 durch den Weihbischof von Feldkirch Dr. Bruno Wechner.

Sehr bald aber schon zeichnete sich das Ende des Unternehmens ab. Wie in vielen anderen Ländern Europas gab es wenige Interessenten für geist-liche Berufe. Im Sommer 1971 wurde deshalb das Internat geschlossen. Die Räumlichkeiten vermietete man zu-nächst an die Stadt. Am 31. Juli 1986 unterzeichnete der damalige Rektor und zugleich Pfarrer von Bludesch, Ludwig Lochmann, den Kaufvertrag mit der Stadt. Auf seinen Wunsch wurde das Haus „August Wachter Haus“ genannt als Andenken an den großen Missionar aus Bludenz, Msgr. Augustin Wachter. Im Haus sind heu-te die Polytechnische Schule und der Ganztagskindergarten.

Kardinal Vaughan zeigte eine gro-ße Vorliebe für Deutschland, wo er mehrere Priesterseminare aufsuchte. Als Folge des Kulturkampfes traten zwar Deutsche, hauptsächlich West-falen, bei den Josefs-Missionaren ein, zu einer Gründung kam es jedoch nicht. Nach dem Kulturkampf und den beiden Weltkriegen nahm das Mutterhaus in Mill Hill erneut Kon-takte mit Deutschland auf, und zwar mit dem Bistum Münster in Westfa-len. Denn Missionar Franz Figl hatte während seiner Soldatenzeit den spä-teren Bischof Dr. Michael Keller von Münster in Rom kennengelernt. Als

Generalvikar der Missionsgemein-schaft erinnerte sich Franz Figl dieser Bekanntschaft. 1961 übernahmen die Josefs-Missionare die Pfarrei St. An-tonius in Datteln. Im Juli 1963 ließen sich die beiden Missionare Othmar Rink und Erwin Hain in der Benedik-tinerabtei Gerleve nieder. Von dort aus erkundeten sie einen geeigneten Platz. Am 21. April 1964 übersiedel-ten sie nach Coesfeld mit dem Ge-danken, ein Schülerheim zu öffnen. Doch Othmar Rink erkannte bald, dass verschiedene Missionsinstitute wohl Heime und Schulen unterhiel-ten, aber kaum noch Missionsberufe ernteten.

Den beiden Pionieren Rink und Hain schien eine Missionsprokur er-strebenswerter. Sie meldeten ihren Entschluss ihren Oberen in Mill Hill und dem Bischof von Münster, Dr. Jo-seph Höffner. Zunächst fand sich eine Flucht von Zimmern in der Harse-winkel-Gasse im Zentrum von Müns-ter. Die kleine Gemeinschaft mietete sich am 8. November 1965 dort ein. Man gab aber die Suche nach einem eigenen Haus für die Missionsprokur nicht auf. Am 29. September 1967 war es soweit, und die Missionsgemein-schaft übersiedelte in die Dechanei-Straße in der Pfarrei St. Mauritz.

Es brauchte viel Arbeit und ermü-dende Reisen, um die Beziehungen zu den kirchlichen Stellen, zu Missio und Misereor in Aachen, dem Missi-ons-Sekretariat in Köln und anderen Missionsgemeinschaften aufzubauen. Die Niederlassung in Münster dien-te als Bindeglied zwischen unseren Missionsgebieten und den Organi-sationen für Entwicklungshilfe in Deutschland. Mit zwölf anderen Mis-sionsgemeinschaften waren die Jo-sefs-Missionare von Anfang an dabei,

die Missionszeitschrift „Kontinente“ herauszugeben. Ebenso bemühten sich die Missionare, junge Menschen für den Missionsberuf zu begeistern, das Missionsbewusstsein zu fördern und über Entwicklungs-Zusammen-arbeit zu informieren. Der Mangel an Nachwuchs hat die Josefs-Missionare gezwungen, die Niederlassung in Münster am 31.12.1998 zu schließen.

Außer den Pionieren der Münste-raner Niederlassung erwarben sich Verdienste: Bruder Hermann Do-belmann († 1989), der viele Kontak-te knüpfte, und Missionar Joseph Hopfgartner († 1989) als Mitarbeiter bei der Katholischen Nachrichten-Agentur und der Missionszeitschrift „Kontinente“ und als Autor mehrerer Bücher.

Die Josefs-Missionare in Westfalen

Die Pioniere der Niederlassung

in Münster Westfalen:

Othmar Rink (links) und Erwin Hain

(rechts) vor der Benediktinerabtei

Gerleve unweit von Coesfeld.

¦ Anton Steiner, Herberthaus, Brixen

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Page 7: St. Josef Missionsbote

Die Mission in AsienDie Mission in Asien

Die Gründung der Josefs-Missionare von Mill Hill fällt in die Zeit der Kolonialisie-rung. Eine neue Welt mit ganz anderen Kulturen und Religionen tut sich auf.

Für die Geschäftsleute waren es neue Gebiete für Handel. Für die Regierun-gen war es Macht und Beginn der Ko-lonialzeit. Für die Kirche die Gelegen-heit, den Auftrag Jesu zu erfüllen und das Evangelium „bis an die Enden der Welt“ zu tragen. (Mt 28,18–10)

In 1622 hat Papst Gregor XV. die Kongregation zur Verbreitung des Glaubens, Propaganda Fide, gegrün-det. Damit war es möglich, die Initiati-ven der verschiedenen Missionsorden zu koordinieren. Nachdem die Grün-dung der Josefs-Missionsgesellschaft von Mill Hill durch Kardinal Vaug-han am 19. März 1866 offiziell von Rom anerkannt worden war, ergingen an Mill Hill bald die ersten Ansuchen für Missionare. Die erste Gruppe von St. Josefs-Missionaren zog 1871 nach Nordamerika.

