Sprache und Identität Sprache und Identität: Warum die … · 2017. 7. 20. · Sprache aber ist...
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Sprache undIdentität
Jürgen Spitzmüller(Zürich)
Einleitung
Funktionen vonSprache
Funktionen vonAnglizismen
Funktionen derAnglizismenkritik
Fazit: Sprache undIdentität
Sprache und Identität:Warum die Anglizismen
die Gemüter erhitzen
Dr. Jürgen Spitzmüller(Universität Zürich)
GfdS-Symposion
»Deutsch im vielsprachigen Europa«
Berlin, 24. November 2006
Sprache undIdentität
Jürgen Spitzmüller(Zürich)
Einleitung
Funktionen vonSprache
Funktionen vonAnglizismen
Funktionen derAnglizismenkritik
Fazit: Sprache undIdentität
Der SpiegelNr. 40(2.10.2006)
Sprache undIdentität
Jürgen Spitzmüller(Zürich)
Einleitung
Funktionen vonSprache
Funktionen vonAnglizismen
Funktionen derAnglizismenkritik
Fazit: Sprache undIdentität
Der SpiegelNr. 40(2.10.2006)
Sprache undIdentität
Jürgen Spitzmüller(Zürich)
Einleitung
Funktionen vonSprache
Funktionen vonAnglizismen
Funktionen derAnglizismenkritik
Fazit: Sprache undIdentität
Mit dem Tod jeder Sprache stirbteine Welt. Ein stilles Drama, dasin allen möglichen Winkeln der
Erde ohne Unterbrechung aufgeführt wird.Eine der mehr als 250 Sprachen, die vonden australischen Ureinwohnern gespro-chen wurden und zum Teil noch werden,heißt „Nhanda“.
Die letzte Nhanda-Sprecherin, Lucy Ryder, hatte das Idiom ihrer Ahnen der US-amerikanischen Anthropologin Juliette Blevins Mitte der neunziger Jahre auf Banddiktiert. Während einer dreijährigen ge-meinsamen Reise durch Westaustralien be-nannte die Aborigine-Frau nach und nachzahllose Pflanzen und Tiere, Gebärden und
Farben, Orte und Lebensgewohnheiten –ihren ganzen kleinen Kosmos eben.
Lucy Rider lebt nicht mehr. Aber ihreSprache gibt es noch: konserviert auf Bän-dern, übersetzt und grammatisch analy-siert im Leipziger Max-Planck-Institut fürevolutionäre Anthropologie, in dessen Auf-trag Juliette Blevins die Welt bereist.
Das Nhanda-Schicksal ereilt immermehr der – heute noch – rund 6500 Spra-chen dieser Welt. 273 davon werden voneiner Million Menschen und mehr gespro-chen. Schon in hundert Jahren, so schätztMartin Haspelmath vom Leipziger Insti-tut, wird die kulturelle Globalisierung al-lenfalls noch 2000 dieser Wortwelten übrig-
gelassen haben. Es gibt pessimistischerePrognosen: Bis zu 80 Prozent der Spra-chen dieser Welt seien, meinte Mitte Julider mexikanische SprachwissenschaftlerRainer Enrique Hamel im MünchnerGoethe-Forum, im Verlauf des 21. Jahr-hunderts „vom Aussterben bedroht“. Auchdie deutsche?
Vielleicht ist die Sprache von Luther,Kant, Goethe, Kleist, Bismarck, Daimler,Werner von Siemens, Kafka, Rilke, Ein-stein, Brecht, Thomas Mann und Grassdann auf die Bedeutung geschrumpft, dieheute etwa das Plattdeutsche hat, unent-behrlich allenfalls für das Hamburger Ohn-sorg-Theater.
Deutsch for saleDie deutsche Sprache wird so schlampig gesprochen und geschrieben wie wohl nie zuvor.
