Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

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Donald hess Global player des weins IL CABERLOT, KULTWEIN Mit 20 Jahrgängen wurde im Teatro del Sale in Florenz die 25. Ernte gefeiert BORDEAUX, JAHRGANG 2013 3 Must-haves, 7 Best Buys SCHWEIZER WEINERNTE 20 Millionen Liter weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre Aus Liebe zum Wein. Seit 121 Jahren. Ausgabe 04 April 2014

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Donald Hess, Global Player des Weins (1000 Hektaren, 20 Millionen Flaschen: Hess Family Estates, auf vier Kontinenten zu Hause) Il Caberlot, ein deutsch-italienisches Weinabenteuer Bordeaux 2013: 3 Must Haves, 7 Best Buys

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Donald hess

Global player des weins

Il Caberlot, KultweInMit 20 Jahrgängen wurde im Teatro del Sale in Florenz die 25. Ernte gefeiert

borDeaux, JahrGanG 20133 Must-haves, 7 Best Buys

SChweIzer weInernte20 Millionen Liter weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre

Aus Liebe zum Wein. Seit 121 Jahren.Aus g a be 0 4 — A p r i l 2014

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AusgAbe 4 | 2014 wAs wir ihnen im April bieten

Der Wein, die Kunst, das Licht

«Der Himmel hat so lange keine Form, bis wir ihm eine geben.» Sagt James Turrell. 1943 in Los Angeles geboren. Einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart.

In der Einsamkeit des argentinischen Hochlandes ist der Himmel viereckig. Wie Sie leicht feststellen werden, blättern Sie auf Seite 27.

James Turrell arbeitet mit Licht. Wie mit einer greif baren Materie. Benützt künstliches und natürliches Licht. Und bespielt damit leere, funktionslose Räume.

Ein Regisseur des Lichts. Der ästhetische Lichtereignisse inszeniert, deren magischer Sogwirkung man sich kaum entziehen kann. Thema sind Grenz-erfahrungen der Wahrnehmung.

Tatsächlich gerät die Wirklichkeit bei Betrachtern ins Wanken, die mit Turrells Lichtkunst in Berührung kommen. Weil sich das Erlebte fast nicht einordnen lässt. Was ist wunderbare Fiktion, was zauberhafte Realität?

Turrell verändert die Gestalt des Himmels. Mit puristischen «Skyspaces». Reinen, stillen Räumen. Die mit Bänken entlang der Innenwand versehen sind. Und Lichtquellen, die sich hinter Kanten verbergen. Im Sitzen, Blick nach oben, gibt die Deckenöffnung einen gerahmten Himmelsausschnitt frei. Der nicht himmelweit entfernt wirkt, sondern nah, wie ein greif bares Objekt.

«Menschen, die Wein lieben, haben immer auch ein Faible für die Kunst.» Sagt Donald Hess. 1936 in Bern geboren. Ein grosser Kunstfreund und Global Player des Weins. Für James Turrell hat er auf seinem argentinischn Weingut in Colomé ein einzigartiges Museum gebaut.

Wolfram Meister, Herausgeber

impressumherausgeber | Wolfram MeisterVerlag schweizerische weinzeitungGrubenstrasse 11, 8045 Zürichwww.schweizerische-weinzeitung.chwww.facebook.com/weinzeitungAbonnements | Christine Piontek Meister, Fon: 055 264 11 26Mail: [email protected] | Jahresabonnement Fr. 111.–/€ 99,– (10 Ausgaben)Zweijahresabonnement Fr. 200.–/€ 180,– (20 Ausgaben)Anzeigen | Brigitte Minder, Fon: 044 450 44 12Mail: [email protected] schweizerische weinzeitung Chefredaktor | Wolfram Meister [email protected] dieser Ausgabe | Fabio Massimo Aceto (Foto), Ivan Barbic, Udo Bernhart (Foto), Wolfgang Fassbender, Elsbeth Hobmeier, Juan Hitters (Foto), Florian Holzherr (Foto), Thomas Humm (Lithografie), Helge Jepsen (Illustration), Anja Kappes (Layout), Stefan Keller (Journal), André Kunz, Herbert Lehmann (Foto), Eric Martin (Foto), Carsten Raffel (Infografiken), R.A. Russo (Foto), Marianne Sievert (Korrektorat), Hans-Peter Siffert (Foto), Sabrina Weyeneth (Foto), Erwin Wimmer (Foto), René Zimmermanngestaltung | Bettina Rosenow, Jürgen Kaffer Sibylle Kammerer (Reinzeichnung)Druck und Versand schweizerische weinzeitung Südostschweiz Presse und Print AG, Postfach 508, 7007 Churtitelillustration | Helge Jepsen

04 Neue Weine Im besten Restaurant der Welt, dem «El Celler de Can Roca» im spanischen Girona, wird er zur Begrüssung serviert: der Brut Reserva von Albet i Noya. Besondere Etiketten, schwere Flaschen: die 1-Liter- Bou teillen von Groszer Wein. Grosse Gewächse von Reichs-rat von Buhl aus der Pfalz. Litwans Lagenweine. Bordeaux für Fr. 15.50, der schmeckt. Italiens Süsswein des Jahres. Die Rioja -Alta-Entdeckung Conde de Hervías. Maria Pia Castelli und ihre markanten Weine aus den Marken

11 Neue Destillate Hans Reisetbauers edle Trester von sechs renommierten Weingütern Europas: Monteverro, Ott, Roulot, Dönnhoff, Gesellmann, Bernstein

12 Il Caberlot, Kultwein Ein deutsch-italienisches Weinabenteuer. Mit Vater Rudolf und Sohn Valerio Olgiati als be teiligten Architekten. Und einer Vertikalen von 20 Jahrgängen zur Feier der 25. Ernte im Teatro del Sale in Florenz

18 3 Must-haves, 7 Best Buys Nein, wir loben den jüngsten Bordeaux-Jahrgang nicht in den siebten Himmel. 2013 war ein schwieriges Jahr, eine harte Herausforderung für alle Winzer. Die trotzten mit rigoroser Selektion den Bedingungen und brachten recht respektable Weine ein. 10 Empfehlungen

20 Hoch, höher, am höchsten «Colomé war das schwierigste und herausforderndste Projekt meines Lebens», sagt Donald Hess. Der Schweizer Unternehmer und Kunstmäzen hat sich in Argentiniens Bergen einen Traum erfüllt – das höchst gelegene Weingut der Welt. Es floriert

28 1000 Hektaren, 20 Millionen Flaschen Hess Family Estates. Auf vier Kontinenten zu Hause

32 Das Interview Der Doyen und Firmengründer Donald Hess hat sich aus den Geschäften zurückgezogen. In seine Fussstapfen getreten sind zwei seiner Schwiegersöhne: Tim Persson (Kalifornien, Südafrika) und Christoph J. Ehrbar (Schweiz, Argentinien, Australien)

das journal

35 Schweizer Weinernte 2013 lag sie bei rund 84 Millionen Litern. Das bedeutet 20 Millionen Liter weniger als im Durch-schnitt der letzten Jahre. Die grössten Einbussen hatten Neuenburg (– 54 %) und Graubünden hinzunehmen (– 32 %)

36 Auf einen Blick: Waadt

40 Index Who’s who im April-Heft. Alle Weine, alle Personen auf einen Blick

42 Furioser Abgang Der Klassiker der Maison Carrée ist ein Pinot noir aus Auvernier. Ein kühler, kulti vierter und im besten Sinn konservativer Rotwein burgundischer Tönung. 11 Jahrgänge

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WEINE AUS DEM ALPENRAUM IM RESTAURANT GRÜNTAL

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Der Haus-Schaumwein aus dem besten Restaurant der WeltNormalerweise ist der feinperlige Schaumwein den Gästen des «El Celler de Can Roca» im spanischen Girona vorbehalten, dem besten Restaurant der Welt. Jetzt ist er in limitierter Auf lage auch in der Schweiz erhältlich.

Im viel beachteten Ranking «The World’s 50 Best Res tau-rants», einer Liste, die einmal jährlich in der renommier-ten britischen Zeitschrift «Restaurant Magazine» publiziert wird, gelang nicht unerwartet den Brüdern Joan, Jordi und Josep Roca i Fontané der Sprung auf Platz 1 – ihr mit

drei Sternen dekoriertes Lokal «El Celler de Can Roca» ist seit Jahren eine kulinarische Topadresse. Und lauerte, schon seit 2011 auf Platz 2, auf die Spitzenposition.Das Top-50-Ranking wird seit 2002 auf Basis der Stim-men der Diners Club World’s 50 Best Restaurants Aca-demy erstellt, der rund 900 Führungskräfte der Res tau-rant branche angehören. In die Top 50 schafften es 2013 auch Daniel Humm («Eleven Madison Park», New York, Platz 5) und Andreas Caminada («Schloss Schauenstein», Fürstenau, Platz 42).Antoni und Josep Maria Albet i Noya liefern den Brüdern Roca i Fontané seit Jahren den Schaumwein für ihr mit drei Michelin-Sternen dekoriertes Restaurant, welches Avant-garde und katalanische Tradition vereint. Erzeugt wird der Brut Reserva El Celler de Can Roca aus den klassischen Sorten Parellada, Macabeu, Chardonnay und Xarello in aufwendiger Champagner-Methode. ak

2011 BRUT RESERVA EL CELLER DE CAN ROCA Albet i Noya, Can Vendrell, Penedès30 % Parellada, 25 % Macabeu, 25 % Chardonnay, 20 % XarelloFr. 29.50 Duftiges, leichtes, frisches Bouquet, Trauben, Zitrus, Schiefer. Ausgewogener, feiner Gaumen, kräftige Mousse, zarte Aromatik, leichte Säure, mittlerer Abgang.17 / 20 trinken –2019

Im besten Restaurant der Welt, dem «El Celler de Can Roca» im spanischen Girona, wird der Brut Reserva zur Begrüssung serviert.

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WEINE AUS DEM ALPENRAUM IM RESTAURANT GRÜNTAL

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Groszer Wein:Riesen-FlaschenDie Blaufränkisch-Kreationen des österreichischen Weingutsprojekts Groszer Wein fallen nicht alleine durch besondere Etiketten und schwere Flaschen auf, sondern auch aufgrund ihrer mineralischen Finesse. Eine klassische Südburgenländer Rebsorte wird nicht als mächtiger Charmebolzen, sondern als eleganter Terroirwein interpretiert.

Ob es Sinn macht, statt der üblichen 0,75-Liter-Flaschen klobige 1-Liter-Bouteillen zu verwenden, kann man dis-kutieren. So mancher Sommelier stört sich an der man-gelnden Kompatibilität der Groszer Weine mit gängigen Flaschenregalen, während die Sammler eher von den his-torisch inspirierten Etiketten und vom schicken, preisge-krönten Design schwärmen. Auf jeden Fall lässt das vom Wiener Quereinsteiger Matthias Krön (Geschäftsführer) und vom Deutschen Markus Bach (Kellermeister) geleitete 16-Hektaren-Weingut niemanden kalt. Von bis zu 60 Jah-ren alten Rebstöcken des schiefer- und eisenhaltigen Eisen-bergs gewinnen die beiden das Material für tiefgründige, vom Boden geprägte Rotweine. Szapary und Saybritz, die mehr oder weniger steil und hoch gelegenen Vorzeigepar-zellen, brachten 2011 animierende, elegante Premieren-Gewächse hervor, aber auch der Basis-Blaufränkisch be geistert. Weil das Holz nicht dominiert – die Reifung vollzieht sich in 1600-Liter-Fässern, allenfalls zum Teil in gebrauchten Barriques –, bleibt die Frucht erhalten. Die Spitzenweine werden nach 22 M onaten ohne Fil-tration gefüllt. Potenzial für einen weiteren Aufstieg ist zweifellos vorhanden. w f

2011 BLAUFRäNKISCH Groszer Wein, Burg, SüdburgenlandAusbau im grossen Holz und zu einem kleinen Teil in BarriquesFr. 18.– / 1 l Klare, frische, sehr feine Frucht, dunkle, leicht säuerliche Beeren, vor allem Brombeeren, später auch Kirschen, Blau - beeren und Gewürze, sich

nach einer Weile zu beachtlicher Fruchtfülle entwickelnd. Saftiger, eher schlanker Rotwein mit unaufdring lichen Tanninen, animierender Säure und pfefferig- frischem Nachhall.17 / 20 trinken –2018

2011 BLAUFRäNKISCH SAYBRITZGroszer Wein, Burg, Südburgenland

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schwere Flaschen:

Die 1-Liter- Bouteille (8/8)

Blaufränkisch Saybritz von

Groszer Wein.

Die Brüder Roca i Fontané: Joan (Chef de Cuisine),

Josep (Sommelier, Gastgeber) und Jordi (Patissier).

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Belebende Meeresluft aus der Bretagne ?

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Rar und fein: Litwans LagenweineEinst ein Geheimtipp mit seinen Lagenweinen aus Rebbergen rund um Schinznach im Kanton Aargau, hat Tom Litwan heute eher das Problem, der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.

Aufgrund seines Qualitätsbewusstseins beläuft sich die Ge-samtproduktion seiner charakteristischen, biodynamisch erzeugten Weine auf gerade mal 8000 Flaschen. Doch sei-ner Philosophie und seinem Stil bleibt der Burgunder-Lieberhaber treu: Auch die jüngsten Jahrgänge verlangen Geduld, öffnen sich erst nach Stunden oder sogar Tagen, zeigen erst dann ihre ganze Vielfältigkeit, ohne auch nur eine Spur oxidativen Charakters. Das lässt auf ein beträcht-liches Alterungspotenzial schlies sen. ib

2010 LITWAN ExTRA BRUT Tom Litwan, Schinznach DorfMitteldichtes Zwiebel gelb-rosa. Mittelintensive Nase, beerig und hefig. Mittlere Fülle im Gaumen, recht homogene Mousse, inten-sive Frucht, mine ralisch und etwas krautig, beerig, präsente Säure, dennoch ausgewogen, recht langer Abgang. Ein erfrischender, Pinot-betonter Schaumwein. 16 / 20 trinken –2018

2012 ELFINGEN RÜEGETTom Litwan, Schinznach Dorf100 % Riesling-SilvanerHelles Strohgelb. Eher verhaltene, würzige Nase. Eher leichterer Gaumen

mit präsenter Säure, etwas krautige Aromen, mittel-intensive Frucht, mineralisch und würzig, muskatig, recht dicht, mittellanger, etwas herber Abgang. Ein etwas leichterer, aber dennoch konzentrierter Riesling-Silvaner mit Charak-teristiken eines kühleren Jahrgangs mit nicht ganz perfekter Traubenreife.15 / 20 trinken –2015

2012 SCHINZNACH RäGNISBUEHLTom Litwan, Schinznach Dorf100 % Riesling-SilvanerHelles Strohgelb. Verhal tene Nase mit einem Anflug von Zitrusaromen, sich nach Stunden öffnend. Gaumen

von mittlerer Fülle, saftige, gut eingebundene Säure, mittelintensive Frucht, mineralisch, fast mit Kreide-aromen, leicht salzig wirkend, ausgewogen und harmonisch, dicht und mit recht langem Abgang, der auf weiteres Potenzial schliessen lässt.16 / 20 trinken –2015

2011 WITTNAU CHARDONNAYTom Litwan, Schinznach Dorf100 % ChardonnayHelles Zitrusgelb. Mittel-intensive Nase, Zitrus-früchte, Feuerstein. Fülliger Gaumen, präsente, gut eingebun dene Säure, etwas CO2, sehr frisch wirkend, mittelin tensive Frucht, Zi trus, mineralisch, auch etwas Vanille, ausgewogen, recht dicht, mittellanger Abgang. Ein eleganter, eher leichterer Chardonnay.16 / 20 trinken –2016

2011 SCHINZNACH WANNETom Litwan, Schinznach Dorf100 % ChardonnayHelles Zitrusgelb. Recht intensive, edle Nase, etwas Vanille, orientalische Gewürze. Fülliger Gaumen, präsente, gut eingebun-dene Säure, cremige Textur, intensive, sehr komplexe Frucht, Grapefruit, Ananas, Vanille, auch etwas Tannine vom Holzausbau, minera-

Ausbau in grossen Fässern und in BarriquesSehr feine, duftige, eher zurückhaltende Frucht, Kräuter, mineralische Noten, dunkle Beeren, beinah «wilde» Aroma- tik. Straffer, fester, eleganter Blaufränkisch, kompakt, mit mine-ralischem Gerüst und vorhandenen, aber unaufdringlichen Tanninen sowie frischer Säure, im Nachhall würzige Noten, beachtliche Länge, schon recht zugänglich.17 / 20 2015–2023

2011 BLAUFRäNKISCH SZAPARYGroszer Wein, Burg, SüdburgenlandAusbau in grossen Fässern Frische Frucht, eher verhalten als offensiv, zunächst rote Beeren, später auch deutlich schwarze Beeren, vor allem Brombeeren, Sauerkirschen und würzige Akzente. Saftig, frische Säure, deutlich mineralische Noten, sau bere Tannine, etwas schlanker, aber auch ein wenig verschlos- sener als der Saybritz, deutlich würziger Nachhall, Potenzial für eine höhere Bewertung.17 / 20 2016–2025

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Auch der Basis- Blau fränkisch in der Liter-flasche begeistert.

