Schlussbericht - kiron.ngo · Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 1 “Beratungsnetzwerk” 28...

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Stand: 31.03.2018 (Version 1.0) Teilvorhaben “Innovationsprozesse in der Digitalen Hochschulbildung für Geflüchtete” Schlussbericht

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Stand: 31.03.2018 (Version 1.0)

Teilvorhaben “Innovationsprozesse in der

Digitalen Hochschulbildung für Geflüchtete”

Schlussbericht

PROJEKTGEBER Bundesministerium für Bildung und Forschung

PROJEKTTRÄGER VDI/VDE-IT

ZUWENDUNGSEMPFÄNGER Kiron Open Higher Education gGmbH

FÖRDERKENNZEICHEN 16DHLQ001

VORHABENBEZEICHNUNG Integration und Teilhabe von Geflüchteten im Rahmen von digitalen Lehr- und Lernszenarien – INTEGRAL²

TEILVORHABENBEZEICHNUNG Innovationsprozesse in der digitalen Hochschulbildung für Geflüchtete

PROJEKTLEITUNG Florian Rampelt

PROJEKTMANAGEMENT Dr. Renata Suter

WEITERE VERBUNDPARTNER Fachhochschule Lübeck, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

LAUFZEIT DES VORHABENS 01. September 2016 - 30. September 2017

BERICHTSZEITRAUM 01. September 2016 - 30. September 2017

VERANTWORTLICH FÜR DIESEN BERICHT Florian Rampelt, Dr. Renata Suter, Hannes Niedermeier

Inhaltsverzeichnis I. Vorbemerkung und Kurzzusammenfassung 1

II. Kurzdarstellung des Teilvorhabens 3

III. Ausführliche Darstellung des Teilvorhabens 18

Arbeitspaket 1: Kiron-Beratungsnetzwerk 18 Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets 18 Projektergebnisse und Diskussion 19 Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 1 “Beratungsnetzwerk” 28

Arbeitspaket 2: Sprachförderung 31 Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets 31 Projektergebnisse und Diskussion 31 Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 2 “Sprachförderung” 33

Arbeitspaket 3: Wissenschaftspropädeutik und Brückenkurse 34 Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets 34 Projektergebnisse und Diskussion 34 Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 3 “Wissenschaftspropädeutik & Brückenkurse” 36

Arbeitspaket 4: Fachliches Studium mit MOOCs 36 Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets 36 Projektergebnisse und Diskussion 37 Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 4 “Fachstudium mit MOOCs” 40

Arbeitspaket 5: Qualitätssicherung, Anrechnung und Prüfungen 41 Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets 41 Projektergebnisse und Diskussion 41 Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 5 “Qualitätssicherung, Anrechnung & Prüfungen” 45

Arbeitspaket 6: Forschungskooperationen und Dissemination 46 Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets 46 Projektergebnisse und Diskussion 46 Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 6 “Forschungskooperationen und Dissemination” 50

Arbeitspaket 7: Projektmanagement 51 Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets 51 Projektergebnisse 51

IV. Anhang 57

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I. Vorbemerkung und Kurzzusammenfassung

Der vorliegende Bericht zum Teilvorhaben „Innovationsprozesse in der digitalen Hochschul- bildung für Geflüchtete“ der Kiron Open Higher Education gGmbH (Kiron) ist Bestandteil der abschließenden Berichterstattung zu dem Verbundvorhaben „Integration und Teilhabe von Geflüchteten im Rahmen von digitalen Lehr- und Lernszenarien“ (kurz: INTEGRAL²). Er ist als eigenständig zu betrachten und schildert in Abstimmung mit den Verbundpartnern alle Ergeb-nisse und Erkenntnisse aus dem Teilvorhaben. Alle zusammengeführten Ergebnisse von INTEGRAL² finden sich im Schlussbericht des Gesamtvorhabens, der ebenfalls von Kiron veröffentlicht wird.

Neben diesen Dokumenten sind verschiedene projektrelevante Sachverhalte auch in den Zwischenberichten der Teilvorhaben sowie den aus dem Projekt hervorgegangenen Publikatio-nen und im Rahmen von Konferenzdokumentationen online verfügbaren Präsentationen dargestellt. Im Rahmen der INTEGRAL²-Abschlussveranstaltung im September 2017 wurde eine Projektbroschüre veröffentlicht, die erste Ergebnisse aus den Arbeitspaketen sowie Perspekti-ven der Partner auf das Projekt zusammenfasst und öffentlich abrufbar ist.1

Im Teilvorhaben erprobte Kiron gemeinsam mit der RWTH Aachen, der FH Lübeck und weiteren Akteuren von September 2016 bis September 2017 die forschungsbasierte Weiterentwicklung und Implementierung innovativer Ansätze zur Öffnung der Hochschulbildung durch digitale Lehr- und Lernszenarien. Durch die Zusammenarbeit von Kiron, der RWTH Aachen und der FH Lübeck ließen sich Ergebnisse erzielen, die sich allgemein in die deutsche Hochschulland-schaft übertragen lassen und Leuchtturmwirkung besitzen. Neben einer besseren Integration von studierfähigen Geflüchteten in das Hochschulsystem war es entsprechendes Ziel des Projekts, generalisierbare Erkenntnisse und Handlungsmöglichkeiten im Kontext einer Förde-rung von Teilhabe durch die Nutzung von Chancen des digitalen Wandels und der Internationa-lisierung an Hochschulen in Deutschland herauszuarbeiten.

Das Projekt adressierte diese Zielsetzung in sechs Teilbereichen, die der forschungsgestützten Weiterentwicklung des Kiron-Angebots und der Aktivitäten der Verbundpartner im Bereich der Digitalisierung dienten: (1) Dem Ausbau eines Beratungsnetzwerks, (2) der vergleichenden Implementierung von unterschiedlichen digitalen Sprachförderangeboten, (3) der Erprobung und Weiterentwicklung wissenschaftspropädeutischer Online-Kurse, (4) dem Ausbau MOOC- basierter Kerncurricula für die Studieneingangsphase, (5) der Weiterentwicklung von Qualitäts-sicherungsprozessen und -instrumenten, sowie (6) dem Ausbau von Forschungskooperationen in Verbindung mit öffentlichkeitswirksamen Disseminationsmaßnahmen.

Durch das Projekt konnten Pilotmaßnahmen schnell und agil entwickelt, erprobt und kritisch evaluiert werden. Die Ergebnisse sowie erste Erfolge beim gleitenden Übergang Geflüchteter an Hochschulen belegen die grundsätzliche Umsetzbarkeit vieler Ansätze aus INTEGRAL². Die Ergebnisse und Erkenntnisse sind darüber hinaus in hohem Maße übertragbar auf andere nicht-traditionelle Zielgruppen und verdeutlichen die Chancen, die die Digitalisierung für Hochschulen

1 Die Publikation ist verfügbar unter https://kiron.ngo/wp-content/uploads/2017/02/2017-09-25_IN-TEGRAL²_Broschüre_Abschlussveranstaltung.pdf; die Broschüre wurde ab August 2017 erarbeitet und konnte daher noch nicht Daten und Maßnahmen aus dem gesamten Projektzeitraum umfassen. Abwei-chungen zum vorliegenden Schlussbericht sind daher ausschließlich im erfassten Zeitraum begründet.

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bietet. Im Projekt konnten nicht nur alle gesetzten wesentlichen Ziele erreicht werden, sondern es sind auch vielfältige neue Lösungen entstanden.

Hierfür stehen beispielhaft die folgenden Projektergebnisse:

• Für den Bereich Studienberatung und -orientierung wurde dem Informations- und Orientierungsbedarf studieninteressierter Geflüchteter durch die Neuentwicklung des online mehrsprachig und offen verfügbaren Kiron Navigator sowie durch eine Weiterent-wicklung der Informationsplattform Hop-on Rechnung getragen.

• Für die Bewerbung von Geflüchteten an Hochschulen wurden verschiedene zentrale Bedarfe identifiziert und gemeinsam mit Partnern neue Ansätze zur passgenauen und nutzerfreundlichen digitalen Information und Beratung entwickelt und pilotiert.

• Für den gleitenden Übergang an Hochschulen mit Unterstützung von digitalen Vorberei-tungskursen wurden neue Erkenntnisse sowohl zur Passung von qualitätsgesicherten MOOCs für die Studienorientierung und Studienvorbereitung als auch für die Anerkennung bzw. Anrechnung von MOOCs in akkreditierten Studiengängen erzielt.

• Für den Bereich der Qualitätssicherung und -überprüfung von Massive Open Online Courses (MOOCs) wurde als Ergänzung zu einer umfassenden Weiterentwicklung von Modulhandbüchern und Äquivalenzanalysen das Qualitätssicherungsinstrument MOOklet (MOOC Booklet) entwickelt und mit Partnern erprobt.

Kiron konnte Ergebnisse aus verschiedenen Arbeitspaketen sehr erfolgreich bereits während der vergleichsweise kurzen Pilotphase von 13 Monaten sowohl in Deutschland als auch im internationalen Kontext disseminieren und eine starke Sichtbarkeit für das Verbundvorhaben INTEGRAL² in der Hochschullandschaft sowie auch bei weiteren Akteuren erreichen.

Kiron wird alle in der Pilotphase erzielten Erkenntnisse gemeinsam mit seinen Verbundpartnern sowie zahlreichen weiteren Akteuren mit dem Ziel einer Passung und Wirksamkeit für verschie-denen Zielgruppen weiterentwickeln und in den übergreifenden Diskurs zur Digitalisierung, Internationalisierung und Öffnung von Hochschulbildung auf Ebene des deutschen Hochschul-systems, aber insbesondere auch des Europäischen Hochschulraums, einbringen.

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II. Kurzdarstellung des Teilvorhabens

Aufgabenstellung In dem unter dem Projekttitel „Integration und Teilhabe von Geflüchteten im Rahmen von digitalen Lehr- und Lernszenarien – INTEGRAL²“ durchgeführten Verbundvorhaben erprobten die Kiron Open Higher Education gGmbH und ihre Verbundpartner RWTH Aachen und FH Lübeck von September 2016 bis September 2017 die forschungsbasierte Weiterentwicklung und Umsetzung innovativer Ansätze zur

Öffnung der Hochschulbildung durch digitale Lehr- und Lernszenarien.

Übergreifendes Ziel von INTEGRAL² war die Stärkung digitaler Innovationen zugunsten einer besseren Integration von studierfähigen Geflüchteten in das Hochschulsystem und eine Herausstellung von generalisierbaren Erkenntnissen und Handlungsmöglichkeiten im Kontext einer Förderung von Teilhabe durch die Nutzung von Chancen des digitalen Wandels und der Internationalisierung an Hochschulen in Deutschland. Die Situation vieler Geflüchteter und die damit verbundenen Herausforderungen für sowohl diese möglichen Studierenden auf der einen als auch Bildungseinrichtungen auf der anderen Seite können dabei als Impuls dafür betrachtet werden, den digitalen Wandel stärker als bisher auch als ein wirksames Mittel zu betrachten, um zentrale Herausforderungen für die Hochschulbildung besser bewältigen zu können.

Kiron Open Higher Education stand mit seinem Teilvorhaben und besonders auch in seiner Verantwortung als Gesamtprojektleitung für die Einrichtung von netzwerkbildenden Strukturen zur Erprobung, Wirkungsanalyse und nachhaltigen Implementierung dieser innovativen Konzepte in der digitalen Hochschulbildung für Geflüchtete. Die Kooperation der RWTH Aachen und der Fachhochschule Lübeck als erfahrene Anbieter von Online-Kursen mit der Kiron Open Higher Education gGmbH sollte dabei der sehr heterogenen Zielgruppe der studierfähigen Geflüchteten gerecht werden, die sich durch sehr unterschiedliche Bildungsbiographien sowie durch berufliche Ziele stark ausdifferenziert.

Im Zentrum der Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen standen für Kiron Open Higher Education dabei zu Projektbeginn die folgenden übergreifenden Fragestellungen:

1. Was motiviert Geflüchtete zum Studium bei Kiron? 2. Welche Kiron-Unterstützungsmaßnahmen sind ausgehend von den Merkmalen der Gruppe Kiron-

Studierender zu priorisieren und/oder weiterzuentwickeln? 3. Wie müssen nachhaltige, größtenteils online-basierte Beratungsstrukturen für studierfähige

Geflüchtete in Deutschland aussehen, um den Anforderungen dieser Zielgruppe gerecht zu werden? 4. Welche Wirkung haben die Maßnahmen im Beratungsnetzwerk von Kiron auf Selbstwirksamkeitser-

wartungen und den Studienerfolg der Studierenden im ersten akademischen Jahr? 5. Welche digitalen Lehr- und Prüfungsformate sowie Studiengänge haben die höchste Anrechnungs-

wahrscheinlichkeit an den Partnerhochschulen? 6. Welche Referenzsysteme und Anrechnungsverfahren eignen sich für das Bildungsangebot

von Kiron? 7. Was ist das gemeinsame Qualitätsverständnis der Kooperationspartner? Welche Maßnahmen zu

Qualitätssicherung und -management sind für das Bildungsmodell von Kiron geeignet? 8. In welchem Umfang lassen sich digitale Kerncurricula für die vier Studienbereiche von Kiron

entwickeln und in MOOCs abbilden? 9. Welche Formate der Sprachförderung sind ausgehend von spezifischen Merkmalen der Kiron-

Studierenden besonders wirkungsvoll?

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Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde Die Bundesrepublik Deutschland stand ab 2015 vor der Herausforderung, eine große Zahl von Geflüchteten aufzunehmen und Personen mit Bleibeperspektive möglichst zeitnah in den deut-schen Arbeitsmarkt, das Bildungssystem und übergreifend in die Gesellschaft zu integrieren. Eine Kernaufgabe besteht dabei darin, geeignete Bildungsangebote anzubieten, die schnell, aber auch nachhaltig Perspektiven ermöglichen. Online-Angebote sind aufgrund ihrer ortsüber-greifenden Verfügbarkeit besonders flexibel einsetzbar und können ortsunabhängig zur Vorbereitung auf ein Studium an einer deutschen Hochschule genutzt werden. Die Situation der Geflüchteten und die damit verbundenen Herausforderungen für verschiedene gesellschaftli-che Teilsysteme in Deutschland konnten als wichtiger Impuls betrachtet werden, grundlegende neue Trends und Prozesse im Bildungswesen, wie die Digitalisierung von Wissensangeboten und die Internationalisierung von Hochschulen zu nutzen, um übergreifend Systeme zugängli-cher für neue Zielgruppen zu machen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) engagiert sich schon lange für die Aufgabe der Integration ausländischer Studierender in Deutschland und stand bereits seit der Gründung des Start-ups in engem Austausch mit Kiron. Ein besonderer Fokus liegt seit 2015 auf der Förderung von Maßnahmen, die studieninteressierten Geflüchteten eine Perspektive bieten. Zum einen fördert das BMBF mit dem Projekt INTEGRAL² studieninteressierte Geflüch-tete, zum anderen werden aber auch innovative digitale Lehr- und Lernszenarien an Hochschu-len gefördert, durch die auch Studierende weit über die Zielgruppe der Geflüchteten hinaus angesprochen werden sollten. Durch die Zusammenarbeit von Kiron, der RWTH Aachen und der FH Lübeck sollten Ergebnisse erzielt werden, die sich allgemein in die deutsche Hochschulland-schaft übertragen lassen und Leuchtturmwirkung besitzen.

Das BMBF förderte das Verbundvorhaben im Zeitraum von 01.09.2016 bis 30.09.2017 im Rah-men des Förderbereichs “Digitale Hochschullehre”. Für das Pilotvorhaben stellte das BMBF dem Projektverbund für eine Pilotphase von 13 Monaten insgesamt ca. 2,1 Mio. Euro zur Ver-fügung. Die Kiron Open Higher Education gGmbH erhielt für ihre Aufgabenpakete (inkl. externer Dienstleistungen durch Dritte) eine Bewilligung über 1.040.168 Euro, wovon im August 2017 aufgrund späterer Einstellungen von Projektmitarbeitenden eine Kürzung der Mittel um 25.000 Euro auf 1.015.168 Euro vorgenommen wurde. Diese Mittel wurden insbesondere für die Ein-stellung qualifizierter Mitarbeitender verwendet, die basierend auf entsprechender Berufserfah-rung den Programmbereich von Kiron forschungsbasiert weiterentwickeln sollten. Darüber hin-aus wurden die Mittel für studentische Hilfskräfte, Dienstreisen sowie Dienstleistungen durch Auftragnehmer verwendet.

“Mit der Förderung von Kiron und seinen Partnern RWTH Aachen und Fachhochschule Lübeck verfolgen wir mehrere Ziele: Wir unterstützen talentierte junge Menschen bei der Vorbereitung auf ein Studium und beim Zugang zu einer Hochschule in Deutschland. Gleichzeitig fördern wir innovative Formen der Studienvorbereitung und moderne, digital gestützte Lehr- und Unterstützungsangebote für die Frühphase der Hochschulausbildung. Diese Formate haben das Potential, Pilotpro-jekt für die Ansprache Studieninteressierter aus dem Ausland insge-samt – und damit weit über den Kontext Flüchtlinge hinaus – zu sein"

(Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im BMBF, zum Projektbeginn im September 2016)

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Auftragnehmer von Kiron waren im Rahmen von INTEGRAL²:

● Die Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e.V. (g.a.s.t.) für Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Bereich der Sprachförde-rung von Deutsch als Fremdsprache sowie die Zurverfügungstellung von Sprach- modulen und Kursangeboten der Deutsch Uni Online (DUO),

● die Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZeMoS) der Leuphana Universität Lüneburg für die Implementierung eines Live-Online-Sprachkursangebots mit Fokus auf die ver-gleichende Erprobung von Sprachfördermaßnahmen, und

● die Volunteer Vision GmbH für die Entwicklung von Online-Betreuungsangeboten und die Erstellung von Leitfäden für Mentor/-innen und Mentees im Kiron-Programm.

Verbundpartner

Die Kiron Open Higher Education gGmbH hat als innova-tiver Bildungsanbieter im Bereich der digitalen Hoch-schulbildung seit 2015 ein Online-Studienprogramm für Geflüchtete ins Leben gerufen, um gleitende Zugänge zur Hochschulbildung mithilfe der Nutzung von MOOC-basierten Curricula zu ermöglichen. Die gemeinnützige EdTech-Organisation verfolgt dabei die Mission, durch digitale Lösungen Zugang zur Hochschulbildung und erfolgreiches Lernen zu ermöglichen.2 In Kooperation mit zahlreichen nationalen und internationalen Partnern wurden für verschiedene Phasen der Bildungsangebote für Geflüchtete bereits mehrere erfolgreiche Projekte mit einem Schwerpunkt auf Zielgruppen in Deutschland (European Higher Education Area/EHEA) und Jordanien (Middle East & North Africa/MENA) umgesetzt. Das Bildungsmodell von Kiron kombiniert ein Online-Studium bzw. eine digitale Studienvorbereitung mit einem Prä-senzstudium an einer regulären Hochschule, an der Geflüchtete sich parallel zu ihrer Online-Vorbereitung bewerben können. Nach der Zulassung an einer Hochschule kann basierend auf Learning Agreements ein Teil der bei Kiron erbrachten Leistungen angerechnet werden. Ge-flüchteten ist es durch das Kiron-Modell möglich, unabhängig von ihrem Rechtsstatus, Sprach-kenntnissen und weiteren Hürden schnell und kostenfrei ein Studium zu beginnen. Das Studi-enangebot wird durch zusätzliche Beratungs- und Unterstützungsangebote ergänzt, welche sich an den Bedürfnissen der Studierenden orientieren. Kiron hat knapp 3000 Studierende auf seiner Plattform registriert und bietet in vier Fachbereichen (Business & Economics, Enginee-ring, Computer Science und Social Sciences) fünf Studiengänge auf dem Niveau der Studien-eingangsphase an. Kiron koordiniert seine globalen Tätigkeiten in einem internationalen Team von insgesamt etwa 70 Angestellten von seinem Hauptsitz in Berlin aus und unterhält weitere Büros in Amman und München. Zur Sicherstellung hochwertiger Studienangebote kooperiert Kiron mit verschiedenen MOOC-Plattformen (u.a. edX, Coursera und FutureLearn). Zum Projekt-ende hatte Kiron 48 Partnerhochschulen in acht Ländern, davon 29 Partnerhochschulen in Deutschland (Stand: September 2017).

2 „Kiron enables access to higher education and successful learning for refugees through digital solutions”. Weitere Informationen finden sich unter https://kiron.ngo/about/our-vision-and-mission/

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Die RWTH Aachen ist eine Exzellenz-Univer-sität mit ca. 45.000 Studierenden in 144 Stu-diengängen. Mit 80% aller Studierenden in MINT-Fächern ist die RWTH die deutsch-landweit größte Hochschule für technische

Studiengänge. Das Rektorat hat in seiner Strategie das Ziel formuliert, eine flächendeckende Umsetzung von Digitalisierungsformaten in Grundlagenveranstaltungen sowie die Schaffung von Online-Kursen zu erreichen. Mit der Gründung der Serviceeinheit „Medien für die Lehre“ (MfL) hat die RWTH eine Einrichtung geschaffen, die den Blended-Learning-Ausbau an der Hochschule verantwortet. MfL nutzt modernste technische Studioausstattung und hochschul-weit genutzte Softwarelösungen, um hochwertige Blended-Learning-Projekte für alle Fachberei-che der Hochschule zu realisieren. Bislang konnten mehrere hundert Lehrfilme erstellt und kos-tenfrei zur Verfügung gestellt werden, die insgesamt deutlich über eine Million Mal abgerufen wurden. Mehr als 20.000 Studierende absolvierten eines der sieben Planspiele, das mit bis zu 30 Prozent in die Semesterendnote der jeweiligen Fächer eingeht. Aktuell werden zudem pro Semester bis zu einer Million vollelektronische Tests und insgesamt über 50.000 elektronische Abschlussprüfungen absolviert. Seit Juni 2015 ist die RWTH privilegiertes Mitglied des interna-tional führenden MOOC-Anbieters edX, der 2012 von den US-amerikanischen Universitäten Har-vard und MIT gegründet wurde. Die RWTH stellt auf edX MOOCs insbesondere aus den Ingeni-eur- und Wirtschaftswissenschaften sowie Brückenkurse weltweit kostenlos zur Verfügung.

Die Fachhochschule Lübeck (FHL) ist eine Hochschule mit knapp 4.250 Studierenden und verfügt über 31 Bachelor- und Masterstudiengängen in den Fachbereichen Angewandte Naturwissenschaften, Bauwesen, Elektrotechnik und Informa-tik sowie Maschinenbau und Wirtschaft. In der Aus- und Weiterbildung hat die FH Lübeck innovative Konzepte auf der Basis des Online-Lernens über das Internet entwickelt und bietet zwei komplette Online-Studi-engänge an. Mit dem Institut für Lerndienstleistungen (ILD) verfügt die FHL über eine eigene und langjährig erfahrene Organisationseinheit, die sich mit digitaler Lehr- und Lerntechnologie für Online-Studium und -weiterbildung beschäftigt und strategisch qualitativ hochwertige Lösungen und Kurse erarbeitet und nachhaltig anbietet. Im Rahmen der Virtuellen Fachhoch-schule (VFH) betreibt die FHL Online-Studiengänge in den Fächern Medieninformatik und Wirt-schaftsingenieurswesen. Die VFH hat rund 4.300 Studierenden in elf Studiengängen an zwölf Standorten. Die Gesamtanzahl der Kursbelegungen in den innovativen Online-Angeboten der FH Lübeck und ihrer Tochter oncampus, die auch MOOCs, Weiterbildungen, Studiengänge und Kurse externer Anbieter sowie weitere Kursformate umfassen, liegt derzeit bei über 500.000. Zudem stellt die FH Lübeck seit Sommer 2015 Online-Kurse für Geflüchtete zur Verfü-gung. Die Plattform integration.oncampus.de wurde 2016 gemeinsam mit dem Aussprachetrai-ner-MOOC DEU-4-ARAB, der ebenfalls auf der Plattform der FH Lübeck verfügbar ist, mit dem DIE-Innovationspreis für Innovation in der Erwachsenenbildung ausgezeichnet.

