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dene Industrieprodukte nach Hause liefern. Egal, ob manseine Sammlerstücke auf Auktionen, im Fachhandel oder aufBörsen kauft – viele Fachhändler beraten die Kunden auchzu Themen wie die Perspektive eines Sammelgebietes. Oftändert sich dies ja, da z. B. durch den Wirtschaftsauf-schwung in den osteuropäischen Staaten auch dort neueSammler aktiv werden und die Nachfrage steigt, z. B. inPolen, den baltischen Staaten und Tschechien. Durch dasInternet und die Globalisierung des Handels können selbstSammler aus Asien oder Südamerika einfacher in Europakaufen. Thematische Sammlungen sind meist weltweit vonInteresse, z. B. Sport, Verkehrswesen oder Tiere. RegionaleSammelgebiete wie eine Heimatsammlung sind zwar nurvon regionalem Interesse, aber oft werden gute Sammlun-gen von regionalen Museen gekauft. Außerdem sollte mannie vergessen, dass das Sammeln und die damit verbun-dene intensive Beschäftigung mit bestimmten, selbst ge-wählten Themen ja auch Freude bereiten und sogar gesundsind. Gedächtnistrainer Markus Hoffmann sagte kürzlich: �Es aktiviert das Hirn, sich jeden Tag neuen geistigen Aufga-ben zu stellen.” Übrigens interessieren sich doch viele Mit-menschen für unsere Sammelgebiete. Zeigen Sie mal aufeinem Geburtstag alte Postkarten vom Ort oder altes Geldaus der Region ... Da kommen oft Erinnerungen hoch, undmancher Zeitgenosse hat noch den einen oder anderenSchatz zu Hause. Stellen Sie Ihre Sammlerstücke ruhig malaus; Einkaufszentren, regionale Museen oder Geschäftsbe-sitzer finden solche zeitlich befristeten Ausstellungen höchstinteressant! Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Sammelnund bei der Jagd nach dem noch fehlenden Stück!

Ihr Jörg P. Korczynsky

Für die Zusendung der SBI 2018 bitte ich um Über-weisung von 2 € (Ausland 4 €): IBAN DE39100100100185769109, BIC PBNKDEFF

Liebe Leserinnen und Leser,

viele Deutsche blicken besorgt in die Zukunft: Was wird siebringen, sind Erspartes und Renten sicher? Auf jeden Fall isteine schöne Sammlung eine gute Investition, sofern Sie einSammelgebiet gewählt haben, welches auch für andereSammler von Interesse sein könnte. Also eben nicht die Brief-markenabos der Deutschen Post oder Abofallen von Medail-lenherstellern, deren Prägungen meist nur Materialwertbesitzen. Richtige Sammler besitzen ja auch etwas Jagd-instinkt und lassen sich nicht beliebige, massenweise vorhan-

PRAGA 2018mit Ausstellungen, Börse

und Raritätenauktion

(PM) Prag. Die Tradition der PRAGA-Ausstellun-gen startete 1938 und wurde mit weiteren unver-gessenen Ausstellungen 1955, 1962, 1968, 1978,1988, 1998 und 2008 fortgeführt. Anlass des Events in 2018 sind die EntstehungTschechoslowakiens vor 100 Jahren, das Erschei-nen der erster Ganzsachen und erster Briefmar-ken 1918 sowie die Gründung des Postmuseumsim gleichen Jahr. Die heutige tschechische Repu-blik feiert gleichzeitig 2018 ihr 25-jähriges Beste-hen, wurde sie doch am 1. Januar 1993 ins Lebengerufen. Die Veranstaltung findet vom 15. –18. Au-gust 2018 im Clarion Congress Hotel Prague statt.Eine Börse wird es zeitgleich im Tri Star Hotelgeben, und die Literaturklasse findet sich im Pra-ger Post Museum, das auf jeden Fall einen Be-such wert ist. Dort sind u. a. die ältestenBriefmarken aller Länder ausgestellt. Zeitgleichführt Christoph Gärtner eine Raritätenauktion inPrag durch. www.praga2018.cz

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geschichtspolitisch durchdringen. Weiterhin – und dasist auch ein Pluspunkt – kann man mit einem solchenthematischen Gebiet sehr gut eine Ausstellung auf-bauen und gestalten. Wer einmal den „Bacillus Numis-maticus” zu spüren bekommen hat, den lässt dieLeidenschaft für Münzen nicht mehr los.Etwas anspruchsvoller wäre ein weiteres Gebiet. DieMünzen der sogenanntenReichsstädte. Das sind Städte,die im Heiligen RömischenReich Deutscher Nation (1806aufgelöst) nur dem Kaiser unter-standen und im Verlauf ihresBestehens Hoheitsrechte desReiches übernahmen, so z. B.das Münzrecht. Die Zahl dieserStädte betrug um die Mitte des13. Jhd. etwa 80. Hinzu kameneinige Bischofsstädte, die sichin langen Kämpfen vom Vor-mund, der Geistlichkeit, befreienkonnten. Diese Städte nanntensich „Freie Reichsstädte”, eineBezeichnung, die später alleReichsstädte annahmen. DieZahl der Reichsstädte gingständig zurück. Um 1800 warenes nur noch 51. Eine territorialeNeugliederung des Reiches im

etwas, und dann kann man die Erwachsenen „Herme-lin” sagen hören.Unsere Kinder sind es auch, die zumeist mit dem Sam-meln beginnen. Denn es gibt reizvolle Sammelgebietefür Anfänger und auch für kleine Geldbörsen, deren Ex-emplare man zu Hause in die Hand nehmen kann. Hiertauchen die, die nach uns kommen, in unsere Ge-schichte und unsere Entwicklung ein. Hier können wirunsere Werte vermitteln und an die nächste Generationweitergeben. Denn: Wer nicht sammelt, der zer-streut. Immer wieder fragen meist jugendliche Samm-ler, die sich mit dem Hobby anfreunden, nach derThematik einer Sammlung. Das ist gut zu verstehen,denn als beginnender Liebhaber der Numismatik ist eswirklich nicht leicht, einen Schwerpunkt zu finden. Be-sonders der junge Sammler steht vor der Barriere, dieihm Einhalt gebietet. Sollte man aus diesen Gründendas Sammeln aufgeben? Es gibt attraktive Bereiche,die mit relativ geringen Kosten, erlernbarem Wissenund etwas numismatischem Spürsinn recht gut gesam-melt werden können. Etwa von den kleinsten Nomina-len aufwärts bis vielleicht zum 1/6 Thaler.

Welche Zeitabschnitte könnten hier zur Grundlage wer-den? Da wäre zunächst die Zeit von 1806 bis zurReichsgründung 1871. Zahlreiche Kleinstaaten prägtenwährend dieser Zeit Münzen der unterschiedlichstenBezeichnungen, Stufungen und Legierungen. Heller,Grot, Schillinge, Groschen, Neugroschen, Witten, Pfen-nige, Dreier. Dieses Sammelgebiet lässt sich gut erfas-sen, kartenmäßig belegen, chronologisch ordnen und

(MK) Eine Exkursion zu seltenen Prägungen,Sammlern, Medaillen, Kleinmünzen, Gold, Primitiv-geld und BriefmarkenSchon Aristoteles, der griechische Philosoph und Na-turforscher, wusste: „Angenehm ist am Gegenwärtigendie Tätigkeit, am Künftigen die Hoffnung und am Ver-gangenen die Erinnerung.” Aristoteles war auch einSammler, denn die Beschäftigung mit Sammlungenbringt uns Genuss und Wissen, sie bestätigt nur zu oftdie in sie gesetzten Hoffnungen und erfreut uns in derErinnerung an eine erfüllte Lebenszeit.Sehr geehrte Sammler, es ist nie zu früh oder zu spät,um Münzen und andere Freuden zu entdecken, die dieWelt des Sammelns ausmachen. Wenn Sie ein Ju-gendlicher sind, willkommen! Ebenso, wenn Sie im Ru-hestand sind, willkommen! Numismatik kennt keineEinschränkungen von Alter, Religion, Politik oder an-derem. Sammlerfreuden können Ansichtskarten,Schallplatten, Bilder ... sein, und der Interessiertehaucht ihnen im Umgang neues Leben ein. Ihm kön-nen die aufregendsten Geschichten widerfahren. Denneinmal wurde es dem großen Porträt des Herzogs vonReichstadt zu bunt: Mit ungeheurem Getöse fiel es zuBoden und sorgte nach 250 Jahren wieder einmal fürAufmerksamkeit. Dem Sammler an seinem Schreib-tisch war das seltsame Geräusch aufgefallen, und erschaute in die Baupläne seines Hauses. So entdeckteer den zugemauerten Raum. Darin das Porträt des Kai-sersohnes, ein Lucas Cranach, und manch kleineresGemälde. Der Fund war eine Sensation, und die Leuteströmten in das Auktionshaus. Bieternummern schnell-ten unausgesetzt in die Höhe. Dann geschah etwasSeltsames: Der große Cranach und der hochnäsigeHerzog wurden verpackt und in ein Bankhaus ver-bracht. Dort sind sie, abgeschirmt von der Öffentlich-keit, schon tausende Tode in einem Safe gestorben.Die kleinen Bilder landeten in kleinen Museen, undwarmes Licht umschmeichelt sie jeden Tag, exakt achtStunden lang. Wenn Kinder vorbeigehen, fragen sie