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Grosse Gewächse aus Deidesheim: Reichsrat von Buhl In der Pfalz, mit 23 500 Hektaren zweitgrösstes Weingebiet in Deutschland, dominiert der Riesling (rund 5600 ha).

Das gilt auch für das Weingut Reichsrat von Buhl in Deides-heim mit seiner 50 Hektaren umfassenden Rebfläche: Zu 89 Prozent ist sie mit Riesling bestockt. Spätbur gun der, Sauvignon blanc, Chardonnay, Gewürztraminer, Scheu-rebe, Grauburgunder, Rieslaner und Weissburgunder run-den die Palette ab.Die Gesamtproduktion liegt bei jährlich 420 000 Flaschen. Die Weinberge sind ökologisch zertifiziert. 1989 war das re-nommierte Weingut an japanische Investoren verpachtet worden, heute befindet es sich wieder in deutscher Hand: Geschäftsführer ist Richard Grosche, technischer Direktor Mathieu Kauffmann (früher: Bollinger, Champagne). ak

2011 RIESLING FORSTER KIRCHENSTÜCK GROSSES GEWäCHSWeingut Reichsrat von Buhl, Deidesheim, Pfalz Mineralisches, pfeffe- riges, würziges Bouquet, Zitrus, fein Aprikosen, Schiefer. Mineralischer, kräftiger, dichter Gaumen, gutes Extrakt, feine

Säure, frische Aromatik, elegante Frucht, langer, frischer Abgang.18 / 20 trinken –2025

2011 RIESLING FORSTER PECHSTEIN GROSSES GEWäCHSWeingut Reichsrat von Buhl, Deidesheim, Pfalz Mineralisches, frisches, feingliedriges Bouquet,

lisch, dicht, langer Abgang. Ein typischer, komplexer Chardonnay in sehr burgun-dischem Stil, harmonisch und ausgewogen. 17 / 20 trinken –2018

2011 OBERFLACHS AUF DER MAUER Tom Litwan, Schinznach Dorf100 % Pinot noirHelles Rubinrot. Intensive, beerig-würzige Nase. Recht füllig im Gaumen, elegant, präsente, reife Tannine, präsente, gut eingebundene Säure, intensive, komplexe Frucht, Dörrzwetschgen, Zimt, ausgewogen, recht dicht, langer Abgang. Ein eleganter, attraktiver Pinot mit ausgewogenem Holzfassausbau.17 / 20 trinken –2019

2011 ELFINGEN RÜEGETTom Litwan, Schinznach Dorf100 % Pinot noirMitteldichtes Rubinrot. Recht intensive, fruchtig-würzige Nase, rote Rüben, Zimt. Recht füllig und rund im Gaumen, präsente, reife Tannine, präsente Säure, intensive und komplexe, beerige und mineralische Frucht, rauchige Anklänge,

ausgewogen und harmo-nisch, recht dicht und mit mittellangem, etwas herbem Abgang. 16 / 20 trinken –2018

2010 THALHEIM CHALOFETom Litwan, Schinznach Dorf100 % Pinot noirHelles Rubinrot. Eher ver-haltene, etwas reduktive Nase, Schwefelzündhölzer. Recht füllig im Gaumen, etwas krautige, aber weiche Tannine, präsente, gut eingebundene Säure, mittel-intensive, aber komplexe, mineralische, krei dige

Frucht, Sauerkirschen, ausgewogen und harmo-nisch mit der Belüftung, dicht, langer Abgang. 17 / 20 trinken –2020

Erhältlich bei:

Litwan Wein Talbachweg 2 5107 Schinznach Dorf Fon 079 541 09 30 www.litwanwein.ch

Cortis Schweizer Weine Rathausgasse 5, 5400 Baden Fon 056 222 56 66 www.cortis.ch

Vinothek Brancaia Seefeldstrasse 299, 8008 Zürich Fon 044 422 45 22 www.vinothek-brancaia.ch

Burgunder-Lieberhaber Tom Litwan: Bleibt

seiner Philosophie und seinem Stil treu.

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Bordeaux für Fr. 15.50, der schmeckt? Gibts.Ein gutes Beispiel dafür ist der 2011er Peyredon Lagravette, ein Haut-Médoc. Das Weingut verlässt sich auf die önologische Beratung von Eric Boissenot.

Boissenots Laboratoire Œnologique zählt 180 namhafte Weingüter zu seinen Kunden. Darunter Lafite-Rothschild, Latour, Margaux, Mouton-Rothschild, Léoville- Las Cases, Léoville-Barton, Ducru-Beaucaillou, Grand-Puy- Lacoste oder Rauzan-Ségla. Und viele weitere im Ausland wie Concha y Toro (Chile), Alpha Estate (Griechenland), Siro Pacenti (Toskana) oder Vallegarcía (Spanien).Als beratender Önologe wirkt Eric Boissenot auch beim Cru Bourgeois Château Peyredon Lagravette, einem Gut, wel-ches über alte Reben verfügt (40 Jahre), dessen Weinberge mit Reben dicht bepflanzt sind (9500 pro Hektare). ak

2011 PEYREDON LAGRAVETTEHaut-Médoc63 % Cabernet Sauvignon,

37 % Merlot14 Monate Ausbau in zu einem Drittel neuen französischen BarriquesFr. 15.50

Fruchtiges, frisches, pfefferiges Bouquet, Kirschen, Schokolade, Mocca, geröstete Mandeln. Herber, mittel-kräftiger Gaumen mit trockenem Tannin, kernige, bourgeoise Struktur, kräftige, süsse Aromatik, langer Abgang.17 / 20 2016–2025

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Minze, Hochzeitsbon- bons, Limonen. Seidener, frischer Gaumen mit zarter Extraktsüsse, feine Säure, gute Frucht, frischer Abgang. Kann noch zulegen.17 / 20 trinken –2020

2010 RIESLING FORSTER UNGEHEUER BEERENAUSLESEWeingut Reichsrat von Buhl, Deidesheim, Pfalz Mineralisches, kräf- tiges, opulentes Bouquet, Schiefer, gute Botrytis, Dörrapriko- sen, Feuerstein. Sam- tener, molliger, opulenter Gaumen, kräftige Süsse, gut ein gebun- dene Säure, sehr gute Frucht, cremige Struktur, langer,

kräftiger Abgang.17 / 20 trinken –2035

2011 RIESLING FORSTER UNGEHEUER GROSSES GEWäCHSWeingut Reichsrat von Buhl, Deidesheim, Pfalz Mineralisches, kräftiges, verschlossenes Bouquet, Aprikosenhaut, Grape- fruit, Minze. Frischer, kraftvoller, mineralischer Gaumen, gute Frucht, frische Säure, elegante Struktur, kräftiger Abgang.18 / 20 trinken –2024

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Friuli Livio FellugaVeneto Az. Agricola Cavalchina Az. Agricola Inama Az. Agricola Pieropan Torred‘Orti Michele Castellani Le ColtureLombardia La Prendina Le MarchesinePiemonte Terre da Vino TenutaGarettoToscana FattoriaLeCorti Tenuta Le Potazzine GiorgioMeletti PodereGrattamacco Az. Agricola Sada Castello del Terriccio Castello Colle Massari Az. Agricola Gualdo del Re Az. Agricola MarsilianaAbbruzzo FattoriaLaValentinaCalabria CantineVincenzoIppolitoPuglia Torre QuartoSardegna CantinaSantadi CantinaMesaSicilia Morgante AnticaAz.Curto

Grosse Frühjahrsdegustation mit diversen Produzenten: 16.5./17.5./19.5.

Hoferweine•Zeltweg26•8032Zürich•0442802288www.hoferweine.ch•[email protected]

Weingut des Jahres Gambero

Rosso 2014

Barberani: Süsseauf umbrische ArtEin Edelfäule-Orvieto wurde vom «Gambero Rosso» zum italienischen Süsswein des Jahres gekürt und mit drei Gläsern ausgezeichnet. Eine nachvoll-ziehbare Entscheidung.

Man denkt ja, was Italiens beste Weine angeht, nicht in erster Linie an Süsse. Und wenn, dann eher an Marsala, Vin Santo und andere, mehr oder weniger oxidativ ausge-baute Spezialitäten, weniger an Botrytis-Weine. Doch es gibt sie, die ohne nachträgliche Trocknung der Trauben oder mittels Alkoholzugabe vinifizierten Exklusivitäten. Für den Calcaia wurden die Beeren in mehrfachen Lese-durchgängen eingesammelt, immer mit der bestmöglichen Ausprägung von Muffa nobile, der Edelfäule. Die Reb-sorten Grechetto, Trebbiano Procanico (eine Spielart des toskanischen Trebbiano) und Sauvignon blanc sorgen bei Barberanis gar nicht übertrieben zuckrigem Klassiker für eine Mischung aus Würze und Frucht, der Ausbau erfolgt nicht etwa im Holz – wie man nach dem Hineinschnup-pern für einen Moment glauben könnte –, sondern im Stahl. Ein Wein, der sich bei Tisch ganz anders einsetzen lässt als etwa eine deutsche Beerenauslese, ein Sauternes oder ein Burgenländer Ausbruch. wf

2010 ORVIETO CLASSICO SUPERIORE CALCAIABarberani, Orvieto, Umbrien Zurückhaltender, ruhi- ger Duft nach frischen Datteln, gebrannte Mandeln, Honig, später auch etwas Zitronen- kuchen und Safran. Im Mund frisch mit süf- figer Art, eher milde

Säure und cremige Süsse, ganz dezente Gerbstoffe, enorme Würze im Nachhall, beachtliche Länge.18 / 20 trinken –2026

Erhältlich bei:

Stoppervini Via Losanna 1 / A 6900 Lugano Fon 091 911 69 70 www.stoppervini.com

Italiens Süsswein des Jahres: Bernardo Barberani baut ihn nicht in Holz, sondern Stahl aus.

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Page 10: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Inseln und önologisch-gastronomische TafelfreudenVenedig einmal anders …

„Berauscht euch, berauscht euch unaufhörlich mit Wein, mit Poesie, mit Tugend, womit ihr wollt“, meint der Dichter. Kommen Sie mit uns auf die Inseln der Lagune. Berauschen Sie sich in Sant’Erasmo mit der Poesie der Gemüsefelder und der im Meer verschwindenden Weingärten. Besichtigen Sie einen Keller, in dem man wie zur Zeit der Serenissima wieder einen köstlichen Weisswein herstellt.

[email protected]+ 33(0) 6 73 84 57 08

DAS REISEBÜRO FÜR INDIVIDUELL GESTALTETE REISENDAS REISEBÜRO FÜR INDIVIDUELL GESTALTETE REISEN

Conde de Hervías: Aussergewöhnliche, klassische RiojasAus Torremontalbo in Spanien kommen zwei junge Rioja-Alta-Weine von sehr alten Reben. Eine Entdeckung.

Iñigo Manso de Zuñiga Ugartechea keltert seit zehn Jahren seine eigenen Weine. Zusammen mit seiner Frau Yolanda García Viadero (Bodegas Valduero) bewirtschaftet er in Rioja Alta einen mit sehr alten Reben bestockten Wein-berg. In guten Jahren wird der Torre del Conde de Hervías gefüllt, in noch besseren Jahren der Conde de Hervías, wo-bei das nicht ganz streng gehandhabt werden soll. In bei-den Fällen ergibt die Selektion der besten Trauben einen aussergewöhnlichen, klassischen Rioja. ak

2009 TORRE DEL CONDE DE HERVíASViñedos Conde de Hervías, Manso de Zuñiga, Rioja Alto90 % Tempranillo, 10 % Gracianovon 1958 gepflanzten RebstöckenFr. 32.–Tiefes, elegantes, kräftiges, laktisches Bouquet, schwar-ze Kirschen, Pflaumen, Mocca, Vanille. Samtener, fruchtiger, ausgewogener Gaumen, frische Frucht, fei-nes Tannin, cremige Struktur, kräftige, süsse Aromatik, langer, voller Abgang.18 / 20 trinken –2034

2008 CONDE DE HERVíASViñedos Conde de Hervías, Manso de Zuñiga, Rioja Alto90 % Tempranillo, 10 % Gracianovon 1958 gepflanzten RebstöckenFr. 52.–Fruchtiges, samtenes, frisches Bouquet, Brom-beeren, Tabak, schwarze Kirschen, Moccacreme, Vanillemark. Eleganter, samtener, molliger Gaumen, kräftige Frucht, feines Tannin, süsse, volle Aromatik, dichte Struktur, kräftiger, fein herber Abgang.18 / 20 2015–2035

Markantes aus den MarkenMaria Pia Castelli hat Sprachen studiert. Heute lässt sie ihre Weine zu Wort kommen.

Von ihrem Vater Erasmo Castelli übernahm sie den 1999 gegründeten Betrieb; ihm hat sie ihren ambitioniertesten Rotwein gewidmet. Auf acht Hektaren produziert Maria Pia Castelli zusammen mit ihrem Mann Enrico Bartoletti jährlich zwischen 30 000 und 40 000 Flaschen. Es werden ausschliesslich Trauben aus eigenem Anbau verarbeitet. Dieser orientiert sich an den biodynamischen Grund-sätzen. Die lehmhaltigen Weinberge liegen auf 200 Me-ter über Meer geschützt durch die Monti Sibillini. «Wir verfolgen keine Moden, wir leben unsere Passion», sagt Maria Pia Castelli. sk

2008 STELLA FLORAMaria Pia Castelli, Monte Urano, Marken50 % Pecorino, 30 % Passerina, 10 % Trebbiano, 10 % Malvasia Vergärung mit Schalen

in Eichenholzstanden; Ausbau 18 Monate in neuen Barriques; Produktion: 5000 Flaschen Erster Jahrgang: 2002Der Wein trägt den Namen der Grossmutter Maria Pia CastellisMittleres Gelb. Florale

Erhältlich bei:

Fischer Weine Sursee Bahnhofplatz 7 6210 Sursee Fon 041 925 11 90 www.fischer-weine.ch

Junger Rioja-Alta-Wein: der Torre von Viñedos Conde de Hervías.

Maria Pia Castelli: «Wir verfolgen keine Moden,

wir leben unsere Passion.»

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Page 11: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Inseln und önologisch-gastronomische TafelfreudenVenedig einmal anders …

„Berauscht euch, berauscht euch unaufhörlich mit Wein, mit Poesie, mit Tugend, womit ihr wollt“, meint der Dichter. Kommen Sie mit uns auf die Inseln der Lagune. Berauschen Sie sich in Sant’Erasmo mit der Poesie der Gemüsefelder und der im Meer verschwindenden Weingärten. Besichtigen Sie einen Keller, in dem man wie zur Zeit der Serenissima wieder einen köstlichen Weisswein herstellt.

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DAS REISEBÜRO FÜR INDIVIDUELL GESTALTETE REISEN

HANS REISETBAUER AxBERG, OBERöSTERREICH

Edler Trester von sechs renommierten Weingütern EuropasHans Reisetbauer gehört unbestritten zu den anerkanntesten Brennern Österreichs. Bereits zum vierten Mal in Folge wurde er zum besten Brenner des Landes gekürt und mit der «Falstaff»-Spirits- Trophy ausgezeichnet.

Ursprünglich war das Kirchdorfergut der Familie Reiset-bauer ein traditioneller Landwirtschaftsbetrieb mit einer bescheidenen Brennerei für den Hausgebrauch. 1994 liess sich Hans Reisetbauer eine moderne Brennanlage bauen und schon ein Jahr darauf wurden sein Williams und der Kletzenbirnenbrand an der Schnapsprämierung «Destil-lata» als beste Brände ihrer Kategorie ausgezeichnet. Um allerbeste Rohmaterialien für die Schnapsproduktion zu erhalten, werden auf 18 Hektaren eigene Früchte ange-baut. Als unruhiger und innovativer Geist beschränkt sich Reisetbauer nicht auf traditionelle Sorten. Schon 2006 erahnte er den derzeitigen Gin-Boom und kreierte seinen Blue Gin. Und als einziger Brenner Österreichs kann er bereits einen 12-jährigen Whisky anbieten.Als neuesten Coup lanciert er jetzt eine edle Tresterserie. Bei sechs renommierten europäischen Weingütern kauft er frischen Trester von berühmten Weinen ein und destilliert sie spätestens 12 Stunden nach der Pressung.Nebst den untenstehenden, degustierten Schnäpsen gehö-ren zu Hans Reisetbauers limitierter Tresterbrand-Edition die Tresterbrände folgender Weine: der Grüne Veltliner

CHARDONNAY-TRESTERMEURSAULT CHARMESDomaine Roulot, Côte de Baune, BurgundKlare, intensive Frucht-aromen, dezente Trester-note, frisch, komplexe Würze. Rund und füllig im Mund, harmonisch, sehr aromatisch, saftig, viel Frucht im Abgang.18 / 20

PINOT-NOIR-TRESTERCHAMBERTIN CLOS DE BèZEOlivier Bernstein, Beaune, BurgundSehr sauber, typisch Rotweintrester, guter Fruchtanteil, sehr inten- siv. Dicht, fruchtig mit präsenter Alkoholsüsse im Mund, ausgewogen,

angenehm und rund, Be-stätigung aller Aromen im anhaltenden Finale. 18 / 20

RIESLING-TRESTEREISWEIN OBERHäUSER BRÜCKEDönnhoff, Oberhausen, Nahe Komplexe, konzentrierte Süssweinaromen von beeindruckender Frische, Zitrus, dezent Trauben-häute, leicht nussig. Hoch-aromatisch im Mund, dicht, saftig, würzige Frucht, runde Fülle, elegant. Unend-liche Länge, frisch, aro-matisch, voller Harmonie.19 / 20

Erhältlich bei:

Hans Reisetbauer www.reisetbauer.at

«Tausend Rosen» von Bernhard Ott, der Monteverro (Caber-net, Merlot, Petit Verdot) aus der Toskana sowie der Blau-fränkisch «Hochberc» von Albert Gesellmann.Die sechs exklusiven Tresterbrände, abgefüllt in 7-dl- Flaschen, werden ausschliesslich in einer edlen Holzkiste verkauft, in limitierter Auflage von 89 Exemplaren. Der Preis: 2800 Euro. rz

Exklusive Tresterbrände, abgefüllt in 7-dl-Flaschen:Monteverro, Ott, Roulot, Dönnhoff, Gesellmann, Bernstein.