Auffälligstes Symptom der dramatischen Verlotterung ist die Mode, fast alles angelsächsisch „aufzupeppen“. Aber es gibt eine Gegenbewegung. Von Mathias Schreiber
d e r s p i e g e l 4 0 / 2 0 0 6182
Titel
Graffiti-Jargon in deutschen Städten: Da nähert sich das affengeile Frischebad der Jugendsprache der puren Top- und Hot-Verblödung und
sammengefasst: „Es geht bergab mit derSprache, machen wir uns nichts vor: DieFernsehschwätzer beherrschen die Szene,die Bücherleser sind eine bedrohte Gat-tung, die Grammatik ist unter jungen Leu-ten unpopulär, ihr Wortschatz schrumpft,und viele 17-Jährige betreiben das Spre-chen“ wie ein „Nebenprodukt des Gummi-kauens“.
Er nennt dann die Plauderblüten „Luft-schnapp“ und „Megaknuddel“, er hätteauch „krass endgeil“, „Karriero“ oder „al-ken“ nennen können. Jugendsprache ansich ist ja etwas Erfrischendes und Gutes.Weil sie entkrampft, weil sie Protest aus-drücken kann, vor allem weil sie spieleri-scher und sinnlicher ist als der oft abstrak-te Nominalstil wichtiger Erwachsener, diegern etwas „unter Beweis stellen“ oder„Einfluss nehmen“.
Aber vieles verrät auch eine fortschrei-tende Infantilisierung des Sprechens inRichtung „prasseldumm“, da nähert sichdas „affengeile“ Frischebad der puren„Top“- und „Hot“-Verblödung.
Die „sprachlich-moralische Verlude-rung“ des Deutschen, die der GermanistWolfgang Thierse, Vizepräsident des Bun-destags, beklagt hat, ist nicht auf bestimmte
Krassheiten des Jugendjargons beschränkt.Sie greift lange schon aus auf immer mehrFelder der sprachlichen Kommunikationaller Schichten, Generationen, Institutio-nen und Milieus. „Weithin“, schreibt derSozialwissenschaftler Meinhard Miegel inseinem jüngsten Buch, „drohen sprach-liche Fähigkeiten auf SMS-Niveau abzu-sinken“*.
Das Handy, zumal seine ablesbaren„SMS“-Kurznachrichten („CU im East?“ – gemeint ist „see you …“), aber auch derE-Mail-Verkehr übers Internet, mitsamt dendort üblichen „Chatrooms“, „Download-Portalen“ und „Websites“, sind nicht nurMedien dieses Verlusts, sondern Mitursa-chen. Der thailändische Germanist ChetanaNagavajara macht die medial vermittelte„Vielrederei“, ob am Telefon, via Computer,Radio oder TV, für die „jämmerliche Si-tuation“ der Sprache verantwortlich: mitder politisch bedenklichen Folge, dass wir„gegenüber unserer sozialen Umwelt we-niger empfindlich“ geworden seien, weil„unser Gesprächspartner nicht präsent
* Meinhard Miegel: „Epochenwende – Gewinnt der Westen die Zukunft?“. Propyläen Verlag, Berlin; 312 Sei-ten; 22 Euro.
183d e r s p i e g e l 4 0 / 2 0 0 6
Zwar haben zurzeit über 101 MillionenMenschen in Europa Deutsch als Mutter-sprache. Und weltweit lernten im Jahr 200516,7 Millionen Menschen Deutsch – aber2000 hatte die Welt-Deutschstunde noch20,1 Millionen Teilnehmer. Ein Schwundvon 3,4 Millionen oder fast 20 Prozent innur fünf Jahren. Das Ohnsorg-Schicksalnaht wohl rascher, als den amtlichen Statis-tikern, die diese Zahlen erhoben haben,lieb sein kann. Sie registrieren die stärkstenRückgänge in Russland, wohingegen etwaChina und der Balkan zart zugelegt hätten.
Die Furcht vor dem Bedeutungsschwunddes Deutschen wird weniger durch diemickrige Geburtenrate des Landes oderden internationalen Siegeszug des Engli-schen genährt als durch die seltsamste Lei-denschaft, die ein Volk nur befallen kann:die fast paranoide Lust der Deutschen ander Vernachlässigung und Vergröberungdes eigenen Idioms.
