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Sirius 32 DS Y Sonderdruck aus Heft 24/03 und 14/96

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Sirius 32 DS

YSonderdruckaus Heft 24/03 und 14/96

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pro Tonne kommt das Schiff denn auchlocker auf satte 7,5 Knoten bei 3400 Um-drehungen. Diese Fahrt liegt bereits ei-nen halben Knoten oberhalb der theore-tischen Rumpfgeschwindigkeit, was einemächtige Hecksee nach sich zieht. In derRegel wird die Crew diese Geschwindig-keit nur im Notfall brauchen.

Bei sehr ruhigen und vibrationsarmen2400 Umdrehungen macht die Sirius im-mer noch gut 6 Knoten Fahrt. Der an-genehme Schallpegel liegt nun im Salonunter 70 und im Cockpit bei 74 Dezibel(A). Mit diesen Werten lassen sich getrostlange Strecken zurücklegen, und sie deu-ten auf eine gute Schallisolierung hin. Mitdem Normaltank aus Edelstahl und einerKapazität von 100 Litern ist ein Aktions-radius von mindestens 170 Seemeilen ge-geben. Das genügt beispielsweise für dieStrecke von Kiel nach Anholt lediglichunter Motor und ohne Zwischenstopp.Wer ein noch größeres Kraftstoffvolumenwünscht, kann zusätzliche Tanks bestel-len; Platz dafür ist unter Deck reichlichvorhanden.

gestrebt ist ein maximaler Wohn- undSchlafkomfort für zwei.

Darüber hinaus soll diese Sirius auchschon bei leichten Winden auf Binnen-revieren ordentlich unterwegs sein. Alsoverlängerte man den Mast und vergrö-ßerte die Segelfläche am Wind von 47,9auf 58,0 Quadratmeter. Damit wuchs dierechnerische Segeltragezahl von modera-ten 4,02 auf effektivere 4,42.

Auch in Sachen Tiefgang ist die Werftflexibel: 1,10, 1,30 oder 1,60 Meter sindmöglich. Das Testboot war mit der 1,30Meter ins Wasser ragenden Flosse be-stückt, die 2,15 Tonnen gehärtetes Blei aufdie Waage bringt und damit einen Anteilvon Ballast zum Gesamtgewicht von 42,2Prozent bewirkt.

Maxi-Power an der PropellerwelleAuf Sicherheit und Reserve setzt die

Werft ebenfalls beim Motor: Die Siriussoll zwar beileibe kein Motorsegler sein –dennoch ist die Leistung, die der VolvoPenta 2030 abgibt, nicht weit weg von ei-nem Motorsegler-Standard. Mit 5,9 PS

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Verwandlungs-KünstlerDie Sirius 32 DS gibt es inzwischen in sieben Grundversionen und diversen individuellenAusbauten. Das neueste Modell ist für nur zwei Personen konzipiert, die viel Platz wollen

Vorn spitz, in der Mitte breit, hintenabgeschnitten – Yachten ähnelnsich, im Grunde. Dennoch ist das

Spektrum riesig, besonders hinsichtlichder Kosten. Der Lohnanteil an einemSchiff vom fränkischen Großserienher-steller Bavaria beträgt durchschnittlich elf Prozent vom Verkaufswert – woraufWerftchef Winfried Herrmann zu Rechtstolz ist. Geschäftsführer Torsten Schmidtvon Sirius aus Plön in Schleswig-Holsteinkalkuliert mit einem Lohnanteil von 30bis 40 Prozent, je nach Schiffstyp, und istebenfalls glücklich mit seinem Konzept:„Wir bauen in ganz kleinen handwerk-lichen Serien. Das ist natürlich deutlichteurer, aber wir können sehr viel individu-eller fertigen. Und das ist unsere Stärke“,sagt der Bootsbaumeister. Was den relativhohen Preis erklärt: Mit 129 900 Eurokostet die 9,60-Meter-Sirius etwa so vielwie eine 2,60 Meter längere Bavaria 41.

