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Stefanie Haberzettl Heide Wegener (Hrsg.1 Spracherwerb und Konzeptualisierung Sonderdruck PETER LANG Frankfurtam Main . Berlin . Bern - Bruxelles New York . Oxford - Wien

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Stefanie Haberzettl Heide Wegener

(Hrsg.1

Spracherwerb und Konzeptualisierung

Sonderdruck

PETER LANG Frankfurtam Main . Berlin . Bern - Bruxelles New York . Oxford - Wien

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Inhalt

Stefanie Habenertl Einfühning und Überblick

Christina Kauschke Der Erwerb der Kategorien Nomen und Verb im Deutschen und Koreanischen

Katharina J. RohlJing Situierte Semantik. Die Rolle der Sprache und nicht-verbaler Strategien beim Erwerb räumlicher Relationen

Moniku Rothweiler Die Taxonomieannahme im lexikalischen Erwerb. Ergebnisse aus einer empirischen Studie mit sprachnormalen und sprach- auffälligen Kindern

Kerstin Meints Kategoxisiemg und mhes Verstehen von Nomina, Priipositionen und Verben 7 1

Hilke Elsen Wie kommt das Wort in den Kopf? Die Konstituierung von Wortbedeutungen

Insa Gülzow My do it und Ich kann das alleine: Der Ausdruck der Agentivitiit im Spracherwerb

Sabine Stoll Kognitive Entwicklung und Aspekterwerb

Anja Guttropf & Jörg Meibauer Konzeptuelle Entwicklung und Wortbildungserwerb. Eine empirische Studie zum Person- und Objekt-Konzept

Heike Behrens Bedeutungsenirerb, Grammatikalisierung und Polysemie: Zum Erwerb von ,,gehenu im Deutschen, Niederländischen und Englischen

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Sablne Stoll

Kognitive Entwickiung und Aspekterwerb

Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, welche Faktoren beim Erwerb des rus- sischen Verbalaspekts eine Rolle spielen. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Ak- tionsarten im perfektiven Aspekt: die ingressive Aktionsart, die den Beginn ei- ner Handlung denotiert und die telische Aktionsart, die das Resultat oder den Endpunkt einer Wandlung in ihrer Semantik beinhaltet. Die Verwendung dieser beiden Aktionsarten wird in Erzmungen von Kindern im Alter von 3 bis 6 Jah- ren untersucht. Der Gebrauch der telischen Aktionsart hat sich als kontextunab- hängig erwiesen und ist zudem weitgehend unabhängig vom kognitiven Ent- wicklungsstand des Kindes. Der Gebrauch der ingressiven Aktionsart hingegen ist nur in Handlungssequenzen typisch. Die Darstellung von Handlungssequen- zen wiederum hängt vom kognitiven EntwickIungsstand des Kindes ab. Eine genauere Analyse der narrativen Kompetenz der Kinder zeigt jedoch, dass diese Korrelation alleine die Daten unteranalysieren würde. Um den Erwerb von In- gressiven hinreichend erklären zu k6nnnen, müssen mindestens zwei weitere Faktoren mitberiicksichtigt werden: die morphologische Stniktur der Ingressiven und der Grad ihrer Produktivität in der Zielsprache.

1. Einleitung

Eine besondere Herausforderung im Spracherwerb des Russischen stellen die grammatischen Kategorien des Verbs dar. Das Kind muss lernen, dass Verben in verschiedenen Formen auftreten können, die verschiedene Tempora und ver- schiedene Aspekte repräsentieren. In Sprachenverbsuntersuchungen zu verbalen Kategorien wie Tempus und Aspekt nehmen Aktionsarten (auch unter dem Ter- minus ,,lexikalischer Aspekt" bekannt) einen besonderen Stellenwert ein. Die telische Aktionsart (Verben, die einen Endpunkt oder ein Resultat in ihrer Se- mantik enthalten) und die durative Aktionsart (Verben, die Aktivitäten oder Zu- stände ausdrücken) standen bisher im Mittelpunkt der Untersuchungen. In Stu- dien zu verschiedenen Sprachen (z. B. Bloom et al. (1980), Harner (1981), Clark (1996), fur das Englische, Bronckart & Sinclair (1973) für das Franzosische, Antinucci & Miller (1976) E r das Italienische, Li (1989), Li & Shirai (2000) für Mandarin und Englisch, Aksu-Kog (1988) fiir das Türkische, Stephany (1985) für das Griechische, Weist (1983), Weist et al. (19841, Weist & Koniecma (1985) fur das Polnische, Shirai (1 991, 1998) fwr das Japanische) wurde immer wieder festgestellt, dass die telische Aktionsart mit den grammatischen Katego- rien perfektiver Aspekt und Präteritum korreliert, während die durative Aktions-