Wolf Schneider, 81, der ehemalige Leiterder Hamburger Henri-Nannen-Journalis-tenschule und Autor zahlreicher funkeln-der Sprachfibeln wie „Deutsch! DasHandbuch für attraktive Texte“ (2005), hatseine langjährigen Beobachtungen diesesTerrains kürzlich so niederschmetternd zu-
WODICKA/BILDERBOX.COM (L.); DERLATH/SÜDD. VERLAG (M.O.); STEINACH / IMAGO (M.U.); CINETEXT (R.)
ist am Ende nur noch prasseldumm
Der Spiegel Nr. 40 (2.10.2006), S. 182–183
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»Schrecklichstes, auch ständig auf schreckliche Weisevereinfachtes und verharmlostes Symptom der krankenSprache aber ist jenes modische Pseudo-Englisch, dastäglich aus den offenbar weitgehend gehirnfreien Laborsder Werbeagenturen, Marketing-Profis, Computer-Verkäufer, Technik-Anbieter, Popmusik-Produzenten(›Charts‹, ›Flops‹, ›flashen‹), aber auch aus Behörden,wissenschaftlichen Instituten, Massenmedien und denReden-Schreibstuben der Politiker und Verbandssprecherquillt wie zähfließender, giftiger Magma-Brei, der ganzeKulturlandschaften unter sich begräbt.«
(Der Spiegel 40/2006, S. 185)
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Diachrone Entwicklung
Abbildung: Zahl der Dokumente zu Anglizismen pro Jahr imZeitraum 1995 bis Juni 2001
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Einstellungen zu Anglizismen
deutsch
anglizismenkritisch 71 anglizismenkritisch 81,2purismuskritisch 26,1 purismuskritisch 15,6ausgewogen 2,9 ausgewogen 3,2
71%
26%
3%
anglizismenkritisch
purismuskritisch
ausgewogen
81%
16%
3%
anglizismenkritisch
purismuskritisch
ausgewogen
75%
21%
4%
anglizismenkritischpurismuskritischausgewogen
Seite 1
deutsch
anglizismenkritisch 71 anglizismenkritisch 81,2purismuskritisch 26,1 purismuskritisch 15,6ausgewogen 2,9 ausgewogen 3,2
71%
26%
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anglizismenkritisch
purismuskritisch
ausgewogen
81%
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anglizismenkritisch
purismuskritisch
ausgewogen
75%
21%
4%
anglizismenkritischpurismuskritischausgewogen
Seite 1
Abbildung: Bewertungen in explizit wertenden Dokumenten
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Funktionen vonSprache
Funktionen vonAnglizismen
Funktionen derAnglizismenkritik
Fazit: Sprache undIdentität
Übersicht
Funktionen von Sprache
Funktionen von Anglizismen
Funktionen der Anglizismenkritik
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Fazit: Sprache undIdentität
Karl Bühlers »Sprachtheorie« (1934)
Sprache ist nicht nur »ein Organon[= Werkzeug], um einer dem anderen etwasmitzuteilen über die Dinge«
(Bühler 1934, S. 24)
Sie ist auch
I Ausdruck von Befindlichkeiten derSprecher
I Appell an den Zuhörer, etwas Bestimmteszu tun
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Einleitung
Funktionen vonSprache
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Funktionen derAnglizismenkritik
Fazit: Sprache undIdentität
Karl Bühlers »Sprachtheorie« (1934)
Sprache ist nicht nur »ein Organon[= Werkzeug], um einer dem anderen etwasmitzuteilen über die Dinge«
(Bühler 1934, S. 24)
Sie ist auch
I Ausdruck von Befindlichkeiten derSprecher
I Appell an den Zuhörer, etwas Bestimmteszu tun
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Funktionen vonSprache
Funktionen vonAnglizismen
Funktionen derAnglizismenkritik
Fazit: Sprache undIdentität
Karl Bühlers »Sprachtheorie« (1934)
Sprache ist nicht nur »ein Organon[= Werkzeug], um einer dem anderen etwasmitzuteilen über die Dinge«
(Bühler 1934, S. 24)
Sie ist auch
I Ausdruck von Befindlichkeiten derSprecher
I Appell an den Zuhörer, etwas Bestimmteszu tun
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Fazit: Sprache undIdentität
Überflüssig?