Aber anhand der Sirius 32 wird dermögliche Variantenreichtum einer klei-nen Serie besonders deutlich: Allein vondiesem Grundmodell gibt es fünf sehr unterschiedliche Versionen. Im YACHT-Test 14/96 haben wir die Normalausfüh-rung mit vier Kojen und Normalrigg vor-gestellt. Zwei Kojen befinden sich im Vorschiff, zwei weitere unter dem Decks-salon. Im Gegensatz dazu ist die hier ge-testete, neueste Sirius-Spielart bemer-kenswert: Sie hat nur zwei feste Luxus-kojen im Vorschiff sowie zwei herricht-bare Schlafplätze im Deckssalon.

Der Kunde gestaltet immer mit Das Testschiff wurde speziell für ein

Paar entwickelt, das in der Regel alleinunterwegs sein will. Nur gelegentlich sol-len auch mal bis zu zwei Gäste an Bordschlafen können. Die Eigner wollen nichtpermanent mit sechs ausgewachsenen Ko-jen durch die Gegend fahren, wenn sichder Raum besser nutzen lässt.

„Sirius 32 DS for 2“ nennt WerftchefTorsten Schmidt diese Ausführung. An-

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Guter Ablauf, aber wenig Raum: Für heutige Verhältnisse ist das Heck extrem schlank

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Der Blick nach vorn ist bei Lage nichtgestört, wenn man in Luv seitlich am Aufbau vorbeischaut – dann sitzt man aufdem Cockpit-Süll. Ohne Schräglage aberzwingt das große Deckshaus den Ruder-gänger, durch die Scheiben von achternnach vorn hindurchzusehen. Das ist beigutem Wetter kein Problem, bei nassenFenstern und Dunkelheit allerdings weni-ger schön. Bei Niederschlag wird der Ru-dergänger jedoch vorzugsweise bequemund trocken von innen steuern, denn dergläserne Aufbau ist ja nicht nur allein alsbequemer Salon, sondern quasi als zwei-tes Cockpit zu nutzen.

Mit den beiden kleinen Rädern an undunter Deck lässt sich die Sirius locker aufKurs halten und zielgenau manövrieren.Allerdings muss man beim Steuern ausdem Deckssalon eine spürbare Massen-

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Komfortabel: Für zwei bis vier Personen reichlich Raum im Cockpit.Im Heckkorb befinden sich zwei weitere bequeme Sitzplätze

Überraschende Fahrt unter SegelnBeim Test am Starnberger See weht

eine untypisch stetige, steife Brise von 10bis 14 Knoten im Mittel. Wie sich her-ausstellt, ist das gerade richtig, um mit derSirius unter voller Garderobe an den Startzu gehen.

Das Wasser zeigt nur geringe Wellen,und hoch am Wind beschleunigt die Si-rius auf knapp über 6 Knoten. Das ist einguter, ja angesichts der etwas betulichenOptik der Deckshausyacht geradezu über-raschender Wert. Mit zirka 20 Grad La-ge verlängert sich die Schwimm-Wasser-linie deutlich, und der Wasserablauf zeigtkeine außergewöhnlichen Turbulenzen.Bei halbem Wind unter Blister beschleu-nigt das Schiff auf bis zu 7,4 Knoten. Daslederbezogene Ruderrad ist groß genug,um damit im Cockpit oder auf dem Süllsitzend steuern zu können. Der Ruder-druck ist auch bei extremer Lage nicht zustark, und die 32er lässt sich locker aufKurs halten. Jedes Hochluven kann derSteuermann mit dem Rad abfangen.

Die Abmessungen im Cockpit gehenvoll in Ordnung. Zu viert kann man be-quem auf lange Reisen gehen. Die imHeckkorb integrierten Sitze mit entspre-chenden Ausbuchtungen der Rohre mö-gen zwar für Europäer noch etwas gewöh-nungsbedürftig sein, bequem sind dieseUS-amerikanischen Erfindungen allemal.

Das Einzige, was wirklich stört, ist dasam Ende des Cockpits in der Mitte an-greifende Achterstag. Ein geteilter Drahtwäre sinnvoller. Außerdem würde dannder Ausstieg über das Heck etwas beque-mer sein.

Opulent: Der Niedergang wirdmit einer Tür geschlossen

Praktisch: Der Anker wird perKette gegen die Rohre gedrückt

trägheit des Systems in Kauf nehmen,denn das Rad im Cockit ist direkt gekop-pelt und läuft immer mit. Aus diesemGrund hat das Schiff auch keine Notpinne– die normalerweise erforderlich wäre –,weil immer zwei mechanische Steuersys-teme im Einsatz sind.