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art mit dem imperfektiven Aspekt und dem Präsens korreliert. Für Sprachen, die, wie das Russische, über einen grammatischen Aspekt verfilgen, spielen diese beiden Aktionsarten also eine doppelte Rolle. In Stoll(2001) wurde jedoch ge- zeigt, dass zwnindest fiir das Russische eine Korrelation telischer Verben mit dem perfektiven Aspekt keine generelle Gültigkeit hat, sondern nur für bestimmte Kontexte gilt.

Kontexhinabängig ist hingegen die Vorherrschafi der telischcn und durativen Aktionsarten. Dies ist unter anderem auf die Semantik dieser Aktionsarten m- riickzufdren. Handlungen, Zustände und Ereignisse mit einem Endpunkt sind zentral für menschliche Kommunikation. Die Rolle, die die anderen, eher kon- textspezifischeren Aktionsarten im Erwerb des Verbalsystems spielen, ist hinge- gen weitgehend unerforscht. Um von dem Erwerb der Kategorie Aspekt spre- chen zu können, müssen jedoch auch die anderen, weniger prominenten Akti- onsarten erworben sein.

2. Aictionsarten irn Russischen

In der Kategorisienmg von Aktionsarten herrscht weitgehend Uneinigkeit, aber ein großer Teil der Forscher hat sich der vendlerischen Kategorisierung ange- schlossen (Vendler 1967). Vendler hat seine Kategorisierung der ,time Schemata6 f%r das Englische erstellt. Trotzdem wurde diese Kategorisierung meist unmodi- fiziert für andere Sprachen übernommen. Für das Russische ist diese Kategori- sierung jedoch nicht hinreichend (Flier 1985, StoI1 1998), und ich analysiere das Russische demnach nicht mit vendlerischen Kategorien, sondern mit folgender Klassifikation, die auf einer Reibe sprachlicher Tests aufbaut (für eine detaillier- te Beschreibung dieser Tests siehe Stoll 1998,2001):

Telische: Verben, die in ihrer Semantik einen Endpunkt enthalten, 2.B. po- tejat ' ,verlieren6.

Durative: Verben, die Aktivit'aten oder Zustände bezeichnen, z.B. igrat ' ,spielenL.

Ingressive: Verben, die einen Anfangspunkt in ihrer Smantik enthalten, 2.B. zuplakat ' ,anfangen zu weinen'.

I ,,----" symbolisiert eine Phase und ,,Y eine Grenze.

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Semelfaktive: Verben, die eine punktuelle Handlung bezeichnen, 2.B. pygnut ' ,einmal hochspringen'.

1 Delimitative: Verben, die eine Handlung oder einen Zustand mit begrenzter

Dauer bezeichnen, z. B. poEirat' ,eine Weile lesen'.

I ---- - ---- I

Außer den telischen Verben sind alle Aktionsarten aspektuell determiniert, d.h. sie treten nur in einem Aspekt auf. Durative sind immer imperfektiv, während ingressive, Semelfaktive und Delimitative immer perfektiv sind. Nur die teli- schen Verben können im perfektiven und imperfektiven Aspekt auftreten, d.h. nur bei den telischen Verben hat der Sprecher eine Wald bezüglich des Aspekt..

