Servants Newsletter September 2008

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Philippinen servants Nr. 54 / September 2008 news 2 Christian Auer in Phnom Penh | 5 Lilok baut einen Bauernhof | 10 Onesimo wächst weiter «Junge Menschen brauchen Vorbilder und jemanden, der an sie glaubt.» Christian Schneider, Seite 8

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Themen: - Christian Auer in Phnom Penh - Lilok baut einen Bauernhof - Onesimo wächst weiter

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servantsNr. 54 / September 2008

news

2 Christian Auer in Phnom Penh | 5 Lilok baut einen Bauernhof | 10 Onesimo wächst weiter

«Junge Menschen brauchen Vorbilder und jemanden, der an sie glaubt.» Christian Schneider, Seite 8

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los von seiner jahrelangen Drogensucht, immer wieder wird er von Kollegen ver-führt. Das beeinträchtigt neben ande-rem seinen Broterwerb, den Verkauf von Popkorn in Wohngebieten. Darum kam schon mehrmals Rosa verzweifelt zu uns und bat um Hilfe für die täglichen Aus-gaben. Auch Roy schüttete mir schon sein Herz aus und gestand seine Not. Vor ein paar Tagen sagte mir Rosa strah-lend, dass Roy nun seit längerem frei von Drogen sei. Ein langes Seelsorgege-spräch im Onesimo-Büro habe entschei-dend geholfen.

Darlehen für GeschäftsaufbauIn den letzten Servants News berichtete ich von einem Ehepaar, das den Ehe-frieden und die Einkommensquelle ver-loren hatte. Ich besuchte sie mehrmals und nach einer offenen Aussprache fand das Paar wieder zu einem Ja zueinan-der. Finanziell war die Situation immer noch schwierig: Die Frau hatte seit Mo-naten Zahnschmerzen, aber nicht die nötigen vier Franken, um sich den Zahn ziehen zu lassen. Die Milch für die ein-

Die Jugendlichen zeigten auf der Büh-ne eindrucksvolle Präsentationen. Unter anderem formten über fünfzig Hände artistisch schön folgende fünf Buchsta-ben: JESUS. Ich empfand dabei fest, dass in all den Aktivitäten und Herausforde-rungen von Onesimo eine zentrale Rolle von Jesus entscheidend ist. Die meisten Jugendlichen haben extrem schwierige Lebensgeschichten und vieles kann oh-ne Gottes Hilfe laufend schiefgehen. Aber wir müssen auch das Menschen-mögliche unternehmen, damit Gott durch uns wirken kann. Vieles ist erfolgreich und ermutigend: Die schulischen Be-mühungen von Onesimo wurden kürz-lich von offizieller Seite mit Bestnote an-erkannt. Einige professionelle Seelsorger stehen Onesimo zur Verfügung. Famili-en erhalten Kapital für die Gründung eines kleines Geschäftes. Und diese Be-mühungen tragen Früchte:

Hilfe aus der DrogennotRosa und Roy (Pseudonyme) haben zwei Kinder und wollen ihren Weg mit Gott gehen. Aber Roy kommt einfach nicht

jährige Tochter war ausgegangen, und so gab es meistens Zuckerwasser. Auch die Stromrechnung und der Schulein-tritt des ältesten Mädchens kosteten Geld. Ausnahmsweise gab ich CHF 25.–, um die Zahnarzt- und Stromrechnung zu bezahlen und kaufte Milch ein. Im Juni gab eine neu formierte Leitergruppe der Onesimo-Familien grünes Licht für das vorgeschlagene Recycling-Geschäft, das die beiden unterbreitet hatten. Das Darlehen soll während dreissig Mona-ten zurückbezahlt werden; im Juli kam prompt die erste Rückzahlung. Nun wol-len wir Onesimo mit einer erfolgreichen christlichen Bank für Arme, von der schon über 150 000 Familien profitieren, verbinden.

Christian Auer

Nach unserem Heimataufenthalt lan-deten wir wieder gut in Manila. Der Ta-xifahrer fuhr uns ohne Stau rasch vom Flughafen nach Philcoa. Doch er wun-derte sich sehr, als wir ihn in der Ein-fahrt zu unserem Slum anhalten liessen. «Hier wohnen Sie?», fragte er ungläubig. Als dann noch unser Freund Ray auf uns zutorkelte, um uns herzlich will-kommen zu heissen, war dies zu viel für ihn. Kopfschüttelnd lud er unser Gepäck aus und machte sich schnell wieder davon. Ray ist sehr nett, leider arbeitslos und meistens ein wenig an-getrunken. Stolz half er uns, das schwe-re Gepäck zu tragen.Unsere Nachbarn erwarteten uns schon ganz aufgeregt mit gegrillten Hähn-chen. Als wir schlafen gehen wollten, fingen unter unserem Fenster einige Hähne an zu krähen. Nun gibt es dort einen Hühnerstall! Durch die Zeitver-schiebung haben wir anfangs noch kei-nen guten Schlafrhythmus. Dazu kommt eine Sängerin in der entfernten Nach-barschaft, die stundenlang melancholi-sche Liebeslieder singt. Und viel zu früh weckt uns dann morgens die Trillerpfei-fe des Schiedsrichters in der Sporthalle hinter uns.Da unsere Wasserleitung schon seit ei-nigen Wochen defekt ist, steht eine grosse Tonne auf dem Balkon und wir tragen das Wasser mit dem Eimer ins Haus. Auch daran kann man sich ge-wöhnen. Viele unserer Nachbarn haben nie fliessendes Wasser. So lernen wir, sparsam mit dem kostbaren Nass um-zugehen. Sobald wir die nötige Energie haben, legen wir eine neue Leitung. Auch andere Unannehmlichkeiten wie Hitze, Lärm und schlechte Gerüche nehmen wir wieder viel intensiver wahr und müssen uns an vieles erst wieder gewöhnen!

Ingrid & Lothar Weissenborn

Willkommen zu Hause!

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O N E S I M OEDITORIAL

Titelbild: Kinder im Mülldorf bei Tondo im August 2008

Land und Leute bezaubern, aber die Re-alität hat auch schreckliche Seiten. Der Fahrer erzählte mir, dass seine Eltern und zwei seiner Geschwister während der Schreckensherrschaft von Pol Pot in den Siebzigerjahren umkamen. Die bru-tale Vergangenheit lastet wie ein dunk-ler Schatten über dem Land. Und neue Nöte wie Aids oder die aktuelle Verdop-pelung des Reispreises kommen dazu.

Servants-Dienste in der Hand von EinheimischenEinen hoffnungsvollen Kontrast bildet seit fünfzehn Jahren das Engagement von Servants in Phnom Penh mit ver-schiedenen Diensten: Über dreihun-dert HIV/Aids-Patienten werden in der Hausbetreuung medizinisch versorgt. Unterernährte Kinder erhalten Lebens-mittel. Drogensüchtige Teenager sind in der Rehabilitation. Aids-Waisen fin-den Hilfe in der Nachbarschaft. Auch Behinderte werden in einem Projekt be-treut. Alle diese Dienstzweige sind nun ganz in der Hand von Kambodscha-nern. Die Missionare von Servants ha-ben nur noch beratende Funktion und geben menschliche Unterstützung, was angesichts des grossen Elends beson-ders wichtig ist.

Wiedersehen mit Efren und Becky RoxasVor zwei Jahren haben sich Efren und Becky Roxas dem Servants Team in Phnom Penh angeschlossen. Sie wuch-sen an der Seite von Servants-Missiona-ren zu reifen Christen, die ihre Segens-spuren in verschiedenen Slums von

Manila und bei Onesimo hinterliessen. Ich verbrachte einen Tag mit ihnen und schlief in ihrem Slumhaus. Becky, eine ausgebildete Lehrerin, unterrich-tet Nachbarskinder in einem kleinen Schulraum. Sie freut sich über positive Veränderungen unter den Kindern. Ef-ren hilft bei der Drogenreha und will sich vermehrt für die Unterstützung von Familien engagieren, denn Famili-enprobleme sind hier weit verbreitet.