Reizvolle Sammelgebiete für Anfänger undFortgeschrittene

Matthias Koksch, Jahrestagung der SNG, Schloss SchleinitzFotos: M. Koksch/PR

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Jahre 1803 reduzierte diese An-zahl auf 6 Städte. Dies waren:Augsburg, Bremen, Frankfurt/M.,Hamburg, Nürnberg und Lü-beck. Später gab es noch wei-tere Rückgänge und 1815 durchden Wiener Kongress die er-neute Wiedererlangung desStatus‘ einer Reichsstadt. Wärees nicht reizvoll, die Münzendieser genannten sechs Städtevon 1803 bis zur endgültigenAuflösung ihres Münzrechts zusammeln? Später, wenn dannweitere numismatische Kennt-nisse erworben werden, kannman leichter in die geschichtli-che Vergangenheit dieserReichsstädte zurückgehen. DasGoethe Zitat „Zu jeder Samm-lung gehört Liebe” kennenviele Numismatiker aus dem

persönlichen Erleben, wo die Sammlung ein Teil ihres Le-bens geworden ist, über die sie sich weiterbilden und mitGleichgesinnten in Kontakt treten. Sind wir also offen fürNeues, denn schon Sokrates sagte: „Wer glaubt, etwaszu sein, hat aufgehört, etwas zu werden”.Ein weiteres interessantes Sammelgebiet ist das Primitiv-geld: das sogenannte Muschelgeld, welches in Melanesien,einer pazifischen Inselgruppe, zu Hause ist. Dazu gehörenz. B. die Fidschi-Inseln, die Neuen Hebriden, Neukaledo-nien, die Salomoninseln, der Bismarck-Archipel, Neugui-nea. Die Herstellung dieses Geldes ist außerordentlichmühsam. Es wird ausschließlich von Frauen angefertigt. Esgibt drei Arten von Muschelgeld. Das weiße Geld aus derweißen Kakadumuschel (Arca granosa) wird aus den Lagu-nen gefischt. Die Muschel wird in kleine Stücke von mög-lichst runder Form zerbrochen. Mit einem Steinhammer(Falbura) aus schwarzem harten Stein wird sie in der 1.Phase der Herstellung auf etwa 8 mm gebracht. Jetzt er-folgt das Glätten der rauen Muschelstücke. Dazu wird einHolzklotz (Maai) benutzt, in dessen unterem Teil etwa 50Löcher ausgehöhlt sind. In jedes der Löcher wird ein Mu-schelstück eingelegt, und wenn der Prägestock voll ist,dreht man den Holzklotz um. Die Münzen werden dann mitkreisender Handbewegung auf der Faolisava, einer mit

Wasser begossenen Kalkplatte, geglättet. Nun erfolgt dasBohren eines Loches in die Münze mittels einer Stange, diein einem Bohrer aus sehr hartem rosa Feuerstein (Landi)endet. Durch eine Querstange an zwei Stricken wird dieBohrstange durch Auf- und Abbewegen in eine drehendeBewegung versetzt, bis ein Loch in die Münze gebohrt ist.Da ein einzelnes Geldstück absolut wertlos ist, werden dieMünzen auf Schnüre aus Hibiskusfasern aufgezogen. Etwa500 Münzen ergeben eine Länge von 90 cm. Hieraus re-sultiert die Grundeinheit (Galai), Wert = 25 australischeCent. Vier Galaischnüre sind 1 Fura = 1 australischer Dollar(= 65 Cent). 10 Fura sind 40 Galaischnüre = Isaglia, unddies ist die Einheit für den Brautpreis. Das schwarze Geld, die Kurilamuschel, ist am wenigstenwert. Das rote Muschelgeld ist die harte Währung. Es ist10-mal so viel wert wie weißes Geld. Die beschwerlicheGewinnung der Romumuschel (Chama gryphoides) erfolgtaus einer großen Tiefe in den Lagunen. Es ist nur an zweiStellen der gesamten Inselgruppe zu finden. Auch hier giltdas römische Sprichwort: RARA SUNT CARA – Seltenesist wertvoll. Um das satte Karmesinrot des fertigen Geldeszu erzielen (die Romumuschel sieht blassrosa aus), mussman die Muschel zuerst auf weißglühende Steine legenund sie buchstäblich kochen. Jetzt färben sich die Mu-scheln rot. „Fire” = 10 Schnüre ausgesuchter roter Münzensind ca. 50 australische Dollar (= ca. 32 €). Sogar Gold-staub konnte man damit kaufen. Der Gewinn der europäi-schen Händler lag bei 2500 %. Beim ehemaligenWechselkurs vor 100 Jahren entsprach 1 englisches Pfunddem Monatslohn eines Plantagenarbeiters oder der Grund-länge des roten Muschelgeldes. Die Kaurimuschel aus Ozeanien, Indien und Afrika war biszum Anfang des 20. Jh. eine weitere Geldform. Es ist einePorzellanschneckenart, die farbenprächtig erscheint. Sie

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Layout / Satz und Druck:Werbung & Satz Fendler, DDDruckerei: Lößnitzdruck GmbHProbeexemplar gegen Freium-schlag an JK-Veranstaltungen,Hr. Korczynsky, Bertheltstr. 5,01307 DresdenVeröffentlichungen, die nicht aus drück -lich als Stellungnahme des Herausge-bers gekennzeichnet sind, stellen dieMeinung der Verfasser dar. Beiträge vonGastautoren geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Für un-verlangt eingesandte Manuskripte kannkeine Haftung übernommen werden.Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitGenehmigung der Redaktion.

wird auf Leder oder Stoffstücke aufgereiht. 3.000-12.000Muscheln ergeben den Gegenwert für 1 Rupie = 1 Gold-mark.

Das sogenannte Schmuck-geld wiederum besteht ausRingen, Armreifen, Halsket-ten, Fibeln und Spangen, wel-che aus Metallen hergestelltsind. Gern werden auch Per-len und edle Steine verwen-det. Das Steingeld kommt aufden Palau-Inseln vor und wirdin Form von großen mühlen-steinartigen Stücken vor demSippenhaus zur Repräsenta-tion aufgestellt.Das Naturalgeld ist eine Früh-form des Geldes wie zum Bei-spiel das NahrungsmittelgeldVieh, Salz, Teeziegel oder Ka-kaobohne.Uns ist das Pelzgeld bekanntwie auch das Gerätegeld:z. B. Angelhaken, eisernePflugscharen und Pfeilspit-zen. Das Viehgeld wurde zumBrautkauf in Afrika verwendet

und im Mittelalter in Europa, um Steuern zu entrichten. Na-turalgeld wurde in Ermangelung von Münz-Geld zum Er-werb von Waren genutzt. Man kann es als Tauschwarebezeichnen, und es gilt in großen Gebieten unserer Welt

