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Sanierung und Entwicklung eines mittelständisch geprägten Industriestandorts mit den Mitteln der Altlastenfreistellung und der Wirtschaftsförderung
Martin KeilGeschäftsführer der Landesanstalt für Altlastenfreistellung des Landes Sachsen-Anhalt
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Altlasten –ein unüberwindbares Investitionshemmnis?
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Ökologische und ökonomische Dimension der Altlastensanierung
Kontaminierte Altstandorte haben ohne nachhaltige
Altlastensanierung keine wirtschaftliche Perspektive!
Sanierung von Altstandorten zur Ansiedlung neuer Investoren trägt zugleich der Bodenschutzklausel des § 1a Abs. 2 BauGB Rechnung.
§ 1a Abs. 2 BauGB: Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden.
Zur Verringerung der Flächeninanspruchnahme sind möglichst vorgenutzte Flächen wieder nutzbar zu machen.
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Erzielbarer Kaufpreis für sanierte Flächen:
maximal Preis vergleichbarer Flächen auf der „grünen Wiese“
Finanzierungsdelta zwischen Kaufpreis und Revitalisierungskosten
Lösung in den neuen Ländern :
freistellungsfinanzierte Altlastensanierung ggf. in Kombination mit anderen Förderungen
Problem: Sanierungskosten
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Finanzierung in Sachsen-Anhalt
Generalvertrag
Insgesamt 2 Mrd DM = 1 Mrd €, Stichtag 1.1.2001Zahlbar in 5 Jahresraten zu je 400 Mio DM, beginnend 2001
Zweckbindung, Mitteleinsatz nur für Altlastenbeseitigung
Verpflichtung zur Einbringung in Sondervermögen
Verpflichtung des Landes zur Kofinanzierung gemäß den Finanzierungsschlüsseln des Verwaltungsabkommens
Zusätzliche Regelungen: u.a. Übernahme MDSE
Ausgaben für Altlastensanierung2008: 74,4 Mio. EUR
*1 Leuna (4.800), InfraLeuna (1.102), Großkayna (443)
Mittelabfluss 2008 in TEUR
18.29425%
8.98712%
13.01617%6.345
8%5.680
8%
1.1071%
1.3102%
6.1468%
5.0567%
1.4822%
4.1346% 2.870
4%
ÖGP Bitterfeld / Wolfen
Erdöl-Erdgas Gommern
Sonstige Projekte
ÖGP Leuna *1
GVV
GTS
ÖGP MD-Rothensee
Altdeponien
ADDINOL
ÖGP Mansfelder Land
ÖGP Buna
ÖGP Zeitz
1993 – 2008
insgesamt
880,5 Mio. EUR
Ausgaben für Altlastensanierung
Mittelabfluss 1993 - 2008 in Mio. EUR
40,2
20,9
57,9
72,970,0
92,8
83,0
70,8 71,874,7
56,4
94,7
74,4
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
1993
-'96
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
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Lage des Standortes im Wirtschaftsraum Halle / Leipzig
LeipzigLeuna
Beispiel Weißandt Gölzau
Standort – Lage im Wirtschaftsraum
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Industrie und Gewerbepark Weißandt-Gölzau
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Eintrag typischer Schadstoffe in den Boden und das GW:
MKW,
BTEX,
Phenole
PAK
1876 Beginn Untertageförderung von Braunkohle1926 Abteufen des Schachtes Kurt (bis 90 m Tiefe)1928 Inbetriebnahme des Schwelwerkes Gölzau / 1965 Stilllegung 22 Mio. t gefördert.
Ausgangssituation Altlasten: Vornutzung durch Schwelwerk
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Ausgangssituation - Altlasten
Schadstoffe in Boden und Grundwasser vorrangig im Bereich der ehemaligen Anlagen
Methangasbildung mit permanentem Gasaustrittdurch Schadstoffabbau (Methangasblase)
Ablagerung von Produktionsreststoffen auf sog. „Neuer Deponie“
Deponie nicht gesichert; Schadstoffabgabe über Sickerwässer an Grundwasser
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Ausgangssituation - Altlasten: Methangasbildung
Geschiebemergel - Dichtung
QuartQuartäärer GWLrer GWL
MethanbildungBiologischer AbbauSchadstoffe
GW-Druckspiegel
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Gasakkumulation
Grundwasser
Boden
Kontaminationen
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Ausgangssituation - Industrielle Aktivitäten am Standort
Auf dem Industrie- und Gewerbepark Weißandt-Gölzau produzieren hochspezialisierte Unternehmen und
- sichern mehr als 1.300 Arbeitsplätze,
Größere Unternehmen sind:
- ORBITA FILM GmbH- VTA Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Apparatebau mbH- Sondermaschinenbau Köthen GmbH
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ORBITA-FILM GmbH
Sondermaschinenbau Köthen GmbH (SMBK)
Oberflächentechnik Gölzau GmbH
VTA Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Apparatebau GmbH
Bolart WEA (Windenergieanlagen) GmbH
Am Standort tätige Unternehmen
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• Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bedarf es des Ausbaus der Infrastruktur und Investitionen auf den Standorten der einzelnen Unternehmen.