Indien und Pakistan

1875 wurde die zweite Gruppe nach Indien gesandt. Es war die Antwort auf das Ansuchen des Bischofs von Madras um Missionare, die sich vor allem der Telugu Leute annehmen sollten. Der Großteil der Bevölkerung dort waren Hindu und Muslime. Aber über Schulen und Krankenhäuser konnten die Missionare von der Lie-be Gottes für alle Menschen Zeugnis geben. Mutter Dengel vom Lechtal hat hier ihre Berufung entdeckt und einen Orden für Krankenschwestern für die Mission gegründet, der sich der Kranken, vor allem der Frauen, annimmt.

Die Josefs-Missionare haben sich auf die Ausbildung des einheimi-schen Klerus konzentriert. Das St. John’s Seminar in Hyderabad, initiiert von Missionar Othmar Rink, in dem auch Missionar Fritz Neuhauser lan-ge unterrichtet hat und heute noch in Indien arbeitet, war ein Herzeige-

Modell eines solchen Projektes. Seit 1989 werden auch in Indien Josefs-Missionare ausgebildet. Die jungen Mill Hiller wollen sich vor allem der Armen und Ausgestoßenen widmen. Sie suchen auf neuen Wegen, den Menschen von Jesus zu erzählen und zum Glauben zu führen. Missionar Anthony war ausgebildeter „Tänzer“, bevor er eingetreten ist. Mit Tanz und eingeschulten Gesten wird eine bibli-sche Geschichte auf dem Marktplatz erzählt. Das ist eine Sprache, die Men-schen aller Religionen verstehen. Das Motto des Gründers „amare et servire – lieben und dienen“ wird also weiter getragen. Denn inzwischen arbeiten junge indische Josefs-Missionare in Malaysia, Afrika und auf den Philip-pinen.

Die englische Kolonialzeit endete in Indien in 1946, und ein Teil des Landes wurde abgetrennt: der Staat Pakistan und die Region Kaschmir. Plötzlich fanden sich unsere Missio-nare in verschiedenen Staaten, wäh-rend die Arbeit dieselbe blieb: mit den Menschen das Leben teilen, welchen Glauben sie auch haben. Wir haben einige Missionare aus dem deutschen Sprachraum, die in der religiösen und politisch gespannten Lage in Indi-en und Pakistan den Gauben lebten, arbeiteten und Menschen zur Seite standen. Missionar Leonhard Steger ist in Pakistan im Einsatz.

BorneoDie Borneo Mission ist eine ganz an-dere Geschichte. Borneo ist die dritt-größte Insel der Welt. Man hat ihr lange nicht viel Aufmerksamkeit ge-geben. Sie war vollkommen mit tro-pischem und unwegsamem Urwald bedeckt. Die einzige Möglichkeit, in

Die Mission in Asien¦ Sepp Schmölzer, Prokurator, Rom

Oben:Nach der

Tradition der Langhäuser formen sich

Zell-Gruppen und feiern

Gottesdienste.

Kirche in Rentachintale bei den Telugu in Indien. Sie wurde von Missionar Ferdinand Mayr erbaut. Er kam aus St. Martin in Gsies, empfing 1884 die Priesterweihe und fuhr im Frühjahr 1885 nach Indien. Er war ein talentierter Baumeister.

Jugend in Pakistan. In diesem Land braucht es Mut, den Glauben an den Auferstandenen zu bekennen.

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Page 8: St. Josef Missionsbote

Die Mission in AsienDie Mission in Asien

das Innere des Landes zu gelangen, war über die großen Flüsse. Es gab keine Gewürze zu holen wie in ande-ren Teilen Asiens. Die Städte an der Küste waren von Muslimen bevölkert, die von Fischerei und Sklavenhandel lebten. Der große „Reichtum“, die ein-heimische Bevölkerung, lebte verbor-gen im Innern des Landes.

Der erste Versuch zur Missionie-rung wurde von den Spaniern von Manila aus unternommen; aber all diese Versuche scheinen in Luft auf-gegangen zu sein. Ein Spanier, der bekannt wurde, weil er vom „Piraten zum Priester“ geworden ist, Don Cu-arteron, unternahm einen neuen Ver-such. Er gründete Missionsstationen, die er mit eigenem Geld finanzier-te, und setzte sich vor allem für den Freikauf von Sklaven ein. Es war eine Zeit großer politischer und sozialer Spannungen. Don Cuarteron selbst verließ Borneo in 1879 und starb am 12. März 1880 in seiner Heimatstadt Cadiz in Spanien.

Rom wollte nun in diesem Raum Ordnung schaffen. Die Verhandlun-gen zwischen Kardinal Vaughan und Rom verliefen schwierig. Im Jahr 1881 verließen die ersten Josefs-Missionare ihre Heimat und landeten in Kuching. Von der Gemeinde von Don Cuarte-ron scheint nichts mehr vorhanden gewesen zu sein. Die Einheimischen lebten im Hinterland schwer erreich-bar. Durch die englische Regierung war Ruhe und Ordnung eingekehrt. Die Kopfjagd und Sklaverei wurden abgeschafft. Mit den Priestern sind auch Schwestern gekommen, die sich vor allem um Frauen und Mädchen kümmerten. Es war ein sehr schwieri-ger Anfang, die Missionstationen la-gen weit voneinander entfernt. Einige der Missionare starben sehr jung. In den ersten sechzig Jahren waren die Erfolge sehr spärlich.

Während des 2. Weltkrieges wur-den die englischen und holländischen Missionare inhaftiert, die deutsch-sprachigen durften weiter arbeiten,

bis die Japaner auch sie in Sabah am Ende des Krieges interniert haben. Msgr. August Wachter wurde mit sie-ben Mitbrüdern auf einen wochen-langen Todesmarsch gesetzt. Sie star-ben unterwegs. Die Umstände und der Verbleib ihrer Leichen bleiben bis heute im Dunkel. Eines ist sicher, dass sie in der Treue und Ausübung ihrer Arbeit als Glaubensboten ums Leben gekommen sind.