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Planung und Ablauf des Vorhabens Das Projekt sollte so aufgesetzt werden, dass es ein Jahr nach der ersten Aufnahme von geflüchteten Studierenden durch Kiron in enger Zusammenarbeit mit besonders wichtigen Partnerhochschulen eine signifikante Professionalisierung der Bildungsarbeit von Kiron evidenzbasiert begleitete. Zentrales Ziel war dabei die schnelle und agile Erprobung von inno-vativen, digitalen Maßnahmen durch Kiron als eine Art “Reallabor”. Im Rahmen einer Pilotphase von zunächst 13 Monaten sollten hierfür im Verbund Maßnahmen zur Überprüfung der Wirk-samkeit der Partner-Konzepte ausgebaut und verteilt auf sechs Arbeitspakete Interventionen erprobt werden, um die grundsätzliche Wirksamkeit der innovativen, digitalen Ansätze von Kiron forschungsbasiert überprüfen zu können und daraus übertragbare Erkenntnisse zu ziehen.

Im Rahmen der Antragsstellung 2016 wurden gemeinsam mit den Verbundpartnern ein grund-sätzlicher Zeitplan und eine Aufteilung der Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Arbeits-pakete vereinbart. Kiron sollte dabei laut Planung an allen sechs Arbeitspaketen maßgeblich beteiligt sein und übernahm die Leitung für die Arbeitspakete 1 „Kiron-Beratungsnetzwerk“, 2 „Sprachförderung und 6 „Forschungskooperationen und Dissemination“. Darüber hinaus über-nahm Kiron die Gesamtprojektleitung bzw. die Verbundkoordination von INTEGRAL².

Als zentrale Maßnahmen waren von Kiron insbesondere die folgenden Punkte geplant:

• Identifikation und Validierung geeigneter Messverfahren zur Studienmotivation, Self-/ bzw. E-Assessment sowie Kompetenzerhebung

• Weiterentwicklung der Studienberatung und Erprobung innovativer Mentoring- Maßnahmen im Beratungsnetzwerk von Kiron

• Erprobung didaktisch unterschiedlicher Sprachfördermaßnahmen für Deutsch • Weiterentwicklung der MOOC-basierten Kerncurricula mit den Partnerhochschulen • Analyse laufender Anrechnungsverfahren mit Partnerhochschulen und Erprobung

innovativer Verfahren zur Verbesserung der Anrechenbarkeit von Online-Kursen • Interne sowie offene Veranstaltungen zur Diskussion und Verbreitung der Arbeits-

ergebnisse • Sicherung der Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit der Ergebnisse durch den engen Aus-

tausch mit der RWTH Aachen und der FH Lübeck sowie eine systematische Vernetzung mit anderen Hochschulen, Projekten und Institutionen

• Erstellung von Forschungsberichten zu Teilergebnissen sowie Leitfäden und einem QS-Handbuch, regelmäßige Publikation und Beiträge auf einschlägigen Konferenzen

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Darauf aufbauend wurde zunächst eine Weiterentwicklung und Validierung von Self-Assess-ments sowie Interventionen zur Kompetenzerhebung und Motivationsabfrage vorgenommen und digital implementiert. Noch vor der Registrierung auf der Bildungsplattform Kiron Campus konnten Geflüchtete ab März 2017 einen ersten Orientierungstest im Kiron Navigator3 absolvie-ren. Während der Registrierung und des Onboardings (Einschreibung der Studierenden in das Kiron-Programm) absolvierten sie eine Motivationsabfrage sowie Spracheinstufungstests. Aufbauend auf diesen Maßnahmen erhielten die Geflüchteten Zugang zu einem ihrem Kompe-tenzniveau entsprechenden Lehr- und Lernangebot auf Kiron Campus, das unterschiedliche Stu-dienverläufe von der allgemeinen Studienvorbereitung bis hin zum Einstieg in ein erstes Fach-studium in den Fachbereichen Ingenieurwesen, BWL & VWL, Informatik und Sozialwissenschaf-ten ermöglichte. Ein wichtiger Pfeiler war hierfür der kontinuierliche Ausbau und die Erprobung von modularisierten und qualitätsgesicherten Kerncurricula für alle Fachbereiche, welche eine den individuellen Kompetenzen und Bedürfnissen der Geflüchteten entsprechende Studienpla-nung sowie eine hochschulübergreifende Anrechenbarkeit von Leistungen erleichtern sollten.

Das Studienangebot wurde ergänzt durch die Erprobung und Weiterentwicklung verschiedener Beratungs- und Unterstützungsangebote, auf die Kiron-Studierende studienbegleitend zurück-greifen konnten, von Mentoring bis zur Unterstützung bei der Bewerbung an Hochschulen in Deutschland für einen Übergang (Transfer) von der digitalen Studienvorbereitung bei Kiron in ein reguläres Studienprogramm. Der Transfer konnte mit der Anrechnung von zuvor bei Kiron erbrachten digitalen Studienleistungen einhergehen, die im Einzelfall bereits mit bis zu 30 ECTS sehr erfolgreich erprobt wurde. Hierfür wurde im Rahmen des Verbundprojekts ein Fokus auf die Entwicklung starker Qualitätsstandards und transparenter Prozesse zur Anrechnung und Anerkennung von digital erworbenen Kompetenzen gelegt. Dies ging eng einher mit einer Stär-kung der Netzwerkfunktion der Verbundpartner. Eine engere Zusammenarbeit der Partnerhoch-schulen mit Kiron auf Fachbereichsebene war dabei sowohl der passgenauen Studienberatung von Geflüchteten, als auch der gemeinsamen Weiterentwicklung qualitativ hochwertiger Curricula dienlich. Der Netzwerkcharakter des Pilotprojekts wurde weiter betont durch mindes-tens quartalsweise stattfindende Workshops und den kontinuierlichen Austausch mit zentralen Akteuren (z. B. Hochschulforum Digitalisierung, Hochschulrektorenkonferenz, u. a.).

Mit den Verbundpartnern RWTH Aachen und FH Lübeck wurde die Produktion eigener MOOCs umgesetzt und es konnten englisch- und deutschsprachige MOOCs zur Wissenschaftspropä-deutik und im Fachstudium verschiedener Studienrichtungen neu in die Curricula von Kiron integriert werden. Durch die Fachbereichskoordinator/-innen und die Fachstelle für Qualitäts- sicherung wurde auch die Entwicklung geeigneter Prüfungsformen der Partner begleitet, die eine bessere Mess- und Vergleichbarkeit des Online-Kompetenzerwerbs ermöglichen sollten.

Zur Sicherstellung einer evidenzbasierten Weiterentwicklung und empirischen Fundierung der umgesetzten Maßnahmen wurden alle in INTEGRAL² realisierten Forschungsvorhaben eng durch die forschungsleitende Stelle begleitet und durch eigene Erhebungen kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit überprüft. Zum regelmäßigen Austausch wurden projektinterne Austausch- formate mit den Verbundpartnern RWTH Aachen und FH Lübeck initiiert. Auch über das Konsortium hinaus wurden Kiron-Partner in verschiedene Projektschritte arbeitspaketspezi-fisch mit einbezogen. Neben regelmäßigen Blog-Einträgen konnten mehrere Tagungsbeiträge und Publikationen erfolgreich realisiert werden, die mit verschiedenen Schwerpunkten Ansätze und Erkenntnisse aus INTEGRAL² in einen breiten Diskurs mit einbringen konnten.

3 Der Kiron Navigator ist öffentlich einsehbar und frei nutzbar unter https://kiron.ngo/navigator/

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Abweichungen zum Arbeitsplan

Der Großteil der Aktivitäten konnte im Projekt wie geplant durchgeführt werden. Teils konnten Maßnahmen jedoch deutlich schneller als geplant umgesetzt werden oder mussten im Einzel-fall auch zeitlich nach hinten verschoben werden. Der Projektplan wurde entsprechend im Laufe des Projekts in Rücksprache mit den Verbundpartnern und dem Projektträger angepasst, falls die Rahmenbedingungen dies notwendig machten oder wenn Arbeitspakete strategisch ange-passt wurden.

Folgende wesentlichen zeitlichen oder inhaltlichen Abweichungen vom ursprünglichen Plan ergaben sich im Laufe des Projekts:

Arbeitspaket 1: Kiron-Beratungsnetzwerk

AP 1b – Einführung und Erprobung des Studienberatungkonzepts und AP 1.1c – Entwicklung eines Konzepts zum Self-Assessment auf Englisch unter Berücksichtigung der hetero-genen Zielgruppe Geflüchtete auf Basis von OSA: Anstelle eines einfachen Online-Self-Assessment wurde der Kiron Navigator als zentrales Element zur Online-Studienorien-tierung entwickelt. Es handelt sich dabei um ein online verfügbares Informationstool zur Studierendenorientierung, das bereits vor Registrierung bei Kiron genutzt werden kann. Da der Kiron Navigator auf einer offenen Website implementiert wurde, was umfangrei-chere Abstimmungen erforderte als eine interne Implementierung im Kiron Campus, wurden AP 1b und 1.1c erst Ende März 2017 abgeschlossen.

AP 1.1e – Online-Durchführung von „Social Belonging Interventions“ mit mindestens 100 neuen Kiron Studierenden: Die Intervention wurde mit 259 Studierenden anstatt der ursprüng-lich nur vorgesehenen 100 Studierenden durchgeführt.

AP 1.1f – onSET und weitere Spracheinstufungsverfahren wurden parallel durchgeführt: Da sich die Sprachstandserhebung als schwierig herausstellte, wurden von den Sprachpart-nern parallel zusätzliche Spracheinstufungsverfahren eingesetzt (siehe AP 2).

AP 1.1g – Implementierung von TestAS: Der TestAS wurde mit insgesamt 38 Studierenden an-statt der ursprünglich vorgesehenen 100 Studierenden pilotiert. Trotz unterschiedlicher Maßnahmen, die getroffen wurden, um die Hürden für die Teilnahme zu verringern, führ-ten mehrere Faktoren (z. B. Präsenztestformat verbunden mit hohem Zeit- und Kosten-aufwand) dazu, dass die Teilnahme am TestAS für die Zielgruppe als wenig attraktiv wahrgenommen wurde und der TestAS insgesamt als sehr aufwändig einzuschätzen ist. Ein Online-Vorbereitungskurs wurde durchlaufend angeboten und mehrere Maßnah-men zur Steigerung der Teilnahme erprobt. Zudem wurden die Kosten ab Sommer 2017 übernommen, um dieser finanziellen Hürde zu begegnen. Trotzdem konnte die ange-strebte Anzahl Studierender für den Piloten nicht erreicht werden.

AP 1.4b – Konzeptabstimmung und Implementierung des Guide Programms: Die Implementie-rung des Guide Programms wurde aus technischen Gründen auf 2018 verschoben.

AP 1.4c – Versuchsaufbau: Einteilung in Vergleichsgruppen der einzelnen Angebote von Direct Academics: Aufgrund der geringen Stichprobengrößen pro Angebot, die durch die zeitli-che Verfügbarkeit der Studierenden zustande kamen, wurde ein quasi-experimentelles Design angewendet. Verschiedene Gruppen von Kiron-Studierenden erhielten unter-schiedliche Tutorien-Angebote, die auf ihre individuelle Wirksamkeit evaluiert wurden.

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Arbeitspaket 2: Sprachförderung

AP 2d – Umsetzung der Kurse durch den jeweiligen Partner-Anbieter von Kiron und durch- gehende Betreuung beider Programme: Die Sprachkurse konnten aufgrund der Verzö-gerungen durch den Ausschreibungsprozess erst im Februar 2017 begonnen werden, wodurch auch die Beendigung der Kurse nach hinten verschoben wurde. Beim “Klassen-zimmer 2.0”, wurde durch das Präsenzformat die Durchführung von Kursen durch die geringen Studierendenzahlen erschwert; die Kursgröße wurde entsprechend angepasst.

AP 4: Fachstudium mit MOOCs

AP 4d – Erprobung von Studienbriefen für einzelne Module: Die Konzeption der Studienbriefe, die die stark videobasierten Module ergänzen und den Studierenden weitere didaktische Zugänge zu den Lerninhalten geben sollen, wurde bereits ab November 2016 begonnen.

AP 5: Qualitätssicherung, Anrechnung und Prüfungen

AP 5f – Koordinierung der Erstellung eines Handbuchs zur Qualitätssicherung (QS-Handbuch): Kiron konnte den Prozess der Qualitätssicherung aufgrund strategischer Zielsetzungen im Vergleich zum Antrag deutlich beschleunigen. Ein Handbuch zur Qualitätssicherung wurde erstellt und die darin beschriebenen Prinzipien vielfach disseminiert.

AP 5g – Projekt- und Empfehlungsbericht mit möglichen Maßnahmen zur Zertifizierung von Kiron: Eine erste Analyse bezüglich der Zertifizierungsoptionen Kirons wurde erstellt (DIN ISO 9001, DIN ISO 29990, AZAV, DVWO, QVB, Phineo wirkt-Siegel) und aus strate-gischen Gründen vorgezogen. Unter Begleitung der FH Lübeck wurden erste Maßnah-men getroffen, das Qualitätsmanagement Kirons im Sinne der DIN ISO 9001 und DIN ISO 29990 weiterzuentwickeln. Darüber hinaus fanden bereits Gespräche mit Akkredi-tierungsagenturen zur Pilot-Zertifizierung einzelner Studiengänge von Kiron statt.

Im Übrigen konnten alle Konzeptions-, Entwicklungs- und Erprobungstätigkeiten im Projekt wie im ursprünglichen Zeitplan vorgesehen durchgeführt werden.

Wissenschaftlicher und technischer Stand, an den angeknüpft wurde Bis 2015 wurde nur recht wenig zu den konkreten Herausforderungen von Geflüchteten im Kon-text des Zugangs zu Hochschulbildung in Deutschland geforscht, es entwickelte sich seitdem aber eine vielseitige Forschungslandschaft, die sich mit verschiedenen Aspekten der Integra-tion und Teilhabe von Geflüchteten beschäftigt. So entstanden mehrere Studien und Veröffent-lichungen von Hochschulforscher/-innen in Deutschland (Blumenthal, Beigang, Wegmann & Feneberg, 2016; Schammann & Younso, 2016; Vogel & Schwikal, 2015), aber auch von Stiftun-gen wie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES, 2015; Borgwardt, 2016) oder Einrichtungen wie dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (Brücker, 2016). Sprache, Finanzierung, Bürokratie sowie fehlende Dokumente und Informationen wurden dabei im Querschnitt weitgehend einheitlich als zentrale Hürden von Geflüchteten skizziert, jedoch in unterschiedlich starker Ausprägung. Es zeigt sich besonders noch großer Forschungsbedarf bei der Begleitung von Lösungsansätzen und Bildungsbiographien im Längsschnitt.4

4 In Bezug hierzu wurde etwa auch für die BMBF-Förderlinie „Studienerfolg und Studienabbruch“ ein „besonderes för-

derpolitisches Interesse“ an Forschung zur Gruppe der Geflüchteten formuliert.

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Auch über die Zielgruppe Geflüchteter hinaus zeigen für Deutschland der Bildungsbericht 2016 (Autorengruppe Bildungsberichterstattung, 2016) oder der Report der Europäischen Kommis-sion zur Implementierung der Zielsetzungen des Bologna-Prozesses (EACEA, 2015) nach wie vor große Herausforderungen beim Zugang nicht-traditioneller Zielgruppen zur Hochschulbil-dung auf und fordern weitere Öffnungsprozesse. Das Thema der Durchlässigkeit von Hochschulbildung in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren insbesondere durch den Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ geprägt (Cendon, Mörth & Pellert, 2016; Hanft, Brinkmann, Kretschmer, Maschwitz & Stöter, 2016; Hanft, Pellert, Cendon & Wolter, 2015; KMK, 2015a; Wolter, Banscherus & Kamm, 2016).

Zu Fragen der für das Teilvorhaben besonders relevanten Aspekte der Anrechnung und Aner-kennung von Leistungen ist die BMBF-Initiative „Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge (ANKOM)“ (Freitag et al., 2011, 2015, u. a.) neben einschlägigen Be-schlüssen der KMK (2002, 2008, 2009, 2010, 2015a, 2015b) und Empfehlungen des Wissen-schaftsrats (WR, 2014, 2015) von besonderer Relevanz. Eine geeignete Zusammenfassung und konzeptionelle Grundlage zum Thema Anrechnung bietet die Studie „Anrechnungspraxis in Hochschulstudiengängen (AnHoSt)“ (Hanft, Brinkmann, Gierke & Müskens, 2014) der Universi-tät Oldenburg. Alle Quellen zeigen grundsätzlich weitreichende Möglichkeiten der Integration und Teilhabe durch Maßnahmen zur Anrechnung und Anerkennung von Leistungen auf, die je-doch von Hochschulen nur langsam, teils gar nicht genutzt werden. Dies gilt umso mehr für die Anerkennung und Anrechnung von digital erbrachten Leistungen (HFD, 2016).

Maßgebliche Grundlagenarbeit zu Fragen der Verbindung von Durchlässigkeit zwischen Ausbil-dung, Hochschulbildung und Weiterbildung mit einer Implementierung von digitalen Lehr- und Lernformaten in Hochschulstrukturen in Deutschland wurde durch die Virtuelle Fachhochschule (VFH) unter Federführung des INTEGRAL²-Verbundpartners FH Lübeck in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen geleistet (Granow, 2005). Zentrale Akteure des Projektes haben in inzwischen vierter Auflage das „Handbuch E-Learning“ (Arnold & Kilian, 2015) herausgegeben.

Als derzeit in Deutschland wichtigster Akteur zu Fragen der Digitalisierung von Hochschulbil-dungsangeboten kann das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) verstanden werden, das in verschiedenen Themen- und Arbeitsgruppen in den vergangenen Jahren weit über 20 Arbeits-papiere und weitere Publikationen produziert hat (Faller, 2015; HFD & Stifterverband, 2016; Stifterverband, CHE & HRK, 2016; Wannemacher et al., 2016). Auf europäischer Ebene sind für den Kontext von MOOCs Veröffentlichungen der Europäischen Kommission (Inamorato dos Santos, Punie & Muñoz, 2016; Witthaus et al., 2016) sowie der European Association of Distance Teaching Universities (EADTU, 2016) maßgeblich. Beide Akteure zeigen sich als besonders pro-gressiv in Bezug auf die Nutzung innovativer digitaler Lösungen mit einem Schwerpunkt auf MOOCs. Hinzu kommen im globalen Diskurs Publikationen der United Nations Educational, Sci-entific and Cultural Organization (UNESCO 2016; Malina, 2015) und des Commonwealth of Learning (Fengchun, Mishra & McGreal; Hood & Littlejohn, 2016; Latchem, 2016). Potentiale und Risiken von MOOCs wurden ebenfalls bereits in zahlreichen weiteren Studien und Publikationen diskutiert (Burger, Husmann & Rizzo, 2013; HRK, 2014; Inamorato dos Santos et al., 2017; Jemni et al., 2017; Schulmeister, 2013b). Eine noch relativ neue, aber inhaltlich stark relevante Rolle im Diskurs um Open Education, OER und MOOCs nimmt das seit 2016 von Prof. Kerstin Mayrberger herausgegebene Fachmagazin „Synergie. Fachmagazin für Digitalisierung in der Lehre“ (Mayrberger, 2016, 2017) ein.

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Weller, M. (2014). The Battle For Open: How openness won and why it doesn’t feel like victory. London: Ubiquity Press. Zugriff am 12.03.2018. Verfügbar unter https://upload.wikimedia.org/wikipedia/com-mons/8/8b/The_battle_for_open.pdf

Wissenschaftsrat (2014). Empfehlungen zur Gestaltung des Verhältnisses von beruflicher und akademischer Bil-dung. Erster Teil der Empfehlungen zur Qualifizierung von Fachkräften vor dem Hintergrund des demographi-schen Wandels (3818-14), Darmstadt. Verfügbar unter https://www.wissenschaftsrat.de/download/ar-chiv/3818-14.pdf

Wissenschaftsrat (2015). Empfehlungen zum Verhältnis von Hochschulbildung und Arbeitsmarkt. Zweiter Teil der Empfehlungen zur Qualifizierung von Fachkräften vor dem Hintergrund des demographischen Wandels (4925-15), Bielefeld. Verfügbar unter https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4925-15.pdf

Wissenschaftsrat (2017). Bestandsaufnahme und Empfehlungen zu studiengangsbezogenen Kooperationen: Franchise-, Validierungs- und Anrechnungsmodelle. Drs. 5952-17, Berlin. Verfügbar unter https://www.wissen-schaftsrat.de/download/archiv/5952-17.pdf

Witthaus, G., Inamorato dos Santos, A., Childs, M., Tannhäuser, A.-C., Conole, G., Nkuyubwatsi, B., Punie, Y. (2016). Validation of non-formal MOOC-based learning. An analysis of assessment and recognition practices in Europe (OpenCred) (EUR 27660 EN). Luxemburg: Publications Office of the European Union. Verfügbar unter http://pub-lications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC96968/lfna27660enn.pdf

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Zlatkin-Troitschanskaia, Olga; Pant, Hans Anand; Kuhn, Christiane; Toepper, Miriam; Lautenbach, Corinna (2016): Messung akademisch vermittelter Kompetenzen von Studierenden und Hochschulabsolventen. Ein Überblick zum nationalen und internationalen Forschungsstand. 1. Aufl. 2016. Wiesbaden: Springer VS.

MOOC-Dienste: https://www.class-central.com/; https://www.mooc-list.com/; https://mammooc.org/

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Zusammenarbeit mit anderen Stellen Kiron arbeitete im Verbundvorhaben mit der RWTH Aachen und FH Lübeck gemeinsam an digi-talen Lehr- und Lernszenarien, um Geflüchteten den Zugang zu Bildungsangeboten und Hoch-schulen zu ermöglichen. Die Hochschulpartner brachten dabei ihre langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von Online-Lehre ein und entwickelten und erprobten gemeinsam mit Kiron einzelne Maßnahmen, die über den Projektzeitraum hinaus nutzbar sein sollten und gleichzeitig Impulse für die Weiterentwicklung digitaler Lehr- und Lernszenarien setzen sollten.

Kiron Open Higher Education konnte die Arbeit in diesem Konsortium in seinem Teilvorhaben zusätzlich in jedem Arbeitspaket durch die Zusammenarbeit mit weiteren Partnern ergänzen. Im Folgenden werden arbeitspaketbezogen die zentralen Stellen, mit denen Kiron im Rahmen von INTEGRAL² zusammengearbeitet hat, kurz dargestellt.

Arbeitspaket 1: Kiron-Beratungsnetzwerk

● TU Hamburg (TUHH): Gemeinsame Arbeit an der Weiterentwicklung des Projekts Hop-on (Help for Orientation in the Professional System – Online for Newcomers).

● Volunteer Vision GmbH: Entwicklung von Online-Betreuungsangeboten und Erstellung von Leit-fäden und Unterlagen für Mentor/-innen mit Fokus auf Online Study und Career Mentoring.

● Ipso gGmbH: Durchführung psychosozialer Beratungsgespräche im emPower-Programm.

● Open University UK: Austausch und erster gemeinsamer Workshop zur Entwicklung eines Online-Schulungsprogramms für freiwillige Dozierende im Bereich Direct Academics.

● Migration Hub Network gGmbH: Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten für Study Weekends.

Arbeitspaket 2: Sprachförderung

● Gesellschaft für akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e.V. (g.a.s.t.; Deutsch-Uni Online (DUO); onSET): Kooperation zur vergleichenden Erprobung von Maßnahmen zum Spracherwerb von Deutsch als Fremdsprache, Durchführung von Online-Sprachtests (onSET) und Zurverfügungstellung von DUO-Kursangeboten.

● Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZeMoS / Klassenzimmer 2.0) der Leuphana Universität Lüneburg: Implementierung eines Live-Online-Sprachkursangebots mit Fokus auf die verglei-chende Erprobung von Sprachfördermaßnahmen.

Arbeitspaket 3: Wissenschaftspropädeutik und Brückenkurse

● Minerva Schools at KGI: Gemeinsam mit den Minerva Schools at KGI entwickelte Kiron einen Einführungskurs “How to become an Online Learner”, der inzwischen ein integraler Bestandteil des Kiron-Onboardings ist und Studierenden Tool zum Umgang mit Herausforderungen und be-nötigten Lernstrategien für Online-Lernen an die Hand gibt.

Arbeitspaket 4: Fachstudium mit MOOCs

● Partnerhochschulen von Kiron (siehe Liste im Anhang): Zusammenarbeit mit 48 Partnerhoch-schulen mit Fokus auf strategischen Austausch und Äquivalenzanalysen als zentraler Feedback-Mechanismus für die Qualität der Kiron-Curricula in allen Fachbereichen.