Dies ist einer der Gründe, warum telische Verben solch eine prominente Stel- lung im russischen Aspektsystem einnehmen. Eine ähniich wichtige Stellung nehmen Durative ein, was durch ihre relative unspezifische Semantik und die Häufigkeit ihres Auftretens bedingt ist (für Frequenzanalysen russischer Akti- onsarten in verschiedenen Kontexten siehe Stoll (2001)). Telische und Durative sind auch die Aktionsarten, die arn fkiihesten im Erwerb auftreten. Die anderen Aktionsarten sind weitaus weniger htlufig, spezifischer in rhrer Semantik und weitgehend auf bestimmte pragmatische Kontexte zugeschnitten. Um herauszu- finden, welchen Status solche kontextspezifischeren Aktionsarten im Vergleich zu kontextunabhängigen Aktionsarten für den Verberwerb einnehmen, konzen- triere ich mich in dieser Studie auf einen Vergleich der telischen und ingressiven Aktionsarten. Die Kontextspezifität von Ingressivs drückt sich dadurch aus, dass ihre Verwendung eine Einbettung in eine Handlungssequenz erfordert, während telische Verben auch in Isolation auftreten können. Den Beginn einer Handlung zu erwähnen oder zu fokusieren ist nur sinnvoll, wenn entweder die Handlung weiter beschrieben oder a u s g e r n wird oder in eine weitere Handiungskette eingebettet wird. Auf die Frage „Was ist passiert?" z. B. macht es wenig Sinn mit ,,Er fing an zu schreiben." zu antworten, ohne noch eine Erklärung oder eine Elaboration dieser Äußemg nachzuschicken. Um den Erwerb von Ingressiven zu testen, ist es also nötig, einen Kontext zu finden, in dem Handlungssequenzen vorkommen. Narrative erweisen sich dabei als ideales Untersuchungsobjekt für das potenzielle Auftreten von Ingressiven und einen Vergleich mit telischen Verben. Bevor ich die Ergebnisse dieser Stu- die vorstelle, werde ich im Folgenden kurz die telische und die ingressive Akti- onsart im Detail vorstellen, da diese irn Mittelpunkt der Untersuchung stehen.

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2.1 Die telische Aktionsart

Die telische Aktionsart nimrnt einen speziellen Status im russischen Verbalsys- tem ein. Dies betrifft sowohl die Morphologie als auch die Semantik von teli- schen Verben. Das russische Aspeksystem ist bekannt für die Unterscheidung von einem perfektiven und einem imperfektiven Aspekt, welche sich im Aufie- ten von so genannten Aspektpaaren manifestieren. Als Kriterium für Paarigkeit wird gemeinhin die Synonymie der beiden Aspektpartner angenommen, z. B. reiat '.IPFV ,entscheiden6 / reSitl.PFV ,entscheidenc. Nur in der telischen Akti- onsart finden sich imperfektive und perfektive Verbformen, die dieses Kriterium erfiillen. Alle anderen Aktionsarten treten nur in einem Aspekt auf, sind also aspektuelI prädeterminiert. In dieser Studie konzentriere ich mich auf den per- fektiven Aspekt, da Ingressive nur im perfektiven Aspekt auftreten. Morpholo- gisch wird die telische Aktionsart meist durch Präfixe markiert, aber auch Sim- plexverben können zur telischen Aktionsart gehören. Beispiele (I) und (2) illust- rieren zwei telische Verben mit unterschiedlicher morphologischer Markierung. In Beispiel (1) ist das telische Verb durch ein Präfix (U- in upal) markiert und in (2) handelt es sich um ein Simplexverb.

(1) Vdrug on upal. ,Plötzlich fieI.PFV er um'

(2) On ne vzjal nifego liinego. ,Er nahm.PFV nichts Überflüssiges.'

2.2 Die ingressive Aktionsart Irn Russischen gibt es zwei morphologische Gruppen von Ingressiven, syn- thetische und analytische Ingressive, welche sich durch eine Reihe von Faktoren unterscheiden.