Christian Auer

Besuch in Phnom Penh

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K A M B O D S C H A

Für die WHO war ich als Tuberkulose-Konsulent in Kambodscha, wo ich auch Efren und Becky Roxas traf, die ich noch aus Manila kenne.

Die brutale Vergangenheit lastet wie ein dunkler Schatten über dem Land.

Efren und Becky mit dankbaren Schülern

Herausforderungen und hoffnungsvolle Schritte

Onesimo feierte diesen Sommer das zwölfte Jubiläum. Wir waren an der Feier in Manila dabei.

Eine der immer wieder hart geprüften Onesimo-Familien

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L I L O KL I L O K

Unser Quartier wird neu

Es kommt vor, dass jemand am Morgen zur Arbeit geht und sich am Abend im eigenen Quartier verirrt, weil der Weg nun völlig anders verläuft. Die Leute freuen sich über die bauliche Entwick-lung und kooperieren gut, obwohl sie in dieser Zeit grosse Opfer bringen und viele ihre alten Hütten aufgeben müssen.

Geduld bringt Rosen und BlumenVor rund achtzehn Jahren hat Servants begonnen, sich für den Landkauf für die Armen einzusetzen. Christian Auer sammelte damals Spenden dafür. Ver-fahren um Landeigentum können hier Jahrzehnte dauern. Wegen ihrer Kom-plexität schaltete Servants Organisatio-nen mit mehr Erfahrung ein. Rechtsan-wälte verhandelten mit Behörden und Eigentümern. Die begünstigten neuen Landbesitzer mussten möglichst ge-recht ausgelost werden. Die Fäden lie-fen beim Quartierverein zusammen, der Versammlungen einberief. Die meis-

ten Quartierverantwortlichen sind heu-te gestandene Grossmütter, die aber ge-gen Missgunst kämpfen mussten und auch oft mit den amtlichen Papieren überfordert waren. Sie brauchten eine Ausbildung, um in diesem Spannungs-feld zu bestehen. Servants hat diesen Prozess bis heute finanziell unterstützt und nun werden endlich die Früchte der Arbeit sichtbar.Die katholische Organisation Gawad Kalinga bezahlt das Material für den Bau der neuen Häuser. Die Arbeit müs-sen die neuen Eigentümer selber leisten und auch den Innenausbau überneh-men. Dies ist zwar eine finanzielle Be-lastung, erlaubt aber viel Kreativität, was jedem Haus eine persönliche Note gibt. Das Quartier erhält ein neues, fröh-liches und farbenfrohes Gesicht mit vie-len kleinen Gärtchen und Blumenbee-ten. Viele verschiedene Gruppen waren mit ihrem Know-how beteiligt. Sie brauch-ten viel Geduld und dürfen sich nun ge-meinsam auf das schöne Resultat freuen.

Warten auf das neue HausUnser bisheriger Pastor Luis Prado und seine Frau Ana wohnen am Flussufer. Sie haben sieben erwachsene Kinder.

In Tanay entsteht ein Bauernhof

Mit einem Bauernhof kann uns niemand eine Zweckentfremdung des Geländes vorwerfen, das vereinfacht die Formulari-täten beim Grundbuch. Nun haben wir auch die Baubewilligung für das Gemein-schaftshaus erhalten. Weitere Kompost-toiletten, Hühnerhof und ein kleines Bauernhaus mit Küche sind in Arbeit. Die erste provisorische Küche verlor ihr Dach im Sturm und die Termiten finden grossen Gefallen an den Wänden.

Wasser, das kostbare GutWir haben bereits Mais, Gemüse, Bana-nenstauden und Obstbäume gepflanzt und können regelmässig Kokosnüsse ernten. Seit einer Woche funktioniert der neue Bohrbrunnen! Die Wasserver-sorgung war unsere Sorge der letzten Monate. Wir sammelten jeden Tropfen Regenwasser und wurden zu Experten im Wassersparen! Seither hat die Regen-

zeit aber richtig eingesetzt. Verdurstete Saaten können wiederholt werden. We-nigstens geht das bei diesem Klima eini-germassen. Gäste konnten wir darum während einigen Monaten nicht emp-fangen. So mussten wir auch das ge-plante Arbeitslager mit den Jugendlichen absagen, diese hätten ihre ganze Ener-gie gebraucht, um am Fluss Wasser zu holen.

Besuch bei Eingeborenen-StammTrotz allem habe ich neulich in Tanay eine Woche Ferien verbracht. Wir ha-ben eine Nachbarin mit Wurzeln bei ei-nem einheimischen Stamm, der hier in der Nähe auf dem Berg lebt. Weil wir gerne wissen möchten, wie es hier frü-her war und welche Pflanzen und Bäu-me hier gut gedeihen, brachte uns die Frau zu ihrem Stamm. Wir blieben dort für eine Nacht, und am Abend erzähl-

Die Planung und Vorbereitung für das Lilok Ferienzentrum in Tanay gehen weiter. Aufgrund der Erfahrungen mit den ersten Gästegruppen haben wir uns entschlossen, in erster Linie einen kleinen Bauernhof zu bauen, wo sich der bewusste Umgang mit der Natur unkompliziert

Der Fluss tritt bei jedem längeren Re-gen über die Ufer und das schmutzige Wasser fliesst dann durch ihr Erdge-schoss. Kürzlich hat ein Sturm Ihr Haus-dach davongetragen. Oben war die Hüt-te zu wacklig, um sich darin aufzuhalten. Also blieben sie unten im gut knietie-fen Wasser! Auch Prados erhalten ein neues Haus. Ein Teil ihrer alten Hütte musste für den Strassenbau bereits wei-chen. Nun bewohnen sie nur noch ein Drittel der Fläche. «Man muss sich da-mit arrangieren», sagt Ana, «es ist ja nur vorübergehend.» Sie ist sich bewusst, dass dieser Zustand noch zwei oder mehr Jahre dauern kann und noch vie-le Unannehmlichkeiten mit sich brin-gen wird. «Bevor wir das Los für unser endgültiges Haus ziehen können, müs-sen wir mindestens noch einmal den Standort wechseln. Wir müssen unsere Opfer bringen zum Vorteil für alle.» Ana erhofft sich für das neue Quartier vor allem Frieden statt Gewalt. Ihr strah-lendes Gesicht, ihre Grosszügigkeit und ihr Realismus sind ein guter Anfang!

Regula Hauser

Zurzeit verändert der Strassenbau meine Umgebung in Manila. Neue, gut befahrbare Durch-gangsstrassen entstehen, was für einen Slum aussergewöhnlich ist. Die Stadtregierung plant, das Gebiet in schön gestaltete Siedlungen für Leute mit geringem Einkommen umzugestalten.

Das Armenviertel bekommt ein neues Gesicht

Wir müssen unsere Opfer bringen zum Vorteil für alle.

ten uns die Alten viel über ihre Ge-schichte und Kultur. Früher versorgten sie sich fast ganz allein und gingen nur für Salz, Zucker und Seife ins Dorf. Heu-te fehlt ihnen die Nahrung und sie kohlen auch Bäume ein, um etwas Geld zu verdienen. So schätzten sie auch un-sere mitgebrachten Konserven, Kaffee und vor allem die selbstgebackenen Kuchen – etwas, was sie von uns lernen wollten. Freundschaft geht durch den Magen! Und der Häuptling, ein wissbe-gieriger Mensch, will uns einmal besu-chen, um sich unseren Wald anzuse-hen.