● edX: Zurverfügungstellung von kostenlosen Zertifikaten für Kiron-Studierende, ab Juni 2017 ver-tiefte Zusammenarbeit mit Kiron als edX-Premium-Partner (mit einem INTEGRAL²-MOOC auf der edX-Seite von Kiron (kironX): https://www.edx.org/course/computer-networks-internet-kironx-fhlcnx .

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● Coursera: Zurverfügungstellung von kostenlosen Zertifikaten für Kiron-Studierende über das Programm “Coursera for Refugees”5 sowie die Möglichkeit der Nutzung von Studierendendaten zur vergleichenden Analyse der Aktivitäten der Studierenden.

● Saylor Academy: Nutzung der Studierendendaten zur Analyse der Aktivitäten der Studierenden

● Sharing Perspectives Foundation: Zusammenarbeit im Bereich Sozialwissenschaften für einen interkulturellen MOOC zur Situation von Geflüchteten in Europa in Verbindung mit der Vor-bereitung einer Ausweitung der Zusammenarbeit über „Erasmus+ Virtual Exchange“ ab 2018.

● BeeUp: Zusammenarbeit im Fachbereich Business & Economics für das Modul „Business Case Studies“ Zurverfügungstellung von kostenlosen Zertifikaten für Kiron-Studierende, sowie Teilnahme an den BeeUp-Fallstudien gemeinsam mit Studierenden von Partnerhochschulen der Organisation BeeUp.

Arbeitspaket 5: Qualitätssicherung, Anrechnung und Prüfungen

● Bertelsmann Stiftung: Die INTEGRAL²-Arbeit in dem Bereich ergänzende Förderung über das Projekt “From Camp to Digital Campus” (Januar bis Dezember 2017), u.a. zur Unterstützung der Arbeit am Quality Handbook durch externe Fachexpert/-innen.

● Nuffic (Niederlande): Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung der Qualitätssicherungsinstru-mente aus Sicht von Vertreter/-innen des ENIC NARIC Netzwerks mit hoher Expertise im Bereich Digitalisierung; Austausch zum PARADIGMS-Projekt, das zu automatischen Anrechnungsprozes-sen und Qualitätssicherungsstandards von MOOCs forscht.

● Universität Bielefeld: Unterstützung von Kiron bei der Weiterentwicklung der Partnerdokumente (Memoranda of Understanding, Learning Agreements) und Diskussion von Arbeitsergebnissen auf einem Partnerworkshop durch Bastian Simon, Justiziar der Universität Bielefeld.

● Partnerhochschulen von Kiron (siehe Liste im Anhang): Einbringungen von Diskursbeiträgen und Praxisbeispielen im Rahmen von Partnerworkshops und weiteren Veranstaltungen und Arbeit an insgesamt 104 Learning Agreements mit 13 Partnerhochschulen.

Arbeitspaket 6: Forschungskooperationen und Dissemination

● Connected Learning in Crisis Consortium: Mitarbeit in den Arbeitsgruppen “Accreditation” und “Research”, wo vorwiegend Ergebnisse aus INTEGRAL2 eingebracht werden konnten; Vorberei-tung einer formalen Aufnahme von Kiron in das Konsortium; Zusammenarbeit im Rahmen einer Publikation zu Standards und Erkenntnissen im Kontext von Hochschulbildungszugang in Kon-fliktregionen und für Geflüchtete generell (Lessons learned through contextualized practice, in Vorbereitung).

● Hochschulforum Digitalisierung: Mitwirkung der Projektleitung in der Ad-hoc Arbeitsgruppe „Anrechnung und Anerkennung digitaler Lehrformate“ inkl. der Möglichkeit zur Diskussion von Ergebnissen aus INTEGRAL² mit HFD-Expert/-innen. Verbindung der der INTEGRAL²-Abschluss-veranstaltung mit der Auftaktveranstaltung des Netzwerks für die Hochschullehre.

● European Association for Language Testing and Assessment (EALTA): Kick-off Veranstaltung zur Kooperation zur Entwicklung von Spracheinstufungstests in mehreren für Kiron relevanten Sprachen. Diese Tests sollen Nichtregierungsorganisationen und Non-Profit-Organisationen, die mit Geflüchteten arbeiten, danach frei zugänglich gemacht werden.

5 Weitere Informationen, inkl. eines Kurzinterviews mit dem Kiron-Studenten Hadi (Soziale Arbeit) aus dem

Juni 2017, sind einsehbar unter https://blog.coursera.org/coursera-refugees-reflecting-first-year/

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III. Ausführliche Darstellung des Teilvorhabens

Erzielte Ergebnisse

Arbeitspaket 1: Kiron-Beratungsnetzwerk

Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets

Kiron bietet seinen Studierenden ein umfangreiches Angebot an Unterstüt-zungs- und Beratungsangeboten, die sich an den Bedürfnissen seiner Ziel-gruppe orientieren. Viele dieser Angebote bauen stark auf Netzwerkstruktu-ren auf, die Kompetenzen verschiedener Partner bündeln und Möglichkeiten zur gemeinsamen Weiterentwicklung und Erprobung von Beratungs- und Un-terstützungsangeboten für Geflüchtete schaffen. Im Hinblick auf diese Ent-

wicklungsmöglichkeiten sollte die Untersuchung der Wirksamkeit der Angebote ebenso wie die Untersuchung der Nutzung und Priorisierung aus Sicht der Studierenden im Fokus stehen. Eine zentrale Fragestellung war darauf aufbauend, inwiefern Angebote bereits sinnvoll aufeinander bezogen sind oder noch besser in eine ganzheitliche Struktur eingebettet werden können. Als Grundlage hierfür wurden die Unterstützungs- und Beratungsangebote Kirons in vier Arbeitsbe-reiche unterteilt: 1) MSEE – Motivation, Selbst-Evaluation und Eignung, 2) emPower: Buddy, Mentoring und Psychosoziale Unterstützung, 3) Career Service und 4) Direct Academics.

Im Arbeitsbereich “MSEE – Motivation, Selbst-Evaluation und Eignung” wollte Kiron Kern- faktoren für die Entwicklung seines Bildungsangebots auf Basis von Eignungsfeststellungs- verfahren, Untersuchungen zur Studierendenmotivation sowie durch eine Analyse der Selbstwirksamkeitserwartungen von Geflüchteten identifizieren. Ziel war es, die Wirkung ver-schiedener Interventionen auf die Selbstwirksamkeitserwartung der Kiron-Studierenden zu be-leuchten und zu untersuchen, welche Eingangsvoraussetzungen Kiron-Studierende aufweisen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollten entsprechende Beratungs- und Unterstützungsmaß-nahmen entwickelt werden. Dabei nahm sowohl die Untersuchung des Sprachstands und des-sen Veränderung durch unterschiedliche Interventionen als auch die eignungsbasierte Unter-stützung beim Transfer an eine Hochschule eine wichtige Rolle ein.

Eine weitere wichtige Säule der Unterstützungsangebote stellt das emPower-Programm dar, das Buddy, Mentoring und psychosoziale Unterstützung beinhaltet. Kiron emPower ist ein Bün-del von Unterstützungs- und Beratungsmaßnahmen, die an die besonderen Herausforderungen der Zielgruppe und des Online-Studiums angepasst sind. Als Maßnahmen zur 1:1-Betreuung mit studienbezogener und sozialer Zielsetzung hatte Kiron zwei Programme (Buddy und Men-toring) aufgebaut, deren Wirksamkeit im Rahmen des Projekts untersucht werden sollten. Fra-gestellung dabei war, ob das Buddy- und das Mentoring-Programm von den Studierenden als hilfreich wahrgenommen werden und welche Effekte insbesondere die sehr strukturierte Orga-nisation des Mentoring-Programms aufweisen würde. Darüber hinaus hatte Kiron im Vorfeld des Projekts Angebote zur psychosozialen Beratung aufgebaut. Obwohl Kiron hier als reine Ver-mittlungsinstanz agiert, sollte untersucht werden, welche Relevanz diese Unterstützung für Kiron-Studierende innerhalb ihres Studiums einnimmt und wie die Zusammenarbeit im Bera-tungsnetzwerk effektiv gestaltet werden kann.

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Die dritte Säule des Beratungsnetzwerks stellten arbeitsmarktintegrierende Maßnahmen in Form eines Career Service dar. Ziel der Projektphase war dabei die Untersuchung der Akzeptanz bei Studierenden sowie der Relevanz des Career Service für das Kiron-Modell.

Über das Direct Academics-Programm ermöglicht Kiron modulbegleitende, synchrone Lehrfor-mate und kollaborative Lehr- und Lernszenarien. Die Direct Academics-Tutorien werden über ehrenamtliche Dozierende in Kollaboration mit Kiron erarbeitet und angeboten. Ziel der Projekt-förderung war eine Professionalisierung dieser Angebote durch die Analyse der bestehenden Angebote und eine Weiterentwicklung auf Grundlage der Frage, inwiefern Direct Academics-Tutorien dazu beitragen, eine Passung zwischen Studierenden und studienfördernden Angebo-ten herzustellen. Darauf aufbauend sollten besonders wirkungsvolle Direct Academics-Unter-stützungsmaßnahmen identifiziert werden.

Projektergebnisse und Diskussion

MSEE – Motivation, Selbst-Evaluation und Eignung

Kiron erarbeitete und implementierte ein Studienberatungskonzept, das neben Online-Self- Assessments auch die Förderung der Studierendenorientierung bereits vor Registrierung bei Kiron sowie die Organisation rein studentisch organisierter Study Groups und den Peer-to-Peer-Support im Forum umfasst. Um die Study Groups strukturell zu unterstützen, wurde ein Selbst-lern-Webinar zum Thema Gruppenarbeitstechniken durch die FH Lübeck erstellt und zur Schu-lung der studentischen Study Group Organizer eingesetzt. Darüber hinaus wurde mit dem Kiron Navigator, einem auf der Kiron-Website frei zugänglichen Informationstool, im Rahmen von INTEGRAL² eine neue Plattform geschaffen, die es Kiron ermöglichte, ein Konzept für ein offenes, onlinebasiertes Informations- und Beratungsangebot auf der Basis von Online-Self- Assessments umzusetzen. Mit dem Kiron Navigator können sich Studieninteressierte auf der Kiron-Website vor ihrer Registrierung über Angebot und Anforderungen informieren. Es bedarf bereits im Vorfeld einer Registrierung bei Kiron einer klaren Kommunikation zum Lernangebot sowie zu den notwendigen Voraussetzungen für die Aufnahme eines Hochschulstudiums, die auch über Kiron nicht umgangen werden können. So wurden studieninteressierte Geflüchtete dazu befähigt, eine besser informierte Entscheidung für ein Studium bei Kiron zu treffen.

Für die Teilnahme am TestAS wurden Studierende zielgerichtet angesprochen und für eine Pilot-Durchführung 38 Studierende rekrutiert; darüber hinaus wurde ein Online-Kurs für die Vor-bereitung auf den TestAS erstellt. Weiterhin entwickelte Kiron für eine Pilot-Kohorte von Trans-fer-Studierenden ein Konzept zur Unterstützung beim Übergang von Kiron an Hochschulen.

Abbildung 1: Kiron Navigator

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Um die Maßnahmen durch die Studierenden evaluieren zu können, wurden mehrere Fragebögen zur Evaluation des Transferprozesses, der TestAS-Vorbereitungskurse, der Welcome Sessions (synchrone online-Veranstaltung zur Einweisung der Studierenden in die Angebote von Kiron), zum Help Desk sowie zum Kiron Navigator erstellt und auf der Plattform implementiert. Erste Evaluationsergebnisse zur Förderung der Studienorientierung deuten auf eine daraus resultie-rende erhöhte Aktivität der teilnehmenden Studierenden auf der Plattform hin. Die verstärkte Betreuung und die Förderung des Austauschs unter den Studierenden im Forum wurden von den Studierenden als sehr hilfreich wahrgenommen. So gaben 86% der befragten Studierenden an, dass ihnen das Forum bei studienbezogenen Fragen geholfen hat. Auch durch zusätzliche Kommunikationsmaßnahmen im Forum (Forum-Videos) sowie die Implementierung einer Knowledge Base auf Kiron Campus konnte die Sichtbarkeit und die Nachfrage nach Unterstüt-zungsangeboten (z. B. Counseling, Mentoring) erhöht werden. Um (freiwillige) Mitarbeiter/-in-nen (im Student Support) zu unterstützen und damit zur Professionalisierung der Online- Beratung bei Kiron beizutragen, wurde ein Online-Tool entwickelt, welches auf der Basis eines klient/-innenzentrierten Beratungsansatzes eine methodisch-organisierte Herangehensweise bei der Beantwortung von E-Mails bietet.

Trotz unterschiedlicher Maßnahmen, die getroffen wurden um die Hürden für die Teilnahme zu verringern, führten mehrere Faktoren dazu, dass die Teilnahme am TestAS für die Zielgruppe als wenig attraktiv wahrgenommen wurde und der TestAS insgesamt als sehr aufwändig einzu-schätzen ist. Unter anderem wird der TestAS bisher nur von vergleichsweise wenigen Hoch-schulen eingesetzt, zudem handelt es sich um einen Präsenztest und damit verbunden hohem Zeit- und Kostenaufwand. Obwohl die Kosten ab Sommer 2017 übernommen wurden, um dieser Hürde zu begegnen, konnte die angestrebte Anzahl Studierender für den Piloten nicht erreicht werden. Auf Basis der Evaluation des TestAS-Piloten und der Welcome Sessions werden diese Angebote trotz positivem Nutzer/-innen-Feedback mit Ende der Projektlaufzeit zunächst aus-gesetzt, um eine Fokussierung auf die Verbesserung der Angebote mit höherem Skalierungs-potential zu ermöglichen. Um eine stärkere Aktivierung der Studierenden durch einen konkreten Bezug zu Lerninhalten zu erreichen, wurden die Study Groups mit Ende der Projektlaufzeit in Zuständigkeit der Study Track-Koordinatoren übergeben.

Alle Beratungsangebote wurden unter Berücksichtigung von Studierenden-Feedback konzepti-onell weiterentwickelt. Das Transferberatungskonzept wurde mit den Projektpartnern bei einem Studienberatungsworkshop in Lübeck diskutiert, um kritisches Feedback aus Hochschulper-spektive in die Entwicklung des Konzepts einzubinden. Das Online-Informationstool Kiron Navigator wurde während der Projektlaufzeit entwickelt, evaluiert und aufgrund der Ergebnisse angepasst und weiter ausgebaut, sodass mit Ende der Projektlaufzeit eine zweite Version mit verbesserter Nutzbarkeit (auf mobilen Endgeräten, Self-Assessment auf Englisch, Deutsch und Arabisch, länderspezifische Darstellung der Verfügbarkeit von Angeboten, Verweis auf andere Informations- und Beratungsangebote sowie alternative Bildungswege) verfügbar gemacht wurde.

Zufriedenheit von Studieninteressierten mit dem Kiron Navigator Bis Ende September 2017 wurde der Kiron Navigator bereits 3258-mal genutzt, die Evaluation wurde von insgesamt 879 Personen ausgefüllt. 83% der Evaluationsteilnehmenden bewerteten den Kiron Navigator als hilfreich oder sehr hilfreich (58% sehr hilfreich, 25% hilfreich).

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Auch hat Kiron als Ergebnis von Nutzerfeedback und auf Basis der Evaluationen sein Onboar-ding (Einschreibung der Studierenden in das Kiron-Programm) stark überarbeitet: Der eigene MOOC, der die Studierenden gezielt über die Angebote Kirons informiert, wurde mit dem MOOC “How to Become an Online Learner” (vgl. AP 3) verzahnt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Studierenden schon zu Beginn ihres Studiums gezielt über die Möglichkeiten und Her-ausforderungen des Kiron-Angebots informiert werden. Auch wurde die Motivationsabfrage im Onboarding so weiterentwickelt, dass sie eine gezieltere Identifikation von intrinsischen und extrinsischen motivationalen Faktoren ermöglicht. Darüber hinaus wurde eine „Social Belon-ging Intervention“ entwickelt und bis April 2017 randomisiert durchgeführt. Im Berichtszeitraum

absolvierten 259 Studierende die Intervention. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass Studierende, die die Intervention erhalten haben, sich danach häufiger auf Kiron Campus eingeloggt haben und damit im Vergleich zu jenen, die keine Intervention erhalten ha-ben, aktiver studierten. Ein reines Online-Studium verlangt viel von den Studierenden und eine hohe Selbstwirksamkeit – d. h. die Überzeugung auch in schwierigen Situationen selbstständig handeln und etwas bewirken zu können – ist dafür entscheidend. Um die Selbstwirksamkeit der Studierenden zum Ende des Onboardings, das die Studierenden auch für das Studium motivieren sollte, zu überprüfen,

wurde eine Selbstwirksamkeitsabfrage auf das Online-Studium bei Kiron angepasst und imple-mentiert. Abbildung 2 zeigt, dass Kiron-Studierende zum Ende des Onboardings insgesamt eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung hatten.

Durch diese unterschiedlichen Rückmeldeformate und Untersuchungen konnte Kiron die Bedeutung von transparenten Informationen zu alternativen Bildungswegen identifizieren. Dementsprechend wurde im Rahmen einer Kooperation mit der TU Hamburg, der INBAS GmbH und der DQG mbh das Thema “alternative Bildungswege für Neuankommende” adressiert. Die Informationsplattform, die Orientierung für neuankommende Erwachsene im Bereich der beruf-lichen Bildung durch einen personalisierten Fahrplan zum Ziel hatte, wurde konzeptionell um die Gruppe der Studieninteressierten erweitert. Die Hop-On-Guides sind auf der Website von Hop-on in vier Sprachen verfügbar und werden in den Kiron Navigator integriert sowie in der persönlichen Beratung eingesetzt.

Durch die Ausweitung und Verbesserung des Beratungs- und Informationsangebots in der Ori-entierungsphase konnte die Umwandlungsrate von interessierten Studierenden zu vollständig angemeldeten Studierenden um 15% (von 49% auf 64%) gesteigert werden.

Als besonders erkenntnis- und erfolgreich kann die Erprobung der Transferprozesse betrachtet werden: Durch eine Fokusgruppe erster Studierender, die im Rahmen von INTEGRAL² durch per-sonalisierte, vorwiegend digitale Beratung und Begleitung im Übergang an Hochschulen unter-stützt wurden, konnte Kiron Herausforderungen für seine zukünftige Arbeit identifizieren und erste erfolgreiche Ansätze für die passgenaue und flexible Unterstützung Geflüchteter umset-zen. So hat sich durch die Begleitung der Pilot-Kohorte bestätigt, dass das Erlernen der deut-schen Sprache für fast alle Studierenden oberste Priorität hat. Bürokratische Hürden und unver-ständliche Prozesse in Verbindung mit Informationsdefiziten bei der Zielgruppe sorgten dafür, dass die Übergangsprozesse an Hochschulen für einige Geflüchtete stark durch Kiron begleitet

Abbildung 2: Selbstwirksamkeitserwartung Kiron-Studierender nach dem Onboarding

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werden mussten. Hierfür wurde im Rahmen von INTEGRAL² ein strukturierter Transferprozess erstmals erprobt (siehe Abb. 3), der 2018 voll implementiert und weiter ausgebaut werden soll, etwa über Erklärvideos und in Kiron Campus integrierte Checklisten.

In der Projektlaufzeit wurden über 270 Transfer-Kandidat/-innen in Deutschland identifiziert und über 120 telefonische Erstberatungen durchgeführt. Die Daten der Studierenden werden im Kiron Backend erfasst, einem internen Datenbanksystem, dass alle Beratungs- und Unterstüt-

zungsangebote erfasst und mit der Studierendenak-tivität auf Kiron Campus verknüpft. Für insgesamt 35 Kiron-Alumni konnte ab dem Wintersemester 2016/17 bis spätestens zum Wintersemester 2017/18 (mit Stichtag 30.09.2017) der erfolgreiche Übergang an eine Hochschule in Deutschland erfasst werden.6 Mit insgesamt vierzehn Bundeslän-dern konnte Kiron bereits im Rahmen von INTEG-RAL² beinahe in jedem Bundesland Studierende an einer Hochschule unterbringen und seinen Proof of Concept nicht nur allgemein in Deutschland, sondern auch in fast jedem Bundesland anhand von Einzel-fällen erreichen (siehe Abb. 4). Es zeigt sich dabei jedoch auch, dass gerade in großen Bundesländern wie Bayern, die proportional deutlich stärker reprä-sentiert sein müssten, bisher keine umfassenden Zugangswege über Kiron erreicht werden konnten. Berlin und Nordrhein-Westfalen sind überproportio-nal stark repräsentiert.

6 Aufgrund einiger Studierender, die sich unabhängig von Kiron an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben

haben und daher teilweise nicht direkt durch Kiron erfasst werden konnten, steigen diese Zahlen auch nach Projekt-ende weiter und werden im Rahmen des Folgevorhabens nachträglich erfasst sowie ausführlich evaluiert.

Abbildung 4: Verteilung der Transfer- studierenden nach Bundesland

Abbildung 3: Transferprozess bei Kiron

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Abbildung 5 gibt Auskunft über zentrale Daten, die zu den Transfer-Studierenden erfasst werden konn-ten. Die Geflüchteten, denen die Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule in Deutschland gelang, waren zu 23% weiblich, zu 77% männlich und hatten zu über 50% Computer Science bei Kiron studiert. Das Deutsch-Niveau der Transfer-Studierenden liegt für eine (vorläufige) Hochschulzulassung überraschend oft unter dem im Re-gelfall erwarteten C1. Kiron-Alumni schreiben sich darüber hinaus, passend zur englischsprachigen Kiron-Vorbereitung, überproportional oft für englischsprachige Studien-gänge ein. Die Geflüchteten nehmen zu in etwa gleichen Teilen ein Stu-dium an einer Fachhochschule oder Universität auf, ein Student absolviert ein duales Studium an einer Berufs-akademie. Der angestrebte Ab-

schluss ist zu 71% ein Bachelor und mit 29% überraschend oft auch ein Master-Abschluss.

Die Geflüchteten, die den erfolgreichen Übergang von Kiron an eine Hochschule geschafft ha-ben, nutzten sehr unterschiedliche Angebote während ihrer Zeit bei Kiron (siehe Abb. 6). Beson-ders wichtig ist dabei für gut die Hälfte der Geflüchteten eine (frühzeitige) Unterstützung bei der Hochschulbewerbung. Dies ist eng verbunden mit einem besonderen Mehrwert von Kiron hin-sichtlich der Stipendienvermittlung zur Finanzierung des Studiums. Im Schnitt belegten erfolgreiche Transfer-Studierende 7.95 MOOCs (n = 33; SD = 8.31). Auch zeigt sich im Kiron Backend, dass mehrere Kiron-Alumni nach ihrem Transfer an eine reguläre Hochschule bei Kiron weiter studieren und MOOCs abschließen. Erfolgreiche Transfer-Studierende weisen damit im Quer-schnitt ein großes Interesse an MOOCs auf und schreiben sich im Regelfall für mehrere Kurse ein. Der erfolgreiche Abschluss eines MOOCs scheint jedoch nur eine nachrangige Rolle zu spielen. Kiron-Studierende scheinen vielmehr MOOCs eher zur Studi-envorbereitung als zum tatsächlichen Studienersatz zu nutzen. Teilweise waren diese MOOCs für Studierende auch Bestandteil eines Bewerbungsportfolios bei zulassungsbeschränkten Stu-diengängen. Eine Anrechnung von Kiron-Leistungen konnte an mehreren Hochschulen im

Abbildung 6: Von Transfer-Studierenden genutzte Kiron-Angebote

Abbildung 5: Transfer-Studierende im Überblick

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Umfang von bis zu 30 ECTS erreicht werden. Ein Teil der Studierenden, die erfolgreich MOOCs bei Kiron abgeschlossen hatten, äußerte sich trotz der grundsätzlich vorhandenen Möglichkeit jedoch auch gänzlich ablehnend zur Anrechnung von Leistungspunkten und dem damit verbun-denen Ersatz von Lehrveranstaltungen. So berichteten zwei Alumni aus den Fachbereichen In-formatik und BWL in Beratungsgesprächen, dass gerade Einführungsvorlesungen – trotz erfolg-reich absolvierter INTEGRAL²-MOOCs – aus ihrer Sicht unverzichtbar seien, um den Anschluss zu anderen Mitstudierenden zu schaffen und ein Auslassen der Veranstaltungen die Gefahr einer Ausgrenzung mit sich bringen könnte.

