Sonderheft 100 Jahre BUND Naturschutz

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Sonderausgabe der Natur+Umwelt Juni 2013

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Der BUND Naturschutz feiert 100. Geburtstag.

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Sonderausgabe der Natur+Umwelt Juni 2013

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GEWINNEN SIE DOCH EIN NEUES MITGLIED!Jede und jeder einzelne bringt die gute Sache nach vorne. Je mehr Menschen die Ziele des BN unterstützen, desto mehr erkennen Politik und Öffentlichkeit, wie wichtig Natur- und Umweltschutz sind.

Und: als einer der ganz wenigen Umwelt- und Naturschutzverbände in Europa verzichtet der BN auf Sponsoring. Damit ist der BN unbestechlich und keinem Wirtschaftsunternehmen verpfl ichtet.

JEDER BEITRAG ZÄHLT! Mitglied kann man schon schon ab 48 € (ermäßigt 22 €) pro Jahr werden. Das sind 13 Cent am Tag für gerettete Landschaften, gentechnikfreie Lebens-mittel, nachhaltige Energiepolitik und gesundes Leben.

UNSERE IDEE FÜR EIN GEBURTSTAGSGESCHENK AN DEN BN:

Eine Beitrittskarte fi nden Sie im Heft. Vielen Dank für Ihr Engagement!

Weitere Infomaterialien für Interessenten können Sie in der Landesgeschäftsstelle anfordern. Das Faltblatt „BN-Erfolge 2012“ zeigt z.B. kurz und anschaulich einen Ausschnitt aus der Arbeit des BN.

Eine Beitrittskarte fi nden

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Der BN wird 100 –

aber was soll ich

bloß schenken?

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Liebe Mitglieder,für eine Linde sind 100 Jahre ein fast noch jugendliches Alter – für einen Verband wie den BN, der in seinem Verbandszeichen die Linde als Symbolbaum führt, kei-neswegs. 2013 wird auch der BUND Naturschutz Bay-ern 100 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit und Frische. Er ist über die Jahre stetig gewachsen, hat dazugelernt und sich entwickelt. 100 Jahre Lebensge-schichte eines so vielfältigen Verbandes darzustellen, würde den Rahmen der »Natur+Umwelt« bei weitem sprengen. Deshalb möchten wir Ihnen in dieser Jubilä-umsausgabe mit vielen schönen Bildern beispielhaft zeigen, woran im Verband gearbeitet wurde und wird und was wir erreicht haben.

Denn es gibt vieles, das wir im BN alle miteinander erreicht haben und auf das wir stolz sein können. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass Bayern ein anderes Gesicht hätte, wenn es den BN nicht gäbe. Drei (!) weitere AKWs, ein Stausee in der Weltenburger Enge, eine Autobahn quer durchs Voralpenland oder eine komplett verbaute Donau würden unsere Heimat heute prägen. Eine Bayernkarte zeigt Ihnen einige der schlimms ten und glücklicherweise verhinderten Fehl-planungen.

Oft wird uns Naturschützern vorgeworfen, wir seien Verhinderer und »immer dagegen«. Doch in Wirklich-keit sind wir keine Verhinderer, sondern Bewahrer. Wunderschöne Landschaften, viele Pflanzen- und Tier-arten und zahllose Biotope überall in Bayern konnten dank des mutigen und beharrlichen Einsatzes von BN-Aktiven gerettet werden. Beispielhaft stellen wir Ihnen aus jedem Regierungsbezirk eine »gerettete Landschaft« vor.

Vor 100 Jahren ist der BUND Naturschutz von einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern, Künstlern und Ho-noratioren gegründet worden. Heute ist daraus ein mit 76 Kreis- und rund 600 Ortsgruppen sowie der Jugend-organisation JBN ein in Bayern flächendeckend vor Ort verankerter, lebendiger und vielfältiger Verband ge-worden. Mit fast 195 000 Mitgliedern und Förderern ist der BN so groß wie nie zuvor. Dementsprechend enorm ist die Bandbreite, die wir abdecken. Alljährlich retten BN-Ehrenamtliche zigtausende von Fröschen und Krö-ten. Erwachsene, Kinder und Jugendliche profitieren von einem breiten Angebot an Umweltbildung und Na-turerlebnis. Viele fleißige Hände tragen zur Pflege von

Biotopen bei, und auf Demos fordern die BNler laut-stark eine Politik ein, die nicht nur Wirtschaftsinteres-sen, sondern auch der Natur und dem Erhalt unserer Heimat Rechnung trägt. Mit Bildern von »Menschen im BN« möchten wir Ihnen einige Eindrücke aus dieser großen Vielfalt vermitteln.

»Wenn der BN etwas sagt, dann hat das Hand und Fuß«, so die landläufige Meinung. Zu verdanken ist diese positive Wahrnehmung dem geballten ehrenamt-lichen Expertenwissen, auf das der BUND Naturschutz zurückgreifen kann. So engagieren sich die Experten des Verbandes für eine ökologische, bäuerliche Land-wirtschaft ohne Gentechnik, für eine erfolgreiche Energiewende, für eine Heimat für Luchs und Wildkat-ze oder einen Nationalpark Steigerwald. Ganz aktuell argumentieren BN-Vorstandsmitglieder und -Fachleu-te vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof für ein Ende des Wachstums am Münchner Flughafen, der Be-wahrung von 800 Hektar vor einer dritten Startbahn und dem Schutz der Anwohner vor noch mehr Lärm und Abgasen. Auch die Arbeit unserer haupt- und ehrenamtlichen Experten stellen wir Ihnen in diesem Jubiläumsheft vor.

Fremdenverkehrsprojekte und Werbebroschüren schmücken sich heute mit den »Kampfplätzen« von einst. Was sie meist nicht erwähnen, sind die Men-schen, denen es zu verdanken ist, dass solche Bilder überhaupt noch möglich sind. Deshalb möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei Ihnen allen, ob Aktive vor Ort oder stille Förderer im Hintergrund, zu bedan-ken. Lassen Sie uns gemeinsam unser Engagement fortsetzen – für ein liebens- und lebenswertes Bayern auch in den nächsten 100 Jahren!Es grüßen Sie herzlich

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Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender Doris Tropper, stv. LandesvorsitzendeSebastian Schönauer, stv. Landesvorsitzender

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SymbolkraftAuch wenn das BN-Logo über die Jahrzehnte hinweg leicht abgewandelt wurde, ist die sie-benblättrige Linde zu einem bayern-weit bekannten Symbol geworden.

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»Viele Verantwortliche halten die Natur noch immer für einen miserablen Verhau, so dass wir uns als Gegen­bewegung, als Opposition zur Begradi­gung, Bereinigung und Entwässerung verstehen müssen. Viele Techniker sehen in der Erschließung noch immer die Ordnung und nicht den Kahlschlag, weil ihre Seelen so monoton geworden sind wie die Kartoffelschläge und so einfältig wie die neuen Autostraßen.« Dies sind nicht die Ausführungen eines engagierten Kreisvorsitzenden, sondern ein Zitat aus dem Jahr 1913, aus dem Munde des BN­Gründungsvorsitzenden Carl Freiherr von Tubeuf. Es zeigt, wie aktuell die Anliegen des Naturschutzes immer noch sind.

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern, das heißt 100 Jahre ehrenamtliche Arbeit, 100 Jahre Kampf. 100 Jahre voller wunderbarer Erfolge, aber auch bitterer Niederlagen. Wir haben vieles erreicht wie das Aus für die WAA, die Energie­wende und das Umdenken beim Donau­ausbau, aber es bleibt viel zu tun. Natur­schützer müssen Optimisten sein und daran glauben, dass eine Veränderung zum Besseren möglich ist. So kann der BN auch in den nächsten 100 Jahren ein Anwalt für die Natur sein. (lf)

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Naturschutz in Bayern

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Das »Granitene Hufeisen« des Fichtel­gebirges blieb intakt, doch es bedurfte eines ausdauernden, zähen Widerstands. Wenn es nach dem Willen des ehemali­gen bayerischen Innenministers Dr. Alfred Seidl oder des ehemaligen Umweltminis­ters Werner Schnappauf gegangen wäre, würde heute auf einer Autobahn der Schwerlastverkehr durch die ruhige Land­schaft donnern. Doch die Franken setzten sich – in seltener Einigkeit zwischen BUND Naturschutz, Bauernverband und Gemeinden – zur Wehr. Von 1978 bis 2009 war die Autobahn (zuletzt als B 303 neu getarnt) in Planung, erst 2009 ließ das Innenministerium davon ab. Die jährliche Protestkundgebung auf dem Waldstein­gipfel ist seitdem ein Freudenfest.

Wilde Bergestatt Autobahn

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Fred Terporten-Löhner, seit 2001 Kreis­gruppen­Vorsitzender in Wunsiedel, war gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer Karl Paulus und vielen Aktivisten der Bürgerinitiative eine der treibenden Kräfte beim Widerstand gegen die Fichtelgebirgsautobahn. Mit unzähligen Aktionen und viel Energie hat er dazu beigetragen, wertvolle Le­bensräume im Fichtelgebirge zu retten.