Noten, Glyzinien, würzig. Am Gaumen geschmeidig, saftig, ausgewogen, feine Bitternote im langen Finale. Ein charaktervoller, vielschichtiger Wein. 17 / 20 trinken –2014

2008 ORANOMaria Pia Castelli, Monte Urano, Marken100 % SangioveseZwei Wochen Maischung im Stahltank; ein Jahr Ausbau in Barriques zweiter Füllung; Produktion: 7000 FlaschenErster Jahrgang: 2003Orano ist der historische Namen des WeindorfesHelles Kirschrot. Mittlere Intensität, attraktive Frucht-note. Am Gaumen mittlere Fülle, saftig, reifes, gut eingebundenes, wenn auch präsentes Tannin, ange-nehm trocken endend. Ein herrlich süffiger, beeriger typischer Sangiovese. 17 / 20 trinken –2014

2005 ERASMO CASTELLIMaria Pia Castelli, Monte Urano, Marken100% MontepulcianoErtrag: 35 hl / ha; lange Maischung in Eichenholz-standen; Ausbau während 24 Monaten in neuen Barriques; Produktion: 8000 FlaschenErster Jahrgang: 2002Erasmo heisst der Vater Maria Pia CastellisKirschrot. Mittlere Intensi-tät, Noten von Zwetschgen-kompott, feinwürzig. Im Antrunk schlank, feine Tanninstruktur, reife, immer noch erstaunlich frische Fruchtnoten, gut austa-riertes Finale. Ein kerniger, kräftiger Wein. 16 / 20 trinken –2015

Erhältlich bei:

Maria Pia Castelli I-63813 Monte Urano Fon +39 0734 841 774 www.mariapiacastelli.itFo

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Page 12: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Das Kreuz unD Der WeinI l C a b e r l o t

Il Caberlot hat alle Ingredienzen eines Kultweins: eine unbekannte Rebsorte, einen einzigen Anbauort, eine Kleinstproduktion nur in Magnums und Doppelmagnums abgefüllt, einen selektiven

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Page 13: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Das Kreuz unD Der WeinPreis (2009: Fr. 275.– / Fr. 570.–) und eine rührige Besitzerfamilie. Nun wurde im Teatro del Sale in Florenz die 25. Ernte gefeiert, mit einer Vertikalen von 20 Caberlot-Jahrgängen.

Te x t : S t e f a n K e l l e r

Kräftig, zurückhaltend oder transparent: Das mit

japanischer Tinte gepinselte Kreuz wechselt mit jedem

Caberlot-Jahrgang. Wie auch die Farbe des Etiketts.

Architekt Valerio Olgiati, der unter anderem den Neubau

des Besucherzentrums des Schweizer Nationalparks

in Zernez realisierte, baut die neue Kellerei.

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Page 14: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

1972 erwarben Wolf und Bettina Rogosky das Land- gut Podere Il Carnasciale in den Hügeln von Mercatale Valdarno. Noch im selben Jahr begann der Umbau nach den Plänen des Schweizer Architekten Rudolf Olgiati. Zu dieser Verbindung kam es über Paul Gredinger, den Leiter der damals bedeutenden Werbeagentur GGK (Gerstner, Gredinger, Kutter). Gredinger, selber Architekt, war ein grosser Anhänger von Olgiatis Stil, der sich durch eine ku-bische Formensprache auszeichnet.

Gredinger hatte den deutschen Werber Wolf Rogosky Anfang der 1970er Jahre als Leiter der Düsseldorfer GGK-Agentur engagiert. Rogosky entwickelte unter anderem die bekannte Jägermeister-Kampagne, in der alltägliche Ty-pen für den Kräuterlikör blödeln («Ich trinke Jägermeister, weil …»). Als 1974 die ersten dieser Farbanzeigen in den auflagestärksten Blättern geschaltet wurden, zeigten sie einen wohlgelaunten Herrn, der einen Jägermeister trank, «weil ich am liebsten im Wald und auf der Heide meine Freude habe». Modell stand der GGK-Chef Gredinger selber. Später wurde Rogosky nach New York geschickt, wo er die Zweigstelle leitete. 1983 folgte ein Wechsel in die GGK-Filiale nach Paris.

1996 starb Wolf Rogosky. In der Seine-Stadt wohnt heute noch Sohn Moritz, der seine Tätigkeit in der Mode-branche an den Nagel hängte und sich seither zusammen mit Mutter Bettina um die Caberlot-Vermarktung küm-mert – e benfalls ein Haute-Couture-Geschäft. Jährlich werden rund 3000 Magnums und 100 Doppelmagnums abgefüllt. Jede Flasche wird von Bettina Rogosky numme-riert, und sie führt über die Käufer Buch. Il Caberlot wird in 27 Ländern vertrieben, nur acht Prozent werden in Ita-lien selber verkauft. Hier teilen sich die rund 300 Flaschen 144 Weinhändler!

1988 kam der erste Il Caberlot auf den Markt. Der Auftritt ist über all die Jahre bis auf Nuancen unverändert

geblieben. Ein markantes Kreuz prägt die Etikette, es sym-bolisiert die Verbindung zweier Sorten, je nach Jahrgang verändert sich die Hintergrundfarbe. Zusätzlich ist eine kleine Figur abgebildet, sie erinnert an den Springer im Schach. Die Rogoskys haben ihn «Schnabelino» getauft. Die markanten Kreuzvariationen hat der befreundete und damals ebenfalls für die GGK tätige Grafiker Gerd Hiepler gepinselt. Er weilte zu Besuch auf Il Carnasciale und nahm eine Idee des damals kleinen Moritz auf, griff zu einem Naturborstenpinsel, zu japanischer Tinte und Aquarell-papier und schmierte Blätter mit X voll. Seither wählen Moritz und Bettina Rogosky für jede neue Abfüllung eine zu den Eigenarten des Jahrgangs passende Variante aus, kräftig oder zurückhaltend, dicht oder transparent.

Beim heftigen Frost im Winter 1985 erfroren auch die Bestände im Olivenhain. Statt neue Bäume zu setzen, entschieden sich Wolf und Bettina Rogosky, einen Wein-berg anzulegen. Sie bestockten ihn mit 3600 Caberlot- Reben – einer Züchtung, die sie in der Rebschule des Agro-nomen Remigio Bordini kennengelernt hatten. Bordini hatte die Sorte Ende der 1960er Jahre in einem Weinberg bei Padua entdeckt und vermehrt. In Rogoskys Projekt er-kannte er die Möglichkeit, das Potenzial der Unbekannten auszuloten. Es kam zu einer Vereinbarung, dass Caberlot ausschliesslich auf Podere Il Carnasciale angebaut wer-den darf, einer Abmachung, die auch nach dem raschen Erfolg des Weins und dem Tod Wolf Rogoskys Gültigkeit behielt.

Der Name Caberlot deutet darauf hin, dass es sich um eine Kreuzung zwischen Cabernet und Merlot handeln könnte. Kenner des Weins wie der Südtiroler Weinjourna-list Othmar Kiem vermuten aufgrund des aromatischen Profils, dass Carménère und Merlot im Spiel sind. Mittels einer DNA-Analyse könnte Gewissheit geschafft werden, doch das ist nicht in jedermanns Interesse. Die lockerbeerige

short Factsil caberlot

aDresse Podere Il Carnasciale, I-52020 Mercatale ValdarnoFon +39 055 99 111 42Mail [email protected]äche 4,7 HektarenrebpFlanzungen 1986, 1999, 2004, 2011, 2013erster Jahrgang 1988proDuKtion rund 3000 Magnums und 100 Doppel-magnums Il Caberlot, 6000 Flaschen CarnascialeVertrieb 8 Prozent Italien, 92 Prozent verteilt auf 27 Länderinhaber Bettina und Moritz RogoskyMitarbeiter Peter Schilling, Marco Maffeiberater Remigio Bordini, Vittorio Fiore

I l C a b e r l o t

«Das Interesse von Weinkennern am Caberlot hat

auch mit der Geschichte dieses Weins zu tun, der das

Resultat eines deutsch-italienischen

Abenteuers ist»J e n s P r i e w e

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Page 15: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Das Landgut Podere Il Carnasciale in den Hügeln

von Mercatale Valdarno, 1972 nach den Plänen des Architekten Rudolf Olgiati

umgebaut.

Moritz Rogosky kümmert sich zusammen mit seiner Mutter

um die Caberlot-Vermarktung.

Caberlot-Vertikale mit 20 Jahrgängen im Teatro

del Sale in Florenz.

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Page 16: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Traube hat optische Ähnlichkeit mit dem Cabernet franc. Sie reift spät und ist auch bezüglich Ertrag jedes Jahr für eine Überraschung gut. So trägt sie denn auf Podere Il Carnasciale den Übernamen «Diva».

Seit dem Start im Jahr 1986 hat sich die Rebfläche von 0,3 Hektaren auf heute 4,7 Hektaren erhöht. Alle paar Jahre wurde eine neue Parzelle angelegt. Durch den Ent-scheid, dafür unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten oder Höhenlagen auszusuchen, werden weitere wichtige Er-fahrungswerte mit dem Solitär gewonnen. Ein wesent-licher Anteil am Erfolg des Il Caberlot kommt gewiss dem Önologen Vittorio Fiore zu. Remigio Bordini holte ihn von Beginn weg ins Boot. Fiore ist noch heute dabei, wenn es darum geht, nach 22 Monaten Ausbau jede Barrique zu verkosten und dabei zu entscheiden, was Erst- und was Zweitwein wird. Ja, seit dem Jahrgang 2000 wird ein Zweit-wein angeboten, er heisst schlicht «Carnasciale».

Durch die fortlaufende Erweiterung der Produktion wuchs das Bedürfnis nach einem neuen Keller. Bei der Architektensuche fiel bei den Rogoskys bald wieder der Name Olgiati. Dieses Mal war Valerio gemeint, der Sohn von Rudolf Olgiati, der in die Fussstapfen des Vaters trat und ebenfalls Architekt wurde. Valerio Olgiati realisierte unter anderem den Neubau des Besucherzentrums des Schweizer Nationalparks in Zernez und die Umgestaltung des «Gelben Hauses» in Flims. 2007 legte er für Podere Il Carnasciale das Projekt Ca’berlot vor. Ein sinniger Namen: Ca’ steht in lokalen Dialekten für Casa. Auf Modellen wirkt das rostfarbige Gebäude wie ein Hangar. Fünf Jahre dauerte es, bis die Behören die Bewilligung für den Standort erteilten. Wenn alles rundläuft, kann der Spatenstich für den zwei Millionen Euro teuren Neubau noch in diesem Jahr stattfinden, so dass die Ernte von der-einst fünf Hektaren unter besten Bedingungen gekeltert werden kann.

2010 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaKein einfacher JahrgangGeerntet am 2. OktoberProduktion: 2425 Magnums Dunkles Kirschrot. Nase er-innert an Wein in Gärung, würzig, rotbeerig. Am Gaumen mittlere Fülle, beerig, feine Tanninstruktur, spürbares, doch gut eingebundenes Holz. Ein saftiger Wein von bemerkenswerter Länge.18 / 20 2016–2025

2009 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaPerfekter JahrgangGeerntet am 24. SeptemberProduktion: 3050 MagnumsDunkles Kirschrot. Intensives Bouquet, komplex, ex-zellente Mischung zwischen Würzigkeit und Frucht. Straffer, dichter Antrunk, ausgewogene Struktur, tragende Säure- und Tan-ninstruktur, Fruchtsüsse, Schmelz, langes Finale. Eine ausgesprochen ver-heissungsvolle Abfüllung. 19 / 20 trinken –2029

2008 il caberlotPodere Il Carnasciale,

Mercatale Valdarno, ToskanaMittelklassiger JahrgangGeerntet am 23. SeptemberProduktion: 3392 MagnumsDichtes Kirschrot. Mittlere Intensität, verhaltenes, durch Ausbau geprägtes Aroma. Noch strenger Antrunk, spürbares, leicht trocknendes Tannin, Kirschenfrucht, mittlere Länge, noch Flaschen-reifung brauchend.17 / 20 2016–2022

2007 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaKlassischer Jahrgang, grosser BotrytisdruckGeerntet am 25. SeptemberProduktion: 3080 MagnumsKirschrot. Intensives Bouquet, Tabak, Johannis-beeren, Brombeeren. Im Antrunk mittlere Fülle, noch deutlich geprägt vom Aus-bau, leicht trocknendes Tannin, Note von Orangen-zeste, Schwarztee, leicht vegetabil, gute Länge, noch Flaschenreifung brauchend. 18 / 20 2017–2027

2006 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaGuter Jahrgang, ähnlich

ein Kultwein wird zelebriert: Zur Feier der 25. Ernte schenkten Bettina und Moritz Rogosky im Teatro del Sale in Florenz 20 Jahrgänge Il Caberlot aus.

Jeder der rund 60 Verkoster hatte 20 Zalto-Gläser vor sich stehen. Der Jahrgang 1990 fehlte, da die gesamte Ernte von den Wildschweinen gefressen worden war, die Jahr-gänge 1989 und 1992 wurden aus Qualitätsgründen nicht in Magnums, sondern in 75-cl-Flaschen abgefüllt. Seit Jahrgang 2000 werden im Keller die Fässer zwei verschie-denen Abfüllungen zugeteilt (Il Caberlot, Carnasciale).Die jüngeren Jahrgänge gefielen alles in allem besser als die älteren. Das mag einerseits mit dem zunehmenden Alter der Reben, der Erfahrung in Weinberg und Keller und der Selektionsmöglichkeit durch den Zweitwein zu tun haben, andererseits ist das Alterungspotenzial der Sorte Caberlot in einem durchschnittlichen Jahr eher auf zehn als auf zwanzig Jahre ausgelegt. Der Wein erinnert in seinem Ausdruck eher an einen französischen als an einen italienischen Wein. Einige Jahrgänge ähnelten einem Bordeaux, andere einem Burgunder.

«In Magnumf laschen reift der Wein besser.

Ausserdem sind die grossen Flaschen schöner»

B e t t i n a R o g o s k y

Bettina Rogosky gibt sich bescheiden. Sie sei keine Winzerin, lediglich Weingut-Besitzerin. Jede Flasche wird von ihr nummeriert, über die Käufer führt sie Buch.