Mit der Entsendung neuer Josefs-Missionare nach dem Krieg beginnt die Zeit größeren Erfolges in Borneo. Sie eröffneten neue Missionen und leiteten Schulen. Das Land wurde in neue Diözesen eingeteilt. Karl Reite-re war einer der ersten Bischöfe des Landes. Besondere Projekte sollten den Einheimischen helfen, Gemüse anzubauen und in eigenen Koopera-tiven zu vermarkten.

Bald aber tauchten neue Proble-me auf. In den siebziger Jahren be-gann die Regierung mit der „Islami-sierung“ des Landes. Die christliche

Mission wurde unterdrückt. Priester und Schwestern wurden des Landes verwiesen unter Anschuldigung der Subversion gegen den Staat. Es war traurig zu sehen, dass plötzlich viele Gemeinden ohne Priester dastanden. Das aber hatte zur Folge, dass junge Leute, die in Missionsschulen heran-gezogen worden waren, nun bewuss-ten politischen Widerstand leisteten. Einige ergriffen den Beruf als Priester oder Schwester. Auch die Katecheten nahmen ihre Arbeit mit Eifer auf.

Heute fällt allen Besuchern die lebendige Kirche auf, die Initiative und gute Mitarbeit der Laien in den Pfarren. Der Glaube wird mit Freude gelebt. Nach dem Muster der Traditi-on der Langhäuser, wo kleine Grup-pen Gemeinschaft leben, werden am Land und in den Städten solche christliche „Zell-Gruppen“ gebildet. Sie leben und geben den Glauben weiter. Das ist besonders dort wich-tig, wo die Eingeborenen in die Städ-te ziehen.

Josefs-Missionar Ivan Fang mit Laien, die als

Missionare nach China gehen

wollen.

Pfarrkirche in Bintangor in der Diözese Sibu.

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Page 9: St. Josef Missionsbote

Die Mission in AsienDie Mission in Asien

Ein junger Josefs-Missionar, Ivan Fang, hat begonnen, Laien auszu-bilden, die als Missionare nach Chi-na gehen wollen. Dadurch wird das Missionsbewusstsein in der lokalen Kirche gefördert. Die Regierung hat in den letzten Jahren den Druck der Islamisierung erhöht, indem sie ih-nen Gleichgesinnten Studienbörsen vergibt und Arbeitsplätze zuteilt. Das ist eine große Herausforderung, be-sonders für die Jugend, dem Glauben treu zu bleiben. Wird es der nächsten Generation gelingen, sich vom Hl. Geist begeistern zu lassen und ihre jungen Leute zu einem persönlichen tiefen Glauben zu führen?

Philippinen

Gleich im Norden von Borneo liegt das Reich der „siebentausend-und-einen Inseln“, die Philippinen. Der Beginn des Wirkens der Josefs-Mis-sionare dort war ganz anders. Der christliche Glaube war schon über dreihundert Jahre auf den Inseln. Dann 1872 bis 1898 die Revolution gegen die spanische Herrschaft. Die spanischen Priester wurden beschul-digt, an der Seite der Regierung zu arbeiten, und wurden aus dem Land verwiesen oder getötet.

Zur gleichen Zeit sah Aglipay, ein einheimischer Priester, die Gelegen-heit, eine „philippinische Nationalkir-che“ zu gründen. Dazu erleichterte er den Glauben und schaffte das Zölibat für Priester und die Beichte ab. Viele Leute folgten ihm.

In diesem Chaos hat Propaganda Fide Mill Hill gebeten, zu helfen und Missionare zu schicken. 1906 lande-ten die ersten acht Josefs-Missionare auf der Insel Panay. Diese arbeiteten mit anderen Methoden als die Spani-er. Nach dem Motto „amare et servi-

re“ gingen unsere Missionare auf die Leute zu und lernten deren Sprache. Schulen und Kooperativen für die Fischer wurden eröffnet. Somit ka-men viele Leute zum katholischen Glauben zurück.

Es war eine blühende Mission, bis der 2. Weltkrieg und die Invasion der Japaner viel Arbeit zunichtemachte. Sechs Josefs-Missionare bezahlten ihren Einsatz für die Mission mit dem Leben. Im Ganzen waren 250 Josefs-Missionare aus den verschie-denen Ländern im Einsatz. Missio-nar Gustl Frenademez hat selbst über 50 Jahre dort gearbeitet. Er glaubt, dass das Blut der Ermordeten reiche Früchte getragen hat. Es sind nun schon mehr als zehn philippinische Josefs-Missionare in den verschiede-nen Teilen der Welt.

Neuseeland und Australien

Noch zwei Missionen aus diesem Teil der Erde müssen erwähnt werden: Neuseeland und Australien. In beiden Ländern wurden unsere Missionare hauptsächlich gerufen, „auszuhelfen“ in einer besonderen Not. Zu den Ma-oris in Neuseeland kam unsere Mis-sionsgemeinschaft 1895. Die Maoris hatten einen starken Drang für eigene Kultur und Gebräuche. Es verlangte Einfühlungsvermögen, um mit ihnen zu arbeiten. Solches hatte Missionar Hans Bachmann aus Gsies, der letzte Tiroler bei den Maoris.

Die Mission in Australien begann mit ausgewiesenen Priestern von Bor-neo. Die Arbeit unter den Aborigenes zeigte sich als besonders schwierig. So kehrte der letzte Mill Hiller 2003 nach Europa zurück.

Der Nachwuchs der Josefs-Mis-sionare kommt

heute aus Afrika und Asien. Wir

dürfen nicht mü-de werden zu be-

ten, dass der Herr dort wie hier bei

uns Menschen in die besondere

Nachfolge ruft, diese den Ruf

hören und gehor-chen.

Bewohner der Philippinen sorgen sich um die Bewahrung der Schöpfung. Wo Katastrophen zuschlagen, sind sich die Menschen der Sorge um die Schöpfung besonders bewusst.

16 17

Page 10: St. Josef Missionsbote

Was war?Unsere Verstorbenen

Als Priester kann ich hier in den vier Lagern ein- und ausgehen, wie und

wo und wann ich will. An Sonntagen fei-ere ich jeweils zwei heilige Messen mit Predigt, ebenso an einem der Wochen-tage, so dass alle vier Lager wöchentlich eine heilige Messe haben.