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auch heute noch als Wertbegriff für Geld. Erst der ent-wickelte Warenhandel bildet Münzgeld heraus wie dasGold, frei nach dem Motto: „Der einzig wahre Realist istder Visionär”. Diese realistische Einstellung führte zu derVision von Geld als Zwischenprodukt im Warenaustausch.Gold eignete sich besonders dafür, da es relativ selten unddamit kostbar ist. Gold lässt sich leicht formen und prägen.Zunächst wurde Gold zur Goldware und dann zu unseremGeld. 1971 wurde der Goldstandard, der Jahrtausende galt,abgeschafft, und die Druckerpressen, ohne Deckung durchGold, wurden angeworfen. Deshalb flüchten heute so vieleMenschen in handfeste Werte.Die Philatelie ist der Numismatik verwandt. Wiederumwaren es Visionäre, die sie aus einer Notwendigkeit herausim 19. Jh. entwickelten. Was ein Philatelist ist, wissen heuteselbst die wenigen, die keine sind. Das ist ein Wohltäter derPost. Er kauft ihr Briefmarken ab. Alle Briefmarkenausga-ben, die verfügbar sind. Und weil die Post das weiß, hat siesehr viele Ausgaben. Er klebt sie nicht auf Briefe, welchedie Post befördern muss, sondern steckt sie in ein Album,mit dem sie weiter keine Probleme hat. Ein Briefmarken-käufer, der keine Briefe schreibt, bringt der Post absolutenReingewinn. Ein Philatelist kann es seinem Ururgroßonkelaus Leipzig nicht vergessen, dass dieser nicht auch schonso unpraktisch war wie er. Der Ururgroßonkel hat den be-rühmten Sachsendreier nicht in ein Album, sondern aufDrucksachen geklebt. Er wusste noch nicht, dass der Geld-wert einer Briefmarke steigt, wenn sie verfällt. Hätte er dieDreipfennigmarke nicht, solange sie galt, so sinnlos-sinnvollverbraucht, bekäme sein Ururneffe jetzt, da sie nicht mehrgilt, einen vierstelligen Euro-Betrag dafür.Das nennt man die Logik der philatelistischen Wissen-schaft, und es ist zugleich eine gute Verzinsung von100.000 Prozent für 3 Pfennig, die 17 Jahre gültig waren.Die Auflage betrug 463.118 Exemplare! Die erste offizielleBriefmarke der Welt wurde vor 178 Jahren herausgegeben.Niemand weiß, wofür unsere Neffen einmal zahlen werden.Vielleicht für die Lebensmittelmarken zweier Weltkriege.Wir hätten sie nicht achtlos einfach zum Kaufmann schaf-fen sollen. Mit einer Marke für 100 Gramm Margarine könn-ten unsere Nachfahren in 20 Jahren womöglich einHochzeitsmahl für 100 Personen ausrichten.Ein Philatelist sieht sich manchmal sogar die Bilder auf sei-nen Marken an. Der �Philatelüstling” tut das nur dann,wenn an dem Bild etwas nicht stimmt. Zum Beispiel, wenneine unmusikalische Postverwaltung, da rächt sich, dass

man nicht mehr auf demPosthorn bläst, Schubertund Schumann ver-wechselt. Sonst sieht ersich stattdessen die Mar-kenzähne an. Die zählter. Wenn einmal einigeZähne mehr als sonstvorhanden sind oder dieMarke geschnitten ist,dann ist sie eine philate-listische Kostbarkeit. Die

Zähne kann man gut sehen im Album, Wasserzeichen undGummi hingegen nicht. Aber gerade da gibt es Ausnahme-raritäten. Deshalb sollte der Philatelüstling die Marken ver-kehrt herum in das Album stecken. Natürlich nur, wenn dasBild vollkommen gelungen ist und also keine Beachtung

verdient. Dann kann man nicht nurdie Zähne, sondern auch denGummi sehen.Durch Münzen und Briefmarkenkönnen wir Geschichte begreifenund begreifen, denn verschwen-dete Zeit ist Dasein, gebrauchteZeit ist Leben. Ob wir das Sam-meln streng wissenschaftlich be-

treiben oder mit einem Augenzwinkern, Geschichte wird beider Berührung von Objekten historischer Epochen in zwei-facher Hinsicht „begreifbar”. Der unmittelbare Kontakt mitOriginalen eröffnet einen Zugang zu Quellen menschlichenKulturschaffens, den die Anschauung aus der Ferne nichtbieten kann. Dem aufmerksamen und neugierigen Beob-achter erschließen sich ständig neue Aspekte, wenn er Ori-ginale in den Händen hält und von allen Seiten untersucht.Werkzeugspuren und technische Merkmale dokumentierenKunstfertigkeit und erstaunliches „Know-How” bei der Her-stellung. Liebevoll ausgeführte, feingliedrige Details oderschlichte, aber dennoch formschöne Gestaltung gebenAuskunft über verschiedene Auffassungen von Nutzen undGebrauch der Objekte. Stilsichere Bildwerke von klassi-scher Ausstrahlung und bewusst davon abgesetzte, provin-ziell, naiv oder verspielt wirkende Darstellungen machenunterschiedliche Sichtweisen und Interpretationen der unsMenschen einst umgebenden Wirklichkeit deutlich.

Ihr Matthias Kokschwww.sachsen-numismatik.de


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26. Mitteldeutsches Münzsammlertreffen„Vom Erz zur Münze und Medaille"Das MMT findet vom 27. bis 29. April 2018 in Schwarzen-berg OT Pöhla im Erzgebirge statt, erstmals mit Vorträgenund Ausstellungen direkt im dortigen Bergwerk. Weiterhinist eine Exkursion nach Jáchymov (Sankt Joachimsthal) inTschechien, dem Ursprungsort der Namen Taler und Dollar,mit Besichtigung der „Alten Münzstätte” geplant.Einen Einblick in die einzigartige Sammlung des MuseumsSchwarzenberg eröffnet am Sonntag die über 700 m²große Ausstellung, die sich über Großteile des SchlossSchwarzenberg erstreckt. Exponate aus den Sammlungs-bereichen Eisen, Zinn und Spitze warten darauf, von denBesuchern entdeckt zu werden.

Foto und Infos: www.sachsen-numismatik.de

Neue Post-Modern-Briefmarke85. Dresdner SammlerbörseIm Februar erscheint eine Briefmarke anlässlich der 85.Dresdner Sammlerbörse mit Motiv des Dresdner Kugelhau-ses, welches vor 90 Jahren gebautund vor 80 Jahren von den National-sozialisten wieder abgerissenwurde. Das Kugelhaus war die At-traktion der Ausstellung �Jahres-schau deutscher Arbeit” 1928. DieBriefmarke hat eine Auflage von 500Stück und wird auf den Börsen inder alten Mensa der TU Dresdenangeboten.

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SBI sprach mit Herrn Biebaß von der Dresdner Brief-markenauktion über neue Trends und Preisentwick-lungen.

Häufig vorkommende Briefmarkenländersammlungen er-freuen sich keiner wachsenden Nachfrage. So liegenpostfrische und gestempelte DDR-Sammlungen komplettbei 300 €; BRD-Sammlungen postfrisch bei 600 und ge-stempelt bei 200 €, Westberlin bei 700 bzw. 1.000 €. Sozumindest die aktuellen Zuschläge zuzüglich Aufgeld. DieQualitätsanforderungen steigen; selbst Spitzenwerte mitgeringen Mängeln (Zahnfehler, Bug) bringen höchstens10 % vom Katalogwert. Dies gilt nicht für „berühmte”Stücke wie z. B. den Sachsendreier, der selbst repariertnoch 1.500 Euro erzielt. Durchschnittliche Sammlungenwerden für weniger als 10 % vom Katalogwert zugeschla-gen. Eine größere Nachfrage gibt es für klassische, alteAusgaben von Polen, Russland, Skandinavien und China.Die sogenannte Social-Philatelie, also Belege, die „Ge-schichte” erzählen, mit interessanten Inhalten, Adressatenoder Absenderangaben oder postgeschichtlich bedeut-same Stücke sowie besondere Verwendungsformen vonBriefmarken, erfährt weltweit eine steigende Nachfrage.So z. B. eine AK, geschrieben vom Fußballspieler HelmutRahn mit Unterschriften weiterer Spieler (siehe Abb.).Oder eine Postlagerkarte von 1952 mit interessanterMischfrankatur BRD und Bizone.