Regula Hauser

Der neue Brunnen wird gebohrt

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O N E S I M O K I D S

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Kinder lernen zu vertrauen

Die erste Woche war für 29 Kinder auch ihr erstes Lager. Und drei ältere Kinder halfen erstmals in der Leitung mit. Sie erzählten den Jüngeren ihre Lebensge-schichten und luden sie ein, einen Stein, der ihre Lebenslasten symbolisiert, zu einem Kreuz zu bringen. Dabei sind man che Tränen gefl ossen. Wir hoffen, dass dieser Heilungsprozess weitergeht.

ÜberlebensspieleIn der zweiten Woche bildeten wir älte-re Kids zu Leitern aus und benutzten dazu das Thema «Spiel des Lebens». Die Herausforderungen brachten manchen an seine Grenzen. Wir refl ektierten über diese Selbst- und Gruppenerfahrungen, um sie ins tägliche Leben zu übertra-gen. Höhepunkt war ein Überlebensspiel mit den Fortgeschrittenen: Wir wurden von einem Boot an einem fernen Strand abgesetzt. Zuerst mussten wir das Nacht-essen von der Kletterwand herunterho-len. Das Dessert mussten wir in einem verlassenen Haus fi nden, dann das Camp aufbauen, kochen und das Essen schön präsentieren. Der Rückmarsch am nächsten Morgen über schlammige Bergpfade bei Regen war nochmals eine Herausforderung. Immer wieder muss-ten wir Ängste überwinden, Vertrauen lernen und als Gruppe zusammenarbei-ten. Zurzeit sind zehn junge Leiter in

unseren Programmen involviert: im Drop-in-Zentrum, in der Strassenarbeit und bei Nachhilfestunden für neue Erst-klässler.

Green BagIn den letzten Servants News habe ich über den Green Bag berichtet, ein Werk-zeug für die Traumaseelsorge. Seither haben wir zahlreiche Kinder durch den Prozess begleitet. Hier das Beispiel der elf jährigen Aizah:Als Aizah fünf Jahre alt war, starb ihr Vater. Ihre Geschwister hat sie seither nie mehr gesehen. Als später auch die Mutter starb, kamen sie nicht einmal an die Beerdigung. Aizah wurde im Tem-porary Shelter aufgenommen, wo sie den Tod ihrer Mutter als die schwierigs-te Erfahrung ihres Lebens beschrieb: «Ich fühlte mich von allen allein gelassen wie eine Ratte, die auf der Strasse lebt, von den Leuten getreten wird und sich verstecken muss.» Während dem Seel-sorgeprozess konnte sie sich zutiefst mit einem Waisenkind identifi zieren und mit einem verlorenen Schäfchen, das davonläuft, weil seine Mutter ge-storben ist. Das Bild vom Hirten, der das Schaf heimbringt, beeindruckte sie stark. Am Ende des Prozesses sah sie sich als Kind, das in Gottes Hand schläft. Sie fühlte sich sicher. In den nächsten Wo-

chen redete sie oft mit ihrem Seelsorger darüber. Als wir ein paar Wochen spä-ter im Ferienlager klettern gingen, war

Aizah das einzige Mädchen, das es bis nach oben schaffte. Furchtlos kletterte sie ohne zurückzuschauen, sang und lachte dabei. Am Abend erzählte sie: «Ich habe fest gebetet, dass Jesus mir hilft. Er war mir ganz nah, darum hatte ich keine Angst.»

BauprojektDer Bau des neuen Hauses für das Tem-porary Shelter ist praktisch abgeschlos-sen. Wir sind sehr dankbar für die gute Arbeit von Architektin und Baufi rma. Grössere Probleme sind uns erspart ge-blieben. Wir freuen uns, dass wir nun mit dem Einrichten beginnen können.

Daniel Wartenweiler

Diesen Sommer führten wir in Camp Rock drei Kinderlager durch. Die erste Woche war für Neulinge, die zweite für angehende Leiter, und in der dritten Woche hatten wir ein Familien-lager mit dem Temporary Shelter.

Die Älteren erzählten den Jüngeren ihre Lebensgeschichten.

Welche Hilfe ist hilfreich?

Falsche ErwartungenDer Titelsong meiner neuen CD han-delt vom Mitleiden Gottes mit den Un-terdrückten und davon, dass das Leben der Bedürftigen wertvoll ist. Ich will da-mit ausdrücken, was mich dazu bewegt, unter armen Menschen zu leben. Ein anderes Lied ist in einer Zeit entstan-den, als ich mich häufi g überfordert fühlte. Ich musste lernen, als Fremder mit einer anderen Kultur zu leben. Ein Weisser gilt hier automatisch als reich. Aber ich möchte den Menschen auf Augenhöhe begegnen und nicht über ihnen stehen. Ich möchte verstehen, was die Menschen hier beschäftigt, ihre

Freuden und Leiden miterleben. Ich möchte dazu beitragen, dass ihr Alltag an Menschenwürde gewinnt, möchte eine Ermutigung sein, ein Segen. Aber das geht nur beschränkt mit Geld, dem Mittel, welches viele Arme von den Rei-chen erwarten. Ausser in Notfällen will und kann ich das nicht geben. Dauer-haftes und einseitiges Nehmen schafft Abhängigkeiten und ungesunde Bezie-hungen. Notleidende Menschen haben Mühe, dies zu sehen und verstehen mich oft falsch. Sie wundern sich darüber, was ich in einem Slum verloren habe. Als

Weisser werde ich neugierig beobachtet oder man ruft mir nach. Obwohl dies er-müdet, will ich helfen, kann aber nicht immer. Denn auch gut gemeinte Hilfe ist nicht immer hilfreich. Es fällt schwer, Leiden mitzuerleben und nichts dage-gen unternehmen zu können.

In Frieden sterbenIn unserer Nachbarschaft lebte eine nie-ren- und herzkranke Frau, die dringend eine Dialyse und Blutspenden brauch-te. Ihr Mann, ein Drogenhändler, zeig-te nicht viel Initiative, um Blutspender zu suchen. Weil die Frau als leicht reiz-bar galt, war sie auch nicht sehr beliebt. Aber eine Frau aus der Kirchgemeinde kümmerte sich intensiv um sie, brachte ihr zu Essen, machte ihr die Wäsche und war einfach für sie da. Wir haben

die Kranke während gut zwei Monaten betreut und für sie gebetet, was uns emotional sehr beansprucht hat. Ein-mal hörte ich, wie sie weinend mit ih-rer Mutter telefonierte. Sie bat um Ver-gebung für früheres Unrecht. Im Juli ist sie nun gestorben. Trotz unserer Trauer sind wir dankbar, dass sie sich mit ihrer Familie versöhnt hat und Frieden mit Gott und den Menschen gefunden hat. Informationen zur CD «I de Ouge vo de Brüeder» sind erhältlich unter: [email protected] CD kann für CHF 20.– bestellt werden bei: Merve Rugenstein, Telefon + 41 (0)76 232 57 66Liedausschnitte werden in Kürze un-ter www.servantsasia.org zum Down-load be reitstehen.

Simon Fankhauser

Seit ich in Manila lebe, habe ich einige Lieder geschrieben, die nun auf einer CD erschienen sind. Sie widerspiegeln die Lebensumstände, die ich hier wahrnehme, und was mir in den ersten drei Jahren hier für meinen Glauben wichtig geworden ist.

«Ich kann nicht immer helfen, denn auch gut gemeinte Hilfe ist nicht immer hilfreich.»

