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Rundbrief Juni 2015 - gaed.de · Auch das Projekt „Vademecum Anthro-posophische Arzneimittel“,...
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GAÄD Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e. V.
Akademie Anthroposophische Medizin – GAÄD Netzwerk Forschung und Weiterbildung
Rundbrief Juni 2015
Über verschiedene Stufen der Meditation kann der Geist betätigt und – in diesem Geschehen –
als „der Geist“ erfahren werden. Das Denken wird schrittweise zum Wahrnehmen – eine Überwindung der
Subjekt-Objekt-Dualität und der Polarität von aktiv und passiv. Rudolf Steiner spricht vom „Verweilen“
im Sinne von Dableiben, Dranbleiben, im Fluss bleiben.
Hendrik Vögler, 9.4.1948 – 10.2.2015
Liebe Freunde, Im Fluss, in der Erfahrung des Geistes bleiben, war innigstes Bestreben von Hendrik Vögler. Er leitete ab Herbst 2009 den Aufbau der Akademie Anthroposophische Medizin der GAÄD. In enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand der GAÄD, mit denjenigen, die in der Aus- und Wei-terbildung anthroposophischer Ärzte in Deutschland tätig sind, mit der jungen Medizinistu-denten- und Ärztegeneration, mit niedergelassenen Ärzten, dem Klinikverband und dem Dach-verband Anthroposophische Medizin entwickelte er in Deutschland das „Netzwerk Aus- und Weiterbildung“. In den Jahren seiner Akademietätigkeit ging von Hendrik Vögler eine Fülle fruchtbarer Aktivitäten aus: differenzierte Ausbildungsstufen, eine gemeinsam beschlossene Novellierung der Anerkennungsordnung, die Einführung eines Akkreditierungs-prozesses (und damit auch einer gegenseitigen Wahrnehmung) der Fortbildungsveranstaltungen auf dem Gebiet der Anthroposophischen Medizin in Deutschland, vor allem aber die Nachwuchsförde-rung interessierter Medizinstudierender und AssistenzärztInnen einschließlich der Weiterent-wicklung des Einführungsseminars Anthroposophische Medizin. Er hatte initiativ die Frage seiner Nachfolge bereits gemeinsam mit dem GAÄD-Vorstand geregelt als die ersten Sympto-me einer bereits weit fortgeschrittenen Erkrankung auftraten. Bis zum letzten Telefonat fragte er voller Interesse nach der Akademieentwicklung. Sein letztes Werk, das in diesem Jahr noch erscheinen wird, betitelte er „Sinn und Sein meditieren. Eine Skizze“. Entstanden ist ein ganz persönliches Praxisbuch für den Einstieg in die Übung und Er-fahrung der Meditation, die Erfahrung des Geistes, der Wirklichkeit, der sich das Ich verdankt, an der es Anteil hat, die sein Wesen ist. Ein Buch, das dem Leser in einer didaktisch vorbildli-chen Weise Wege der meditativen Praxis eröffnet und aus einer Haltung des Dialogs heraus geschrieben ist, der frei lässt und frei schöpft aus den Quellen der Anthroposophie wie aus an-deren geistigen Quellen der Menschheit. Nähert man sich in Dankbarkeit Hendrik Vögler, kann man die friedvolle Weite seines Geistes ebenso spüren wie seinen prüfenden Blick: „Meditation als geistige Praxis wird häufig verklärt und idealisiert. Oft genug wird sie nicht einmal regel-
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Eingetragener wissenschaftlich-gemeinnütziger Verein (e. V. ) Reg. -Nr. VR 826 – Amtsgericht Stuttgart Geschäftsführer: Jakob Marti
Vorstand: Dr. med. Thomas Breitkreuz Dr. med. Bart Maris Dr. med. Gabriela Stammer Leiter Akademie: Georg Soldner
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mäßig praktiziert“. Dass Forschung und Lehre in einer gelebten Praxis wurzeln und münden, dafür schlug sein Herz, daran erinnert uns – ganz gegenwärtig – Hendrik Vögler.
Inhalt
I. Netzwerk Forschung – Promotions-und Forschungsseminar: Ein Anfang 2 II. Kleine Schritte – große Wirkung: Bericht vom Akademietag April 2015 3
III. Beruf und Familie – Heilkraft in den Bergen ___________________ 4 IV. Assistententreffen des Jungmedizinerforums _________________ 5 V. Ärztlicher Nachwuchs Anthroposophische Medizin _____________ 6
VI. Einführungsseminar Anthroposophische Medizin ______________ 8 VII. Zukunft Ambulante Anthroposophische Medizin _______________ 8
VIII. Wie werde ich ein guter Mentor? ___________________________ 10 IX. Mentoring-Erfahrung aus Sicht eines Mentees ________________ 11 X. Ein Monat Anthroposophische Medizin – Dr. Gregor Neunert,
Assistent der Akademieleitung, stellt sich vor _________________ 12 XI. Vertrauen in der Medizin _________________________________ 12
XII. Ohnmacht und Geistesgegenwart in der therapeutischen Beziehung 13 XIII. Termine ______________________________________________ 14
I. Netzwerk Forschung – Promotions- und Forschungsseminar in der Anthroposophischen Medizin: Ein Anfang
Lehre und Praxis der Medizin speisen sich aus der Forschung. Die Anthroposophische Medizin baut auf der Forschung Rudolf Steiners auf. Sie versteht sich von Anfang an als wissenschaftli-che Medizin und nicht als traditionelle Heilkunst. Fortschritte in der Lehre und Praxis Anthro-posophischer Medizin sind auf Forschung angewiesen. Auch das Projekt „Vademecum Anthro-posophische Arzneimittel“, das die Erfahrung der heute tätigen Ärztegeneration in der Behand-lung von Patienten mit anthroposophischen Arzneimitteln kritisch und kontinuierlich evalu-iert, gehört zur Forschung, wie Harald Hamre mit seinem Beitrag zur Herbsttagung “Fragen und Forschen in der Anthroposophischen Medizin“ 2014 zeigen konnte. Unlängst hat sich erstmals ein Gerichtsurteil darauf bezogen, um den state of the art in der anthroposophischen Therapierichtung zu einem bestimmten Arzneimittel zu bestimmen. Es gibt also genügend Gründe, im Blick auf die Patienten und die Zukunft der Anthroposophischen Medizin sich als Arzt und Medizinstudent an den Forschungsanstrengungen auf diesem Felde zu beteiligen. Diesbezüglich haben nun nach der Herbsttagung 2014 in Kassel im Februar und Juni 2015 die ersten beiden Forschungskolloquien der GAÄD-Akademie stattgefunden. Darüber hinaus hat Roman Huber im Juni 2015 in Freiburg ein Kolloquium zur Zukunft der anthroposophischen Arzneimittelforschung durchgeführt, ebenfalls mit reger Beteiligung. In diesem Zusammen-hang ist auch zu berichten, dass Gesundheitsminister Hermann Gröhe bei einem Gespräch im Juni 2015 mit Thomas Breitkreuz (GAÄD/Hufeland-gesellschaft), Ralph Heinisch (WELEDA) und Prof. Dobos (Naturheilkunde) gefragt wurde, was er von der Komplementärmedizin erwarte. Überrascht, mit einer Frage statt mit Forderungen konfrontiert zu werden, antwortete der Mi-nister, dass ihn besonders die Themen Antibiotikaresistenz insbesondere durch den hohen An-tibiotikaverbrauch bei Atem- und Harnwegsinfekten, hronische Schmerzen vor allem älterer Patienten und alle Fragen um das Thema Palliativmedizin/end of life care beschäftigen.
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Im Rahmen des Kolloquiums in Kassel, an dem sich u.a. PD Harald Matthes (FIH Havelhöhe), Prof. Peter Heusser und Prof. Arndt Büssing (Uni Witten-Herdecke), Dr. Helmut Kiene (IFAEMM Freiburg/Br.), Dr. Jan Vagedes (ARCIM-Institut Filderklinik) und seitens des Akademieteams Dr. Friedrich Edelhäuser, Georg Soldner und Dr. Gregor Neunert (s. u. X.) beteiligten, kamen die Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass es sinnvoll ist, gemeinsame Forschungsschwerpunkte auf-zubauen, ohne eine ausschließliche Ausrichtung anthroposophisch-medizinischer Forschung zu formulieren. Dies betrifft Themen (Infekte der oberen Atemwege/Einsparung von Antibioti-ka; Multimodale Therapie bei Schmerz und Depression und Integrative Onkologie), Methoden (Versorgungsforschung) und anthroposophische Therapieverfahren (nicht-pharmakologische Verfahrung). Termine für weitere Forschungskolloquien der Akademie für das Jahr 2016 wur-den festgelegt (Kontakt: [email protected]). Für alle am Netzwerk Forschung und Weiterbil-dung der Akademie beteiligten Institutionen wurde von Christoph Holtermann ein gemeinsa-mer Planungskalender entwickelt und eingerichtet, um künftig eine bessere Terminabstim-mung aller Beteiligten zu ermöglichen. Wir freuen uns, ein wichtiges Ergebnis des Forschungskolloquiums ankündigen zu dürfen: ein Promotions- und Forschungsseminar in der Anthroposophischen Medizin der Akademie für den 29./30. April 2016 an der Universität Witten/Herdecke für alle Interessierten. Die Organi-sation und Durchführungsverantwortung liegt bei P. Heusser, A. Büssing und Johannes Wein-zirl, denen hierfür ausdrücklich gedankt sei. Weitere Kollegen wie H. Matthes vom FIH werden sich beteiligen. Programm und Anmeldemöglichkeit werden bis Ende des Jahres vorliegen.
Georg Soldner, Friedrich Edelhäuser
II. Kleine Schritte – große Wirkung: Bericht vom Akademietag
Der Akademietag am 14. April 2015 vor Beginn der Ostertagung der GAÄD in Kassel hatte die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen des Assistenzarztes im Fokus, insbesondere im Rahmen anthroposophischer Klinikabteilungen. In diesen ersten Jahren der ärztlichen Biographie tritt man mit dem, womit einen der Lehrbetrieb ausgestattet hat, an die Orte seines eigentlichen Wirkens. Verschiedene der dort entstehenden Herausforderungen wurden in Impulsreferaten, Gesprächen und Arbeitsgruppen aufgegriffen. Einen einleitenden Überblick brachte Prof. Heusser durch die Darstellung der Studie zur Befra-gung von Assistenzärzten in Anthroposophischen Krankenhäusern, die 2010 durchgeführt und 2014 publiziert wurde. Die Studie finden Sie im Anhang dieses Rundbriefs. Die wissenschaftli-che Perspektive wurde durch den Vortrag von Zarah Falkenberg über Cool Down Phänomene bei Krankenhausärzten ergänzt. Auf welche Ressourcen können Ärzte zurückgreifen, um unter Belastung einen guten Umgang mit ihrem Beruf und eine gute Arzt-Patienten-Beziehung auf-bauen und erhalten zu können? Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war ein Schwerpunkt der Veranstaltung, dem auf die-sen Abschnitt folgend ein eigener Bericht gewidmet ist. Der Blick in die ambulante Tätigkeit zeigte ein weiteres wichtiges und die Klinik ergänzendes Feld. Manche Aspekte der Anthroposophischen Medizin scheinen hier sogar stärker aufzutre-ten. Insbesondere ermöglicht die ambulante Betreuung eine ärztliche Langzeitbetreuung, die Veranlagung und das Miterleben einer nachhaltig wirksamen Therapie. Teilzeitmodelle sind verbreitet und bieten eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Christoph Kaufmann stellte beispielhaft die Konzepte der Klinik Arlesheim zur Einarbeitung von Berufsanfängern dar. Dort wird gezielt eine gute, parallel erfolgende, schulmedizinische und spezifisch anthro-posophisch-medizinische Ausbildung angestrebt.
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Zum Abschluss des ersten Teils hielt Angela McCutcheon, Oberärztin an der Klinik Havelhoehe, ein motivierendes Referat über Gestaltung eines sozialen Organismus. Soziale Strukturen zu gestalten, ist ein dauerhafter Prozess, der alle miteinbezieht, die in den Strukturen leben und arbeiten. Das ihnen zugrunde Liegende ist lebendig und nur schwer zu greifen, da auch noch undefinierte Zukunftsimpulse Raum finden wollen. Und doch müssen soziale Regeln gefunden werden, die vielen Sicherheit und entsprechenden Rückhalt geben. Die Arbeitsgruppe fand ein großes Interesse. Es war ein tastendes Suchen nach den Regeln, den Impulsen und den Gestal-tungsmöglichkeiten des Sozialen. Wie finden die einzelnen Menschen ein Miteinander, und wie wird dies in den Strukturen gespiegelt? Wie entstehen Freiräume, in denen das Geistige seinen Weg in den immer maschinenartiger werdenden Berufsalltag findet? Klare Antworten konnten nicht gegeben werden, und das war auch nicht das Ziel. Vielmehr wurde deutlich, dass alle Beteiligte ein tiefes Anliegen an diese Fragen hatten. Im Assistententreffen, das auf dem Akademietag folgte, fand diese Arbeitsgruppe ihre inhaltliche Fortsetzung. Hierzu findet sich weiter unten ein Bericht. Die Beteiligung an der Veranstaltung war erfreulich groß. Von der Riege der Klinikleitenden bis zu den jungen Menschen war ein breites Spektrum an Teilnehmern gekommen. Es herrschte eine Arbeitsatmosphäre, in der die Fragen sachgemäß aufgeworfen werden konnten. Für eine Entwicklung in dem aufgespannten Rahmen wäre ein erneutes Aufgreifen der Themen in re-gelmäßig stattfindenden Treffen sehr wünschenswert. Auf den Webseiten der Akade-mie/GAÄD werden wir die Themen des Akademietages mit ergänzenden Informationen dar-stellen. Der nächste Akademietag wird wieder am Dienstag vor der Ostertagung der GAÄD am 5. April 2016 in Kassel stattfinden.