2.2.1 Synthetische Ingressive Die synthetische Gruppe umfasst als Markierung verschiedene Präfixe. In dieser Studie beschränke ich mich auf die Gruppe der synthetischen Ingressiven, die durch das PrEtfix za- markiert sind, z. B. zaplakat' ,anfangen zu weinen6. Za- Ingressive sind eine der wichtigsten Gruppen von synthetischen Ingressiven und denotieren den punktuellen Anfmg einer Handlung. Das Präfix za- kann mit ei- ner Reihe von durativen Simplexverben kombiniert werden, 2.B. za-paxnut ' ,an- fangen zu riechen [duften] ', za-piEcat ' ,anfangen zu piepsen [quieken]'. Diese Gruppe von hgressiven ist jedoch lexikalisch restringiert, und bei weitem nicht alle Simplexverben können durch dieses Präfix zu einem ingressiven Verb ge- macht werden. Erschwerend kommt noch die Tatsache hinzu, dass das Präfix za- nicht nur den Beginn einer Handlung bezeichnet, sondern in anderen Kontexten auch noch über eine Reihe anderer Bedeutungen verfugt. Das Präfix za- kann

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reiner Aspektmarker sein wie 2.B. in gipnotisirovat ' / zugipnotisirovat ' ,hypno- tisieren', die Intensität einer HandIung ausdrücken z. B. zagovarivat '.IPFV / ur- govorit '.PFV jemanden vollquatschen', die Richtung in etwas hinein bedeuten, 2.B. zagonjat '.IPFV / zagnat '.PFV ,hineinjagen', oder Telizität ausdrücken zaglus'at '.IPFV I zaglus'it ' . PFV ,ertränken6. Dies sind nicht alle Bedeutungen, die dieses Präfix annehmen kann, sondern diese ausgewählten Beispiele dienen vielmehr zur Illustration der starken Polysemie dieses Priifixes. Zusatzlich ni diesen Bedeutungen verfügt das Präfix noch über eine Reihe idiosynkratischer Bedeutungen, z.B. zaxodit ' /zaiti ,bei jemanden vorbeischauen'.

2.2.2 Analytische Ingressive Anders als die synthetische Gruppe sind analytische Ingressive produktiv und lexikalisch weitgehend unrestringiert. Analytische Ingressive bestehen aus den Auxiliaren stat'.PFV, oder na&inat'.IPFV / nacBfJ.PFV ,beginnen, anfangen' + Infinitiv im imperfektiven Aspekt, z. B. On na8al rabotat ' v dekabrje. ,Er hat im Dezember angefangen zu arbeitenc.' Die Auxiliare machen analytische Zngressi- ve weitaus transparenter als synthetische Ingressive. Analytische Ingressive können sowohl einen punktuellen, wie auch einen dynamischen Anfang denotie- ren. Sie sind also auch in dieser Hinsicht versatiler als synthetische Ingressive. Außer der Bedingung, dass das Verb, mit dem das Awciliar kombiniert wird, im imperfektiven Aspekt stehen muss, gibt es nur einige wenige lexikalische Re- striktionen, und selbst diese bleiben in der Umgangssprache weitgehend unbe- achtet.

Weiter beachtenswert ist, dass analfische ingressive nicht polysem sind und dadurch auch strukturell einfacher strukturiert sind als synthetische Ingressive.

3. Methode

Um die Verwendung von Ingressiven und Telischen zu vergleichen, bieten sich Narrative als ideales Untersuchungsobjekt an. Das Stimulusmaterial für die hier elizitierten ErzähIungen ist ein Bilderbuch ohne Warte mit dem Titel ,Picnicd (Emily Arnold McCully, Harper Br: Row 1984). Die Geschichte, die die Bilder erzählen, ist folgende:

Eine Mausfamilie lädt Dinge fiir ein Picknick auf ihr Auto auf. Sie fahren los. Die Straße ist jedoch sehr holprig und bei einem besonders großen Schlagloch fällt die kleinste Maus zusammen mit ihrer Stofhius unbemerkt von dem Auto

\ herunter. Von nun an entwickeln sich die Abenteuer der Mausfamilie und der

2 in den meisten Fällen ist kein semantischer Unterschied zwischen den zwei Auxiliaren festzustellen und deshalb werde ich im Folgenden Uber die semantischen Nuancen der beiden AuxiEare hinwegsehen. Es gibt allerdings einige wenige Verben, die nur mit ei- nem der beiden Auxiliare kombiniert werden können.