L I L O K

Das neue Haus ist bald einzugsbereit

die Kranke während gut zwei Monaten betreut und für sie gebetet, was uns emotional sehr beansprucht hat. Ein-mal hörte ich, wie sie weinend mit ih-rer Mutter telefonierte. Sie bat um Ver-gebung für früheres Unrecht. Im Juli ist sie nun gestorben. Trotz unserer Trauer sind wir dankbar, dass sie sich mit ihrer Familie versöhnt hat und Frieden mit Gott und den Menschen gefunden hat.

Informationen zur CDvo de Brüeder» sind erhältlich unter: simonpesimonpeDie CD kann für CHF 20.– bestellt werdenMerve Rugenstein, Telefon + 41 (0)76 232 57 66

In den Augen der Philipinos

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IM SLUM ERLEBT

Meine Bodyguards aus der Jugendbande

O N E S I M O

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Vor ein paar Wochen bin ich in mein «eigenes» Häuschen mit kühlendem Stroh-dach gezogen. Mit dem Bau der Sperr-holzhütte habe ich ein paar arbeitslose Nachbarn beauftragt, die für jeden Ver-dienst dankbar sind. Ich darf ein Stück Land eines Freundes aus der Kirchge-meinde benützen. Eine Lastwagenbatte-rie gibt mir Strom für elektrisches Licht und einen kleinen Ventilator. Bisher wohnte ich bei einer Gastfamilie, wo es mir zu eng geworden ist. Und für das Sprachstudium brauche ich mehr Ruhe. Aber Ruhe ist auch hier ein rares Gut!

Überwindung von (Sprach-)BarrierenIn der Nachbarschaft gibt es eine Bande von vierzehn- bis neunzehnjährigen Jungs, die nirgendwo willkommen sind. Sie gehen nicht zur Schule, weil das Geld, die Kleider und die Motivati-on fehlen. Sie spüren, dass sie ihren Verwandten zur Last fallen, wo sie oft als billige Arbeitskraft ausgenutzt, be-schimpft und erniedrigt werden. Sie nehmen sich viel Zeit für meine Sprach-übungen und ich spüre, dass sie mich mögen, weil ich mich für sie interessie-re. Trotz Sprachbarriere ist das Interesse gegenseitig. Abends sitzen sie unter meinem Vordach und singen bekannte Songs, die sie vom Radio kennen, und einige spielen dazu Gitarre.

Wertschätzung für TaugenichtseMeine jungen Freunde wollen nicht mehr von mir weichen und verstehen sich als meine Bodyguards. Mein kleines Häus-chen nennen sie Orphanage (Waisen-haus), Englisch ist eben cool und tönt gebildet. Weil ich nicht wieder in Platz-not geraten will, lasse ich nur drei der Jungs zum Schlafen herein, ein weite-res halbes Dutzend quetscht sich unge-fragt unter mein Vordach.

Ohne neue Lebenswerte haben sie kei-ne Zukunft. Einige können nicht ein-mal lesen. Sie hungern nach Zuwen-dung. Ich erzähle ihnen von Gott, der sie will, liebt und wertschätzt. Manch-mal lesen wir in der Bibel, ich auf Eng-lisch sie auf Tagalog. Jon-Jon spricht ein wenig Englisch und hilft mit Erklärun-gen. An ihren Augen lese ich ab, dass sie tief berührt sind. Die jungen Menschen brauchen Vorbilder und jemanden, der an sie glaubt und ihnen neue Hoffnung schenkt. Viele haben keinen Vater mehr oder nur einen, der als schlechtes Vor-bild dient. Die meisten sind arbeitslose Alkoholiker und spielsüchtig, was ihre Not verstärkt. Ich sehe täglich traurige, entmutigende Szenen. Die Männer schei-nen hier jeden Lebenssinn und alle Wür-de verloren zu haben. In den Familien tragen meistens die Mütter die Hauptlast.

Bibel statt AlkoholZum Glück gibt es auch Ausnahmen. Diese glauben fast alle an einen Gott, der ihnen Sinn und Kraft schenkt! Sie bewah-ren als liebevolle Ehemänner und Väter ihre Würde und kämpfen sich durchs Le-ben, obwohl Arbeit und Verdienst oft ent-würdigend sind. Sie schöpfen Kraft aus dem Glauben an einen gütigen Gott, der die Schwachen liebt und eines Ta-ges Gerechtigkeit schaffen wird. Ein Bei-spiel ist Mang Karding, der mit seiner Frau nebenan lebt. Doch das war nicht immer so. Er berichtet mir in Gegen-wart seiner Kinder, dass er früher zwar viel gearbeitet habe, aber dass er mit an-deren Frauen und Alkohol erfolglos ver-suchte, eine Sehnsucht zu stillen. Betrun-ken war er gefährlich; er fesselte und prügelte seine Kinder. Vor sieben Jahren haben ihn Menschen ermutigt zu beten. Dabei ist ihm Gott begegnet, der ihn liebt und Versöhnung bringt. Sein Leben

hat sich radikal verändert. Anstatt Alko-hol hat er nun stets eine abgegriffene Bi-bel dabei und er ist zu einem geduldigen Berater in der Nachbarschaft geworden.

Schweine gegen AnalphabetismusEtwas später lerne ich den arbeitslosen Felix kennen, der durch sein Holzbein auffällt. Er ist etwa dreissig Jahre alt und ein eifriger Christ. Früher lebte er in ei-ner Gang, wo Drogen und Gewalt domi-nierten. Bei einem Messerkampf verlor er sein Bein. Im Gefängnis hat er gelernt zu beten und ein neues Leben begon-nen. Jetzt lebt er zusammen mit seiner alten Mutter und hungert sich durch. Ich biete ihm eine Anstellung an, um mei-nen Jungs Lesen und Schreiben beizu-bringen. Freudestrahlend stimmt er zu. Damit er unabhängig von meiner Lohn-zahlung wird, bauen wir später neben seiner Hütte einen Schweinestall, kaufen ein paar Ferkel und richten neben meiner Hütte eine kleine Hühnerzucht als Ne-benverdienst ein. Nun profitieren alle: Felix hat Geld zum Leben und die Jungs lernen Lesen und Schreiben. Überglück-lich beobachte ich, wie meine Boys nun auch selber in der Bibel zu lesen beginnen.

Paten übernehmen die SchulkostenDreimal pro Woche treffen sich etwa dreissig Jungs und Mädchen in einer Jugendgruppe, wo sie singen, beten und spielen. Hier gehen viele nicht zur Schu-le, weil ihnen das Geld fehlt. Ich schrei-be meinen Freunden in der Schweiz und finde für etwa dreissig Jugendliche Spon-soren. Damit ist der Grundstein für ein kleines Patenschaftsprogramm gelegt. Den Aufwand für die Betreuung habe ich aber unterschätzt. Alte Gewohnheiten wie Spielsucht und Eifersucht zermür-ben die Jungen und stören das soziale Gefüge. Zu wenig Geld ist schlimm. Aber unkontrolliertes Geld ist noch schlim-mer. Wenn Schulgeld auf dem Spieltisch verschwindet, in der Hoffnung, etwas Geld für die Familie zu verdienen, folgt meistens eine Notlüge aus Scham. Das schlechte Gewissen belastet dann die Be-ziehung zu uns. Zusätzlich sabotieren Hunger und Krankheit das Programm. Nahrung und Medikamente sind zurzeit wichtiger als Schulsachen. Mit dem Ernährungsprogramm und der medizi-nischen Hilfe der Living Spring Gemein-schaft können wir nun die Grundbe-dürfnisse unserer Patenkinder stillen.

Christian Schneider, November 1988

Christian Schneider hat über zehn Jahre in den Slums von Manila gelebt und berichtet in loser Folge über seine Erlebnisse, die er in seinem Tagebuch festgehalten hat.