Bei deutschen Münzen des deutschen Kaiserreiches istfast alles verkaufbar; selbst die Mittelware erfreut sichwachsender Beliebtheit. Das 200-DM-Stück von 2002 er-zielte einen Zuschlag von 1.900 € – Silber- und Goldmün-zen erfreuen sich überhaupt einer wachsendenBeliebtheit. Jedoch Vorsicht: Es gibt Fälschungen, des-halb besser im Fachhandel kaufen. Als Beispiel seien die5-, 10- und 20-Markstücke vom Kaiserreich genannt, vondenen es auch Fälschungen mit einem geringeren Gold-anteil gibt; für den Laien kaum erkennbar.

Fotos: PR/Dresdner Briefmarkenauktion

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� Deutschland, 100 Billionen Mark, 1923-1924 Muster 995 EURDelcampe.net, Bild: PR

Erstes virtuelles Eisenbahn-Ansichtskarten-Museum Fotos: Sammlung Günther Hunger



(GH) Die Idee für ein virtuelles Post- und Ansichts-karten-Museum über die Eisenbahn reifte bereitsim Jahr 2015, seit Februar 2017 ist das Museumgeöffnet und findet bei vielen Eisenbahn-Fansbzw. Philokartisten rund um den Erdball großesInteresse.Das Ziel bzw. Anliegen des ersten virtuellen Ei-senbahn-, Post- und Ansichtskarten-Museums istes, die Vielfalt an Karten und Verlagen darzustel-len und für die Nachwelt zu erhalten. Es zeigt underklärt, wie die Ansichtskarte als Zeitzeugin dieAlltagskultur im 20. Jahrhundert geprägt hat. Las-sen Sie sich verzaubern von der faszinierendenWelt der Philokartie in der Geschichte der Eisen-bahn.Von A bis Z, vom Adler bis zum ICE, von altenBahnhöfen bis zum Zugbegleiter, von wunderba-ren Dampfloks bis zu Waggons zum Träumen. Siewerden viel Bekanntes finden, Vergessenes wie-dererkennen und Neues entdecken.Unter den einzelnen Menüpunkten finden SieBahnhöfe, Brücken, Tunnel, Loks, Waggons,Kleinbahnen, Zugunglücke, Bahnbetriebswerke,Museen, Kuriositäten und Humor – alles rund umdie Welt der Eisenbahn auf der Welt.Das Museum bietet aber auch die erste Zeitreiseals �mobile Ansicht” per Handy auf den Schienenund vor Ort an, denn das Eisenbahn-Postkarten-Museum kann auch in der Hosentasche präsentsein und man(n) kann vor Ort die alten Ansichtenper Postkarte mit der Ansicht der Gegenwart ver-gleichen.Die Reise per Ansichtskarte durch die Geschichteder Eisenbahn zeigt, wie spannend die Beschäf-tigung mit diesem Thema sein kann. Es erwartenSie über 1.000 Post- und Ansichtskarten zumThema Eisenbahn.

„Bei einem Eisenbahnunglück sucht der Franzoseeine Frauenbekanntschaft. Der Engländer lässtsich in seiner Zeitungslektüre nicht stören, und einDeutscher schreibt Ansichtskarten – notfalls nochim Himmel.” (Thomas Theodor Heine, 1867-1948)

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Der zweite Band vonHolger Naumann istsoeben erschienen,diesmal ausschließlichmit unbekannterenSchwarz-Weiß-Ansich-ten Dresdens, z. B. alteAK der Synagoge, desUmbaus der Augustus-brücke 1907 sowiederen Einweihung1910 mit dem KönigAugust, der Felsenkel-lerbrauerei sowie zahlreichen Verkehrs-motiven und Ereignis-karten. Auch einigeStadteilkarten ausStriesen, Neustadt undLoschwitz sind enthalten. Zu jeder Abbildung gibt es eineausführliche Beschreibung. 116 Seiten, 24,90 € · ISBN 978-3-9433444-68-1

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14. Markt für Geschichte & Geschichtenmit Ausstellungen in der SLUB DresdenAm 3. und 4. März, jeweils ab 10 Uhr findet der Marktin der SLUB (Zellescher Weg 18) in Dresden statt. AufAusstellertafeln, im persönlichen Gespräch und in Vor-trägen können sich Besucher über die Dresdner Histo-rie informieren. Anlässlich des 100. Jahrestages desEndes des Ersten Weltkrieges ist 2018 die Militärge-schichte der Stadt das Leitthema des Marktes. Hierzustellen z. B. Holger Naumann Teile seiner AK-Samm-lung zum Thema �Dresden im 1. Weltkrieg” und PeterKny ein philatelistisches Objekt mit dem Titel �DasDresdner Arsenal im Wandel der Zeit” aus.

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Sammlerbörse Magdeburg mit Händlern ausSalzgitter.

Frau und Herr Bauer bringen viele Briefmar-kensammlungen zu sächsischen Börsen mit.

Frank Bares aus Süddeutschland mit altenAK.

Familie Neudert aus Erlangen mit alten AK.

Österreichischer Sammlerverein besucht dieDresdner Börse.

Rene Hortec mit seinen Münzen.Peter Keil mit historischem Papiergeld in Dresden.


(PM) �Ihre liebenswürdige Karte hat mich sehr erfreut.In der Stilleben-Ausstellung bei Commeter sind 3 Ar-beiten von mir. Wenn Sie sie sehen, bin ich begierig zuhören, wie sie Ihnen gefallen Frdl. Gruss, Ihr EL Kirch-ner/Besten Gruss, E Heckel” Es klingt kaum anders alseine heutige Nachricht, versendet via Smartphone, zwi-schendurch getippt beim Mittagessen, angehängt einBild des gerade Gesehenen. Nur, dass es sich bei demSchreiber um Ernst Ludwig Kirchner handelt, der einekurze Notiz an die Hamburger Sammlerin KätheBleichröder schickt, geschrieben auf einer Postkarte.Die Vorderseite ziert das Motiv eines „Liegenden weib-lichen Aktes mit Hund”, gestaltet von seinem Atelierge-nossen Erich Heckel.

Was heute schnell als Foto über das Handy verschicktwird, versendeten die jungen Künstler der „Brücke”-Ge-neration gerne als kleine Zeichnung per Postkarte, umEntwürfe und Ideen von aktuellen Werken zu teilenoder um den Kontakt zwischen Freunden und den we-nigen Sammlern zu fördern. Die aus heutiger Sicht klei-nen Kostbarkeiten erzählen dabei nicht nur von demkünstlerischen Werk, sondern geben auch Einblick indas soziale Umfeld des Künstlers. So sind etwa zweiKarten an den ehemaligen Direktor der DüsseldorferAkademie Walter Kaesbach geschrieben, der seiner-

zeit zu den fortschrittlichsten Museologen zählte undbekannter Förderer der Expressionisten war. Diesesowie etwa 35 weitere Künstlerpostkarten, beschriebenund verschickt von bedeutenden Künstlern des 20. und21. Jahrhunderts, sind als Kunstwerke auf kleinsterFläche ab dem 16. Februar 2018 in der Ausstellung �Schöne Grüße” in der Galerie Ludorff in Düsseldorf zusehen. Die Ausstellung macht deutlich, wie sehr dieKünstlerpostkarte als Medium in der Kunst des gesam-ten 20. Jahrhunderts eine eigene Rolle spielte. In ihrbildet sich die Entwicklung der Kunstgeschichte derModerne ab – von den jugendstilhaften Designs derJahrhundertwende über den Ausdruck der individuellenKünstlerpersönlichkeit der Klassischen Moderne bis hinzu den konzeptuellen Ansätzen der Nachkriegszeit.Und stets war die Künstlerpostkarte dabei ein unge-wöhnliches und charmantes Kunstwerk im kleinen For-mat. Die Pioniere dieser Gattung, die jungenExpressionisten, malten auf dem kleinen Format ihr ge-samtes Themenspektrum: Akte, Porträts, Landschaf-ten, Großstadtvergnügungen wie Varieté, Zirkus oderTheater. Dabei wurde so manches Postkartenmotiv zurIdeenskizze eines bedeutenden Gemäldes, und manchfreizügiger Akt sorgte sicherlich für Schamesröte imGesicht des austragenden Postboten. Vor allem aberverwendeten die Künstler zu Beginn des 20. Jahrhun-derts die neugewonnene Kunstform als rasantes Kom-munikationsmittel – die Post wurde mehrfach am Tagausgetragen, und eine Karte war halb so teuer im Portowie ein Brief. Ganz anders nutzten die Künstler ab den1960er Jahren dieses Massenmedium, um Kunst undAlltag miteinander zu verbinden, eine Publikumsnähezu erreichen oder um ihr künstlerisches Konzept vor-zustellen – wie Joseph Beuys, der seine Materialspra-che überträgt und eine Filz-Postkarte mit sofortigemWiedererkennungswert produziert. Dem japanischenKünstler On Kawara, der sich intensiv mit dem Verhält-nis von Zeit und der An- und Abwesenheit von Informa-tion und Körper beschäftigte, dient die Postkarte alsMedium für seine „I GOT UP”-Serie. Er sieht seine Existenz täglich bestätigt, indem er mit Datum die Uhr-zeit des Aufstehens auf der Postkarte dokumentiert.