Christoph Holtermann
III. Vereinbarkeit von Beruf und Familie
In diesem Zusammenhang soll zunächst von der Arbeitsgruppe: Vereinbarkeit von Familie und Beruf des Akademietages berichtet werden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben gewinnt immer mehr an Bedeutung. Laut Um-fragen steht das Thema inzwischen an Platz 1 der Wettbewerbsfaktoren für junge Berufstäti-ge. So sind Themen wie work-life-blending oder familienfreundliche Rahmenbedingungen in Ausbildung, Berufstätigkeit und Weiterbildung als Grundpfeiler für eine innovative Weiter-entwicklung der Anthroposophischen Medizin nicht mehr weg zu denken. Sowohl im ambu-lanten Bereich, wie auch in Kliniken werden familienfreundliche Arbeitsbedingungen sowie Netzwerke mit Angebotsstrukturen für alle modernen Familienmodelle eine wesentliche Grundlage dafür bilden, dass nicht nur der ärztliche Nachwuchs bleibt, sondern auch die be-stehende Ärzteschaft in den arzttypischen Arbeitsherausforderungen unterstützt wird. Damit Familie und Berufsausübung heute auf gesunde Art und Weise vereinbar werden, müs-sen wir Sorge dafür tragen, ein über die Einzelfamilien hinausgehendes Verständnis der Sozial-gestalt unserer Gesellschaft zu entwickeln. Solange unverheiratete, allein erziehende Ärztin-nen, die wegen der Betreuung ihrer Kinder in Teilzeit arbeiten, im Alter in eine Rentenarmut geraten, helfen alle modernen Teilzeitarrangements wenig, ja entpuppen sich langfristig sogar als Mogelpackung. Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet, dass wir neben einer be-wussten, am Wohl des Kindes ausgerichteten Optimierung der Arbeitsmöglichkeiten für junge Familienärztinnen und -ärzte, immer auch langfristig die Gesamtentwicklung im Auge behal-ten. Dafür gilt es Wege zu bahnen für neue, selbst organisierte Solidargemeinschaften – in unserem Sinne Formen michaelischer Gemeinschaften, welche eine kommende Arbeits- und Sozialkultur auf der Grundlage einer Verantwortungsethik spirituell vorbereiten.
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Folgende Themen – zu denen es schriftliche Ausführungen gibt – wurden in der Arbeitsgruppe behandelt:
• Betriebliche Kinderbetreuungseinrichtungen • Unterstützungsangebote für Eltern und Kinder • Kontakthalteprogramme während Eltern/-Pflegezeiten • Wiedereinstiegshilfen • Arbeitszeitflexibilisierung • Altersversorgungsproblematik, Erste Ideen zu einer zusatzbetrieblichen Altersvorsorge
für unverheiratete Ärztinnen in Teilzeitarbeitsmodellen
Eine detaillierte Zusammenstellung der bisher ausgearbeitet Punkte zum Thema der Verein-barkeit von Beruf und Familienleben kann gerne angefordert werden bei: Dr. med. Silke Schwarz ([email protected]).
Literaturempfehlung:
• Familienfreundlicher Arbeitsplatz für Ärztinnen und Ärzte; Lebensqualität in der Berufs-ausübung. Herausgeber: A. Bühren, A. Schoeller, Bundesärztekammer
• Peter Selg: Die Arbeit des Einzelnen und der Geist der Gemeinschaft; Rudolf Steiner und das „Soziale Hauptgesetz“; Verlag am Goetheanum
Silke Schwarz
Bereits zum zweiten Mal führten Silke Schwarz und Prof. David Martin zu Pfingsten ein fami-lienfreundliches Weiterbildungsseminar für Medizinstudenten und ärztliche KollegInnen mit Kindern in den Bergen durch – einschließlich aller Anwesenden groß und klein und der anthro-posophischen Pharmazeutin Barbara Massag als Heilpflanzen-Dozentin nahmen 33 Menschen daran teil (bei deutlich größerer Nachfrage und einer zweiten Veranstaltung 2015 im Spät-sommer, die ebenfalls bereits ausgebucht ist).1 Es ist deutlich, dass dieses Format besonders attraktiv ist, dass es die Vereinbarkeit von Beruf, Weiterbildung und Familie fördert, einen ech-ten Erlebnischarakter und zugleich eine erstklassig betreute Weiterbildungsveranstaltung bie-tet, insbesondere im Bereich der Heilpflanzen und Arzneimittel der Anthroposophischen Medi-zin. Anthroposophische Medizin soll auch für Eltern junger Familie zugänglich sein. Wir freuen uns, dass zunehmend Themen wie Kinderbetreuung von Veranstaltern bedacht und Veranstaltun-gen auf Familien mit Kindern abgestimmt werden. Auch bei der Herbsttagung 2015 zum The-ma Schlafstörungen – nicht zuletzt für junge Familien ein relevantes Thema! – werden wir die Vermittlung einer Kinderbetreuung anbieten.
Paul Werthmann
IV. Assistententreffen des Jungmedizinerforums
Als Brücke zwischen dem Akademietag und der Ostertagung veranstaltete das Jungmediziner-forum ein Assistenzärztetreffen. Im Zentrum stand wie beim Akademietag die assistenzärztli-che Tätigkeit. Der Fokus wurde auf die spezifisch anthroposophisch- medizinischen Aspekte gelegt. Welchen Rahmen bieten die verschiedenen Abteilungen/Arbeitsplätze? Wie kann der
1 Die Veranstaltung ist als Weiterbildung bei der GAÄD-Akademie akkreditiert. Bilder vom gemeinsamen Herstellen von Bienen-wachsauflagen und ein Clip von der Globuliimprägnierarbeit am Abend in der Hütte findet man, indem man einfach den Link mit rechter Maustaste anklickt, öffnet und rechts oben auf „öffnen“ klickt – dann läuft es besser: https://www.dropbox.com/s/v4c8f5a8zmmaby1/IMG_0482.MOV?dl=0)
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junge Arzt/Ärztin dort auch anthroposophisch-medizinisch tätig sein? Es entstand Raum für einen persönlichen Austausch über Arbeitsbedingungen, sowie über die Art und Weise, wie Anthroposophische Medizin an den verschiedenen Orten interpretiert wird. Jede Einrichtung hat eine Biographie und einen Akzent, ist verschiedenen Strömungen zuordbar. Man könnte z.B. sagen, an einem Ort wird erst ein Anthroposophikum und dann ein Antibiotikum gegeben, am anderen ist es eher umgekehrt. Die Idee war, zunächst ein Bild der verschiedenen Einrich-tungen entstehen zu lassen, um dann in einem zweiten Schritt in Arbeitsgruppen verschiedene Teilaspekte anzugehen. Es stellte sich heraus, dass ein wesensgemäßes Bild deutlich mehr Zeit zur Entstehung braucht. Zudem trat vielfältig die Frustration Anwesender zu Tage, für die es erst Raum brauchte, bevor man in eine neutralere, kreative Atmosphäre eintreten konnte. Anthroposophische Medizin in den Krankenhäusern verändert den Umgang mit dem Patien-ten. Dies taucht in Leitbildern verschiedener Einrichtungen auf. Zudem besteht die Möglich-keit, Einsichten, die aus der Anthroposophie stammen, auf den Arbeitenden selbst und seine sozialen Zusammenhänge zu richten. Hier wurde ein Defizit und sogar eine Überschattung durch Aspekte des modernen Gesundheitssystems wie Kommerzialisierung, kürzere Liegezei-ten, Technisierung und Verdichtung der Arbeit deutlich, die eine Umsetzung der Grundintenti-on Anthroposophischer Medizin erschweren. Hier liegt etwas vor, das einem Krankheitsprozess vergleichbar ist, und es entsteht das Bedürf-nis, dem sozialen Organismus wie einem Patienten gegenüberzutreten, damit in ihm Raum zur heilenden Tätigkeit entsteht oder erhalten bleibt. Aus dem Treffen ergaben sich zwei Initiativen: Zunächst wurde das Bedürfnis deutlich, bespro-chene Inhalte in den Rahmen der folgenden Ostertagung zu tragen, wo auch eine knappe Schilderung erfolgte. Zudem wurde beschlossen, eine fortdauernde Zusammenarbeit zu be-gründen. Hierfür wurde geplant, Experten anderer Disziplinen, die mit Sozialprojekten Erfah-rung haben, in den Arbeitsprozess einzubinen. Dazu gibt es mittlerweile eine Mailingliste „so-ziale Medizin“ beim Jungmedizinerforum. Bei Interesse wende man sich gerne an Lina Kahan ([email protected]).
Christoph Holtermann
V. Ärztlicher Nachwuchs Anthroposophische Medizin
Ein großer Teil der Akademiearbeit von Franziska Schüler besteht in der Beantwortung und Pflege von Individualkontakten zu Studierenden und Assistenzärzten, die sich hauptsächlich nach Tagungen und Veranstaltungen per E-Mail melden oder deren Anfragen weitergeleitet werden (u.a. von der Akademie Havelhöhe, den Kliniken, auf Empfehlung von bestehenden Kontakten, Geschäftsstelle GAÄD etc.). Es werden auch Telefontermine angeboten, um präzise-re Antworten zu geben und einen persönlichen Kontakt aufzubauen. Das Agebotwird als Stüt-ze im Internet- und Angebotsdschungel für alle Fragen rund um die Anthroposophische Medi-zin erlebt. Die Akademie GAÄD bietet u.a. neben dem Jungmedizinerforum für studentische Arbeitskreise Hilfestellung, Austausch und Vermittlung. Es hat sich gezeigt, dass bereits bestehende Arbeits-kreise für Einsteiger oftmals nicht als einladend genug erlebt werden, wenn der Arbeitskreis nicht auch offen genug für Neueinsteiger ist. Vorträge von R. Steiner zu lesen, bedeutet für neu hinzukommende Studierende immer wieder eine große Hürde, die mitunter abschreckend und befremdlich wirken kann. Ein weiteres Kriterium für eine einladende Geste ist der Ort der Treffen. Von den Studierenden werden zentrale Treffpunkte wie beispielsweise Räumlichkeiten der Fachschaft an der Univer-sität als willkommen erlebt. Positiv werden auch Treffen in den Arztpraxen der ärztlichen Kol-
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legen vor Ort wahrgenommen. Weniger ansprechend sind Treffen in Anthroposophischen Zen-tren oder Räumlichkeiten der Christengemeinschaft. Wesentlich für das Bestehen und den Erhalt eines Arbeitskreises ist zumindest eine tragende Persönlichkeit, die die Organisation zusammenhält. In den letzten Jahren sind einige neue Arbeitskreise aufgeblüht wie u.a. in Gie-ßen, Leipzig oder Tübingen. Aktuell entwickelt sich ein neuer Arbeitskreis an der Universität Hannover, welchen wir seitens der Akademie unterstützen und fördern. Einer studentischen Teilnehmerin des Einführungs-seminars wurde der Kontakt mit einem Famulanten des Gemeinschaftskrankenhauses Havel-höhe vermittelt, da beide aus Hannover kamen und nach Gleichgesinnten suchten. Derartige Vermittlungen erweisen sich als besonders fruchtbar, wenn bereits persönliche Begegnungen stattgefunden haben.