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wie 1996Geerntet am 3. OktoberProduktion: 2205 MagnumsMittleres Kirschrot. Inten-sives würziges Bouquet, vom Ausbau geprägt, frisch. Am Gaumen mittlere Fülle, feiner Schmelz, präsentes, gut eingebundenes Tannin, schlankes Finale. Ein Nasen-wein, etwas fehlende Dichte. 17 / 20 trinken –2018

2005 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaSehr guter JahrgangGeerntet am 1. OktoberProduktion: 2100 MagnumsLeuchtendes Kirschrot. Intensives, tiefgründiges Bouquet. Fruchtig, beerig, vielschichtig, fleischig wirkender Mittelteil, fein-körniges Tannin, nussig, saftiges, mittellanges Finale, an einen sehr guten Burgunder erinnernd.19 / 20 trinken –2022

2004 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaKlassischer JahrgangGeerntet am 4. OktoberProduktion: 1790 MagnumsJunges Kirschrot. Mittlere Intensität, nach Belüftung offen, attraktiv. Saftiger Antrunk, feine Tanninstruk-tur, auch im Mittelteil sehr frisch wirkend, rotbeerig, präsente Säure, langes

Finale. Ein komplexer, harmonischer Wein, noch etwas holzgeprägt. 18 / 20 trinken –2024

2003 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaKleiner JahrgangGeerntet am 13. SeptemberProduktion: 2170 MagnumsGereiftes Kirschrot. Ver-haltenes Bouquet, Hauch von Gummi, Röstnoten. Am Gaumen breiter Antrunk, spitze Säure, leicht trock-nendes Tannin, Röstnoten, etwas herbes, sprödes Fi-nale. Ein strenger Caberlot.16 / 20 trinken

2002 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaSchwieriger JahrgangGeerntet am 5. OktoberProduktion: 1450 MagnumsDichtes, dunkles Kirschrot. Intensives, pfefferiges Bou-quet, frische Frucht noten. Schlanker Antrunk, spürbare, doch gut einge bun dene Säure, feine Tan nin struktur, leicht bitterer Abgang. Ein Nasenwein, etwas aus der Reihe fallend. 17 / 20 trinken

2001 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaSehr guter JahrgangGeerntet am 10. Oktober

Produktion: 1585 MagnumsKirschrot. Recht intensives Bouquet, bereits gereifte Noten. Sauerkraut, Leder. warm wirkender Antrunk, etwas spitze Säure, präsen-tes, leicht trocknendes Tannin, mittellanges Finale. Möglicherweise nicht opti-male Flasche. 16 / 20 trinken

2000 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaMittelmässiger JahrgangGeerntet am 21. SeptemberProduktion: 1460 MagnumsHelles Kirschrot. Verhal-tene, würzige Nase, Vanille. Schlanker Antrunk, spürbare Säure, leicht trocknendes Tannin, eher kurzes, leicht metallisch wirkendes Finale. Ein kerniger Rotwein. 16 / 20 trinken

1999 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaGuter JahrgangGeerntet am 5. OktoberProduktion: 1510 MagnumsJung wirkendes Kirschrot. Recht intensives Bouquet, vielschichtig. Angenehm wirkender Antrunk, mittlere Fülle, präsentes, gut einge-bundenes Tannin, beeriges, feines Finale. Ein sehr safti-ger, harmonischer Caberlot. 18 / 20 trinken –2019

1998 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaGuter JahrgangGeerntet am 8. OktoberProduktion: 870 MagnumsDunkles Kirschrot. Mittlere Intensität, würzig, lederig. Präsenter Antrunk, gereifte Noten, Kaffee, trocknend, etwas metallisches Finale, das verkürzend wirkt. Eine eigenwillige Abfüllung.16 / 20 trinken –2018

1997 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaExzellenter Jahrgang, kleine Mengen

Geerntet am 20. SeptemberProduktion: 630 MagnumsDunkles Kirschrot. Viel-schichtiges Bouquet, würzig, Brotrinde. Dichter Antrunk, stoffiger, saftiger Mittelteil, reife rote Früchte, fleischiges Finale. Ein gehaltvoller, kom- plexer Rotwein mit Potenzial.19 / 20 trinken –2020

1996 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaGuter Jahrgang, grosse Mengen, erstmals über 1000 FlaschenDas Todesjahr von Wolf RogoskyGeerntet am 8. OktoberProduktion: 1120 MagnumsDunkles, gereiftes Kirschrot. Mittlere Intensität, leicht vegetabile Noten. Warm wir -kender Antrunk, feinkör-niges, leicht trocknendes Tannin, Teer, etwas breites Finale. Ein strenger Caberlot. 17 / 20 trinken

1995 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaExzellenter JahrgangGeerntet am 25. SeptemberProduktion: 650 MagnumsDunkles, leicht trübes Kirschrot. Verhaltenes Bou-quet, gereifte Noten, Leder, Würzigkeit. Im Antrunk streng wirkend, metallisch, kerniges Tannin, Tabak, flei- schiges Finale. Ein charakter- voller Jahrgang mit Reserven. 18/20 trinken –2020

1994 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaKlassischer JahrgangGeerntet am 4. OktoberProduktion: 738 MagnumsKirschrot. Auch nach Belüf-tung verschlossene Nase, vegetabile, würzige Noten, animalisch. Schlanker An-trunk, Noten von Karamell, feines, leicht trocknendes Tannin, etwas herbes Finale.16 / 20 trinken

1993 il caberlotPodere Il Carnasciale,

Mercatale Valdarno, ToskanaExzellenter JahrgangGeerntet am 1. OktoberProduktion: 633 MagnumsDichtes, dunkles Kirschrot. Verschlossen, nach Belüf-tung interessantes Bouquet mit balsamischen und lede-rigen Noten. Am Gaumen mittlere Fülle, frisch und fein wirkendes Tannin, gute Säurestruktur, schlankes Finale. Ein gehaltvoller, warm wirkender, gereifter Wein. 17 / 20 trinken

1991 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaSchwieriger Jahrgang, viel Regen im SommerGeerntet am 30. SeptemberProduktion: 420 MagnumsNoch jung wirkendes, helles Kirschrot. Intensives Bou-quet, mineralisch, feinwürzig. Intensiver Geschmack, im Mittelteil und Finale leicht metallisch wirkend, immer noch rotbeerig, schlankes, kurz wirkendes und leicht trocknendes Finale. 16 / 20 trinken

1988 il caberlotPodere Il Carnasciale, Mercatale Valdarno, ToskanaKlassischer JahrgangGeerntet am 26. SeptemberProduktion: 350 MagnumsHelles, gereiftes Kirschrot. Dezentes, würziges Bou-quet, pfefferig, Efeu, vege-tabil. Schlanker Antrunk, gut eingebundenes Tannin, frische Säure, Hauch Teer, sehr fein wirkendes Finale. Ein 25-jähriger Wein von bemerkenswerter Frische. 17 / 20 trinken

Erhältlich bei:

Vinothek Brancaia Seefeldstrasse 299, 8008 Zürich Fon 044 422 45 22 www.vinothek-brancaia.ch

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Nur Grossflaschen: 3000 Magnums, 100 Doppelmagnums jährlich.

I l C a b e r l o t : 2 0 J a h r g ä n g e

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3Verglichen wird 2013 mit 2007, ebenfalls kein einfaches Jahr im Bordelais. Bei den Preisen wird mit einem Abschlag von 20 bis 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet.Die wichtigsten Stichworte zum Bordeaux-Jahrgang 2013 lauten: verrieselte Blüte, viel Regen während der Ernte, unregelmässig gereifte Trauben. Nur mit Technik, Können und Glück waren die Winzer überhaupt in der Lage, gute Weine zu produzieren. Vom Frühjahr bis zum Fassausbau im Winter hatten sie laufend heikle Entscheidungen zu treffen. Und jede Einzelne war von signifikanter Bedeutung, weil sie die Qualität negativ beeinflussen konnte.Die Erträge lagen deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Auf vielen Châteaux bei 50 Prozent der Normalmenge, bei einigen sogar deutlich darunter. Auf Château Pichon Lalande wurde beispielsweise ein Fünftel einer normalen Ernte eingebracht.Bei der Primeur-Präsentation im Bordelais bewertete die SchweizeriSche weinzeitung viele 2013er mit 16 von 20 möglichen Punkten, auch solche

von namhaften Gütern. Allerdings sind das lauter Weine, die Bordeaux-Liebhabern Spass bereiten werden, weil sie weiche Tannine aufweisen, fruchtig sind und jung getrunken sehr bekömmlich sein werden. Sie haben aber nicht die Struktur, um 20 Jahre und länger zu altern. Die 2013er sind keine alkoholreichen Weine wie die 2009er und 2010er, sondern Clarets im klassischen Stil.Die Primeur-Kampagne der Weinhändler dürfte eher kühl ausfallen. Bei den 7 von uns vorgeschlagenen Best Buys spielt es keine Rolle, ob man sie in Subskription oder erst später kauft, ausser man möchte sich von einem bestimmten Wein ganz bestimmte Flaschengrössen in den Keller legen, Grossflaschen oder 3/8-Flaschen. Anders sieht das bei den 3 Must-haves aus: Die beiden Rotweine glänzen mit hervorragender Qualität, aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit scheint uns der Primeur-Kauf empfehlenswert zu sein. Und der Süsswein? Den sollte man nur schon deshalb bestellen, weil er zu den besten Sauternes der letzten Jahre gehört.

MUST-HAVES DES BORDEAUX-JAHRGANGS 2013

UND 7 BEST BUySNein, wir loben den jüngsten Bordeaux-Jahrgang nicht in den siebten Himmel. 2013 war ein schwieriges Jahr, eine harte Herausforderung für alle Winzer. Die trotzten mit rigoroser Selektion den Bedingungen und brachten recht respektable Weine ein.

Te x t : A n d r é K u n z

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MUST-HAVE

Voller Eleganz2013 PicHON LALANDEPauillac100 % Cabernet Sauvignonledigleich 20 Prozent der normalen Ernte produziertWürziges, mittelkräfti- ges, frisches, pfefferiges Bouquet, Pflaumen, grüne Kräuter, schwarzer Pfeffer, Minze, rote La-kritze, Cassis, schwarze Oliven. Ausgewogener, eleganter, frischer Gau- men mit guter, süsser Frucht, viel feines Tannin, kräftige Aromatik, feine vegetabile Aromen, dicht-verwobene, seidene Struktur, langer, feiner Abgang mit sehr guten Rückaromen.19 / 20 2021–2038

MUST-HAVE

Süsseste Versuchung2013 GUiRAUDSauternesSamtenes, dichtes, cremiges Bouquet, Mandel-creme, Vanille, Honig, Dörraprikosen, Mirabellen-konfitüre. Molliger, dichter, üppiger Gaumen, kräftige, gute Süsse, frische Säure, vielfältige, kräftige Aromatik, gut opulente Struktur, langer, dichter, kräftiger Abgang mit kräftigen Rückaromen.19 / 20 2022–2050

MUST-HAVE

Ein Paketvoller Aromen2013 LES cARMES HAUT-BRiONPessac-Léognan59 % Cabernet franc, 19 % Cabernet Sauvignon, 22 % MerlotErtrag: 21 hl / haKräftiges, süsses, frisches Bouquet, Kirsch-kompott, Pflaumen, Tabak, Minze, helles Caramel, Leder. Ausgewo-gener, kräftiger, eleganter, vielschichtiger Gaumen mit samtener Frucht, viel feines Tannin, kräftige, würzige Aromatik, dichte, elegante, fein muskulöse Struktur, langer Abgang mit kräftigen, süssen Rückaromen. Kann noch zulegen.18 / 20 2020–2035

BEST BUY

Zuverlässig wie gewohnt2013 DU RETOUTHaut-Médoc55,4 % Cabernet Sauvignon, 21 % Petit Verdot, 20 % Merlot, 3,6 % Cabernet francErtrag: 35 hl / ha, Produktion: 73 000 FlaschenFeinherbes, würziges, elegantes Bouquet, rote und blaue Beeren, Kräuter, feine Röst- aromen, Milchkaffee. Feingliedriger, aroma- tischer Gaumen, fein-sandiges Tannin, klassische Struktur, kräf tige Aromatik, langer Abgang.17 / 20 2018–2028

BEST BUY

Ein wuchtiger Power-Wein2013 LéOViLLE-POyfERRéSt-JulienSamtenes, würziges, kräftiges Bouquet, schwarze Beeren, Tabak, Lakritze, Brombeeren, Rauch, Röst-aromen, schwarzer Pfeffer. Kräftiger, klassischer Gaumen, gute Frucht, viel fein trockenes Tannin, kräftige, würzige Aroma- tik, maskuline Struktur, langer, kräftiger Abgang, gute Rückaromen.18 / 20 2021–2036

B o r d e a u x - J a h r g a n g 2 0 1 3

BEST BUY

Charme mit Kraft gepaart2013 LiLiAN LADOUySSaint-Estèphe40 % Cabernet Sauvignon, 55 % Merlot, 3 % Petit Verdot, 2 % Cabernet francSamtenes, fruchtiges, molliges, süsses Bouquet, Amarenakirschen, schwarze Beeren, Mocca, fein Caramel, Kohle. Aro matischer, kräftiger, rustikaler Gaumen, gute Frucht, bourgeoise Struktur, viel gutes Tannin, kräftige, würzige Aromatik, langer, süsser Abgang.17 / 20 2020–2038

BEST BUY

Delikatesse mit Tiefgang2013 BOURGNEUf-VAyRONPomerolSamtenes, süsses, kräf-tiges Bouquet, Erdbeeren, Mocca, fein Caramel, Vanille, Röstaromen. Fein cremiger, eleganter Gaumen mit süsser Frucht, feines Tannin, samtene Struktur, kräftige, süsse Aromatik, langer, feinherber, aroma-tischer Abgang, gute Rückaromen. Ein delikater Pomerol mit Tiefe.17 / 20 2020–2032

BEST BUY

Würzig und voller Kraft2013 BRANAS GRAND POUJEAUXMoulis50 % Merlot, 45 % Cabernet Sauvignon, 5 % Petit VerdotDuftiges, süsses, würzi - ges Bouquet, Brombeeren, Leder, Tabak, Cassis. Ausgewogener, samtener, kräftiger Gaumen mit sehr guter Frucht, feines Tannin, kräftige, würzige Aromatik, langer, voller Abgang.17 / 20 2019–2034

BEST BUY

Süsse Rückaromen2013 cLéMENT-PicHONHaut-Médoc Samtenes, fein opulen- tes, kräftiges Bouquet, schwarze Beeren, fein Pflaumen, Mocca, Tabak, Schokolade. Ausge-wogener, mittelkräftiger, frischer Gaumen, gute, süsse Frucht, gutes Tannin, cremige Struktur, kräftige, dunkle Aromatik, langer, voller Abgang mit süssen Rückaromen.17 / 20 2019–2034

BEST BUY

Chinesischer St-Emilion2013 BELLEfONT-BELciERSt-EmilionFeines, elegantes Bouquet, Kirschen, Damassine-pflaumen, Mocca, fein Caramel. Ausgewogener, seidener Gaumen, frische Frucht, viel feines Tan- nin, kräftige, süsse Aroma-tik, langer, eleganter, dichter Abgang.17 / 20 2019–2034

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am HöcHsten«Colomé war das schwierigste und herausforderndste Projekt meines Lebens», sagt Donald Hess. Der Schweizer Unternehmer und Kunstmäzen hat sich in Argentiniens Bergen einen Traum erfüllt – das höchstgelegene Weingut der Welt. Es f loriert.

Te x t : E l s b e t h H o b m e i e r

H e s s F a m i l y , G l o b a l P l a y e r d e s W e i n s

Das letzte Stück bis zum Weingut Colomé von Donald Hess: Ein fünfstündiger Trip mit Geländewagen führt durch den Nationalpark Los Cordones, erst durch grüne Bergtäler, dann durch endlose Kakteenwüsten.

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H e s s F a m i l y , G l o b a l P l a y e r d e s W e i n s

Die Strasse ist eine einzige Geröllpiste. Sie schlängelt sich an roten Felswän-den vorbei, führt durch Steinwüsten und durchquert grüne Täler. Es geht bergan, immer weiter hinauf. Der Pfad kämpft sich über enge Bergpässe und wird auch mal von Flüssen überquert. Nach starken Regenfällen ist da wohl kein Durchkommen mehr. Kondore kreisen in der Luft, Lamas grasen am Strassenrand und beäugen das Auto – sie sind keinen Verkehr gewohnt.

Wir sind in den Anden, in Salta, der nördlichsten Provinz von Argen-tinien, im Dreiländereck unweit der Grenze zu Bolivien und Chile. Und wir wollen nach Colomé, dem legendären Weingut der Hess Family Estates, fünf Autostunden von der Stadt Salta entfernt. Ein Weingut der Super-lative: das älteste von Argentinien und das am höchsten gelegene der Welt. Und wohl auch eines der weltweit aufwendigsten – 15 Millionen Dollar soll Donald Hess, der charismatische Unternehmer aus Bern, in die Infrastruktur investiert haben.

Für Hess war es ein «coup de foudre», als er 1996 zum ersten Mal ins Valle Calchaquí kam und hier zufällig den Wein «Colomé Vino Tinto» trank. Er erinnert sich immer noch an diesen Moment: «Diese Farbe, diese Kraft des Weins. Und diese einmalig schöne Landschaft. Ich sagte zu meiner Frau: Das ist ein roher Diamant!» Diesen Diamanten wollte er entdecken. Doch die Strasse war in der Regenzeit unpassierbar – Donald und Ursula Hess konnten die Bodega erst zwei Jahre später besuchen. Die Kaufverhandlungen zogen sich dahin – Raul Davalos, der Eigner des von seiner Familie im Jahre 1831 gegründeten Gutes, willigte erst drei Jahre später ein. 2001 konnte die Hess Group das Dorf und das Gut Colomé mit einer riesigen umliegenden Fläche von 64 000 Hektaren kaufen. «Die 57 Häuser des Dorfes waren praktisch Ruinen mit lecken Dächern, kaput-ten Fenstern und Türen, es gab kein fliessendes Wasser, kein Telefon, keine Elektrizität», erinnert sich Hess.

Heute steht hier ein Dorf mit Schule, Kirche, einem Laden und einem einfachen Restaurant für die Einheimischen, die praktisch aus-nahmslos auf dem Weingut arbeiten. Es gibt eine Kellerei mit modernster Technik, ein Visitors Center mit gepflegtem Restaurant und eine Estancia mit neun Gästezimmern. Sowie ein atemberaubendes Museum ausschliess-lich mit Werken des Lichtkünstlers James Turrell, das weltweit einzige seiner Art, ein Geschenk des Kunstfreundes und -mäzens Donald Hess. Wein und Kunst, diese zwei Leidenschaften prägen sein Lebenswerk: Auch in den Hess-Weingütern in Kalifornien und in Südafrika gehört ein Museum wie selbstverständlich dazu.