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Es ist einer der vielen Fälle, in denen über­eifrige Fortschrittsgläubigkeit beinahe ein Naturidyll unwiederbringlich zerstört hätte. So wollte die Regierung von Unter­franken den mittleren Abschnitt des Spessarttals in einen riesigen Speichersee verwandeln. Doch es formierte sich schnell eine starke Bürgerbewegung, die Aktionsgemeinschaft Hafenlohrtal, und stemmte sich gemeinsam mit dem BN dagegen. Es ist auch einer der vielen Fälle, in denen sich zeigt, dass Umweltschützer einen langen Atem brauchen: 30 Jahre Engagement waren notwendig, bevor 2008 die Wende kam. Die Regierung gab die Baupläne auf. Heute ist die arten­reiche Region des Hafenlohrtals Natur­schutzgebiet.

Rettung durch langen Atem

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Sebastian Schönauer ist stellvertretender Landesvorsitzender des BN. Sein Motto: »Wasser ist Leben.« Seit vielen Jahren setzt er sich mit unermüdlichem Engage­ment und in vielen Ämtern für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein – seit 1978 insbesondere als Vorsitzen­der der AGH, der Aktionsgemeinschaft »Gerettete Landschaft Hafenlohrtal«.

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Es ist ein zäher Kampf gegen den Flächen­hunger der Großstadt. Der Nürnberger Reichswald war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Begehrlich­keiten ausgesetzt, obwohl er seit 1979 auf Initiative des BN als Bannwald ge­schützt ist. Wie ein grüner Halbkreis um­schließt er im Osten den Ballungsraum Erlangen­Nürnberg­Fürth. Dass es die rund 250 Quadratkilometer große Wald­fläche in dieser Geschlossenheit über­haupt noch gibt, ist ein kleines Wunder. Ein Selbstläufer ist das grüne Wunder aber nicht. Jahr für Jahr muss der Reichs­wald aufs Neue gegen Bauvor haben verteidigt werden. Dass dies dem BN und zahlreichen Mitstreitern oft gelingt, wird jedes Jahr beim BN­Reichswaldfest gefeiert.

Kampf gegen Flächenfraß

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Prof. Hubert Weiger ist Vorsitzender des BN und des BUND. Der Forstwissenschaft­ler hat bereits in den 70er­Jahren als BN­Beauftragter für Nordbayern das »Reichswaldprogramm« des BN mitent­wickelt und damit die entscheidende Wende zur Rettung der »Grünen Lunge« Nürnbergs eingeläutet.

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Der Königssee und die monumentale Berglandschaft rund um den Watzmann gehören zu den beliebtesten Touristen­zielen Bayerns. Ihre unverbaute Schönheit ist der erste große Erfolg des BN. Schon 1916 wandte sich der Gründungsvor­sitzende Prof. Carl Freiherr von Tubeuf gegen die geplante Monumentalver­schandelung, in die Falkensteiner Wand des Sees einen riesigen assyrischen Löwen einmeißeln zu lassen. Der absurde Plan wurde ad acta gelegt. Stattdessen entstand 1921 aus einem »Pflanzen­schonbezirk« ein Naturschutzgebiet und 1978 der 210 Quadratkilometer große Nationalpark Berchtesgaden, der einzige deutsche Nationalpark in den Alpen.

Nachhall vom Königssee

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Prof. Carl Freiherr von Tubeuf (1862 – 1941), erster BN­Vorsitzender, war Forstwissen­schaftler und Pflanzenpathologe. Ganz gegen den damaligen Zeitgeist erkannte er, dass die Natur Schutz braucht vor übereifrigem Fortschrittsglauben.

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Der Lech ist die Lebensachse Schwabens. Durch menschliche Eingriffe wurde dieser einst so wilde Fluss jedoch massiv ver­ändert. Vor allem der Energiehunger der Nachkriegszeit führte zu ungehemmter Bebauung mit Staustufen. Heute ist der Lech nur noch auf dem kleinen Abschnitt der Litzauer Schleife und auf ein paar Kilometern in Augsburg ein freier Fluss. Erst im 21. Jahrhundert setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Lebensräume im und am Fluss ein erhaltenswertes Gut sind: Im Rahmen des 2013 gestarteten Projekts »Licca Liber« soll Schwabens Fluss wieder etwas von seiner früheren Natürlichkeit zurückbekommen.

Kleiner Rest an Freiheit

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Otto Kraus (1905 – 1984) war der erste amtliche Naturschützer Bayerns. Besonders am Herzen lagen ihm der Schutz der Gewässer und der Moore. Viele Staustufenbebauungen in bayerischen Flüssen lehnte er kom promisslos ab und konnte so unersetz bare Biotope bewahren.

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Es ist eine von jeglicher Verkehrserschlie­ßung freie, wunderschöne Oberpfälzer Naturlandschaft. Wäre es aber nach dem Willen bayerischer Behörden gegangen, wäre aus dieser artenreichen Idylle in der Waldnaabaue bei Gumpen ein gigan­tischer Stausee geworden. Dessen wech­selnde Wasserstände hätten aus der Region immer wieder eine austrocknende Schlammwüste gemacht. Mit einem jahrelangen, engagiert geführten Kampf und einer Klage konnte das Projekt verhindert werden. Im heute als »Bundes­naturschutzgroßprojekt« definierten Raum Waldnaabaue leben unter anderem 126 Vogelarten, 38 Libellen­, 25 Fisch­, 45 Tagfalter­ und 110 Käferarten.

Idylle statt Schlammwüste

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Dr. Klaus Arbter und seinem Engagement – gemeinsam mit weiteren Mitstreitern – ist es zu verdanken, dass der geplante Stausee bei Gumpen nie verwirklicht wurde. Der Medienrummel war damals groß, denn der inzwischen pensionierte Biologielehrer war bei Journalisten bekannt dafür, in Sachen Naturschutz kein Blatt vor den Mund zu nehmen.

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Der erste Nationalpark Deutschlands entsprang der Begegnung des berühmten Tierfilmers Bernhard Grzimek und des langjährigen BN­Vorsitzenden Hubert Weinzierl. Gemeinsam gelang es ihnen, die bayerische Staatsregierung für den Plan zu begeistern. Das kaum besiedelte Bergwaldgebiet des Bayerischen Waldes entlang der Grenze zu Tschechien bot sich dafür an, und 1970 wurde der Traum Wirklichkeit. Trotz mancher Probleme wie des massiven Borkenkäferbefalls in den 90er­Jahren ist der Nationalpark Baye­rischer Wald heute ein Tourismus­Magnet und zusammen mit dem Schutzgebiet auf tschechischer Seite die größte un­zerschnittene Waldfläche Mitteleuropas.

Heimat für Bär,Wolf und Luchs

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Hubert Weinzierl war von 1969 bis 2002 Vorsitzender des BUND Naturschutz. Er war über Jahrzehnte hinweg eine der ganz großen Persönlichkeiten des Umwelt­ und Naturschutzes und gilt als Vater des ersten deutschen National­parks im Bayerwald.

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A rtensterben, Ausräumung der Kulturlandschaft und Umweltbelastung durch Stickstoff und Pesti-

zide – Folgen der politischen Weichenstellungen in der Agrarpolitik. Schon 1975 kritisierte der BUND Natur-schutz mit seinem ersten agrarpolitischen Grundsatz-programm diese Politik. Viele kleinere Betriebe muss-ten seitdem aufgeben, weil mit EU-Subventionsgel-dern flächenstarke Betriebe in den agrarisch günstigen Lagen bevorzugt unterstützt wurden. Das BN-Land-wirtschaftsreferat setzte sich für die bevorzugte Förde-rung umweltverträglich wirtschaftender bäuerlicher Betriebe mit flächengebundener Tierhaltung und regi-onaler Kreislaufwirtschaft ein. Und dies durchaus er-folgreich!

Für eine Agrarwende kämpfen heute breite gesell-schaftliche Bündnisse Seite an Seite mit dem BN für eine Agrarpolitik, die an den ökologischen und sozia-len Leistungen der Landwirtschaft Maß nimmt. Der

Ökolandbau soll zum Leitbild für die Landwirtschaft werden, Futtermittelimporte und EU-Agrardumping sollen eingedämmt werden. Lobbyarbeit wird auch in internationalen Netzwerken wie »Friends oft he Earth« oder Euronatur geleistet.

In den 80er-Jahren startete der BN flächendeckend in Bayern Veranstaltungen zum Ökolandbau, rief Öko-märkte ins Leben und klärte Verbraucher über die Vor-züge ökologischer Ernährung auf. Heute wirtschaften sechs Prozent der Landwirte in Bayern ökologisch.

Nicht erst seit 2004, als das Moratorium zum Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der EU fiel, orga-nisierte der BN den Widerstand gegen die »Monsanto-isierung« und Freisetzungsversuche in ganz Bayern. Gentechnikfreie Regionen und Kommunen wuchsen. Immer wichtiger ist auch der Kampf gegen die Paten-tierung von Leben geworden.

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nale Tierhaltung: Diese Kühe dürfen Gras statt Gen- Soja fressen.