Es zeigt sich, dass der Nachwuchs innerhalb der Anthroposophischen Medizin zunimmt und nicht mehr an der Anzahl der Arbeitskreise gemessen werden kann. Die Studierenden erleben die Anthroposophische Medizin auf Veranstaltungen und ganz praktisch in Famulaturen und im PJ in den Anthroposophischen Kliniken und im ambulanten Bereich. Der Wunsch nach prak-tischem Erleben ist stark ausgeprägt und eine ernstzunehmende Tatsache für die Entwicklung von Veranstaltungskonzepten. Beim Einführungsseminar und bei der Studienwoche Havelhöhe finden zudem Veranstal-tungseinheiten zur Vermittlung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten statt. Diese wer-den von den Studierenden zur Kontaktvernetzung, Famulaturvermittlung, Hinweis zur Mento-rensprechstunde und zu individuellen Ausbildungsfragen positiv wahrgenommen. Immer wie-der fließen bei der Präsentation eigene Erlebnisse und Erfahrungen ein, was für die Studieren-den als hilfreich erlebt wird. Oft wird auch direkt gefragt: „Wie sind Deine Erfahrungen?“, „Wie hast Du es gemacht?“.Bei diesen Veranstaltungseinheiten ist es wichtig, dass sie nicht von ei-ner außenstehenden Person, sondern von einem Student oder Arzt vorgetragen werden, der diese Bereiche kennt. Ein authentischer persönlicher Kontakt ist für viele Studierende eine Be-rührung, die biographisch wegweisend wirken kann! Auch auf Assistenzarztebene gibt es Weiterentwicklungen und es können immer mehr Wei-terbildungsstellen mit anthroposophisch interessierten Ärzten gedeckt werden. Da allerdings der Ärztemangel stetig zunimmt und viele Ärzte im ambulanten Bereich in den Ruhestand tre-ten, ist die Lücke nicht derart zügig zu decken wie es gewünscht wäre. Die Qualität und die Arbeitsbedingungen der Weiterbildungskliniken werden in der Assistenz-ärzteschaft untereinander kommuniziert. Die Akkreditierung von Klinikabteilungen als Aus-bildungsabteilungen Anthroposophische Medizin nimmt daher auch eine immer zentralere und wegweisende Stellung für die Weiterbildungsassistenten ein. Wie anthroposophisch-medizinisch wird tatsächlich gearbeitet? Findet Ausbildung oder Ausbeutung statt? Kann ich meine Ideale zumindest ansatzweise verwirklichen und mich einbringen? Werde ich dabei ge-fördert und unterstützt? Solche und weitere Fragen stellt sich die Assistentenschaft und ent-scheidet selbst wo die eigenen Kräfte und Ressourcen eingesetzt werden.
Franziska Schüler
Sehr erfreulich ist, dass inzwischen weitere Klinikabteilungen ihre Akkreditierung als „Ausbil-dungsabteilung in Anthroposophischer Medizin (AAM)“ beantragen und durchführen. Dies ist ein wichtiger Schritt zu mehr Qualität und Transparenz in der klinisch-anthroposophischen Weiterbildung. Auf diese Weise können auch große Teile der Weiterbildung zum anthroposo-phischen Arzt (GAÄD) im Rahmen der Assistenzarzttätigkeit auf der Abteilung absolviert wer-den. In diesem Zusammenhang freuen wir uns , dass am 27. November 2015 ein Treffen mit dem Klinikverband, den Geschäftsführern und Ausbildungsverantwortlichen anthroposophi-
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scher Kliniken/-abteilungen und Vertretern der Akademie und des Jungmedizinerforums statt-finden wird.
VI. Einführungsseminar Anthroposophische Medizin „Medizin menschlicher machen“ 2015
Das Einführungsseminar zur Anthroposophischen Medizin (EFS) wurde in seiner derzeitigen Form 2012 von Dr. H. Vögler in Zusammenarbeit mit Dr. Armin Husemann mit dem Titel „Me-dizin menschlicher machen“ an der Filderklinik konzipiert. Die Neuausrichtung auf Studierende mit verstärktem Praxisbezug ist ein Erfolg. Knapp 80 Teilnehmer waren beim diesjährigen EFS anwesend, davon 31 Studierende, 21 Assistenzärzte und rund 12 Pharmazeuten. Es war eine starke Aufbruchsstimmung spürbar! Der Wunsch nach einer menschlicheren, warmen Medizin zeigte sich deutlich. Bereits am ersten Tag wurden Fragen zu Weiterbil-dungsmöglichkeiten gestellt. Die Medizinstudierenden kamen aus verschiedenen Universitäten (u.a. München, Münster, Hannover, Mainz, Göttingen, Marburg, Leipzig, Erlangen, Witten, Graz, Wien, Bern). Das dies-jährige Programm war wieder sehr überzeugend: tolle Referenten und viele Praktika, die von der theoretischen Einführung, über das praktische Erleben, Fallvorstellungen und aktuelle Stu-dien bis hin zu Klinikführungen und Ausbildungsmöglichkeiten alles boten. Auch die Experten-runde "Fragen und Antworten" wurde sehr geschätzt und die Teilnehmer stellten interessante Fragen von Inkarnation über Organspende bis hin zu politischen Fragen und Abrechnungsmög-lichkeiten im ambulanten Bereich. Die Teilnehmern berichteten auch über die eingeschlagenen anthroposophischen Wege ver-gangener Teilnehmer. Und es konnten wieder viele Teilnehmer u.a. an die Eugen Kolisko Aka-demie sowie zu Famulaturen/Hospitationen vermittelt werden. Insgesamt sehr erfreuliche positive Tage! Das nächste Einführungsseminar „Medizin menschlicher machen“ wird vom 17.–20. Februar 2016 an der Filderklinik stattfinden.
Franziska Schüler
VII. Zukunft Ambulante Anthroposophische Medizin
Ambulante Anthroposophische Medizin (AAM) umfasst alle diagnostischen und therapeuti-schen Maßnahmen im nichtstationären Bereich einschließlich Klinikambulanzen und Tageskli-niken. In einer Praxis/Gemeinschaftspraxis/Praxisgemeinschaft oder einem Medizinischen Versorgungszentrum eröffnet sich ein Tätigkeitsfeld, in dem sich eine vertrauensvolle Patient-Arzt-Beziehung über viele Jahre entwickeln kann und unter Umständen im Bereich der Famili-enmedizin mehrere Generationen umfasst. „Jeder Patient hat ein Recht auf eine persönliche, auf Vertrauen gegründete Arzt-Patienten-Beziehung.“ Der integrative Ansatz der Anthroposo-phischen Medizin ist danach bestrebt, den Patienten als „ganzen Menschen“ mit seiner Bio-graphie, seiner Individualität in den Mittelpunkt zu stellen und in Diagnose und Therapie ein-zubeziehen. Das kann auch bedeuten, Partner, Eltern, Angehörige am Dialog aktiv zu beteili-gen. Therapeutisch erweitert Anthroposophische Medizin das Spektrum innerlich und äußerlich anwendbarer Arzneimittel um den Bereich naturbasierter Mittel, die aktiv die Selbstregulation des Organismus bei akuten und chronischen Erkrankungen anregen. Der integrative Ansatz wird erst vollständig durch das Angebot der verschiedenen anthroposophischen Heilmittel: Heileurythmie, Rhythmische Massage, Künstlerische Therapien, Gesundheits- und Kranken-
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pflege. Die ambulante Anthroposophische Medizin ermöglicht dem Arzt in Ausbildung, die nachhaltige und oft rasch einsetzende Wirksamkeit anthroposophischer Arznei- und Heilmittel kennenzulernen. AAM ermöglicht es, den Dialog mit dem Patienten, ggf. seinen Eltern oder Angehörigen zu erleben und selbst zu üben und sich mit der Vielfalt individueller Lebensum-stände der Patienten vertraut zu machen. Das Erarbeiten individuell angemessener Therapie-entscheidungen bei chronischen und komplexen Erkrankungen stellt eine immer häufiger werdende Herausforderung dar. Neben dem etablierten Ausbildungsort der Kliniken gibt es einen wachsenden Impuls, den Lernort AAM für alle ärztlichen Aus- und Weiterbildungsschritte auszubauen. Schon jetzt fin-det sich eine größere Zahl an Praxen, die für Blockpraktika, Famulaturen, Hospitationen und Weiterbildungen offen sind und die entsprechenden Qualifikationen vorweisen können.
Reinhard Kindt
Am 21. Februar und 6. Juni 2015 fanden Arbeitstreffen der Arbeitsgemeinschaft niedergelas-sener Ärzte (ANÄ) der GAÄD statt, an denen sich auch die Akademie GAÄD beteiligte. Mit die-sem Rundbrief wollen wir nun alle vom Studenten bis zum erfahrenen Kollegen ganz herzlich einladen zu einem generationsübergreifenden Arbeitstreffen Zukunft Ambulante Anthropo-sophische Medizin, das gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft ambulante anthroposophi-sche Medizin / ANÄ mit der Akademie und den Jungmedizinern vorbereitet wird, nach Kassel am 17. Oktober 2015, 11:00–17:00 Uhr einladen. Im Zentrum werden Formen und Strukturen des Tätigseins in der ambulanten Anthroposophi-schen Medizin stehen, wobei es vor allem um kooperative Arbeitsformen von der Praxisge-meinschaft – über die Gemeinschaftspraxis – bis hin zum MVZ oder Therapeutikum gehen wird. Welche Erfahrungen gibt es, welche Wege wurden beschritten ... wobei wir das Entwick-lungspotential der Modelle in den Blick bekommen wollen. Weiterhin wollen wir die Sozialgestaltungen in der ambulanten ärztlichen Tätigkeit themati-sieren, auch hier bisher Erarbeitetes in den Blick nehmen und nach kreativen und lebensbeja-henden Wegen suchen (Familie und Beruf, Gesundheit und Beruf). Dabei sind die Möglichkei-ten der Weiterbildung zum Anthroposophischen Arzt in der ambulanten AM ein wichtiges Thema, das für die Zukunft von essentieller Bedeutung ist. Denn die notwendigen Einblicke in die Möglichkeiten und Nachhaltigkeit der ambulanten Medizin und die Vermittlung der dafür notwendigen ärztlichen Fähigkeiten erfordern, bereits in der Phase der Aus- und Weiterbildung dieses Feld praktisch kennen zu lernen. Für viele, die heute anthroposophische Ärzte sind, war eine Praxisfamulatur oder -hospitation der Moment, in dem sich die Begeisterung entzündete, Anthroposophische Medizin zu praktizieren. Wir möchten erfahrene Kolleginnen und Kollegen gerne zu einer Weitergabe ihrer Erfahrungen einladen und freuen uns, mit Ihnen gemeinsam ein buntes Bild von der immer weiter zu ge-staltenden Landschaft der ambulanten Anthroposophischen Medizin zu zeichnen, und wir möchten Menschen, die am Anfang ihres Berufslebens stehen, ermuntern, ihre Fragen und Bedürfnisse einzubringen. Ein Programm/eine Tagesordnung wird in Form einer Einladung allen Adressaten dieses Rundbriefes Anfang September zugehen und auf der Homepage der GAÄD (www.gaed.de/veranstaltungen) bekanntgegeben werden.
Carmen Eppel, Georg Soldner
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VIII. Wie werde ich ein guter Mentor?
In dem gleichnamigen Workshop auf dem GAÄD-Akademietag 2014 beschäftigten wir uns mit der Frage, wie man als Mentor sich selbst und die eigenen Aufgaben so in den Blick bekommen kann, dass für den Mentorierten (Mentee) eine gute Begleitung und Hilfestellung erfolgt. Men-torierung verstanden wir als „Begleitung auf dem Entwicklungsweg zu einer Arztpersönlichkeit durch einen persönlichen, ärztlichen Entwicklungsbegleiter (Mentor)“. Um bei dem Thema mit sich selbst und eigenen Erfahrungen lehrreich in Kontakt zu kommen, stellten wir uns zunächst eine Aufgabe:
1.) Man möge sich eine Situation oder eine Situation mit einer Person im Zusammenhang vorstellen, wo man eine förderliche, gut gelungene oder einen wesentlich Schritt weiter bringende Entwicklungsbegleitung oder Entwicklungsanregung erfahren hat. Man ver-suche sich diese Situation in allen ihren unterschiedlichen Facetten möglichst lebhaft vorzustellen.
2.) Im Anschluss schilderten wir uns gegenseitig einige dieser Erlebnisse und suchten da-bei, was besonders die Möglichkeit zur Entwicklungsbegleitung, zum Entwicklungsfort-schritt oder zur positiven Weiterentwicklung geboten hat.
3.) Diese Übung ist jederzeit auch eigenständig durchführbar. Nach der intensiven Vorstel-lung der Situation, suche man möglichst genau, was das eigentliche entwicklungsför-dernde Element dabei war, entweder in der Situation oder vom begleitenden Gegen-über.
Dabei tauchte an wichtigen Aspekte auf: • sich wohlwollend oder vertrauend wahrgenommen fühlen, • das Entgegenbringen von Vertrauen, • das genaue Beachten der Umstände des Geförderten, • das intensiv wahrgenommen werden, • Vertrauen zugesprochen bekommen, • das Verstehen von Schwierigkeiten, • das nicht negativ Bewerten, sondern das verstehende Betrachten von vielleicht auch
schwierigen Handlungen, • das Wahrnehmen „innerer“ Hürden, • Zutrauen, • einfühlsames Verständnis, • intensive Aufmerksamkeit, • sich persönlich angesprochen oder wahrgenommen fühlen.
Sind mit dem weiterbringenden Erlebnis förderlich handelnde Personen verbunden – mit oder ohne bewusste Mentorfunktion –, kann man sich intensiv und im Detail vergegenwärtigen, welche Rolle, welche Haltungen und welche Interventionen die beteiligten Personen an den Tag gelegt haben. Dazu sammelten wir Eigenschaften wie:
• geduldig sein • verständnisvoll sein • gelassen sein • anregend sein • positive Grundstimmung • wohlwollendes Beobachten • genaues Beobachten • genaues Wahrnehmen
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• große Aufmerksamkeit • verstehendes Begleiten usw.