Doch schon beim Schreiben, wird die Information be-reits Geschichte. Die Zeit, der Ort und das Ich als Kon-stante bleiben – die Postkarte wird Erinnerung. Die Ausstellung „Schöne Grüße” ist vom 16. Februarbis 14. April 2018 in der Galerie Ludorff in Düsseldorf,Königsallee 22, zu sehen und zeigt 35 Werke von Jo-seph Beuys, Sam Francis, Klaus Fußmann, Erich Hek-kel, Horst Janssen, Hermann Hesse, On Kawara, ImiKnoebel, Oskar Kokoschka, Otto Mueller, Ernst Wil-helm Nay, Dieter Roth, Oskar Schlemmer sowie KarlSchmidt-Rottluff.

www.ludorff.com


66. und 67. LeipzigerAnsichtskarten-Börseverbunden mit einer Karten-Ausstellungim Schützenhof Leipzig LeutzschHans-Driesch-Str. 2b (Nähe Zentralstadion)

Sa 14.04. /Sa 13.10.18, 8–14 UhrTische: Größe 160 x 60 cm 25,00 €.

Bestellung schriftlich oder telefonisch erbeten an:Oswald Müller · Karl-Liebknecht-Straße 27 · 04107 Leipzig

� 03 41-3 57 52 05 oder Jürgen Winter � 03 42 03-3 16 30

Arbeitsgemeinschaft Heimat-geschichte auf Ansichtskarten„Heinrich von Stephan“ im

Kulturbund Leipzig e.V.

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THW-Briefmarken gestohlenBei einem Einbruch im Dresdner TechnischenHilfswerk (THW) im Januar wurde ein Großteilder seltenen Post-Modern-THW-Briefmarken(siehe Foto) gestohlen. Die Einbrecher richte-ten beträchtlichen Sachschaden an. Die Brief-marke, welche ein Räumgerät zeigt, hatte eineAuflage von nur 500 Stück, verausgabt am 3.Oktober 2017 in 50 Bögen zu je 10 Marken.

Falls jemand die Marken angeboten bekommt, bitte die Polizei informieren.

Schöne Grüße. Künstlerpostkarten in Düsseldorf

Erich Hekel, Liegender weiblicher Akt mit Hund, ca.1911, Tusche und Farbkreide auf Blanko-Postkarte© Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen 2018

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(JK/GH) Günther Hunger: „Ich war über 40 Jahre Bild-journalist bei der Leipziger Volkszeitung und habe im Kul-turbund die Gesellschaft für Fotografie geleitet, unterderen Federführung es auch eine ArbeitsgemeinschaftPhilokartie gab. Seit vielen Jahren leite ich nun denOschatzer-Philokartisten-Stammtisch und betreibe dasHobby der Philokartie sehr ernsthaft. Im Jahr 2014 reiftedie Idee für ein virtuelles Post- und Ansichtskarten-Mu-seum über die Insel Rügen. Seit Februar 2015 ist die In-ternetseite jetzt in Betrieb und erfreut sich großerBeliebtheit im In- und Ausland. Täglich kommen neueKarten hinzu, und es erfolgt eine ständige Weiterentwick-lung.”Die Insel Rügen und der Landkreis bieten ein breites kul-turelles Angebot mit 65 Museen, zwei großen Galerien,Theatern, Gedenkstätten, wunderbaren Kirchen und über20.000 Denkmälern. Aber auch UNESCO-Weltkulturerbeund ein UNESCO-Weltnaturerbe gehören, neben denRüganern, zu den Schätzen der Insel.Anhand der Welt der Philokartie in diesem virtuellen Mu-seum soll die kulturelle Entwicklung der Region Rügenzum Wohle der Einwohnerinnen und Einwohner, der vie-len Touristen und Urlauber sowie der Heimatforscher ge-zeigt und gefördert werden. Das Ziel bzw. Anliegen des ersten virtuellen Post- und An-sichtskarten-Museums der Insel Rügen ist es, die Vielfaltan Karten und Verlagen darzustellen und für die Nachweltzu erhalten. Das Museum �Rügen – unsere Trauminsel”zeigt und erklärt, wie die Ansichtskarte als Zeitzeugin diedeutsche Alltagskultur im 20. Jahrhundert geprägt hat.

Von Altenkirchen bis Zirkow, von Ankauf bis Zeitungs-schau, von Absolviakarten bis Zukunftskarten oder vonAal bis Zander werden die Besucher dieses Museumsviel Bekanntes finden, Vergessenes wiedererkennenund Neues entdecken.Das Museum versteht sich auch als Schaufenster derBildung und Forschung zur Heimatgeschichte, Ge-schichte der Philokartie sowie der Fotografie, in demPost- und Ansichtskarten aus über 100 Jahren undneue Erkenntnisse der Öffentlichkeit präsentiert wer-den.

Gezeigt werden Orte, Gebäude, Strände und Land-schaften, die heute oftmals nicht mehr so existieren.Ihre Karten von heute sind morgen bereits Geschichte.Viele Sammlungen von Ansichtskarten lagern verbor-gen in den Archiven oder in Privatsammlungen. Die rei-chen Sammlungen können nur zu einem kleinen Teilausgestellt werden, und hier soll einmal eine größtmög-liche Anzahl gezeigt werden. Dieses virtuelle Museumsoll Treffpunkt für Freunde, Sammler, Bewahrer, For-scher, Vermittler, Bildungshungrige, Gäste, Rüganerund Suchende in Sachen Philokartie der Insel Rügensein.WAS sich die Leute vor 100 oder mehr Jahren schrie-ben, ist meist uninteressant. WORAUF sie’s taten,zeigt dieses Museum. Wem mögen die Karten gehörthaben, warum sind sie heimatlos geworden? WelcheGeschichten erzählen die Ansichtskarten? Diese Fra-

gen versucht dieses Museum zu beantworten. Unsergesellschaftliches Gedächtnis braucht viele Quellen.Es sind Ansichtskarten mit fremden Erinnerungen, mit �Herzlichen Grüßen” und �Lieben Küssen” – eigentlichnicht für uns bestimmt, aber Dokumente aus zweiterHand, interessant, faszinierend, auf jeden Fall lesens-und sehenswert.Die Reise per Ansichtskarte durch die Geschichte derOrte zeigt, wie spannend die Beschäftigung mit diesemThema sein kann.Das Leben am Meer und vom Meer,auf der Insel Rügen, hat über die Jahrhunderte nichtnur die Bäderkultur und die Wirtschaft geprägt, sondernauch die Geschichte und die Kultur dieser Region.Es bietet aber auch die erste Zeitreise per Handy aufder Insel Rügen und vor Ort an, denn das Postkarten-Museum Rügen kann auch in der Hosentasche präsentsein, und man kann vor Ort die alten Ansichten perPostkarte mit der Ansicht der Gegenwart vergleichen.


