SLP 2003 über die Gruppe Ökoli

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Die Ökoli unterstellt ‚der Linken’, dass sich in ihr „antijüdische Stereotype, das Gerede vom "jüdischen Kapital" und die strukturell-antisemitische Unterteilung in produktives ("schaffendes") und spekulatives ("raffendes") Kapital“ fänden.“ Der erste Fehler der Ökoli ist, unter „die Linke“ alle Strömungen zusammenzufassen, die oftmals völlig unterschiedliche Positionen eingenommen haben und einnehmen. Der zweite Fehler ist, dass diese Zusammenfassung zur Gleichsetzung mit dem „maoistischen und stalinistischen Lager“ führt. Der dritte Fehler ist die unredliche Art, mit Zitaten, angeblichen Zitaten und der Herstellung von angeblichen Zusammenhängen zu arbeiten: Die ‚Ökoli’ schreibt: „Gemeinsam ist ihnen („den Linken“) neben dem Vernichtungswillen gegenüber Israel auch ein extremer Hass gegenüber den USA und eine verkürzte Kapitalismuskritik, die lediglich "die Kapitalisten" – in Karikaturen oft noch als "jüdische Kapitalisten" mit "jüdischer Nase" oder als weltverschlingende Krake dargestellt – angreift.“ Allein dieser Auszug aus dem Ökoli-Statement erweckt den Eindruck, dass die Darstellung „jüdischer Kapitalisten“ in antisemitischen Karikaturen von einer solchen linken Gruppe ausgegangen wäre. Diese konkrete Verbindung phantasiert jedoch nur die Ökoli herbei. Dies gilt auch für die Eingangs erwähnte „Teilung“ des Kapitals in „raffendes“ und „schaffendes“. Solche Aussagen unterstellt die Ökoli diversen Gruppen, ohne es zu beweisen. Das ist eine unlautere Methode. Ökoli’: „Für die RKL ist die gesamte "Al-Aqsa-Intifada", samt Selbstmordattentaten und antisemitischen Propagandakundgebungen auf denen islamistische Imame und Funktionäre von Hamas, Gihad oder ehemals sekulärer Milizen dazu aufrufen "Juden zu vernichten" "nichts geringeres als der Kampfschrei der übergroßen Mehrheit des palästinensischen Volkes, die nicht länger bereit ist, die zionistische Herrschaft und ihre täglichen Verbrechen unter dem Deckmantel des "Friedensprozesses", zu akzeptieren". (Erklärung des Exekutivkomitees der Internationalen Leninistischen Strömung (ILS), der "Internationale" der RKL, Mai 2001). Um sich nach solchen Ergüssen gegen den Vorwurf des Antisemitismus zu wehren schiebt die AIK eine alte österreichische Antifaschistin und KZ-Überlebende (Gemeint damit ist Margarethe Gal, Anm.) vor, die dann im Namen der AIK verkünden darf, dass sich "hinter dem vermeintlichen Kampf der Linksliberalen gegen Antisemitismus" ein "latenter, im Falle der Antinationalen unverhohlener, anti-arabischer und anti-islamischer Rassismus" verberge.“ Anstatt auf diese klar formulierte Kritik einzugehen, vermeidet die Ökoli dazu jeden Kommentar. Wenn die Ökoli auf unbestreitbare Tatsachen hinweist, ist deren Aussagekraft oftmals äußerst begrenzt: „Tatsächlich wanderten eine Reihe von prominenten Linken der Siebzigerjahre wie der RAF-Anwalt Horst Mahler oder der Konkret-Herausgeber und Ehemann von Ulrike Meinhof, Klaus-Rainer Röhl, ohne Umweg direkt in das Lager der nationalrevolutionären Strömung des deutschen Rechtsextremismus. Röhl tritt heute auf Veranstaltungen des Rings Freiheitlicher StudentInnen (RFS) und anderer rechtsextremer bis neonazistischer Organisationen auf. Mahler ist Parteianwalt der von einem Parteiverbot bedrohten NPD.“ Ja, und? Wir können für durchgeknallte ehemalige Terroristen, deren Anhänger und deren Entwicklungsgang ebenso wenig, wie für die kruden Ideen der ‚Ökoli’ oder der ‚AIK’. In allen drei Fällen verbindet uns entweder gar nichts (RAF), im Falle der Ökoli und AIK besteht nur ein vager allgemeiner Zusammenhang, der keine nähere ideologische oder praktische gemeinsame Tradition umfasst. Wir haben noch nie für unsinnige Standpunkte der Ökoli oder AIK die Verantwortung übernommen. Die SLP hält fest: Wir haben: maoistische und stalinistische Traditionen immer konsequent bekämpft. in „der Linken“ politische Unterschiede nie versteckt, sondern sich offen damit auseinandergesetzt. uns nie des von der Ökoli entworfenen Antisemitismus schuldig gemacht. uns vielmehr oft rassistischen und antisemitischen Angriffen ausgesetzt gefunden. Die Ökoli emotionalisiert ein ohnehin schon emotionales Thema - zum Schaden des Antifaschismus.