Von der riesigen Fläche sind heute rund 100 Hektaren mit Reben bestockt. Rund ein Zehntel der Stöcke sind zwischen 60 und 150 Jahre alt.

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GrÜnDUnG 1831ÜBernaHme DUrcH

DIe Hess GroUP 2001reBFLÄcHe 100 haHöcHster WeInBerG Altura Máxima auf über 3000 HöhenmeternHaUPtsorte MalbecWeInmacHer

Thibaut DelmotteWeIne Drei Malbecs aus verschiedenen HöhenlagenWeIneXPort Weltweit in über 25 Länder

«In Colomé haben wir 340 Sonnentage im Jahr, einer der

Gründe, weshalb hier oben der Wein so gut gedeiht»

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Die Amalaya-Weinberge liegen in einer eigentlichen

Wüste und werden mit Tiefenbohrungen bewässert.

Amalaya bedeutet in der lokalen Sprache «Hoffnung

auf ein Wunder».

Das Dorf und seine Kinder, das Gut Colomé und

Ursula und Donald Hess. Vor zwölf Jahren gabs

57 Häuser, praktisch Ruinen, kein fliessendes

Wasser, kein Telefon, keine Elektrizität. Heute steht hier

ein Dorf mit Schule, Kirche und einem Laden.

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Die Hauptsorte ist Malbec, 1831 aus Frankreich nach Argentinien geholt – noch vor der Phylloxera, der grossen Reblausplage, die später in Europa wütete. Dem Malbec behagte das Klima derart gut, dass er heute als die typische «Nationalsorte» Argentiniens gilt. Insgesamt verarbeitet Thibaut Delmotte, der junge französische Winemaker von Colomé, heute die Trau-ben von 150 Hektaren. Dazu gehören auch die 25 Hektaren in Altura Máxima – also jene Trauben, die auf über 3000 Höhenmetern wachsen –, dem höchsten Weinberg der Welt. Neben dem Malbec scheint auch Pinot noir, Chardonnay und Sauvignon blanc die Höhe mit den extremen Tem-peraturschwankungen zwischen Tag und Nacht zu passen. «Je höher die Lage, desto dicker entwickelt sich die Traubenhaut als Schutz der Beere. Das gibt dem Wein eine tiefere Farbe, aber auch frischere Aromen und mehr Komplexität», erklärt Thibaut Delmotte.

Delmotte leitet die Kellerei von Colomé seit 2005 und ist auch für die Weinbereitung von Amalaya zuständig, dem zweiten grossen Betrieb im tiefer gelegenen Cafayate. Die magische Grenze liegt bei 2000 Metern: Alles, was darüber wächst, wird in Colomé verarbeitet, alles darunter geht in die Pressen, Tanks und Fässer in Amalaya, wo inzwischen weitere 250 Hektaren bepflanzt sind. Die Philosophie lautet: Colomé steht für

H e s s F a m i l y , G l o b a l P l a y e r d e s W e i n s

Die Colomé-Estancia. Die Räume sind um einen

lauschigen Innenhof gruppiert. Zwei Master-Suiten und sieben

Junior-Suiten mit Terrassen, Cheminée und Wi-Fi. Haute-

Cuisine-Restaurant, Bibliothek und Wein-Bar. Dazu Gärten,

Gym, Swimmingpool, Tennisplatz, Mountainbikes

und Pferden zum Ausreiten.

Die sich in die Landschaft duckende Estancia in der späten

Nachmittagssonne (rechts), im Hintergrund der schnee-

bedeckte El Porvenir.

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reinsortige Terroirweine aus Single Vineyards, Amalaya für Blends auf hohem Niveau. Dessen Cuvées aus verschiedenen Traubensorten sind für Argentinien eher eine Ausnahme – hier wurde von jeher stark auf reinsortige Weine gesetzt –, aber offenbar auch eine Marktlücke. Denn das Label Amalaya, das ursprünglich eher als Zweitwein von Colomé geplant war, hat sich mit grossem Erfolg verselbständigt und kommt derart gut an, dass inzwischen zwei weitere Weingüter in Cafayate dazu-gehören und 25 Prozent der Trauben noch zugekauft werden. Amalaya expandiert weiter: Geplant ist für Ende dieses Jahres die Lancierung eines Espumante aus mehrheitlich Riesling-Trauben mit einem Anteil Torron-tés. Angedacht ist auch ein spezieller Icon Malbec. Und soeben wurde eine weitere Neuheit lanciert: Amalaya Malbec (mit etwas Syrah und Cabernet Sau vignon) in einer Dreiliter-Kartonpackung. «Diese ist aus-schliesslich für den skandinavischen Markt gedacht und entspricht dem Bedürfnis von Ferienhaus- und Bootsbesitzern», erklärt Managing Director Christoph J. Ehrbar.

Für alle Weine gilt dasselbe Motto: Möglichst naturnah. Und mög-lichst hohe Qualität. Thibaut Delmotte vinifiziert die Trauben der einzel-nen Blocks in Colomé getrennt, lässt die roten bis zu 30 Tage im Tank

mazerieren, bevor sie ins Barrique kommen. Die neuen Fässer aus fran-zösischer Eiche werden zuerst in Amalaya eingesetzt und kommen dann nach zwei Monaten nach Colomé – die unterschiedlichen Höhenlagen und dadurch verschobenen Erntezeiten machen es möglich. Die extreme Abgeschiedenheit und die beschwerlichen – und manchmal sogar unpas-sierbaren – Transportwege stellen das Team ohnehin vor ungewohnte logistische Probleme. «Inzwischen transportieren wir den in Colomé verarbeiteten und gereiften Wein in grossen Gefässen hinunter in unsere Kellerei von Amalaya, wo er dann filtriert und auf die Flaschen gefüllt wird», erklärt er. Das Durchgerütteltwerden auf den holprigen Wegen verträgt er so weit besser.

Das grosse und wichtige Thema der argentinischen Hess-Weine ist und bleibt die Lage mit ihren Bergen und Hochplateaus, das Markenzei-chen der Weinprovinz Salta. Die Salta-Weine unterscheiden sich deutlich von den tiefer gelegenen – und bei uns weit bekannteren – aus Mendoza. Thibaut Delmotte macht in Colomé drei Malbecs aus verschiedenen Höhenlagen: Die Rebberge von Colomé liegen auf 2300, jene von El Arenal auf 2600 und die von Altura Máxima auf 3111 Metern. Dazu kommt Amalaya / La Brava auf 1700 Metern. «Wir sind die einzige Bodega der

«Als wir das erste Mal herkamen, fühlten wir uns 50 Jahre

in der Zeit zurückversetzt, so wie hier noch Wein gekeltert wurde»

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Page 26: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Donald Hess in weissem Hemd, schwarzer Weste,

mit Cowboyhut. Zusammen mit dem amerikanischen

Lichtkünstler James Turrell. Hess, einer seiner

wichtigsten Sammler, liess für Turrell das Museum

bauen. Spektakuläres Herz-stück ist der illuminierte

Skyspace mit Luke zum Himmel. Der Name des Werks:

«Unseen Blue». Auf Steinbänken oder dem

spiegelglatten Boden sitzend verändert sich bei an- und abschwellendem Licht im Minutentakt die

Wahrnehmung des Himmels.

Welt, die Malbec in vier verschiedenen Höhen produziert», betont er stolz. International vermarktet werden heute erst der Amalaya Vino Tinto Malbec, der Blend Amalaya Gran Corte, der Colomé Estate Malbec sowie die Colomé Reserva Malbec aus den ältesten Trauben.

Aber Delmotte ist am Tüfteln. Vom 2012er Jahrgang hat er drei ver-schiedene Höhenlagen separat gekeltert und abgefüllt: Malbec Cafayate (1700 m), Malbec Colomé (2300 m) und Malbec El Arenal (2600 m). Nur 2000 Flaschen von jedem, noch mit handgeschriebenen Etiketten ver-sehen. Als Dreierpack können sie von den Besuchern und Gästen des Weinguts gekauft werden – aber nur vor Ort, als spezielles Souvenir. Ein Tasting zeigt: Je tiefer, desto fruchtiger, je höher, desto erdiger und gerb-stoffhaltiger der Wein. All diese Komponenten vereinigen sich vorläufig im Colomé Estate Malbec mit der roten Etikette: «Dies ist unser Flagship-Wein, eine Vermählung aller drei Höhenlagen», erklärt Thibaut Delmotte. Eine Rarität bleibt vorläufig der Altura Máxima, dessen erster Jahrgang, 2013, erst gerade auf die Flaschen gefüllt worden ist – zehn Jahre nach der Pflanzung! «In dieser extremen Höhe wachsen die Reben halt auch extrem langsam», erklärt Delmotte. Und meint, dass es wohl zehn weitere Jahre brauche bis zum absoluten Höhepunkt – ein interessantes, aber auch auf-wendiges Experiment. Nicht auf dem Schweizer Markt erhältlich ist leider ein wunderbar runder, samtiger, aromatischer Malbec namens Colomé Auténtico. Er wurde auf traditionelle Art vergoren und hat kein Eichen-holz gesehen – «es ist eine Hommage an die Familie Davalos, die nie Barriques verwendet hat», erklärt Thibaut Delmotte.

Der Chauffeur, der uns auf der Geröllpiste wieder fünf Stunden hinunter nach Salta fährt, erzählt dann eine etwas ausführlichere Story. Der Besitzer des «Parilla el Gaucho», eines berühmten Restaurants in Buenos Aires, war auf Colomé zu Besuch. Beim Essen fragte ihn Donald Hess nach seinem liebsten argentinischen Wein. «Natürlich Colomé», ant-wortete der Gast. Aber dämpfte Hess’ Freude sogleich: «Nicht der Wein von heute, sondern jener von Davalos, dem einstigen Besitzer.» Donald Hess überlegte kurz und fragte dann: «Wie viele Kisten würden Sie davon nehmen?» «400 Kisten», sagte der Gaucho-Mann – «okay, wir werden liefern», sagte Donald Hess. Und bat Delmotte, eine Partie Malbec künftig ohne Holz zu vinifizieren, eben «auténtico», so wie in früheren Zeiten. Das «Gaucho» in Buenos Aires bezieht übrigens inzwischen mindestens 600 Kisten jährlich. Fo

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Hess collection Winery mount Veeder, napa Valley, Kalifornien

1978 kaufte Donald Hess (Foto) auf einer Amerikareise – er suchte eigentlich eine Wasserquelle – Land am Mount Veeder, weil er überzeugt war, dass diese höchste Lage des Napa Valley mit ihren kühlen Winden ideal für grosse Weine sei. Der Erfolg der Hess-Collection-Weine gab ihm recht, vor allem der Chardonnay und der Cabernet Sauvignon überzeugen mit Komplexität, Struktur und Eleganz. Verantwortlich für die Produktion ist Winemaker Dave Guffy, das Visitors Center und vor allem das einzigartige Hess-Museum mit internationalen zeitgenössischen Kunstwerken ziehen Besucher in Scharen an.

artezin mendocino county, sonoma, amador, Kalifornien

Der Name Artezin steht für hochwertigen Zinfandel, aber auch für Petite Sirah und Carignan aus dem Norden von Kalifornien. Verantwortlich ist Winemaker Randle Johnson (Foto), der die Ernten von kleinen Weinbauern verarbeitet, die alte, unbewässerte Rebstöcke seit Generationen pflegen. Das Gut ist bekannt für seine Zinfandel Mendocino und Zinfandel Dry Creek Valley.

sequana und macPhail Wines russian river Valley und Healdsburg, Kalifornien

Auf dem Weingut Sequana verarbeitet Winemaker James MacPhail (Foto), ein aus ge -wiesener Pinot-noir-Spezialist, die heikle Traube von besten Einzellagen vom Russian River und von den Santa Lucia Highlands in Monterey. Aufgekauft werden nur Trauben von kleinen Familienbetrieben, welche das Land naturnah bewirtschaften. Auf dem Markt sind die Pinots noirs Sundawg Ridge, Lakeview, Dutton Ranch (alle Russian River) sowie Sarmento Vineyard (Santa Lucia).Auf dem eigenen Weingut im nordkalifornischen Healdsburg entstehen die Macphail Family Wines – natürlich ebenfalls aus Pinot noir.

1000 Hektaren, über 20 millionen Flaschen

aUF VIer KontInenten zU HaUse: Hess FamILy estatesAls Schweizer Familienunternehmen besteht die Hess Family Estates AG seit 1844. Ursprünglich stand das Bierbrauen (Steinhölzli Brauerei, Bern-Liebefeld) im Vordergrund. Donald Hess als Vertreter der vierten Generation begeisterte sich jedoch zunehmend für Wein, (Valser-)Wasser und Kunst, baute über Jahrzehnte hinweg ein Imperium auf vier Kontinenten auf – mit der Philosophie, in jedem Land die typischen Weinsorten in höchster Qualität zu produzieren. Die gesamte Rebf läche der Hess Estates liegt bei 1000 Hektaren, die Produktion bei 20 Millionen Flaschen.

H e s s F a m i l y , G l o b a l P l a y e r d e s W e i n s

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Bodega colomé calchaquÍ Valley, salta, argentinien

Colomé wurde 1831 gegründet und ist das älteste bestehende Weingut Argentiniens. Seine Weinberge liegen auf 2100 bis 3111 Metern und sind damit die höchsten der Welt. Die Bodega verfügt über vier Hektaren wurzelechte, über 150-jährige Rebstöcke sowie über weitere sieben Hektaren Reben, die zwischen 60 und 100 Jahre alt sind. Hier wachsen der rote Malbec und der weisse Torrontés, die sortenrein gekeltert werden und seit Jahren zu den Spitzenreitern der argentinischen Weine zählen. Donald Hess kaufte 2001 das Gut und eröffnete 2009 das einzigartige James-Turrell-Museum. Winemaker ist der Franzose Thibaut Delmotte (Foto).

Glen carlou Paarl, südafrika

Donald Hess kaufte das Weingut in der Nähe von Kapstadt vor allem seines legendären Chardonnays wegen, der traditionelle europäische Weinbereitung mit dem fruchtbetonten Stil Südafrikas vereint. Die beiden Top-Weine Quartz Stone Chardonnay und Gravel Quarry Cabernet Sauvignon werden aus den Trauben von Einzellagen vinifiziert, verantwortlich zeichnet Winemaker Arco Laarman. Das Weingut ist auch für sein Gourmet-Restaurant berühmt und das Museum mit afrikanischer Kunst.

Bodega amalaya cafayate, salta, argentinien

In der Sprache der lokalen Indios bedeutet Amalaya «Hoffnung auf ein Wunder». Hess verarbeitet die Trauben von Amalaya und den eigenen benachbarten Gütern Las Mercedes und La Brava (1700 m ü. M.) in einer neu gebauten zentralen Kellerei. Das Markenzeichen von Amalaya sind seine Blends: der weisse Torrontés-Riesling, der Rosado aus Malbec und etwas Torrontés (5 %), der Tinto Malbec mit etwas Syrah (10 %) und Cabernet Sauvignon (5 %), der Gran Corte aus 85 Prozent Malbec sowie Tannat und Cabernet franc (je 7,5 %). Neu ist der Blanco dulce, ein Vin doux naturel aus 85 Prozent Torrontés und 15 Prozent Riesling, geplant sind ein Icon Malbec und ein Espumante. (Foto: Amalaya Winzer Javier Grane)

Peter Lehmann Wines Barossa Valley, australien

Das Gut Peter Lehmann Wines wurde schon mehrfach als bester Weinbetrieb Australiens ausgezeichnet. Heute steht es unter Leitung von Jeff Bond (Foto), Winemaker ist Andrew Wigan. Die Weinstöcke sind bis zu 140 Jahre alt und erbrin-gen einen hervorragenden Shiraz. Das Gut stiess im Jahr 2003 zur Hess Family, die Angebotspalette ist breit und steht weltweit für ein herausragendes Preis-Genuss-Verhältnis. Das Flaggschiff ist der Stonewell Shiraz, bekannt und beliebt sind auch Eight Songs Shiraz, Eden Valley Riesling und der Chardonnay.