»Im ›Bilderduden‹ von 1981 und im ›Oxford AdvanceLearner’s Dictionary‹ von 2000 ist jeweils einFortbewegungsgerät abgebildet [. . . ], das ›Fahrrad‹ bzw.bicycle (informal ›bike‹) heißt. Das sind selbstverständlichSynonyme. In deutschen Tageszeitungen wird bike und›Fahrrad‹ synonym gebraucht. [. . . ] Das [. . . ] angeführteBeispiel für biker belegt keineswegs eine ›semantischeDifferenzierung‹ [. . . ], sondern ist stilistisch motiviert [. . . ].Das heißt, die überwältigende Mehrheit der Anglizismenwird nicht benötigt.«
(Schrammen 2003, S. 46–47)
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Überflüssig?
»Im ›Bilderduden‹ von 1981 und im ›Oxford AdvanceLearner’s Dictionary‹ von 2000 ist jeweils einFortbewegungsgerät abgebildet [. . . ], das ›Fahrrad‹ bzw.bicycle (informal ›bike‹) heißt. Das sind selbstverständlichSynonyme. In deutschen Tageszeitungen wird bike und›Fahrrad‹ synonym gebraucht. [. . . ] Das [. . . ] angeführteBeispiel für biker belegt keineswegs eine ›semantischeDifferenzierung‹ [. . . ], sondern ist stilistisch motiviert [. . . ].Das heißt, die überwältigende Mehrheit der Anglizismenwird nicht benötigt.«
(Schrammen 2003, S. 46–47)
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»Speech appeal«
»[. . . ] es gibt, wie heute jeder weiß, einen sex appeal,neben welchem der speech appeal mir als ebenso greifbareTatsache erscheint.«
(Bühler 1934, S. 29)
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Was ist Kommunikation?
»Kommunikation soll jedes intentionale Verhalten genanntwerden, das in der Absicht vollzogen wird, dem andern aufoffene Weise etwas erkennen zu geben.«
(Keller 1995, S. 104)
»Kommunikation ist Beeinflussung unter Respektierung derEntscheidungsfreiheit des anderen.«
(Keller 1995, S. 105)
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Imponieren als sprachliche Funktion
»Eine Sprache dient uns nicht nur zum Kommunizieren, siedient auch zum Imponieren. [. . . ] Imponierverhalten ist einintegraler Bestandteil menschlichen Verhaltensrepertoires,und der Gebrauch fremdsprachlicher Ausdrücke zurDokumentation der eigenen Vorzüglichkeit hat eine langeTradition. Nur die Quellensprache ändert sich von Zeit zuZeit [. . . ].«
(Keller 2004, S. 9)
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Identität und Alterität
»Ohne Bewußtsein des Andern gibt es kein Bewußtseinvon sich selbst. Ohne die Erfahrung des Anderen entwickeltsich weder eine soziale noch eine sprachlicheHandlungsfähigkeit.«
(Raible 1998, S. 15)
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Konstruierte Antagonismen
Gut: »Gutes Deutsch« ⇔ Schlecht: »Denglisch«»Kultur« ⇔ »Zivilisation«/Modernität»Echte Bildung« ⇔ »Scheinbildung«Aufklärung ⇔ VerständnisbarriereDemokratisch ⇔ Ausgrenzend-elitärGebildete Bürger ⇔ Schimpansen
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Konstruierte Antagonismen
Gut: »Gutes Deutsch« ⇔ Schlecht: »Denglisch«»Kultur« ⇔ »Zivilisation«/Modernität»Echte Bildung« ⇔ »Scheinbildung«Aufklärung ⇔ VerständnisbarriereDemokratisch ⇔ Ausgrenzend-elitärGebildete Bürger ⇔ Schimpansen
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Konstruierte Antagonismen
Gut: »Gutes Deutsch« ⇔ Schlecht: »Denglisch«»Kultur« ⇔ »Zivilisation«/Modernität»Echte Bildung« ⇔ »Scheinbildung«Aufklärung ⇔ VerständnisbarriereDemokratisch ⇔ Ausgrenzend-elitärGebildete Bürger ⇔ Schimpansen
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Konstruierte Antagonismen
Gut: »Gutes Deutsch« ⇔ Schlecht: »Denglisch«»Kultur« ⇔ »Zivilisation«/Modernität»Echte Bildung« ⇔ »Scheinbildung«Aufklärung ⇔ VerständnisbarriereDemokratisch ⇔ Ausgrenzend-elitärGebildete Bürger ⇔ Schimpansen
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Konstruierte Antagonismen
Gut: »Gutes Deutsch« ⇔ Schlecht: »Denglisch«»Kultur« ⇔ »Zivilisation«/Modernität»Echte Bildung« ⇔ »Scheinbildung«Aufklärung ⇔ VerständnisbarriereDemokratisch ⇔ Ausgrenzend-elitärGebildete Bürger ⇔ Schimpansen
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Entweder oder?