Beichten gibt es jeden Samstag zwi-schen 7 und 12 Uhr. Viele der Gefange-nen haben jahrelang keinen katholischen Geistlichen gesehen! Der Gottesdienst wird fleißig und mit Andacht besucht, eine Musikkapelle spielt dabei. Außer-dem haben wir einen ausgezeichneten vierstimmigen Kirchenchor. Bei den Be-suchen werde ich von allen in Anspruch genommen: Katholiken, Protestanten, Juden, Doktoren, Pastoren, Matrosen, Heizer aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs; dazu kommen noch ein Türke und ein katholischer Syrer aus dem Libanon. Für sie alle bin ich eine Art

Hieronymus von Prag war ein böhmi-scher Gelehrter, Mitstreiter von Jan

Hus und Mitbegründer der hussitischen Bewegung. Er studierte an der Karls-Uni-versität Prag, reiste 1399 nach Oxford, machte sich mit der Wyclifschen Lehre vertraut, schrieb dessen Bücher ab und verbreitete sie in Böhmen.

Im Jahr 1410 wurde er mit dem Bann belegt. Als Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil der Prozess gemacht wurde, woll-te er ihn verteidigen. Doch Hieronymus wurde selbst verhaftet und an das Kon-zil ausgeliefert. Am 6. Juli 1415 wurde

Im Kriegsgefangenenlager„Mädchen für alles“. Schön, dass man zu uns Priestern ein solches Vertrauen hat. Alle zeigen große Hochachtung, nur ein junger etwa 25-jähriger Kerl wagte es neulich, als ich durch seine Baracke ging, schmutzige Reden zu führen. Seine Ba-rackengenossen nahmen ihn daraufhin ordentlich in die Mangel. Im Lagerhospital sind nur einige schwere Fälle, sonst nur Erkäl-tungen. Die Verpflegung ist gut, auch in den Baracken.

Seit Abzug der Leute nach Süd-West sind noch 4.010 Kriegsgefangene hier. Also Arbeit genug! Zum Glück gibt es in der Nähe eine große Station der Marian-hiller-Missionäre. Wenn es mir wieder einmal zu viel wird, kann ich jederzeit dorthin gehen, um ein Schwitzbad zu nehmen und mich kurz zu erholen. Da-nach kann die Arbeit ruhig wieder wei-tergehen.

Jan Hus verbrannt. Hieronymus rückte zunächst vom hussitischen Glauben ab, widerrief später seine Absage. Er hielt seine Verteidigungsrede, geißelte Hoch-mut, Luxus und Pomp der Kir-chenträger.

Am 30. Mai 1416 wurde er verurteilt und wie Jan Hus in Konstanz verbrannt. Auf dem Scheiter-haufen wurden auch sein Bett und seine Habseligkeiten verbrannt, die Asche in eine Karre geschaufelt und in den Rhein geworfen.

Philomena Webhofer, Strassen, * 1.11.1920, † 2.11.2015, 50 Jahre Hilfsförderin

Anna Schratz, Bach, * 10.10.1941, † 22.11.2015, Förderin von 1993 bis 2015

Maria Wegscheider, Gries im Sellrain, * 22.3.1911, † 13.12.2015; bis 1975

Rosa Achenrainer, Prutz-Faggen, * 11.9.1922, † 30.12.2015, langjährige Förderin

Max Kirchmair, Ranggen, * 17.10.1923, † 11.1.2016, Förderer von 1979 bis 2007

Karolina Eder, Strassen, * 20.11.1935, 26.1.2016, Förderin von 1980 bis 2011

Webhofer

Schratz

Wegscheider

Kirchmair Eder

Achenrainer

Missionär P. Adams in Südafrika

vor 600 Jahren …

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Was geschah in der Weltkirche?

Abfaltersbach: Maria Wurzer. – Assling-Kosten: Juliana Pargger. – Altenstadt: Günter Allgäuer. – Auffach: Anna Sandbichler, Anna Weißbacher. – Axams: Rosa Wolf, Maria Heis.– Bach: Anna Schratz (langjährige Förderin). – Bannberg: Philomena Tiefenbacher, Margareth Unterweger, Rosa Goller. – Bludesch: Christl Kurnik. – Brandberg: Erich Tanner, Paul Heim. – Braz: Gertrud Wohlfarter, Irma Müller. – Ellmau: Anna Jöchl. – Fritzens: Erwin Lutz. – Galtür: Amalia Stecher. – Gisingen: Irma Köberle.– Gries im Sellrain: Maria Wegscheider (langjährige Förderin). – Grins: Greti Ruetz. – Hall in Tirol: Sr. Ursula Walder. – Hohenems: Friedrich Fenkart, Ludwig Loretz. – Ischgl: Franz Salner. – Kals: Monika Groder, Anton Berger, Josefa Rogl. – Krößbach: Oswald Steirer. – Krumbach: Adelheid Hörburger. – Lauterach: Kaspar Martin. – Nassereith: Hedwig Schaller. – Neustift-Milders: Antonia Ferchl. – Pfaffenhofen: Irma Mair. – Prägraten: Michael Bstieler, Robert Weiskopf, Genovefa Leitner. – Prutz: Maria Schlatter. – Prutz-Faggen: Rosa Achenrainer (langjährige Förderin). – Ranggen: Max Kirchmair (langjähriger Förderer). – Schlaiten: Anna Lumassegger, Theresia Lumassegger, Andreas Nöckler. – Schlitters: Margareta Durkowitzer (langjährige Förderin), Marianna Hirschhuber. – Schwarzach: Anna Stadelmann. – Schwaz: Rosa Kirchmayr. – Schwoich: Maria Magdalena Exenberger, Maria Steinbacher. – Serfaus: Albert Kneringer. – Silz: Luise Fröch. – St. Leonhard im Pitztal: Josef Füruter. – St. Veit in Defereggen: Berta Obkircher. – Steinach: Albert Jäger (60 Jahre Mesner). – Strassen: Philomena Webhofer (langjährige Hilfsförderin), Karolina Eder (langjährige Förderin), Anton Bergmann. – Tannheim: Elisabeth Paulweber, Elisabeth Waibel. – Telfes im Stubai: Blasius Schmidt (Bruder von Sr. Serafika). – Tobadill: Gottfried Lechner. – Vils: Anni Erd, Theresa Biber, Ulrich Roth.