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O N E S I M O

Christian Schneider hilft den ersten Mädchen und Jungs im Slum

Viele Worte braucht es nicht, eine herz-liche Umarmung drückt unsere Verbun-denheit aus. Wir sind im grossen Stadt-park, wo sich die Jugendlichen der acht Lebensgemeinschaften von Onesimo je-de Woche treffen, um zu singen, auszu-tauschen oder auch Basketball zu spie-len. Etwa dreissig Boys und Girls sind erst seit ein paar Wochen dabei. Die Girls kommen direkt von Camp Rock und haben sich alle für das sechsmonatige Training in einer Mädchengemeinschaft entschieden. Jessica war im Camp als frisch ausgebildete Sozialarbeiterin da-bei. Sie führte mit jedem Mädchen ein intensives Gespräch, um herauszufinden, ob sie wirklich für einen Neuanfang be-reit sind. «Diese Mädchen kommen aus besonders schlimmen Verhältnissen», erklärt Jessica, «die meisten haben in ih-rer schweren Kindheit auch Inzest und Vergewaltigung erlebt.» In den nächs-ten Tagen wird Jessica alle ihre Familien auf der Strasse und den Müllhalden auf-suchen und die Eltern oder Verwandten bitten, in die Therapie für ihre Töchter einzuwilligen.

Aus der Vernachlässigung zur FürsorgeVor vielen Jahren war Jessica selbst eine vernachlässigte junge Frau mit trauma-tischen Kindheitserlebnissen. Mit sieb-zehn Jahren versuchte sie, in der Millio-nenstadt Manila zu überleben und zu studieren, um einmal ihrer Familie aus der Not zu helfen. Als wir als Familie vor über zehn Jahren in ihre Nachbars-hütte einzogen, wurde sie meine erste Freundin und Sprachlehrerin.Ich schlage ihr ein Treffen mit unseren allerersten Girls vor. Genau vor zehn Jahren begann Jessica, süchtige Mäd-chen auf der Müllhalde zu besuchen, sie zu befreunden und mit ihnen in der Bi-bel zu lesen. Wir wohnten damals etwa hundert Meter von dieser Müllhalde ent-fernt und nahmen die ersten jungen Mädchen auf. Jessica kümmerte sich in-tensiv um kranke und traumatisierte Mädchen, die Hilfe suchten.

Wiedersehen mit der ersten TeilnehmerinEtwa zehn Tage später bin ich auf dem Weg nach Payatas. Ob Jessica es geschafft hat, einige unserer ersten Girls aufzu-stöbern? Dies scheint in den riesigen Slums mit Tausenden von Familien un-

möglich, aber die Nachrichten verbrei-ten sich hier in Windeseile und man fin-det bald jemanden, der die gesuchte Person kennt. Ich bin gespannt, wen ich antreffen werde. Trotz sintflutartigem Regen kämpft sich mein Auto zur Müll-halde hoch. Als ich aussteige, kommt mir Shoni entgegen. Sie wohnt zusammen mit ihrem Mann und vier kleinen Kin-dern in einer Slumhütte. Die schöne jun-ge Frau war die erste Teilnehmerin, die wir aufnahmen. Sie war total verloren, psychisch schwer krank und brachte uns an unsere Grenzen. Dank viel umsor-gender Liebe von Jessica, Gebet und der Hilfe eines befreundeten Psychiaters er-holte sie sich mit den Jahren und ist heu-te eine Mutter, die für ihre Kinder sorgt.

Weinen und lachenWir flüchten vor dem Regen in einen Raum einer befreundeten Kirchgemein-de. Langsam tröpfeln weitere junge Frau-en herein, die meisten mit ihren Kindern. Da ist Arlene mit ihren drei Mädchen, die von Anfang an bei den Bibelstunden mit Jessica dabei war. Damals war sie ex-trem scheu und traute sich kaum, mit uns zu reden. Ihr Vater wurde erschos-sen und seither arbeitete ihre Mutter fast Tag und Nacht auf der Müllhalde, um die Kinder durchzubringen. Durch die Freundschaft mit einer Besucherin aus der Schweiz gewann Arlene Selbstver-trauen und durch Jessica fand sie zum Glauben an Gott und an eine gute Zu-kunft für ihr Leben. Später heiratete sie einen der ersten Burschen von Onesi-mo.Inzwischen sind wir über zehn Frauen und rücken nahe zusammen, um ein-ander neben dem Kindergeplapper zu verstehen. Ich schaue in ihre verhärmten und mageren Gesichter. Bestimmt haben sie ihre letzten Pesos zusammengekratzt, um hierherzukommen. Nun erzählen alle ihre Geschichte. Viele traurige Erlebnis-se bringen uns zum Weinen. Riezel er-zählt mit schwacher Stimme von ihrer schweren Krankheit, die sie zusammen mit starker Unterernährung bis auf die Knochen abmagern liess. «Die Geburt hat mir den Rest gegeben», erzählt sie, «ich habe sie nur knapp überlebt.» Das hübsche, muntere Baby mit den gros-sen Augen ist also ein Wunderkind. Jes-sica will nun für medizinische Hilfe sor-gen. Weinen und Lachen wechseln sich in den Philippinen schnell ab und tragi-

Treffen mit den ersten Girls

sche Geschichten haben manchmal auch lustige Seiten. Eine der jungen Mütter wundert sich, weshalb ihr Mann fremd-geht, wo sie doch selber die Schönste sei!

Die Hoffnung nicht aufgebenJennifer, mit zwei kleinen Kindern, be-reut, dass sie zu früh von Onesimo weg-lief wegen einem gut aussehenden arbeits-losen Mann. Monatelang liess er sie allein in einem Slum zurück. Sie musste irgend-wie mit ihrem Baby überleben. Heulend erinnert sie sich, wie schrecklich verlas-sen sie sich fühlte. Mittlerweile geht es ihnen etwas besser und sie leben bei der Familie des Mannes. Sie sind auch Teil der Leuchtturm-Gemeinschaft von One-simo-Familien. Die regelmässigen Tref-fen mit Gottesdienst, Austausch und Gebet helfen ihnen, die Hoffnung auf Gott zu setzen und nicht aufzugeben. Ich habe den Eindruck, dass es drei der ersten zehn Frauen wirklich gut geht. Die übrigen sind nun zu den Treffen der Leuchtturm-Gemeinschaft eingeladen, wo sie auch Hilfe finden.

Aus der kleinen Gruppe von Onesimo-Girls sind mittlerweile drei Gemein-schaften mit über dreissig jungen Frau-en entstanden und jedes Jahr stossen etwa fünfzehn neue dazu. Wer schon länger dabei ist, wird zur Betreuerin. Die drei Leiterinnen der Gemeinschaf-ten sind junge Filipinas, welche die Mäd-chen wie ihre eigenen Kinder erziehen und begleiten. Vieles machen sie besser als wir damals. Professionelle Therapeu-ten helfen freiwillig bei der Aufarbeitung traumatischer Erfahrungen. Die grosse Herausforderung ist immer noch, dass die Mädchen durchhalten, nicht zu früh eine Familie gründen und ihre Ausbil-dungsträume verwirklichen. Ich bin glücklich und beeindruckt vom leiden-schaftlichen und glaubensvollen Ein-satz unserer Mitarbeiterinnen!

Christine Schneider

Die jungen Filipinas erziehen die Mädchen wie ihre eigenen Kinder und machen vieles bes-ser als wir damals.

Christine Schneider mit den Girls von damals

Im Juli waren wir wieder einmal als ganze Familie in Manila und haben viele alte Freunde besucht. In der ersten Woche sehe ich meine langjährige Freundin Jessica wieder und wir arrangieren ein Treffen mit den Frauen, die vor zehn Jahren als erste Girls zu Onesimo kamen.