Wer von innen steuert, muss auf Sicht-kontakt zum Großsegel nicht verzichten:Ein großes Luk über dem Steuerstand ver-schafft den Durchblick.

Eine Sprayhood ist auf einer Sirius 32DS nicht notwendig – entweder sitzt manin Lee des Aufbaus oder steuert vom in-nen liegenden Ruderstand. Wenn es reg-net, lässt sich der per Tür verschließba-re Niedergang auch begehen, ohne dasSchiebeluk zu öffnen; der Ausschnitt ander Hinterkante des hohen Deckshausesist groß genug, um nach unten wegtau-chen zu können.

Als sehr positiv ist im Cockpit die Ver-arbeitung des Teakholzes hervorzuheben.Stäbe und Rahmenhölzer sind makellosgefertigt und verlegt. Diese Auflagen sindfür Jahrzehnte gemacht. Der Cockpittischaus Teak verdient ein besonderes Lob: Erist schnell ausgeklappt, sauber verarbeitetund gut nutzbar.

Natürlich gibt es auch Negatives: DieStauräume im Cockpit sind zwar riesig,die dazugehörigen Deckel aber etwas zuklein. Sperrige Schlauchboote oder Klapp-fahrräder muss die Crew deshalb woan-ders unterbringen.

Serienmäßiges Teakdeck Als Rettungs- oder Badeleiter ist im

Heck eine ordentliche Plattform mit U

uS I R I U S : SO L I D E S HAN DWE R K

Der Bootsbaumeister TorstenSchmidt hat Anfang 1998den Werftbetrieb in Plön vonseinem Vater Peter Schmidtübernommen. Auch er folgtdem alten Leitsatz: Qualitäts-handwerk ist oberstes Gebot

bei Sirius. Über 570 Yachten sind in den ver-gangenen 34 Jahren ausgeliefert worden. Zur-zeit sind fast 30 Mitarbeiter am Plöner See inSchleswig-Holstein tätig. Acht bis zehn Yachten– je nach Größe – können sie pro Jahr fertigen.Neben den Neubauten hat man sich aufNachrüstungen und Totalrefits von alten Sirius-Typen spezialisiert. Zu sehen sind die Yachtenauf den Messen in Hamburg und Düsseldorf.

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Für lange Reisen: große Schub-laden im gesamten Schiff

Für schlechtes Wetter: DerInnensteuerstand ist vollwertig

Für Bastler: Der Werkraum liegtunter der Sitzgruppe

Teak-Auflage und Niro-Leiter installiert.Hier kann man gut stehen und über zweiGFK-Stufen bequem an Deck gelangen.

Neben der guten Teak-Arbeit imCockpit findet der Kunde auch auf denLaufdecks und dem Kajüt-Aufbau eineentsprechende Ausstattung. Das ist bereitsim Standardpreis enthalten, wodurch ersich um rund 20 000 Euro relativiert.

Außerdem schon in der Basisversioninbegriffen: lange Genuaschienen, großeMittelklampen, fester Rohrkicker und ei-ne massive, umlaufende Reling aus rost-freiem Edelstahl. Eine derartige Ausfüh-rung findet man sonst nur auf weitausgrößeren und teureren Yachten.

Ebenfalls sehr gut gelungen ist der begehbare Bugspriet aus Edelstahl, andem sich die Halsleine des Blisters fahrenlässt und dessen Unterzüge den Stevenvor dem Anker schützen. Allerdings ver-

langt die Werft dafür und für den verlän-gerten Bugkorb einen Aufpreis von insge-samt 3570 Euro.

Alles in allem: Diese 32er ist sehr sau-ber gebaut, verfügt über gute Beschlägeund segelt mit der vergrößerten Segelflä-che deutlich besser, als man beim bloßenAnblick vermuten würde. Sie lässt sichleicht auf Kurs halten und bietet vier Per-sonen reichlich Platz. Das relativ schlan-ke Heck schafft auch bei Lage einen gutenWasserablauf, verfügt aber naturgemäßüber weniger Raum als vergleichbar gro-ße, aber modernere Risse.

Leben auf zwei EbenenKleine Werften haben wie gesagt gro-

ße Gestaltungsspielräume. Die neue Si-rius 32 DS, die es im Standardprogrammmit vier festen oder vier plus zwei Kojengibt, ist mit zwei festen und einer doppel-

ten Notkoje im Salon für Paare gedacht,die sich eine noch überschaubare Yachtwünschen, die trotzdem viel Raum undWohnkomfort bietet.