Spende: Von den Missions-Mitgliedern in Nassereith: € 135 (hl. Messen).

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

Margaretha Warger-Angerer, Schlinig, * 10.7.1931, † 22.1.2016, Förderin von 1980 bis 2012

Marianna Burger-Reier, St. Magdalena in Gsies, * 10.7.1933, † 23.1.2016, Förderin von 1960 bis 2016

Anna Vescoli-Unterhauser, Gschnon-Montan, * 29.9.1921, † 5.2.2016, Förderin von 1982 bis 2016

Anna Halser, Latzfons, * 25.7.1923, † 8.2.2016, Förderin von 1962 bis 2014

Amalia Hillebrand, Neumarkt, * 18.5.1929, † 11.2.2016, Förderin von 1982 bis 2016

Vescoli

Burger

Warger

Halser Hillebrand

Algund: Anna Mitterhofer, Marianna Ganthaler. – Altrei: Vigil Mattivi, Alfred Mattivi, Ernesta Amort. – Antholz-Mittertal: Michaela Burger. – Antholz-Niedertal: Peter Kofler. – Aufhofen: Johann Felder. – Brixen: Kan. Dr. Anton Geier. – Deutschnofen: Marianne Herbst. – Eggen: Ottilie Mahlknecht-Eisath. – Eppan: Katharina Schrott-Maier. – Feldthurns: Hochw. Josef Zacher. – Frangart: Anton Kofler (Ehemann der Förderin). – Garn: Paul Oberhofer, Anna Waldboth-Dorfmann. – Gasteig: Josef Trenkwalder. – Girlan: Sophia Delueg. – Göflan: Anna Tummler. – Gossensass: Gertraud Mayr-Beikircher, Alois Mair (Lahner). – Gsies-Pichl: Alois Graf (Bruder der Förderin). – Innichen: Hochw. Josef Zacher, Ida Feichter. – Kaltern: Ida Wwe. Weiss-Toll. – Kastelruth: Ernst Patauner, Marta Tasser-Paff, August Schieder. – Laas: Filomena Moser-Schönthaler, Magdalena Kaserer. – Latzfons: Anna Hasler (langjährige Förderin), Simon Pfattner, Anton Mitterrutzner. – Laurein: Ludwig Tonner. – Leifers: Franz Gamberoni (Bruder der Förderin), Silvia Cont, Siegfried Hilpold. – Luttach: Anna Mairhofer (Mairhaus). – Marling: Franziska Kuntner. – Martell: Oskar Fuchs. – Matsch: Anna Thanei-Kofler. – Meransen: Alois Schifferegger, Anna Gruber (Obermüllerin). – Mölten: Anna Schötzer. – Montan-Gschnon: Anna Vescoli (langjährige Förderin). – Nals: Anna Rauch-Sinner. – Naturns: Dr. Hannes Koch, Johanna Klotz-Wenter, Frieda Mayr, Maria Alber, Herta Tappeiner, Anna Auer, Stefanie Prieth. – Natz: Hochw. Alois Prader (Josefs-Missionar). – Neumarkt: Amalia Hillebrand (langjährige Förderin). – Niederdorf: Josef Kammerer. – Niederolang: Emma Aichner. – Niedervintl: Hedwig Pezzei. – Oberrasen: Veronika Pallhuber. – Partschins: Ottilia Haller. – Pens: Maria Gasser Heiss (Inderst-Mutter). – Prags–St. Veit: Maria Ploner-Gruber. – Proveis: Josef Mitterer. – Rabenstein: Josef Ennemoser. – Reischach: Johann Agreiter. – Riffian: Johanna Haller-Pfitscher. – Sand in Taufers-Drittlsand: Marianna Steger-Außerhofer. – Sarnthein: Peter Trojer. – Schlinig: Margaretha Warger-Angerer (langjährige Förderin), Josef Haas. – Schluderns: Erna Tragust, Maria Theresia Frank, Elisabeth Wallnöfer, Aloisia Sapelza- Muntetschiniger. – St. Felix: Margherita Weiss-Ausserer. – St. Georgen: Josef Sieder (Ehemann der Förderin und Mithelfer). – St. Gertraud in Ulten: Cäcilia Holzer, Maria Gamper. – St. Johann in Ahrn: Rosa Hainz. – St. Magdalena in Gsies: Marianna Burger-Reier (langjährige Förderin). – St. Martin in Gsies: Johann Bachmann. – Stilfes: Monika Ploner. – Taisten: Berta Saiwald. – Tall: Maria Mair. – Taufers im Münstertal: Anton Gaiser. – Terenten: Alois Falk, Alois Kofler, Erich Unterpertinger, Anna Unterhofer. – Toblach: Hochw. Hermann Tasser, Aloisia Kugler. – Tramin: Werner Kasal, Karl Steinegger. – Tramin-Söll: Lina Steinegger, Hermann Kofler. – Trens: Maria Mader, Siegfried Rainer. – Tschengls: Josef Tanzer, Diana Tappeiner, Josef Brunner. – Vals: Notburga Gatterer. – Vierschach: Josef Weitlaner. – Völlan: Rosa Holzner-Lochmann, Willi Santer. – Vöran: Josefa Mittelberger, Gottfried Pircher. – Wangen: Franz Gruber. – Weitental: Raimund Purer, Josef Lamprecht. – Welschnofen: Anna Kaufmann-Mahlknecht.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

Unsere Verstorbenen 1918

Page 11: St. Josef Missionsbote

Was war?Unsere Verstorbenen

Als Priester kann ich hier in den vier Lagern ein- und ausgehen, wie und

wo und wann ich will. An Sonntagen fei-ere ich jeweils zwei heilige Messen mit Predigt, ebenso an einem der Wochen-tage, so dass alle vier Lager wöchentlich eine heilige Messe haben.