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native Schule gibt es aber noch nicht. Lassen sich ein paar erfahrene Mitarbei-ter überzeugen, in die dreissig Kilome-ter entfernte andere Ecke Manilas zu ziehen?In einer Hütte am Fluss ist ein Toter auf-gebahrt. Mit vielen Slumbewohnern stehe ich dabei. Zwei Jungs mit verheul-ten Gesichtern packen mich am Arm. Ich soll ihren toten Vater fotografieren und ihnen dann die Bilder als Erinne-rung bringen. Er sei als Unbeteiligter in einer Schiesserei von einem Querschlä-ger getötet worden. Natürlich erfülle ich ihren Wunsch.

Das Trainingszentrum ist vor drei Jah-ren eröffnet worden und bereitet junge Menschen auf die Eigenständigkeit im Erwerbsleben vor. Dort treffe ich den Schulleiter Dr. Aguilar «Sir Poy», der sel-ber im Slum aufgewachsen ist. Er hat das alternative Lernsystem bei Onesimo entwickelt und etabliert. Die Regierung hat nun dafür die Bestmarke erteilt und bezeichnet es als Musterbeispiel. In den

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P h i l i p p i n e n

Onesimo wächst weiter

Im Stadtpark trifft sich am Freitag die ge-samte Gemeinschaft von Onesimo. Ich zähle 130 Menschen, darunter 43 neue Boys und Girls von den Strassen Mani-las, entschlossen für einen Neuanfang bei Onesimo. Die jüngeren Kids sind diesmal nicht dabei. Ein schüchterner Junge steht vorne und erzählt. Sein Vater wurde mit einem Messer niederge-stochen und liegt jetzt im Spital. Als der Junge davon erfuhr, wollte er zuerst sei-ne Rehabilitation abbrechen. Dann wurde ihm klar, dass er jetzt Hilfe braucht, damit er später seiner Familie helfen kann. Ich erzähle von der Schweiz und von Deutschland; von den vielen Freunden, die sie unterstüt-zen.

Seit wir vor fünf Jahren in die Schweiz zurückgekehrt sind, habe ich bei keinem meiner Besuche die Arbeit von Onesimo so frisch erlebt wie jetzt. Über dreissig vollzeit-liche Mitarbeiter und dazu viele Freiwillige beleben die verschiedenen Arbeitszweige mit Freude und Leidenschaft. Die acht Lebensgemeinschaften für junge Menschen sind

Vollversammlung im Park

Versammlung der Onesimo-Gemeinschaft im Park

Berufskurse in Lehrbetrieben von Onesimo

Auszubildende Elektriker Angehende Schneiderinnen

Philippinen besuchen nur 83 % die Pri-marschule und nur 59 % der 12–15-Jäh-rigen auch die nächste Schulstufe.Ich sehe mir die Berufskurse an und bin begeistert: In der Autowerkstatt sitzen zwölf Jungs mit ihrem Lehrer um Autos mit offenen Motorhauben. Auch die Auto-waschanlage ist in Aktion. Acht Mädchen lernen, mit Schere und Nähmaschine Kleider zu schneidern. Eine weitere Grup-

pe lässt sich zu Servicepersonal ausbil-den. Auf der Dachterrasse finden wir drei Jungs, die unter Anleitung an einem Übungsbrett elektrische Schaltungen montieren.Die Lehrbetriebe kämpfen aber noch mit finanziellen Anfangsschwierigkeiten und brauchen Unterstützung.

VereinsarbeitDas Wachstum von Onesimo mit Land- und Hauskäufen verlangt eine weise Ab-sicherung und gute Verwaltung. Darum hat der Vereinsvorstand neue Mitglie-der aufgenommen und unser Anwalt, Joel Butuyan, hat mit der Hilfe vom Schweizer Berater Urs Gröhbiel die nöti-gen Statutenänderungen vorbereitet.Zum Abschluss unserer Reise freuen wir uns mit vielen anderen Zuschauern über die Darbietungen der Kinder und Jugendlichen von Onesimo. Mit grosser Freude und Frieden im Herzen reisen wir in die Schweiz zurück und wissen, dass es sich lohnt, für diese Menschen unterwegs zu sein.

Christine Schneider

WochengebetAls Gast nehme ich einmal am wöchent-lichen Mitarbeitertreffen teil. Eine der neuen Lehrerinnen ermutigt uns an-hand der Bibel neu zum Dienen. Danach werden Zettel mit den Namen aller Kin-der und Jugendlichen verteilt, um für sie zu beten. Danach werden die Gebetsan-liegen der letzten Woche durchgegan-gen, um Erledigtes mit Aktuellem zu er-setzen. Diese Mitarbeiter setzen sich mit Hingabe ein und wissen, dass alles Ge-lingen von Gott kommt

FamilienhilfeFünf neue Mädchen leben auf der Müll-halde in Tondo. Ich begleite die beiden Sozialarbeiterinnen Jessica und Jessa bei einem Besuch. Sie bauen Beziehungen zu den Familien der Mädchen auf und brauchen auch ihre Einwilligung. Zu-dem werden sie zu Schulungen einge-laden, damit die spätere Rückkehr ge-lingt. Wir waten durch schwarze Jauche zwischen den unglaublich armseligen Hütten, beobachtet von nackten, schmut-zigen Kindern mit traurigen, entzün-deten Augen. Eine Mutter ist mit Stahl-haken am Müllsammeln und weint, als sie nach drei Wochen ihre Tochter wie-der sieht. Man erklärt ihr vorsichtig, was Onesimo ist und wo ihre Tochter die nächsten paar Monate verbringen möch-te. Wir wollen diesen Familien vermehrt Hilfe anbieten und ihnen so die Liebe Gottes nahebringen.

Jessica besucht das Mülldorf in Tondo

Auch dieses Jahr erhalten alle Spender von Servants diesen Fotokalender als Dankeschön zugestellt. Zusätzliche Ex-emplare können bezogen werden – solan-ge Vorrat oder auf Vorbestellung. Letz-tes Jahr waren im Dezember bereits alle 1000 Exemplare ausverkauft.

Richtpreis CHF 10.– im Einzelverkauf, ab dem zweiten Kalender CHF 5.– pro Stück! Der Betrag wird als Projektspende ver-bucht.Zu bestellen bei:[email protected] Telefon 061 301 42 66

Onesimo-Kalender 2008

In den letzten zwölf Jahren konnten am Strand von Camp Rock über zehntau-send junge Menschen auftanken und neue Hoffnung schöpfen. Die Häuser und Einrichtungen brauchen nun eine gründ-liche Renovation, die von Lothar Weissen-born überwacht wird. Weil der Tourismus die Insel entdeckt hat, sind jetzt unsere Häuser von Neubauten umgeben. La-gerfeuer, Zelte und laute Spiele am Strand sind inzwischen verboten worden. Damit wir unsere Camps uneinge-

schränkt weiterführen können, planen wir den Kauf eines tausend Qua-dratmeter grossen Geländes für CHF 62 500.–. Das Land liegt direkt an einem Fluss, ist mit Fruchtbäumen bewachsen und durch eine Strasse gut zugänglich. Das wäre eine ideale Ergänzung und würde einen Basketballplatz, Lagerfeuer usw. ermöglichen. Vielleicht fühlen Sie sich angesprochen und möchten den Landkauf unterstützen?

Neuland für Camp Rock

Mit ein paar Mitarbeitern reise ich nach Pasay zu den Armenvierteln im Süden von Manila. Hier ist Onesimo noch nicht aktiv und wir wollen da zwei neue Ge-

meinschaften gründen. Diese Slums schei-nen gut erschlossen, eine Reha-Arbeit für die vielen Süchtigen und eine alter-

Neue Gemeinschaften im Süden geplant

Lassen sich ein paar erfahrene Mitarbeiter überzeugen, in die dreissig Kilometer entfernte an-dere Ecke Manilas zu ziehen?