SBI stellt vor: Sammler Günther Hunger und sein erstes virtuelles Rügen-Ansichtskartenmuseum

Günther Hunger Fotos: Günther Hunger

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(JK/GZ) Günter Zschoppe, ein Dresdner Philatelist ver-ausgabte einen neuen Katalog. SBI fragt nach: „Sind Te-legrammschmuckblätter sammelwürdig”? Kurze Antwort:„Ja”! Es kann sich sicher jeder Postkunde aus der DDR erin-nern, dass es im Postamt einen Aushang gab, der dieaktuell gültigen Schmuckblatt-Motive zur Auswahl anbot.Da kaum jemand ein Telefon zu Hause hatte, wurdenwichtige eilige Informationen per Telegramm aufgege-ben. Für besondere Anlässe – traurige wie freudige –sollte dem Empfänger die Nachricht auch ansprechendzugestellt werden, und das konnte in Form einesSchmuckblattes erfolgen.Diese Schmuckblätter hätte man seit dem 1. 10. 1954zum Preis von 0,75 Mark erwerben können – aber dafürgab es kaum beziehungsweise keinen Bedarf, diese un-benutzt zu sammeln. Die erhaltenen Telegramme wur-den da schon eher nach dem Empfang aufgehoben, weildie Verwandtschaft meist Glückwünsche zu verschiede-nen Anlässen übermittelte. Das Motiv, welches man aus-gesucht hatte, wurde mit der dazugehörigen„Lx-Nummer“ auf dem Aufnahmeformular vermerkt.Dafür war ein zusätzliches Entgelt nötig.Die Formate und Motive änderten sich über die Jahre.Die teils sehr ansprechenden Motive wurden durch dieKunden immer häufiger nachgefragt, sodass einige Mo-tive, wie z. B. das Lx 35 mit dem „Katzen-Motiv”, von1965 bis zum Ende der DDR zur Verfügung stand. Wäh-rend in den ersten Jahren die Auflage für jeweils ein Jahrkalkuliert war, folgten später bis zu vier Nachdrucke, mit

jeweils unterschiedlichen Druckvermerken. Die Fach-gruppe „Telegramme DDR” in der AG „DDR-Spezial” imPhilatelistenclub Berlin-Mitte e.V. beschäftigt sich inten-siv damit und versucht, alle nachgewiesenen Druckver-merke zu erfassen. Bereits 2012 wurde dazu ein Katalogaufgelegt, der die Motive, Druckvermerke und Preiseenthält, wobei jeder Druckvermerk über eine Katalog-nummer schnell zugeordnet werden kann. Zwischenzeit-lich sind viele neue Erkenntnisse dazu gekommen. Mitder erweiterten 2. Auflage des „Katalogs der Schmuck-blatt-Telegramme der DDR” von Günter Zschoppe stehtein aktuelles Werk zur Verfügung, dass auch von Motiv-sammlern genutzt werden kann. Es sind ja alles postali-sche Erzeugnisse und damit Teil der Postgeschichte.Das Schmuckblatt Lx 12 im A4-Format aus dem Jahr1956 mit sorbischer Schrift beispielsweise hat die Kata-lognummer „12/56-4600_sb” und ist eine absolute Rari-tät! (siehe Abb. der Titelseite).Der Katalog in Farbe umfasst 108 Seiten. Auf den Um-schlagseiten sind alle Motive mit zugehöriger Lx-Num-mer übersichtlich zusammengefasst. Auf acht Seiten desKataloges sind Anregungen auf Sammelobjekte aufge-zeigt, die unmittelbar mit den Telegrammen in Verbin-dung stehen. Denn die Zustellung über ein Schmuckblattist der letzte Schritt innerhalb einer Kette, die mit einemAufnahmeformular beginnt und der Überbringung überdas Zustellformular mit den übermittelten Informationenin einem Umschlag und unter Umständen mit dem ge-wünschten Schmuckblatt (falls verfügbar, sonst wurdeein Ersatz-Lx genutzt) endet. Auch diese „Objekte” tra-

gen einen Druckvermerk, wie alle Druckerzeugnisse eineGenehmigung in der DDR benötigten, und werden in derFolgezeit in Arbeitsblättern den Interessenten zur Verfü-gung gestellt.Einen Einblick in diesen Katalog finden Sie unter:www.softphila.de/Katalog-Lx-Bsp.pdf

Literatur-Neuvorstellung: Katalog der DDR-Schmuckblatt-Telegramme


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Neuer Börsenstandort in BerlinAm 3. Oktober 2018 wird die Oldthing-Sammlerbörse fürAnsichtskarten, Briefmarken und Münzen zum ersten Malin der Tribünenhalle der Trabrennbahn Karlshorst veran-staltet.Michael Schrottmeyer: �Die Halle hat 1.200 m², sodasswir hier rund 200 laufende Meter Börsentische aufbauenkönnen. Wir werden also ebenso viele Händler unterbrin-gen wie im Ostbahnhof zum selben Termin.”Er erwartet rund 60 Börsenaussteller in der Halle sowieweitere 500 Händler, die im Freien auf dem Gelände derTrabrennbahn (auch der Riesenflohmarkt wird auf dasGelände der Trabrennbahn verlegt) aufbauen werden.Der Eintritt zur Börse und zum Riesenflohmarkt ist wieimmer frei. Zu erreichen ist die Börse mit der S-BahnlineS-3 (Karlshorst) sowie mit den Straßenbahnlinien M17,21, 27 und 37. Parkplätze für Händler und Besucher ste-hen ausreichend zur Verfügung. www.oldthing.de

Neuer Börsenstandort in HamburgEtwa 40 Händler und 250-300 Besucher kommen seit2017 zum neuen Standort von Polster und Rutsch – inden Nord Event Emporio Tower in Hamburg-Mitte, daszweithöchste Hamburger Hochhaus mit 23 Stockwerkenin Nähe des Gänsemarktes. Die Börse findet im 2. UGstatt, Fahrstühle sind vorhanden. Erreichbar vom Haupt-bahnhof. mit der U2, Haltestelle Caffamacherreihe. Par-ken in unmittelbarer Umgebung, sonntags meistkostenfrei. Laufender Meter ab 40 Euro. Eintritt 4 Euro.

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20 Jahre Sammlerbörse Kamenz01917 Kamenz, Macherstr. 142,

Kamenzer Bildungsgesellschaft

Seit 20 Jahren findet die ostsächsische Sammlerbörse inKamenz statt. Trotz der Einstellung vieler anderer Bör-sen, z. B. in Niesky und Görlitz, findet sie zweimal jährlichim März und Oktober erfolgreich statt. Etwa 30 - 35 Aus-steller mit Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten, undetwa 200 Besucher, meist aus Ostsachsen und Polen.Die Halle ist ebenerdig, mit seitlicher ebenerdiger Entla-dezone. Tische ab 19 Euro (120 x 60 cm).Anreise: Pkw A4, AS Burkau, dann Schnellstraße bis Ka-menz, 1. Ampel links und noch zweimal links abbiegen.Parken: Parkplatz, kostenfrei. Öffentliche Verkehrsmittel: bis Bhf. Kamenz, dann Taxioder Bus. www.sammlerwelt-dresden.com

28. Briefmarkenmesse in Essen vom 3. bis 5. Mai 45131 Essen, Norbertstraße

Etwa 130 Händler und Postverwaltungen und 12.000Besucher werden erwartet. Die Halle ist ebenerdig überTor 3/Lührmannstraße erreichbar. Essen ist die einzigeMesse, bei der man zum Ent- und Beladen in die Hallefahren kann! Preise ab 107 Euro netto pro qm, Eintrittfrei.Anreise Pkw:• über die Rhein-Ruhr-Autobahnen A 52/A 3 und A 40/42• Aus Richtung Düsseldorf über die A 52 bis Ausfahrt

Essen-Rüttenscheid• Aus Richtung Dortmund am Dreieck Essen-Süd auf die

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Essen-Frohnhausen oder Essen-Zentrum, dann derBeschilderung „Messe/Gruga“ folgen, Parkhaus P 6neben der Halle

Öffentliche Verkehrsmittel:• U-Bahn-Linie U 11 ab Essen-Hbf. bis Messe SüdTransfer Flughafen Düsseldorf:• Mit dem ICE in 22 Minuten vom Flughafen-Bahnhof

zum Essener Hauptbahnhof. Von dort U-Bahn-Linie U11 bis Messe Süd in fünf Minuten.

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Matthias Pomsel 1949-2017

(NH) Alex Stein warein Händler der erstenStunde. Bekannter alssein Name war seinInserat in allen deut-schen Sammlerzei-tungen, immer mitdem fettgedrucktenWort MEMORABILIAzu Beginn. Bestes La-tein, hat er diesen Be-griff hochgehalten undzugleich seine einzig-artige Spezialisierungauf örtlich bezogeneReisesouvenirs kund-

getan. Dies waren Aschenbecher, Gläser, Krüge,Spazierstöcke, Plakate, Gebrauchsgegenstände etc.Und eine ganz starke Liebe zu Postkarte.