Beichten gibt es jeden Samstag zwi-schen 7 und 12 Uhr. Viele der Gefange-nen haben jahrelang keinen katholischen Geistlichen gesehen! Der Gottesdienst wird fleißig und mit Andacht besucht, eine Musikkapelle spielt dabei. Außer-dem haben wir einen ausgezeichneten vierstimmigen Kirchenchor. Bei den Be-suchen werde ich von allen in Anspruch genommen: Katholiken, Protestanten, Juden, Doktoren, Pastoren, Matrosen, Heizer aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs; dazu kommen noch ein Türke und ein katholischer Syrer aus dem Libanon. Für sie alle bin ich eine Art

Hieronymus von Prag war ein böhmi-scher Gelehrter, Mitstreiter von Jan

Hus und Mitbegründer der hussitischen Bewegung. Er studierte an der Karls-Uni-versität Prag, reiste 1399 nach Oxford, machte sich mit der Wyclifschen Lehre vertraut, schrieb dessen Bücher ab und verbreitete sie in Böhmen.

Im Jahr 1410 wurde er mit dem Bann belegt. Als Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil der Prozess gemacht wurde, woll-te er ihn verteidigen. Doch Hieronymus wurde selbst verhaftet und an das Kon-zil ausgeliefert. Am 6. Juli 1415 wurde

Im Kriegsgefangenenlager„Mädchen für alles“. Schön, dass man zu uns Priestern ein solches Vertrauen hat. Alle zeigen große Hochachtung, nur ein junger etwa 25-jähriger Kerl wagte es neulich, als ich durch seine Baracke ging, schmutzige Reden zu führen. Seine Ba-rackengenossen nahmen ihn daraufhin ordentlich in die Mangel. Im Lagerhospital sind nur einige schwere Fälle, sonst nur Erkäl-tungen. Die Verpflegung ist gut, auch in den Baracken.

Seit Abzug der Leute nach Süd-West sind noch 4.010 Kriegsgefangene hier. Also Arbeit genug! Zum Glück gibt es in der Nähe eine große Station der Marian-hiller-Missionäre. Wenn es mir wieder einmal zu viel wird, kann ich jederzeit dorthin gehen, um ein Schwitzbad zu nehmen und mich kurz zu erholen. Da-nach kann die Arbeit ruhig wieder wei-tergehen.

Jan Hus verbrannt. Hieronymus rückte zunächst vom hussitischen Glauben ab, widerrief später seine Absage. Er hielt seine Verteidigungsrede, geißelte Hoch-mut, Luxus und Pomp der Kir-chenträger.

Am 30. Mai 1416 wurde er verurteilt und wie Jan Hus in Konstanz verbrannt. Auf dem Scheiter-haufen wurden auch sein Bett und seine Habseligkeiten verbrannt, die Asche in eine Karre geschaufelt und in den Rhein geworfen.

Philomena Webhofer, Strassen, * 1.11.1920, † 2.11.2015, 50 Jahre Hilfsförderin

Anna Schratz, Bach, * 10.10.1941, † 22.11.2015, Förderin von 1993 bis 2015

Maria Wegscheider, Gries im Sellrain, * 22.3.1911, † 13.12.2015; bis 1975

Rosa Achenrainer, Prutz-Faggen, * 11.9.1922, † 30.12.2015, langjährige Förderin

Max Kirchmair, Ranggen, * 17.10.1923, † 11.1.2016, Förderer von 1979 bis 2007

Karolina Eder, Strassen, * 20.11.1935, 26.1.2016, Förderin von 1980 bis 2011

Webhofer

Schratz

Wegscheider

Kirchmair Eder

Achenrainer

Missionär P. Adams in Südafrika

vor 600 Jahren …

Aus dem St. Josefs-Missionsboten vor 100 Jahren

Was geschah in der Weltkirche?

Abfaltersbach: Maria Wurzer. – Assling-Kosten: Juliana Pargger. – Altenstadt: Günter Allgäuer. – Auffach: Anna Sandbichler, Anna Weißbacher. – Axams: Rosa Wolf, Maria Heis.– Bach: Anna Schratz (langjährige Förderin). – Bannberg: Philomena Tiefenbacher, Margareth Unterweger, Rosa Goller. – Bludesch: Christl Kurnik. – Brandberg: Erich Tanner, Paul Heim. – Braz: Gertrud Wohlfarter, Irma Müller. – Ellmau: Anna Jöchl. – Fritzens: Erwin Lutz. – Galtür: Amalia Stecher. – Gisingen: Irma Köberle.– Gries im Sellrain: Maria Wegscheider (langjährige Förderin). – Grins: Greti Ruetz. – Hall in Tirol: Sr. Ursula Walder. – Hohenems: Friedrich Fenkart, Ludwig Loretz. – Ischgl: Franz Salner. – Kals: Monika Groder, Anton Berger, Josefa Rogl. – Krößbach: Oswald Steirer. – Krumbach: Adelheid Hörburger. – Lauterach: Kaspar Martin. – Nassereith: Hedwig Schaller. – Neustift-Milders: Antonia Ferchl. – Pfaffenhofen: Irma Mair. – Prägraten: Michael Bstieler, Robert Weiskopf, Genovefa Leitner. – Prutz: Maria Schlatter. – Prutz-Faggen: Rosa Achenrainer (langjährige Förderin). – Ranggen: Max Kirchmair (langjähriger Förderer). – Schlaiten: Anna Lumassegger, Theresia Lumassegger, Andreas Nöckler. – Schlitters: Margareta Durkowitzer (langjährige Förderin), Marianna Hirschhuber. – Schwarzach: Anna Stadelmann. – Schwaz: Rosa Kirchmayr. – Schwoich: Maria Magdalena Exenberger, Maria Steinbacher. – Serfaus: Albert Kneringer. – Silz: Luise Fröch. – St. Leonhard im Pitztal: Josef Füruter. – St. Veit in Defereggen: Berta Obkircher. – Steinach: Albert Jäger (60 Jahre Mesner). – Strassen: Philomena Webhofer (langjährige Hilfsförderin), Karolina Eder (langjährige Förderin), Anton Bergmann. – Tannheim: Elisabeth Paulweber, Elisabeth Waibel. – Telfes im Stubai: Blasius Schmidt (Bruder von Sr. Serafika). – Tobadill: Gottfried Lechner. – Vils: Anni Erd, Theresa Biber, Ulrich Roth.