Aus diesem Prozess des Aufsuchens hilfreicher Entwicklungssituatioen oder fördernder Perso-nen aus der eigenen Erinnerung, kann im eigenen Erleben des Mentors ein gutes Bild förderli-cher Prozesse hergestellt werden. Mit diesen Vergegenwärtigungen gelingt es besser, das ei-gene Verhalten als Mentor entsprechend zu gestalten. Im Verlauf des Mentorierungsprozesses kann durchaus auch ein gegenseitiges Feedback zwi-schen Mentee und Mentor angeregt werden. Fragen des Mentors im Sinne von:
• Wodurch fühlen Sie sich gefördert? • Was erwarten Sie von mir? • Was wäre Ihnen hilfreich
können helfen den Mentorierungsprozess zu intensivieren und zu strukturieren.
Friedrich Edelhäuser
IX. Mentoring-Erfahrungen aus Sich eines Mentees
Während meiner Ausbildung zum Arzt und in der Anthroposophischer Medizin haben mich auf den verschiedenen Ausbildungsstufen verschiedene Menschen begleitet und begleiten mich noch heute. Ich schildere hier eine kleine Auswahl: "Mein Vater ist anthroposophischer Arzt, mit dem kannst Du Dich gern mal unterhalten oder ihm Fragen schreiben", sagte mir eine Freundin – das war meine erste Mentorenvermittlung schon vor dem Studium. Wie nähere ich mich Heilpflanzen an? Wie gehe ich mit dem Patienten um? Wie kann ich mir eine Laufbahn als Arzt durch Studium und weitere Ausbildung vorstel-len? Das waren die ersten Fragen, auf die ich hier Antwort bekam. Diese Antworten aus weni-gen Briefen und nur einem persönlichen Treffen haben mich seitdem immer wiederbegleitet. Wie studiere ich Medizin? Wie lerne ich Anthroposophische Medizin? Wie entwickele ich Em-pathie? Gibt es auch ein Zuviel an Empathie? Weitere Mentoren zeigten sich im universitären Umfeld. Im Begleitstudiengang für Anthroposophische Medizin an der Uni Witten/Herdecke bot sich in den wöchentlichen Begegnungen immer wieder Raum, ganz persönliche Fragen einzubringen. Wie strukturiere ich meine Weiterbildung? Wie bringe ich Privat- und Berufsleben gut zusam-men? Welche Weiterbildungsstellen suche ich mir aus? Wo kann ich was lernen? In meiner ersten Weiterbildungsstelle in der Neurologie im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke konnte ich mit meinem Chef diese Fragen gut besprechen. Er selbst hatte ja die Laufbahn der Weiter-bildung schon hinter sich und hatte dabei seine Erfahrungen gesammelt, die er in Gesprächen an mich weitergab. Neben diesen konkreten und persönlichen Mentoren konnte ich auch manche historische Per-sönlichkeiten als eine persönliche Begleitung empfinden. Dazu möchte ich Peter Selg einen herzlichen Dank aussprechen, der diese Mentoren durch seine biographischen Schilderungen vermittelte. In der Ärztin Helene von Grunelius konnte ich in der Intensität, mit der sie sich innerlich und äußerlich der Anthroposophischen Medizin widmete, ein Vorbild finden. In dem Arzt Gerhard Kienle fand ich Wegweisendes in der Radikalität der humanistischen Ideale, die dieser Mensch vertrat und verwirklichte. Eine Mentorenschaft lohnt sich in jedem Fall. Der persönliche Erfahrungsaustausch bildet mehr Lebensrealität ab, als es eine Vermittlung durch Bücher oder Seminare möglich machen könnte. Ich wünsche jedem in seiner Ausbildung in Anthroposophischer Medizin einen – oder
Seite 12 Akademie Anthroposophische Medizin GAÄD – Rundbrief Juni 2015
auch mehrere – Menschen an seine Seite, um solche Erfahrung machen und in Vielem den ei-genen Weg zielgerichteter gehen zu können.
Paul Werthmann
Bei Rückfragen zum Thema Mentorat stehen wir gerne auch telefonisch in der Mentoren-sprechstunde der Akademie Anthroposophische Medizin (GAÄD) zur Verfügung: Mittwochs, 12:00–15:00 Uhr Telefon: (089) 716 77 76-31 www.gaed.de/mentoren [email protected]
X. Ein Monat anthroposophische Medizin – Dr. G. Neunert, Assistent der Akademie GAÄD, stellt sich vor
Seit gut einem Monat bin ich der Assistent des Leiters der Akademie (GAÄD) und bewege mich in einem Feld, das mir bis dahin ziemlich fremd war. Eigentlich bin ich Altertumswissenschaftler, genauer Ägyptologe, – also Pyra-miden, Tutanchamun, Mumien und mehr – mit einem besonderen Interesse für sozialgeschichtliche Ideen und Methoden, für die Vernetzung junger Kolle-gen sowie die Präsentation und Außenwirkung meine Faches. Geboren bin ich im Münchner Umland und lebe dort mit meiner Familie im Kreise meiner Fa-
milie. Es ist mir wichtig, dass meine Kinder (Elsa und Theodor, 2 ½ Jahre und 10 Monate alt) nahe bei ihren Omas und Opas aufwachsen. Meine Frau Petra ist Grundschullehrerin und aus der gleichen Ecke. Wir sind verwurzelt, und in München zu bleiben und arbeiten zu können, war immer ein wichtiger Teil unserer Entscheidungen. Die „halbe Wohlfühlmiete“ ist für uns einfach ein gefestigtes soziales Umfeld.
Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich neben meiner wissenschaftlichen Betätigung ein neues Feld, eine neue persönliche Entwicklung suchte. Also begab ich mich auf Jobsuche und stieß auf die Ausschreibung der Akademie. Der Anspruch, den Patienten als Menschen und nicht nur als Körper mit diagnostizierbaren Symptomen zu betrachten – so hatte ich Anthroposophische Medizin bei meiner ersten Recherche verstanden –, hat mich sofort angesprochen und dazu bewegt, es als Ägyptologe einfach zu versuchen. Meine Chancen als Altertumswissenschaftler habe ich eher gering eingeschätzt, auch wenn ich an der Uni Qualifikationen erworben hatte, die mir eine Bewerbung nicht vollkommen sinnlos erschienen ließen. Kurzum, es hat geklappt und ich bin froh. Das neue Arbeitsumfeld macht Spaß, ist nett und vor allem interessant, und immer weniger fremd. Als ich dann bei meiner ersten Abendveranstaltung hörte, dass be-stimmte anthroposophische Medikamente durch den Lauf von Tag und Nacht rhythmisiert werden, kam mir der altägyptische medizinische Papyrus Ebers in den Sinn. „Und [das Arznei-mittel] werde Nachts dem Tau ausgesetzt“ heißt es da an mehreren Stellen. Meine Ausbildung liegt dem neuen Tätigkeitsfeld wohl näher als gedacht.
Gregor Neunert
XI. Vertrauen in der Medizin
Die Frage nach Vertrauen und Menschlichkeit in der Medizin, die sich heute zunehmend mehr Menschen stellen, ist nicht neu. Ihr Urbild findet sie im Gleichnis des barmherzigen Samariters,
Akademie Anthroposophische Medizin GAÄD – Rundbrief Juni 2015 Seite 13
das der Evangelist Lukas berichtet, dem wir auch die Apostelgeschichte, den zweiten Teil des Lukasevangeliums verdanken. Die Bedeutung dieses Evangeliums für die Frage der menschlich-ethischen Haltung in der Medizin geht weit über den Kreis der christlichen Kirchen hinaus. In den Zeiten der Globalisierung, der Ökonomisierung und Industrialisierung der Medizin betrifft sie alle Menschen weltweit. Rudolf Steiner spricht in seinem Ostern 1924 für Medizinstudenten und junge Ärzte gehalte-nen Kurs (24.4.1924, GA 316) davon, dass das Lukasevangelium eine Anweisung für den Heilerwillen in der Medizin darstelle. Einer Medizin, die sich einseitig der Macht eines Prinzips unterordnet (z.B. der naturwissenschaftlichen Erkenntnis oder der Ökonomie) stellt Steiner in diesem Vortrag eine Medizin gegenüber, die sich der Trinität der Schöpfung und der Seele des Menschen bewusst ist. Nur der Arzt und Evangelist Lukas berichtet den ganzen Bogen von Weihnachten, Ostern bis Pfingsten und den ersten Heilungen der Apostel. Spiegelt sich die Trinität der göttlichen Schöpfung nicht in den Kräften von Denken, Fühlen und Wollen, in der Dreigliederung des Menschen, aber auch im Gedanken der Gewaltenteilung eines demokrati-schen Staatswesens, die erst die Freiheit des Einzelnen ermöglicht? Bedarf die Einseitigkeit naturwissenschaftlichen Denkens und die Macht des ökonomischen Kalküls in der Medizin heute nicht einer entsprechenden Ergänzung und Korrektur? Mit der Frage nach einer Medizin, in der Vertrauen (pistis [griech.]: Vertrauen, Glaube) und ein aus dem Fühlen wirkender Heilerwille das Handeln prägen, haben wir uns in einer kleinen Gruppe anfänglich auseinandergesetzt. Nun laden wir dazu ein, interdisziplinär und im Aus-tausch zwischen den verschiedenen Generationen auf der Grundlage des Lukas-Evangeliums diese Arbeit als Auftakt zur Hochschultagung in Berlin 2016 (s. u. XII.) fortzusetzen. Wir beginnen die seminaristische Arbeit am Freitag den 22. Januar 2016 um 19.00 (–21.30) Uhr, Haus 24, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe. Das Seminar endet Samstag (09.00–) 12.30 Uhr. Bitte melden Sie sich bis zum 10. Januar 2016 an unter [email protected], ihre Anmel-dung ist organisatorisch notwendig. Die Teilnahme ist kostenlos. Um einen freiwilligen Unkos-tenbeitrag für Raummiete, Tagungsverpflegung, Organisation wird gebeten. Am Samstag Vormittag wird eine Pausenverpflegung bereitgestellt. Im Namen des Vorbereitungskreises grüßen Sie herzlich
Monica Bissegger, Marion Debus, Anja Girke, Markus Karutz, Georg Soldner, Anna Sophia Werthmann, Anne-Gritli Wirth
XII. Hochschultagung „Ohnmacht und Geistesgegenwart in der therapeutischen Beziehung“
Unter diesem Titel wird am 23. und 24. Januar 2016 die zweite Hochschultagung der Akademie GAÄD in Zusammenarbeit mit der Leitung der Medizinischen Sektion wiederum am Gemein-schaftskrankenhaus Havelhöhe stattfinden. Diese Tagung wendet sich an Mitarbeiter aller Berufsgruppen der Anthroposophischen Medizin, die Mitglieder der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum sind oder an der Freien Hochschule ernsthaft interes-siert sind. Die Entwicklung einer therapeutischen Beziehung ist eine Herausforderung, die keine Routine kennt. Wie kann es gelingen, unter den heutigen Arbeitsbedingungen in der Begegnung mit dem Patienten Verständnis, Empathie und therapeutischen Mut zu entwickeln, eigene Ohn-machtserlebnisse zu überwinden? Welche Kraft können wir aus den spirituellen Quellen der Anthroposophie schöpfen für die eigene Tätigkeit in der Medizin?
Seite 14 Akademie Anthroposophische Medizin GAÄD – Rundbrief Juni 2015
Darstellungen von Fallbeispielen aus dem Erleben in der Krankenpflege, der künstlerischen Therapie und der Perspektive des Arztes werden die Tagung einleiten. Die gemeinsame Arbeit erfolgt in Arbeitsgruppen. Serge Maintier leitet gemeinsame Sprachübungen und wird die Qualitäten unterschiedlicher Rhythmen in eigener Rezitation verdeutlichen. Vorträge von Mar-kus Karutz und Rolf Heine umrahmen die Arbeitsgruppen am Sonntag Vormittag. Für die Mit-glieder der Freien Hochschule hält Friedwart Husemann am Samstag Abend eine freie Klassen-stunde zu den Mantren der 2. und 3. Klassenstunde. Zu den an der Hochschularbeit Interessier-ten wird zeitlich parallel Matthias Girke sprechen über Meditation und Gemeinschaftsbildung in der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Das Programm wird mit dem nächsten Rundbrief versandt werden.