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kleinen Maus unabh'dngig. Die Mausfamilie fähri weiter zu ihrem Picknickplatz, der sich auf einer Lichtung bei einem See befmdet. Sie packen ihre Sachen aus und vergnügen sich auf verschiedene Weise. Einige Mäuse spielen Ball, andere baden oder rennen herum. Szenenwechsel: Während dessen ist die kleine Maus alleine im Wald und wird hungrig. Sie entdeckt einen Strauch mit Beeren. Sze- nenwechsel: Die Familie vergnügt sich weiter. Szenenwechsel: die kleine Maus isst sich an den Beeren satt und legt sich zutlieden ins Gras. SzenenwechseI: Die Familie versammelt sich zum Essen und dabei realisiert sie, dass die kleinste Maus fehlt. Die Suche beginnt (simultane Darstellung verschiedener Suchaktivi- täten), aber ohne Erfolg. Schließlich packen sie ihre Sachen zusammen und fah- ren lauthals nach der Maus rufend den Weg nirück. Szenenwechsel: Die Maus hört, dass nach ihr gerufen wird und läuft auf die Straße. Die Familie findet sich wieder, und alle sind fkoh und glücklich. Plötzlich fällt dann jedoch der kleinen Maus ein, dass sie ihre Stoffmaus bei den Beeren vergessen hat und sie 13ufi zu- rück und holt sie. Dann beginnt die Familie das Picknick von Neuern.

Das Experiment wurde von zwei Versuchsleitainnen durchgefiihri. Eine der Versuchsleiterinnen, eine russische Muttersprachlenn, interagierte mit den Kin- dem, während sich die andere Versuchsleiterin um die Aufriahme kümmerte. Nachdem sich das Kind mit den beiden Versuchsleiterinnen vertraut gemacht hatte, wurde es aufgefordert, m r s t das Buch durchzublättern und sich die Ge- schichte anzusehen, um dann in einem zweiten Durchgang bei erneutem Durch- blättern die Geschichte Bild tiir Bild zu erzählen. Der Zuhtirer, für den die Ge- schichte produziert werden sollte, war ein Stofflöwe in Form einer Handpuppe. Dem Kind wurde erklärt, dass der Stofflöwe leider nicht gut sieht und so das Buch nicht anschauen kann. Da er aber gerne wissen wollte, was in der Ge- schichte passiert, sollte das Kind ihm die Geschichte erzählen. Der Stofflöwe hat sich als ausgezeichnetes Hilfsmittel erwiesen, um die Motivation der Kinder zu steigern, eine Geschichte ni erzählen und die Interaktion mit der Versuchsleite- nn zu erleichtern.

Insgesamt nahmen 52 Kinder an dem Experiment teil (12 Dreijährige, 14 Vierjährige, 14 Fünfjährige und 13 Sechsjähnge). Die Geschichten der Kinder wurden auf Tonband aufgenommen und von einer weiteren russischen Mutter- sprachlerin transkribiert, die nicht mit der Fragestellung der Untersuchung ver- traut war. Die Expenrnente wurden in verschiedenen Kindergärten in St. Peters- burg durchgefiihrt.

4. Resultate

In Sr011 (2001) wurde gezeigt, dass telische und durative Verben kontextunab- hängig die häufigsten Verben sind. Dies tnfR auch fur den hier getesteten Kon-

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text zu. Tabelle 1 zeigt die Verteilung der Aktionsarten in den verschiedenen Al- tersgnippen.

Tabelle 1 : Die Verteilung der Aktionsarten im Experiment.