Anstelle der sonst üblichen Doppel-koje unter dem Deckssalon hat die Werftdort einen recht großzügigen Technik-raum mit Werkbank installiert. Durchdiese Maßnahme konnte der WC-Rauman Backbord weiter nach achtern verlegtwerden, was wiederum den Vorschiffs-salon der Eigner erheblich vergrößerte.Um derart viel Platz zu bieten, muss manzwangsläufig in die Höhe bauen. Auf nureinem Deckshöhen-Niveau wäre das nichtmachbar. Daher die Zwei-Stufen-Lösung:Der Bereich für die Kabine, das WC, diePantry und den Werkraum liegt auf derunteren Ebene. Deckssalon und Steuer-

Für gemütliche Stunden: Ein Deckssalon für bis zu fünf Personen.Neben dem Sitzbereich beträgt die Stehhöhe zwei Meter

Für Laufruhe: Der Volvo 2030mit Saildrive ist gut isoliert

Für die Kontrolle: Der Schaltkasten lässt sich ganz einfach nachvorn klappen – zur Inspektion oder zum eventuellen Nachrüsten

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FOTOS: K. SCHUBERT

Weitere Testberichte vergleich-barer Segelyachten finden Sieunter: www.yacht.de@

Für Frische am Morgen: großesWaschbecken und gute Lüftung

Für hohe Schräglage: DieseHalb-Kardanik reicht immer

Für lange Nächte: Die Doppelkoje ist deutlich über zwei Meter lang,der Kunde kann die Abmessungen und Formen selbst bestimmen

stand befinden sich eine Stufe höher. Aufeinen separaten Navigatorplatz hat mandort verzichtet. Die Karten befinden sichim unteren Fach des großen Salontischs,auf dem auch navigiert wird.

Diese Raumaufteilung hat zur Folge,dass man für den Eigner des Testschiffs2,14 Meter lange Kojen im Vorschiff un-terbringen konnte. „Das muss aber nichtsein. Wer mehr Standfläche haben will,der kann die Kojen entsprechend verkürztbekommen“, erzählt Torsten Schmidt.

Gleich neben dem Schlafgemach fin-det man den großzügigen WC-Raum mitordentlichem Waschbecken und Dusche.Diese Nasszelle konnte so groß ausfallen,weil die Werft nicht den Durchgang zursonst hier untergebrachten Doppelkojeeinplanen musste. Verbleibt also noch vielPlatz direkt unterhalb des Deckssalons,der nun ausgezeichnet als kombinierterRaum zum Werkeln, Stauen und für dieTechnik verwendet werden kann. Bei derTestversion war die Aufteilung dieses Be-reichs noch nicht optimal gelungen. InZukunft wird der Werktisch mit dem festinstallierten Schraubstock näher an denEinstieg verlegt; die Zusatz-Aggregatewie Boiler, Heizung oder Generator wan-dern ein Stück weiter in Richtung derNasszelle.

Beeindruckend ist im Werkraum wieauch in anderen Bereichen die sorgfälti-ge Gestaltung und Bauausführung. Beidiesen Begehungen kann der Beobachternachvollziehen, warum der Lohnanteil beieiner Sirius zirka 40 Prozent beträgt. Je-des Detail ist sorgfältig geplant und ge-baut. Nichts wird dem Zufall überlassen.

nish und saubere Flächen, die hervorra-gend mit Topcoat versiegelt sind.

Wer mehrere Sirius 32 gesehen hat,spürt jedenfalls, dass Torsten Schmidt sei-ne Schiffe mit viel Liebe zum Detail bautund dennoch immer wieder Dinge findet,die sich weiterentwickeln lassen. Dies unddie langen Fertigungsphasen seiner Yach-ten sind die Gründe für die ständigen Verbesserungen. Eigentlich ist somit jede Sirius ein Unikat, weil schon beim nächs-ten Projekt wieder Einzelheiten verändertsein werden.

Mit einem Preis von über 131 000 Eu-ro (segelfertig nach YACHT-Definition)liegt die 32 DS for 2 deutlich über demDurchschnitt. Individualität, Kleinserieund gehobene Grundausstattung habeneben einen entsprechenden Preis – be-sonders im Yachtbau. Eine spezielle Se-gelyacht der Extraklasse ist zwar schön,aber auch schön teuer.

