Sport: The American Way › Durch Den Winter

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02.04.13 13:25 Sport: The American Way › Durch den Winter Seite 1 von 3 http://snowboard.blog.nzz.ch/2012/11/12/sport-the-american-way/ DURCH DEN WINTER Von 1 US-Snowboarder Shaun White und Scotty Lago nach ihrem Siegeszug an den Olympischen Winterspielen in Vancouver Sport: The American Way 12. November 2012, 12:28 In den letzten Wochen kam mir die Welt ziemlich amerikanisch vor. Noch etwas amerikanischer, als sie für mich als Protagonistin einer von den USA dominierten Sportart eigentlich ohnehin schon ist. Die unzähligen Reportagen, Berichterstattungen und Anmerkungen zu den Präsidentschaftswahlen zeigten wieder einmal unmissverständlich: Die USA machen von sich reden. Mir als Snowboarderin wird das nicht nur alle vier Jahre vor Augen geführt. In der Welt des Actionsports halten die USA offiziell die Vormachtstellung. Das ist unschwer zu erkennen: In den USA finden die grössten Events statt. Beinahe jedes Wintersportresort investiert nicht nur in Pisten, sondern auch in richtig gute Snowparks und Halfpipes. Um auf internationalem Level konkurrenzfähig zu sein, sind auch wir Europäer gezwungen, einen Teil des Winters zu Trainingszwecken in den USA zu verbringen. Und wir sehen bei unseren regelmässigen Besuchen in Colorado, Kalifornien oder Utah, dass unsere Sportart in der Berichterstattung des amerikanischen Fernsehens, in Zeitungen und Magazinen, seit längerem einen festen Platz eingenommen hat. Unsere amerikanischen Kollegen lächeln uns von Werbeplakaten zu und werden auf der Strasse erkannt. Shaun White, erfolgreichster Snowboarder aller Zeiten und Nationalheld in den USA, treffen wir sogar im Supermarkt an: Zwar eher selten in Fleisch und Blut, dafür des öfteren auf Kaugummipackungen, Müsliboxen oder Promotionen für seine eigene Interieur-Linie beim Grossverteiler Target. Der nationale Donut-Supplier Dunkin’ Donuts wirbt mit Snowboarderin Gretchen Bleiler. Hier gehts zum TV-Commercial Ursina Haller Gefällt mir 64 Twittern Twittern 0 – 02 April 2013, 13:24 – NZZ.CH

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DURCH DEN WINTER

Von 1

US-Snowboarder Shaun White und Scotty Lago nachihrem Siegeszug an den Olympischen Winterspielen inVancouver

Sport: The American Way12. November 2012, 12:28

In den letzten Wochen kam

mir die Welt ziemlich

amerikanisch vor. Noch

etwas amerikanischer, als

sie für mich als

Protagonistin einer von den

USA dominierten Sportart

eigentlich ohnehin schon

ist. Die unzähligen

Reportagen,

Berichterstattungen und

Anmerkungen zu den

Präsidentschaftswahlen

zeigten wieder einmal

unmissverständlich: Die

USA machen von sich

reden.

Mir als Snowboarderin wird

das nicht nur alle vier Jahre

vor Augen geführt. In der

Welt des Actionsports

halten die USA offiziell die

Vormachtstellung. Das ist unschwer zu erkennen: In den USA finden die grössten

Events statt. Beinahe jedes Wintersportresort investiert nicht nur in Pisten,

sondern auch in richtig gute Snowparks und Halfpipes.

Um auf internationalem Level konkurrenzfähig zu sein, sind auch wir Europäer

gezwungen, einen Teil des Winters zu Trainingszwecken in den USA zu verbringen.

Und wir sehen bei unseren regelmässigen Besuchen in Colorado, Kalifornien oder

Utah, dass unsere Sportart in der Berichterstattung des amerikanischen

Fernsehens, in Zeitungen und Magazinen, seit längerem einen festen Platz

eingenommen hat. Unsere amerikanischen Kollegen lächeln uns von

Werbeplakaten zu und werden auf der Strasse erkannt. Shaun White,

erfolgreichster Snowboarder aller Zeiten und Nationalheld in den USA, treffen wir

sogar im Supermarkt an: Zwar eher selten in Fleisch und Blut, dafür des öfteren

auf Kaugummipackungen, Müsliboxen oder Promotionen für seine eigene

Interieur-Linie beim Grossverteiler Target.

Der nationale Donut-Supplier Dunkin’ Donuts wirbt mit SnowboarderinGretchen Bleiler. Hier gehts zum TV-Commercial

Ursina Haller

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– 02 April 2013, 13:24 –

NZZ.CH

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KOMMENTARE

Die X-Games in Aspen sind eine riesige Show. Dem Publikum gefällts.

Wie man auch vor kurzem bei den Präsidentschaftsdebatten feststellen konnte: Die

Amerikaner lieben die grosse Show. Und deshalb lassen sie sich wohl auch gerne

für Sport begeistern. Das sehe ich jeweils bei den dortigen Contests, bei denen sich

das zahlreiche Publikum regelrecht mitreissen lässt. Die Amerikaner erfreuen sich

am Wettkampf. Sie verfolgen das Geschehen lautstark, feiern ihre Sieger

leidenschaftlich und es herrscht neidlose Begeisterung für jede

Olympiaqualifikation. Die amerikanische Mentalität der Gemeinsamkeit spiegelt

sich im Teamgeist der Athleten wieder. Und dieser kann bekanntlich zu

Erfolgsserien führen, wie man jüngst bei den Olympischen Spielen in London am

Beispiel des Kunstturnteams der US-Damen beobachten konnte.

Die

Sportbegeisterung der Amerikaner ist wohl dadurch zu erklären, dass sie die

Werte, die durch den Sport vermittelt werden, hoch schätzen. Hingabe, Disziplin,

Fairness und Durchhaltevermögen haben einen wichtigen Stellenwert in der

amerikanischen Gesellschaft. Snowboarden und andere Actionsportarten passen

sehr gut in dieses Wertesystem. Um ein gewisses Niveau zu erreichen, braucht es

Mut, Disziplin und sehr viel Freude an der Sache. Und weil es beim Snowboarden

nicht nur darum geht, gegeneinander, sondern auch miteinander anzutreten, wird

Gemeinsinn und Fairness automatisch gross geschrieben.

Vielleicht ist es diese dargelegte Kombination, die unseren Sport in den USA so

populär macht. Und weil ich finde, dass dies doch schätzenswerte Ansätze sind,

hoffe ich, dass die USA in dieser Hinsicht nicht nur in der Rolle des

Übermächtigen steckt, sondern sich vielmehr in jener des Vorreiters sieht. Auch

wenn die Welt die USA nicht überall braucht: Bezüglich Sportverständnis kann

man von der Supermacht lernen.

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Edith Hugentobler — Leider ein 1 April Scherz.Schickt die Pollen Frau Genner nach Hause.

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• Antwort •

Ruedi Flück • vor 5 MonatenIst es nicht der Kampfgeist, der Kapitalismus welcher in den USA Sportarten so grosswerden lässt? Amerikaner wollen den schnellsten, stärksten, den besten sehen (/sein!). WirEuropäer geben uns mit Kompromissen zufrieden. "OK er hat gewonnen aber der auf dem 10.Rang wäre wenn, blablabla" Somit entsteht kein Heldentum, keine Euphorie, welche in denUSA immer zu beobachten ist, egal ob bei Präsidentschaftswahlen oder Sportanlässen. MeineMeinung. :) Cooler Blog!

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