Links: Auftakt zu vielen Demon-strationen gegen Agrogentechnik und Patentierung war die erste Großdemo in München 2004.

Rechts: »Wir wollen wissen, was wir essen«: Aufklärungsarbeit über gesunde Ernährung

Marion Ruppaner ist die Referentin für Landwirtschaft des BUND Naturschutz.

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Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Naturschutz und Landwirtschaft: Partner

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N ach dem Krieg startete auch in Bayern die Indust-rialisierung der Wirtschaftswunderzeit. Strom

kam vor allem aus Wasserkraftwerken – die Flüsse Bay-erns waren der Preis. Im BUND Naturschutz reifte da-mals die Idee, Strom aus »Kernkraft« könne die baye-rische Natur retten. Aber bereits in den 70er-Jahren war der BN Vorreiter gegen die Gefahren der »Atomenergie« – und stand an der Spitze der Kritik der »friedlichen Nutzung«. 1979 kam der BN-Beschluss: »Raus aus der Atomenergie«. Eine Weitsicht, die im GAU von Tscher-nobyl 1986 leider bestätigt wurde.

Im März 2011 explodierten dann im AKW Fukushi-ma Daiishi in Japan vier Reaktoren infolge eines See-bebens. Mit machtvollen Kundgebungen und vielen Mahnwachen konnte der BUND nun in Deutschland den Ausstieg aus der Atomenergie durchsetzen. Wir haben heute die Jahrhundertchance einer »Energie-wende von unten« in Bayern!

Aber: Es gibt viele Profiteure, die die Energiewende für ihre eigenen Interessen nutzen, verändern oder gar stoppen wollen. Das Energiereferat bündelt deshalb die Analysen und Vorschläge aus dem Verband, die un-abhängig von monetären Interessen die Idee der Zu-kunftsfähigkeit verfolgen. Kreativität beim Energiespa-ren – minus 50 Prozent Verbrauch bis 2050, von diesem Ziel konnte das Energiereferat das Umweltministerium überzeugen. Heiz- und Blockheizkraftwerke dezentral böten die notwendige elektrische Leistung, um alle Atomkraftwerke, Öl- und Gaskraftwerke in Bayern ab-zuschalten – bei optimaler Nutzung der Abwärme. Potenziale und Technik wären da, wir müssten es nur umsetzen. Für zukünftig bezahlbare Strompreise brau-chen wir einen regionalen Ausbau der Erneuer baren Energien mit ökologischen Leitplanken.

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Windkraft ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung ist eine sensible Standort-wahl wichtig.

Links oben: Wie hier 2011 in Fürth demonstrie-ren BN-Aktive immer wieder für die Abschal-tung der Atomkraftwerke.

Links unten: Energiesparen ist angesagt! Einige BN-Kreisgruppen bieten den Service, das eigene Haus mit einer Wärmebildkamera zu fotografieren, um Wärmelecks auf die Spur zu kommen.

Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Energiewende bietet Jahrhundertchance

Der Chemiker Dr. Herbert Barthel leitet das Energie- und Klimaschutz-referat des BUND Naturschutz.

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Seit seiner Gründung engagiert sich der BUND Na-turschutz für eine menschen- und umweltfreundli-

che Verkehrspolitik. Er setzt sich für einen besseren Umweltverbund aus Bahn, Bus, Radfahren und Zufuß-gehen ein und gegen Schrumpfbahnkonzepte, neue Autobahnschneisen, Flughäfen und Verkehrsprestige-projekte. Im Jahr 2012 standen insbesondere der er - folgreiche Einsatz für die frei fließende Donau, der Widerstand gegen die 3. Start- und Landebahn am Münchner Flughafen mit einem gewonnenen Bürger-entscheid in der Landeshauptstadt, Aktionen und Stel-lungnahmen zum Bundesverkehrswegeplan 2015 so- wie die Auseinandersetzung mit unnötigen Flugplatz- und Straßenbauprojekten im Zentrum der BN-Arbeit.

Gegen die Scheinlösung »Gegen Stau hilft nur Stra-ßenbau« braucht es Verkehrsvermeidungsstrategien, eine gerechte Kostenstruktur durch Ökosteuer und Lkw-Maut sowie neue Logistikkonzepte. In Zusam-menarbeit mit BN-Kreisgruppen und Bürgerinitiativen vor Ort konnten wertvolle Heimatlandschaften wie das Fichtelgebirge vor der Zerschneidung durch neue Autobahnprojekte bewahrt werden. Auch ein Prestige-projekt wie der geplante Transrapid zum Münchner Flughafen wurde dank besserer Alternativen vom BN gestoppt.

Das Verkehrsreferat im BUND Naturschutz wurde von Richard Mergner in den 90er-Jahren aufgebaut. Auch in seiner jetzigen Tätigkeit als Landesbeauftrag-ter führt er das Referat kommissarisch weiter.

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Der BN engagiert sich gegen fehl-geleitete Planun-gen wie diese Straßenbauorgie in einem Ge-werbegebiet in Gersthofen.

Oben: Ziel des BN ist ein besserer Umweltver-bund aus Bahn, Bus, Radfahren und Zufußgehen.

Unten: BN-Aktive demonstrieren gegen eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen.

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Seit den 90er- Jahren der BN- Experte in Sachen Verkehrspolitik: Landesbeauf-tragter Richard Mergner

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Verkehrspolitik für Mensch und Umwelt

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D amit das ankommt, was der BUND Naturschutz zu sagen hat, muss der Wurm dem Fisch schme-

cken und nicht dem Angler. Zielgruppenspezifische Angebote heißt das Zauberwort. Und so finden Ju-gendliche Gelegenheit, ihre Meinung im Radio-Inter-view kundzutun, Erwachsene schlüpfen beim Seminar zur Exkursionsdidaktik in fremde Rollen oder lernen den Umgang mit spielerischen Methoden der Wissens-vermittlung. Denn erfolgreiche Naturschutzarbeit braucht beides: grundlegende Kenntnisse über Natur und Umwelt und Methoden, die einen Zugang zur Natur eröffnen. »Wir wollen Menschen befähigen, an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuarbeiten. Und wir wollen sie begeistern, denn die Natur ist unsere Le-bensgrundlage, sie ist voller Wunder und eine große Lehrmeisterin«, so Ulli Sacher-Ley, die als Bildungs-referentin die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgänger Lud-wig Trautmann-Popp und Beate Seitz-Weinzierl fort-setzt.

Mit Tagesangeboten wie »Des Apfels neue Kleider« oder »Von Bibern und Menschen« stellt das Bildungs-werk, das 1978 gegründet wurde, neue Ideen und aktu-elle Entwicklungen vor. Auch die Debatte über die gro-ßen gesellschaftlichen Fragen begleitet das Bildungs-werk mit Bildungsprojekten wie »Garten für alle«-Fach-tagen zur Biomassenutzung oder einem Seminartag zur Nanotechnologie: »Kleine Teilchen – große Wir-kung«. Aktive Mitglieder finden Unterstützung für die täglichen Herausforderungen der BN-Arbeit bei inter-nen Fortbildungen zum Naturschutz- und Baurecht, zu Haftung und Versicherungen. Aber auch die Webmas-ter und Fotografen lernen im Workshop noch den ein oder anderen hilfreichen Trick.

Das BN-Bildungswerk ist zudem die zentrale Vernet-zungsstelle im Verband für alle Fragen rund um die Umweltbildung – und die reichen von der Referenten-suche über die Beratung für Förderanträge bis zur Mit-gliedschaft im Bayerischen Volkshochschulverband.

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Ganz oben: »Garten für alle« – ein Um-weltbildungsprojekt aus dem Jahr 2011

Oben: Umweltbildungstagung: Gute Ideen – zur Nachahmung empfohlen

Links: Aha-Effekte beim Seminar »Erlebnisspaziergänge«

Das Team des BN-Bildungswerkes in Regensburg (von links): Referentin Ulli Sacher-Ley, Bettina Helmholz, Martina Graef

Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Bildungsarbeit mit Kopf, Hand und Herz

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Der Schutz der Wälder hat im BUND Naturschutz seit jeher eine große Rolle gespielt, so bei den The-

men Waldsterben, Nationalparke oder naturgemäße Waldwirtschaft. Viele Forstwissenschaftler und forstli-che Praktiker haben sich im BN engagiert. Als einziger Landesnaturschutzverband hat der BN mit dem 2002 gegründeten Waldreferat eine Vollzeitstelle im Wald-naturschutz eingerichtet.

Um die Ökonomisierung im Staatswald zu stoppen, initiierte der BN 2004 das Volksbegehren »Aus Liebe zum Wald«, um die Forstreformbeschlüsse der Staats-regierung zu stoppen. Es scheiterte zwar knapp, ver-hinderte aber die schlimmsten Auswüchse der Forst-reform. In den Folgejahren begleitete der BN mit vielen Aktionen kritisch die gewinnorientierte Waldwirtschaft der Bayerischen Staatsforsten und deckte viele Fehl-entwicklungen auf. Doch auch unter schwierigen Rah-menbedingungen gelingt es engagierten Förstern und Waldbauern, ihre Wälder vorbildlich zu bewirtschaf-ten. Seit 1977 ehrte der BN deshalb 28 Persönlichkeiten mit der Karl-Gayer-Medaille für besondere Verdienste um naturgemäßen Waldbau und Jagd.