Die alten Hasen der deutschen AK-Szene wissenauch noch, dass er, zusammen mit dem Verfasser,der Trauzeuge von Walter Diengers Ehe vor über 30Jahren war. Den AK-Handel Dienger aus Weil, denDaniel Stade von Walter Dienger seit einigen Jahrenübernommen hat. Alex war ein richtiger Hesse, grad-linig, ehrlich, fleißig. In Gießen geboren, in WetzlarAbitur und sofort der Neigung folgend einen Antik-Handel aufgemacht. Irdischen Genüssen nie abge-neigt, hat er früh seinen Führerschein verloren,verstand es aber, alle wichtigen europäischen Floh-märkte als Komfortreisender, mit einem guten Weinoder auch zwei im Speisewagen, zu erreichen.

Als Hesse hat er natürlich beim großen Auktionatorder Region, 10 km Luftlinie vom Wohnort Gießen ent-fernt, in Langgöns eingeliefert. Da war er loyal. Diedeutsche Szene verliert einen kompetenten Kenner,fleißigen Händler und Experten von internationalemRang für historische Souvenirs.

(NH) Wasserburg, das istfür die Einen nur ein Orts-name, für die Sportfansund die Kartensammler einBegriff. Gesponsert durchdie Molkereien in der Um-gebung (z. B. Meggle)schreiben die Damen seitJahren Europacup-Ge-schichte im Basketball.Und der Briefmarken-Sammlerverein durch den größtenbayrischen Tauschtag für Briefmarken offiziell, tatsäch-lich aber für Ansichtskarten, neben der Münchner Brief-markenmesse. Immer pünktlich eine Woche nach dieserfindet die Veranstaltung immer im Badria im Sportsaalstatt. Der gute Geist dieser Veranstaltung war GerhardKannengießer. Zwei Tage vor seinem 75. Geburtstagstarb er am 17. 10. 2017 nach über 2-jährigem Kampfgegen den Krebs. Gerhard war langjähriger 1. Vorstanddes Vereines, den es ohne ihn wohl auch längst nichtmehr geben würde. Beträgt doch die Umlage des Bun-des Deutscher Philatelisten mittlerweile 21 Euro pro Mit-glied, der Jahresbeitrag dieses und vieler andererVereine aber nur 20 Euro. Jeder örtliche Verein darf dasBadria einmal im Jahr nutzen und der voll ausgebuchteRaum hat dem Verein den zum Überleben nötigen Ge-winn gebracht. Dorthin zog es seit Jahren kleine Samm-ler mit guten Kisten, die sie nur dort einmal im Jahröffneten, prominente Besucher, z. B. aus Berlin, habendort umgekehrt auch viel eingekauft.Gerhard ist 1942 in Wasserburg geboren, hat in derBuchhaltung der Gemeindewerke Buchhalter gelernt undist als Leiter derselben nach 47 Jahren in Pension ge-gangen. Jahrzehnte hatte er seinen Stand auf dem be-rühmten Nachtflohmarkt in der Altstadt, immer am erstenFreitag im August. 2018 hat er die Börse vom Sterbebettaus organisiert, 2019 wird man sich vor Ort sehr mühenmüssen, diese Veranstaltung nochmals zu stemmen.Dann wird auch der Rest der Szene merken, wie sehrdieser rührige Mann fehlt und unersetzbar ist.

(NH) Unser langjährigerSammlerfreund und Betrei-ber des kleinen Ladens inBrand-Erbisdorf ist am14. 5. 2017 in einer Klinik inSachsen aus dem Lebengeschieden. Matthias wurdeam 25. 12. 1949, in harterNachkriegszeit, in Freiberggeboren. Er lernte Elektrikerund war bis zur Wende bei einem privaten Elektriker inFreiberg beschäftigt. Sein Arbeitgeber versuchte sich alsHotelier, die Banken haben ihn rasch ins Messer laufenlassen. Matthias machte also seine Sammelleidenschaftzum Beruf. Seit 1989 mit dem Verfasser Norbert Haidlbefreundet, war er auf allen dessen Auktionen der ru-hende Pol und Chef des Bieterbuches, das er beispiel-haft korrekt in jeder Auktion geführt hat. Hierdurch ist erauch vielen westdeutschen Sammlern in guter Erinne-rung geblieben. Viele Jahre war er treuer Aussteller imChemnitz-Center und auf den legendären TU-Mensa-Börsen in Dresden. Mitbewerbern dieses Veranstalters,die es teils vor Jahren mit der „Brechstange“ an etlichenOrten versuchten, hat er immer die kalte Schulter ge-zeigt. Er wusste also, zu wem er sich zugehörig fühlteund zu wem eben nicht.Zwei Töchter, fünf Enkel, eine ihn sehr liebende Frau, ei-gentlich war doch alles in Ordnung. Keine finanziellenSorgen. Vielleicht hat er über seine heranziehenden De-pressionen zu lange geschwiegen. Gute Gesprächsthe-rapien bekommt ja in Ost und West nur eine kleineMinderheit der Betroffenen, der große Rest wird in sol-chen Situationen „zugepillt“, das ist nach wie vor eineFrage des Geldes. Der Verfasser hat ihm 2016 ins Ge-wissen geredet, es war erkennbar, dass jeder Arzt injeder aufgesuchten Klinik etwas anderes verschrieb,aber er wähnte sich gut betreut und aufgehoben.Wir trauern um einen enthusiastischen Sammler, großenLiebhaber jeglichen alten Papieres und einen geradlini-gen und tollen Menschen.

Foto

: JK

ALEXANDER STEIN 1956-2016

Gerhard Kannengießer1942-2017

Foto: Briefmarkenfreunde Wasserburg

Foto: privat


Das Genre der Glückwunschkarten war auch in der DDRein äußerst umfangreiches, gab es doch nicht nur Grußkar-ten zum Geburtstag, Ostern, Pfingsten oder Weihnachtenund Neujahr, sondern auch zu speziellen Anlässen wie Ju-gendweihe, Konfirmation und den Namenstagen. Diesewaren allerdings nur in sehr geringem Umfang von weni-gen, zum Teil auch nur von kirchlichen Verlagen herausge-geben worden und sind auch in diesem DDR-Postkarten-Museum nur sehr schwach vertreten. Gänzlich fehlen hierGlückwunschkarten zum �Internationalen Frauentag”, demin der DDR abgeschafften �Muttertag” und dem �Tag desLehrers”, �Tag des Bergmanns” oder �Tag des Eisenbah-ners”. Aber auch speziell für Geburt, Hochzeit, Verlobungund Trauerfall gab es zwar im Briefkuvert zu versendendeKlappkarten, jedoch keine Ansichtspostkarten.

Glückwunschkarten zum Geburtstag sind im virtuellen �www.DDR-Postkarten-Museum.de” am zahlreichsten ver-treten, da diese den größten Anteil an den in der DDR pro-duzierten Grußkarten hatten. Sie waren vorder-, aber ab

1970 sehr oft rückseitig bedruckt mit rund zwei Dutzend ver-schiedenen Titeln – die gebräuchlichsten waren �HerzlichenGlückwunsch zum Geburtstag”, �Die besten Wünsche zumGeburtstag”, �Herzliche Geburtstagswünsche” oder �AllesGute zum Geburtstag”. Sehr wohl sind aber auch andere,selten verwendete Titel zu finden wie �Frohe Fahrt ins neueLebensjahr”, �Soviel gute Wünsche fliegen zu dir” oder �MitSchwung ins neue Lebensjahr”. Die Glückwunschkarte zumGeburtstag war diejenige Kartenspezies, die wohl jeder desLesens fähige DDR-Bürger am meisten zugeschicktbekam, manche sogar 10 bis 20 Stück pro jährlichem Ge-burtstag. Alle erhielten sie Geburtstagskarten in der DDR,vom siebenjährigen Schüler bis zum hundertjährigen Rent-ner, vom einfachen Arbeiter bis hin zum Werksleiter, Mini-ster für Staatssicherheit und auch dem Ersten Sekretär desZK der SED und Staatsratsvorsitzenden, die GenossenWalter Ulbricht oder Erich Honecker.