Einen weiteren, ursprünglich nicht vorgesehenen Sonderfall, stellten zwei Studierende dar, die ein Master-Studium in Wirtschaftsinformatik an der Universität Rostock aufnahmen. Sie wurden zum Wintersemester 2017 zunächst unter Auflagen immatrikuliert und müssen innerhalb des ersten Semesters mindestens 12 ECTS aus dem Bachelor-Bereich nachholen. Ein Teil dieser Leistungen kann dabei über Anrechnungsvereinbarungen bei Kiron erbracht werden, die Studie-renden sollen diesbezüglich im Rahmen des Folgevorhabens begleitet werden.

Es zeigt sich auch allgemein, dass viele Transfer-Studierende auch als Kiron-Alumni auf Kiron Campus registriert bleiben und verschiedene Angebote von Kiron nutzen wollen.

EmPower: Buddy, Mentoring und Psychosoziale Beratung

In der Projektlaufzeit wurden zielgruppenspezifische Konzepte für die drei emPower-Angebote entwickelt. Das Buddy-Programm konzentriert sich dabei auf eine eher informelle Peer-to- peer-Unterstützung, während Mentoring Eins-zu-eins-Unterstützung durch beruflich erfahrene Personen auf der Basis von im Projekt entwickelten strukturierten Leitfäden ermöglicht. Es wurden für alle Programme Auswahlkriterien definiert und implementiert, außerdem wurden Matching-Verfahren neu entwickelt (Mentoring) bzw. optimiert (Buddy, Counseling).

Kiron arbeitete im Bereich Mentoring mit Volunteer Vision und ROCK YOUR LIFE! zusammen. In Zusammenarbeit mit Volunteer Vision hat Kiron im Rahmen von INTEGRAL2 auf Basis einer Bedarfsanalyse ein strukturiertes Online-Study-Mentoring-Programm entwickelt, das den

Abbildung 7: Kirons Online-Mentoring-Programm

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Studierenden Kompetenzen für das Online-Studium vermitteln soll. Die für die insgesamt zehn Sitzungen (siehe Abb. 7) erstellten Sitzungsleitfäden für Mentor/-innen und Mentees in-klusive Zusatzmaterialien in deutscher und englischer Sprache wurden in eine Online-Mento-ring-Plattform integriert. Mentoring wirkt in zwei Richtungen: Es hilft Studierenden, sich in der neuen Lehr-Lern-Kultur und digitalen Lernsettings bei Kiron einzufinden. Das gilt für Studierende mit vorhandener Hochschulbildung genauso wie für Studierende ohne solchen Hintergrund, aber mit großem Interesse an Spracherwerb und gesellschaftlicher Integration (Colucci et al., 2017). Zum anderen erleben die Mentor/-innen Integration als bilateralen Lernprozess, von dem sie selbst profitieren und der durch die Strukturierung als leistbar empfunden wird: “[Mentoring] opens the possibility for relationships that cross boundaries of time, geography, and culture unlikely to happen under the classical model” (Bierema & Merriam, 2002). Die Mentor/-innen wurden in einem Webinar auf ihre Tätigkeit vorbereitet; Kiron führte in der Programmlaufzeit Trainings für 80 Mentor/-innen durch, 64 davon wurden während dieser Zeit auch mit einem Mentee gematcht.

Insgesamt nahmen entsprechend während der Projektlaufzeit 64 Kiron-Studierende am Online-Mentoring-Programm von Kiron und Volunteer Vision teil. Das Mentoring-Programm wurde durch eine Teilnehmenden-Befragung gemeinsam mit Volunteer Vision evaluiert. Fast alle Stu-dierenden (95%) gaben an, dass sie mit dem Programm zufrieden waren (Abb. 8). Über 75% gaben an, dass die erlernten Methoden effektiv seien und sie nach dem Programm motivierter seien, ihr Online-Studium mit Kiron weiterzuverfolgen als davor (86%). Das Mentoring-Pro-gramm konnte den Studierenden nicht nur wertvolle Zeitmanagement- und Organisationstech-niken vermitteln, von denen 81% der Befragten berichteten, dass sie diese bereits erfolgreich in ihrem Online-Studium anwenden können, sondern auch wichtige Fähigkeiten für ihren weiteren beruflichen Weg, wie 77% der Befragten angaben.

Beim Buddy-Programm wurden Kiron Studierende in der Regel mit Peers (Studierende deutscher Hochschulen) auf der Basis von gemeinsamen (Lern-) Interessen, wie z. B. Studien-fach, Sprache, Hobbys gematcht. Durch Live-Onboarding-Sessions und einen eigens entwickel-ten Leitfaden (“Handbuch”) sowie Trainingsunterlagen für die Schulung von Buddies wurde das Programm teilweise strukturiert. Wie das Mentoring, ermöglicht das Buddy-Programm Kiron Studierenden eine personalisierte Studienerfahrung im digitalen, tendenziell anonymen Lern-kontext von MOOCs. Die Erfahrungen zeigen, dass online Peer-to-peer-Angebote, insbesondere aufgrund der potentiell hohen Reichweite, besonders ausbau- und entwicklungsfähig sind. Kiron führte in der Programmlaufzeit Trainings für 81 Buddies durch, damit nahm knapp ein Drittel der insgesamt gemachten Buddies (260 Einzelpersonen, 130 Paare) ein solches Angebot wahr.

Abbildung 8: Zufriedenheit mit dem Online-Mentoring-Programm

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Eine zum Ende der Projektlaufzeit durchgeführte Evaluation des Buddy-Programms ergab, dass 69% der teilnehmenden Geflüchteten das Programm als einen wichtigen Beitrag zu ihrem Leben wahrnahmen. Besonders der Einfluss auf die Studienmotivation (33%), die Deutschkenntnisse (28%) sowie die Integration in Deutschland (22%) wurden hervorgehoben (Abb. 9). 92% der teilnehmenden Kiron-Studierenden waren zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Programm.

Zentrale Kennziffern zu den Angeboten in Kiron emPower ● Anzahl der Buddy-Paare: 130 ● Anzahl der Mentoring-Paare: 64 ● Psychosoziale Beratungsgespräche: 58 ● 49% der interessierten Studierenden (n=495) konnten einen emPower-Service nutzen

Direct Academics

Das Direct-Academics-Programm hatte zum Ziel, den Studierenden eine synchrone und kollaborative Lerner-fahrung zu ermöglichen und wurde im Rahmen von INTEGRAL2 konzipiert, evaluiert und weiterentwickelt. In Zusammenarbeit mit den Fachbe-reichskoordinator/-innen (vgl. AP 4) und ehrenamtlichen Dozierenden wurden Tutorien-Pläne für alle Kern-Module konzipiert. Module mit ver-stärktem Unterstützungsbedarf durch Studierende wurden identifi-ziert und priorisiert. Es wurden im Be-richtszeitraum sechzehn unter-schiedliche Online-Tutorien in den Studiengängen “Business & Economics”, “Political Science”, “Computer Science,” “Mechanical Engineering” und im propädeutischen Bereich durchgeführt.

Als ein neues Element der personalisierten Unterstützung von Studierenden in ihrem Lernpro-zess wurden “Study Weekends” bzw. Studienwochenenden entwickelt, um für Geflüchtete in ihrem MOOC-basierten Studium regelmäßige Offline-Möglichkeiten zum ergebnisorientierten Austausch zu ermöglichen. Die Studienwochenenden wurden aufbauend auf Bedarfs- erhebungen unter den Kiron-Studierenden fachbereichsspezifisch organisiert und mit einem

Abbildung 10: Ziele von Direct Academics

Abbildung 9: Individueller Einfluss des Buddy-Programms

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engen Bezug zu aktuellen MOOC-Angeboten der INTEGRAL²-Verbundpartner als Offline- Veranstaltungen in Berlin pilotiert und erfolgreich gemeinsam mit den Partnern umgesetzt.

Die Leitfäden für Direct Academics wurden kontinuierlich weiterentwickelt, um Tutorien schnel-ler und skalierbarer umsetzen zu können. Auch die Rekrutierung von Dozierenden wurde anhand von Stellenausschreibungen professionalisiert. Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit dem Bereich “Academic Partnerships” Prozesse definiert, die die Anwerbung von Dozierenden vereinfachen, wodurch im Berichtszeitraum insgesamt 31 qualifizierte Dozierende aus dem akademischen Partnernetzwerk und anderen Institutionen gewonnen werden konnten, die auch für künftige Tutorien zur Verfügung stehen. Um die ehrenamtlichen Dozierenden gezielter auf Herausforderungen der digitalen Lehre mit einer heterogenen Studierendenschaft vorzuberei-ten, wurde ein erstes Konzept für ein Schulungsprogramm entwickelt. Regelmäßige Feedback-schleifen mit Dozierenden ermöglichten Kiron darüber hinaus, die Tutorien qualitativ weiterzu-entwickeln und die Bedürfnisse der freiwilligen Dozierenden stärker zu berücksichtigen. Dabei wurden unterschiedliche didaktische Ansätze identifiziert und erprobt sowie Kursmaterial zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erprobte Kiron im Rahmen der Projektlaufzeit unterschiedli-che Ansätze des Tutorial Management, wobei unterschiedliche Kommunikationskanäle (auch soziale Netzwerke bzw. WhatsApp-Gruppen) im Kontakt mit Studierenden genutzt wurden.

Eine Beta-Version eines Konzepts zur Einbindung von Lerntagebüchern in die Kiron-Angebote wurde im Jahr 2016 ausgearbeitet und Vertreter/-innen von Partnerhochschulen sowie weiteren Expert/-innen bei einem gemeinsamen Workshop im April 2017 vorgestellt und mit diesen diskutiert (siehe hierzu auch AP 5e). Das Konzept soll im ersten Quartal 2018 veröffentlicht und anhand einer Pilotgruppe evaluiert werden. Um die oben beschriebene Weiterentwicklung und Erprobung unterschiedlicher didaktischer Ansätze zu begleiten, wurde das Direct Academics Programm durch eine Kursevaluation ergänzt und über zielgruppenspezifische Fragebögen Feedback sowohl von Studierenden als auch Dozierenden erhoben. Die qualitativen Fragebögen wurden für alle Tutorien fristgerecht ab Mai 2017 implementiert (vgl. AP 6f).

Über Dozierendenbefragungen konnte festgestellt werden, dass einige Dozierende mehr Unter-stützung im Bereich “Online-Lehre” und “interkulturelle Herausforderungen” (7 von 14 Dozenten antworteten mit “strongly agree” oder “agree”) benötigten, um Tutorien besser auf die Bedürf-nisse der Studierenden anpassen zu können. Entsprechend soll ein asynchrones Online-Onboar-ding-Programm für Dozierende entwickelt werden, hierfür wurde im Juli 2017 ein Workshop mit der Open University UK durchgeführt. Die Ergebnisse flossen in Onboarding-Dokumente ein, die schrittweise erweitert werden und Kernelemente des Video- Konzepts bereits abbilden. In der Evaluation der Angebote von Direct Academics zeigte sich zudem, dass die Teilnehmenden der Tutorien diese neben dem aktuellen Studium vor allem auch als hilfreich für ihren künftigen Lernprozess wahrnahmen. So berichteten 78% der DA-Teilnehmenden, dass sie sich nach dem Tutorium besser darauf vorbereitet fühlen, weitere MOOCs zu belegen (siehe Abb. 11).

Abbildung 11: Beispielevaluation von Direct Academics

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Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 1 “Beratungsnetzwerk”

Meilenstein Umsetzung

AP 1a: Entwicklung Studienbera-tungskonzept in Zusammenarbeit mit dem Projektverbund

Ein Studienberatungskonzept wurde entwickelt, das neben Online-Self-Assessments auch die Förderung der Studierendenorientierung bereits vor Registrierung bei Kiron (via Kiron Navigator) sowie die Organisation rein studentisch organisierter Study Groups und den Peer-to-Peer-Support im Forum umfasst.

AP 1b: Einführung und Erprobung des Studienberatungkonzepts

Das Konzept wurde implementiert und die Elemente wurden erprobt und in Zusammenarbeit mit verschie-denen Partnern weiterentwickelt.

AP 1f: Optimierung des Konzepts

Das Konzept wurde auf Basis von Studierenden- und Partnerrückmeldungen optimiert. Eine überarbeitete Version des Kiron Navigator wurde zu Projektende im-plementiert und die Transferprozesse auf Basis der Er-kenntnisse aus der Pilotphase weiterentwickelt und festgeschrieben.

AP 1g: Finale Implementierung des Beratungsnetzwerks

Bis zu Projektende wurde das Beratungsnetzwerk mit unterschiedlichen Teilangeboten final implementiert.

AP 1h: Abschlussbericht zum Be-ratungsnetzwerk inkl. aller Unter-arbeitspakete

Ein Abschlussbericht wurde erstellt und im Beratungs- netzwerk sowie unter den Verbundpartnern diskutiert.

AP 1.1a: Weiterentwicklung und Erprobung einer Motivationsab-frage

Die Motivationsabfrage im Rahmen des Onboardings bei Kiron wurde ausgewertet und weiterentwickelt.

AP 1.1b: Erstellung valider Frage-bögen als regelmäßiges Feedbackinstrument zu allen Angeboten der Studienberatung

Einfache Evaluations- und Feedback-Möglichkeiten wurden eingerichtet. Zusätzlich wurde ein QM-Tool für Mitarbeitende entwickelt und implementiert (vgl. AP 6f).

AP 1.1c: Entwicklung eines Kon-zepts zum Self-Assessment auf Englisch unter Berücksichtigung der heterogenen Zielgruppe Geflüchtete auf Basis von OSA

Verfügbare Online-Self-Assessments wurden mit den Partnern geprüft und ein für Kiron passendes Konzept – basierend auf einem gemeinsamen Arbeitstag mit der Professur für Erziehungswissenschaften (Prof. Dr. Wosnitza) der RWTH Aachen – erarbeitet. Der Kiron Navigator wurde als zentrales Element zur Online-Stu-dienorientierung entwickelt.

AP 1.1d: Entwicklung einer Kiron-spezifischen Social Belonging Intervention über Interviews mit Kiron-Studierenden

Die Social Belonging Intervention wurde in Zusammen-arbeit mit Wissenschaftler/-innen der Stanford Univer-sity unter Koordinierung von Prof. Geoffrey Cohen der Stanford Graduate School of Education entwickelt und randomisiert durchgeführt.

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AP 1.1e: Online-Durchführung von Social Belonging Interventions mit mindestens 100 neuen Kiron Studierenden

Die Intervention wurde mit 259 Studierenden durchge-führt. Studierende, die die Intervention erhalten haben, haben sich im Anschluss häufiger auf Kiron Campus eingeloggt und haben im Vergleich zu jenen, die keine Intervention erhalten haben, aktiver studiert.

AP 1.1f: onSET und weitere Spracheinstufungsverfahren werden parallel durchgeführt

Während des Onboardings (Einschreibung bei Kiron) wurde den Studierenden ein eigens entwickelter Spracheinstufungstest für Englisch angeboten. In Kollaboration mit der Kiron Language School (AP 2) hatten Studierende zudem die Möglichkeit, am kosten-losen onSET-Spracheinstufungstest für Deutsch teilzu-nehmen.

AP 1.1g: Implementierung von TestAS

Der TestAS wurde mit insgesamt 38 Studierenden pilo-tiert. Ein Online-Vorbereitungskurs wurde durchlaufend angeboten und mehrere Maßnahmen zur Steigerung der Teilnahme erprobt. Die angestrebten 100 Studie-renden konnten aufgrund von mehreren Faktoren je-doch nicht erreicht werden.

AP 1.2a: Entwicklung und Erpro-bung Beratungs- und Betreuungs-konzept emPower in Zusammenar-beit mit allen Projektpartnern u. der Fachstelle für Studienberatung

Es wurde ein Beratungskonzept (Counseling) sowie ein Betreuungskonzept für zwei Eins-zu-Eins-Unterstüt-zungsangebote (Buddy und Mentoring Programm) ent-wickelt.

AP 1.2b: Implementierungskon-zept für digitale Betreuungsange-bote mit Projektpartnern (RYL!, Volunteer Vision, Kiron)

Gemeinsam mit den Projektpartnern wurde ein Kon-zept zur Implementierung (Identifizierung, Rekrutie-rung, Matching etc.) erstellt.

AP 1.2c: Erstellung der Trainings-unterlagen für Mentoren und Infor-mationsunterlagen für Kiron Buddies

Ein Leitfaden für Buddies und 10 Session-Leitfäden für Mentoren wurden entwickelt

AP 1.2d: Einführung und Erprobung des übergreifenden Beratungs- und Betreuungskonzeptes von Kiron emPower

Ein übergreifendes Konzept wurde erarbeitet und implementiert. Basierend auf der Erprobung wurden verschiedene Anpassungen in den emPower- Bereichen vorgenommen.

AP 1.2e: Erstellung von 10 Leitfäden und 10 Präsentationen mit Fokus auf Study und Career Mentoring

Die Leitfäden und Präsentationen wurden durch Volunteer Vision in Abstimmung mit Kiron erstellt.

AP 1.2f: IT-Integration der Leitfäden und Präsentationen

Die Leitfäden und Präsentationen wurden auf der Plattform von Volunteer Vision implementiert.

AP 1.2g: Pilotierung Beratungs- angebot

Das Beratungsangebot wurde im Rahmen von 58 Gesprächen pilotiert.

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AP 1.2h: Schulung von Kiron- Buddies und Mentoren

In der Programmlaufzeit wurden 53 Mentor/-innen und 81 Buddies geschult.

AP 1.2i: Durchführung der Sessions 1-10

Die Sessions 1-10 wurden mit 21 Tandems durch- geführt.

AP 1.2j: Volunteer Vision leistet techn. Unterstützung der Kurse

Die technische Unterstützung für Mentor/innen und Mentees wurde geleistet.

AP 1.2k: RYL! und VV leisten in-haltl. Betreuung der Online-Kurse

Die inhaltliche Betreuung des Programms wurde durch Volunteer Vision geleistet.

AP 1.2l: Konzept zu Transfer und Skalierung des Piloten

Ein Konzept zu Transfer und Skalierung des Piloten wurde vorgelegt.

AP 1.2m: Dissemination des Bera-tungs- und Betreuungskonzepts

Das Konzept wurde über verschiedene Veranstaltun-gen und Blog-Einträge disseminiert.

AP 1.3: Praktikums-, Job- und Kar-rieremöglichkeiten für Geflüchtete

In Zusammenarbeit mit Workeer und Unternehmen wurden Studierenden Praktikums-, Job- und Karriere-möglicheiten in den Fachbereichen angeboten. Über Hop-on und Mentoring wurden die Studierenden dar-über hinaus bei der Karriere-Orientierung unterstützt.

AP 1.4a: Bereitstellung des Programmangebots

Das Direct-Academics-Programm wurde weiterentwi-ckelt und sechzehn Tutorien in verschiedenen Fachbe-reichen zur Verfügung gestellt.

AP 1.4b: Konzeptabstimmung und Implementierung des Guide- Programms

Die Implementierung des Guide Programms wurde aus technischen Gründen auf 2018 verschoben.

AP 1.4c: Versuchsaufbau: Einteilung in Vergleichsgruppen der einzelnen Angebote von Direct Academics

Verschiedene Gruppen von Kiron-Studierenden erhiel-ten unterschiedliche Tutorien-Angebote, die auf ihre individuelle Wirksamkeit hin evaluiert wurden.

AP 1.4d: Datenerhebung und Zwischenauswertung

Daten wurden unter Studierenden und Dozierenden erhoben und ausgewertet.

AP 1.4e: Abschließende Fragebogenerhebung

Alle Kurse wurden mit Fragebögen evaluiert.

AP 1.4f: Verfassen des Endbe-richts sowie Zusammenfassen der Forschungsergebnisse

Ein Endbericht wurde erstellt und intern zur Verfügung gestellt.

AP 1.5a: Beratung von Kiron- Studierenden zum Übergang an die FHL und die RWTH

Kiron-Studierende wurden für einen möglichen Über-gang an die FHL und die RWTH beraten und Kiron-Alumni konnten im Projektzeitraum an beiden Hoch-schulen erfolgreich ein Studium aufnehmen.

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Arbeitspaket 2: Sprachförderung

Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets

Für den Übergang an eine deutsche Hochschule stellt die Sprachkompetenz der Studierenden einen entscheidenden Faktor dar. Für die vergleichende Erforschung von Sprachförderungsmaßnahmen zur Verbesserung der Deutschkenntnisse im Rahmen von INTEGRAL² sollten die Online-Sprachan-gebote “Klassenzimmer 2.0” und “Deutsch-Uni Online” (DUO) erprobt werden. Beide Plattformen beinhalteten Leistungen wie ein virtuelles

Klassenzimmer, eine strukturierte Klassenzusammenstellung und Betreuung, technische Einführungen für die Kursteilnehmenden und die Ausstellung eines Kurszertifikats. Sie unter-schieden sich jedoch dahingehend, dass es sich bei DUO um einen Kurs handelte, bei dem die Studierenden die Materialien weitgehend im Selbststudium im Sinne des autonomen Sprachen-lernens bearbeiteten. Bei Klassenzimmer 2.0 handelte es sich hingegen um einen Intensivkurs mit Präsenz-Format im virtuellen Klassenzimmer. Ziel des Projekts war die vergleichende Im-plementierung und Evaluation dieser Sprachfördermaßnahmen für Geflüchtete.

Projektergebnisse und Diskussion

Bis Ende September 2016 wurde das übergreifende Konzept für die Einbettung der Sprachför-dermaßnahmen in das Angebot von Kiron erarbeitet. Aufgrund von Verzögerungen durch den Ausschreibungsprozess konnten die interessierten Studierenden erst ab Dezember 2016 den ihrem Sprachniveau entsprechenden Gruppen zugeteilt werden; insgesamt erfolgten 1141 vollständige Anmeldungen für die Kurse (747 für DUO und 394 für Klassenzimmer 2.0). 698 Studierende absolvierten alle nötigen Schritte (Anmeldefragebogen und onSET-Sprachein-stufungstest) und wurden an die Sprachpartner weitergeleitet, 422 an DUO und 276 an Klassen-zimmer 2.0. Davon registrierten sich 304 Studierende auf der DUO-Plattform und 167 Studie-rende bei Klassenzimmer 2.0.

Insbesondere die für die Kurseinteilung sowie die Forschungsfragen benötigte Sprachstands-erhebung stellte sich als schwierig heraus, da die Studierenden zum Teil Verständnisprobleme mit dem Format des Assessments hatten oder auch das Assessment nicht mit der Kiron-E-Mail-Adresse abgelegt haben und deswegen nicht zu identifizieren waren. Es wurden durch Kiron verschiedene Lösungsansätze erprobt (Instruktions-E-Mails auf Englisch und Arabisch, Erstel-len eines Erklärvideos sowie eines FAQs, persönliche Anrufe sowie das Angebot von onSET-Einführungen mit anschließender Testbegleitung); trotzdem hatten mehr als die Hälfte der inte-ressierten Studierenden (54%) Probleme bei der Durchführung.

Die Klasseneinteilung sollte anhand des onSET-Ergebnisses durch die Partner geschehen. Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Sprachstandserhebung mit onSET (s. u.) kam es vermehrt zu falschen Sprachkurseinteilungen: Zu heterogene Gruppen stellen eine Herausforderung für die Lehrkräfte dar und führen zu Frustration, auch bei den Studierenden. Seitens des Partners Klassenzimmer 2.0 wurde deshalb ein zusätzliches Assessment (Telefoninterview + Gramma-tiktest) angewendet. Dies führte zwar zu einer besseren Leveleinteilung der Studierenden, gleichzeitig aber zu noch mehr Schritten für die Studierenden vor Kursbeginn. DUO erfragte das letzte Deutschkurs-Level ebenfalls erneut.

Insgesamt konnten 70% (212 Studierende) der registrierten Studierenden mit DUO und 72,5% (121 Studierende) der registrierten Studierenden mit Klassenzimmer 2.0 einen Kurs beginnen.

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Es kann dabei davon ausgegangen werden, dass das Potential an möglichen Teilnehmenden noch einmal deutlich größer war. Das mehrstufige Auf-nahmeverfahren scheint eine unmittelbare Auswir-kung auf den Studierendenverbleib zu haben (siehe Abb. 12.). Durch das Aufnahmeverfahren als Einstiegshürde für die Teilnehmer/-innen reduzierte sich die Anzahl der Teilnehmer/-innen bei jedem Prozessschritt um ungefähr ein Drittel.