Spende: Von den Missions-Mitgliedern in Nassereith: € 135 (hl. Messen).

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott!

Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

1918

Page 12: St. Josef Missionsbote

Leser/innen schreiben I MissionsgebetsmeinungNachruf Alois Prader

Mai 2016:Eifriges Rosenkranzgebet in den Familien und Gemeinden diene dem Frieden und der Verbreitung des Evangeliums.

Juni 2016:Für die Seminaristen und Novizen: Menschen mit Freude am Evangelium mögen sie voll Weisheit in ihren Beruf einführen.

Missionsgebetsmeinung des Papstes

Leser/innen schreiben:Es sind viele Briefe eingetroffen, in denen zu den Jubiläen der Josefs-Missionare gratuliert wird: „150 Jahre St. Josefs-Missionsgesellschaft“, „125 Jahre Josefs-Missionare in Tirol“ und „120 Jahre Missionsboten“. Viele äu-ßern sich sehr anerkennend über die Aufmachung des Missionsboten. Die Redaktion dankt allen aufrichtig für die Glückwünsche und bittet um Ver-ständnis, wenn von den Schreiben-den niemand angeführt wird. – Anton Steiner.

Den Missionsboten kenne ich schon seit meiner Kindheit von mei-ner Mutter. Ich habe immer wieder mit Interesse die vielen Berichte aus den Missionsgebieten gelesen, beson-ders die Beiträge von meinem Onkel.

Hedwig, Lienz

In meinem 95. Lebensjahr lese ich noch gerne den Missionsboten, zumal die Berichte von Missionaren, die ich kennenlernen durfte.

Karl, Regensburg

Grundsätzlich sind eure Berichte im-mer sehr interessant. Der Rückblick

auf den Anfang und die Schwierigkei-ten sind es aber ganz besonders.

Toni & Rudi, Bruneck

Die Geschichte von der Gründung der Josefs-Missionare von Mill Hill ist sehr interessant. Was da früher geleis-tet wurde, und mit welcher Ausdauer, Mut und Überzeugung und einem so großen Gottvertrauen… Was Kardi-nal Vaughan geleistet hat – fast wie ein Wunder… Sein großes Vertrauen auf den hl. Josef hat mich sehr ermu-tigt… Ja, das waren stark geprägte Persönlichkeiten… Wir können Gott nur danken, dass von Mill Hill so viel Segen ausgegangen ist und weiterhin ausgeht.Burgl, Längenfeld; Franz, Taunusstein;

Konrad, Ampass; Margit, Wolken-stein; Martha, Kaltern

Interessant war die Anekdote vom hl. Josef… Auch dass der Segen des Paps-tes mehr bewirkt hat als die Prophe-zeiung.

Walburga, Hermagor

Inzwischen hatten wir die Freude, Missionar Schmölzer kennenzuler-nen. Das war wirklich eine schöne Begegnung. Zudem wohnen wir gar nicht weit von der Prokur.

Erika, Rom

Leser/innen schreiben:

„Die Menschen heißen mich Father Ji, das heißt:

ehrwürdiger Vater. Für sie habe ich gelebt, und sie haben mir vertraut.“

Alois Prader wurde am 18. Februar 1932 in Natz als Sohn des Peter und der Anna Überbacher geboren. Am 13. Juli 1958 empfing er in Mill Hill, London, die Pries-terweihe.

Im November desselben Jahres trat er seine Fahrt nach Kara-chi in Pakistan an. Dort arbei-tete er 39 Jahre als Priester mit Leib und Seele. Im September 1997 übernahm er das Amt des Rektors im St. Josefs-Missions-haus in Brixen. Auf die harte Pfarrarbeit in einem mehr-heitlich muslimischen Land folgten sechs Jahre demütiger und gehorsamer Opferdienst. 2004 zog er ins Herbert-

haus, übernahm vielfache Dienste im Haus und trug weiterhin die Missions-begeisterung in die Pfarr-gemeinden. Nach kurzem und stil-lem Leiden verstarb er in den frühen Morgenstunden des 10. Februar, am Aschermittwoch. – Der Generalobere lobte ihn als einen Mann, der mit Tat und Wort die Frohbotschaft verkün-dete. Die Gemeinde Natz-Schabs ver-lieh ihm die Ehrenbürgerschaft und das Land Tirol die Verdienstmedaille.

Den Leitspruch für seine Missions-arbeit umschreibt er mit den Worten: „Ich fühlte mich dem Auftrag ver-pflichtet, nicht nur zu predigen, son-dern zu helfen.“ Viele konnten kein menschenwürdiges Leben führen. Luis vermittelte ihnen Lebensmut

und Hoffnung auf eine andere Zu-kunft. Mit Erfolg verhinderte er, dass die Bauern nach der Ernte den Wei-zen zu Spottpreisen verkauften, um ihn später teuer zurückzukaufen. Luis lagerte den Weizen ein und gab den Bauern Kredite. So erwarb er sich be-sondere Verdienste, indem er Wohn-bau- und Kreditgenossenschaften gründete. Diese Arbeit konnte er nur mit der finanziellen Hilfe aus der Hei-mat leisten. Er sagte, dass er nie aus Mangel an Mitteln notwendige Auf-gaben einstellen musste: ob eine neue Kirche, ein Gemeinschaftsraum, die Gehälter für Lehrer oder Katechisten, die Ausbildung des Klerus...