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H e s s F a m i l y , G l o b a l P l a y e r d e s W e i n s

2010 cHarDonnay, Hess coLLectIonNapa Valley, Kalifornien 100 % ChardonnayFr. 24.50Intensives Goldgelb. Betö-ren des Bouquet mit Zitrus- und Vanillenoten. Im Gaumen cremig und vollmundig, konzentrierte Fruchtaromen von Birne, Mandarine und Zitrone, füllig und trotzdem elegant, perfekt ausbalan-cierte Barrique note, ideal zu geräuchertem Lachs, Jakobsmuscheln oder hellem Fleisch.18 / 20 trinken –2017

2010 treo, Hess seLect Kalifornien (Napa, Monterey, Mendocino)45 % Merlot, 37 % Syrah, 14 % Petite Sirah, 2 % Malbec, 2 % MourvèdreFr. 19.90

Schöne Purpurnoten im Glas. In der Nase frisch geerntete Trauben, vollfruchtig mit Aromen von wilden Kirschen, Pflaumen und Vanille. Süffig, weich, unkompliziert.16 / 20 trinken –2016

2010 caBernet saUVIGnon moUnt VeeDer, Hess coLLectIon Mount Veeder, Napa Valley, Kalifornien84 % Cabernet Sauvignon, 13 % Malbec, 3 % Petit Verdotvon den höchstgelegenen Reben Kaliforniens Fr. 49.–Geschmeidiger, kraft- und gehaltvoller Cabernet mit gut eingebetteten Tanninen, feine Röstnoten, Brombeeren- und Kirschen-aromen, präsenter Ab- gang. Ein he rausragender Napa-Cabernet.19 / 20 trinken –2019

2011 zInFanDeL artezInMendocino County, Kalifornien90 % Zinfandel, 10 % Petite SirahFr. 14.50In der Nase aromatisch-beerig. Am Gaumen viel-schichtig und abgerundet mit Aromen von Himbeeren und Brombeeren, schwarzer Pfeffer, harmonisches Spiel von Frucht und Würze, mit leichter, sortentypischer Süsse. Easy drinking.15 / 20 trinken –2016

2009 stoneWeLL sHIraz Peter LeHmannBarossa Valley, Australien100 % ShirazFr. 55.–Tiefdunkle Farbe. Intensives Bouquet, Pflaumen, Ge würze, Schokolade. Kräftige Tan-nine am Gaumen, gut einge-bettete Säure, gut struktu-

In der Einsamkeit des argentinischen Hochlandes versteckt sich das Weingut

Colomé. Panoramablick von der Strasse aus, kurz

bevor man die Ranch von Donald Hess auf

2300 Metern erreicht.

Colomé Estate Malbec mit der roten Etikette:

der argentinische Flagship-Wein von Hess.

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rierter Wein. Der Spitzen-wein von Peter Lehmann. 18 / 20 trinken –2019

2012 cHarDonnay GLen carLoU Paarl, Südafrika100 % ChardonnayFr. 15.90Lebhaftes Blassgelb. Aromatisches Bouquet mit Stachelbeeren-, Zitrus- und Pfirsicharomen. Im Gau-men cremige Fülle, kompakt, kernig, gut eingebettete Säure, mineralisch-würzig, finessenreich. Ein Char-donnay im klassisch-fran-zösischen Stil. 19 / 20 trinken –2018

2010 GranD cLassIqUe GLen carLoU Paarl, Südafrika52 % Cabernet Sauvignon, 16 % Malbec, 16 % Merlot, 12 % Petit Verdot, 4 % Cabernet francFr. 18.90Intensives Kirschrot. In der Nase Aromen von schwarzen

Beeren und Kirschen. Am Gaumen intensive Frucht, reife, weiche Tannine, abge-rundete Aromatik, nachhal-tiger. Abgang. Süffiger Be-gleiter zu kräftigem Fleisch.17 / 20 trinken –2018

2012 amaLaya BLancoValle Calchaquí, Provinz Salta, Argentinien85 % Torrontés, 15 % RieslingParfümiertes, süsses, flo-rales Bouquet, Rosenwas-ser, Veilchen, frische Trau-ben, Lavendel. Molliger, leichter Gaumen mit süsser, duftiger Aromatik, wenig Säure, duftiger Abgang.16 / 20 trinken –2015

2012 amaLaya Gran corteValle Calchaquí, Provinz Salta, Argentinien85 % Malbec, 7,5 % Tannat, 7,5 % Cabernet francFr. 19.90Purpurfarbe. Intensive Aro-men von Brombeeren und Heidelbeeren, ein Hauch Minze. Prägnante Note von

Gewürzen, weiche Tannine, feine Holznoten, präsenter Abgang. Ein eleganter, fruchtiger Wein. 17 / 20 trinken –2018

2013 coLomÉ torrontÉsValle Calchaquí, Provinz Salta, Argentinien100 % TorrontésGeerntet in drei verschie-denen Höhenlagen (1700 m, 2000 m, 2300 m ü. M.), die tieferen Lagen bringen die Aromen und Struktur, die höheren die EleganzFr. 13.40Würzig bis leicht pikant, Jasmin-, Rosen-, Zitrus- und Grapefruitaromen. Fri-scher, aromatischer, spezi-eller Weisswein – ideal als Apéritif oder zu Fisch und Meeresfrüchten. 17 / 20 trinken –2015

2011 coLomÉ maLBec estateValle Calchaquí, Provinz Salta, Argentinien85 % Malbec, plus Tannat,

Cabernet Sauvignon, Syrah und Petit VerdotVon bis zu 160-jährigen Rebstöcken (2300 m ü. M.)15 Monate in französischen Eichenfässern gereiftFr. 24.90Dichtes Kirschrot. Intensive und komplexe Aromen, schwarze Beeren, Noten von Gewürznelken und Muskatnuss. Seidige Tannine, mundfüllender, gewaltiger Körper, eleganter langer Abgang. 18 / 20 trinken –2018

Erhältlich bei:

Münsterkellerei Kramgasse 45 und Münstergasse 40, 3011 Bern Fon 031 312 17 17 www.muensterkellerei.ch

Schüwo Schützenmattweg 32 5610 Wohlen Fon 056 622 18 20 www.schuewo.ch

Landolt Weine Bederstrasse 77 8027 Zürich Fon 044 283 26 26 www.landolt-weine.ch

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Page 32: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

– Christoph J. Ehrbar, zur Hess Family zählen acht Weingüter auf vier Kontinenten. Welcher Kontinent macht am meisten Freude?Genau genommen sind es vier Firmen mit sechs Weingütern und acht Marken. Die tiefsten Emotionen verbinden uns mit unseren noch jungen Gütern in Südamerika – da liegt sehr viel Herzblut drin. Von der Wich-tigkeit her gesehen steht aber Nordamerika weit vorn. Dort sind wir mit unserem gesamten weltweiten Sortiment präsent und sehr gut positio-niert, es ist unser wichtigster Markt, der 60 Prozent des Jahresumsatzes generiert.– Welches Gut macht eher Sorgen?Argentinien, unser jüngstes Kind. Da haben wir alles von null auf auf-gebaut. Kein einfaches Land, die Inflation und die grosse Bürokratie erschweren das Leben und das Arbeiten. Aber wir lieben den Ort heiss und sind dort auch sehr präsent. Wir verkaufen inzwischen 40 Prozent der argentinischen Weine im Land selber, im immerhin siebtgrössten Weinland der Welt. – Können Sie die verschiedenen Anbaugebiete von Hess Family Estates kurz charakterisieren?Für uns ist das Terroir das A und O des Weinmachens. In jedem Erdteil die allerbesten und am besten geeigneten Trauben anzupflanzen – darauf beruht das Konzept unseres Hauses. Wir sind davon überzeugt, dass der beste Malbec in Argentinien wächst, der beste Cabernet Sauvignon im Napa Valley, der beste Shiraz im Barossa Valley. Im Mendocino County ernten wir Zinfandel, in Sonoma und Monterey gedeiht ein wunderbarer Pinot noir in Einzellagen. Nur Südafrika ist eine Ausnahme, dort kultivieren wir nicht den typischen Pinotage, sondern setzen auf den hervorragenden Chardonnay und auf Bordeaux-Blends. Ich glaube, wir leben den Terroir-gedanken so konsequent wie kaum ein anderer Weinbetrieb. – Sie setzen gänzlich auf die Weine der Neuen Welt.Aus Überzeugung. Wobei für mich der Ausdruck Neue Welt irreführend ist. In Colomé in Argentinien stehen noch Weinstöcke aus dem Gründungs-

jahr 1831. Und vier Hektaren Reben sind über 150-jährig. Im australischen Barossa Valley haben wir Shiraz-Stöcke aus dem Jahr 1885. Das ist doch schon eine recht weit zurückreichende Weinkultur. Kontern muss ich stets auch das Vorurteil, dass in diesen Ländern der Wein «gemacht» sei. Wir machen die Weine nicht mit irgendwelchen Tricks, sondern arbeiten mit einem Naturprodukt, das in naturnah bewirtschafteten Rebbergen wächst, mit Temperaturschwankungen, die in Argentinien bis zu 30 Grad zwischen Tag und Nacht betragen können. – Einzig Europa fehlt in Ihrer Palette?Das wird wohl auch so bleiben. Es lässt sich weder in Italien, Frankreich noch in Spanien ein qualitativ hervorragendes Weingut mit mindestens 70 Hektaren Rebland finden – eine kleinere Fläche macht wirtschaftlich wenig Sinn. Europa ist aus anderem Grund für uns sehr bedeutend: ab-satzmässig. Es ist unser drittwichtigster Markt. An erster Stelle stehen nach wie vor die Vereinigten Staaten – 95 Prozent unserer US-Weine verkaufen wir auch dort. Jetzt stelle ich mal eine gewagte Beauptung auf: Der Durchschnittsamerikaner versteht mehr von Wein als der Durchschnittseuropäer.– Wie kommen Sie denn darauf?Für uns Europäer ist Wein ein Teil unserer Kultur, wir wachsen damit auf, ohne uns gross damit auseinanderzusetzen. Der Amerikaner darf erst mit 21 Jahren Alkohol konsumieren, er lernt dann den Wein kennen und will möglichst viel darüber wissen. In Europa ist Wein Kultur, in den USA ist er Lifestyle. – Die extreme Höhe der Rebberge in Argentinien ist ein Marken-zeichen von Hess. Als weltweit einziges Weingut kultivieren Sie Malbec in vier Höhenlagen. Geht es da mehr um die Qualität oder ums Marketing?Beides. Man muss zu einem Wein auch eine Geschichte erzählen können, um sich zu profilieren. Das ist Marketing. Aber wir sind zuallererst Reb-bauern, wir wollen Erfolg haben in diesen Höhen und tun alles dafür. Gemäss dem Sprichwort: Tue Gutes und sprich darüber.

christoph J. ehrbar, managing Director

«In eUroPa Ist WeIn KULtUr, In Den Usa

LIFestyLe»Der Doyen und Firmengründer Donald Hess hat sich aus den Geschäften zurückgezogen. In seine Fussstapfen getreten sind zwei seiner Schwiegersöhne: Tim Persson (Kalifornien, Südafrika) und Christoph J. Ehrbar (Schweiz, Argentinien, Australien).

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Page 33: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Setzen bei Hess Family Estates auf Terroir, auf Naturnähe, auf Marketing und auf Weine aus Übersee: die Managing Directors Timothy Persson (vorne) und Christoph J. Ehrbar im Barrique- Keller der Hess Collection Winery im kalifor nischen Napa Valley.

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– Altura Máxima auf 3111 Metern über Meer ist das höchste Weingut der Welt. Die 2003 gepflanzten Reben brachten aber erst nach 10 Jahren den ersten Wein – eine Rieseninvestition! Warum macht Hess Family Estates das?Unser Gründer Donald Hess ist eine Unternehmerlegende mit enormem privatem Idealismus. Mount Veeder im Napa Valley ist das höchstgelegene Weingut der USA, Valser die höchste Mineralwasserquelle Europas, Altura Máxima hat die weltweit höchsten Weinberge. Selbverständlich sind vorab Analysen gemacht worden, aber der Malbec wächst dort sehr gut, und auch dem Pinot noir behagt die Höhe. Es ist ein extremes Klima und damit auch extrem interessant. Seit zwei Jahren sind wir sehr enthusiastisch – aber zugegeben: das war nicht immer so. – Auch Colomé auf 2100 Metern ist logistisch kompliziert und damit teuer. Lohnt sich dieser Aufwand?Jetzt sind wir wieder bei der Geschichte eines Weins, diese Höhe bietet uns einzigartige Argumente. Sonst hätten wir ja auch runter ins Tal nach Mendoza gehen können … Über die Jahre hinweg haben wir aber gelernt, es uns manchmal auch etwas leichter zu machen. Aus unternehmerischen Überlegungen haben wir zum Beispiel das Fünf-Stern-Hotel in Colomé in ein Guesthouse umgewandelt, weil der erwartete Standard personell nicht erbracht werden kann. Immerhin finden trotz der langen und beschwerli-chen Anfahrt jährlich 3000 Besucher den Weg ins vor vier Jahren eröffnete Museum mit der einzigartigen, einzigen James-Turrell-Retrospektive der Welt. – Amalaya war ursprünglich als Zweitwein von Colomé gedacht, jetzt ist es derart erfolgreich, dass Sie weitere Güter erworben haben und auch Trauben zukaufen müssen. Planen Sie einen weiteren Ausbau?Die Produktion in Amalaya stösst an ihre Grenzen, wir müssen die Kapa-zitäten der Keller und Anlagen erweitern. Dank neuen Anpflanzungen können wir den allergrössten Teil der benötigten Trauben künftig selber produzieren und die Nachfrage erfüllen. Geplant ist jetzt eine Erweiterung des bestehenden Sortiments: 2014 wollen wir einen neuen Icon Malbec lancieren, und noch in diesem Jahr kommt auch ein Espumante, ein Schaumwein, auf den Markt. – Wie wichtig ist das Thema Organic oder Natural Wine?Der Konsument ist vor allem im Food-Bereich sehr daran interessiert. Wir engagieren uns im Weinbau bei biodynamischen Methoden, in Australien nehmen wir an einem Projekt teil für tiefen CO2-Ausstoss. Wir produzieren wenn immer möglich naturnah, aber schreiben dies nicht aufs Etikett. – Das erste Weingut von Donald Hess war die Hess Collection Winery im Napa Valley. Ist sie noch immer das «Paradepferd» des Unternehmens? Ja, es ist umsatzmässig klar unser wichtigster Markt, der Einstiegspreis für eine Flasche liegt bei 25 Franken und der Range reicht bis 129 Franken. Vom Volumen her ist Peter Lehmann Wines in Australien umfangreicher. Ganz generell gesehen ist uns wichtig, dass unser grösster Markt immer jener vor Ort ist. Ein ausgeklügeltes Vertriebssystem hilft dabei. In der Schweiz haben wir drei nationale und fünf lokale Vertreiber – ein gutes Modell.– Sie sind als Managing Director in die Fussstapfen Ihres charisma-tischen Schwiegervaters Donald Hess getreten. Eine schwierige Aufgabe?Eine faszinierende Aufgabe. Als Ökonom bringe ich Erfahrung in der Finanzwirtschaft mit, als Assistent von Donald Hess, wie auch in meinen Leitungsfunktionen auf den Weingütern in Südafrika und Argentinien, konnte ich viel lernen. Donald Hess hat sich im Juni 2011 zurückgezogen, steht Tim Persson und mir aber als Vorbild und Sparringpartner glück-licherweise immer noch zur Seite. – Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zum Wein? Welche Flasche öffnen Sie, wenn Sie sich selber eine besondere Freude machen wollen?Um es mit einem Spruch von Mondavi zu sagen: Ein Tag ohne Wein ist für mich wie ein Tag ohne Sonne. Die liebste Flasche? Das hängt auch etwas von der Stimmung ab. Momentan liebe ich Peter Lehmann Stone-well Shiraz über alles. Der 2009er ist ein Gedicht. Und der 2010er wird noch besser!

sHort FactscHrIstoPH J. eHrBar Hess FamILy estates

aLter 38JoB Joint Managing Director und Verwaltungsrat der Hess Holding. Seit 1. Juli 2011arBeItsort Bern-Liebefeld, Hauptsitz der Hess Family Estates AGKarrIere Studierter Be triebs ökonom, 12 Jahre in der Finanzindustrie in Zürich und London, November 2008 Eintritt in die Firma als rechte Hand von Donald Hess. Erste Projekte: Re struk turie-rung des Europa-Geschäfts, Leitung der Weingüter in ArgentinienVerantWortUnGsBereIcH

Operative Führung der Immo-biliengesellschaft, von Peter Lehmann Wines in Australien und der Bodegas Colomé und Amalaya in ArgentinientImotHy Persson Verant-wortlich für Hess Collection in Kalifornien und Glen Carlou in Südafrika DonaLD Hess Präsident des VerwaltungsratesInternet

www.hess-family.com

Die Bodega Colomé ist nicht nur das älteste bestehende

Weingut Argentiniens (gegründet 1831), sie verfügt

auch über vier Hektaren mit wurzelechten Rebstöcken, die über 150 Jahre alt sind:

der Weinberg Santa Jakoba.