Mitgliederwerbung des Vereins Deutsche Sprache(F. A. Z., 28.2.2001, S. 4)
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Fazit
I Sprache dient nicht ausschließlich der VerständigungI Sie ist auch Ausdruck von Einstellungen und
WerthaltungenI Sprache ist Ausdruck multipler IdentitätenI Sprache ist gemeinschaftsbildend und konfliktträchtigI Sprachen und Sprachgemeinschaften sind keine
homogenen GebildeI Sprachkritik ist Ausdruck einer dynamischen
Sprachgemeinschaft
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Fazit
I Sprache dient nicht ausschließlich der VerständigungI Sie ist auch Ausdruck von Einstellungen und
WerthaltungenI Sprache ist Ausdruck multipler IdentitätenI Sprache ist gemeinschaftsbildend und konfliktträchtigI Sprachen und Sprachgemeinschaften sind keine
homogenen GebildeI Sprachkritik ist Ausdruck einer dynamischen
Sprachgemeinschaft
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I Sprache dient nicht ausschließlich der VerständigungI Sie ist auch Ausdruck von Einstellungen und
WerthaltungenI Sprache ist Ausdruck multipler IdentitätenI Sprache ist gemeinschaftsbildend und konfliktträchtigI Sprachen und Sprachgemeinschaften sind keine
homogenen GebildeI Sprachkritik ist Ausdruck einer dynamischen
Sprachgemeinschaft
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I Sprache dient nicht ausschließlich der VerständigungI Sie ist auch Ausdruck von Einstellungen und
WerthaltungenI Sprache ist Ausdruck multipler IdentitätenI Sprache ist gemeinschaftsbildend und konfliktträchtigI Sprachen und Sprachgemeinschaften sind keine
homogenen GebildeI Sprachkritik ist Ausdruck einer dynamischen
Sprachgemeinschaft
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I Sprache dient nicht ausschließlich der VerständigungI Sie ist auch Ausdruck von Einstellungen und
WerthaltungenI Sprache ist Ausdruck multipler IdentitätenI Sprache ist gemeinschaftsbildend und konfliktträchtigI Sprachen und Sprachgemeinschaften sind keine
homogenen GebildeI Sprachkritik ist Ausdruck einer dynamischen
Sprachgemeinschaft
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I Sprache dient nicht ausschließlich der VerständigungI Sie ist auch Ausdruck von Einstellungen und
WerthaltungenI Sprache ist Ausdruck multipler IdentitätenI Sprache ist gemeinschaftsbildend und konfliktträchtigI Sprachen und Sprachgemeinschaften sind keine
homogenen GebildeI Sprachkritik ist Ausdruck einer dynamischen
Sprachgemeinschaft
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I Sprache dient nicht ausschließlich der VerständigungI Sie ist auch Ausdruck von Einstellungen und
WerthaltungenI Sprache ist Ausdruck multipler IdentitätenI Sprache ist gemeinschaftsbildend und konfliktträchtigI Sprachen und Sprachgemeinschaften sind keine
homogenen GebildeI Sprachkritik ist Ausdruck einer dynamischen
Sprachgemeinschaft
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Zusatzmaterial
Metaphernvorkommen (Auswahl)
Metapherntyp Häufigkeit
Dok. total Dok. prozentual
Sprache als Organismus 723 52%– Sprachwandel als Krieg 608 44%
– " Krankheit und Tod 162 11,7%
– Sprachkritik als Pflege 138 10%
Language als Substanz 512 37%– Reinheit 333 24,1%
– Mischen 64 4,6%
– Vefallen 85 6,2%
– Aushöhlen 64 4,6%
Sprache als Behälter 331 24%– Einfließen 227 16,4%
Sprache als Artefakt 206 15%– Gebäude 134 9,7%
Summe 865 63%