In der Verwendung von telischen und durativen Verben ist keine Entwicklungs- tendenz erkennbar. Generell ist festzustellen, dass die durativen und telischen Verben die Aktionsarten sind, die in ailen Altersgnippen am häufigsten auftre- ten. Diese generelle Dominanz gegenüber Ingressiven und den anderen, hier in einer Gruppe zusammengefassten Aktionsarten, lässt sich dadurch erklären, dass auch in einer Geschichte der Beginn einer Handlung weitaus seltener relevant ist als das Resultat einer Handlung oder die Handlung selbst. Durative und Telische eignen sich auch für die Beschreibung von isolierten Ereignissen, d.h. diese Ak- tionsarten werden auch von Kindern verwendet, die nur einzeine Bilder be- schreiben, ohne eine Geschichte oder einen größeren Zusm-g der Bilder zu erkennen. Ingressive benotigen aber genau solch einen Kontext (Stoll submitted). Dies wiederum setzt beim Sprecher eine narrative Kompetenz vor- aus, die die Darstellung solcher Ereignisreihen erlaubt. Solch narrative Kornpe- tenz schließt u.a. die Erkennung eines Protagonisten und die Fähigkeit, Kausati- on und temporale Reihungen zu erkennen, ein. Diese Fähigkeiten entwickeln sich langsam, über mehrere Jahre hinweg (Berman & Slobin 1994). Nur wenn ein Kind über diese narrative Kompetenz verfügt, kann es Ingressive kontext- adäquat verwenden. Im Folgenden soll nun getestet werden, ob sich diese Er- wartung an den Daten bestätigt. Zunächst gilt es also das Kriterium der narrati- ven Kompetenz zu operationalisieren. Angelehnt an Berman & Slobin 1994) wurden drei Hauptkomponenten der Geschichte ermittelt. Die Hauptkomponen- ten der Mausgeschichte sind: 1. Verlust der Maus. 2. Die Mausfamilie bemerkt den Verlust der Maus. 3. Wiedervereinigung der Familie. Um eine hinreichend kohitrente Geschichte zu erzahlen, ist es jedoch hinrei- chend, zwei der Komponenten zu nennen. Das Erwähnen von zwei Kompo- nenten wurde hier als Kriterium für das erfolgreiche EnähIen einer Geschichte genommen (im Gegensatz zur reinen Beschreibung der Bilder). Wie zu erwar- ten, nimmt die Anzahl der Kinder, die eine Geschichte erzählen, mit dem Alter zu, wie Tabelle 2 zeigt.

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Tabelle 2: Prozentzahl der Kinder, die mindestens zwei Hauptkomponenten der Geschichte nennen.

3JPbrige I 4-Jfibrige I Mghrige I GJHbrige I Erwachsene 17%(2/12) 1 21%(3/14) 1 86% (12114) 1 100% (1UI2) ) 100% (10110)

Wahrend nur 21% der CJährigen gemäß unseres Kriteriums eine Geschichte erzählen, steigt der Prozentsatz bei den 5-Jähngen auf 86% an. Alle 6-Jährigen erzählen eine kohikente Geschichte. Wenn wir nun die Kinder betrachten, die Ingressive verwenden und gleichzeitig eine Geschichte nach unserem Kriterium erzähien, d.h. mindestens zwei Hauptkomponenten der Geschichte nennen, so ergibt sich folgendes Bild, dargestellt in Tabelle 3.

Tabelle 3: Prozentzahl der Kinder, die synthetische Ingressive verwenden und gleichzeitig mindestens zwei Hauptkomponenten nennen.

34ahrige I clJHhrige I 5-Jährige I dJHhrige 1 Erwachsene 1 75%(314) 0% ( 010 I 20% ( 115 ) 1 100%(3/3) 1 100% (616 )

Außer bei den 43ährigen (nur eines der 5 Kinder, die Ingressive verwenden, nennt auch mindestens zwei Hauptkomponenten der Geschichte) ist eine klare Korrelation zwischen dem Enählen einer Geschichte und dem Verwenden von Ingressiven zu erkennen. Es stellt sich nun die Frage, inwiefern sich die 4-Jäh- ngen anders verhalten. Eine Feinandyse der Nanativa der 4-Jahngen macht je- doch deutlich, dass alle 4-Jährigen, die Ingressive verwenden, diese auch in eine Sequenz von Handlungen einbetten, wie an Beispiel (3) gezeigt.