Matthias Girke, Georg Soldner
XIII. Termine
Sommerakademie für Integrative Medizin, Uni Witten/Herdecke, 28.07.-01.08.2015 Ausbildung für Ausbilder, Modul II, 13.-16.09.2015, Goetheanum internationale und interdisziplinäre Jahreskonferenz der Medizinischen Sektion 17.–
20.09.2015, Goetheanum Studienwoche Anthroposophische Medizin für Medizinstudierende, GKH Havelhöhe,
21.–25.09.2015 Grundlagenseminar Anthroposophische Medizin der Eugen-Kolisko-Akademie, Beginn:
27.09.2015, Filderstadt BÄfAM, Uni Witten/Herdecke, Beginn des neuen Zyklus (12 Wochenendseminare): Sep-
tember 2015. Anmeldungen sind möglich unter www.baefam.de Arbeitstreffen Zukunft Ambulante Anthroposophische Medizin, 17.10.2015, 11:00–
17:00 Uhr, Anthroposophisches Zentrum Kassel Herbsttagung 2015 „Schlaflos –was nun?“, 20.–22. November 2015, Anthroposophisches
Zentrum Kassel Auftakt zur Hochschultagung (Berlin), 22.–23.01.2016 ab 19.00 Uhr (Haus 24, GKH Ha-
velhöhe). Anmeldung bis 10.01.2016 unter [email protected] Einführungsseminar „Medizin menschlicher machen“, 17.–20.02.2016, Filderklinik
Einen guten Terminüberblick bieten folgende Websites:
• www.gaed.de/veranstaltungen • www.jungmedizinerforum.org/kalender • www.damid.de/presse-und-termine/veranstaltungen • www.medsektion-goetheanum.org/veranstaltungen
Es grüßt Sie herzlich das Akademieteam,
Friedrich Edelhäuser, Christoph Holtermann, Bart Maris, Gregor Neunert, Franziska Schüler, Georg Soldner und Paul Werthmann
Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) e.V. Herzog-Heinrich-Straße 18 | 80336 München | Tel. (089) 7716 77 76-0 | [email protected]
RESEARCH ARTICLE Open Access
The subjectively perceived quality ofpostgraduate medical training in integrativemedicine within the public healthcare systems ofGermany and Switzerland: the example ofanthroposophic hospitalsPeter Heusser1*, Sabine Eberhard1, Bettina Berger1, Johannes Weinzirl1 and Pascale Orlow2
Abstract
Background: Integrative medicine (IM) integrates evidence-based Complementary and Alternative Medicine (CAM)with conventional medicine (CON). Medical schools offer basic CAM electives but in postgraduate medical training(PGMT) little has been done for the integration of CAM. An exception to this is anthroposophic medicine (AM), awestern form of CAM based on CON, offering an individualized holistic IM approach. AM hospitals are part of thepublic healthcare systems in Germany and Switzerland and train AM in PGMT. We performed the first qualityevaluation of the subjectively perceived quality of this PGMT.
Methods: An anonymous full survey of all 214 trainers (TR) and 240 trainees (TE) in all 15 AM hospitals in Germanyand Switzerland, using the ETHZ questionnaire for annual national PGMT assessments in Switzerland (CH) andGermany (D), complemented by a module for AM. Data analysis included Cronbach’s alpha to assess internalconsistency questionnaire scales, 2-tailed Pearson correlation of specific quality dimensions of PGMT anddepartment size, 2-tailed Wilcoxon Matched-Pair test for dependent variables and 2-tailed Mann–Whitney U-test forindependent variables to calculate group differences. The level of significance was set at p < 0.05.
Results: Return rates were: D: TE 89/215 (41.39%), TR 78/184 (42.39%); CH: TE 19/25 (76%), TR 22/30 (73.33%).Cronbach’s alpha values for TE scales were >0.8 or >0.9, and >0.7 to >0.5 for TR scales. Swiss hospitals surpassedGerman ones significantly in Global Satisfaction with AM (TR and TE); Clinical Competency training in CON (TE) andAM (TE, TR), Error Management, Culture of Decision Making, Evidence-based Medicine, and Clinical Competency ininternal medicine CON and AM (TE). When the comparison was restricted to departments ofcomparable size, differences remained significant for Clinical Competencies in AM (TE, TR), and Culture of DecisionMaking (TE). CON received better grades than AM in Global Satisfaction and Clinical Competency. Quality of PGMTdepended on department size, working conditions and structural training features.
Conclusion: The lower quality of PGMT in German hospitals can be attributed to larger departments, more difficultworking conditions, and less favorable structural features for PGMT in AM, possibly also in relation to increasedfinancial pressure.
Keywords: Postgraduate medical training, Residency training, Evaluation, Quality, Problems, Anthroposophicmedicine, Integrative medicine
* Correspondence: [email protected] Kienle Chair for Theory of Medicine, Integrative andAnthroposophic Medicine, Institute of Integrative Medicine, Witten/HerdeckeUniversity, Gerhard-Kienle-Weg 4, D-58313 Herdecke, GermanyFull list of author information is available at the end of the article
© 2014 Heusser et al.; licensee BioMed Central Ltd. This is an Open Access article distributed under the terms of the CreativeCommons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0), which permits unrestricted use, distribution, andreproduction in any medium, provided the original work is properly credited. The Creative Commons Public DomainDedication waiver (http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/) applies to the data made available in this article,unless otherwise stated.
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BackgroundAs the use and acceptance of complementary and alterna-
tive medicine (CAM) is growing amongst the public and
health professionals [1,2], its status within the public
healthcare system is also becoming more official. In 2002
58% of the Swiss population demanded more CAM for
the future of medicine [3], and in 2009 67% accepted an
amendment to the national constitution declaring CAM
to be a matter of official policy [4]. This was tied to de-
mands for an improved official status of CAM disciplines
practiced by physicians, i.e. in research, medical education,
health insurance, drug legislation and certification of
health professionals [5]. There have been frequent studies
of the reasons for the use of CAM. They include a need
for additional or less toxic therapeutic options especially
in chronic and incurable diseases, improved quality of life,
a better doctor-patient relationship with more time for
patients and more holistic care [6-8]. Indeed, a compa-
rative Swiss national survey in 2006 showed that patients
of medical practices providing CAM document longer-
lasting and more severe health problems, but also higher
overall patient satisfaction with treatments than patients
of conventional (CON) practices [9]. This was especially
true for practices offering anthroposophic medicine (AM)
[10]. The public wish for more CAM includes stationary
care: the majority would prefer CAM to CON hospitals
given equal success rates [11] and opt for public financial
support of CON hospitals offering CAM [12]. This shows
that what is at stake is a meaningful integration of CAM
into CON within the public healthcare system, including
stationary forms of care.
If this is to happen, however, integrative medicine (IM)
needs to become an integral element of undergraduate
and postgraduate medical education, in addition to the
need to create an appropriate evidence base for the
safety and effectiveness of CAM methods as such. Also,
in the spirit of evidence-based medical education, the
evaluation of quality and effectiveness of IM education
will be necessary. A majority of those responsible for
representing medical schools in Germany, Switzerland
and Austria as well as their medical students favor the
integration of CAM into the medical system, but only a
limited number of courses on CAM have been intro-
duced and evaluated in undergraduate medical educa-
tion [13-15]. A promising development is the creation
and controlled evaluation of a clinical education ward
for IM at Witten/Herdecke University, Germany, where
final year undergraduate medical students learn to take
active care of patients under supervision in an IM setting,
integrating anthroposophic medicine (AM) into CON,
with a positive impact on the quality of care [16].
In the field of postgraduate medical training (PGMT) an
increasing need is articulated to include some forms of IM
[17], but so far little has been done to evaluate PGMT in
IM except for an internet-based on-line IM training pro-
gram implemented in family residency programs in the
United States [18]. In Germany and Switzerland some
CON hospitals offer forms of CAM [19,20] and some of
these take part in PGMT. Indeed, PGMT in an on-ward
form can be expected to be the richest and most effective
form of training in IM, because it usually provides more
systematic, interdisciplinary and scientific learning formats
in theory and practice, combined with responsible patient
work for more challenging patients, under direct supervi-
sion of a more diversified array of experienced trainers in
comparison to medical practices. Additionally, AM hospi-
tals usually have a more complete set of specific pharma-
cological and non-pharmacological AM treatments than
medical practices can offer [21].
AM hospitals in Germany and Switzerland have long-
standing and substantial experience in PGMT in IM
and can serve as models for such training. AM is an in-
tegrative form of CON which has developed since the
1920s [22]. It is based on a holistic concept that takes
account of physical, living, emotional, cognitive, spirit-
ual and social aspects in theory and practice [23]. It is
practiced by conventionally trained physicians with an
additional training in AM. In Germany and Switzerland
AM hospitals are well integrated in the public health-
care systems and are accredited for the official PGMT
of physicians in both countries [24-26]. PGMT in AM
hospitals includes CON and AM aspects in a completely
integrative way, i.e. conceptually as well as practically.
However, so far an evaluation of IM training in AM
hospitals is lacking.
For this reason and in view of public interest in IM we
conducted a comprehensive cross-sectional evaluation of
the subjectively perceived quality of CON and AM aspects
of PGMT among trainees and trainers in all AM hospitals
in Switzerland and Germany. In this paper we report on
the results relating to the basic dimensions of PGMT, the
working situation and the specific IM learning culture and
teaching structure. The analyses are differentiated for
Germany and Switzerland and for department sizes and
clinical disciplines but not for single departments or hos-
pitals. In addition, in order to provide a differentiated basis
for possible improvements to PGMT in AM hospitals, we
performed detailed quantitative and qualitative analyses of
specific problems in IM training in PGMT as well as
problem-solving options from the viewpoints of trainers
and trainees. For reasons of space these results have to be
published in two additional separate papers.
MethodsSurvey and institutions
We conducted an anonymous questionnaire-based cross-
sectional complete survey, i.e. among all trainer and
trainee physicians in all eleven German and four Swiss
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anthroposophic hospitals. The survey was carried out from
July - December 2010, and the first data analyses per-
formed in spring 2011. However, due to a lack of resources
and especially of personnel (pregnancy and motherhood in
one case and change of institutions in another), data pro-
cessing and the preparation of the manuscript were de-
layed, and submission was only possible at the end of
2013. Nevertheless our results still describe the first and
only evaluation of its kind and have remained highly valid
for PGMT in AM. Our survey included 215 trainees and
184 trainers in Germany and 25 trainees and 30 trainers in
Switzerland. In Switzerland the survey took place within
the framework of the annual national PGMT quality as-
sessment of the Swiss Federation of Physicians (FMH),
carried out by the Swiss Federal Institute of Technology
Zurich (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich,
ETHZ). In Germany it was undertaken in agreement with
the German Medical Association (Bundesärztekammer) in
Berlin, but for logistical reasons outside regular national
assessments, and always carried out by ETHZ. The paper
and pencil questionnaires were distributed personally to
each trainer and trainee who, upon completion, sent them
directly back in a pre-stamped envelope, in Switzerland to
the ETHZ, in Germany to WHU, which collected them
and sent them on to the ETHZ. The survey was anonym-
ous for the physicians and semi-anonymous for the institu-
tions, with codes for the training departments and clinical
disciplines but without identification of respondents. All
quantitative data analyses were carried out at ETHZ, and
all free-text answers were analyzed qualitatively at WHU.
All data were handled according to the German and Swiss
data protection laws. In Germany, the adherence of the
procedure to data protection law was cross-checked by the
data-protection officer of WHU. As in all the other na-
tional and regular surveys on the quality of PGMT in
Swiss and German hospitals carried out by the ETHZ over
the past 10 years in cooperation with the Swiss Federation
of Physicians and the German Medical Association and in
accordance with German and Swiss national standards,
there was no need to obtain an ethics approval from an
ethics committee and informed written consent from the
participants prior to the assessment for this study, because
a survey of this kind for educational quality assessment -
which is not accompanied by physical or psychological
burden - is explicitly excluded from the definition of “re-
search projects on human subjects” for which an ethics ap-
proval is necessary [27].
Questionnaire
The assessment instrument was a paper and pencil ques-
tionnaire in two versions, one for trainees and one for
trainers, each consisting of two parts. The first part was
identical to the questionnaire that had been developed
and validated in Zurich for the annual PGMT quality
assessment in hospitals in Switzerland and Germany.
The questionnaire was first developed in 2003 for the an-
nual national assessment of the subjectively perceived
quality of postgraduate medical education in all hospitals
in Switzerland. Content validity was ascertained in cooper-
ation with the national steering board for postgraduate
medical education, consisting of the officers in charge and
trainees of the different medical disciplines. After the an-
nual data assessments, item analyses were performed and
the optimized questionnaire submitted to and approved
by the steering board. The questionnaire contained eight
pages with 71 questions for trainees, and eight pages with
67 questions for trainers [28]. The major subject domains
of this part in both versions covered questions on general
(CON) aspects of PGMT, including Global Satisfaction
with residency training (4 questions), Clinical Competen-
cies (28), Learning Culture (7), Leadership Culture (6),
Error Management (4), Culture of Decision Making (4),
Department Culture (4), and Evidence-Based Medicine
(4). Further questions (12) included the working situation
and baseline characteristics of respondents as well as a
module on respondents’ attitudes towards CAM [29]. The
main answer format for the questions consisted of a 6-
point scale corresponding to the national school grade sys-
tems, i.e. 1 for best and 6 for worst scores in Germany,
and the inverse in Switzerland. Swiss scales were recoded
to the German system for calculation purposes.