• Erneuert und erweitert werden müssen Stromversorgung, Feuerlöschsystem sowie Wasser-, Abwasser- und Regenwasserleitungen
• Ausbau der Infrastruktur ist mit unkalkulierbarem altlastenbedingtem Kostenrisiko verbunden
• Investitionen der Unternehmen werden behindert durch Bodenkontaminationen
• Risiken durch übergreifende Kontaminationen
Problemstellung
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Erschließungsplanung
Innere Erschließung (neue Strassen) mit Kanalisation, Trinkwasser, Strom, Telekommunikation
Gasakkumulation
Grundwasser
Boden
Kontaminationen
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Problemstellung
Unternehmen
Investition- Investitionszwang
(Sicherstellung Wettbewerbsfähigkeit)
- unkalkulierbares Kostenrisiko
- Verantwortung als Arbeitgeber (Gefährdung der Mitarbeiter durch Altlasten, insb. Methan!)
Kommune
Erschließung / Neuansiedlung
- Keine Altlastenfreistellung
- keine kalkulierbare Eigenbeteiligung bei der Erschließung aufgrund von Altlasten
- Keine Planungssicherheit
Land / LAF
Altlastensanierung- Refinanzierung nur bei Investitionen
- Kommunen nicht freistellungsfähig
Hemmnis Altlasten
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Altlastenbeseitigung Unternehmensstandorte- Altlastenfreistellung der Unternehmen
Infrastruktur- Bereitstellung von 4 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung
der regionalen Wirtschaftstruktur
- Bereitstellung von ca. 1,4 Millionen Euro durch die Gemeinde und
- Bereitstellung weiterer 300.000 Euro durch den Abwasserverband.
- Übernahme des Altlastenkostenrisikos über Altlastenfreistellung MDSE.
Die Freigabe der Mittel für Infrastruktur erfolgte erst, nachdem die LAF das Risiko der Altlastenkosten übernommen hatte.
Finanzierung von Infrastruktur und Altlastenmaßnahmen
Sicherung übergreifende Kontaminationen- Altlastenfreistellung MDSE
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• Freistellung der MDSE als Eigentümer der Flächen mit dem Hauptschadensherd und Rechtsnachfolger des Handlungsstörers
• Beauftragung der MDSE mit altlastenseitigem Projektmanagement
• Flächenübergreifende Erkundung der Gefahrensituation und Auswahl der Sanierungsverfahren über MDSE
• Einbeziehung Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ bei der Untersuchung der komplexen Kontaminationsstruktur als Partner aus der Wissenschaft
• Aushub und Entsorgung kontaminierter Böden im Zuge von Investitionen über Freistellung ansässiger Unternehmen
• Übergreifende Steuerung der Altlastenmaßnahmen durch LAF
Strategie für integrierte Sanierung des Gesamtstandorts
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Vereinbarung zur Koordinierung und Refinanzierung der Maßnahmen zur Beseitigung von Gefahrenquellen im Projekt Infrastrukturmaßnahmen Industrie- und Gewerbepark Weißandt-Gölzau
Partner:
• Bitterfelder Qualifizierungs- und Projektierungsgesellschaft mbH - BQP
• MDSE Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH
• Landesanstalt für Altlastenfreistellung
Strategie für integrierte Sanierung des Gesamtstandorts - Link zu Infrastrukturerneuerung
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Sonderproblem Regenrückhaltebecken auf Gemeindefläche
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Ergänzungsvereinbarung für Refinanzierung der Altlastenkosten
Inanspruchnahme der MDSE als Handlungsstörer in Rechtsnachfolge der Schwelwerke Minna Anna AG Berlin über den VEB Kombinat Gölzau bis hin zum VEB Filmfabrik Wolfen
Sanierung im Bereich des Regenrückhaltebeckens über die Freistellung der MDSE analog zur Refinanzierungsvereinbarung der Infrastrukturmaßnahme
Sonderproblem Regenrückhaltebecken auf Gemeindefläche