(3) A tam prisgl myska. Skazala: ,,neplatr'. Potom ona ... on skazal: ,,niCe- go " i zamol~al. Und da kam eine Maus. Sie sagte: ,,weine nichtcc. Dann sie ... er sagte: ,,macht nichts" und verstummte.

Unser Kriterium für narrative Kompetenz, welches sich als leicht operationali- sierbar erwiesen hat, ist demnach eventuell zu streng. Die einfache Ftihigkeit, eine Handlungssequenz auszudrücken, scheint also hinreichend fur das AufIre- ten von Ingressiven zu sein.

Diese Resultate indizieren, dass die Verwendung von Ingressiven stark von der kognitiven Entwicklung des Kindes abhängt. Um dieses Resultat jedoch zu bestätigen, ist es nötig, auch die Verwendung von analytischen Ingressiven zu testen. Sollte sich solch eine Korrelation für analytische Ingressive nicht finden, so müssten wir daraus schließen, dass die narrative Kompetenz nicht der ent- scheidende Faktor ist, der für das Verwenden von Ingressiven verantwortlich ist. Tabelle 4 zeigt die F'rozentzahl der Kinder, die analytische Ingressive verwenden und gleichzeitig unser Kriterium für narrative Kompetenz erfüllen.

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Tabelle 4: Prozentzahl der Kinder, die analytische Ingressive verwenden und mindestens 2 Hauptkomponenten nennen.

Die Korrelation der analytischen Ingressiven mit narrativer Kompetenz in den einzelnen Altersgruppen ist h l i c h der Korrelation, die wir für die synthe- tischen Ingressiven gefimden haben. innerhalb der Gruppe der 5- und 6-Jährigen und der Erwachsenen finden wir eine starke Korrelation in der Verwendung von Ingressiven mit narrativer Kompetenz. Ätinlich wie bei den synthetischen In- gressiven verhalten sich vor allem die 4-Jährigen anders als die Kinder der ande- ren Altersgruppen. Keines der Kinder, die analytische Ingressive verwenden, nennt mindestens zwei Hauptkomponenten der Geschichte. Bei all den 4-Jäh- rigen, für die wir diese Korrelation mit narrativer Kompetenz nicht feststellen konnten, wird durch eine Feinanalyse der Daten jedoch klar, dass alle Ingressive wiederum in die Beschreibung einer Sequenz von Handlungen eingebettet sind. Die Fähigkeit, eine Sequenz von Handlungen oder Ereignissen zu erkennen und auszudnich, scheint also ein entscheidender Fakto~ für den Erwerb von In- gressiven zu sein.

Was die Korrelation von Ingressiven mit der narrativen Kompetenz betrifft, so besteht zwischen den zwei m e n von ingressiven kein Unterschied. Dies deutet darauf hin, dass in der Tat die kognitive Entwicklung der entscheidende Faktor für die Verwendung von Ingressiven ist.

Im Folgenden soll nun untersucht werden, ob es andere Unterschiede im Er- werb von synthetischen und analytischen Ingressiven gibt. Wäre die kognitive Komplexität von Ingressiven der einzige relevante Faktor, so dürfte es keinen Unterschied in der Verwendung von synthetischen und analytischen Ingressiven geben. Grafik 1 @.U.) stellt die Verteilung von synthetischen und analytischen Ingressiven iiber die verschiedenen Aitersgruppen hinweg dar.

Während wir keine Entwicklungstendenz in der Anzahl der Kinder, die syn- thetische Ingressive verwenden, beobachten können, ergibt sich ein dramatisch anderes Bild flir analytische Ingressive. Der Prozentsatz der Kinder, die analyti- sche Ingressive verwenden, steigt mit dem Alter stetig an (Spearman Korrelati- onskoeffizient r = .4988, p =.000). Während nur 8% der 3-Jährigen anaiytische Ingressive verwenden verwenden bereits 77% der 6-Jahrigen analytische Ingres- sive. Vergleichen wir nun die Verwendung von synthetischen und analytischen Ingressiven, so zeigt sich, dass Kinder ab 5 Jahren die analytischen Ingressiven in diesem Experiment stark bevorzugen. Nur 28% der 5-Jährigen verwenden synthetische Ingressive, während 71% von ihnen analytische Ingressive verwen- den.