Als Motive kamen überwiegend Blumensträuße, einzelneBlumen wie vor allem Rosen, Tulpen und Dahlien in Frage,

aber auch kleine Geschenke, mit einer schönen Blumen-vase auf dem Tisch dekoriert. Ende der 40er und in den50er Jahren gab es noch rund 50 grußkartenproduzierendeVerlage und dominierten noch gezeichnete Glückwunsch-karten mit Blumen, bunten Sträußen und Kinderszenensowie schwarz-weißen Fotos. Doch um 1960 wurden mehrund mehr farbige Fotokarten mit ähnlichen Motiven heraus-gegeben. Nur wo Geburtstag zu lesen steht, ist es aucheine Geburtstagskarte, und nur wo Ostern draufsteht, kannman sie als Osterkarte einstufen, denn es gab zahlloseGlückwunschkarten mit Blumen und Sträußen, Land-schaftsaufnahmen und Gezeichnetem, die sowohl zuOstern als auch zu Pfingsten verschickt werden konnten.Und immens ist der Umfang an neutralen Karten mit Blu-menmotiv und Titel wie �Alles Gute”, �Herzlichen Glück-wunsch" oder �Herzliche Grüße”, die keinerlei Hinweisdarauf gaben, zu welchem Anlass sie gedacht waren. DieseKarten konnte man zu allen festlichen Anlässen benutzen,ob zum �Tag des Bauarbeiters”, �Tag der NVA” oder zumFrauentag, Jugendweihe und auch Geburtstag, Verlobungoder Hochzeit.

Jürgen Hartwig, Berlin · www.ddr-postkarten-museum.de

Die Vielfalt der DDR-Glückwunschkarten

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(PM/JK) Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpbpräsentiert die Wanderausstellung „Abgestempelt –Judenfeindliche Postkarten” an verschiedenen Ortenin 2018.Stereotype sind ein gängiges Element unserer Kom-munikationskultur. Sie dienen dazu, komplizierte Zu-sammenhänge zu vereinfachen, indem sie sie kate-gorisieren. Aber wann wird ein Stereotyp zum Vorur-teil? Wo zieht man die Grenze? Der Berliner Sammler Wolfgang Haney (1924-2017) hatfast 1.000 antisemitische Postkarten zusammengetra-gen, die meisten stammen aus der Zeit vor dem 1.Weltkrieg. In der Ausstellung wird eine kleine Auswahlunter vier Themenschwerpunkten gezeigt: „Antisemi-tismus im Bild – Mittel der Darstellung”, „Juden in derGesellschaft – Drei Stereotype”, „Antisemitische Hal-tungen und Wunschvorstellungen” sowie „Staatlichgeduldeter und propagierter Antisemitismus”. Am Beispiel der Postkarte als dem ersten modernenMassenmedium wird ersichtlich, wie harmlos erschei-nende Alltagsstereotype in blanken Hass oder übelsteDiffamierung ausarten können. Die Ausstellung verfolgtnicht nur das Ziel, etwas Vergangenes zu präsentieren,sondern möchte zugleich über Motive und Bildspra-chen aufklären, um Besucherinnen und Besucherdafür zu sensibilisieren, Antisemitismus und andereFormen diskriminierender Etikettierungen auch in derGegenwart zu erkennen. Die Ausstellung „Abgestempelt – JudenfeindlichePostkarten” wurde 1999 vom Jüdischen MuseumFrankfurt a. M. und dem Museum für Kommunikation

Frankfurt a. M. als Wechselausstellung erarbeitet undwird in einer von Prof. Dr. Thomas Goll, TU Dortmund,überarbeiteten und deutlich komprimierten Fassungvon der Bundeszentrale für politische Bildung als Wan-derausstellung zur Verfügung gestellt. Am 13. Oktober 2017 verstarb Wolfgang Haney. Er ge-hörte zu den bekanntesten Sammlern von Judaika-objekten, mit denen er die Alltagsgeschichte des An-tisemitismus und des Holocausts dokumentierte.Neben Postkarten sammelte er KZ-Post (Briefe ausden Lagern), Lagergeld, Lebensmittelkarten und Fotos.Teile seiner mehr als 12.000 Objekte umfassendenSammlung waren in unzähligen Ausstellungen weltweitzu sehen. Hanay war selbst als Sohn einer jüdischenMutter vom Holocost bedroht, welchem auch Teile sei-ner Familie zum Opfer fielen. Hanay war bereits alsKind Briefmarken- und Münzensammler. Er war Mit-glied der Numismatiken Gesellschaft in Berlin sowieVorsitzender der Berliner Münzfreunde e.V. Bekannt istsein Buch „Das Geld des Terrors”, welches er zusam-men mit Hans-Ludwig Grabowski verfasste als Katalogdes Geldes in Lagern und Ghettos im 2. Weltkrieg. Inseinen fortlaufenden Ausstellungen hat er sich und sei-nen Idealen wohl ein ewiges Denkmal gesetzt.

Abgestempelt – Ausstellung judenfeindlicher Postkarten

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Dortmund18. 03. 2018 bis 15. 04. 2018Bürgersaal HördeHörder Bahnhofstraße 16 · 44263 Dortmund

Bocholt18. 04. 2018 bis 02. 06. 2018MariengymnasiumSchleusenwall 1 · 46395 Bocholt

© Bundeszentrale für politische Bildung

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Hofmann Bm20.10.2018 Jena Lobeda West Stadtteilzentrum Lisa W.-Seelenbinder-Str. 28a 0170-8345691 Geßner Mü, Bm20./21.10.18 Berlin Messegelände Funkturm, Halle 9 (Numismata) 089-268359 Münzen-Modes Mü-Messe20./21.10.18 Berlin Messegelände Funkturm 089-268359 Münzen-Modes Bm-Messe21.10.2018 München Bürgersaal Fürstenried-Ost, Züricherstr. 35 08106-4723 Ritschel Ak21.10.2018 Muldestausee OT Friedersdorf, Gasthof Stern, Bitterfeld. Str. 034205-67820 Toralf Menzel Mü, Bm, Ak21.10.2018 I Lana bei Meran Lanaphil Raiffeisenhaus A.-Hofer-Str. 9 0039-338-4901550 Innerhofer Ak, Bm21.10.2018 Muldestausee OT Friedersdorf, Gasthof Stern, Bitterfeld. Str. 034205-67820 Toralf Menzel Mü, Bm, Ak25.-27.10.18 Sindelfingen Messe 02102-50675 Jan Billion Bm28.10.2018 Zwönitz Mehrgenerationenhaus G.-A.-Zeidler-Str. 037754-3617 P. Neubert Ak28.10.2018 Magdeburg AMO Kulturhaus E.-Weinert-Str. 27 0391-8114750 Zuber Mü28.10.2018 Grimma Rathaussaal, Markt 03437-913503 St. Lehn Bm, Ak, Mü28.10.2018 Bischofswerda Rathaus Großer Saal Kamenzer Str. 0174-3243846 Münzverein Mü, Bm03.11.2018 Gera Volkshaus Gera-Zwötzen, Liebschwitzer Str. 130 0365-37303 Kulturbund Gera e.V. Ak03.11.2018 Ulm Donauhalle, Messefoyer, Böfinger Str. 50 0731-714877 Achim Kollinger Mü3.-4.11.2018 Frankfurt / Main Forum d. Messe, Ludw.-Erhard-A. 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Wohnsiedler Ak02.12.2018 Hannover Congress Zentrum Niedersachsenhalle 0511-323744 Walczak Mü08.12.2018 Mainz Haus der Jugend Mitternachtsgasse 8 06131-690492 Henn Ak, Bm15.12.2018 Dresden Alte Mensa TU Dresden, Dülferstraße 0177-2817174 Korczynsky Ak, Bm, Mü, Tk, Lit.16.12.2018 Neusäß bei Augsburg Stadthalle, Hauptstr. 26 0821-813446 Münzverein, Mohr Mü27.01.2019 Wien, Österreich TU-Mensa, Hauptstraße 8-10 0043-66473851218 Johann Kreuzer Ak, Bm, Mü16.02.2019 Dresden Alte Mensa TU Dresden, Dülferstraße 0177-2817174 Korczynsky Ak, Bm, Mü, Tk, Lit.

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2018 SAMMLERBÖRSEN-INFO-VERANSTALTUNGSÜBERSICHT Seite 31

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