Ein weiterer Schwerpunkt im BN-Waldreferat lag in den vergangenen Jahren im Einsatz für mehr nut-zungsfreie Wälder, so zum Beispiel im Steigerwald oder im Spessart. Auch beim Schutz des Bergwaldes mit sei-ner Bedeutung für das Gemeinwohl ist der BN immer wieder gefordert, ob beim Konfliktfeld Schutzwald-sanierung/Wildverbiss oder bei der Umwidmung von 7000 Hektar Bergwäldern zu Weideland. Als Dauerauf-gabe erweist sich der Einsatz für angepasste Wildbe-stände nach dem Grundsatz »Wald vor Wild«. So for-dert der BN immer wieder, die vielerorts überhöhten Wildbestände abzusenken, weil nur dann der Wald-umbau der Nadelbaumforste hin zu Mischwäldern ge-lingen kann.

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Oben rechts: Raus in den Wald: Der BN wirbt mit vielen Aktionen und Führungen

für einen Nationalpark Steigerwald.

Rechts: Trotz vieler öffentlichkeitswirk-samer Aktionen ist das Volksbegehren

»Aus Liebe zum Wald« 2004 ganz knapp gescheitert.

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Dr. Ralf Straußberger ist der Waldreferent des BN und selbst Waldbauer, Jäger und Landwirt.

Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Mehr Schutz für Bayerns Wälder

Das BN-Leitbild: Naturnahe Wälder mit vielen alten Bäumen

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Unter einem Fachreferat stellt man sich gemeinhin etwas Größeres vor: lange Flure mit namens-

schildbewehrten Türen, hinter denen viele eifrige An-gestellte arbeiten. Das Referat für Arten- und Biotop-schutz beim BUND Naturschutz in Bayern hat drei feste Mitarbeiter, davon zwei in Teilzeit: Dr. Kai Frobel, Brigitte Mader und Dr. Christine Margraf. Und doch werden hier Jahr für Jahr 50 bis 60 Projekte vorbereitet, gestartet und betreut – von klassischen Artenschutz-projekten über Biotopverbundprojekte, Kartierungen, Landschaftspflege- und Vermarktungsprojekte bis hin zur Koordination von einem Dutzend externer Projekt-mitarbeiter bei Biber, Wildkatze oder Löffelkraut. Ein besonderer Schwerpunkt ist seit 1989 das Grüne Band: Unter Leitung von Dr. Liana Geidezis bearbeitet das Projektbüro mit Melanie Kreutz, Daniela Leitzbach und Uwe Friedel bundesweit Projekte und ist Regio-nalkoordinator für den zentraleuropäischen Bereich des Grünen Bandes Europa.

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Auf leisen Pfoten ist die Wildkatze in Bayern wieder heimisch ge-worden – ein Beispiel für erfolg-reiche Artenschutzarbeit des BN.

Links: Auch der Biber verdankt maßgeblich dem BN sein Comeback im Freistaat.

Rechts: Hand anlegen: Unzählige Ehrenamtliche engagieren sich jedes Jahr bei der Pflege von Bio-topen, wie hier in Marktoberdorf.

Setzt sich ein für gefährdete Arten: der Geoökologe und BN-Arten-schutzreferent Dr. Kai Frobel

Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Den Ruf der Wildnis hören

Statt auf unbewegliche Großstrukturen setzt der BUND Naturschutz auf flexible, effektive Netzwerke, in die die aktiven Mitglieder vor Ort ebenso wie externe Fachleute eingebunden sind. Das können Biologen und Ökologen sein, Geografen, Landschaftsplaner, Agrarexperten, Vermarktungsstrategen oder auch Tou-rismusspezialisten. Damit ist der BN einer der größten Auftraggeber für freiberufliche Biologen und Planer in Bayern.

Naturschutzarbeit im Artenschutzreferat, das be-deutet heute auch, sich intensiv mit der EU-Agrarpoli-tik zu beschäftigen, mit Förderanträgen, Abrechnungs-bürokratie und Lobbyarbeit in den Ministerien. Orts-termine sind da fast schon wie Urlaub.

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26 Natur + Umwelt  Sonderdruck 100 Jahre BUND Naturschutz  Juni 2013

Spektakuläre umweltpolitische Kampagnen, Zelt-lager, jede Menge Kinder- und Jugendgruppen, Al-

pentouren, Klimacamps, Naturerlebnisse und prakti-scher Umweltschutz und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ): Dies und noch viel mehr – das ist die Ju-gendorganisation Bund Naturschutz (JBN), Bayerns größter Jugendumweltverband.

Die JBN ist der selbstständige Kinder- und Jugend-verband des BUND Naturschutz in Bayern. Die JBN ist Mitglied im Bayerischen Jugendring (BJR) und damit anerkannter freier Träger der Jugendhilfe und gemein-nützig tätig.

Mit mehr als 29 000 Mitgliedern und 200 Kinder-, Müpfe-, Jugend- und Studentengruppen, Arbeitskrei-sen und Aktionsteams macht sich die JBN in ganz Bayern für den Schutz der Umwelt und der Natur stark.

Mit Hilfe von umwelt- und erlebnispädagogischen Seminaren und Veranstaltungen macht die Jugend-organisation Natur und Gemeinschaft für junge Men-schen erlebbar und bildet die ehrenamtlich Aktiven und Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter aus. Die JBN bezieht zu umweltpolitischen Themen Stellung und verleiht ihrer Meinung durch medienwirksame Aktionen und Demonstrationen lautstark Ausdruck.

Als einer von drei bayerischen Trägern des Freiwil-ligen Ökologischen Jahres (FÖJ) bietet sie jungen Er-wachsenen in fast 50 Einsatzstellen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines einjährigen Praktikums für den Umweltschutz zu engagieren und während dieser Zeit wertvolle persönliche Erfahrungen zu sammeln.

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Mit kreativen Aktionen wiesen die JBN-Aktiven 2012 auf Miss-stände in der Landwirtschaft hin.

Oben: Naturerlebnis für Kinder und Jugendliche – ein wichtiger Baustein der JBN-Arbeit

Unten: Die JBN bildet eigene Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter aus.Kurt Heine ist

Geschäftsführer der JBN.

Die Fachbereiche des BN stellen sich vor

Die JBN – Bayerns größter Jugendumweltverband

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Natur + Umwelt  Sonderdruck 100 Jahre BUND Naturschutz  Juni 2013 27

top im alten Kiefersfeldener Zementwerkssteinbruch und bemuttert seither die dortige Gelbbauchunkenpo-pulation. Die benachbarten Mototrialfahrer bekämpft er nicht, sondern motiviert sie zur Rücksicht.

Wenn es gilt aktiv zu werden, ist Josef Baumgartner seit über 40 Jahren stets als Erster vor Ort, ob beim Krö-tenschutz oder beim Streuwiesenmähen. Ein immer freundlicher und kundiger Repräsentant des BUND Naturschutz. In dessen Hierarchie ist er ein typischer Graswurzler. Aktive Naturschützer mit der Haltung eines Sepp Baumgartner werden vor Ort respektiert und geachtet. Sie leben Überzeugung vor und lassen keine Vorurteile gegen »die Greana da« aufkommen. Vielleicht auch deshalb gehört der Sepp seit Jahrzehn-ten bayernweit zu den Erfolgreichsten bei der alljähr-lichen Haussammlung des BUND Naturschutz. Ihm, der seit Jahrzehnten bei Wind und Wetter als Sammler mit dem Radl unterwegs ist, vertrauen die Bürger sozu-sagen persönlich ihre Spenden für den BUND Natur-schutz an.

Einen wie den Josef Baumgartner braucht der BUND Naturschutz. Das ist Stärke durch Nähe. Dies darf bei all dem nicht minder wichtigen Netzwerken, bei all den politischen und überregionalen Aktionen nicht verges-sen werden. Die Menschen honorieren den Kampf des BUND Naturschutz für unsere bedrohte Umwelt, für die Bewahrung der Arten und gegen die Zerstörung ge-wachsener Lebensräume. Aber so manche »Verbands-zeitschriftrhetorik« von denen da oben in Regensburg kommt denen da unten an der Basis eben nicht über die Lippen. Das Wurzelgeflecht an der Naturschutz-basis unterscheidet pragmatisch zwischen Fluch und Segen so mancher Artenschutzprogramme. Zum Bei-spiel wenn sich vor Ort Widerstand gegen den Biber regt, weil er Vorfluter ohne Sinn aufstaut und dadurch öko logisch bewirtschaftete Grünflächen vernässen oder der als »Ur-Bayer« und »Meister Bockert« gerühm-te Nager selbst Schutzhecken und Streuobstbestände zernagt. Da helfen dann kein Biberberater und kein be-schämend unterfinanzierter Entschädigungsfond. Da leben Natur und Mensch nicht mehr im Einklang. Da ist es besser Dämme und örtliche Biberfamilien zu be-seitigen. Wer das versteht und toleriert gehört nicht zu den »Hetzern gegen den Biber« sondern zu den Natur-schutzrealisten. Wenn Naturschutz begreifbar bleiben will, muss es gelingen die Menschen mitzunehmen.