Im Süden der Stadt sind neue Gemeinschaften geplant

Der Vater der Jungs kommt bei einer Schiesserei unschuldig ums Leben

immer voll belegt. Die Arbeit für kleinere Kinder erschliesst unter der Leitung von Daniel Wartenweiler neue Ansätze der Familienintegration und hat Modellcharakter für Onesimo. Programme, die sich wiederholen, wurden in Arbeitsheften standardisiert, um Raum für neue kreative Ideen zu schaffen.

Page 7: Servants Newsletter September 2008

50 Patinnen und Paten gesucht

Die Teenager entschliessen sich vorerst für sechs Monate Rehabilitation. Nach diesem Grundtraining werden sie ermu-tigt, so lange weiter in der Gemeinschaft zu leben, bis sie selbstständig oder in ihrer Familie weiterleben können. Eini-ge der Jugendlichen sind so schwer trau-matisiert oder süchtig, dass sie ihre Zeit mit Onesimo zu früh abbrechen. Trotz-dem sind wir überzeugt, dass jeder Tag liebevoller Zuwendung wichtig ist im Le ben dieser jungen Menschen.Onesimo bietet folgende Möglichkeiten der Patenschaft:

Schulunterstützung für StrassenkinderMit CHF 50.– (Euro 35.–) im Monat wird ein Kind, das auf der Strasse lebt, so unterstützt und betreut, dass es trotz-dem die offi zielle Schule besuchen kann: Aufgabenhilfe, Mahlzeiten, medizinische Hilfe und evtl. Schulung der Familie.

Vollpatenschaft für Onesimo-KinderMit CHF 200.– (Euro 140.–) im Monat werden Kinder und Jugendliche rund um die Uhr in der therapeutischen Ge-meinschaft betreut. Gedeckt sind auch Schule, psychologische und medizini-sche Betreuung, Besuche und Schulungen der Familie, Transporte, Freizeiten, Klei-

O N E S I M O

Fünfzig neue Kinder und Jugendliche im Onesimo-Programm suchen Paten. Im Juli haben diese jungen Menschen einen Neuanfang in ihrem Leben gewagt und brauchen nun Partner, die sie fi nanziell unterstützen.

P h i l i p p i n e n

der usw. Mit der Hälfte oder einem Vier-tel des monatlichen Betrags (CHF 100.– / Euro 70.– oder CHF 50.– / Euro 35.–) be-teiligen Sie sich an der Unterstützung ei-nes Kindes. Auch damit sind Sie ein voll-wertiger Pate. Sie erhalten ein Foto mit einer kurzen Lebensgeschichte und zwei-mal im Jahr einen persönlichen Brief des Patenkindes. Teilen Sie uns mit, wie viel Geld Sie monatlich einzahlen möch-ten. Eine Patenschaft dauert ein Jahr, kann aber jederzeit verändert werden.

Kontakt: Christine Schneider, Pilatusstrasse 34, 4054 Basel, Telefon 061 301 42 66, E-Mail: [email protected]

BerufsträumeMeine Mutter ist im Gefängnis und mein Va ter hat eine andere, drogensüchtige Frau. Er verdient etwas Geld mit einem Ve lotaxi. Wir haben keine Hütte und ich freue mich, dass ich bei den Onesimo Kids sein kann. Ich spiele gerne, lache, schrei be, schlafe, dusche und mache ger-ne Witze. Ich gehe in die erste Primar-

klasse und träume da-von, einmal Äztin zu wer den.

Ruby (10)

Das Leben hat SinnMit zwölf Jahren musste ich die Schule wegen schlechten Gewohnheiten und Süchten abbrechen. Ich liess mich immer mehr fallen und musste wegen Raub zwei Jahre ins Gefängnis. Mein Freund war in der Zwischenzeit bei Onesimo und er-zählte mir davon. Ich dachte da rüber nach und entschied mich dann, mit ihm mit-

zu gehen. Hier habe ich zum ersten Mal ge hört, dass mein Le-ben wert voll ist und ei nen Sinn hat.

Roland (18)

Wertvolles im MüllIch bin das Vierte von neun Kindern. Wir sind sehr arm, meine Mutter arbeitet als Müllsammlerin und bringt uns alleine durch, denn mein Vater ist krank. Seit dem Tod von einem meiner Geschwister weint sie oft und ich mache mir Sorgen um sie. Manchmal helfe ich ihr beim Müll-sammeln, aber ich bringe nicht viel ein, weil ich das Wertvolle nicht schnell ge-nug fi nde. Weil das Geld fehlte, konnte ich bisher nicht zur Schu le gehen. Um dies

nach zuholen, bin ich bei Onesimo ein ge-stie gen. Ich will spä-ter ein mal meiner Fa-milie helfen.

Rose (15)

zu gehen. Hier habe ich zum ersten Mal ge hört, dass mein Le-ben wert voll ist und ei nen Sinn hat.

Roland (18)

nach zuholen, bin ich bei Onesimo ein ge-

ter ein mal meiner Fa-milie helfen.

Rose (15)

klasse und träume da-von, einmal Äztin zu wer den.

Ruby (10)

Unsere Patenkinder schreiben regel mässig über ihre Erlebnisse. Hier drei aktuelle Beispiele:

Danke Zwei Teilnehmerinnen von Onesimo freuen sich über die Briefe von ihren Paten in Europa

Page 8: Servants Newsletter September 2008

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Manila Projekte

Onesimo

Onesimo Patenschaft

Onesimo Kids

Anderes: ________________________________

Indien Projekte

Kambodscha Projekte

Fair Trade

Administration

Servants CH

Steuerabzug

Servants Switzerland Rotbergerstrasse 12CH-4054 BaselTelefon: +41 61 382 80 30E-Mail: [email protected]

Bank: PC 80-2-2, UBS AG, CH-8098 Zürich, zugunsten von CH29 0023 3233 9078 4640 J,Servants Switzerland, CH-4054 Basel

Aufl age: 2000 ExemplareDruck: Job Factory Basel AGRedaktion: Markus SiegenthalerLayout: Rita Binkert

Impressum

www.servantsasia.orgwww.onesimo.chwww.kamay-krafts.orgwww.bornpoor.com

Servants Kambodscha G.P.O. Box 538Phnom Penh Cambodia Telefon/Fax: +855 23 425 045 E-Mail: [email protected]

Servants PhilippinenP.O. Box AC-5691109 Quezon CityMetromanila, PhilippinesTelefon: +632 926 76 88E-Mail: [email protected]

Servants Indienc/o Servants SwitzerlandRotbergerstrasse 12CH-4054 BaselTelefon: +41 61 382 80 30E-Mail: [email protected]

Links

Jahresrechnung

Auf Wunsch stellen wir ihnen gerne die vom Revisor genehmigte Jahresrechnung 2007 von Servants Switzerland per Post oder E-Mail zu. Schreiben Sie an Servants Switzerland, Rotbergerstrasse 12, CH–4054 Basel, E-Mail [email protected].

Ehrenkodex

Servants Switzerland hat den Ehrenko-dex der Schweizerischen Evangelischen Allianz unterzeichnet. Dies verpfl ichtet zu einer wahren, sachgerechten und ak-tuellen Informationspolitik, Datenschutz in Bezug auf Adressen von Spendern und Freunden und zum wirtschaftlichen Ein-satz der anvertrauten Mittel für den sta-tutarischen Zweck.