Und somit wird die 32 DS Individua-listen vorbehalten bleiben, die ein maß-geschneidertes Schiff suchen, aber keinenEinzelbau wollen.

Michael Naujok

Auf der boot 2004 in Düsseldorf wird in Halle17, Stand B19 neben der 32er auch eine 38er inder so genannten Weltreisen-Ausführung aus-gestellt. In diesem Typ sind die Erfahrungen imMittelmeer von Werftgründer Peter Schmidtverwirklicht, der seit vielen Jahren mit seinemSchiff unterwegs ist.

Das gilt auch für die unzähligen Schub-laden mit Auszug über die volle Länge.Das bedeutet: Die Schublade läuft aufseitlichen Schienen und kann auf daskomplette Maß ihrer Tiefe herausgezogenwerden. So findet man auch das Staugutim hinteren Teil sofort. Auf der Sirius gibtes keine zufälligen Stauräume, die alsÜberbleibsel des Innenausbaus entstehen.

Maßgeschneidertes SchiffGäste schlafen auf dem Salontisch.

Dieser wird dazu auf ein Niveau unterhalbder Sitze herabgelassen, die sehr hoch-wertigen Rückenpolster kommen auf denTisch, und fertig ist die bequeme 2,18Meter lange und 1,38 Meter breite Dop-pelkoje für die Mitsegler. Neben dem ge-wonnenen Platz durch wenige feste Kojensieht der Eigner einen weiteren Vorteil:„So kann man immer behaupten, dass eseigentlich nur zwei Kojen gibt. Bei unskommt nur mit, wer auch mit soll.“

Die Pantry ist jedenfalls permanentauf Gäste ausgelegt, das heißt groß genug,und lässt nichts vermissen. Die üppige Arbeitsfläche, der ausreichend nach bei-den Seiten schwenkbare Kardan-Kocher,viel Stauraum und ein guter Eisschrankrunden den Eindruck ab. Jedoch steht derKühlschrank quer zur Fahrtrichtung, undbei Lage dürfte das Herausnehmen oderHineinlegen des Stauguts einige Schwie-rigkeiten bereiten.

Wem die vielen Schubladen undSchränkchen immer noch nicht genügendPlatz bieten, der findet unter den Boden-brettern in der recht tiefen Bilge weiterenStauraum. Auch dort sieht man bestes Fi-

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uTECHNISCHE DATEN (WERFTANGABEN)

Konstrukteur . . . . . . . . . . . . . . H. Streuer/T. SchmidtCE-Entwurfskategorie . . . . . . . . . . . . . A (Hochsee)Lüa (Rumpflänge) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,60 mGesamtlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10,15 mLWL (Wasserlinienlänge) . . . . . . . . . . . . . . . . 8,33 mBreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,18 mTiefgang/Testschiff . . . . . . . . . . . . 1,10; 1,60;/1,30 mTheoretische Rumpfgeschwindigkeit . . . . . 7,01 knGewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,1 tBallast/-anteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,15 t/42,2 %Masthöhe über Wasserlinie . . . . . . . . . . . . 15,00 mGroßsegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27,0 m2

Rollgenua (140 %) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31,0 m2

Segeltragezahl (2√S/3√V ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,42Maschine . . . . . . . . Volvo Penta 2030, 21 kW/30 PSKraftstofftank . . . . . . . . . . . . . . . . Edelstahl, ab 100 lFrischwassertank . . . . . . . . . . . . . Edelstahl, ab 170 lFäkalientank . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelstahl, ab 100 lKojen normal/Testschiff . . . . . . . . . . . . 4 +2/2 + 2

Bauweise Handauflegeverfahren unter Verwendungvon Isophthalsäure-Harz. Der Rumpf ist massiv lami-niert. Das Deck entsteht als Sandwich mit einem Kernaus Balsaholz. Der Aufbau ist aus massivem Mahago-ni, handverlegtes Teakdeck (serienmäßig)

uMESSWERTE (INNEN)