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Zusatzmaterial
Metaphern
Pflanze Maschine
SPRACHWANDEL/ANGLIZISMEN
Verfall Dampfwalze/Zug
Gewalt
Krieg Zerstörung
Wasser
SUBSTANZ
SPRACHE
ORGANISMUS CONTAINER
GebäudeLand Kunstwerk Ware/Fracht
ARTEFAKT
reinigungNatur−katastrophe
Krankheit/Tod
Nahrung Schädling Mutation BallastSchrottEinwanderer
Inte
rven
tio
n
Tier/Mensch
Verun−Fremd−
körper
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Zusatzmaterial
Einstellungen zu Anglizismen
Journalistische Dokumente
deutsch
anglizismenkritisch 71 anglizismenkritisch 81,2purismuskritisch 26,1 purismuskritisch 15,6ausgewogen 2,9 ausgewogen 3,2
71%
26%
3%
anglizismenkritisch
purismuskritisch
ausgewogen
81%
16%
3%
anglizismenkritisch
purismuskritisch
ausgewogen
75%
21%
4%
anglizismenkritischpurismuskritischausgewogen
Seite 1
deutsch
anglizismenkritisch 71 anglizismenkritisch 81,2purismuskritisch 26,1 purismuskritisch 15,6ausgewogen 2,9 ausgewogen 3,2
71%
26%
3%
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purismuskritisch
ausgewogen
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16%
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purismuskritisch
ausgewogen
75%
21%
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Zusatzmaterial
Einstellungen zu Anglizismen
Journalistische Dokumente
deutsch
anglizismenkritisch 71 anglizismenkritisch 81,2purismuskritisch 26,1 purismuskritisch 15,6ausgewogen 2,9 ausgewogen 3,2
71%
26%
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purismuskritisch
ausgewogen
81%
16%
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75%
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4%
anglizismenkritischpurismuskritischausgewogen
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Leserbriefe
deutsch
anglizismenkritisch 71 anglizismenkritisch 81,2purismuskritisch 26,1 purismuskritisch 15,6ausgewogen 2,9 ausgewogen 3,2
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deutsch
anglizismenkritisch 71 anglizismenkritisch 81,2purismuskritisch 26,1 purismuskritisch 15,6ausgewogen 2,9 ausgewogen 3,2
71%
26%
3%
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purismuskritisch
ausgewogen
81%
16%
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purismuskritisch
ausgewogen
75%
21%
4%
anglizismenkritischpurismuskritischausgewogen
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Sprache undIdentität
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Zusatzmaterial
Schnellrestaurant-Werbung in Deutschland,der Schweiz und Österreich
[www.mcdonalds.de] [www.mcdonalds.ch] [www.mcdonalds.at]
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Zusatzmaterial
Literaturnachweise
Bühler, Karl (1934): Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion derSprache. Jena [Nachdruck Stuttgart 1999 (= UTB 1159)].
Keller, Rudi (1995): Zeichentheorie. Tübingen/Basel (= UTB1849).
Keller, Rudi (2004): Ist die deutsche Sprache vom Verfallbedroht? [http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/rudi.keller/download/Sprachverfall.pdf (1.11.2006)].
Raible, Wolfgang (1998): Alterität und Identität. In: Zeitschriftfür Literaturwissenschaft und Linguistik 28, H. 110, S. 7–22.
Schrammen, Gerd (2003): Fremde englische Brocken. In:Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 70, H. 1, S. 44–51.
Für weiterführende Literatur vgl. das Handout.