Liebe Freunde, bitte betrachten Sie diesen Einzahlungsschein nicht als Zahlungs-aufforderung. Er soll für diejenigen eine Erleichterung sein, die unser Werk un-ter stützen möchten. Unser Aufwand für Druck und Versand der Servants News beläuft sich im Jahr auf etwa CHF 10.– pro Adresse. Spenden an Servants wer-den zu 100 % für die begünstigten Pro-jekte eingesetzt und lassen sich in der Schweiz weitgehend von den Steuern ab-ziehen. Die Abzugsberechtigung gilt auf je den Fall bei den Bundessteuern und bei den Kantonssteuern von Appen zell Aus-serrhoden, Basel-Stadt, Baselland, Bern, Freiburg, Graubünden, Solothurn und Thurgau. Bei allfälligen Problemen in an-deren Kantonen rufen Sie Nicolai Fullin zu Bürozeiten an: 061 264 90 20.

Internationale ÜberweisungenFür Spenden aus dem Ausland an Ser-vants Switzerland benötigen Sie je nach Überweisungsformular unsere IBAN- und BIC-Nummer:IBAN International Bank Account Number: CH29 0023 3233 9078 4640 JBIC Swift-Adresse: UBSWCHZH80A

Spenden für Onesimo lassen sich in Deutschland von den Steuern abziehen.Bankverbindung: Sparda-Bank Hessen BLZ: 50090500 BIC: GENODEF1S12Zugunsten von (IBAN): DE52 5009 0500 0000 2414 89 AFEK e.V. Verwendungszweck: Onesimo

Servants Switzerland ist Teil der internationalen Bewegung Servants to Asia’s Urban Poor

Samstag, 25. Oktober 200818.00 – ca. 20.00 UhrThomaskirche Basel (Busstation 36)

Junge Slumbewohner besuchen die SchweizVor drei Jahren hatten wir in Basel ein Fest mit Besuchern von Onesimo. Nun kom men vier Teilnehmer sowie Mitar-bei ter und der neue Gesamtleiter Den-nis Manas zu uns, um aus ihrem Leben und über die wachsende Arbeit in Ma-nila zu berichten. Wagen Sie eine Be geg-nung mit Christen aus einer der ärms-ten Gegenden der Welt, lernen Sie ein paar un serer Freunde von dort kennen. Erfahren Sie von ihnen persönlich, wie Gott in verschiedensten Lebenssituati-onen be rührt, heilt und erneuert. Die drei Basler Musiker Ernie Opiasa, Ema-nuel Heitz und Christoph Mühlberger unterstützen unsere Gäste bei ihren Dar-bietungen.

ProgrammLieder, Berichte, Bilder, Videoclips, kleiner Snack

VerkaufsstandBilder von Onesimo-Teilnehmern, Kamay Krafts-Artikel, neue CD von Simon Fankhauser und andere CDs und DVDs

Eintritt freiKollekte zugunsten der Arbeit von Onesimo

Weitere AnlässeUnsere Freunde aus Manila sind auch an weiteren Anlässen dabei:

BernSamstag, 18. Oktober, 17.00 Uhr,Deltagemeinde, Jubiläumsplatz

ZollikofenSonntag, 19. Oktober, 09.30 Uhr,Sammlung + Sendung, Kreuzstrasse 7

BubendorfSonntag, 19. Oktober, 17.00 Uhr,Reformierte Kirche

ZürichSamstag, 1. November, 18.00 Uhr,EMK Kreis 4, Stauffacherstrasse 54

Onesimo-Fest

V O R A N K Ü N D I G U N G

Wer übernimmt die Buchhaltung?Erna Scherrer hat die Buchhaltung von Servants Switzerland zehn Jahre lang betreut und möchte diese Auf -gabe nun abgeben.

Wir suchen per Oktober 2008 oder nach Vereinbarung eine Person, welche die Buchhaltung von Servants Switzer-land ehrenamtlich betreut. Wer will sich von ihr einarbeiten lassen und ihre Nachfol ge übernehmen?

Aufgabenbereiche• Monatliches Buchen der zusammen-gefassten Spendeneinnahmen für die einzelnen Projekte. Die Einzelspenden werden weiterhin von Anne Tüscher verbucht und als Gesamtposition an die Buchhaltung weitergegeben.• Überweisen von Spenden an die Teams in den Slums• Begleichen der laufenden Rechnun-gen von Servants Switzerland• Erstellen von Bilanz und Erfolgsrech-nung per Ende des Geschäftsjahres

Voraussetzungen• Diese Aufgabe umfasst ein Arbeits-pen sum von rund 5 – 8 Stunden pro Mo nat. Idealerweise nehmen Sie an den etwa zweimonatigen Treffen von Ser-vants Switzerland teil und erhalten so einen vertieften Einblick in unsere Arbeit.

Fähigkeiten, die zu den idealen Voraus-setzungen für diese Aufgabe gehören:• Führen einer einfachen Buchhaltung• In englischer Sprache per E-Mail kom munizieren• Flexibilität im kleinen Team bei neu en Situationen

Haben Sie Interesse an diesem wichti-gen Dienst zugunsten unserer armen Freunde? Dann melden Sie sich bei Andreas Schmid: [email protected] Telefon 061 382 80 30 (ab jeweils 20.00 Uhr)

Auskünfte aus erster Hand gibt Ihnen Erna Scherrer: [email protected] Telefon 061 401 00 41

Servants CH

Gäste aus Manila

Rose EsparesSie wuchs bei ihrer Grossmutter auf der Strasse auf und schloss sich dann einer

Strassenbande an. Als Teenager kam sie zu Onesimo und ihr Leben begann sich radikal zu verändern. Heute ist sie Mutter von zwei Kindern und freiwillige Mit ar-

beiterin der Leuchtturm-Gemeinschaft.

Joel ReginiaDer ehemalige Strassenjunge aus der Ge-gend des Letre-Slums besucht heute die

Aus bil dungs module von Onesimo und hilft als Mitarbeiter in der Frisco-Slum-gemeinschaft mit.

Bobby DalidaEr stammt aus dem Slum bei der Müll-halde von Payatas. Dann lebte er zwei

Jah re lang in der Ge-meinschaft von One-simo. Heute ist er Va-ter und leitet selber eine der Gemein-schaf ten.

Hazel SarolSie wuchs im Frisco-Slum auf. Sie konn-te Psychologie studieren und arbeitet seit

den Anfängen von One simo treu mit. Wäh rend vielen Jah-ren hat sie die Frei-zeiten in Camp Rock koordiniert und ge-leitet und heute ge-hört sie zur Leitung von Onesimo.

Dennis ManasDennis Manas ist der Gesamtleiter von Onesimo und lebt mit seiner Frau und

seinen zwei Kin dern im Teenageralter in einem Armenviertel in Manila.

Aus bil dungs module von Onesimo und hilft als Mitarbeiter in der Frisco-Slum-gemeinschaft mit.

Jah re lang in der Ge-meinschaft von One-simo. Heute ist er Va-ter und leitet selber eine der Gemein-schaf ten.

seinen zwei Kin dern im Teenageralter in einem Armenviertel in Manila.

den Anfängen von One simo treu mit. Wäh rend vielen Jah-ren hat sie die Frei-zeiten in Camp Rock koordiniert und ge-leitet und heute ge-hört sie zur Leitung

Strassenbande an. Als Teenager kam sie zu Onesimo und ihr Leben begann sich radikal zu verändern. Heute ist sie Mutter von zwei Kindern und freiwillige Mit ar-

Page 9: Servants Newsletter September 2008

«Wir sind Bettler, die anderen Bettlern erzählen, wo es zu essen gibt.»

Holger Reinhardt, Pfarrer in Lüdenscheid

Zwei Teilnehmerinnen von Onesimo im Berufstraining für Köchinnen