Mein BUND Naturschutz hat ein Gesicht. Mein BUND Naturschutz hat einen Namen. Mein

BUND Naturschutz redet nicht, er packt an. Mein BUND Naturschutz ist kein Programmatiker sondern ein Praktiker.

Sepp Baumgartner repräsentiert für mich und viele Bürger im oberbayerischen Inntal den BUND Natur-schutz. Er gründete 1982 die Ortsgruppe Kiefersfelden-Oberaudorf und »musste« sie auch noch zehn Jahre lang leiten. Musste, weil solche Führungsaufgaben, gar wenn sie mit reden verbunden waren, dem Sepp zu-wider waren. Der gelernte Maurer, Bauhofmitarbeiter und spätere Bademeister lebt auch jetzt als Rentner für den Naturschutz nach dem biblischen Grundsatz »an ihren Taten, nicht an ihren Worten sollt ihr sie erken-nen«. Der Sepp baute mühsam seine Ortsgruppe auf und war froh, als er das Vorsitzendenamt zugunsten dafür Berufenerer abgeben konnte. Als Praktiker an der Spitze zu stehen, liegt ihm bis heute mehr. So organi-sierte er mit seiner Ortsgruppe gegen all die Skeptiker die erste »Bürgerfotovoltaikanlage« auf dem Schul-hausdach von Kiefersfelden. Konsequenterweise pflas-terte er umgehend als einer der ersten Privatleute in der Gemeinde auch das Dach seines Häuschens mit Kollektoren zu. Er nahm das Kopfschütteln der Nach-barn lächelnd in Kauf und blieb weiter der tätige Pio-nier. Ob mit einem Brennwertkessel der ersten Genera-tion, der nachträglichen Wärmedämmung seines Pri-vathauses oder seinem 3-Liter-Lupo, den er noch heute fährt. Seinen Garten gestaltete er zum Nist- und Tum-melplatz für alle anfliegenden Vogelarten um und ein ererbtes landwirtschaftliches Grundstück bei Wasser-burg zu einem Park mit heimischen Bäumen aller Art.

Sepp Baumgartner lebt Natur- und Umweltschutz vor. Ohne Zeigefinger und ohne anderen durch plaka-tives Handeln ein schlechtes Gewissen machen zu wol-len. Was aus der Regensburger Zentrale kommt, ist ihm nicht immer einsichtig. Was der Weinzierl sagte oder der Weiger meinte, war ihm ganz selten Programm. Er will selbst gestalten und nicht Kampagnen vollziehen. Er entdeckte auf seinen Streifzügen das Amphibienbio-

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Gastkommentar

Mein BUND Naturschutz hat ein Gesicht …

Rudolf Erhard arbeitet als freier Journalist für den Bayerischen Rundfunk sowie für verschiedene ARD­Sender. Sein Schwer­punkt ist bayerische Landespolitik. Er lebt auf seinem Hof zwischen Kiefersfelden und Oberaudorf mit praktizierter Nähe zu

Natur­ und Umweltschutz. Er ist lang­jähriger Vorsitzender des örtlichen Wasser­ und Bodenverbandes. Anlässlich von 100 Jahre BUND Naturschutz schwärmt er von seinem Lieblings aktivisten.

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28 Natur + Umwelt  Sonderdruck 100 Jahre BUND Naturschutz  Juni 2013

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern, 33 Jahre Grüne: Vom Alter her könnten wir Ihre Enkel sein; und inhaltlich sind wir das ja irgendwo auch. Die in Ihrer Sat-zung angeführten Ziele können wir als Grüne allesamt unter-schreiben. Uns verbindet der all-tägliche Kampf für ein ökologi-scheres Bayern und gegen den Raubbau an der Natur. Allein 2012 haben wir eine Reihe von bedeu-tenden Kämpfen gemeinsam gefochten – und gewonnen. Mit unserem Einsatz für die frei flie-ßende Donau, gegen eine dritte Startbahn am Flughafen Erdinger Moos, gegen die Nutzung der Atomkraft und für die Energie-wende haben wir sinnlose, die Natur zerstörende Großprojekte verhindert. Mit fast 200 000 Mit-gliedern – so viele hat nicht ein-mal die CSU – ist der BUND Naturschutz in Bayern eine un-überhörbare Stimme bei umwelt-politischen Fragen. Wir werden uns auch künftig gemeinsam gegen unsinnige Bauprojekte, für die Artenvielfalt, gegen Flächen-fraß und Klimawandel, für eine ökologische Landwirtschaft enga-gieren. Dem BUND Naturschutz gratuliere ich herzlich zu seinem 100. Geburtstag – und wünsche weitere 100 erfolgreiche Jahre beim Kampf für den Schutz unse-rer Umwelt und der Menschen, die in ihr leben.Margarete BauseFraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag

Meine Gratulation zum Jubiläum des BUND Naturschutz in Bayern! Glücklicherweise engagieren sich zahllose Menschen in Bayern für unsere Heimat, für den Schutz der Schöpfung und für die Erhal-tung von Natur und Umwelt. Viele von ihnen tun das im BUND Na-turschutz, andere wählen andere Wege. Was aber alle verbindet, ist das gemeinsame Ziel: unser lebenswertes und liebenswertes Bayern zu bewahren! Das errei-chen wir am besten, wenn wir miteinander reden, klug beraten und die guten Wege dann ent-schlossen und gemeinsam gehen. Ich danke dem BUND Natur-schutz in Bayern herzlich für sei-nen Einsatz.Horst SeehoferBayerischer Ministerpräsident

Herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Bestehen Ihres Ver-bandes, verbunden mit großem Dank und Respekt für die geleis-tete Arbeit im bayerischen Natur- und Umweltschutz. Besonders die ehrenamtlichen und hoch engagierten Mitglieder verdienen große Anerkennung. Mit Recht können Sie von sich sagen, dass Bayern heute anders aussähe, wenn es den BUND Naturschutz in Bayern nicht gäbe. Auch die bayerische Staatsregierung setzt

sich für den Erhalt der einmaligen bayerischen Natur- und Arten-vielfalt ein, um unseren großarti-gen Naturschatz zu bewahren. Dass wir auch für das gleiche Ziel kämpfen können, haben wir bei unserem Einsatz für den natur- und umweltverträglichen Donau-ausbau bewiesen. Auch die Ener-giewende, die zentrale gesell-schaftspolitische Herausforde-rung der kommenden Jahre, wer-den wir nur gemeinsam erfolg-reich schaffen. Ich freue mich auf die weitere vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Ziel, Bayerns Natur und Umwelt auch für künftige Gene-rationen zu bewahren.Dr. Marcel HuberStaatsminister für Umwelt und Gesundheit

Seit 300 Jahren ist »Schützen durch Nützen« unser Motto und seit 100 Jahren haben wir mit dem BUND Naturschutz im gesell-schaftlichen Dialog einen starken Verbündeten. Naturschutz, Land-wirtschaft, Siedlung, Infrastruk- tur – sie alle nutzen die gleiche Fläche. Gemeinsam setzen wir uns für den Ausgleich von Land-nutzungsinteressen ein – für die Natur, die Gesellschaft und unsere Heimat.Helmut BrunnerStaatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Zu seinem 100-jährigen Bestehen gratuliere ich dem BUND Natur-schutz in Bayern. In diesen 100 Jahren hat der BUND Naturschutz vieles bewegt, sich zivilgesell-schaftlich engagiert für unzählige Menschen, sich immer wieder ge-sellschaftlicher Mehrheitsmei-nung entgegengestellt und häufig wider den Stachel gelockt. Seit 100 Jahren hat sich der BUND in Bayern mit Kopf, Herz und Hand eingebracht für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen von Pflanzen, Tieren und Men-schen. Dafür ein aufrichtiges und herzliches Vergelt’s Gott! Auch der katholischen Kirche in Bayern und jedem einzelnen der sieben bayerischen Bistümer hat der BUND Naturschutz Anregungen gegeben für eine aktive Zusam-menarbeit beim Erhalt der Schöp-fung – nicht nur für die Gegen-wart, sondern auch für künftige Generationen.

In diesem Sinne: Gottes Segen für weitere gute Zusammenarbeit im gemeinsamen Anliegen und viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre!Reinhard Kardinal MarxErzbischof von München und Freising; Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz

Herzlichen Glückwunsch, BN!

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Zusammen arbeiten und etwas zum Wohle der Umwelt und der Menschen in Bayern bewegen, das zeichnet die erfolgreiche Ar-beit des BUND Naturschutz aus. Ich gratuliere ganz persönlich und im Namen der Bevölkerung des Landkreises Rhön-Grabfeld zu diesem Jubiläum und wünsche allen engagierten haupt- und ehrenamtlich Tätigen weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

Große Unterstützung durch den BUND Naturschutz erfahren die Landratsämter bei größeren Genehmigungsverfahren. Dank der kooperativen Zusammenar-beit und den aufgezeigten alter-nativen Lösungswegen können naturschutzrechtliche Belange berücksichtigt werden und damit positive Rückwirkungen auf Umwelt und Natur erzielt werden. Dafür danke ich den Verantwort-lichen sehr herzlich. Ich freue mich auch über die vielfältigen Aktivitäten im Kreisverband Rhön-Grabfeld. Stellvertretend für viele initiierte Projekte danke ich allen Beteiligten für das vorbildliche Engagement zur Er-haltung der Haustierrasse des Rhönschafes.