The second part of the questionnaire was developed by
the WHU authors (SE, PH) jointly with ETHZ (PO) to as-
sess AM aspects of PGMT and their integration in CON
PGMT [30]. It consisted of four pages with 22 questions
for the trainees and three pages with 20 questions for the
trainers. The major domains in this part in both versions
covered Overall Satisfaction (4 questions for trainees; 3 for
trainers), Clinical Competencies in AM (2, with 16 sub-
questions for trainees; 1, with 9 sub-questions for trainers),
integration of AM and CON (2; 2), teaching and continu-
ing education (5; 7), structural problems and problem
solving (including free-text answers) (5; 4), and personal
data (2; 2). The questions about the working situation,
integration and structural problems were included as im-
portant indicators for educational quality because the fea-
tures they covered were considered to be prerequisites for
optimal integrative medical education: a working situation
that allows for the completion of work as well as conti-
nuing education during instead of outside contractually
agreed working hours, an active integration of conven-
tional and complementary elements through functioning
role models provided by trainers as well as in daily prac-
tice, and department structures that include regular events
explicitly related to integrative medicine such as personal
training career supervision, bedside teaching, educational
events or study groups as well as the time to take part in
these events.
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Data analysis
Quantitative data were analyzed descriptively at ETHZ,
allowing for an a priori defined comparison between a)
Swiss and German AM hospitals, b) CON and AM aspects
of PGMT, c) trainers and trainees, d) clinical disciplines,
and e) department sizes. As our survey was not carried out
on random samples or subsets of the targeted populations
but consisted of a census, covering the whole cross-
sectional population of trainees and trainers in PGMT in
AM hospitals in Germany and Switzerland, interferential
statistics such as multivariate analyses were not planned.
Also, due to the very small size of the relevant samples
(often considerably fewer than ten), multivariate ana-
lyses were not possible. Pearson correlation was calculated
(two-tailed) to investigate the relationship between specific
quality dimensions of PGMT and department size as de-
fined by numbers of trainees per department. Inter-group
differences were calculated using the two-sided Wilcoxon
matched-pair test for dependent variables and the Mann–
Whitney U-test for independent variables (the different
distributions deviated from normality). The level of signifi-
cance was set at p < 0.05. In order to calculate the statis-
tical difference between Global Satisfaction scores of
trainers and trainees, the scale for trainees had to be
adapted (reduction from four to three items) in order to
be identical with the scale for trainers (three items). A
statistical comparison of Clinical Competency in AM and
CON was not possible because of content differences be-
tween the different scales, and a statistical comparison of
the trainee and trainer scores for Clinical Competency
was not possible due to the different direction of the re-
spective questions. To calculate the overall score differ-
ences in basic PGMT dimensions between Germany and
Switzerland, we included a comparison of departments of
comparable size in both countries (seven or less trainees
per department, corresponding to seven as being the high-
est number of trainees in the largest Swiss department),
because PGMT dimensions correlated with department
size and, in contrast to Germany, Swiss hospitals had only
small and medium-sized but no large departments (prede-
fined as 1–3, 4–10 and 11 or more trainees per depart-
ment). Cronbach’s alpha was calculated for internal
consistency of the questionnaire scales.
Results and discussionReturn rate
In Germany, 89/215 (41.39%) questionnaires for trainees
and 78/184 (42.39%) for trainers were returned, in
Switzerland the corresponding numbers were 19/25
(76%) for trainees and 22/30 (73.33%) for trainers.
Baseline characteristics of respondents
The baseline characteristics of both trainers and trainees
differed considerably in the two countries. Whereas senior
physicians constituted the majority of trainers in Germany,
the majority in Switzerland were assistant medical directors
and medical directors (Table 1).
Amongst the trainees the mean year of graduation dif-
fered by only about three months, but in Germany the
completed mean duration of postgraduate medical educa-
tion was one year longer than in Switzerland and the
mean duration of work in their departments 18 months
longer (Table 2). This was due to a small number of rela-
tively older physicians in a resident position for over ten
years (N = 13, 14.4%), whereas in Switzerland no one
exceeded nine years (details not shown). Age was not re-
corded in order to avoid possible identification and thus
violate the anonymity of respondents. In addition, trainees
in Switzerland had a more international background (the
majority actually coming from Germany), a higher per-
centage of females and of full-time employees, and most
(71%) intended to specialize in general or family medicine,
whereas their colleagues in Germany had broader aims for
different specialties, the largest portion (24%) for internal
medicine.
Reliability of questionnaire scales
In both countries, in all trainee answers Cronbach’s alpha
for the scales of the major dimensions were excellent
(>0.90) or good (>0.80) (except for Error Management in
Germany) (Table 3); they were also excellent in trainers’
ratings of Global Satisfaction and Clinical Competencies
in AM. However, except for Global Satisfaction with CON
and Evidence-based Medicine in Switzerland, alpha-values
of the trainers were not more than acceptable (>0.70), in
some cases even questionable (>0.60) or low (>0.50).
Global satisfaction and clinical competency training in
conventional and anthroposophic postgraduate medical
training in Germany and Switzerland, perceived by
trainees and trainers
In Germany, the trainers expressed significantly more
mean Global Satisfaction with CON aspects of PGMT
compared to AM aspects (two-sided Wilcoxon Matched-
Pair Test, U = −2.87, p < 0.01 [Figure 1, bars on left side]).
Other graphically visible differences were not significant: in
both countries more mean Global Satisfaction of trainees
Table 1 Baseline characteristics of trainers in Germany
and Switzerland
Trainers Germany Switzerland
Function N Valid% N Valid%
Senior physician 45 60.0 5 22.7
Staff specialist 4 5.3 2 9.1
Assistant medical director 15 20.0 10 45.5
Medical director 9 12.0 5 22.7
Other 2 2.7 0 0
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compared to trainers in CON and AM, and in Switzerland
better scores for AM than CON as rated by trainees as well
as trainers. In the comparison of both countries, the
trainees’ as well as the trainers’ Global Satisfaction with
AM aspects of PGMT was significantly lower in German
than in Swiss hospitals (p < 0.05, 2-tailed Mann–Whitney
U-test, trainees: U = −2.03, trainers: U = − 1.97) . This sig-
nificance was lost when only the departments of compar-
able size (seven or less trainees) were compared (details
not shown).
A statistical score comparison of CON with AM com-
petencies and of trainee and trainer scores was not pos-
sible for Clinical Competency training (see Data analysis
section). In Germany (but not Switzerland) the mean
training quality for Clinical Competencies received a
similar rating from trainees and trainers, and it was bet-
ter for CON than AM competencies (Figure 1, bars on
right side). However, the statistical comparison of like
scales and groups in both countries revealed that in
Switzerland the Clinical Competency training for CON
Table 2 Baseline characteristics of trainees in Germany and Switzerland
Germany Switzerland
Educational status N Mean (SD) N Mean (SD)
Year, Graduation from university 84 2003.21 (6.65) 19 2002.95 (6.81)
Years, duration of postgraduate medical education 88 4.93 (5.02) 18 3.96 (2.95)
Months, duration of working in this department 85 25.76 (26.21) 17 7.94 (4.16)
Gender Male Female Male Female
33 (38.4) 53 (61.6) 5 (26.3) 14 (73.7)
Intended specialty N (valid%) N (valid%)
Family/general internal medicine 11 (14.7) 10 (71.4)
Internal medicine (incl. subspecialties) 18 (24.0) 2 (14.3)
Gynecology & obstetrics 12 (16.0) 2 (14.3)
Pediatrics 8 (10.7) -
Psychiatry, psychosomatics, psychotherapy. 14 (15.6) -
others* 12 (15.8) -
Employment
Full-time (95% or more) 13 (16.0) 14 (73.7)
Part-time (76-94%) 63 (77.8) 2 (10.5)
Part-time (50-75%) 5 (6.2) 3 (15.8)
Country of graduation
Germany 81 (94.2) 10 (52.6)
Switzerland 1 (1.2) 4 (21.1)
other 4 (4.7)** 5 (26.3)***
*Anesthesiology; general, orthopedic & traumatic surgery, neurosurgery; neurology, pediatric & adolescent psychiatry, radiology: **Italy; other. ***Austria & other
European Union; other.
Table 3 Cronbach’s alpha of the questionnaire scales for the basic dimensions of postgraduate medical training
Quality dimensions Trainees in Germany Trainees in Switzerland Trainers in Germany Trainers in Switzerland
Global Satisfaction CON 0.94 0.95 0.69 0.88
Global Satisfaction AM 0.92 0.89 0.92 0.94
Clinical Competencies CON 0.95 0.96 0.75 0.74
Clinical Competencies AM 0.93 0.89 0.94 0.96
Learning Culture 0.91 0.93 0.53 0.76
Leadership Culture 0.92 0.93 0.61 0.73
Error Management 0.6 0.87 0.57 0.79
Culture of Decision Making 0.87 0.86 0.72 0.67
Department Culture 0.88 0.95 0.6 0.78
Evidence-based Medicine 0.91 0.95 0.76 0.89
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received significantly better grades from trainees than in
Germany (2-tailed Mann–Whitney U-test, U = −2.34,
p < .05) and that the same was true for AM as perceived
by trainees (U = −2.46, p < .05) as well as by trainers
(U = −3.68, p < .001). When calculated for departments of
comparable size only, the country differences for Clinical
Competencies in AM remained significant both for
trainees (U = −1.97, p < .05; Germany, mean ± SD: 2.99 ±
1.08, n = 45; Switzerland: 2.39 ± 0.95, n = 16) as well as
trainers (U = −3.56, p < .001; Germany: 3.21 ± 1.29, n = 52;
Switzerland: 2.12 ± 1.01, n = 22).
Basic dimensions of postgraduate medical training and
size of hospital departments in Germany and Switzerland
As the size of clinical departments as measured by the
number of trainees per department varied considerably
(range 1–19), and as many departments were only small
(1–3 trainees) or medium-sized (4-10 trainees), a statistical
comparison of department groups according to the pre-
defined size groups “small”, “medium sized” or ”large” (11
and more) was not feasible. We examined the relationship
of department size and the basic quality dimensions of
PGMT as perceived by the trainees by calculating the
Pearson-correlation (two-tailed testing) between them
(Table 4). In German hospitals, there was a consistent
positive correlation between increasing department size
and decreasing quality. This was statistically significant for
all dimensions except Clinical Competencies in AM, Error
Management, and Evidence-based Medicine. In Switzerland
however, department size correlated with increasing qual-
ity, albeit without statistical significance. Unlike Germany,
Swiss hospitals had no large, but only medium-sized and
small clinical departments. Compared to Germany, trainees
in Swiss hospitals not only gave significantly better scores
for Global Satisfaction with AM as well as Clinical Compe-
tency training in CON and AM (see above, and Table 4),
but also for Error Management, Culture of Decision
Making and Evidence-based Medicine. However, if calcu-
lated for departments of comparable size, apart from Clin-
ical Competency training in AM (see above), only the
difference for Culture of Decision Making remained sig-
nificant (Table 4).
Global satisfaction, quality of clinical competency training
and clinical disciplines in German and Swiss hospitals,
perceived by trainees
In most clinical disciplines of German anthroposophic
hospitals, mean Global Satisfaction with CON aspects of
PGMT was higher than with AM aspects: AM only re-
ceived better mean scores than CON in internal medicine
and the same was true for internal medicine in Swiss hos-
pitals (Table 5). Yet these differences were statistically sig-
nificant only for gynecology and obstetrics. As regards the
quality of Clinical Competency training, practically all dis-
ciplines in both countries – except gynecology and obstet-
rics in Switzerland – had better mean scores for CON
Figure 1 Global satisfaction with and quality judgment of competency training in conventional (CON) and anthroposophic (AM)
aspects of postgraduate medical training in Germany and Switzerland. Rating by trainees (light bars) and trainers (dark). 1 indicates thehighest, 6 the lowest possible degree of perceived satisfaction or quality. Means, standard deviations and valid numbers of respondents;statistically significant differences between indicated groups. (for U-values consult text).
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than for AM aspects of PGMT. Due to different questions
in the Clinical Competency scales for CON and AM, no
statistical comparisons could be made between these fea-
tures. The comparison of the quality of Clinical Compe-
tency training in internal medicine in German and Swiss
hospitals showed significantly better scores for Switzerland
both in CON and AM aspects of internal medicine.
Working situation in German and Swiss anthroposophic
hospitals
As an indicator of the perceived working situation in the
departments studied we used the self-indicated ability of
the trainees to complete their work as well as their con-
tinuing education during the contractually agreed working
hours. Table 6 shows better mean scores for completion of
work as well as continuing education in Switzerland. How-
ever, when scores were correlated to department size,
German departments showed a less favorable working
situation for larger departments which is statistically sig-
nificant for work completion and displayed a trend (p <
0.1) for continuing education. If only departments of a
comparable size were compared for both countries (seven
or less, corresponding to the largest Swiss department size
of seven trainees), then Switzerland scored significantly
better for completion of continuing education.