Wie aus Abbildung 13 hervorgeht, belegte der Großteil der Studierenden einen A1- oder B1-Kurs.7 Die Klassenzusammenstellung stellte sich für das Präsenzformat von Klassenzimmer

2.0 als Herausforderung dar: C1-Kurse konnten aufgrund der geringen Anzahl potentieller Teil-nehmender nicht angeboten werden, auch bei der Zusammenstellung der übrigen Sprachlevel gab es oft nicht genug Teilnehmende mit gleichem Sprachlevel, die zur gleichen Kurszeit verfügbar waren. Um allzu lange Wartezeiten zu vermeiden, wurde die Klassen-Mindestgröße daher von zwölf auf sechs Personen reduziert. Hier eignet sich

das flexible Modell von DUO mit laufenden Kursen, denen die Kiron-Studierenden zugewiesen werden, besser. Die Studierenden waren mit der Kursbetreuung beider Partner zufrieden.

Das im Rahmen des Aufnahmeverfahrens bei vielen Studierenden über den Online-Sprach-test onSET erhobene Sprachniveau erwies sich für viele Studierende als nicht genau genug. Bei einer Analyse der Verteilung der Fehler-quote des onSET auf die Sprachniveaus zeigte sich eine klare Tendenz: Je höher das tatsäch-liche Sprachniveau der Studierenden lag, desto höher war die Abweichung im onSET (Abb. 14). Dies führte zur Ergänzung des onSET durch weitere Sprachtests bzw. Wiederholungen der Messung, um genauere Daten zu erhalten, die einen unmittelbaren Einfluss auf eine passende Eingruppierung der Studierenden hatten.

Der Anbieter Klassenzimmer 2.0 fordert eine Präsenzquote von 80% zur Ausstellung einer Teil-nahmebestätigung und zusätzlich zwei Projektarbeiten sowie regelmäßige Hausaufgaben für die Ausstellung einer benoteten Teilnahmebestätigung. Auf Grundlage dieser Bedingungen schlossen jeweils ca. ein Drittel der Studierenden den Kurs erfolgreich ab. Zwei Drittel der Teil-nehmenden besuchten den Kurs entweder zu unregelmäßig oder brachen ab. Ein Fünftel der Kursabbrecher/-innen gab an, unzufrieden mit dem Sprachniveau gewesen zu sein, wobei die Teilnehmer/-innen tendenziell ein höheres Sprachniveau belegen wollten, als sie durch die

7 Niveaus nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER); Der GER umfasst die drei Le-

vel A (Elementare Sprachverwendung), B (Selbstständige Sprachverwendung) und C (Kompetente Sprachverwen-dung) und wird in insgesamt sechs Sprachniveaus (A1-C2) unterteilt (Trim & Butz, 2013)

Abbildung 13: Verteilung der Kurs-Sprachniveaus

Abbildung 12: Anzahl der Personen pro Prozess-schritt

Abbildung 14: Abweichung der onSET-Resultate vom tatsächlichen Sprachniveau

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Einstufung erhielten. Auch die Aufnahme einer Berufstätigkeit oder eines Studiums führte zu Kursabbrüchen. An dritter und vierter Stelle wurden technische Probleme sowie Probleme mit der Plattform von Klassenzimmer 2.0 als Grund für den Kursabbruch genannt (Abb. 15). Anhand eines Abschlussfragebogens wurde untersucht, welches Angebot sich für die Studierenden besser mit dem Online-Studium vereinbaren lässt. Für beide Angebote gab die Mehrheit der Studierenden an, dass sie für die Teilnahme an den Sprachkursen ihre verfügbare Zeit für das Online-Studium reduzieren mussten. Studierende, die am Angebot von Klassenzim-mer 2.0 teilnahmen, bewerteten die Vereinbarkeit mit dem Studium jedoch etwas positiver.

Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 2 “Sprachförderung”

Meilenstein Umsetzung

AP 2a: Konzeption des übergreifenden Forschungskonzepts zum Erwerb von Deutsch als Fremdsprache im Rahmen eines Studiums bei Kiron

Ein entsprechendes Konzept wurde entwickelt.

AP 2b: Implementierung in den Sprach-förderungsbereich sowie Zusammen-stellung der Pilotgruppen

Das Konzept wurde implementiert, die Pilot- gruppen wurden auf Basis von onSET-Ergebnissen in Kursgruppen der Partner-Anbieter eingeteilt.

AP 2d: Umsetzung der Kurse durch den jeweiligen Partner-Anbieter von Kiron und durchgehende Betreuung beider Programme

Die Kurse beider Anbieter wurden durchgeführt, beim Partner “Klassenzimmer 2.0” wurde die Durchführung durch geringe Studierendenzahlen erschwert; die Kursgröße wurde angepasst.

AP 2f: Analyse, Auswertung der pro-grammspezifischen Ergebnisse, Erfolge und Misserfolge

Die Programme wurden ausgewertet. Herausfor-derungen entstanden vor allem beim Übergang in die Sprachprogramme (bei jedem Prozessschritt verminderte sich die Zahl der Studierenden erheb-lich), durch eine hohe Drop-Out-Quote in den Veranstaltungen sowie eine Fehlplatzierung Stu-dierender in Sprachkursen.

AP 2g: Auswertung und Aufbereitung der Forschungsergebnisse beider Pro-gramme in einem Forschungsbericht

Beide Partner haben fristgerecht je einen Forschungsbericht eingereicht.

Abbildung 15: Gründe für einen Kursabbruch bei Klassenzimmer 2.0

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Arbeitspaket 3: Wissenschaftspropädeutik und Brückenkurse

Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets

Das Kiron-Modell sieht vor, dass Studierende ihr Online-Studium mit einer bis zu zwei Semester umfassenden Orientierungsphase (Wissenschafts- propädeutik) beginnen, die einerseits Kompetenzen für das Online-Lernen vermittelt, sowie andererseits der Sicherung überfachlicher Kompetenzen, fachspezifischer Grundlagen und sprachlicher Kenntnisse (vgl. AP 2), ähnlich zum Angebot eines Studienkollegs, dient. Diese Phase dient

somit der allgemeinen und fachlichen Studienvorbereitung und kann von Studierenden in eigen-verantwortlicher Weise zur Füllung von Wissenslücken und bestimmten Kompetenzbedarfen genutzt werden. Ziel des Arbeitspakets war eine umfassende Weiterentwicklung der Phase in enger Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern. Weiterhin sollte untersucht werden, inwiefern Elemente zur Förderung der Selbstlernkompetenz in einzelne Online-Kurse integriert werden können und welche Effekte die Angebote der Wissenschaftspropädeutik bzw. die Brückenkurse hinsichtlich der Studienmotivation und des Studienerfolgs von Kiron-Studierenden haben.

Projektergebnisse und Diskussion

Der propädeutische Bereich wurde zu Projektbeginn mit allgemeinen und fachspezifischen Modulen neu konzipiert, der Bereich umfasste zu Projektende 14 allgemeine Propädeutika (34 Credit Points) und 18 fachspezifische Brückenkurse (43 Credit Points). Grundlage der Über-arbeitung war eine Auswertung des ersten propädeutischen Curriculums. Dieses zeigte eine relativ hohe Abschlussquote bei relativ geringer Belegungsrate. Die Interpretation, dass diese geringe Belegungsrate mit der abgegrenzten Platzierung des propädeutischen Bereichs auf der Bildungsplattform Kiron Campus und der Trennung von fachspezifischen Curricula korrespon-dierte, sollte durch eine kleine Pilotuntersuchung überprüft werden. Entsprechend wurden im Studiengang “Business & Economics” die propädeutischen Module in den fachcurricularen Bereich mit aufgenommen. Der überarbeitete Bereich konnte ab Oktober 2016 auf Kiron Cam-pus bereitgestellt werden. Auf Basis dessen wurde mit der begleitenden Analyse der Auswir-kungen auf den Studienerfolg zum Q1 2017 begonnen.

Die statistischen Analysen zeigen, dass die in einen Fachbereich integrierten Vorbereitungs- kurse von den Studierenden tendenziell als hilfreich und motivierend eingeschätzt werden und etwa ähnlich häufig abgeschlossen wurden wie die MOOCs der darauf aufbauenden Fach- curricula für die Studieneingangsphase (siehe AP 4).

Auf Basis der zwischen Q1 und Q3 durchgeführten Analysen und einer starken Einbeziehung von Studierenden-Feedback über das Kiron-Forum wurde der propädeutische Bereich im Sep-tember 2017 erneut überarbeitet. Die propädeutischen Module umfassten entsprechend mit Projektende die Themenbereiche "wissenschaftliche Arbeits- und Denkweisen", "Online-Lernen" und themenspezifische Englisch-MOOCs.

In Kooperation mit den Minerva Schools produzierte Kiron in der Projektlaufzeit einen eigenen Einführungs-MOOC über Grundlagen und Lernstrategien für das Online-Lernen (“How to Become an Online Learner”). Der Kurs wurde im September 2017 auf Kiron Campus verfügbar gemacht und im Bereich Propädeutik eingesetzt. Seit Einführung des Kurses wurde er weiter fortentwickelt und wird nun im Kiron-Onboarding (“Einschreibungsphase” bei Kiron) genutzt, um Studierende bei Herausforderungen des Online-Lernens zu unterstützen.

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Darüber hinaus wurde – wie oben bereits angesprochen – seit Oktober 2016 im Rahmen des Studiengangs “Business & Economics” eine Integration fachspezifischer Brückenkurse in Kerncurricula anstelle einer Separierung in ein propädeutisches Semester getestet. Ein Pilot-kurs wurde parallel weiter im separaten propädeutischen Bereich angeboten. Der Vergleich der Belegungen der Pilotkurse (16 Belegungen im propädeutischen Bereich vs. 89 Belegungen im Fachbereich; Stand: September 2017) bestätigt den Eindruck, dass die Integration der Kurse direkt in das Fachcurriculum die Belegungsrate deutlich erhöht. Weiterhin wurde ein erstes Tu-torium für die fachspezifische Propädeutik im Bereich Sozialwissenschaften konzipiert (“Tuto-rium zum akademischen Schreiben für Sozialwissenschaftler”, vgl. AP 1) und ab Januar 2017 erstmalig angeboten. Der Kurs wurde seitens der Studierenden und der Dozentin positiv evalu-iert, seit Mitte 2017 wurden daher zwei weitere Tutorien speziell für Politikwissenschaften und Soziale Arbeit angeboten. Hierfür konnte eine zusätzliche Dozentin gewonnen werden und auf-grund der Nachfrage wurden von jedem Tutorium wöchentlich zwei Sitzungen angeboten.

Kiron und die FH Lübeck standen in regelmäßigem Austausch, um fehlende Inhalte für den Propädeutik-Bereich abzustimmen und die Produktion zusätzlichen Materials zu planen. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit war die Produktion von Videos in englischer und arabischer Sprache, die über das Studium bei Kiron informieren. Die Videos wurden als Open Educational Resources (OER) auf YouTube bereitgestellt und in den Kurs „How to successfully study with Kiron in Germany“ auf der Plattform der FH Lübeck eingebunden. Insgesamt wurden mehrere Kurse der FH Lübeck in die allgemeinen propädeutischen Module von Kiron eingebunden:

• Stufe 1 – Studienorientierung & Orientierung in Deutschland: „Wirtschaft und Gesell-schaft in Deutschland“, „How to successfully study with Kiron in Germany“ (siehe oben);

• Stufe 2 – Studienvorbereitung: „Academic Writing“, „Intercultural Communication and Behaviour in Trade and Economics“, „Digital Literacy“.

Darüber hinaus wurden fachspezifische propädeutische Kurse zur Verfügung gestellt: „Soft Skills for Engineers“ (Wirtschaftsingenieurwesen) sowie „Scientific Project Work“ und „Start-Up Management“ (BWL).

Abbildung 16: Kiron-MOOC "How to Become an Online Learner"

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Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 3 “Wissenschaftspropädeutik & Brückenkurse”

Meilenstein Umsetzung

AP 3a: Weiterentwicklung der Curricula für allgemeine und fachbereichsspezifische Pro-pädeutik; Erarbeitung von Mo-dul- und Studienverlaufsplä-nen für den propädeutischen Teil, qualitative und quantita-tive Erhebungen zu den Be-darfen der Studierenden

Ein propädeutisches Semester wurde konzipiert und im-plementiert; die Bedarfe der Studierenden wurden über qualitative Verfahren erhoben und dienten als Grundlage für Neukonzeption im September 2017; Pilotierung der Implementierung propädeutischer Module in die Fach-curricula

Arbeitspaket 4: Fachliches Studium mit MOOCs

Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets

Das Kiron-Modell ermöglicht im Anschluss an die Studienvorbereitungs- und Orientierungsphase Geflüchteten den ersten Einstieg in ein Fachstudium mit MOOCs. Studierende können hier MOOCs auf Niveau der Studienein-gangsphase absolvieren, während sie sich auf einen Übergang an Hoch-schulen vorbereiten. Kiron hatte schon vor Projektbeginn durch ehrenamtli-che Mitarbeiter Module auf Basis der Identifizierung von Kerncurricula für

die jeweiligen Fachbereiche entwickelt. Diese Arbeit sollte durch das Projekt in eine hauptamt-liche Studienbereichskoordination übergehen.

Forschungsbasiert wurden dabei Möglichkeiten der Entwicklung von digitalen Kerncurricula auf Niveau der Studieneingangsphase regulärer Studiengänge erprobt und weiterentwickelt. Dies ging eng einher mit der Fragestellung, wie eine Anrechnung solcher MOOC-basierter Module an möglichst vielen Partnerhochschulen erreicht werden kann. Zusätzlich sollten neue Studienma-terialien (“digitale Studienbriefe”) zur fachlichen Fundierung der Kiron-Module erprobt werden.

Zentrale Fragestellung des Arbeitspakets war damit, wie sich auf Basis frei verfügbarer, digita-ler Bildungsressourcen (v. a. MOOCs) inhaltlich kohärente, modularisierte Studiengänge gestal-ten lassen. Hinzu kam mit einem Fokus auf die Studierbarkeit des Angebots die Fragestellung, wie passende Studienverlaufspläne in Abstimmung mit den weiteren Unterstützungsangeboten Kirons definiert werden müssen, um erfolgreiche Studienverläufe zu ermöglichen. Die systema-tischen Abläufe zur regelmäßigen Abstimmung mit Partnerhochschulen und deren Fachberei-chen bzw. Prüfungsausschüssen sollten weiterentwickelt werden, wobei sowohl fachbereichs-spezifische Unterschiede als auch fachbereichsübergreifende Regelmäßigkeiten in den Koope-rationsverfahren mit Partnerhochschulen identifiziert werden sollten. Daraus ableitend sollte untersucht werden, welche Kiron-Studiengänge und welche darin enthaltenen digitalen Lehr- und Prüfungsformate die höchste Anrechnungs-Wahrscheinlichkeit bei Partnerhochschulen aufweisen.

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Projektergebnisse und Diskussion

Im Rahmen der Projektlaufzeit wurden nachhaltige Prozesse zur Weiterentwicklung der MOOC-basierten Kerncurricula spezifiziert, standardisiert und dokumentiert.8 In den vier Fach-bereichen wurden zwischen sieben und sechzehn Module entsprechend der an Akkreditierungs-leitlinien der KMK (KMK, 2010) und übergreifenden Standards der European Higher Education Area (ESG, 2015; European Commission, 2015) orientierten Kiron-Standards implementiert (vgl. Niedermeier et al., 2018; Rampelt & Suter, 2017). Kiron konnte die Entwicklungsprozesse der Kerncurricula und der Kiron-Module transparent dokumentieren und setzte Modulhandbücher auf Basis gemeinsam mit den Partnern identifizierter Rahmenbedingungen neu auf. Die Leitlinien und Vorlagen wurden regelmäßig mit den Partnerhochschulen geteilt und diskutiert. Es existierten zum Projektende Curricula im Umfang von 75-122 CP je Fachbereich, für zwei Fachbereiche (“Business & Economics” und “Computer Science”) waren dies über 100 CP. Eine zentrale Erkenntnis zum Projektende war jedoch, dass im Rahmen der weiteren Entwicklungs-schritte der Umfang der Kerncurricula je nach Fachbereich teilweise wieder deutlich reduziert werden sollte, um sowohl den fachlichen Fokus als auch Maßnahmen zur Qualitätssicherung noch besser auf die tatsächliche Studieneingangsphase (zwei Semester/60 ECTS) konzentrie-ren zu können und Studierenden eine leichtere Modulauswahl zu ermöglichen.

Es wurden Studienverlaufspläne erstellt, die eine chronologische Einteilung der Module nach Kompetenzniveau und verfügbarem Zeitaufwand vornehmen. Auf Kiron Campus wurde hierzu passend ein Tool zur Einstellung des tatsächlich verfügbaren Workloads pro Woche eingestellt, das diesen automatisch mit der MOOC-Belegung abgleicht (siehe Abb. 17). Dadurch werden selbstverantwortete Studienprozesse besser verständlich und gestaltbar gemacht. Die Studien-verlaufspläne dienen zudem als Grundlage neuer Study Maps auf Kiron Campus, die die Interdependenzen von Modulen sowie Studienphasen visualisieren.

8 Weitere Informationen hierzu im Quality Handbook Curriculum: https://kiron.ngo/wp-content/uplo-ads/2017/11/2017-11-01_Quality-Handbook-V1.pdf

Abbildung 17: Dashboard auf Kiron Campus (Stand: September 2017)

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Durch die Betreuung der Studierenden sowie die Überarbeitung der Kerncurricula konnte Kiron die Aktivität der Studierenden, d.h. die Kurseinschreibungen und -abschlüsse (Curricula & Pro-pädeutik), über die Projektlaufzeit und nach Einführung der neuen Kerncurricula in der Summe erhöhen. Der Durchschnitt der Kurseinschreibungen (Curricula & Propädeutik) pro Studieren-der/m wurde während der Laufzeit von INTEGRAL2 im Vergleich zu den Monaten davor (Januar bis September 2016) verdoppelt. Die Kursabschlüsse pro Person wurden verdreifacht. Studien-erfolg wird oft anhand von MOOC-Abschlussquoten gemessen. Während die Abschlussquoten bei den meisten MOOC-Anbietern bei 2-10% liegen (z. B., Reich, 2014), schlossen Kiron-Studie-rende über alle angebotenen Kurse im Schnitt 33% der von ihnen begonnen MOOCs erfolgreich ab (dieser Durchschnittswert beruht auf selbstberichteten Angaben der Studierenden und wurde über alle belegten Kurse in den Kiron-Modulen im Zeitraum von Oktober 2016 bis September 2017 berechnet). Dies ist eine deutliche Steigerung zu 27% für die Monate vor dem Start von INTEGRAL2 (Januar bis September 2016). Die Angaben stimmen im Schnitt mit denen der MOOC-Anbieter, von welchen Kiron die Daten erhält, überein (Suter & Rampelt, 2017).

Ein standardisierter Prozess für die Entwicklung der Äquivalenztabellen (siehe Abb. 18) zur Abstimmung mit Partnerhochschulen wurde in enger Abstimmung mit Arbeitspaket 5 und unter Einbezug von Rückmeldungen der Partner spezifiziert und dokumentiert sowie benutzerfreund-lich für die Partnerhochschulen implementiert. Die Rückmeldung der Partnerhochschulen zu diesem Prozess ist sehr positiv. In drei Fachbereichen (“Business & Economics”, “Computer Science” und “Social Science”) wurden im Berichtszeitraum neue Learning Agreements unter-zeichnet, die die generelle Vergleichbarkeit von Kiron-Modulen mit jenen von Partnerhochschu-len bestätigen, ein Learning Agreement wurde durch einen Dekanats-Beschluss flankiert, der in Richtung einer pauschalen Anrechnung deutet. Die Untersuchung der Learning Agreements (“Business & Economics”: 9 Learning Agreements, “Computer Science”: 8 Learning Agreements, “Social Science”: 1 Learning Agreement und “Mechanical Engineering”: 0 Learning Agreements) zeigt eine klare Tendenz bezüglich der Offenheit von Fachbereichen gegenüber der Anrechnung digitaler Lerninhalte in den zwei Fachbereichen, die auch die größte und aktivste Studierenden-schaft aufweisen.

Abbildung 18: Äquivalenzanalysen

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In allen vier Fachbereichen wurden für je ein bis zwei Module digitale Studienbriefe erprobt. Kiron legte dabei einen Fokus auf unterschiedliche Formate, um das Nutzungsverhalten durch Studierende evaluieren und darauf aufbauend Leitlinien zur Standardisierung ableiten zu kön-nen. Die durch Kiron entwickelte neue Interpretation klassischer “Studienbriefe” aus der Fern-lehre bestehen aus unterschiedlichen innovativen Formaten, die Möglichkeiten der Digitalisie-rung vielseitig nutzen. So wurden für einzelne Module kleinere Lernumgebungen in Form von Google Classrooms geschaffen, es wurden eigene, modulspezifische Websites erstellt (siehe Abb. 19) und es wurden eher klassische Möglichkeiten der Arbeit mit textbasierten PDFs er-gänzt. Gemeinsam ist dabei allen Formaten, dass auch hier vorwiegend auf frei verfügbare Bil-dungsressourcen wie Open Textbooks oder YouTube-Videos zurückgegriffen wurde und diese modulbasiert lernergebnisorientierten Einheiten zusammengefasst wurden.

Ein Austausch mit den Partnerhochschulen fand auch zu Lücken in den Kerncurricula statt. Lernergebnisse, die zum Zeitpunkt der Abstimmung durch frei verfügbare MOOCs nicht abge-bildet werden konnten, wurden identifiziert und mit den Partnern geteilt. Durch das Projekt konn-ten mehrere Kurse der Verbundpartner weiterentwickelt bzw. auf Basis der Gap List konzipiert werden. Die RWTH Aachen stellte dabei die Kurse „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre“ (EBWL), „Absatz und Beschaffung“, „Mechanik I“ und „Thermodynamik I“ mit entsprechenden Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung, die FH Lübeck die Kurse „Materials Science“, „Ma-nufacturing Engineering“ und „Computer Networks and the Internet“.

Verschiedene Ansätze zur Ermöglichung einer kurs- bzw. modulspezifischen Anerkennung bzw. Anrechnung neben den übergreifenden Learning Agreements wurden durch die Verbundpartner in den Studienbereichen BWL und Informatik erprobt. Hierfür wurden auch Offline-Prüfungen für einzelne MOOCs und Module angeboten (siehe hierzu ausführlicher AP 5).

Darüber hinaus fand eine strukturierte und kontinuierliche Abstimmung zwischen dem Bereich Direct Academics und den Studienbereichskoordinator/-innen statt; die Bedürfnisse von Stu-dierenden wurden erfasst und entsprechende Angebote gemeinsam entwickelt. Ein Konzept zur strukturellen Ausdifferenzierung von Direct Academics in fachlich fokussierte Untereinheiten wurde erstellt. In Zusammenarbeit mit Arbeitspaket 1 wurden Tutorien-Pläne für alle Module der Studieneingangsphase konzipiert. Die Inhalte wurden mit den jeweiligen ehrenamtlichen Dozierenden abgestimmt.

Abbildung 19: Screenshot einer modulspezifischen Website für “Multivariable Calculus”

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Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 4 “Fachstudium mit MOOCs”

Meilenstein Umsetzung

AP 4a: Weiterentwicklung der MOOC-basierten Kerncurricula

Nachhaltige Prozesse zur Weiterentwicklung der MOOC- basierten Kerncurricula wurden umfassend spezifiziert, standardisiert und dokumentiert (siehe Quality Handbook). Es existieren Kerncurricula (siehe Modulkataloge) im Umfang von 75-122 CP je Fachbereich. Eine Strategie zur Fokussierung und teilweisen Reduzierung der Module in 2018 wurde erarbeitet

AP 4b: Aufbereitung beste-hender und Erprobung neuer Kiron-Modulhandbücher und Studienverlaufspläne

Die Dokumente wurden erarbeitet und in die Prozesse mit Partnern eingebunden. Die Modulhandbücher sind online einsehbar und enthalten die Studienverlaufspläne. Auf Basis der Studienverlaufspläne wurden auch nutzerori-entierte Visualisierungen auf der Lernplattform Kiron Cam-pus vorgenommen, die Studierenden eine bessere Orientie-rung bieten sollen, ergänzt wurde dies durch Tools wie zur Messung des verfügbaren Workload.