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Eine SLP-Kritik an der antinationalen Gruppe "Ökologische Linke" (ÖKOLI; 1998-2006) und an Thomas Schmidinger. Website der Ökoli: http://www.oekoli.cjb.net/ Website von Thomas Schmidinger: http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/ WADI e.V. - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit: http://www.wadinet.de/

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Die Ökoli unterstellt ‚der Linken’, dass sich in ihr „antijüdische Stereotype, das Gerede vom "jüdischen Kapital" und die strukturell-antisemitische Unterteilung in produktives ("schaffendes") und spekulatives ("raffendes") Kapital“ fänden.“ Der erste Fehler der Ökoli ist, unter „die Linke“ alle Strömungen zusammenzufassen, die oftmals völlig unterschiedliche Positionen eingenommen haben und einnehmen. Der zweite Fehler ist, dass diese Zusammenfassung zur Gleichsetzung mit dem „maoistischen und stalinistischen Lager“ führt. Der dritte Fehler ist die unredliche Art, mit Zitaten, angeblichen Zitaten und der Herstellung von angeblichen Zusammenhängen zu arbeiten: Die ‚Ökoli’ schreibt: „Gemeinsam ist ihnen („den Linken“) neben dem Vernichtungswillen gegenüber Israel auch ein extremer Hass gegenüber den USA und eine verkürzte Kapitalismuskritik, die lediglich "die Kapitalisten" – in Karikaturen oft noch als "jüdische Kapitalisten" mit "jüdischer Nase" oder als weltverschlingende Krake dargestellt – angreift.“ Allein dieser Auszug aus dem Ökoli-Statement erweckt den Eindruck, dass die Darstellung „jüdischer Kapitalisten“ in antisemitischen Karikaturen von einer solchen linken Gruppe ausgegangen wäre. Diese konkrete Verbindung phantasiert jedoch nur die Ökoli herbei. Dies gilt auch für die Eingangs erwähnte „Teilung“ des Kapitals in „raffendes“ und „schaffendes“. Solche Aussagen unterstellt die Ökoli diversen Gruppen, ohne es zu beweisen. Das ist eine unlautere Methode.

‚Ökoli’: „Für die RKL ist die gesamte "Al-Aqsa-Intifada", samt Selbstmordattentaten und antisemitischen Propagandakundgebungen auf denen islamistische Imame und Funktionäre von Hamas, Gihad oder ehemals sekulärer Milizen dazu aufrufen "Juden zu vernichten" "nichts geringeres als der Kampfschrei der übergroßen Mehrheit des palästinensischen Volkes, die nicht länger bereit ist, die zionistische Herrschaft und ihre täglichen Verbrechen unter dem Deckmantel des "Friedensprozesses", zu akzeptieren". (Erklärung des Exekutivkomitees der Internationalen Leninistischen Strömung (ILS), der "Internationale" der RKL, Mai 2001). Um sich nach solchen Ergüssen gegen den Vorwurf des Antisemitismus zu wehren schiebt die AIK eine alte österreichische Antifaschistin und KZ-Überlebende (Gemeint damit ist Margarethe Gal, Anm.) vor, die dann im Namen der AIK verkünden darf, dass sich "hinter dem vermeintlichen Kampf der Linksliberalen gegen Antisemitismus" ein "latenter, im Falle der Antinationalen unverhohlener, anti-arabischer und anti-islamischer Rassismus" verberge.“ Anstatt auf diese klar formulierte Kritik einzugehen, vermeidet die Ökoli dazu jeden Kommentar.

Wenn die Ökoli auf unbestreitbare Tatsachen hinweist, ist deren Aussagekraft oftmals äußerst begrenzt: „Tatsächlich wanderten eine Reihe von prominenten Linken der Siebzigerjahre wie der RAF-Anwalt Horst Mahler oder der Konkret-Herausgeber und Ehemann von Ulrike Meinhof, Klaus-Rainer Röhl, ohne Umweg direkt in das Lager der nationalrevolutionären Strömung des deutschen Rechtsextremismus. Röhl tritt heute auf Veranstaltungen des Rings Freiheitlicher StudentInnen (RFS) und anderer rechtsextremer bis neonazistischer Organisationen auf. Mahler ist Parteianwalt der von einem Parteiverbot bedrohten NPD.“

Ja, und? Wir können für durchgeknallte ehemalige Terroristen, deren Anhänger und deren Entwicklungsgang ebenso wenig, wie für die kruden Ideen der ‚Ökoli’ oder der ‚AIK’. In allen drei Fällen verbindet uns entweder gar nichts (RAF), im Falle der Ökoli und AIK besteht nur ein vager allgemeiner Zusammenhang, der keine nähere ideologische oder praktische gemeinsame Tradition umfasst. Wir haben noch nie für unsinnige Standpunkte der Ökoli oder AIK die Verantwortung übernommen.

Die SLP hält fest: Wir haben:maoistische und stalinistische Traditionen immer konsequent bekämpft.in „der Linken“ politische Unterschiede nie versteckt, sondern sich offen damit auseinandergesetzt.uns nie des von der Ökoli entworfenen Antisemitismus schuldig gemacht.uns vielmehr oft rassistischen und antisemitischen Angriffen ausgesetzt gefunden.

Die Ökoli emotionalisiert ein ohnehin schon emotionales Thema - zum Schaden des Antifaschismus.