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Schweizer Weinjahr 2013: Kleinste Ernte seit 1980

Die Schweizer Weinernte lag 2013 bei rund 84 Millionen Litern. Das bedeutet 20 Millionen Liter weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre. Die grössten Einbussen hatten Neuenburg (– 54 %) und Graubünden hinzunehmen (– 32 %). Text: Stefan Keller

Am 20. Juni 2013 fegte heftiger Hagel über Genf, das Waadtland und die Drei-Seen-Region. Am härtesten traf es den Weinbau kanton Neuenburg: Mehr als die Hälfte einer durch-schnittlichen Ernte wurde an einem einzigen Tag zerstört. Weitere Einbussen gab es zudem aufgrund kleinerer Traubenbeeren, eine wei-tere Folge des Witterungsverlaufs.Doch nicht überall fiel die Ernte kleiner aus als im Vorjahr. Die Tessiner brachten die grösste Ernte seit 2004 ein. Aargau und Schaff-hausen verzeichnen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls eine Steigerung. Ein nasskalter Frühling hatte das Austreiben der Blüte stark ver-zögert. Dank einem milden Sommer und einem teilweise sonnigen Herbst konnte der Rückstand etwas aufgeholt werden. Trotzdem fand die Ernte in den meisten Gebieten zwei Wochen später als üblich statt und zog sich teilweise bis Mitte November in die Länge. Die Qualität wird in erster Linie dank den geringen Erträgen als vielver-sprechend eingestuft. Die vorliegenden Zahlen des Bundes-amtes für Landwirtschaft sind provisorisch. Sie umfassen auch die Traubensaftproduktion (2012: 26 000 Liter). 2013 betrug die gesamtschweizerische Produktion 83,9 Millionen Liter. Das sind 16 Prozent weniger als im Vorjahr und 19 Prozent weniger als der 10-Jahres-Durchschnitt.Die Einbussen beim Weisswein waren grösser als beim Rotwein. War 2012 die Produktion zwischen Weiss und Rot ausgeglichen, so entfallen 2013 auf den Rotwein 53 Prozent. Damit verschoben sich auch die Anteile zwischen den Regionen.

2013 wurden 78 Prozent aller Weine in der Westschweiz gekeltert (– 3 %), 15 Prozent in der Deutsch-schweiz (+ 2 %) und 7 Prozent im Tessin (+ 1 %). Die Walliser Ernte ist 2013 mit 32,7 Millionen Litern die kleinste seit Ende der 1950er Jahre. Be-troffen sind alle Weintypen. Im Vergleich zum 10-Jahres-Durch-schnitt lag die letztjährige Ernte 19 Prozent tiefer. Gegenüber dem Vorjahr sind die Einbussen beim Rotwein (– 14,8 %) grösser als beim Weisswein (– 10,8 %). Die prozen-tuale Aufteilung verschob sich deshalb leicht zugunsten des Weiss-weins: 2013 hält er einen Anteil von 43 Prozent an der Gesamtpro-duktion. Die Ertragsein bussen sind vor allem die Folge des kalten, nassen Maiwetters. Der Zucker-

gehalt lag generell unter dem 10-Jahres-Durchschnitt. Pinot noir erreichte 94,6, Gamay 91, Chas- selas 78,2 Oechslegrade. Vom Pinot noir wurden 9,7 Millionen Liter eingekellert, das sind 25,7 Pro- zent weniger als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Gamay (3,6 Millionen Liter) büsste 35,7 Pro-zent ein, beim Chasselas (8,3 Mil-lionen Liter) liegt der Rückgang bei 17 Prozent. In der Waadt war die Region Nyon, Côtes-de-l’Orbe, Bonvillars und Vully vom Junihagel betroffen. In La Côte kam es am 28. Juli und 8. August zu zwei weiteren Hagel-schlägen. Generell war der Druck von Echtem und Falschem Mehltau wie schon 2012 sehr hoch, und während der Ernte musste einiges an Graufäule weggeschnitten

werden. Mehrheitlich begann die Weinlese am 12. Oktober und dauerte 17 Tage. Die durchschnitt-lichen Oechslegrade: Chasselas 71,9 (2012: 75,2), Pinot noir 87,3 (2012: 94,9), Gamay 84,7 (2012: 87,3). Im Vergleich zum Vorjahr wie auch zum 10-Jahres-Durchschnitt ist die Ernte 2013 um einen Viertel klei-ner. Eine kleinere Ernte gab es letztmals 1981. Der aktuelle Lager-bestand sei so, dass trotz der kleinen Ernte die Nachfrage kompen-siert werden könne, schreibt das Office cantonal de la viticulture et de la promotion. Die Genfer Ernte 2013 (82 336 hl) ist mit jener des Jahrgangs 2003 die kleinste seit Jahrzehnten. Im Ver-gleich zum 10-Jahres-Durchschnitt wurden 16 Prozent weniger eingekel-lert. Viele vom Hagel heimgesuchte

SCHWEIZER WEIN: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

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Page 36: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

8 AOC-GebieteBONVILLARSCALAMINLA CÔTECÔTES DE L’ORBECHABLAISDÉZALEYLAVAUXVULLY

BERN

Neuenburg

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Avenches

Payerne

Salavaux

Constantine

ConciseBonvillars

ChampventYverdon-les-Bains

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LAVAUX

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Aufteilung Weisswein/RotweinWeisswein: 66%Rotwein: 34%

Aufteilung RebsortenChasselas: 61%Pinot noir: 13%

Die zehn grössten WeinbaugemeindenBourg-en-Lavaux 2 652 283 m2 7,0% der GesamtflächeYvorne 1 521 513 m2 4,0%Gilly 1 469 218 m2 3,9%Mont-sur-Rolle 1 311 210 m2 3,4%Aigle 1 306 648 m2 3,4%Perroy 1 290 822 m2 3,4%Lutry 1 204 340 m2 3,2%Aubonne 1 194 626 m2 3,1%Bex 1 066 545 m2 2,8%Chardonne 1 051 311 m2 2,8%

AOC-GebieteBonvillars (191 ha/5,0%)La Côte (2003 ha/52,6%)Côtes de l’Orbe (172 ha/4,5%)

AOC-Grand-Cru-GebieteCalamin Grand Cru (16 ha/22,9%)Dézaley Grand Cru (54 ha/77,1%)

Gamay: 11%andere: 15%

Chablais (586 ha/15,4%)Lavaux (809 ha/21,2%)Vully (50 ha/1,3%)

AUF EINEN BLICK WaadtDie Waadt ist der zweitgrösste Wein­baukanton. Im Gegensatz zu allen andern dominieren hier die weissen Sorten. 61 Prozent der Gesamtfläche ist mit Chasselas bestockt. Die 3811 Hektaren teilen sich auf acht AOC­Gebiete auf.

3811 Hektaren Anbaufläche

25 Prozent Anteil an Anbaufläche Schweiz

137 weinproduzierende Gemeinden

15 Premier-Grand-Cru-Weine Jahrgang 2012

13 580 Weinparzellen

369 Betriebe mit jährlich über 10 000 Flaschen Wein

0,93 Kilo durchschnittlicher Ertrag pro Quadratmeter

28 Prozent Anteil an Schweizer Weinproduktion

0,1 Prozent Anteil an der weltweiten Weinproduktion

40 000 000 Flaschen jährlich

270 Millionen Euro Erlös

0,6 Prozent geschätzter Erlös am weltweiten Weinumsatz Quel

le: O

VV

& O

FCV

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g — 3 6

S c h w e i z e r i s c h e W e i n z e i t u n g

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Page 37: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

TESSIN

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

59 217

55 215

53 930

53 299

58 987

42 433

50 679

58 659

54 075

62 006

42 88512 330

53 578

46 542

51 063

39 179

31 525

45 742

41 040

8 428

7 596

7 533

11 500

10 907

13 245

12 259

39 88114 050

54 850

8% 7%

0 50 000

46 51512 702

207 296 77 696

215 447 90 490

WAADT

211 865

284 992

305 936

286 547

290 501

293 781

307 571

271 815

282 771

322 030 234 282

204 518

194 871

223 074

207 893

208 360

206 635

87 748

78 253

76 944

84 497

85 888

82 141

79 913

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

–26% –26%

285 781

0 100 000 200 000

152 539 59 326

157 442 219 305

173 371 259 486

WALLIS

327 442

376 747

432 857

394 155

452 806

412 582

394 519

411 856

380 427

462 947 180 865

155 359

161 399

160 476

159 886

181 115

161 177

282 082

225 068

250 457

234 043

252 696

271 691

232 979

–19% –13%

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

404 634

0 200 000 400 000

140 505 186 937

53 695 61 399

GENF

82 336

103 665

115 094

102 968

104 099

100 252

96 667

92 409

87 692

100 777 47 635

41 498

41 693

44 356

44 863

47 008

46 986

53 142

46 194

50 716

52 311

55 388

57 091

55 982

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

98 596

–16% –21%

0 50 000 100 000

49 272 54 393

37 178 45 158

Weinbauern arrangierten sich mit Kollegen, um direkt in deren Wein-bergen ernten zu können und so die eigenen Mengen zu ergänzen. Bei den Weissen verringerte sich die Ernte gegenüber dem Vorjahr um 24,5 Prozent, bei den Roten um 17 Prozent. Der Anteil von AOC- Weinen (6,5 Mio. l) entspricht 79 Pro-zent (2012: 71 %). Besonders hoch waren die Einbussen beim Merlot (– 36,5 %). Gamaret (– 6,8 %) und Gara noir (– 3 %) hielten sich hinge-gen gut. Der durchschnittliche Ertrag pro Quadratmeter lag bei 0,57 Litern. Im Vergleich zum Vorjahr sind das zwei Deziliter weniger. Die durchschnittlichen Zuckerwerte:

Chasselas 68 Oechslegrade, Gamay 80, Pinot noir 85.Aus der Reihe tanzt das Tessin. Die Ernte betrug 59217 Hektoliter. Diese Menge wurde bisher nur zweimal übertroffen: 2004 und 1991. Im Vergleich zu 2012 entspricht die letztjährige Ernte einer Steige-rung von 7,2 Prozent. Die Zucker-werte erreichten teilweise Rekord-werte. Für ein Kilo Trauben mit 88,3 Oechslegraden wurden Fr. 4.15 als Richtpreis angegeben. Die Anbaufläche vergrösserte sich um 15 auf 1076 Hektaren, davon ent-fallen 862 Hektaren auf Merlot. Vor zehn Jahren mass die Produk tions-fläche 872 Hektaren.

Schaffhausen verzeichnete eine grosse Ernte. Im Vergleich zum Vor jahr lag sie 10 Prozent höher (Weisswein: – 4,4 %; Rotwein + 14,8 %). Gemessen am 10-Jahres-Durch-schnitt entsprechen die 2013 gekel-terten 30 479 Hektoliter einem Plus von 4 Prozent. Beim Blauburgunder wurden 780 Gramm pro Qua drat meter geerntet (2012: 663 g/m2), der durch-schnittliche Zuckergehalt lag wie im Vorjahr bei 91 Oechslegraden. Der Ertrag beim Riesling-Silvaner lag bei 933 Gramm (2012: 998 g/m2). Der Zuckergehalt betrug wie im Vorjahr 76 Oechslegrade. Ähnlich viel Wein wie in Schaffhau-sen wurde 2013 im Kanton Zürich

eingekellert (30 208 hl). Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 3,9 Prozent weniger, gemessen am 10-Jahres-Durchschnitt gar 10 Prozent weniger (Weisswein: – 12,4 %; Rotwein + 2,2 %). Vereinzelte Früh-lingsfröste und garstiges Wetter während der Blütezeit waren dafür mitverantwortlich. Am Zürichsee gab es am 18. Juni durch Hagel-schlag Schäden. Beim Blaubur-gunder lag der durchschnittliche Ertrag bei 599 Gramm pro Quadrat-meter (2012: 578 g/m2), der Zucker -gehalt bei 90 Oechslegraden (2012: 89). Vom Riesling-Silvaner wurden 777 Gramm pro Quadrat-meter geerntet (2012: 867 g/m2).

TESSIN: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

WALLIS: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

GENF: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

WAADT: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

37 — S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g

das journal

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Page 38: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

NEUENBURG

13 834

30 316

34 516

31 618

36 670

36 905

30 902

32 642

32 949

37 026

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

31 738

–56% –54%

0 10 000 20 000 30 000

17 143 17 373

19 366

17 301

16 911

16 966

17 371

18 168

15 773

17 659

15 648

15 731

13 936

19 534

18 502

15 845

14 938 15 378

5 817 8 017

3 614 11 438

4 884 17 256

5 286 18 701

GRAUBÜNDEN

15 052

22 140

23 986

23 392

25 400

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24 055

19 645

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4 384

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5 120

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5 322

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15 475

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20 772

20 078

18 728

2013

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2009

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2007

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2004

22 837

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0 10 000 20 000

SCHAFFHAUSEN

30 479

27 730

26 211

30 452

30 750

33 829

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26 084

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30 004

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

29 174

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0 10 000 20 000 30 000

6 159 20 052

6 547

5 534

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6 421

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7 251

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22 534

20 512

21 709

26 351

23 499

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7 165 20 565

6 880 23 599

13 013 18 411

14 162 23 834

ZÜRICH

30 208

31 424

37 996

31 813

36 823

37 533

33 636

27 500

32 733

35 809 13 926

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9 841

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13 906

14 238

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21 883

21 118

20 196

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22 585

20 571

17 659

2013

2012

2011

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2009

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2007

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–10% –4%

33 547

0 10 000 20 000 30 000

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AARGAU

19 810

16 977

20 829

18 540

23 490

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2013

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2009

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2005

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0 10 000 20 000

7 298 13 532

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5 588

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13 942

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16 144

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6 308 10 669

6 723 13 087

THURGAU

13 333

13 786

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12 835

17 739

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12 888

13 946

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2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

14 341

–7% –1%

0 5 000 10 000 15 000

5 909 11 013

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4 586

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5 114

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4 779

8 760

9 361

8 386

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5 435 8 351

4 819 8 514

2013 Valdobbiadene Prosecco Superiore Brut Nature Trauben: Glera75cl jetzt Fr. 19.80 statt 22.50

2013 Valdobbiadene Superiore di Cartizze Brut Nature Trauben: Glera75cl jetzt Fr. 25.50 statt 29.00

Caratello Weine AGZürcher Strasse 204E, CH-9014 St.GallenT +41 71 244 88 55, F +41 71 244 63 [email protected], www.caratello.ch

Ich bin ich,und das sind meine Weine.

Weinbeschreibungen siehe unter www.caratello.chPreise pro Flasche 75cl, inkl. MwSt., franko Ihre Adresse in der Schweiz ab Fr. 500.–. Angebot gültig bis 30. April 2014. Zwischenverkauf vorbehalten.

Silvano Follador

Azienda Silvano FolladorCartizzeValdobbiadeneVeneto

Silvano ist einer der kleinsten Selbstkelterer, und er war derErste, der jemals die Tre Bicchieri für einen Prosecco erhal-ten hat. Richtig gut kann eben auch ein Prosecco sein, dochdies entscheidet sich im Rebberg. Silvano ist noch immereiner der Sel tenen, der seinen Prosecco ganz trocken aus-baut, sich dank kleinster Erträge auf den hohen Mineralien-gehalt der Trauben verlässt, und damit auf nur jeneGe nies ser, die Freude an wirklich Authentischem haben.

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ZÜRICH: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

NEUENBURG: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

GRAUBÜNDEN: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

AARGAU: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

THURGAU: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

SCHAFFHAUSEN: ERNTEMENGEN IM 10-JAHRES-VERGLEICHIN HEKTOLITERN

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S c h w e i z e r i s c h e W e i n z e i t u n g

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Page 39: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

2013 Valdobbiadene Prosecco Superiore Brut Nature Trauben: Glera75cl jetzt Fr. 19.80 statt 22.50

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Silvano Follador

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Silvano ist einer der kleinsten Selbstkelterer, und er war derErste, der jemals die Tre Bicchieri für einen Prosecco erhal-ten hat. Richtig gut kann eben auch ein Prosecco sein, dochdies entscheidet sich im Rebberg. Silvano ist noch immereiner der Sel tenen, der seinen Prosecco ganz trocken aus-baut, sich dank kleinster Erträge auf den hohen Mineralien-gehalt der Trauben verlässt, und damit auf nur jeneGe nies ser, die Freude an wirklich Authentischem haben.

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Neue SpitzenwinzerDrei Winzer aus Baden, Franken und von der Nahe sind neu in den Verband Deutscher Prädikatswein-güter (VDP) aufgenommen worden: Franz Keller vom « Schwarzer Adler» aus Oberbergen in Baden, Rudolf May aus Retzstadt in Franken und Sebastian Schäfer aus Burg Layen von der Nahe.

VDP-Winzer Sebastian Schäfer: «Die Prädikatsweingüter sind für mich die wichtigste Winzerver-einigung in Deutschland, weil sie durch strenge Richtlinien und hohe Qualitätsanforderungen das An-sehen des deutschen Weines auf eine neue Dimension bringen.» VDP-Winzer Rudolf May: «Im VDP herrscht ein hohes Qualitätsdenken. Den Adler auf der Kapsel zu haben ist eine besondere Auszeichnung.» VDP-Winzer Franz Keller: «Die Auf-nahme in den Verband ist für uns eine wunderbare Bestätigung unserer Arbeit.»