Integrative learning culture in German and Swiss
anthroposophic hospitals
As indicators for an integrative learning culture that fos-
ters trainees’ competencies to integrate AM elements into
CON in clinical practice, we used the questions shown in
Table 7, enquiring about trainers as integrative role
models and about the combination of CON and AM in
daily clinical work. In Switzerland, department size corre-
lated moderately with both aspects of integrative learning
culture, suggesting some quality increase with increasing
Table 4 Basic dimensions of postgraduate medical training as perceived by trainees and size of hospital departments
in Germany and Switzerland
Basic dimensions ofpostgraduate medical training
German hospitals Swiss hospitals Comparison of Germanand Swiss departments
Mean ± SD, (valid n);Values for dpts. ≤ 7
Correlationcoefficienta,p-value
Mean± SD, (valid n)Values for dpts. ≤ 7
Correlationcoefficienta
p-value
U-valueb, p-valueValues for dpts. ≤ 7
Global Satisfaction CON 2.73 ± 1.39, (88) r = .38, p < 0.001 2.58 ± 1.53, (19) r = −.12, n.s U = −.63, n.s.
2.41 ± 1.27, (46) 2.58 ± 1.53, (19) U = −.19, n.s.
Global Satisfaction AM 2.92 ± 1.29, (88) r = .32, p < 0.01 2.2 ± 1.03, (15) r = −.26, n.s. U = −2.03, p < .05
2.63 ± 1.11, (46) 2.2 ± 1.03, (15) U = −1.29, n.s.
Clinical Competencies CON 2.57 ± 0.78, (88) r = .31, p < 0.01 2.16 ± 0.88, (19) r = −.22, n.s U = −2.34, p < .05
2.47 ± 0.78, (46) 2.16 ± 0.88, (19) U = −1.68, n.s
Clinical Competencies AM 3.13 ± 1.13, (86) r = .13, n.s. 2.39 ± 0.95, (16) r = −.36, n.s. U = −2.46, p < .05
2.99 ± 1.08, (45) 2.39 ± 0.95, (16) U = −1.97, p < .05
Learning Culture 2.54 ± 1.05, (88) r = .34, p < 0.01 2.32 ± 1.2, (19) r = −.07, n.s. U = −1.06, n.s.
U = −.34, n.s.2.29 ± 0.91, (45) 2.32 ± 1.2, (19)
Leadership Culture 2.6 ± 1.11, (88) r = .39, p < 0.001 2.49 ± 1.22, (19) r = −.11, n.s. U = −.55, n.s.
2.38 ± 1.03, (46) U = −.24, n.s.2.49 ± 1.22, (19)
Error Management 2.83 ± 1.22, (89) r = .09, n.s. 2.32 ± 1.43, (19) r = −.45, n.s. U = −1.97, p < .05
2.80 ± 1.26, (46) 2.32 ± 1.43, (19) U = −1.79, n.s.
Culture of Decision Making 2.13 ± 1.01, (88) r = .36, p < 0.01 1.53 ± 0.9, (19) r = −.21, n.s. U = −3.03, p < .01
1.93 ± 0.81, (45) 1.53 ± 0.9, (19) U = −2.44, p < .05
Department Culture 2.12 ± 0.98, (88) r = .53, p < 0.001 2.28 ± 1.53, (19) r = −.27, n.s. U = −.48, n.s.
1.78 ± 0.74, (46) 2.28 ± 1.53, (19) U = −.58, n.s.
Evidence-based Medicine 4.41 ± 1.19, (88) r = .17, n.s. 3.57 ± 1.76, (19) r = −.44, n.s. U = −2.00, p < .05
4.39 ± 1.21, (45) U = −1.83, n.s.aPearson-Correlation, 2-tailed; b2-tailed Mann–Whitney U-test; dpts. = departments; SD = standard deviation; r = correlation coefficient; n.s. = not significant;
CON = conventional medicine; AM = anthroposophic medicine.
Means and standard deviations of rating scores: 1 indicates the highest, 6 the lowest possible degree of quality; numbers of trainees; Pearson-correlation between
the basic quality dimensions of PGMT and size of hospital departments as measured by the numbers of trainees per department, a positive r-value signifying a
linear correlation between decreasing quality and increasing department size; all-over comparison of German and Swiss departments as well a comparison of
similar-sized departments (≤7 trainees per department, in italics).
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department size, albeit without statistical significance. In
Germany there was practically no correlation between de-
partment size and integrative learning culture. However,
although Swiss departments showed a better mean rating
of perceived integrative role models and of integrative
clinical practice, the difference between departments of
comparable size in both countries was not significant.
Integrative training structures in German and Swiss
anthroposophic hospitals
In order to assess structural department features that
foster the integrative aspects of PGMT in AM hospitals,
we asked trainees about regular personal career supervi-
sion in AM, educational events, bedside teaching, study
or working groups in AM, and the time to take part in
them (Table 8). The results indicate that Swiss AM hos-
pitals provide a higher rate and a higher frequency of
regular personal career supervision in AM, more or lon-
ger regular educational events during working hours,
more regular bedside teaching in AM and more AM
study or working groups, and that Swiss trainees have
more time to take part in them.
This is the first study worldwide to evaluate the quality
of PGMT in hospitals that integrate CON and CAM
within public healthcare systems, to the best of our know-
ledge. We chose AM as a form of CAM with a European
origin because of its well-known integrative care culture
in theory, practice and medical training as well as for
its longstanding experience in PGMT within the public
healthcare systems in Germany and Switzerland. Apart
from this, the strengths of this study lie in a) the focus on
one form of IM only, allowing for a defined profile of IM,
namely AM; b) its full survey of all the trainees and
trainers in PGMT in all AM hospitals in Germany and
Switzerland, the countries with the largest numbers of
AM hospitals worldwide; c) the broad assessment of
PGMT quality, including the official instrument for the
national yearly PGMT assessments in all hospitals of both
Table 5 Global satisfaction and quality of clinical competency training as perceived by trainees, and clinical disciplines
in German and Swiss hospitals
Clinicaldisciplines
CON in Germanhospitals
AM in Germanhospitals
CON in Swisshospitals
AM in Swisshospitals
U-valuea, p-valueb
U-valuea, p-valuec
U-valued, p-valuee
U-valued,p-valuef
Global Satisfactiong
Anesthesiology 2,13 ± 0,72 (4) 3,08 ± 1,01 (3) n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
Surgery 2,85 ± 1,78 (5) 3,35 ± 1,75 (5) n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
Gynecology &Obstetrics
1,77 ± 0,52 (13) 2,48 ± 1,05 (13) 3,17 ± 2,47 (3) 1,63 ± 0,18 (2) −1,97; <0,05 n.a. n.a. n.a.
Internal Medicine 3,23 ± 1,47 (33) 2,94 ± 1,39 (33) 2,25 ± 1,47 (12) 2,0 ± 0,99 (10) −1,85; n.s. −1,37; n.s. −2,10; <0,05 −1,91; n.s.
Pediatrics 3,41 ± 1,06 (11) 3,57 ± 1,18 (11) n.a. n.a. −0,72; n.s. n.a. n.a. n.a.
Psychiatry &Psychotherapy
2,60 ± 1,52 (15) 2,64 ± 1,37 (16) n.a. n.a. −0,25; n.s. n.a. n.a. n.a.
Other disciplines 1,61 ± 0,5 (7) 2,89 ± 0,83 (7) 3,13 ± 0,97 (4) 3,25 ± 0,9 (3) n.a. n.a. n.a. n.a.
All disciplines 2,73 ± 1,39 (88) 2,92 ± 1,29 (88) 2,58 ± 1,53 (19) 2,2 ± 1,03 (15) n.a. n.a. n.a. n.a.
Clinical Competenciesg
Anesthesiology 2,31 ± 0,65 (4) 4,0 ± 0,94 (3) n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
Surgery 2,81 ± 0,77 (5) 3,73 ± 1,81 (5) n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
Gynecology &Obstetrics
2,14 ± 0,44 (13) 3,09 ± 0,98 (13) 2,59 ± 0,94 (3) 1,72 ± 0,39 (2) n.a. n.a. n.a. n.a.
Internal Medicine 2,81 ± 0,95 (33) 3,05 ± 1,08 (33) 1,91 ± 0,78 (12) 2,14 ± 0,78 (10) n.a. n.a. −2,95; <0,01 −2,46; <0,05
Pediatrics 2,72 ± 0,5 (11) 3,47 ± 0,78 (11) n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
Psychiatry &Psychotherapy
2,54 ± 0,78 (15) 2,63 ± 1,27 (16) n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a.
Other disciplines 2,07 ± 0,21 (7) 3,44 ± 1,12 (5) 2,58 ± 1,07 (4) 3,35 ± 0,94 (4) n.a. n.a. n.a. n.a.
All disciplines 2,57 ± 0,78 (88) 3,13 ± 1,13 (86) 2,16 ± 0,88 (19) 2,39±0,95 (16) n.a. n.a. n.a. n.a.
a2-tailed Wilcoxon Matched-Pair test for dependent variables.bComparison of CON and AM in German hospitals.cComparison of CON and AM in Swiss hospitals.d2-tailed Mann–Whitney U-test for independent variables.eComparison of CON in German hospitals and CON in Swiss hospitals.fComparison of AM in German hospitals and AM in Swiss hospitals.gMean ± standard deviation (valid numbers of trainees), n.a. = not applicable; n.s. = not significant; CON = conventional medicine; AM = anthroposophic medicine.
Other disciplines = Family Medicine in Switzerland; Neurology, Neurosurgery and Radiology in Germany.
1 indicates the highest, 6 the lowest possible degree of perceived satisfaction or quality.
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Table 6 Working situation in German and Swiss anthroposophic hospitals as indicated by the trainees’ self-reported
ability to complete their work as well as their continuing education during contractually agreed working hours
“During the contractually agreed working hours I can complete my work to my full satisfaction” (1 indicates: “fully applies”, and 6: “does notapply at all”)
German hospitals Swiss hospitals
Mean ± standard deviation, (n) = valid numbers of trainees of all departments 3.75 ± 1.61 (89) 2.90 ± 1.60 (19)
Correlationa of score with department size, p-value r = 0.29, p < 0.01 r = 0.38, n.s.
Mean ± standard deviation, (n) = number of trainees of departments with 7 or less trainees 3.50 ± 1.57 (46) 2.90 ± 1.60 (19)
Comparison of German and Swiss departments ofcomparable size
Comparison of departments with 7 or less trainees. U-valueb, p-value U = −1.41, n.s.
“During the contractually agreed working hours I can complete my continuing education to my full satisfaction” (1 indicates: “fully applies”,and 6: “does not apply at all”)
German hospitals Swiss hospitals
Mean ± standard deviation, (n) = valid numbers of trainees of all departments 4.3 ± 1.43 (89) 3.37 ± 1.67 (19)
Correlationa of score with department size, p-value r = 0.19, n.s. (p < 0.1) r = 0.15, n.s.
Mean ± standard deviation, (n) = number of trainees of departments with 7 or less trainees 4.22 ± 1.25, (46) 3.37 ± 1.67 (19)
Comparison of German and Swiss departments ofcomparable size
Comparison of departments with 7 or less trainees. U-value, p-valueb U = −2.02, p < 0.05aPearson Correlation, 2-tailed; r = correlation coefficient; n.s. = not significant; b2-tailed Mann–Whitney U-test.
Correlation between rating scores and department size (number of trainees per department) and comparison between German and Swiss departments of
comparable size. A lower score corresponds to a better working situation.
Table 7 Integrative learning culture in German and Swiss anthroposophic hospitals as indicated by perceived role
models for the integration of conventional and anthroposophic medicine in daily clinical practice and by inclusion of
AM in daily work
“In my department the trainers are a good role model for complementing conventional medicine with anthroposophic medicine in dailyclinical work”. 1 indicates: “fully applies”, and 6: “does not apply at all”.
German hospitals Swiss hospitals
Mean ± standard deviation, (n) = valid numbers of trainees of all departments 2,60 ± 1,38 (87) 1,47 ± 0,92 (15)
Correlationa of score with department size, p-value r = 0.06, n.s. r = −0.30, n.s.
Mean ± standard deviation, (n) = number of trainees of departments with 7 or less trainees 2.42 ± 1.37 (45) 1.47 ± 0.92 (15)
Comparison of German and Swiss departments ofcomparable size
Comparison of departments with 7 or less trainees. U-valueb, p-value U = −0.83, n.s.
“In my department conventional medicine and anthroposophic medicine are equally included in daily clinical work”. 1 indicates: “fullyapplies”, and 6: “does not apply at all”.
German hospitals Swiss hospitals
Mean ± standard deviation, (n) = valid numbers of trainees of all departments 2,62 ± 1,48 (87) 1,44 ± 0,63 (16)
Correlationa of score with department size, p-value r = 0.12, n.s. r = −0.36, n.s.
Mean ± standard deviation, (n) = number of trainees of departments with 7 or less trainees 2.58 ± 1.57 (45) 1.44 ±, 0.63 (19)
Comparison of German and Swiss departments ofcomparable size
Comparison of departments with 7 or less trainees. U-valueb, p-value U = −0.73, n.s.aPearson Correlation, 2-tailed; r = correlation coefficient; n.s. = not significant; b2-tailed Mann–Whitney U-test.