Lassen Sie uns alle weiterhin an einem Strang ziehen, damit das Leben in Bayern und Unterfran-ken für uns alle lebenswert bleibt!Thomas HabermannLandrat Landkreis Rhön-Grabfeld

Vor 100 Jahren war die Gründung des BUND Naturschutz ein visio-närer Schritt. Die Sorge um unse-re Lebensgrundlagen war damals eine Angelegenheit der intellektu-ellen Avantgarde, heute ist sie längst in der Mitte der Gesell-schaft angekommen. Der Bayeri-sche Rundfunk hat den BUND Naturschutz in den zurückliegen-den Jahren stets publizistisch begleitet. Gemeinsam ist uns die Liebe zu unserer bayerischen Heimat und das Bemühen um die Bewahrung der Schöpfung. In diesem Sinne wünsche ich dem BUND Naturschutz in Bayern auch für die nächsten 100 Jahre viel Erfolg! Ulrich WilhelmIntendant des Bayerischen Rundfunks

Wackersdorf, AltmühltalRhein-Main-Donaukanal

Flughafen im Erdiger MoosTschernobyl, Teifi los

Daxenberger, Isental,Milllibauern, warn einmal

E-Bikes auf der KampenwandSöder, Huber, Dilettant

Fokushima, Ohu zweiDonauausbau, Startbahn drei

Klima, Gletscher, AbgesangBienen sterben, Weltuntergang

Auf beim BUND,sonst geht d’ Woit z’ Grund!Wann ma nimmer lebn,samma nimmer gsund!Kemma nimmer singa:Auf beim BUND,sonst geht d’ Woit z’ Grund!Bumm!Herzlichen Glückwunsch zum 100sten von den Wellküren

Lieber BUND Naturschutz,Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und willkommen im Club der 100-Jährigen! Nicht nur das Alter verbindet uns: Wie Pro Natura seid Ihr der flächende-ckende Mitgliederverband im Naturschutz, wie wir habt Ihr den ersten Nationalpark bei Euch (mit-) begründet, wie wir betreut Ihr zahlreiche Naturschutzflä-chen und wie wir seid Ihr die Organisation, die dem Biber zu einem gigantischen Comeback verholfen habt. Und wie wir seid Ihr noch immer hoch motiviert und topfit. Dies ist angesichts der großen heutigen Herausfor-derungen für Natur und Mensch auch dringend nötig. Mein Wunsch: Weiter so, mit Elan und Freude!Silva Semadeni, Präsidentin Pro Natura (Schweiz)

Der BUND Naturschutz in Bayern ist in den letzten 100 Jahren zu einer Institution geworden, deren Meinung und Expertise in Um-weltfragen etwas gilt. Dazu haben unzählige Menschen aller Alters-klassen beigetragen, die sich tat-kräftig und meist ehrenamtlich für unsere Natur einsetzen. Ihnen allen gratuliere und danke ich von ganzem Herzen und wünsche weiter viel Ausdauer: Jeder von uns wird gebraucht!Dr. Franz Ehrnsperger Inhaber der Neumarkter Lammsbräu

Ein auf vielen Feldern äußerst aktiver und erfolgreicher Verband feiert seinen 100. Geburtstag: der BUND Naturschutz. Er hat die moderne Naturschutzbewegung durch innovative Impulse, ganz-heitliche Ansätze und konkrete Schutzmaßnahmen in Bayern wesentlich mitgestaltet. Dieses vom Ehrenamt getragene hun-dertjährige Engagement verdient höchsten Respekt.

LBV und BN arbeiten auf vielen Feldern sehr gut zusammen. Wir werden diese erfolgreiche Kooperation fortsetzen, denn nur so können wir den großen Her-ausforderungen wie Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt begegnen und vor Ort die Lebensqualität in Bayern für Menschen und Arten über die Sicherung von Lebensräumen er-halten. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum.Ludwig SothmannVorsitzender Landesbund für Vogelschutz

Seit 44 Jahren bin ich Mitglied beim BUND Naturschutz. Die Be-wacher- und Bewahrerfunktion des BN war und wird gerade in dieser Zeit immer wichtiger, um die Natur vor sinnloser Zerstö-rung zu schützen. Gerne engagie-re ich mich weiterhin für die Be-lange des BN und wünsche zum 100. Geburtstag: weitermachen!Hans-Jürgen Buchner (Haindling)

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Den BUND Naturschutz in Bayern und den Deutschen Alpenverein verbindet vor allem der langjäh-rige, gemeinsame Einsatz für den Erhalt einzigartiger Natur- und Kulturräume in den bayerischen Alpen. Gemeinsame Positionen und Initiativen, beispielsweise für eine zukunftsfähige Bergland-wirtschaft oder zur Umsetzung und zum Erhalt des Bayerischen Alpenplans, sind Zeichen der er-folgreichen Zusammenarbeit von starken Partnern.Josef Klenner Präsident des Deutschen Alpenvereins

Herzlichen Dank dem BUND Naturschutz in Bayern für seinen engagierten Einsatz zum Erhalt unserer Heimat als Lebensgrund-lage! Auch für uns hat dies höchs-ten Stellenwert. Wir sagen Nein zu Donau-Staustufe und 3. Start-bahn. Die Energiewende ist ein alternativloses Zukunftsprojekt, wir dürfen es nicht madig machen lassen. Der Erhalt kleiner, bäuer-licher Strukturen ist gut für Tierschutz und Verbraucher. Ich gratuliere zum 100-jährigen Bestehen!Hubert Aiwanger Vorsitzender der Freie Wähler-Landtagsfraktion

Die Saat geht auf: Was heute in allen Gesellschaftsschichten als selbstverständlich gilt, wurde vom BUND Naturschutz über 100 Jahre hart erkämpft. Das Eintreten für den Schutz unserer Lebens-grundlagen und insbesondere für den Schutz der Natur mit ihren viel fältigen Kreaturen ist für uns alle überlebensnotwendig. Als Brauerei mit ökologischer Unter-nehmensphilosophie war der BN von Anfang an unser Begleiter, der uns gerade in den schwierigen Anfangsjahren Mut machte. Wir schätzen sowohl die klare Linie in der Sache als auch die verbinden-de gewinnende Art der Auseinan-dersetzung. Nicht immer konnten wir unsere Natur vor kurzfristigen Interessen beschützen: Den Kampf ums Altmühltal konnten wir nicht gewinnen. Umso mehr freuen wir uns mit dem BUND Naturschutz, dass endlich die Saat aufgeht und der Schutz von Natur- und Umwelt von der Poli-tik nicht länger als Randthema behandelt wird, sondern zuneh-mend politischer Konsens wird. Damit es nicht bei oberfläch-lichen Bekenntnissen bleibt, braucht unsere Natur den BUND Naturschutz weiterhin als treuen Verbündeten.

Der BUND Naturschutz in Bayern ist somit unersetzlich und wir gratulieren herzlich zum 100-jährigen Jubiläum!Martha KriegerRiedenburger Brauhaus

Die gelungene Wiedereinbürge-rung des Bibers, die erfolgreiche Verteidigung des Hafenlohrtales, der Einsatz für eine an den gesell-schaftlichen Aufgaben orientierte, naturnahe Waldwirtschaft und eine bäuerliche, gentechnikfreie ökologische Landwirtschaft und nicht zuletzt der Kampf um die Erhaltung des letzten frei fließen-den Donauabschnittes in Bayern sind herausragende Beispiele für das erfolgreiche Bemühen des BN um unsere heimatliche Umwelt. Der 100. Geburtstag ist einmal mehr ein Anlass, für dieses große Engagement zu danken!Prof. Dr. Ulrich Ammer

100 Jahre leidenschaftlicher und ehrenamtlicher Einsatz für Natur und Mensch – das ist einmalig. Der BUND Naturschutz hat als unabhängige Bürgerinitiative in all der Zeit viel bewegt und zum Glück manches verhindert. Vor allem immer wieder das Bewusst-sein für Tiere, Pflanzen und Land-schaften geschärft. Der BN ist überparteilich, aber im besten Sinn parteiisch. Herzlichen Dank allen BN-Mitgliedern für ihr En-gagement und herzlichen Glück-wunsch zum großen Jubiläum.Dr. Ulrich MalyOberbürger meister der Stadt Nürnberg und Vorsitzender des Bayerischen Städtetags

Ein Verein, der den Schutz der Natur und ihrer Lebewesen zu seinem Leitmotiv gemacht hat und nun seinen 100sten Geburts-tag feiern kann, hat dadurch be-wiesen, dass er den Zeitgeist ge-troffen und gute Arbeit geleistet hat. Dass wir 2013 in Deutschland und Österreich dieses Jubiläum begehen können, zeigt, dass un-sere Arbeit heute genauso wichtig ist wie vor hundert Jahren. Eine noch engere Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinaus kann uns in Zukunft dabei nur beflügeln. Ich freue mich darauf!Roman TürkPräsident Naturschutzbund Österreich

100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern heißt auch 100 Jahre eine starke Stimme für Umweltschutz in Bayern. Dazu gratuliere ich, be-sonders als stellvertretender Vor-sitzender des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag, ganz herzlich. Gerade der gemeinsame Kampf für die frei fließende Donau wird mir immer in bester Erinnerung bleiben.