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Grafik 1 : Prozentzahl der Kinder, die synthetische und analytische Ingressive verwenden.

3-Jährige 4-Jährige 5-Jährige 6-Jährige

Kinder, die synthetische Ingressive verwenden

Kinder, die analytische Ingressive verwenden

Wu finden also einen starken Unterschied in der Verwendung zweier morpholo- gischer Typen von Ingressiven. Die Korrelation mit narrativer Kompetenz ist Air beide Gruppen von Ingressiven identisch. Beide Typen von Ingressiven sind sich außerdem semantisch sehr ähnlich. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass nicht nur der Gebrauch von Ingressiven mit der kognitiven Entwicklung korreliert, sondesn dass auch die Morphologie der zu erwerbenden Kategorie eine wichtige Rolle irn Ewerbsprozess spielt: Analytische Ingressive werden schneller als synthetische Ingressive erworben.

5. Diskussion der Ergebnisse und KonMnsionen

Die Rolle d a allgemeinen kognitiven Entwicklung irn Spracherwerb ist in der modernen Forschung unumstritten. Auch ist es ein Gemeinplatz festzustellen, dass die Entwicklung der Kognition und der Spracherwerb Hand in Hand gehen. Die entscheidende Frage, die sich aber stellt und die es gilt, für verschiedene sprachliche Kategorien unabhängig voneinander zu beantworten, ist, wie diese lnterrelation genau aussieht, d.h. welche Dimension der kognitiven Entwicklung mit dem Erwerb welcher sprachlichen Kategorie interagiert. Aufgabe dieser Studie war es, genau diese Korrelation für eine Subkategorie des russischen As- pekts, nämlich perfektive Verben der ingressiven und telischen Aktionsart, fest-

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zustellen. Es wurde gezeigt, dass es eine Korrelation zwischen der Verwendung von Ingressiven und der m t i v e n Kompetenz der Kinder gibt. Narrative Kom- petenz ist ein Teil der kognitiven Entwicklung.

Jedoch wurde anhand dieser Studie auch klar, dass es keinesfalls hinreichend ist, die kognitive Entwicklung mit der zu untersuchenden sprachlichen Kategorie zu korrelieren. Es gibt andere Faktoren, wie die Morphologie, die ebenfalls ent- scheidend für das Auftreten einer grammatischen Kategorie sind. Die unter- schiedlichen Resultate für synthetische und analytische Ingressive sind unter an- derem auf die folgenden Faktoren miickzuführen: Synthetische Ingressive sind nicht produktiv und lexikalisch stark restringiert. Analytische Ingressive auf der anderen Seite sind produktiv und die einzige Bedingung, die erwlt sein muss, ist, dass das Verb, mit dem das Auxiliar kombiniert wird, im imperfektiven As- pekt stehen muss. Ausserdern sind analytische Ingressive semantisch weitaus transparenter als synthetische Ingressive. Das Auxiliar hat die klare Bedeutung ,anfangen, beginnen', wiihrend das Prafix der synthetischen Ingressiven alles andere als iransparent ist. Hinzu kommt noch, dass das Prafix za- stark polysem ist, was auch zu den Schwierigkeiten beitragen könnte, die Kinder mit syntheti- schen Ingressiven haben. All diese Faktoren Iiiüssen bei einer Erwerbsstudie mit einbezogen werden.

Diese Ergebnisse zeigen also, dass es nicht nur auf die konzeptuelle Bedeu- tung einer Kategorie ankommt, sondern dass eine Reihe anderer Faktoren für das Auftreten von grammatischen Formen entscheidend ist. Ein multifaktorieller Ansatz wird daher den Daten eher gerecht, als eine zu starke Konzentration auf einen einzigen möglich relevanten Faktor.

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