AP 4c: Weiterentwicklung von Äquivalenztabellen in Zusam-menarbeit mit den Fachberei-chen der Partner

Ein neues Format für Äquivalenzanalysen (siehe Anhang) wurde entwickelt und erprobt. Erste Learning Agreements wurden basierend auf dem neuen Format unterzeichnet – Kerngedanke ist die Transparentmachung der implemen-tierten MOOCs auf Basis von Kiron MOOklets und eine wei-tere Entlastung der Hochschulmitarbeitenden.

AP 4d: Erprobung von Studi-enbriefen für einzelne Module

Digitale Studienbriefe für ein bis zwei Module je Fachbe-reich sind erstellt und werden den Studierenden über ver-schiedene Kanäle (Google Classroom, Google Sites, PDF) zur Verfügung gestellt. Die Nutzerzufriedenheit mit den Formaten wird im Folgevorhaben evaluiert.

AP 4e: Fachliche Koordination der Content Production

Eine Gap List, die über die Lücken in Kirons Curriculum in-formiert, wurde erstellt und mit den Partnern geteilt (siehe Anhang). Alle im Verbund neu produzierten Kurse wurden in die Curricula aufgenommen.

AP 4f: Inhaltliche Weiterent-wicklung der fachspezifischen synchronen Direct Academics Online Kurse

Inhaltliche Fokusbereiche für Direct-Academics-Tutorien wurden für alle Module der Studieneingangsphase identifi-ziert (siehe Anhang). Die Inhalte wurden mit den jeweiligen ehrenamtlichen Dozierenden abgestimmt.

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Arbeitspaket 5: Qualitätssicherung, Anrechnung und Prüfungen

Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets

Basierend auf einem strukturierten Austausch mit Forschungs- und Entwick-lungsprojekten zur Qualitätssicherung von digitaler Lehre sowie umfassen-der Literaturrecherchen sollten im Rahmen des Pilotvorhabens verschiedene Fragestellungen von Kiron theoretisch konzipiert, und im allgemeinen Austausch sowie besonders auch im Rahmen der Anrechnungsverfahren mit Partnerhochschulen praktisch erprobt werden. Als übergreifender

Rahmen diente eine Einigung auf gemeinsame Qualitätsstandards im Rahmen der Erarbeitung eines QS-Handbuchs. Dabei waren zentrale Forschungsfragen, welches Referenzsystem bzw. welcher Qualifikationsrahmen für das Bildungsmodell von Kiron am besten geeignet ist und ob neue Referenzsysteme erforscht werden müssen. Das Arbeitspaket untersuchte auch die Fra-gestellung, in welchem Umfang sich Erkenntnisse aus der Forschung zum Übergang von beruf-licher in die hochschulische Bildung (z. B. aus der BMBF-Initiative ANKOM) auf die Forschung zum Übergang von virtueller bzw. digitaler Bildung in die hochschulische Bildung übertragen lassen und ob sich pauschale Anrechnungsverfahren für digitale Kiron-Module umsetzen las-sen. Darüber hinaus sollten die Leitfäden für Äquivalenzanalysen mit Hochschulen basierend auf einem kritischen Austausch mit Partnerhochschulen weiterentwickelt werden.

Projektergebnisse und Diskussion

Im Arbeitspaket fand ein fachlicher Austausch über die internationale Arbeitsgruppe "MOOCs for ECTS/Virtual Student Exchange" im Rahmen von monatlichen Skype-Meetings statt. Treffen mit den Hochschulvertreter/-innen fanden darauf aufbauend im Rahmen von internationalen Konferenzen statt. Die Erkenntnisse des Projekts sind im Ergebnis – trotz der Tatsache, dass sie für die Öffnung von Hochschulen gegenüber digitalen Lehr- und Lernszenarien einen bedeu-tenden Schritt vorwärts darstellen – nur in geringen Maßen auf Kirons Modell übertragbar. Die Anerkennung einzelner MOOCs von Partnerhochschulen fand in einem engen, an die teilneh-menden Hochschulen angepassten Rahmen statt, der im bestehenden Konzept nur geringfügig auf Kiron als außerhochschulischen Bildungsanbieter anwendbar ist. Die Ergebnisse wurden entsprechend auch mit den Verbundpartnern geteilt.

Ein Leitfaden zur akademischen Qualitätssicherung wurde erstellt; im Arbeitspaket wurde in Zusammenarbeit mit Arbeitspaket 4 detaillierte Übersichten über die im Kerncurriculum eingesetzten MOOCs erstellt und mit sogenannten Kiron MOOklets ein neues Instrument zur Qualitätssicherung erarbeitet (siehe Abb. 20). Dieses orientiert sich eng an aktuellen wissen-schaftlichen Veröffentlichungen (vgl. AP 4). Die Qualitätssicherungsinstrumente wurden kon-zeptionell mit internationalen Partnern weiterentwickelt, beispielsweise mit Mitgliedern des E-NIC-NARIC Netzwerks. Sie stellen eine wichtige Ressource für die qualitätsorientierte Curricu-lums-Entwicklung bei Kiron dar, dienen der Lieferantenanalyse für extern produzierte MOOCs und dienen Partnerinstitutionen als für den Bereich der Open Education neuartiges Werkzeuge für die transparente Prüfung von Qualität und Äquivalenzen mit formalen, akkreditierten Studi-enprogrammen.

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Für Abstimmungs- und Prüfungsprozesse (siehe Abb. 21) wurde ein neues Schema zur Zusam-menarbeit zwischen Kiron und den Partnerhochschulen entwickelt, das mit Hochschulen pilotiert wurde. Dieses orientiert sich stärker als zuvor an den Arbeitsabläufen der Hochschulen und zielt auf einen Vertrauensschutz für Kiron-Studierende.

Das Schema wird in aktuellen Matchings eingesetzt und auf Basis der Rückmeldungen von Part-nerhochschulen kontinuierlich weiterentwickelt. Die Arbeitsabläufe wurden mit verschiedenen Hochschulen getestet. Ein besonderer Beitrag wurde dabei durch den Justitiar der Kiron-Part-nerhochschule Universität Bielefeld, Bastian Simon, geleistet.

Zur Diskussion mit Partnerhochschulen wurden die neu entwickelten Prozesse und Qualitätssi-cherungsinstrumente im Rahmen von zwei “Länderworkshops” auch außerhalb Berlins vorge-stellt (16.03.2017: Baden-Württemberg; 10.07.2017: Bayern). Es wurden Vertreter/-innen von Hochschulen eingeladen, um zentrale Instrumente und Prozesse vorzustellen und die entspre-chende Rückmeldung zur strukturierten Weiterentwicklung der Handlungsabläufe zu nutzen.

Abbildung 20: Auszug aus einem MOOklet

Abbildung 21: Prozessablauf mit Hochschulpartnern

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Über eine Förderung der Bertelsmann Stiftung konnten dabei auch (internationale) Fachexpert/-innen hinzugezogen werden.

In Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern und in Abstimmung mit Arbeitspaket 4 wurden verschiedene Ansätze pilotiert, die die in der wissenschaftlichen Literatur diskutierten Probleme in der Kompetenzfeststellung von MOOCs adressieren (vgl. Arnold et al. 2015; HFD 2016; Ram-pelt & Suter 2017; Witthaus et al. 2016). Dies wurde durch die Organisation von Offline-Prüfun-gen für einzelne MOOCs und Module realisiert: Kiron-Studierende konnten ab Frühjahr 2017 den MOOC „Einführung in die BWL“ auf edX besuchen und danach zeitgleich mit den regulären Studierenden der entsprechenden Einführungsvorlesung an verschiedenen Standorten in Deutschland eine beaufsichtigte Präsenz-Prüfung absolvieren. Professor/-innen der FH Lübeck und aus dem Verbund „Virtuelle Fachhochschule“ (VFH), die für dieses Verfahren einen Lehr-auftrag der FH Lübeck erhalten haben, erprobten im Rahmen des Projekts mündliche und schriftliche Modulprüfungen für Kiron-Module im Bereich Computer Science, deren erfolgrei-ches Bestehen eine Anrechnung von 3 bis 5 ECTS ermöglichte. Die Professor/-innen entschie-den sich dabei für zwei verschiedene Zertifikatsarten: Diejenigen Kiron-Studierenden, die die Prüfung nach Standards der VFH bestanden hatten, erhielten ein Zertifikat über 5 ECTS und eine entsprechende Note. Diejenigen Kiron-Studierenden, die nach VFH-Standards eigentlich durch-gefallen wären, jedoch ein gutes Basiswissen präsentieren konnten, erhielten ein Zertifikat über 3 ECTS und die Note 4,0. Falls kein ausreichendes Basiswissen nachgewiesen werden konnte und/oder eine Prüfung mit 5,0 bewertet wurde, galt die Prüfung als nicht bestanden und es wurde kein Zertifikat ausgestellt. Bei Aufnahme an einer Partnerhochschule der VFH müssten sie nur noch bestimmte Leistungen nachreichen und könnten die Note verbessern, hätten aber nicht mehr den gesamten Kurs zu absolvieren. Insgesamt wurden im Rahmen dieses Piloten 14 von 19 Prüfungen bestanden und die entsprechenden Zertifikate zur Erleichterung der Anrech-nung von Modulen in der Medieninformatik ausgestellt. Das Verfahren wurde von den Profes-sor/-innen positiv bewertet.9 Um die Ergebnisse solcher Verfahren mit anderen Hochschulen zu diskutieren und Möglichkeitsräume im Hinblick auf die Entwicklung eines Kiron-Prüfungsmo-dells auszuloten, wurde mit Beteiligung der FH Lübeck ein Partnerhochschul-Workshop zum Thema Prüfungsmodelle und Anrechnungsmöglichkeiten am 10.04.2017 in Berlin organisiert.

Kiron konnte im Rahmen der Projektlaufzeit die Prozesse zur Qualitätssicherung aufgrund einer im Vergleich zum Projektantrag noch stärkeren strategischen Fokussierung deutlich beschleu-nigen: Entgegen der ursprünglichen Zeitplanung wurden viele Prozesse der akademischen Qua-litätssicherung bereits frühzeitig verschriftlicht und in der Projektlaufzeit auf drei Kongressen disseminiert und diskutiert: So wurde erste Erkenntnisse aus INTEGRAL² auf der Frühjahrsta-gung der Gesellschaft für Evaluation e.V. am 29./30. Mai vorgestellt, wobei ein starker Fokus auf den Prozessen mit Hochschul-Partnern lag. Auf der 24. Jahrestagung des ENIC-NARIC-Netzwerks vom 25. bis 27. Juni 2017 in Kopenhagen wurden erneut Qualitätssicherungsmaß-nahmen präsentiert, wobei hier ein Fokus auf die Qualitätssicherungsinstrumente am Beispiel der MOOklets (MOOC Booklets) gesetzt wurde. Auf der 9. “International Conference on Educa-tion and New Learning Technologies” (EDULEARN) konnte die Qualitätssicherung von Kiron mit einem Fokus auf Anrechnungsfragen vorgestellt und mit einem internationalen Publikum dis-kutiert werden.

9 Weitere Informationen unter https://www.fh-luebeck.de/hochschule/aktuelles/neuigkeiten/beitrag/2017-3-14-

moocs-statt-hoersaal-fh-luebeck-erprobt-verfahren-zur-kompetenzfeststellung/

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Ein Qualitätshandbuch (siehe Abb. 22) wurde zu Projektende inhaltlich fertiggestellt und ab November 2017 online für Partnerhochschulen und die interessierte Öffentlichkeit verfügbar gemacht. Unter einer Creative-Commons- Lizenz ist es auch für andere Akteure nutzbar. Es beschreibt in englischer Sprache zum einen die Kernprinzipien von Kirons Qualitätssicherung (“Erfüllung internationaler Standards”, “Koopera-tionen und Partnerschaften”, “Transparenz und Kommunikation” sowie “Konstante Verbesse-rungsprozesse”) und zum anderen die Prozessabläufe bei Kiron zur Entwicklung der MOOC-basierten Curricula sowie eine Beschrei-bung der zentralen, teils im Rahmen von INTEGRAL² neu entwickelten Qualitätssiche-rungsinstrumente. Das Quality Handbook wurde leitfragenbasiert auch mit Expert/-innen geteilt, um Feedback zur Weiterentwicklung der Stan-dards und Prozesse zu erhalten. Kiron plant, das Handbuch agil und in enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern im halbjährlichen Rhythmus weiterzuentwickeln.

Ein Projekt- und Empfehlungsbericht mit möglichen Maßnahmen zur Zertifizierung von Kiron wurde erstellt. Es wurden sechs Zertifizierungsoptionen analysiert. Als zusammenfassende Empfehlung wurde herausgearbeitet, dass Kiron sich einerseits nach den internationalen Stan-dardnormen DIN EN ISO 9001 (zur Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements der Organi-sation) und DIN EN ISO 29990 (zur Zertifizierung als Bildungsanbieter) zertifizieren lassen sollte. Darüber hinaus wird empfohlen, Kirons Study Tracks von Akkreditierungsagenturen äqui-valent zu Programmakkreditierungen zertifizieren zu lassen, um eine noch bessere Vergleich-barkeit mit Hochschulstudiengängen aufzuzeigen und das Vertrauen von Hochschulen im An-rechnungsprozess weiter zu erhöhen.

Abbildung 22: Quality Handbook Curriculum

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Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 5 “Qualitätssicherung, Anrechnung & Prüfungen”

Meilenstein Umsetzung

AP 5a: Kontinuierlicher Aus-tausch über die internationale Arbeitsgruppe "MOOCs for ECTS/Virtual Student Exchange"

Ein kontinuierlicher Austausch mit der Arbeitsgruppe fand über regelmäßige Skype-Meetings statt. Die Arbeit stellt für die Anerkennung und Anrechnung von MOOCs europaweit einen wichtigen Impuls dar und soll etwa in das Engagement von Kiron im Rahmen von „Erasmus+ Virtual Exchange“ ab 2018 einfließen.

AP 5b: Maßnahmen der Quali-tätssicherung und -entwicklung im Pilotprojekt

Ein Leitfaden zur akademischen Qualitätssicherung wurde erstellt; in Zusammenarbeit mit Arbeitspaket 4 wurden neue Instrumente für detaillierte Übersichten über die im Kerncurriculum eingesetzten MOOCs (Kiron MOOklets) erstellt.

AP 5c: Erste theoretische Kon-zeptionsarbeiten zu Anrech-nungsverfahren und Referenz-systemen

Ein neues Schema zur Verhandlung von Learning Agree-ments zwischen Kiron und den Partnerhochschulen liegt vor, das auf Basis von Hochschul-Feedback entwickelt wurde.

AP 5d: Erprobung verschiedener Leitfäden und Ablaufroutinen mit Partnerhochschulen und Ehren-amtlichen

Die Ablaufroutinen wurden mit Hochschulen und mit eh-renamtlichen Mitgliedern des Bereichs Curriculum ge-testet. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Partnern wurden sie bedarfsorientiert weiterentwickelt.

AP 5d: Ein offener Workshop zu Anrechnungsverfahren wird or-ganisiert und durchgeführt, die besten Leitfäden darauf aufbau-end identifiziert und optimiert

Drei entsprechende Workshops (Partner-Workshops in Baden-Württemberg [03/2017] und Bayern [07/2017]; Workshop zu Prüfungen und Anrechnungen [04/2017]) wurden durchgeführt, das Feedback von Partnern und Fachexpert/-innen wurde bei der Weiterentwicklung der Qualitätssicherungsinstrumente berücksichtigt.

AP 5e: Koordinierung der Erstel-lung eines Handbuchs zur Quali-tätssicherung (QS-Handbuch)

Ein Handbuch zur Qualitätssicherung wurde erstellt und die darin beschriebenen Prinzipien wurden mehr-fach disseminiert.

AP 5f: Projekt- und Empfeh-lungsbericht mit möglichen Maß-nahmen zur Zertifizierung von Kiron

Ein Empfehlungsbericht wurde auf Basis von sechs Zer-tifizierungs-Optionen erstellt. Es wurde sowohl eine DIN-Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 29990 als auch eine Zertifizierung des Studienangebots von Kiron durch eine Akkreditierungsagentur in Anleh-nung an Verfahren zur Programmakkreditierung als pas-send identifiziert.

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Arbeitspaket 6: Forschungskooperationen und Dissemination

Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets

Zentrale Aufgabe des Arbeitspakets war die Sicherstellung einer evidenzba-sierten Weiterentwicklung und kontinuierlichen Evaluation der in INTEGRAL2

umgesetzten Maßnahmen. Dazu gehörte die enge Begleitung und Koordina-tion aller in INTEGRAL2 realisierten Forschungsvorhaben, die Konzipierung von Forschungsdesigns zur Datenerhebung, die Datenerhebung und -auswertung sowie die Sicherstellung einheitlicher und hoher Forschungs-

standards inklusive Standards zur Datensicherheit. Weiter sollten durch eigene Workshop- und Konferenzformate, strategische Netzwerkarbeit und die Dissemination von Projektergebnissen auf Kongressen und in Workshops die Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit der Innovations- maßnahmen gewährleistet werden.

Projektergebnisse und Diskussion

Im Rahmen von INTEGRAL² wurden bei Kiron erstmals hauptamtliche Forschungsstrukturen geschaffen. Diese wurden dazu genutzt, wirksame Konzepte zur internen und verbundübergrei-fenden Koordinierung aller forschungsbasierten Teilvorhaben zu implementieren und dabei sowohl den kontinuierlichen projektbegleitenden Austausch als auch empirische Erhebungen transparent aufeinander abzustimmen.

Eine kontinuierliche Überprüfung und Sicherstellung der Übertragbarkeit der Ergebnisse aus dem Pilotvorhaben im Sinne eines “Reallabors” war von Beginn an ein zentraler Schwerpunkt des Forschungsbereichs in enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung des Teilvorhabens. Hierfür wurden sowohl projektinterne Austauschformate (z. B. Workshops) initiiert, als auch die über das Projekt hinausgehenden Kiron-Partner in verschiedene Projektschritte arbeits- paketspezifisch in Diskurse und Entwicklungsschritte mit einbezogen. Es wurden mehrere Publikationen und Tagungsbeiträge erfolgreich realisiert, die mit verschiedenen Schwerpunk-ten Erkenntnisse aus INTEGRAL² in einen breiten Forschungsdiskurs aber auch bei hochschul-politischen Akteuren mit einbringen konnten.

Durch Kiron konnten auf den in Tabelle 1 aufgelisteten Konferenzen und Workshops Ergebnisse aus INTEGRAL² disseminiert werden. Darauf aufbauend konnten auch mehrere Konferenz- beiträge mit Fokus auf Projektergebnisse erfolgreich in Publikationen und Abstract-Bänden veröffentlicht werden (siehe Unterkapitel „4. Erfolgte und geplante Veröffentlichungen“).

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Tabelle 1: Konferenzen und Workshops, auf denen unterschiedliche Schwerpunkte aus INTEGRAL² disseminiert wurden.

Datum Veranstaltung Ort Beitrag Person

10/2016

Council of Europe – World Forum for Democracy “Democracy and equality: does education matter?”

Straßburg Vortrag: “Open Higher Education for Ref-ugees” Florian Rampelt

12/2016

Tagung “Opening higher edu-cation: what the future might bring” (OECD CERI & Laureate Universities)

Berlin Vortrag: “Open Higher Education for Ref-ugees” Florian Rampelt

03/2017 Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsfor-schung (GEBF)

Heidelberg Vortrag: Entwicklung eines Englisch-Ein-stufungstests für Geflüchtete Renata Suter

03/2017 Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsfor-schung (GEBF)

Heidelberg Vortrag: Theoriegetriebene Analyse von Logdaten Steffen Brandt

03/2017 Jahrestagung der Gesell-schaft für Hochschul- forschung

Hannover

Vortrag: Welche Möglichkeiten eröffnet die Digitalisierung im Hinblick auf einen gleitenden Übergang von Geflüchteten in das Hochschulsystem?

Florian Rampelt, Ronny Röwert

03/2017 IX. Regensburger Symposium

Regens-burg

Vortrag: MOOC-basierte Curricula – Erfahrung aus dem Projekt INTEGRAL2

Hannes Niedermeier

03/2017

Hochschulpartner-Workshop Baden-Württemberg in Zu-sammenarbeit mit dem Mi-nisterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK)

Stuttgart

Vorstellung unterschiedlicher Aspekte und Diskussion der Ergebnisse mit Hoch-schulen. INTEGRAL2-bezogene Vorträge: Online-basierte Kerncurricula und Quali-tätssicherung und Anrechnung

Hannes Niedermeier, Florian Rampelt, Thomas Rieke, Ronny Röwert

04/2017 Runder Tisch Digitalisierung im MWK Baden- Württemberg

Stuttgart

Präsentation: Welche digitalen Lösungen können nicht-traditionellen Studierendengruppen wie Geflüchteten helfen?

Ronny Röwert

04/2017 Freiburger Educational BarCamp 2017 Freiburg

Workshop: Digitale Lernszenarien für Ge-flüchtete - Erste Einblicke in das Projekt INTEGRAL²

Ronny Röwert

04/2017 Partner-Workshoptag “Prüfungen und Anrechnung von Online-Leistungen”

Berlin

INTEGRAL2-bezogene Vorträge: “Anrechnung existierender MOOC-Zertifi-kate: Potenziale und Diskussion”; “Vali-dierung und Begleitung von Lernprozes-sen durch Learning Portfolios”; “Kompe-tenzfeststellungsverfahren: Grundlagen und Erfahrungsbericht aus dem BMBF-Projekt INTEGRAL2” und “Student Trans-fer – Stand und Verlauf des Pilotprojekts”

Sophia Burton, Milena Dietrich, Cornelia Gamst, Hannes Niedermeier, Manuela Verduci

05/2017 SEEC Symposium “Learning without boundaries” London

Vortrag: Recognition of MOOCs: Access to Higher Education for Refugees

Florian Rampelt

05/2017 EMOOCS / OpenEdX 2017 Madrid Vortrag: Digital solutions to integrate ref-ugees into higher education – First learn-ings from Kiron´s INTEGRAL² project

Vincent Zimmer

05/2017 Frühjahrstagung des AK 3 Hochschulen in der DeGEval

Wien

Vortrag: Wie lässt sich eine hochschul-übergreifende Qualitätssicherung von Online-Curricula implementieren – Erfahrungen aus dem INTEGRAL²-Projekt

Hannes Niedermeier, Ronny Röwert

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05/2017

14th EALTA Conference “Language testing and as-sessment – Its role in mobil-ity and social integration”

Paris Workshop zur Kooperation mit der EALTA zur Entwicklung von Sprachtests für Kiron-Studierende

Steffen Brandt

06/2017 VFH-Symposium 2017 Lübeck Workshop: Das Kompetenzfest- stellungsverfahren im Projekt INTEGRAL² Cornelia Gamst

06/2017

Swedish Council for Higher Education (UHR) – Fachkonferenz “Refugees' impact on Bologna reform”

Malmö Vortrag: Alternative Routes into Higher Education for Refugees – Experiences of Kiron Open Higher Education

Florian Rampelt

06/2017 Connected Learning in Crisis Consortium Genf

Ergebnispräsentation aus INTEGRAL², Aufnahme ins CLCC, sowie Planung der Zusammenarbeit mit CLCC-Partnern

Renata Suter

06/2017 24. Jahrestagung der ENIC-NARIC NETZWERKE

Kopen- hagen

Vortrag: Quality Assurance of MOOC-based curricula - experiences from Kiron’s project INTEGRAL2

Hannes Niedermeier

07/2017 BMBF-Konferenz "Hochschu-len im digitalen Zeitalter" Berlin

Vortrag: Welche Rolle spielt die Digitali-sierung bei der Internationalisierung der Ausbildung an Hochschulen?