Die Zuckerwerte lagen wie im Vor-jahr bei 77 Oechslegraden. Im Aargau wurden 19 810 Hektoliter eingekellert. Dies sind gegenüber dem Vorjahr 16,7 Prozent mehr, doch 2 Prozent weniger als der 10-Jahres-Durchschnitt. Weiss-wein liegt 8,5 Prozent unter dem Vorjahr, Rotwein legte um 22,7 Pro-zent zu. Beim Blauburgunder lag der Ertrag bei 576 Gramm pro Qua-dratmeter (2012: 472 g/m2), beim Riesling-Silvaner bei 769 Gramm pro Quadratmeter (2012: 723 g/m2). Graubünden (ohne Misox) weist für 2013 rund 15 000 Hektoliter aus. Dies entspricht rund zwei Millio- nen Flaschen. Die Ernte 2013 ist rund ein Drittel kleiner als im Vorjahr und rund ein Drittel kleiner als im 10-Jahres-Durchschnitt. 15 000 Hektoliter sind die kleinste Menge seit 1985. Damals redu - zierte der Winterfrost die Ernte, 2013 war das Wetter in der zweiten Junihälfte während der Blütezeit

dafür ver ant wortlich. Dies führte bei Completer (270 g/m2) und Char-donnay (330 g/m2) zu Tiefsterträgen. Die Ernte beim Riesling- Silvaner dauerte vom 28. September bis zum 22. Oktober. Der Ertrag lag bei 740 Gramm pro Quadratmeter, der Zuckergehalt betrug 2 Oechsle-grade. Beim Blauburgunder er-streckte sich der Wimmet vom 3. Oktober bis zum 13. November. Geerntet wurden 450 Gramm pro Quadratmeter bei durchschnittlich 101 Oechslegraden. Fast ein Fünftel aller Trauben wurden am 22. Oktober geerntet. Arg gebeutelt wurden die Neuen-burger (13 834 hl; – 54,4 %). Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Einbussen beim Weisswein bei 61 Prozent, beim Rotwein bei 48 Pro-zent! Der Hagelschlag vom 20. Juni hat in gewissen Parzellen zu Total-schaden geführt. Die Reben wur-den teilweise so stark in Mitleiden-schaft gezogen, dass auch 2014

mit grossen Ertragseinbussen gerechnet werden muss. Rund vier Franken pro Quadratmeter sind durch die Hagelversicherung ab-gedeckt. Einige Produzenten haben die Weinpreise erhöht. Die Verteilprobleme werden sich über ein paar Jahre hinziehen. Im Thurgau wurde 2013 ähnlich viel Wein eingekellert wie in Neu-enburg. 13 333 Hektoliter sind 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Beim Weisswein gab es Einbus- sen von 11,3 Prozent, der Rotwein stieg um 2 Prozent an. Im 10-Jahres-Vergleich fiel die Ernte 2013 um 7 Prozent geringer aus. Der Blauburgunder-Ertrag lag bei 595 Gramm pro Quadratmeter (2012: 570 g/m2), der Riesling- Silvaner-Ertrag bei 811 Gramm pro Quadratmeter (2012: 879 g/m2). Gemessen wurden beim Blau-burgunder 89 Oechslegrade (2012: 96), beim Riesling-Silvaner 75 Oechslegrade (80).

das journal

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Page 40: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

19 / 20Weinpunkte-SyStem der SchWeizeriSchen Weinzeitung

20 / 20 vollkommen, über wältigend, ein Jahrhundertwein

19 / 20 beinahe perfekt, berührend, ein Spitzenwein

18 / 20 überragend, einzigartig, ein grosser Wein 17 / 20 exzellent, ein ausser ordentlicher Wein16 / 20 sehr gut, nahezu exzellent15 / 20 gut14 / 20 durchschnittlich13 / 20 korrekt12 / 20 bescheiden und einfach11 / 20 unbefriedigend10 / 20 überflüssig

Die SchweizeriSche weinzeitung bewertet alle verkosteten Weine nach Punkten. Möglichst objektiv, immer fair. Wobei Weinverkostungen ein persönliches Erlebnis sind und aus diesem Grund auch immer subjektive Erfahrung. Es gilt die 20-Punkte-Skala. Ziel der Bewertungen ist, ein tieferes Verständnis der besprochenen Weine zu vermitteln und auf die Trinkreife der Weine hinzuweisen.

Carnasciale, Il Caberlot 2007 ............................. S. 16Carnasciale, Il Caberlot 2006 ............................. S. 16Carnasciale, Il Caberlot 2005 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 2004 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 2003 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 2002 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 2001 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 2000 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1999 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1998 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1997 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1996 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1995 ............................. S. 17

Weine in dieSer AuSgAbe

AAlbet i Noya, Brut Reserva El Celler de Can Roca 2011 ........... S. 04

BBarberani, Orvieto Classico Superiore Calcaia 2010 ..................................S. 09Bellefont-Bélcier 2013 ................. S. 19Bourgneuf-Vayron 2013 ............... S. 19Branas Grand Poujeaux 2013 ....... S. 19

CCarmes Haut-Brion, Les, 2013 ....................................... S. 19Carnasciale, Il Caberlot 2010 ............................. S. 16Carnasciale, Il Caberlot 2009 ............................. S. 16Carnasciale, Il Caberlot 2008 ............................. S. 16

Carnasciale, Il Caberlot 1994 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1993 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1991 ............................. S. 17Carnasciale, Il Caberlot 1988 ............................. S. 17Castelli, Stella Flora 2008 ........................... S. 10Castelli, Orano 2008 ..................................... S. 11Castelli, Erasmo Castelli 2005 .................... S. 11Clément-Pichon 2013 ................... S. 19Conde de Hervías, Torre del Conde de Hervías 2009 ................. S. 10Conde de Hervías, Conde de Hervías 2008 ................. S. 10

GGroszer Wein, Blaufränkisch 2011 ...................... S. 05Groszer Wein, Blaufränkisch Saybritz 2011 ....... S. 05Groszer Wein, Blaufränkisch Szapary 2011 ........S. 06Guiraud 2013 ................................. S. 19

HHess, Chardonnay 2010, Hess Collection ............................. S. 30Hess, Treo 2010, Hess Select ................. S. 30Hess, Cabernet Sauvignon Mount Veeder 2010, Hess Collection ............................. S. 30Hess, Zinfandel Artezin 2011 ................. S. 30Hess, Stonewell Shiraz Peter Lehmann 2009 ..................... S. 30Hess, Chardonnay 2012 Glen Carlou .................................... S. 31Hess, Grand Classique Glen Carlou 2010 ........................... S. 31Hess, Amalaya blanco 2012 ................... S. 31Hess, Amalaya Gran Corte 2012 ............. S. 31Hess, Colomé Torrontés 2013 ................. S. 31Hess, Colomé Malbec Estate 2011 ......... S. 31

LLéoville-Poyferré 2013 ................ S. 19Lilian Ladouys 2013 ...................... S. 19Litwan, Litwan Extra Brut 2010 .................S. 06Litwan, Elfingen Rüeget 2012 ...................S. 06Litwan, Schinznach Rägnisbuehl 2012 ....S. 06Litwan, Wittnau Chardonnay 2011 ...........S. 06Litwan, Schinznach Wanne Chardonnay 2011 ..........................S. 06

Litwan, Oberflachs Auf der Mauer Pinot 2011 ...................................... S. 07Litwan, Elfingen Rüeget Pinot 2011 ......... S. 07Litwan, Thalheim Chalofe Pinot 2010 ....... S. 07

MMaison Carrée, Auvernier 2011 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 2010 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 2009 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 2008 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 2005 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 2002 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 1999 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 1996 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 1994 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 1992 .............................. S. 42Maison Carrée, Auvernier 1989 .............................. S. 42

PPeyredon Lagravette 2011 ...........S. 08Pichon-Lalande 2013 ................... S. 19

RReichsrat von Buhl, Riesling Forster Kirchenstück Grosses Gewächs 2011 ................ S. 07Reichsrat von Buhl, Riesling Forster Pechstein Grosses Gewächs 2011 ................ S. 07Reichsrat von Buhl, Riesling Forster Ungeheuer Beerenauslese 2010 .....................S. 08Reichsrat von Buhl, Riesling Forster Ungeheuer Grosses Gewächs 2011 ................S. 08Retout, du 2013 ............................. S. 19

perSonen in dieSer AuSgAbe

AAlbet i Noya, Antoni ...................... S. 04Albet i Noya, Josep Maria ............. S. 04

BBach, Markus ................................. S. 05Barberani, Bernardo ..................... S. 09Bartoletti, Enrico .......................... S. 10Boissenot, Eric ..............................S. 08Bond, Jeff ...................................... S. 29Bordini, Remigio ............................ S. 14

CCaminada, Andreas ....................... S. 04

Castelli, Erasmo ............................ S. 10Castelli, Maria Pia ......................... S. 10

DDavalos, Raul ................................. S. 22Delmotte, Thibaut ................... S. 24 / 29

EEhrbar, Christoph J. .......... S. 25 / 32 / 33

FFiore, Vittorio ................................ S. 16

GGarcía Viadero, Yolanda ............... S. 10Grane, Javier .................................. S. 29Gredinger, Paul .............................. S. 14Grosche, Richard .......................... S. 07Guffy, Dave .................................... S. 28

HHess, Donald ................................. S. 20Hess, Ursula ............................ S. 22 / 23Hiepler, Gerd .................................. S. 14Humm, Daniel ................................. S. 04

JJohnson, Randle ........................... S. 28

KKauffmann, Mathieu ..................... S. 07Keller, Franz .................................. S. 39Kiem, Othmar ................................. S. 14Krön, Matthias ............................... S. 05

LLaarman, Arco ............................... S. 29Litwan, Tom ............................. S. 06 / 07

MMacPhail, James ........................... S. 28Maffei, Marco ................................ S. 14 Manso de Zuñiga Ugartechea, Iñigo ............................................... S. 10May, Rudolf .................................... S. 39Mondavi, Robert ............................ S. 34

OOlgiati, Rudolf ......................... S. 14 / 15Olgiati, Valerio ......................... S. 13 / 16

PPerrochet, Jean-Denis ................. S. 42Persson, Tim ............................ S. 32 / 33Priewe, Jens .................................. S. 14

RReisetbauer, Hans ........................ S. 11Roca i Fontané, Joan .............. S. 04 / 05Roca i Fontané, Jordi .............. S. 04 / 05Roca i Fontané, Josep ............ S. 04 / 05Rogosky, Bettina .................... S. 12 / 13Rogosky, Moritz ...................... S. 12 / 13Rogosky, Wolf ............................... S. 14

SSchäfer, Sebastian ....................... S. 39Schilling, Peter ............................. S. 14

TTurrell, James .................... S. 22 / 26 / 27

WWigan, Andrew .............................. S. 29

Who’S Who im April-heft? Alle Weine, Alle perSonen Auf einen blick

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g — 40

I n d e x

40_SWZ_0414_Index_06sik_RZ.indd 40 08.04.14 15:52

Page 41: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Marchese di VillamarinaAlghero doc, Sardegna

Die Visitenkarte des Hauses.

Warmer, fruchtiger Duft nach roten Beeren.

Weich, harmonisch, von herrlichem Schmelz.

Vino di grande classe.

Tre bicchieri vom Gambero Rosso.

Seit zwölf Jahren.

Bindella Weinbau-Weinhandel AG | Hönggerstrasse 115 | 8037 Zürich | T 044 276 62 62 | [email protected] | www.bindellaweine.ch | www.bindella.ch

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Page 42: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

2011 AUVERNIER La Maison Carrée, AuvernierFr. 21.–Helles Kirschrot. Inten -sives Bouquet, Erd- beeren, Zwetschgen, würzig. Im Antrunk feiner, saftiger Schmelz, weich wirkendes, gut einge bundenes Tannin, warmes, mittellanges Finale, leicht trocknend. Ein bereits erstaunlich

zu gänglicher, geschlif fe- ner Auvernier.17 / 20 trinken –2018

2010 AUVERNIER La Maison Carrée, AuvernierFr. 21.–Helles Kirschrot. In - ten sives, fruchtiges Bouquet, rote Johan- nis beeren. Schlanker Antrunk, frisch, kerniges Tannin, kon-zentrierte Frucht im

Mittelteil, saf tiges, straffes, langes Finale mit struk turierender Bitterkeit. Ein vitaler Pinot noir. 18 / 20 trinken –2020

2009 AUVERNIERLa Maison Carrée, AuvernierFr. 21.–Leicht gereiftes Kirsch- rot. Verhaltenes Bou- quet, etwas reduktiv. Schlank wirkender An trunk, beerig, im Mittel- teil trocknend, leicht pelziges Tannin, strenges Finale. Ein stie liger Pinot noir.16 / 20 trinken –2016

2008 AUVERNIERLa Maison Carrée, AuvernierHelles, gereiftes Kirsch- rot. Verhaltenes Bouquet, würzig , etwas Gummi, verdeckte Frucht. Am Gaumen mittlere Fülle, spürbare Säure, fein-körniges Tannin, saftiger Mittelteil, struk tu - riertes, mittellanges Finale . Ein kerniger, kühler Auvernier. 17 / 20 trinken –2017

2005 AUVERNIER La Maison Carrée, AuvernierKräftiges, leicht gereiftes Kirschrot. Reichhaltiges Bouquet, offen, warm, reife, rote Beeren. Dichter, weicher Antrunk, attrak tiver Schmelz, Würzig keit, Nelken, langes, ausgewogenes Finale. Ein komplexer,

sehr schön gereifter Auvernier. 18 / 20 trinken –2017

2002 AUVERNIERLa Maison Carrée, AuvernierHelles gereiftes Rubin. Mittlere Intensität, Hauch Caramel, Unter -holz. Weicher Antrunk, enorm würzig, fast ätherisch , fluid , Pfeffer-note, süss lich wir- ken des, langes Finale , körniges Tannin. Ein at traktiver, trink - reifer Auvernier.17 / 20 trinken –2015

1999 AUVERNIER La Maison Carrée, AuvernierHelles, gereiftes Rubin. Mittlere Inten - sität, würzige Noten. Schlanker, vifer Antrunk , frisch, gut eingebun- denes Tannin, säure-betontes, recht langes Finale , attraktive Frucht süsse. Ein fili - graner, viel schich tiger Auvernier.17 / 20 trinken –2016

1996 AUVERNIERLa Maison Carrée, AuvernierHelles Rubin mit ziegelroten Rändern. Noten eines sehr ge reiften Pinot noir. Am Gaumen schlanker Antrunk, säure- be tonter, etwas metallisch wir ken - der Mittelteil, kurz, Zenit bereits über s chritten.15 / 20 trinken

1994 AUVERNIER La Maison Carrée, AuvernierGereiftes Rubin. In der Nase verschlos- sen, nach Belüftung Noten von Lack, Rauch, Würze. Schlanker An trunk, etwas spröd wirkend, im Mittel teil streng, im Finale kernig und leicht trocknend. Ein stabiler Auvernier.16 / 20 trinken –2017

1992 AUVERNIER La Maison Carrée, AuvernierHelles, gereiftes Rubin. Attraktives , vielschich- tiges Bouquet, aus-gewogen. Schöne Fülle im Antrunk , Schmelz, Mocca, Rauch, spürbare, tragende Tanninstruk- tur, leichte Bitternote, erstaunlich saftiges Finale. Ein gut gereifter Auvernier.17 / 20 trinken –2018

1989 AUVERNIERLa Maison Carrée, AuvernierDichtes, gereiftes Kirschrot. Intensives Bouquet, Noten von Mandarine, zugleich Würzigkeit. Dichter Antrunk, Schmelz, warmer Mittelteil, Teer, vielschichtiges Finale. Ein stoffiger Pinot noir.17 / 20 trinken –2017

Erhältlich bei:

Domaine de La Maison Carrée Grand’Rue 33 2012 Auvernier Fon 032 731 21 06 www.lamaisoncarree.ch

Der Klassiker der Maison Carrée (gegründet 1827) ist ein Pinot noir aus Auvernier, ein kühler, kultivierter und im bestem Sinn konservativer Rotwein burgun­discher Tönung. Die jüngsten Reben, deren Trauben dafür selektioniert werden, sind 30 Jahre alt, über 10 000 Stöcke stehen auf einer Hektare. Mit im Spiel sind die Klone Cortaillod und die Burgunder 177, 667 und 918. Seit mehreren Jahren arbeitet Jean­Denis Perrochet nach biodynamischen Grundsätzen, ab 2013 werden die Weine auch zertifiziert sein. Je nach Jahr vergärt er zehn bis zwanzig Prozent Stiele mit. Nach einer Maischestandzeit bei kühler Temperatur wird die Gärung eingeleitet, der Most erreicht bis 30 Grad Celsius. In den folgenden zwei bis drei Wochen stösselt Perrochet die Maische, dann presst er den Saft ab. Zwei Drittel gibt er ins grosse Holzfass (2500 bis 5000 Liter), den Rest in Pièces (ein Drittel Neuholz ist die Regel). Nach einem Jahr wird abgefüllt, 13 Vol.­% sind die Regel. C’est tout. sk

LA MAISON CARRÉE, JEAN-DENIS PERROCHET, AUVERNIER 11 JAHRGÄNGE PINOT NOIR AUVERNIER

F u r i o s e r A b g a n g

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g — 4 2

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Page 43: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

Grand Cru Classé de saint-emilion

1er Grand Cru Classé de sauternes

Ein klassE paar.™ ™

43_SWZ_0414_AZ_Denz_Peby.indd 43 08.04.14 14:46

Page 44: Schweizerische Weinzeitung, Swiss Wine Magazine

K E N N Y E I C H E N B E R G E R K E N N Y ’ S A U T O - C E N T E R T R I N K T H A C I E N DA M O N A S T E R I O.

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