Koje Vorschiff (extra lang) . . . . 2,14 x 1,52/0,70 m Koje Salon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,18 x 1,38 m Koje unter Salon (Standardschiff) . . 2,00 x 1,50 m Stauraum Vorschiff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 1100 l Stauraum Technikraum . . . . . . . . . . . ca. 500-2000 l Stauraum achtern . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 2 x 500 l Stauraum Pantry . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 150 l Höhe Eignersalon vorn . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,87 m Höhe WC-Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,85 mHöhe Salonbereich (Mitte)/Pantry . . . . . . . 2,05 m Höhe im Deckssalon (Sitzbereich) . . . . . . . . 1,57 m

uAUSSTATTUNG UND PREISE

Grundpreis ab Werft . . . . . . . . . . . . . .129 900 EuroMotor, Großsegel, rollbares Vorsegel, Schoten, Reling,Positions-Beleuchtung, Kompass, Polster, Pantry, Ko-cher, Lenzpumpe, WC, Fäkalientank, Anker/Leine, E-Kühlfach, Antifouling . . . . . . . . . . . . . . . . . . inklusiveFestmacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 EuroFender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 EuroZuwasserlassen/Übergabe . . . . . . . . . . . . 995 EuroPreis segelfertig(nach YACHT-Definition) . . . . . . . . . . . . 131225 Euro

Darüber hinaus im Grundpreis enthalten (Auszug)Komplettes, handverlegtes Teakdeck mit Fisch undButten, Selbstwendefock-Einrichtung, Ankerwinde, Innensteuerstand

Osmosegarantie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 (7) JahreGenerelle Garantie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Jahre

Werft Sirius Werft GmbH, Ascheberger Straße 68,24306 Plön; Telefon 04522/45 65, Fax 04522/45 61;www.sirius-werft.de

Vertrieb direkt durch die Werft

Moderat: Das Unterwasserschiff

mit Flossenkiel und Vollskeg sorgt für

gute Kursstetigkeit

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Y - BEWERTUNG

Deckshaus-Yachten in dieser Länge sind rar –mit der 32 DS ist ein guter Wurf gelungen. Siebietet viel Platz, schöne Details und ist in ver-schiedenen Versionen zu haben

uKonstruktion und Konzept

Å Viel Nutzraum unter Deck

ÅMit zwei bis sechs Kojen zu haben

Í Blick nach vorn eingeschränkt

uSegelleistung und Trimm

Å Ordentliche Segelwerte

Å Gute Beschläge, vernünftige Dimensionierungen

Í Kein optimaler Segelstand

uWohnen und Ausbauqualität

Å Großer Deckssalon

Í Kleine Standflächen unter Deck

uAusrüstung und Technik

Å Hochwertige Verarbeitung

Å Beste Beschläge und Produkte

uSEGELLEISTUNGEN O. ABDRIFT U. STROM

Am Wind (ca. 40 Grad) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,2 kn60 Grad Windeinfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,5 kn90 Grad Windeinfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,0 kn130 Grad Windeinfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,0 kn180 Grad Windeinfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,5 kn

TestbedingungenWindgeschwindigkeit 12 knWindstärke 4 Bft., Wellenhöhe 0,2 m

uSCHALLDRUCK

Gemessen in Marschfahrt (70 % der Höchstdrehzahl): 6,0 kn, 2400 min -1

Der Volvo-Penta-2030-Motor mit Saildrive ist gutschallisoliert. Die Erreichbarkeit für Wartung und Re-paratur ist akzeptabel. Saubere Installation

Plicht

Kajüte

Vorschiff

LEISE 70 dB(A) NORMAL 80 dB(A) LAUT

74 dB(A)

69 dB(A)

67 dB(A)

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Werftportrait

Die seit 1970 am Markt etablierte Sirius-Werft beschäftigt heute im Herzen des schleswig-holsteinischen Plön 28 engagierteBootsbauer, Tischler und Techniker, welche in ausschließlich eigener Fertigung pro Jahr 10 - 11 Sirius-Deckssalonyachten inhöchstgradig individuell ausgerichteter Kleinserie herstellen. Dieses langjährige Bestehen am Markt, die hervorragendenAusbaukonzepte und der Anspruch, stets höchste qualitative Anforderung zu erfüllen, haben den kleinen Familienbetrieb trotz dergeringen Anzahl von 570 Schiffen in 34 Jahren zu einem festen Qualitätsbegriff in der Branche werden lassen.