Vincent Zimmer

07/2017

EDULEARN17 (9th Annual In-ternational Conference on Education and New Learning Technologies)

Barcelona

Vortrag: Digital solutions for alternative routes into higher education – possibili-ties and challenges of digital teaching and learning scenarios for refugees: First results from the INTEGRAL² project

Renata Suter

07/2017

EDULEARN17 (9th Annual In-ternational Conference on Education and New Learning Technologies)

Barcelona

Vortrag: Recognition of prior learning – outcome-oriented approaches to the recognition and assessment of MOOC-based digital learning scenarios

Florian Rampelt

07/2017 World Congress on Education Dublin

Poster: Alternative routes into higher education for refugees through digital solutions: First results from the INTEGRAL² project

Renata Suter

07/2017 World Congress on Education Dublin

Poster: Recognition of prior learning – outcome-oriented approaches to the recognition and assessment of MOOC-based digital learning scenarios

Florian Rampelt

07/2017 EUA-Konferenz “Master’s admission for a diverse international classroom”

Amster-dam

Workshop: Widening access to higher education for refugees

Ronny Röwert, Milena Dietrich

09/2017 29th Annual EAIE Conference 2017 “A Mosaic of Cultures”

Sevilla Teilnahme am Expert/-innen-Workshop “Removing barriers through mobility””

Florian Rampelt, Renata Suter, Markus Kressler

09/2017 HRKnexus-Tagung “Quali-tätssicherung in Anerken-nung und Anrechnung”

Dresden

Poster: Anrechnung von MOOC- basierten Curricula - Erfahrungen aus dem BMBF-geförderten Projekt INTEGRAL2

Cornelia Gamst, Hannes Niedermeier

10/2017 E-Learning-Konferenz 2017 „Digitale Fachlehre an Hochschulen“

Bielefeld Vortrag: Ergebnisse des Projektes "INTEGRAL²“

Ronny Röwert, Florian Rampelt

10/2017

Online, Open and Flexible Higher Education Confer-ence "Higher Education for the Future; 'Accelerating and Strengthening Innovation'"

Milton Keynes

Vortrag: Innovating the recognition of MOOC-based curricula – MOOklets and equivalence analyses as online quality assurance tools for open education

Florian Rampelt, Ronny Röwert

12/2017 CMB-Tagung –"Universitäten über Grenzen hinweg?" Berlin Vortrag: “Open Higher Education for

Refugees” Florian Rampelt

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Ein weiterer Schwerpunkt der externen Aktivitäten von Kiron war die Arbeit und Mitgliedschaft in für die Projektarbeit in INTEGRAL² relevanten Netzwerken. So wurde basierend auf einem Austausch mit Vertreter/-innen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Rahmen eines INTEGRAL²-Partnerworkshops der Leiter des Teilvorhabens in die Ad-hoc Arbeitsgruppe “Anerkennung und Anrechnung digitaler Lehrformate” des Hochschulforum Digitalisierung aufgenommen und konnte Ergebnisse aus INTEGRAL² in die AG-Arbeit mit einbringen. Zum Austausch und zur Förderung von Forschungskooperationen mit weiteren Akteuren über das Partnerhochschul-Netzwerk hinaus wurde ein Konzept für einen Forschungsbeirat erarbeitet, welcher im Rahmen des Folgevorhabens INTEGRAL+ als beratendes Gremium integriert wird.

Intern wurde Ende Oktober 2016 ein Kick-Off-Workshop mit den Verbundpartnern durchge-führt. Darauf aufbauend wurden mehrere interne Workshops zum Aufsetzen einer nachhaltigen Struktur zur Datenerhebung und -analyse sowie zur Sicherstellung übergreifender Forschungs-standards durchgeführt und Projekt-Mitarbeitende entsprechend geschult. Zusätzlich wurden wissenschaftliche Leitfäden zur Fragebogenkonstruktion und Vorlagen zur Fragebogenpro-grammierung bereitgestellt. Die Projekt-Mitarbeitenden wurden darauf aufbauend bei der Erar-beitung und Umsetzung ihrer jeweiligen Forschungsfragen sowie der Weiterentwicklung und Validierung von Erhebungen unterstützt. Alle Teilbereiche wurden entsprechend über die gesamte Projektlaufzeit in der Beantwortung ihrer jeweiligen Forschungsfragen begleitet. Zur Sicherstellung einer evidenzbasierten Weiterentwicklung von Kirons Bildungsplattform und al-ler in INTEGRAL2 umgesetzten Maßnahmen wurden eigenständige quantitative und qualitative Erhebungen gemeinsam mit Arbeitspaket-Mitarbeitenden konzipiert, implementiert, durchge-führt und ausgewertet. Die Ergebnisse der Datenauswertungen wurden den Teilprojektmitarbei-tenden aufbereitet zur Verfügung gestellt. Die Konzepte, Instrumente und Angebote der einzel-nen Arbeitspakete wurden anhand dieser Ergebnisse evaluiert und aufgrund der Erkenntnisse fortlaufend angepasst. Sämtliche Evaluations- und Forschungsaktivitäten innerhalb des Teil-projekts wurden dokumentiert, zudem wurde für die Mitarbeitenden ein sich wöchentlich aktu-alisierendes digitales Dashboard mit relevanten Informationen zu den aktuellen Kiron- Studierenden entwickelt (siehe Abb. 23).

Zur Umsetzung der erforderlichen Standards zur Datensicherheit wurden unterschiedliche in-terne Maßnahmen und Prozesse aufgesetzt, u. a. eine verpflichtende Unterzeichnung eines

Non-Disclosure-Agreements (NDA) für alle Kiron-Mitarbeitenden, aber auch Ehrenamtliche, Richtlinien zur Sicherung der Projektarbeit verwen-deten Computer (bspw. Hard Drive Encryption, Passwortschutz, pass-wortgeschützte Bildschirmschoner und Two-Step Verification), eine wei-tere Einschränkung des Zugangs zu Studierendendaten bzw. die Bereit-stellung dieser Daten in statistisch aufbereiteter und anonymisierter Form, sowie verpflichtende Stan-dards zur Datenerhebung für interne und externe bzw. partnerschaftliche Forschungs-Maßnahmen.

Abbildung 23: Beispiel eines Kiron-Dashboards im Backend

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Eine wichtige Aufgabe des Arbeitspakets war zudem die Organisation und Durchführung einer Abschlussveranstaltung von INTEGRAL². Diese fand in enger Zusammenarbeit mit dem Hochschulforum Digitalisierung im September 2017 in direktem Anschluss an die Auftaktver-anstaltung des Netzwerks für die Hochschullehre des Hochschulforum Digitalisierung in Berlin statt. Die Projektergebnisse konnten während einer Posterausstellung von Hochschulvertreter/-innen, Partnern und der interessierten Öffentlichkeit mit Projekt-Mitarbeitenden diskutiert wer-den und Kiron-Studierende führten die im Rahmen von INTEGRAL² signifikant weiterentwickelte Bildungsplattform Kiron Campus live vor. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion, an der Vertre-ter/-innen aller Verbundpartner sowie ein Kiron-Student teilnahmen, wurden die zentrale Ergeb-nisse des Projekts, Weiterentwicklungs-Optionen sowie Fragen der generellen Übertragbarkeit von Ergebnisse aus dem Projekt im Sinne eines INTEGRAL²-Reallabors diskutiert. Die zum Zeit-punkt der Veranstaltung bereits vorliegenden Projektergebnisse wurden in einer Broschüre do-kumentiert (Rampelt, Gerards, Granow, Suter, & Röwert, 2017).

Projekt-Meilensteine für Arbeitspaket 6 “Forschungskooperationen und Dissemination”

Meilenstein Umsetzung

AP 6a: Konzeption zu For-schungskooperation

Ein Konzept zum projektbegleitenden Austausch, zur Ko-ordinierung der Forschungsvorhaben und für eigenstän-dige Erhebungen im Projektzeitraum liegt vor.

AP 6b: Durchführung des ersten Kick-Off Workshops

Der Kick-Off-Workshop mit den Verbundpartnern wurde vom 26.-27. Oktober 2016 in Berlin durchgeführt.

AP 6c: Durchführung weiterer Workshops u. Kooperations-maßnahmen (intern und offen bzw. extern)

Workshops zum Aufsetzen einer nachhaltigen Struktur zur Datenerhebung und -analyse sowie zur Sicherstellung von Forschungsstandards wurden durchgeführt. Leitfä-den (z. B. zur Fragebogenkonstruktion) u. Vorlagen (z. B. zur Fragebogenprogrammierung) wurden bereitgestellt.

AP 6d: Aufbau und Pflege ei-nes wiss. Blogs zum Projekt als Teil der Webpräsenz

Die Projektwebseite und ein Blog wurden aufgesetzt und kontinuierlich ergänzt (https://kiron.ngo/our-projects/in-tegral2).

AP 6e: Vorbereitung und Durchführung Workshops in-terne Evaluation (intern)

Workshops zur begleitenden Evaluation wurden durchge-führt und die Teilbereiche bei der Planung und Umset-zung unterstützt und geschult.

AP 6f: Begleitung der Aktivi-täten über Erhebungen

Alle Projektmitarbeitenden wurden bei der Formulierung und Umsetzung ihrer Forschungsfragen unterstützt. Die Konzeption, Implementierung, Durchführung und Auswer-tung quantitativer und qualitativer Erhebungen wurde an-geleitet und auf Basis gemeinsamer Standards realisiert.

AP 6g: Vorbereitung und Durchführung Abschluss-konferenz (offen)

Eine Abschlussveranstaltung wurde im September 2017 in Kooperation mit dem Hochschulforum Digitalisierung umgesetzt und eine Broschüre zu ersten Projektergebnis-sen im Rahmen der Veranstaltung veröffentlicht.

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Arbeitspaket 7: Projektmanagement

Aufgabenstellung und Ziele des Arbeitspakets

Zentrale Aufgabenstellung des Arbeitspakets “Projektmanagement” war die übergreifende Ko-ordination des Verbundvorhabens sowie das Projektmanagement des Teilprojekts von Kiron. Dazu zählten insbesondere auch die Sicherstellung von klaren Kanälen zur internen und exter-nen Kommunikation, um effiziente und zuverlässige Kommunikationsprozesse sowie feste ad-ministrative Strukturen über die gesamte Projektphase hinweg sicherzustellen. Das Projektma-nagement hatte entsprechend eine betreuende Funktion gegenüber den Projekt-Mitarbeitenden in verwaltungsbezogenen Fragen und war für die Implementierung eines internen Wissensma-nagements zuständig. Gemeinsam mit den verschiedenen Arbeitspaketen, mit einem Schwer-punkt auf die Fachstellen für Studierendenberatung und die Forschungskooperationen, sollte die Organisation und Koordination von Workshops und die Initiierung von Konferenzen zur Ver-netzung der Projektpartner und zur Diskussion der Zwischenergebnisse ermöglicht werden.

Das Projektmanagement übernahm gemeinsam mit der Projektleitung des Teilprojekts die re-gelmäßige Kommunikation mit dem Projektträger und dem Bundesministerium sowie eine zu-verlässige Sammlung und Aufbereitung der Zwischenergebnisse. In enger Abstimmung mit dem Projektträger wurde die sachgemäße Verwaltung und Verwendung der zur Verfügung ge-stellten Mittel und ein fristgerechtes Berichtswesen sichergestellt.

Projektergebnisse

Das Projektmanagement wurde als 50%-Stelle direkt zu Projektbeginn mit einer 50%-Stelle aus dem Bereich der Forschungskooperation zusammengelegt. So konnten sinnvoll Synergieef-fekte genutzt und alle Projektmaßnahmen in noch effizienterer Verknüpfung der jeweiligen for-schungsorientierten Aufgaben der einzelnen Arbeitspakete begleitet werden. Das Projektma-nagement war in enger Zusammenarbeit mit Arbeitspaket 6 für administrative Fragen zur Rea-lisierung verschiedener Veranstaltungsformate zuständig. Zusätzlich zum von Kiron organisier-ten Kick-Off-Workshop mit den Verbundpartnern im Oktober 2016 wurden gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Fachstelle für Forschungskooperationen zwei interne Workshops durchge-führt und gemeinsam mit der Fachstelle für Qualitätssicherung, Anrechnung & Prüfungen ein Workshop zu Prüfung und Anerkennung von Online-Leistungen für April 2017 organisiert. Mit Auftragnehmern wurden administrative Fragen geklärt und fachliche Fragestellungen koordi-niert, wodurch die sachgemäße Erteilung von Aufträgen sichergestellt werden konnte. Mit den Verbundpartnern wurde ein wöchentlicher Jour Fixe der Projektmanager/-innen zur kontinuier-lichen Abstimmung eingerichtet. Für die Abstimmung der internen Projekt-Mitarbeitenden im Teilprojekt von Kiron wurde ebenfalls ein wöchentlicher Jour Fixe mit jeweils inhaltlicher Schwerpunktsetzung eingeführt. Alle Arbeitspakete und Meilensteine wurden in der Projektma-nagement-Software Wrike implementiert, die sowohl eine interne, transparente Überprüfung al-ler im Meilensteinplan geplanten Arbeitsschritte als auch das Teilen mit Verbundpartnern und Auftragnehmern ermöglicht. Zusätzlich wurde mit der FH Lübeck die Einrichtung eines Moodle-Kurses für die Projektpartner abgestimmt, in dem der aktuelle Projektfortschritt und erarbeitete Arbeitsergebnisse und Unterlagen online dokumentiert wurden. Ein tagesaktueller Austausch innerhalb der Teilprojekte und zwischen den Verbundpartnern wurde über die Kommunikations-plattform Slack ermöglicht.

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Darstellung der wichtigsten Positionen des zahlenmäßigen Nachweises

Für das Teilvorhaben von Kiron Open Higher Education wurden im Rahmen von INTEGRAL² gemäß Zuwendungsbescheid vom 23.08.2016 finanzielle Mittel in Höhe von 1.040.168,00 Euro für den Projektzeitraum vom 1. September 2016 bis 30. September 2017 bewilligt.

Im Rahmen des Förderprojekts wurden von Kiron zwischen dem 1. September 2016 und dem 30. September 2017 von den ursprünglich bewilligten Mitteln insgesamt 1.006.018,68 Euro ver-ausgabt. Die Ausgaben gliederten sich dabei wie folgt über den Projektzeitraum:

Jahr Ausgaben

2016 171.392,33 Euro

2017 834.626,35 Euro

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der Ausgaben im Teilvorhaben von Kiron über die einzelnen Positionen im Projekt:

Ausgabenposition Ausgaben über die gesamte Projektlaufzeit

0812 Beschäftigung E12-E15 593.778,21 Euro

0822 Beschäftigungsentgelte 51.163,67 Euro

0843 Sonstige allg. Verwaltungsausgaben 22.139,00 Euro

0835 Vergabe von Aufträgen 323.638,91 Euro

0846 Dienstreisen 15.298,89 Euro

Gesamtausgaben 1.006.018,68 Euro

Die Ausgaben der Position 0812 umfassen alle personellen Ressourcen wissenschaftlicher Mitarbeiter/-innen sowie des Projektmanagements des Teilvorhabens. Hierzu gehören insbesondere die Fachstelle für Studienberatung sowie die Stellen zur Implementierung von Unterstützungsangeboten, die Curriculums-Koordinatoren sowie das Qualitätsmanagement und die Forschungskoordination.

Unter der Position 0822 sind die Minijobber zur Unterstützung der wissenschaftlichen Stellen zusammengefasst.

Die Position 0843 umfasst die Ausgaben für allgemeine Verwaltungsausgaben. Kiron hat diese Mittel zu einem Großteil für die Finanzierung von Study Weekends verwendet, aber auch zur Finanzierung von Sprachtests und der Teilnahme am TestAS (siehe unten).

Kiron konnte entsprechend der Projektplanung im Rahmen des Teilvorhabens mehrere Aufträge vergeben (Position 0835). Diese umfassen insbesondere Aufträge an die Gesellschaft für Aka-demische Studienvorbereitung und Testentwicklung e.V. (g.a.s.t.; Deutsch-Uni Online) und die

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Zentraleinrichtung Moderne Sprachen (ZeMoS / Klassenzimmer 2.0) der Leuphana Universität Lüneburg zur vergleichenden Erprobung von Maßnahmen zum Spracherwerb von Deutsch als Fremdsprache und Zurverfügungstellung von Kursangeboten. Die Volunteer Vision GmbH wurde für die Entwicklung von Online-Betreuungsangeboten und die Erstellung von Leitfäden für Mentor/-innen und Mentees im Kiron-Programm beauftragt.

Position 0846 umfasst Ausgaben für Dienstreisen. Diese wurden insbesondere für Reisen zu unterschiedlichen Veranstaltungsformaten zur Dissemination von Projektergebnissen, Reisen zu den Projektpartnern im Rahmen der Arbeitspakete bzw. allgemeiner Abstimmungstreffen sowie für Reisen zu Partnerhochschulen (zur Umsetzung von AP 4 und 5) genutzt.

Veränderungen zum Zuwendungsbescheid

Da einige über das Projekt angestellte Mitarbeitende aufgrund von vorherigen Beschäftigungs-verhältnissen erst später als zum im Projekt ursprünglich vorgesehenen Termin ihre Arbeit aufnehmen konnten oder in eine niedrigere Entgeltgruppe als veranschlagt eingruppiert wurden, wurden Mittel in Position 0812 (Beschäftigung E12-E15) frei. Für die nicht verwendeten Mittel wurde deswegen im August 2017 eine Kürzung in Höhe von 25.000 Euro beantragt.

Um die aufgrund von späteren Einstellungen von Projektmitarbeitenden entstandenen Verzöge-rungen im Projektplan aufzuholen, wurde Position 0822 (Beschäftigungsentgelte) im Oktober 2016 zusätzlich beantragt. Zusätzlich wurde diese Position im Juli 2017 aufgestockt, um die Organisation der verschiedenen Präsenzveranstaltungen für Kiron-Studierende zu unterstützen.

Bei mehreren Positionen wurden Verschiebungen im möglichen Rahmen von maximal 20 Prozent vorgenommen. So konnten etwa zur Umsetzung von für die Erreichung der Projekt-ziele notwendigen Maßnahmen technische Implementierungen auf der Webseite (v. a. Kiron Navigator) und auf Kirons Bildungsplattform (z.B. Matching-Algorithmen und Datenschnittstel-len mit Projektpartnern und Dienstleistern) durch zwei Freelancer zusätzlich unterstützt wer-den. Zudem wurde in Kollaboration mit der TU Hamburg gemeinsam das Projekt Hop-on weiter- entwickelt, wofür Übersetzungskosten übernommen wurden. Auch bei den bewilligten Dienst-reisen in Position 0846 wurden in Absprache mit dem Projektträger mehrere Ergänzungen vorgenommen. Diese waren einerseits in einigen erfolgreich eingereichten Konferenzbeiträgen sowie Einladungen zur Vorstellung von Ergebnissen aus INTEGRAL² zu verschiedenen Veran-staltungsformaten begründet, andererseits in der starken Zusammenarbeit mit deutschen Hochschulen als Teil von Arbeitspaket 4 und Dienstleistern als Teil von Arbeitspaket 1. Die Sachkosten in Position 0843 wurden zu einem Großteil für die Organisation der Study Weekends (insbesondere für die Anreise- und Übernachtungskosten der Studierenden), die ge-meinsam mit den Verbundpartnern während der Projektlaufzeit konzipiert und durchgeführt wurden, eingesetzt. Zudem wurden ab Sommer 2017 auch Reise- und Prüfungskosten für Studierende übernommen, die im Rahmen des Arbeitspakets 1.1.3 (Eignungsfeststellungs- verfahren TestAS) den TestAS absolvierten, sowie die Reise- und TestDaF-Sprachprüfungs- kosten für Studierende, die im Rahmen des Arbeitspakets 2 (Sprachförderung) eine Sprach- prüfung absolvierten.

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Bekannt gewordener Fortschritt bei anderen Stellen In Deutschland, aber auch ganz besonders im internationalen Kontext, zeigte sich eine dynami-sche Weiterentwicklung der Bereitstellung (kostenloser) digitaler Bildungsangebote für Ge-flüchtete. Im Mai 2017 veröffentlichte das Joint Research Center der Europäischen Kommis-sion (JRC) hierzu im Rahmen des Projekts „MOOCS4inclusion“10 die Studie „Free Digital Learn-ing Opportunities for Migrants and Refugees“, in der die Angebote von Kiron mit denen anderer Akteure verglichen wurden. Die Erkenntnisse wurden direkt auf die Arbeit der Verbundpartner im Rahmen von INTEGRAL² übertragen und informierten zum Beispiel die Entscheidung, weitere Study Weekends durchzuführen und hierfür zusätzliche finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Dem vorausgegangen waren weitere für die Durchführung von INTEGRAL² relevante Veröffentlichungen des JRC wie etwa die Publikation „Validation of Non-formal MOOC-based Learning“ von Witthaus & Inamorato do Santos (2016) zu neuen Methoden der Qualitätssiche-rung, Anrechnung und Anerkennung von MOOC-basierten Leistungen.

Hinsichtlich der hierfür besonders relevanten Auslegung von rechtlichen Rahmenbedingungen der Durchführung von elektronischen Prüfungen publizierten Prof. Dr. Nikolaus Forgó, Simon Graupe und Julia Pfeiffenbring von der Leibniz Universität Hannover im Auftrag von E-Assess-ment NRW im Jahr 2016 ein Gutachten zu „Rechtliche[n] Aspekte von E-Assessments an Hochschulen“, das eine wichtige zusätzliche Grundlage für die weitere Umsetzung von Arbeitspaket 5 darstellte.

Darüber hinaus publizierte der Wissenschaftsrat im 2017 eine Bestandsaufnahme mit Empfehlungen zu studiengangsbezogenen Kooperationen, die für die weitere Ausarbeitung der Zusammenarbeit der Verbundpartner, aber auch allgemein von Kiron mit Partnerhochschulen berücksichtigt wurden.

Colucci, E., Smidt, H., Devaux, A., Vrasidas, C., Safarjalani, M., Castaño Muñoz, J. (2017). Free Digital Learning Opportunities for Migrants and Refugees. An Analysis of Current Initiatives and Recom-mendations for their Further Use (EUR 28559 EN). Luxemburg: Publications Office of the European Union. Verfügbar unter: http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bit-stream/JRC106146/kjna28559enn.pdf.

Forgó, N., Graupe, S., Pfeiffenbring, J. (2016). Rechtliche Aspekte von E-Assessments an Hochschulen. Duisburg-Essen: DuEPublico, Duisburg-Essen Publications Online. Verfügbar unter http://due-publico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42793/Gutachten_E-Assess-ment_NRW.pdf

Wissenschaftsrat (2017). Bestandsaufnahme und Empfehlungen zu studiengangsbezogenen Kooperati-onen: Franchise-, Validierungs- und Anrechnungsmodelle. Drs. 5952-17, Berlin. Verfügbar unter https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5952-17.pdf

Witthaus, G., Inamorato dos Santos, A., Childs, M., Tannhäuser, A.-C., Conole, G., Nkuyubwatsi, B., Punie, Y. (2016). Validation of non-formal MOOC-based learning. An analysis of assessment and recognition practices in Europe (OpenCred) (EUR 27660 EN). Luxemburg: Publications Office of the European Union. Verfügbar unter http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bit-stream/JRC96968/lfna27660enn.pdf

10 Weitere Informationen unter http://moocs4inclusion.org/

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Nutzen und Verwertbarkeit der Ergebnisse und der Erfahrungen Die erzielten Ergebnisse und Erfahrungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur für die Arbeit von Kiron und seinen INTEGRAL²-Verbundpartnern in vollem Umfang nutzbar sind, sondern auch in höchstem Maße übertragbar auf die Arbeit von Hochschulen und weiteren Akteuren im Bildungssystem. Die Erfahrungen können dabei sowohl auf Fragestellungen der vorwiegend digitalen Studienvorbereitung, Unterstützung, Information und Beratung von Ge-flüchteten als auch auf übergreifende Aspekte der Digitalisierung und Internationalisierung von Hochschulbildung in Deutschland und dem Europäischen Hochschulraum übertragen werden. Bereits im Projektzeitraum hat Kiron darüber hinaus damit begonnen, zentrale Erfahrungen und Ergebnisse aus INTEGRAL² auch auf seine Arbeit in der MENA-Region mit einem Schwerpunkt auf Jordanien zu übertragen und an den regionalen Kontext anzupassen.

In allen Arbeitspaketen des Teilvorhabens von Kiron wurden Maßnahmen unter unmittelbarer Einbeziehung weiterer Akteure erprobt, um bereits in der Entwicklungsphase nicht nur einen partnerschaftlichen Austausch, sondern auch eine möglichst große Reichweite sicherstellen zu können, um auch für andere Zielgruppen eine hohe Relevanz zu haben. Durch erste Erkennt-nisse aus dem Pilotvorhaben, die in verschiedenen nationalen und internationalen Arbeitsgrup-pen und Konferenzen eingebracht wurden, konnten akteursübergreifend Fachdiskurse etwa zu Fragestellungen der Anrechnung und Qualitätssicherung außerhochschulisch (digital) erworbener Kompetenzen, der Digitalisierung von Hochschullehre und der Hürden für die Zulassung von Geflüchteten an Hochschulen angeregt und aktiv mitgestaltet werden.