Der Abschied von Zuhause fiel dem Verstorbenen immer schwer. So schreibt er am 6.1.1988: „Der Ab-schied wird leichter, wenn man weiß, dass

man am anderen Ende mit Freude er-wartet wird. Das ganze Dorf war auf den Füßen. Die Trommeln wurden geschlagen, Böller krachten, Kinder und Greise – alle riefen: ‚Salam Father Ji.‘ Ich wurde mit Girlanden und Blu-men bekränzt. Ich hatte eine Familie verlassen, um hier eine viel größere zu finden.“

Seine Berufung beschreibt er „wie ein Ja bei der Hochzeit. Ich habe es noch nie bereut, diesen Weg gefolgt zu sein. Ich kann meine Fähigkeiten ganz in den Dienst der Menschen stellen.“ – R. i. P.

sta

Zum Gedenken an Missionar Alois Prader †:

Ganz im Dienst am Nächsten

20 21

Page 13: St. Josef Missionsbote

Für gewitzte Ratefüchse

Für gewitzte Ratefüchse

A B C D E F G H

Die Lösungen im Missionsboten Jänner-Februar lauten:„Mill Hill“ oder „Ein Löffel voll Tat ist besser als ein Scheffel voll Rat.“

Die Gewinner sind:in Brixen:Martha Hofmann, St. Magdalena in GsiesElisabeth Mairhofer-Mathis, Lana, 50xAnna Schwarz, Siebeneich-TerlanEmma Sinner, Niederdorf, 100xBerta Stabler, St. Magdalena-Villnöss, 50x

in Absam:Josefine Haag, Wattenberg Sr. Christine Koretic, Hall Rosmarie Pregenzer, Prutz Christiane Ralser, Weißenbach Gertrud Reichart, Sulz Silvia Trost, Matrei in O.

Das „x“ hinter der Zahl gibt an, wie oft die betref-fende Person ihre Lösung eingeschickt hat.

Nun die Aufgabe für heute:Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missionsbo-ten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht ebenso wiederholt, ist das Lösungs-wort.

A: Solches hatte Missionar Hans…B: Er musste nie aus Mangel an Mitteln notwendi-

ge…C: Sie wurde von den Mitschwestern gefragt, wie es

ihr…D: Es war Zeit, an den sinnvollen…E: Inzwischen arbeiten junge Josefs-Missionare

in…F: Weil er vom Piraten zum…G: Da der Graf erst kurz vor Schulbeginn…H: Diese … musste die Missionsgesellschaft ins

Auge fassen.

Das Lösungswort gilt es, bis zum 30. Juni 2016 ein-zuschicken: entweder eine Postkarte, ein Fax oder ein Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Straße/Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Es gibt Einsender mit demselben Namen im selben Ort.Für Südtirol: St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen; Fax: 0472 270 800; Mail: [email protected] Für Österreich: St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam; Fax: 05223 572 9414; Mail: [email protected]

150 Jahre St. Josefs-Missionsgesellschaft – 125 Jahre Josefs-Missionare in Tirol – 120 Jahre Missionsbote:

Das dreifache JubiläumAm 19. März 2016, dem Fest des hl. Josef, wurde es im Dom zu Brixen

gefeiert. Mit Diözesanbischof Ivo Muser versammelten sich zahlrei-che Geistliche, Wohltäter, Freunde und der Josefi-Verein. In seiner Pre-digt beschrieb Bischof Ivo den hl. Josef als Mann der Tat. In seltener Klar-heit führte er weiter aus: „Mission ist nicht eine Randerscheinung oder ein Anhängsel der Kirche, sondern ihre Daseinsberechtigung. Christsein ist nicht delegierbar.“ Bischof Ivo dankte den Josefs-Missionaren für ihre Arbeit in der Welt und in der Diözese. Er hofft, dass wir alle missiona-risch werden und bereit sind, „aus der Freude am Evangelium als Chris-ten zu leben – in Liebe dienen.“ Der Neustifter Männerchor gestaltet das feierliche Hochamt mit. – Die Jubiläen sind Anlass zum Danken und zum Beten um Berufungen für die Kirche in der Welt.

22 23

Page 14: St. Josef Missionsbote

Eine afrikanische Schwester verbrachte die Osterfeiertage in einem Kloster in Euro-

pa. Als sie nach Afrika zurückkehrte, wurde sie von ihren Mitschwestern gefragt, wie es ihr gefallen habe. Ihre Antwort: „Gut hat es mir gefallen, vor allem das Klima und die Landschaft; und die Leute waren sehr freund-lich. Nur eines konnte ich nicht verstehen: Wie kann man denn nur das Oster-Halleluja mit so todernsten Gesichtern singen?“Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie etwa in Kamerun vor allem die großen Festtage wie auch Ostersonntag gefeiert werden: Da wird tatsächlich etwa auch beim Singen des Oster-Halleluja gesungen, gejauchzt, getrommelt, manchmal auch getanzt, dass tatsächlich von den Schallwellen das Kirchendach fast weggeblasen wird. Nur habe ich auch die Er-fahrung gemacht, dass dann im Alltag von

diesem Osterjubel nicht mehr allzu viel zu spüren ist, genau wie in Europa!

Wenn es nach den Texten unserer bekannten Osterlieder geht, sollte es aber für uns Chris-ten ganz anders sein: „Seit dass er erstanden ist, so freut sich alles, was da ist.“ – „Wir wol-len alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit.“ – „Das ist der Tag, den Gott gemacht, der Freud in alle Welt gebracht. Es freu sich, was sich freuen kann, denn Wunder hat der Herr getan.“ – Sind wir uns eigentlich be-wusst, was wir da singen? Mir jedenfalls gibt ein Ausspruch des „lächelnden“ Papstes Jo-hannes Paul I. gewaltig zu denken, der gesagt hat: „Man kann nur ein wahrer Christ sein, wenn man ein fröhliches Herz hat.“ (Foto – Brasilien)

Peter Mair

Freudenfest?