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Projektstruktur im Projekt Weißandt-Gölzau
MDSE =MDSE =Freigestellt als Freigestellt als Rechtsnachfolger Rechtsnachfolger HandlungsstHandlungsstöörerrer
Landesanstalt f. Landesanstalt f. AltlastenAltlasten--
FreistellungFreistellung
ÜÜbergreifende Steuerungbergreifende Steuerungund Refinanzierungund Refinanzierung
Freigestelle Freigestelle FlFläächeneigentcheneigentüümermer
MDSE Mitteldeutsche SanierungsMDSE Mitteldeutsche Sanierungs-- undundEntsorgungsgesellschaft mbH Entsorgungsgesellschaft mbH
Gemeinde Gemeinde WeiWeißßandtandt--GGöölzaulzauVorhabenstrVorhabensträäger Erschlieger Erschließßungung
BQP BitterfeldBQP BitterfeldProjekttrProjektträäger Erschlieger Erschließßungung
InvestitionInvestitionz. B. auf ehem. z. B. auf ehem. TeertanklagerTeertanklager
MDSE als Projektträger oderProjektmanager für den Freigestellten
ErschlieErschließßung ung InfrastrukturInfrastruktur
ÖÖRVRVFinanzierungFinanzierungAnteil GFAAnteil GFA
GefahrenabwehrGefahrenabwehrGasakkumulationGasakkumulation
GrundwasserkontaminationGrundwasserkontamination
MDSE als Projektträger
Struktur der Maßnahmen im Projekt Weißandt-Gölzau
SanierungSanierungBetriebsdeponie Betriebsdeponie
Gasakkumulation Grundwasser
InvestitionsInvestitions--begleitendebegleitendeSanierung Sanierung InvestorenInvestoren
InvestitionsInvestitions--begleitendebegleitendeSanierung Sanierung
InfrastrukturInfrastruktur
GefahrenGefahren--abwehrabwehr
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Gasaustritt
Kontaminationssituation: Methangasbildung
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Gefahrenabwehr Gasakkumulation
• Natürlicher Schadstoffabbau
• Gasbrunnen zur Druckentlastung
• Monitoring
Struktur der Maßnahmen im Projekt Weißandt-Gölzau
SanierungSanierungBetriebsdeponie Betriebsdeponie
Gasakkumulation Gasakkumulation GrundwasserGrundwasser
Investitions-begleitendeSanierung Investoren
InvestitionsInvestitions--begleitendebegleitendeSanierung Sanierung
InfrastrukturInfrastruktur
GefahrenGefahren--abwehrabwehr
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Investitionsbegleitende Sanierung Investoren
Struktur der Maßnahmen im Projekt Weißandt-Gölzau
SanierungBetriebsdeponie
Gasakkumulation Gasakkumulation GrundwasserGrundwasser
InvestitionsInvestitions--begleitendebegleitendeSanierung Sanierung InvestorenInvestoren
InvestitionsInvestitions--begleitendebegleitendeSanierung Sanierung
InfrastrukturInfrastruktur
GefahrenGefahren--abwehrabwehr
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Sanierung Betriebsdeponie
Struktur der Maßnahmen im Projekt Weißandt-Gölzau
SanierungSanierungBetriebsdeponie Betriebsdeponie
Gasakkumulation Gasakkumulation GrundwasserGrundwasser
InvestitionsInvestitions--begleitendebegleitendeSanierung Sanierung InvestorenInvestoren
Investitions-begleitendeSanierung
Infrastruktur
GefahrenGefahren--abwehrabwehr
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Baufeld Infrastrukturmaßnahme
B e
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Verlegung eines Abwasserkanals unter Schutzkleidung und mit Atemschutzmaske
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B e
Bergung eines Teertanks während Infrastrukturmaßnahme
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Fazit:
Altlastenfreistellung erweist sich als flexibles Instrument zur Beseitigung von übergreifenden Investitionshemmnissen
Zusammenwirken von kommunaler Standortentwicklung, staatlicher Wirtschaftsförderung und freistellungsfinanzierter Altlastensanierung sichert Arbeitsplätze und erschließt Potential für weiteres Wachstum
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Meldung Mitteldeutsche Zeitung Mai 2009
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!