Kiron konnte in seinem Teilvorhaben, entsprechend seines Anspruchs als „Reallabor“, neue Ansätze und erfolgreich erprobte Wege zur Öffnung von Hochschulbildung aufzeigen, die potentiell eine Übertragbarkeit in die Breite ermöglichen. Dies gilt etwa für den Diskurs um die mögliche Rolle von digitalen Studienvorbereitungsangeboten für internationale Studierende oder Bewerbungsportfolios zur informierten Unterstützung einer Zulassungsentscheidung. Auch die Instrumente und Maßnahmen zur Qualitätssicherung von digitalen Bildungsangeboten (insbesondere die Kiron MOOklets und das Qualitätshandbuch), die sowohl mit nationalen Akt-euren wie der Hochschulrektorenkonferenz auch mit internationalen Akteuren wie dem ENIC-NARIC-Netzwerk geteilt werden konnten, weisen ein hohes Transferpotential auf.

Die im Projektzeitraum mit Hochschulen in Deutschland abgeschlossenen Äquivalenzvereinba-rungen, wie auch die hierfür kontinuierlich weiterentwickelten Modulkataloge, stellen sowohl eine Grundlage als auch eine Bestätigung der intensiven Beschäftigung dieser Hochschulen mit der Gleichwertigkeit digitaler Lehr- und Lernszenarien zu ihren eigenen Modulangeboten dar. Von den Partnern wurde im Rahmen der damit verbunden Austauschprozesse und auf den dies ergänzenden INTEGRAL²-Veranstaltungen sehr oft zurückgemeldet, dass hierdurch auch über die Zusammenarbeit mit Kiron hinaus neue Prozesse der strategischen Auseinandersetzung und des Fachdiskurses über Möglichkeiten der (offenen) digitalen Lehre angestoßen wurden. Einzelne Partnerhochschulen haben im Projektverlauf rückgemeldet, dass sie die Vorlagen von Kiron für Äquivalenzanalysen auch intern für digitale Lehr- und Lernformate nutzen wollen.

Die von Kiron und seinen Partnern im Rahmen von INTEGRAL² entwickelten Online-Angebote zum digitalen Lernen (z. B. ein mit den Minerva Schools entwickelter Online-Kurs) und zur Orientierung im deutschen Bildungssystem (z. B. Hop-on mit der TUHH) stehen auch über INTEGRAL² hinaus nicht nur allen Kiron-Studierenden weltweit in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung, sondern vielfach auch Geflüchteten und weiteren Studieninteressierten über die Zielgruppe von Kiron hinaus.

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Erfolgte und geplante Veröffentlichungen Im Rahmen des Projekts wurde eine eigene Website erstellt, über die zentrale Ergebnisse und Erfahrungen aus INTEGRAL² in Form von Blogartikeln und Selbstpublikationen verfügbar gemacht wurden (https://kiron.ngo/our-projects/integral2/). Veröffentlich wurden dort unter anderem die folgenden Selbstpublikationen:

Rampelt, F., Gerards, M., Granow, R., Suter, R. & Röwert, R. (2017). Öffnung von Hochschulbildung durch digitale Lehr- und Lernszenarien – Ergebnisse des Verbundvorhabens INTEGRAL² (2., aktualisierte Auflage), Berlin. Verfügbar unter https://www.researchgate.net/publica-tion/319681931_Offnung_von_Hochschulbildung_durch_digitale_Lehr-_und_Lernszenarien_-_Ergebnisse_des_Verbundvorhabens_INTEGRAL

Kiron Open Higher Education (Hrsg.). (2017). Quality Handbook Curriculum. Verfügbar unter https://kiron.ngo/wp-content/uploads/2017/11/2017-11-01_Quality-Handbook-V1.pdf

Darüber hinaus konnten im Rahmen des Teilvorhabens mehrere Veröffentlichungen bei exter-nen Stellen erfolgen:

Niedermeier, H.; Rampelt, F.; Röwert, R. (2018). Wie lässt sich eine Qualitätssicherung von MOOC-basierten Online-Curricula implementieren? Erfahrungen von Kiron Open Higher Education aus dem Verbundvorhaben INTEGRAL². In S. Harris-Huemmert; P. Pohlenz; L. Mitterauer (Hrsg.), Digitalisierung der Hochschullehre: Neue Anforderungen an die Evaluation. (S. 101-118). Mün-ster: Waxmann. In Veröffentlichung.

Rampelt, F. & Suter, R. (2017). Recognition of prior learning – outcome-oriented approaches to the recognition and assessment of MOOC-based digital learning scenarios. In L. Gómez Chova, A. López Martínez & I. Candel Torres (Hrsg.), EduLearn 2017. 9th Annual International Confer-ence on Education and New Learning Technologies (S. 6645-6653). Barcelona. Verfügbar un-ter https://www.researchgate.net/publication/318681668_recognition_of_prior_learning_-_out-come-oriented_approaches_to_the_recognition_and_assessment_of_mooc-based_digital_lear-ning_scenarios

Röwert, R., Rampelt, F. (2017). Welche Möglichkeiten eröffnet die Digitalisierung im Hinblick auf einen gleitenden Übergang von Geflüchteten in das Hochschulsystem? 12. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf), S. 66. Verfügbar unter http://www.dzhw.eu/gfhf2017/pdf/Abstractband_GfHf2017.pdf

Suter, R., Harsch, C., & Brandt, S. (2017). Entwicklung eines Englisch-Einstufungstests für Geflüch-tete. 5. Jahrestagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF). Verfügbar unter http://www.gebf2017.de/aktuelles/abstracts_Einzelbeitraege_GEBF-2017_030317.pdf

Suter, R. & Rampelt, F. (2017). Digital solutions for alternative routes into higher education – possi-bilities and challenges of digital teaching and learning scenarios for refugees. First results from the INTEGRAL² project. In L. Gómez Chova, A. López Martínez & I. Candel Torres (Hrsg.), EduLearn 2017. 9th Annual International Conference on Education and New Learning Technol-ogies (S. 4640-4645). Barcelona. Verfügbar unter https://www.researchgate.net/publica-tion/318681756_digital_solutions_for_alternative_routes_into_higher_education_-_possibili-ties_and_challenges_of_digital_teaching_and_learning_scenarios_for_refugees_first_re-sults_from_the_integral_project

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IV. Anhang

Glossar Anerkennung: Anerkennung bezieht sich auf Leistungen, die an Hochschulen erbracht wurden und mit dem Ziel der Fortsetzung des Studiums in einem anderen Studiengang oder an einer anderen Hochschule anerkannt werden. Anerkennung kann sich dabei auf einzelne Module oder ganze Abschlüsse beziehen. Grundlage für die Anerkennung in Deutschland ist die Lissabon-Konvention, die die Prüfung hinsichtlich eines wesentlichen Unterschieds im Kompetenzerwerb in den Mittelpunkt stellt und Anerkennung als Re-gelfall betrachtet. Praktisch bedeutet Anerkennung, dass die anerkennende Hochschule andernorts er-brachte Leistungen so behandelt, als wären sie an der eigenen Hochschule erbracht worden.

(Definition in Anlehnung an das „Glossar der Studienreform“ der Hochschulrektorenkonferenz)

Anrechnung: Anrechnung bezieht sich auf Kenntnisse und Fähigkeiten, die außerhalb von formalen Studienangeboten an Hochschulen erworben wurden. Im Unterschied zur Anerkennung setzt Anrech-nung die Gleichwertigkeit der Leistungen nach Inhalt und Niveau voraus. Für die Prüfung der Gleichwer-tigkeit sollte u. a. der Hochschulqualifikationsrahmen herangezogen werden. Die Kompetenzen können formal, non-formal oder informell erworben worden sein. Bei der Gestaltung der Anrechnungsverfahren wird zwischen individuellen, pauschalen und kombinierten Verfahren unterschieden.

(Definition in Anlehnung an das „Glossar der Studienreform“ der Hochschulrektorenkonferenz)

Creative Commons Lizenz (CC-BY): Creative Commons (CC) ist eine Non-Profit-Organisation, die in Form vorgefertigter Lizenzverträge eine Hilfestellung für Urheber zur Freigabe rechtlich geschützter Inhalte anbietet. Ganz konkret bietet CC sechs verschiedene Standard-Lizenzverträge an, die bei der Verbreitung kreativer Inhalte genutzt werden können, um die rechtlichen Bedingungen festzulegen. Die CC-BY Lizenz gibt den größten Freiraum in der Nutzung: Solange der Name in der vom Urheber angegebenen Weise genannt wird, kann das Werk in jeglicher Weise verbreitet, vervielfältigt, bearbeitet, abgewandelt und so-gar kommerziell genutzt werden.

Direct Academics: Über das Direct-Academics-Programm werden von Kiron synchrone und stark kollaborativ orientierte Lehr- und Lernszenarien ergänzend zu den MOOC-basierten Modulen in den ein-zelnen Kiron-Fachbereichen durch ehrenamtliche Dozierende angeboten. Online-Tutorien werden dabei auch durch Offline-Veranstaltungen ergänzt.

Äquivalenzanalyse/Equivalence Analysis: Bei Äquivalenzanalysen handelt es sich um eine Gegenüber-stellung der Kiron-Module mit Modulen von Partnerhochschulen mit dem Ziel der Äquivalenzprüfung (siehe auch “Learning Agreement”). Zusätzlich erhalten Partnerhochschulen detaillierte Informationen über die bei Kiron verwendeten MOOCs durch die Bereitstellung sogenannter MOOklets (s. u.).

Kerncurriculum: In jedem Fachbereich steht Kiron-Studierenden ein Kerncurriculum zur Verfügung, welches aus verschiedenen Modulen zusammengesetzt ist. Kerncurricula definieren sich durch einen Benchmarking-Prozess mit Partnerhochschulen, in dem analysiert wird, welche Lernziele an vielen Hoch-schulen übergreifend vermittelt werden und somit als essentiell für das jeweilige Fach angesehen werden können. Dadurch haben Studierende eine größere Auswahl an Partnerhochschulen, an denen sie eine Anrechnung von Kiron-Modulen erlangen können.

Kiron Campus: Kiron Campus ist die von Kiron selbst entwickelte Bildungsplattform, die Kiron-Studie-rende nutzen. Studierende können auf der Plattform – analog zu einem digitalen Modulkatalog – alle Module und den Studienverlauf einsehen und organisieren. Ihnen werden auf Basis eines auf Lernzielen und dem individuellen Studienfortschritt aufbauenden Algorithmus Empfehlungen ausgesprochen, wel-che Module und Kurse passend zu belegen sind. Die MOOCs der Partner von Kiron (edX, Coursera, u. a.) sind nicht unmittelbar in Kiron Campus zu absolvieren, sondern werden über Modulkarten zu den Lern-plattformen der Partner verlinkt, wo Kiron-Studierende MOOCs kostenlos absolvieren können. Darüber

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sind in Kiron Campus verschiedenen Unterstützungssysteme integriert (Beratungsangebote, Foren, Video-Tutorien, Studienbriefe, etc.) sowie eine umfassende Transferberatung für den Hochschulzugang.

Learning Agreement: Das Ziel der Äquivalenzanalysen (s. o.) ist die Vereinbarung eines institutionellen und studiengangsspezifischen Learning Agreements, das die generelle Vergleichbarkeit zwischen Kiron-Modulen und denen einer Partnerhochschule prüft und dokumentiert. Sobald Kiron-Studierende die regu-lären Zulassungsbedingungen erfüllen, können Sie sich an einer Hochschule bewerben. Sowohl während der Prüfung der Zulassung (etwa zur Einstufung in ein höheres Semester) als auch nach erfolgreicher Einschreibung kann auf Basis der Vorprüfung durch das Learning Agreement ein Teil der bei Kiron erfolg-reich abgeschlossenen Module angerechnet werden. Der Hochschule bleibt die Option einer Prüfung der Studierenden offen, sie müssen jedoch nicht mehr jedes Modul einzeln bezüglich der Äquivalenz prüfen.

Minerva Schools: Bildungseinrichtung, die grundständige Online-Studienangebote anbietet und das vier-jährige Studienprogramm mit regelmäßigen weltweiten Ortswechsel der Studierenden verknüpft.

MOOC: Die Abkürzung MOOC steht für Massive Open Online Course und bedeutet im Einzelnen: M = Massive (mit hohen Teilnehmendenzahlen); O = Open (Offenheit im Sinne von frei über das Internet zugänglich und ohne Zugangsbeschränkung); O = Online (der Kurs findet im Internet statt); C = Course (Lehrveranstaltung mit Merkmalen wie: Strukturierung in unterschiedliche Themeneinheiten, ein oder mehrere Lehrende, ggf. Betreuungsangebote und Austausch mit anderen Kursteilnehmer/-innen, Start- und Endtermin oder fortlaufend). Coursera, edX, FutureLearn oder die Saylor Academy zählen zu den größten Anbietern entsprechender MOOCs. In Deutschland ist mooin/oncampus der Fachhochschule Lübeck eine der führenden offenen Lernplattformen der Fachhochschule Lübeck die MOOCs anbietet.

MOOklet: Kiron MOOklets (MOOC Booklets) sind im Rahmen von INTEGRAL² entwickelte neuartige Qualitätssicherungsinstrumente für die Arbeit mit MOOC-basierten Curricula. Mit ihrer Hilfe können Hochschulen Lernziele erfassen, die in nicht-formalen Lernsettings erworben wurden. Sie sind integraler Bestandteil der Äquivalenzanalysen (s. o.).

Open Education/Offene Bildung: Das Konzept von Open Education bzw. Offener Bildung zielt im Grund-prinzip auf eine Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Bildungsbereichen und Bil-dungssystemen ab und eine damit verbundene Verbreiterung des Zuganges zu Bildung, indem dieser z. B. weniger von finanziellen Voraussetzungen oder von räumlichen und zeitlichen Gebundenheiten bestimmt wird. Darüber kann Open Education mit dem Anspruch verbunden – insbesondere auch unter Nutzung digitaler Technologien – eine flexiblere und individuellere Ausrichtung bzw. Anpassbarkeit von Bildungsangeboten zu erreichen, die individuellen Bildungsbiographien über die gesamte Lebensspanne besser gerecht wird als geschlossene Angebote und Strukturen. Dies ist verbunden mit Möglichkeiten der Verknüpfung von formalen, nicht-formalen und informellen Lernprozessen in Verbindung mit Mög-lichkeiten zur Anrechnung von in unterschiedlichen Bildungskontexten erworbenen Kompetenzen (s. o.).

(Definition in Anlehnung an Surmann, 2017, S. 39)

Open Educational Resources (OER): Open Educational Resources sind nach Definition der UNESCO „Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden“. Ein Ziel für den Hochschulbereich ist dabei, Bildungsressourcen einer Institution für die Öffent-lichkeit, aber auch andere Hochschulinstitutionen offen zugänglich und nachhaltig nutzbar zu machen. Verbunden ist dies mit einem einfachen Lizenzierungssystem (hierzu werden Creative Commons- Lizenzen empfohlen, siehe hierzu auch “Creative Commons Lizenz (CC-BY)”).

Transfer: Der gleitende Übergang von Kiron-Studierenden an eine reguläre Hochschule („Transfer“) ist ein zentrales Ziel der Arbeit von Kiron. Hierfür werden sie von Kiron dabei unterstützt, sich im deutschen Hochschulwesen zu orientieren, schrittweise alle für die Hochschulzulassung notwendigen Voraus- setzungen zu erfüllen und sich gleichzeitig fachübergreifend oder fachbereichsspezifisch mit Online-Kur-sen auf ein Studium in Deutschland vorzubereiten. Entweder bereits in der Bewerbungsphase oder nach Immatrikulation können die Geflüchteten eine Anrechnung erfolgreich absolvierter MOOCs beantragen.

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Partnerhochschulen von Kiron (Stand: September 2017) Hochschule Land

1 Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Deutschland

2 Hochschule Heilbronn Deutschland

3 Fachhochschule Lübeck Deutschland

4 Fachhochschule Bielefeld Deutschland

5 Universität Kassel Deutschland

6 Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde Deutschland

7 Università telematica internazionale Uninettuno Italien

8 Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Deutschland

9 Universität Witten/Herdecke Deutschland

10 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Deutschland

11 BAU International Berlin – University of Applied Sciences Deutschland

12 Hochschule Fresenius Deutschland

13 Technische Universität Clausthal Deutschland

14 Leuphana Universität Lüneburg Deutschland

15 Bard College Berlin Deutschland

16 Technische Hochschule Wildau Deutschland

17 bbw Hochschule Deutschland

18 Science Po Paris Frankreich

19 Conservatoire National des Arts et Métiers, Frankreich

20 Hashemite University Jordanien

21 Al al-Bayt University Jordanien

22 Princess Sumaya University for Technology Jordanien

23 Fachhochschule Aachen Deutschland

24 Universität Paderborn Deutschland

25 The Open University Vereinigtes Königreich

26 Fachhochschule Münster Deutschland

27 Universität Rostock Deutschland

28 Istanbul Aydın University Türkei

29 Yaşar University Türkei

30 Lebanese International University Libanon

31 Universität Bayreuth Deutschland

32 Technische Universität Hamburg Deutschland

33 Alice Salomon Hochschule Berlin Deutschland

34 Wawasan Open University Malaysia

35 Zarqa Private University Jordanien

36 Jordan University of Science and Technology Jordanien

37 Université Grenoble Alpes Frankreich

38 Institut polytechnique de Grenoble Frankreich

39 Science Po Grenoble Frankreich

40 Université Savoie Mont Blanc Frankreich

41 Technische Hochschule Köln Deutschland

42 Universität Bielefeld Deutschland

43 Eberhard Karls Universität Tübingen Deutschland

44 Modern University for Business and Science Libanon

45 Hochschule Rhein-Waal Deutschland

46 Technische Hochschule Ingolstadt Deutschland

47 Yarmouk University Jordanien

48 Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Deutschland

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Berichtsblatt 1. ISBN oder ISSN ---

2. Berichtsart (Schlussbericht oder Veröffentlichung) Schlussbericht

3. Titel INTEGRAL² – Integration und Teilhabe von Geflüchteten im Rahmen von digitalen Lehr- und Lernszenarien. Teilvorhaben “Innovati-onsprozesse in der Digitalen Hochschulbildung für Geflüchtete”. Abschlussbericht.

4. Autor(en) [Name(n), Vorname(n)] Rampelt, Florian Niedermeier, Hannes Suter, Renata

5. Abschlussdatum des Vorhabens 30.09.2017

6. Veröffentlichungsdatum März 2018

7. Form der Publikation Online-Publikation

8. Durchführende Institution(en) (Name, Adresse) Kiron Open Higher Education gGmbH Am Festungsgraben 1 10117 Berlin

9. Ber. Nr. Durchführende Institution INTEGRAL²-KIRON-SB01

10. Förderkennzeichen 16DHLQ001

11. Seitenzahl 61

12. Fördernde Institution (Name, Adresse) Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 53170 Bonn

13. Literaturangaben 96

14. Tabellen 1

15. Abbildungen 23

16. Zusätzliche Angaben ---

17. Vorgelegt bei (Titel, Ort, Datum) ---

18. Kurzfassung Im Teilvorhaben erprobte die Kiron Open Higher Education gGmbH gemeinsam mit ihren Verbundpartnern und weiteren Akteuren von 09/2016 bis 09/2017 die forschungsbasierte Weiterentwicklung und Implementierung innovativer Ansätze zur Öffnung der Hochschulbildung durch digitale Lehr- und Lernszenarien. Neben einer besseren Integration von studierfähigen Geflüchteten in das Hochschulsystem war es Ziel des Projekts, generalisierbare Erkenntnisse und Handlungsmöglichkeiten im Kontext einer Förderung von Teilhabe durch die Nutzung von Chancen des digitalen Wandels und der Internationalisierung an Hochschulen in Deutschland herauszuarbeiten. Das Projekt adressierte diese Zielsetzungen in sechs Teilbereichen: Dem Ausbau eines Beratungsnetzwerks, der Einführung von Sprachförderangeboten, der Erprobung und Weiterentwicklung wissenschaftspropädeutischer Kurse, dem Ausbau MOOC-basierter Kerncurricula für die Studieneingangsphase, der Weiterentwicklung von Qualitätssicherungsprozessen und -instru-menten sowie dem Ausbau von Forschungskooperationen in Verbindung mit öffentlichkeitswirksamen Disseminationsmaßnah-men. Durch das Projekt konnten Pilotmaßnahmen agil entwickelt, erprobt und kritisch evaluiert werden; die Ergebnisse sowie erste Erfolge beim gleitenden Übergang Geflüchteter an Hochschulen belegen die grundsätzliche Passung vieler Ansätze aus INTEGRAL² für die Zielgruppe Geflüchteter und das Hochschulsystem. Die Ergebnisse und Erkenntnisse sind darüber hinaus in hohem Maße übertragbar auf andere nicht-traditionelle Zielgruppen und verdeutlichen die Chancen, die die Digitalisierung für Hochschulen bietet. Im Projekt konnten nicht nur alle gesetzten wesentlichen Ziele erreicht werden, sondern es sind auch vielfältige neue Lösungen entstanden, die Kiron gemeinsam mit seinen Partnern weiterentwickeln und in den übergreifenden Diskurs zur Digitalisierung, Inter-nationalisierung und Öffnung von Hochschulbildung einbringen wird.

19. Schlagwörter Anrechnung; Anerkennung; Bologna-Prozess; Digitalisierung; Durchlässigkeit; Europäischer Hochschulraum; Geflüchtete; Hochschulbildung; Hochschulzulassung; Innovation; Integration; Internationalisierung; Lebenslanges Lernen Mentoring; MOOC; MOOklet; OER; Öffnung der Hochschulbildung; Open Education; Studienberatung; Studienvorbereitung; Qualitätssicherung

20. Verlag Selbstpublikation

21. Preis ---

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Document Control Sheet 1. ISBN or ISSN ---

2. Type of Document (e.g. report, publication) Report

3. Title INTEGRAL² – Integration und Teilhabe von Geflüchteten im Rahmen von digitalen Lehr- und Lernszenarien. Teilvorhaben “Innovati-onsprozesse in der Digitalen Hochschulbildung für Geflüchtete”. Abschlussbericht.

4. Author(s) (family name, first name(s)) Rampelt, Florian Niedermeier, Hannes Suter, Renata

5. End of Project 30.09.2017

6. Publication Date March 2018

7. Form of Publication Online-Publication

8. Performing Organisation(s) (Name, Address) Kiron Open Higher Education gGmbH Am Festungsgraben 1 10117 Berlin

9. Originator’s Report No. INTEGRAL²-KIRON-SB01

10. Reference No. 16DHLQ001

11. No. of Pages 61

12. Sponsoring Agency (Name, Address) Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 53170 Bonn

13. No. of References 96

14. No. of Tables 1

15. No. of Figures 23

16. Supplementary Notes ---

17. Presented at (Title, Place, Date) --- 18. Abstract This final report summarizes the main findings of the sub-project “Innovation Processes in Digital Higher Education for Refugees” of the R&D project INTEGRAL². In its sub-project, Kiron Open Higher Education, together with its affiliates and other stakeholders, tested the research-based development and implementation of innovative approaches to opening up higher education through dig-ital teaching and learning scenarios from 09/2016 to 09/2017. In addition to a better integration of refugees into the higher educa-tion system, the aim of the project was to develop generalizable insights and possible actions in the context of promoting partici-pation through the use of opportunities of digital transformation and internationalisation at universities in Germany. The project addressed these objectives in 6 areas: the establishment of a network of advisory services, the introduction of language courses, the testing and development of preparation courses, the development of MOOC-based core curricula for the introductory phase, the further development of quality assurance tools and processes and the development of research collaborations in conjunction with high-profile dissemination measures. Through the project pilot measures were developed in an agile approach, tested and critically evaluated; the results as well as first successes in the transfer of refugees into universities proved the fit of many approaches from INTEGRAL² for the target group refugees and the university system in principle. The results and findings are also highly transferable to other non-traditional students and highlight the opportunities that digitalisation offers to higher education institutions. In the project, not only all of the key goals were reached, but many new solutions were developed. Kiron, together with its partners, wants to further develop the measures and integrate core insights from INTEGRAL² in the overarching discourse on digitalisation and internationalisation of higher education.

19. Keywords Recognition of Prior Learning; Bologna Process; Digitalisation; European Higher Education Area; Refugees; Higher Education; University Admission; Innovation; Integration; Internationalisation; Lifelong Learning; Mentoring; MOOC; MOOklet; OER; Opening up Higher Education; Open Education; Student Counseling; Study Preparation; Quality Assurance

20. Publisher Self-published

21. Price ---