Das 1988 von der SIRIUS-Werft erstmalig am Markt vorgestellte Konzept einer reinrassigen Segelyacht (als Basis diente hierzudas original Rigg, der Rumpf und das Unterwasserschiff der als schneller Segler bekannten Sirius 31 S) wurde bis heute konse-quent weiterentwickelt, mit der Sirius 38 DS auch von Hauskonstrukteur Georg Nissen aufgenommen, und sichert dem Betriebbis heute einen Entwicklungs- und Designvorsprung in der Konzeption ausgereifter, ohne Einschränkung Sicherheit undSegelspaß vermittelnder Deckssalonyachten.

Die seit 1995 von Bootsbaumeister Torsten Schmidt, Sohn des Firmengründers, geführte Handwerkscrew freut sich des stetszunehmenden Interesses der Kundschaft an der aktiven, individuellen Mitgestaltung, die jede einzelne Sirius zu einem facetten-reichen und unverwechselbaren Fingerabdruck der Eigner werden läßt.

Zu diesem Erfolg trägt sicherlich die ungewöhnlich starke Kundenbindung, die beispiellose Motivation und das persönlicheEngagement der Mitarbeiter bei:

• 6 von 11 gebauten Sirius 38 DS gingen an Eigner, die zuvor eine 31 oder 32 besaßen• Durch die Ruhe und die Zeit, die sich die Werft für die intensiven Gespräche und

den Erfahrungsaustausch mit ihren Interessenten nimmt und die meist sehr zahlreichen Besuche der Eigner während der 5-7 monatigen Bauphasen, nimmt der Kunde direkt Einfluß auf die individuellen Design-, Ausrüstungs- und Ausbauvarianten und bekommt so am Ende eine auf seine Bedürfnisse maßgeschneiderte Yacht.

• Die Motivation des Sirius-Teams, ein Großteil der Ideen und Erfahrungen, die in den Booten steckt, und der Spaß, den man ihnen bei ihrer Arbeit anmerkt, lebt von dem engen Kontakt, dem Austausch und dem, zumeist nach recht kurzer Zeit, eher freundschaftlichen Verhältnis, das sich während der Bauphase zwischen den Eignern und den Mitarbeitern der Werft einstellt.

• Die hierbei entstandenen Freundschaften führten jüngst dazu, dass drei Eigner von neuen Sirius 38 Deckssalonyachten das gesamte 28 köpfige Team zu einem Tagesausflug auf ihren Yachten einluden und danach der begeisterten Crew ankündigten, dass dies nun alljährlich wiederholt werden soll.

• Trotz der geringen Stückzahlen gelingt es der Werft, gleich zum ersten Sirius-Cup 2002 dreißig Schiffe an den Start zu bekommen. Darunter:- 12 der 16 bis dahin überhaupt nur in der Ostsee beheimateten 32er- Eigner, die eigens aus Dänemark, Schweden und teilweise weit über 100 sm aus dem Osten und der Nordsee

angereist sind (so machte sich bereits zum 2. mal eigens zur Teilnahme am Sirius-Cup eine Sirius 26 den langen Weg aus der Elbe durch den Nord-Ostsee-Kanal bis zum Austragungsort des Sirius-Cups in der Ostsee)

• Diese Veranstaltungen mit bis zu 170 Teilnehmern werden in Idee, Planung, Organisation und Durchführung aus purem Enthusiasmus, nur für die Freude am Austausch mit den Eignern und der Mitsegelgelegenheit von den Mitarbeiten auf freiwilliger Basis in ihrer Freizeit in kompletter Eigenregie durchgeführt (3-tägige Veranstaltung samt Frühstücks-, Fisch-, Salatbüffett, Getränkeausschank, Tombola und Wettfahrtleitung).

• Mit 4 Auszubildenden pro Jahrgang wachsen jedes Jahr frische und konstruktive Ideen und neue Motivation nach. Nicht selten stellt die Sirius-Werft beim Abschneiden in den Gesellenprüfungen die vorderen Plätze.

Diese Kombination aus Kontinuität, steter Qualitätsverbesserung, Kundenbindung, Mitarbeitermotivation und persönlichemEinsatz steht hinter dem Erfolg eines der letzten Betriebe in Deutschland, der in diesem Segment in handwerklicher Kleinseriequalitativ hochwertige Yachten produziert.

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Sirius 32 DS Test

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