Dass Umweltpolitik keine poli-tische Eintagsfliege ist, sondern eines der großen Zukunftsthe-men, beweist Ihre Standhaftigkeit über ein Jahrhundert. Ich wün-sche Ihnen weiterhin dasselbe Durchsetzungsvermögen und die-selbe Streitfreudigkeit und freue mich auf viele weitere Begegnun-gen mit dem BN in Bayern!Horst Meierhofer (FDP)MdB, stv. Vorsitzender des Umwelt ausschusses

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eine neutrale, fachlich hoch qua-lifizierte Energieberatung an. Die BN-Aktion »Tausch alter Hei-zungspumpen« wurde ebenfalls von uns unterstützt. Der Grund-satz, dass jeder eingesparte Liter Öl und jeder m³ Gas, der nicht verbrannt wird, nicht nur den Geldbeutel schont, sondern auch praktizierter Umweltschutz ist, erscheint uns äußerst wichtig. Für diese Unterstützung einen auf-richtigen Dank. Dem BUND Na-turschutz gratulieren wir herzlich zu seinem runden Jubiläum und wünschen nur das Beste und die Erkenntnis vieler, dass der Erhalt der Natur wichtig ist, damit wir auch in 100 Jahren wieder gratu-lieren können. Oswald Wilhelm Landesinnungsmeister des Bayerischen Kaminkehrer- handwerks

Einen herzlichen Glückwunsch an den BUND Naturschutz in Bayern zum Hundertsten sagt der Baye-rische Landesverein für Heimat-pflege. Gepaart ist dieser Glück-wunsch mit viel Respekt für die beeindruckende Bilanz und mit Dank für die gute und wirkungs-volle Zusammenarbeit zwischen unseren Verbänden. In der Ar-beitsgemeinschaft »Der Bayeri-sche Heimattag« kooperieren unsere beiden bürgerschaftlichen Vereinigungen seit vielen Jahr-zehnten. Sie bewahren dadurch miteinander Heimat, sichern Kultur, Landschaft und Natur im Freistaat. Wir wünschen dem BN weiterhin Erfolg und viele Men-schen, die seine Ziele mittragen. Johann BöhmLandtagspräsident a. D., Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege

Wann begreifen wir endlich: Es ist die Natur, von der wir leben, die uns ernährt und deren Teil wir sind. Lernen wir, achtsam mit ihr umzugehen und auf ihre Gesetze zu achten. Schließen wir Frieden mit ihr. Den Ausbeutungs- und Zerstörungskrieg können wir oh-nehin nicht gewinnen. BUND hilft dabei, den rechten Weg zu finden.Karl Ludwig Schweisfurth Metzgermeister und Begründer der Hermannsdorfer Landwerkstätten

Seit 1949 arbeiten unsere Verbän-de, der Verband bayerischer Ge-schichtsvereine ebenso wie der Landesverein für Heimatpflege und auch der BUND Naturschutz in Bayern im Bayerischen Hei-mattag zusammen und kämpfen seit 2005 für die Aufnahme der niederbayerischen Donau in das Weltkultur- und -naturerbe. Die institutionellen Verbindungen wurden bereichert durch viele persönliche Erfahrungen und vor allem die freundschaftliche Ver-bundenheit mit Hubert Weinzierl und Hubert Weiger. Angesichts der fortdauernden, ja gesteigerten Bedrohung von Heimat ist dieses Bündnis, mit dem wir in einer fast zweihundertjährigen Tradition stehen, auch weiterhin unver-zichtbar. Aus vollem Herzen und

in brüderlicher Verbundenheit entbiete ich daher die besten Wünsche für das nächste Saecu-lum. Prof. Dr. Manfred TremlVerband bayerischer Geschichts-vereine e.V., Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e.V.

Die natürlichen Lebensgrund-lagen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten – dieses gemeinsame Ziel verbindet die Andechser Molkerei Scheitz mit dem BUND Naturschutz in Bay-ern e.V. Wir gratulieren herzlich zum 100-jährigen Bestehen und freuen uns, auch weiterhin zu-sammen die Aufgabe zu verfol-gen, die natürliche Schönheit und Vielfalt unserer bayerischen Hei-mat zu bewahren. Barbara Scheitz,Geschäfts führerin Molkerei Andechs

Hundert Jahre alt zu werden und immer noch jung und frisch zu sein ist eine Kunst. Die Gründer des BUND Naturschutz haben schon früh erkannt, dass die Natur unser höchstes Gut ist. Die Natur war und ist durch die In-dustrialisierung, das Streben nach Wachstum, Reichtum, Technisie-rung und Vollautomation stark belastet.

Seit ca. 15 Jahren arbeiten das Kamkehrerhandwerk und der BUND Naturschutz im Bereich der Energieberatung zusammen. Mit dem Energie-Spar-Check bie-tet das Kaminkehrerhandwerk

»Die Natur ist die beste Führerin des Lebens«, erkannte bereits der römische Philosoph Cicero. Ähnlich dachten vermutlich vor 100 Jahren auch die Gründer des BUND Naturschutz in Bayern. Ich bin sehr froh, dass es Menschen gibt, die sich ehrenamtlich für den Schutz unserer Natur einset-zen. Auch ist die Natur der beste Therapeut. Deswegen verfolgen wir mit der Peter Maffay Stiftung das Ziel, Kinder in Kontakt mit der Natur zu bringen. Die Natur muss aber auch für unsere Nachkom-men gesichert werden. Mein Sohn macht mir immer stärker be-wusst, dass wir verantwortlich sind für eine lebenswerte Zukunft der kommenden Generationen. Mir ist bewusst, dass ohne den BUND Naturschutz das Gesicht Bayerns anders aussehen würde. Ich denke da an die bäuerliche, ökologische Landwirtschaft, an die frei fließende Donau oder an erhaltene Feuchtgebiete. Die Natur braucht auch in Zukunft einen unabhängigen und basis-demokratischen Anwalt. Dem BUND Naturschutz wünsche ich weiterhin viel Erfolg und Durch-setzungskraft.Peter Maffay

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Mit Führungen und vielfältigen Aktionen versucht der BN, breite Schichten der Bevölkerung für die Anliegen des Natur- und Umweltschutzes zu begeistern.

Kreative Protestaktionen: Als Schweine verkleidet, demonstrieren JBN-Aktive gegen die Massentierhaltung.

Der bekannte kanadische Landwirt Percy Schmeiser und seine Frau Louise erhielten 2010 für ihren mutigen Kampf gegen den Gentech-Konzern Monsanto den Bayerischen Naturschutzpreis.

Viel unterwegs und hier zu Besuch bei den Rhönschafen: BN-Beiratssprecher Manfred Engelhardt (rechts)

Mit seinen Biberberatern leistet der BUND Naturschutz einen wertvollen Beitrag zur Akzeptanz der nützlichen Nager.

Mit anpacken: Un-zählige Ehrenamtli-che engagieren sich Jahr für Jahr in der Biotoppflege oder bei der Rettung von Amphibien, wie hier in der Kreisgruppe Herzogenaurach.

2012 ehrte der BN die indische Physikerin und Streiterin gegen die Gentechnik-Industrie, Vandana Shiva, mit dem Bayerischen Natur-schutzpreis.

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Page 33: Sonderheft 100 Jahre BUND Naturschutz

Einer der größten Erfolge in der Geschichte des bayerischen Naturschutzes: Mit Protestaktionen aus der Mitte der Bevölkerung heraus wurde 1989 das Aus für die geplante WAA in Wackersdorf erreicht.

Menschen im BNEin Verband ist immer nur so aktiv und so erfolgreich wie seine Mitglieder. Auch nach 100 Jahren kann der BUND Natur­schutz in Bayern sich glücklich schätzen, denn die Ehren­ amtlichen leisten unermüdliches Engagement, ob auf Demos, an Info ständen, bei der Biotoppflege oder der Organisation von Veranstaltungen. Ein Bilderbogen der Menschen im BN.

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Über 20 Jahre haben die Menschen für eine frei flie-ßende Donau zwischen Straubing und Vilshofen ge-kämpft. Jetzt ist Bayerns großer Strom – zumindest vorerst – gerettet.

Mit seiner bisher größten Kampagne engagierte sich der BN für einen Nationalpark Steigerwald, zum Beispiel mit dieser Presseaktion 2008 in Bamberg (oben). Auch »Buche Emma« warb für das Projekt.

Nur was man kennt, kann man schätzen: Kindern und Jugend-lichen Naturerleb- nisse zu vermitteln, ist eines der erklärten Ziele des BUND Naturschutz.

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Page 34: Sonderheft 100 Jahre BUND Naturschutz

34 Natur + Umwelt  Sonderdruck 100 Jahre BUND Naturschutz  Juni 2013

E r ist einer der bekanntesten Politik-Karikaturisten in

Deutschland: Horst Haitzinger. Über viele Jahre hinweg hat der ge-bürtige Österreicher die Publika-tionen des BUND Naturschutz mit seinen Werken bereichert. Umwelt- und Naturschutzthemen lagen ihm seit jeher besonders am Herzen. Für Zeitungen und Zeitschriften im deutschsprachigen Raum sowie in England und den USA hat Horst Haitzinger das politische Weltge-schehen stets mit spitzer Feder auf den Punkt gebracht. 2006 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deut-schen Karikaturistenpreis geehrt. Heute lebt der Künstler zurückgezo-gen in München. Zum 100. Geburts-tag des BUND Naturschutz hat Horst Haitzinger eine schöne Tradi-tion fortgesetzt und dem Verband ein neues Werk vermacht: Der BN als Arche Noah, auf dem die Tier- und Pflanzenwelt des Freistaats bestens gedeiht und zum Jubiläum ein Ständchen darbringt.

Horst Haitzinger hat dem BUND Naturschutz sein Original-Kunst-werk zur Verfügung gestellt, damit es zugunsten eines BN-Natur-schutzprojektes versteigert werden kann. Eine einmalige Gelegenheit, ein Werk dieses mehrfach ausge-zeichneten Künstlers zu erwerben und gleichzeitig etwas für den Na-turschutz zu tun! Bieten Sie mit! Und so funktioniert’s: Schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] mit Ihrem Gebot. Die Gebote werden gesam-melt und Ende des Jahres der Meist-bietende ermittelt, der dann glück-licher Besitzer des Aquarells wird. Den jeweiligen Höchststand und neue Infos zu dieser Benefiz aktion finden Sie immer aktuell unter www.bund-naturschutz.de/100-jahre-auktion.

Der BUND Naturschutz bedankt sich ganz herzlich bei Horst Haitzinger! (lf)

Seit 100 Jahren eine ArcheDieses Jubiläumsaquarell von Horst Haitzinger wird zuguns­ten eines Naturschutzprojektes versteigert. Wer bietet mit?

www.bund­naturschutz.de/100­jahre­auktion

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Bayern sähe heute anders aus, wenn es den BUND Natur-

schutz nicht gäbe: Nicht zuletzt durch seine Arbeit wurden in den letzten hundert Jahren schönste bayerische Landschaften vor der Zerstörung gerettet. 40 davon kann man jetzt anhand des im Rother Verlags erschienenen Wanderfüh-rers »Gerettete Landschaften« ent-decken. Entstanden ist das Buch durch intensive, ehrenamtliche Arbeit des BN-Vorstandsmitglieds Winfried Berner und seiner Frau Ulrike Rohm-Berner. Ein Wander-führer, der Lust auf mehr Natur macht und motiviert, sich für deren Schutz zu engagieren. »Gerettete Landschaften« ist im Buchhandel, im Internet und bei der BN Service GmbH erhältlich.

Ein bisschen wie Blättern im Foto album der Familie könnte sich die Lektüre des großen Bildbandes anfühlen, der anlässlich des BN- Jubiläums im zweiten Halbjahr er-scheinen wird. In dieser umfassen-den, lebendigen und kritischen Dokumentation wird es um die Tätigkeitsfelder des Vereins, seine größten Erfolge und Niederlagen, um spektakuläre Aktionen und nicht zuletzt um eine Vision für ein nachhaltiges Bayern gehen.

Nicht zuletzt hat der BUND Naturschutz sein 100-jähriges Be-stehen zum Anlass genommen, die Verbandsgeschichte von drei renommierten Umwelthistorikern unabhängig und wissenschaftlich fundiert aufarbeiten zu lassen. Diese Chronik wird ebenfalls im

zweiten Halbjahr 2013 in der Reihe »BN Forschung« erscheinen. Nicht zuletzt sollen in dieser Publi-kation Fakten zum Verband (frühere Vorstandsmitglieder, Entwicklung der Kreisgruppen und Mitglieder-zahlen oder Grundstücks ankäufe) aufgelistet werden. (lf)

Gerettete Landschaften, Bergverlag Rother, ISBN 978­3­7633­4438­3, 14,90 Euro

Zum Jubiläum ein Blick in die Natur und die Geschichte

Zu seinem hundertjährigen Bestehen gibt der größte Umweltschutz­verband Bayerns drei spannende Publikationen heraus: einen Wanderführer, einen prächtigen Bildband sowie eine wissenschaft­liche Aufarbeitung der Geschichte des BUND Naturschutz in Bayern.

VorsitzenderProf. Dr. Hubert WeigerTel. 09 11- 8 18 78-10

Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 2390471 NürnbergTel. 09 11-8 18 78-0 Fax 09 11-86 95 [email protected]: Richard Mergner

Adressen und Ansprechpartner

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Herausgeber: BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN), vertreten durch Peter Rottner, Landesgeschäfts-führer, Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg, www.bund-naturschutz.deRedaktion: Luise Frank (verant-wortlich), Tel. 09 41 -2 97 20 22, [email protected]: Gorbach GmbH, Utting(Layout: Waltraud Hofbauer), Bayernkarte: Janda+Roscher, RegensburgTitel: Janda+RoscherDruck: Aumüller Druck KG, Regensburg

Auflage: 10 000Bezug: BN Service GmbH, Tel. 0 91 23 -99 95 70, www.service.bund-naturschutz.deBN­Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 8 844 000, BLZ 700 205 00Ab 1. Januar 2014: Bank für Sozialwirtschaft München, IBAN DE27700205000008844000, BIC: BFSWDE33MUE

IMPR

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Fachabteilung in München Pettenkoferstraße 10a80336 MünchenTel. 0 89-54 82 98 63Fax 0 89-54 82 98 18 Referentin: Dr. Christine Margraf

Naturschutz- und Jugendzentrum WartaweilVilla HabersackWartaweil 76/7782211 HerrschingTel. 0 81 52-96 77 08Fax 0 81 52-96 77 [email protected]: Axel Schreiner

Landes- geschäftsstelleDr.-Johann- Maier-Str. 493049 RegensburgTel. 09 41-2 97 20-12 Fax 09 41-2 97 20-30

[email protected]äftsführer: Peter Rottner

Page 36: Sonderheft 100 Jahre BUND Naturschutz

München

Landshut

Passau

Regensburg

Nürnberg

Ansbach

Fürth

Erlangen

Bayreuth

Hof

Bamberg

Würzburg

Augsburg

Schweinfurt

WAA Wackersdorf geplant 1979–1989

AKW Pfaffenhofen geplant 1978–2001

AKW Pleinting bei Vilshofen geplant 1974–1976

Trinkwassertalsperre im Kremnitztal geplant in den 1970ern Stauhaltung

Lamitztal geplant 1991– 1994

Trinkwassertalsperre im Hafenlohrtal geplant 1978–2008

Kohlekraftwerk Franken III geplant 1980 – 1995

Queralpenautobahn geplant in den 1970ern

Schnellstraße B 2 A neu neu geplant in den 1980ern

Autobahnring München-Süd geplant seit 1972

Transrapid geplant 2000– 2008

Autobahn Kempten-Lindau geplant seit 1973

Vierspuriger Bau B 15 neu zwischen Landshut und Rosenheim geplant seit den 1970ern

Autobahn Westumfahrung Nürnberg geplant seit den 1970ern

Autobahn Westum- fahrung Würzburg geplant seit den 1970ern

AKW Viereth geplant 1973–1998

Müllverschwelungs- anlage Fürth geplant 1983–1998

Magnetschwebebahn Donauried geplant in den 1970ern

Staustufen in der Litzauer Lechschleife geplant 1955–1960

Staustufen in der Donau zwischen Straubing und Vilshofen geplant seit 1966

Hochwasserspeicher Gumpen geplant 1973–1981

Vierspuriger Ausbau B 173, Maintal geplant von den 90er-Jahren bis in die 2000er-Jahre

Hochwasserspeicher Püttlachtal geplant 1957–1988

Zweite Start- und Landebahn Flughafen Nürnberg geplant seit den 1970ern

Müllverbrennungsanlage Lauingen/Donau geplant 1979 –1988

Rednitztal geplant 1968–2003

Rangierbahnhof im Nürnberger Reichswald geplant 1972–1977

Staustufen in der Salzach geplant in den 1970ern

Staustufen in der Weltenburger Enge geplant 1950–1952

Ausbau Flughafen Hof geplant in den 90er- und 2000er-Jahren

3. Startbahn am Münchner Flughafen geplant seit 2005

Großdemo gegen die 3. Startbahn am Münchner Flughafen

Demonstration für die frei flie-ßende Donau in Niederalteich

So hätte es im Donau-ried fast ausgesehen

Gefahren für Bayerns Natur –vom BN erfolgreich abgewendet Ohne den Mut und

Ideenreichtum der BN­Mitglieder würde Bayern heute ganz anders aus sehen. Jeder dieser Balken steht für eine vom BN verhinderte Zerstörung von Bayerns Natur und Landschaft.