Trainees’ ratings (a lower score corresponds to a better integration); correlation between rating score and department size (number of trainees per department);
comparison between German and Swiss departments of comparable size.
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countries as well as a specific instrument for AM; and c)
its direct link to two consecutive investigations on specific
problems and problem solving options for integrative
PGMT in AM hospitals.
However, our study also has limits. a) A weakness of the
study is the low return rate from trainees (41%) and
trainers (42%) in Germany; and in Switzerland the advan-
tage of higher return rates (trainees 76%, trainers 73%) is
hampered by the small absolute numbers of respondents,
so that selection and detection bias cannot be excluded. b)
The absolute numbers in the different groups (disciplines
and country comparisons) differed considerably, and the
baseline characteristics of the respondents varied greatly
with respect to the professional status of the trainers as
well as gender, part-time work, national background, dur-
ation of resident status and intended specialty (Tables 1
and 2). c) Also, due to small sample sizes, multivariate
analyses were not possible (see Data analyses section). d)
Due to a lack of personnel and resources, processing the
data from 2010 was only possible after a delay. However,
as this is still the first and only investigation of its kind
and the situation of PGMT in AM hospitals has basically
remained the same or deteriorated due to increasing eco-
nomic pressure (see Discussion), our results are still highly
valid for PGMT in AM hospitals.
With regard to Global Satisfaction with and perceived
quality of Clinical Competency training, Swiss anthro-
posophic hospitals surpassed German ones due to signi-
ficantly higher Global Satisfaction with and significantly
better Clinical Competency training in AM aspects of
PGMT in the perception of trainers as well as trainees
and, similarly, a significantly better Clinical Competency
training in CON as viewed by trainees (Figure 1). At the
level of clinical disciplines, internal medicine received
significantly better ratings from trainees for Global Satis-
faction with CON as well as for Clinical Competency
training in CON and AM in Swiss than in German hospi-
tals (Table 5). When the comparison was confined to de-
partments of comparable size (seven or less trainees),
statistical significance was retained for Clinical Compe-
tency in AM, but lost for the differences in Global Satis-
faction with AM and in Clinical Competency training in
CON (Table 4). The same phenomenon applies to Error
Management, Culture of Decision Making and Evidence-
based Medicine which scored significantly better in Swiss
hospitals, but – with the exception of Culture of Decision
Making – lost significance when only equal-sized depart-
ments were compared (Table 4).
The latter finding appears to be connected to the inverse
correlation we found between department size and quality
of basic PGMT dimensions. In German but not Swiss hos-
pitals, increasing department size correlated consistently,
i.e. in all ten quality dimensions, and significantly in seven
of these, with decreasing quality of PGMT (Table 4). A
plausible explanation for this correlation can be seen in
the department size as such, with small sizes favoring
close contacts and easier organization. This might save
time and thus influence the workload. In contrast to Swiss
Table 8 Structural department features for the training of
anthroposophic medicine within postgraduate medical
education in Germany and Switzerland as perceived by
trainees
“Does your postgraduate medical training in anthroposophicmedicine include regular personal training career supervision?”
If yes: every 6 months, every 12 months?
German hospitals Swiss hospitals
Yes 12 (14.6%) (every 6 months) 9 (56.3%) (every 6 months)
20 (24.4%) (every12 months)
3 (18.8%) (every12 months)
No 50 (61.0%) 4 (25%)
“Does your postgraduate medical training department offerregular educational events during working hours (courses,seminars, lectures)?”
If yes: hours per week, mean ± SD (n)
German hospitals Swiss hospitals
Yes 62 (72.9%) 10 (90.9%)
Hours: 1.73 ± 1.56 (59) Hours: 2.52 ± 1.43 (15)
No 23 (27.1%) 1 (9.1%)
“Does your postgraduate medical training department organizeregular bedside teaching in anthroposophic medicine?”
If yes: hours per week, mean ± SD (n)
German hospitals Swiss hospitals
Yes 25 (29.4%) 9 (60%)
Hours: 2.63 ± 2.04 (24) Hours: 2.50 ± 1.73 (9)
No 50 (58.8%) 6 (40%)
Don’tknow
10 (11.8%) 0 (0%)
“Does your postgraduate medical training department offeranthroposophic medical study or working groups?”
Hours per week, (%)
German hospitals Swiss hospitals
Yes 60 (74.1%) 15 (100%)
No 12 (14.8%) 0 (0%)
Don’tknow
9 (11.1%) 0 (0%)
“If yes, do you have the time to take part in these study orworking groups?”
Answer options aggregated: Yes = “yes” + “rather yes”;No = “rather no” + “no”
Hours per week, (%)
German hospitals Swiss hospitals
Yes 30 (43.5%) 11 (73.3%)
No 39 (56.5%) 4 (26.7%)
The table shows valid numbers and percentage of responding trainees (in
brackets); means ± standard deviations (SD) of hours.
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anthroposophic hospitals, German hospitals not only had
small and medium-sized (1–3 and 4–10 trainees, respect-
ively) but also large-sized departments (11 or more
trainees). In fact, our analysis of the working situation re-
vealed a statistically significant negative correlation of de-
partment size, with reduced ability for work completion
during official working time, and a similar trend for the
completion of continuing education in Germany alone
(Table 6). This concurs with our additional analysis of the
problem with PGMT in AM hospitals which revealed in-
sufficiently well-organized work as the next most import-
ant obstacle to optimal integrative PGMT after too heavy
a work load and too much administrative work, especially
in Germany [31].
The differences described between Germany and
Switzerland may also be due in part to differences in
healthcare systems. The DRG system, for example, existed
in Germany at the time of our survey but not in
Switzerland. In Germany, the DRG system has led to con-
siderable dissatisfaction, forcing hospitals to extremely
tight personnel schedules, a forced increase in case num-
bers, a drastically heavier work load and a critical shortage
of funding [32,33]. It is highly likely that this situation has
a significant impact on PGMT. This corresponds to the
better working situation in Switzerland shown by our
study, even for departments of comparable size (Table 6),
and also with the results of our additional problem ana-
lysis: in Germany to a greater degree than in Switzerland,
trainees as well as trainers identified excessive working
hours, an overload of work and too much administrative
work as the most important obstacles to optimal integra-
tive PGMT with AM [31].
However, there must be also other factors than size and
workload which are responsible for the reported differ-
ences between the two countries. In Switzerland, with only
small and medium-sized departments, there was a statis-
tically non-significant but consistently negative correlation
between department size and scores for PGMT quality
dimensions (a lower score indicating higher quality)
(Table 4). In addition, the significantly better scores in
Switzerland for Clinical Competencies in AM remained
significant for both trainees and trainers, even when only
departments of similar size are compared (Figure 1). A
reason for this difference can be identified in the better
structural department features aimed specifically at a sys-
tematic training of AM in PGMT: Swiss hospitals provided
a higher rate and a higher frequency of regular personal
career supervision related to AM, more or longer regular
educational events during working hours, more regular
bedside teaching in AM and more AM study or working
groups, and trainees in Swiss hospitals have more time to
take part in these (Table 8). Learning Culture, however,
was not statistically different between the two countries,
despite better mean ratings of perceived integrative role
models and of the actual integration of AM into daily clin-
ical practice amongst Swiss trainees (Table 7). Theoretic-
ally, Swiss trainers might be expected to have a higher
level of knowledge and experience in AM, with relatively
more assistant medical directors or directors in trainer
functions compared to the senior physicians occupying
this role in Germany (Table 1).
A last finding to discuss is the better mean ratings for
Global Satisfaction and Clinical Competencies in CON
compared to AM in most clinical disciplines, especially
in Germany (Figure 1 and Table 5). The reasons for this
are unclear. Quantitatively, CON elements play a much
more important role in PGMT than AM, the elements
of which provide but a complementary extension thereof
[23]. Also, as already mentioned, suboptimal teaching
structures and working conditions as well as their causes
may lead to insufficient PGMT in AM and thus to re-
duced levels of Global Satisfaction and Clinical Compe-
tencies, a situation that we have identified as a plausible
reason for the generally better quality of PGMT in
Switzerland.
ConclusionIn this first evaluation of on-ward PGMT in IM we exam-
ined the quality of PGMT as experienced by trainees and
trainers in all anthroposophic hospitals in Germany and
Switzerland (full survey). These hospitals are part of the
national public healthcare systems. They use and teach the
integration of AM into CON in this context. Swiss hospi-
tals significantly exceeded German ones in basic dimen-
sions of PGMT such as Clinical Competency in AM in
general and notably in internal medicine where the same
was true for Clinical Competencies in CON. Possible rea-
sons for the better performance of Swiss hospitals lie
partly in their better structural department features aimed
at a systematic training of AM in PGMT. However, the
better performance of Swiss hospitals in other dimensions
such as Global Satisfaction lost statistical significance
when department size was accounted for. In German hos-
pitals with their larger clinical departments, department
size was negatively correlated with quality of PGMT as
well as with the working situation. Apart from department
size, the latter may also be influenced by systemic prob-
lems connected with increased workload, financial and
time pressure such as the DRG system which was only op-
erative in Germany. Consequently, the ability to complete
continuing education during working hours in depart-
ments of comparable size was significantly better in
Switzerland. Thus, our results suggest that structural,
systemic (especially economic) and possibly other rea-
sons may be responsible for the suboptimal quality of
AM and CON aspects in integrative PGMT. For this
reason, we will publish two additional papers containing
a thorough analysis of the obstacles to an optimal
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integrative PGMT with AM as well as possible solutions
to these problems [31,34].
Abbreviations
AM: Anthroposophic medicine; CAM: Complementary and alternativemedicine; CH: Switzerland (Confoederatio Helvetica); CON: Conventionalmedicine; D: Germany; DRG: Disease related groups; IM: Integrative medicine;PGMT: Postgraduate medical training; TE: Trainees; TR: Trainers.
Competing interests
None of the authors have financial or non-financial competing interests.
Authors’ contributions
PH and SE conceived the overall study idea and developed the researchdesign jointly with PO. PO provided the questionnaire for CON aspects ofPGMT and performed the statistical evaluation, SE and PH developed themodule for AM aspects of PGMT along with PO. SE and PO organized andcarried out the survey. PH drafted the content and JW provided theillustrations and formal aspects of the manuscript. SE, PO, JW and BBcontributed to the final form of the manuscript. All authors read andapproved the final manuscript.
Acknowledgements
We thank Dr. Friedrich Edelhäuser and Dr. Christian Scheffer of theIntegrated Curriculum for Anthroposophic Medicine (ICURAM) of Witten/Herdecke University for their comments on the assessment plan in the earlyphase of protocol development, Prof. Michael Siegrist of the Swiss FederalInstitute of Technology Zürich (ETHZ) for advice in design and statistics,Rebecca Leins and Lea Burgermeister (ETHZ) for support in statistics, LisaBossmann of Witten/Herdecke University for carefully checking themanuscripts for typing errors and formal correctness, and Lynda Hepburn forlanguage corrections.
Author details1Gerhard Kienle Chair for Theory of Medicine, Integrative andAnthroposophic Medicine, Institute of Integrative Medicine, Witten/HerdeckeUniversity, Gerhard-Kienle-Weg 4, D-58313 Herdecke, Germany. 2Institute forEnvironmental Decisions (IED) Consumer Behavior, Swiss Federal Institute ofTechnology (ETH), Zürich, Switzerland.
Received: 11 December 2013 Accepted: 4 June 2014
Published: 16 June 2014
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doi:10.1186/1472-6882-14-191Cite this article as: Heusser et al.: The subjectively perceived quality ofpostgraduate medical training in integrative medicine within the publichealthcare systems of Germany and Switzerland: the example ofanthroposophic hospitals. BMC Complementary and Alternative Medicine2014 14:191.
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Originalarbeit · Original Article
Forsch Komplementmed 2014;21:223–230 Published online: August 17, 2014
DOI: 10.1159/000366187
Univ.-Prof. Dr. med. Peter HeusserLehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische MedizinInstitut für Integrative Medizin, Universität Witten/HerdeckeGerhard-Kienle-Weg 4, 58313 Herdecke, [email protected]
© 2014 S. Karger GmbH, Freiburg1661-4119/14/0214-0223$39.50/0
Accessible online at: www.karger.com/fok
Fax +49 761 4 52 07 [email protected]
SchlüsselwörterÄrztliche Weiterbildung · Evaluation · Qualität · Probleme · Anthroposophische Medizin · Integrativmedizin
Zusammenfassung Hintergrund: Die anthroposophischen Kliniken arbeiten integrativme-dizinisch, indem sie konventionelle Medizin (KON) anthroposophisch-medizinisch (AM) ergänzen. Die Integrativmedizin wird dabei in der ärztlichen Weiterbildung vermittelt. Im Rahmen einer erstmaligen Un-tersuchung der Weiterbildungsqualität an anthroposophischen Klini-ken analysierten wir die Probleme dieser Weiterbildung aus Sicht der Assistenzärzte und Weiterbilder. Methodik: Im Rahmen der Erhebung führten wir eine anonymisierte Querschnittsbefragung aller Assistenz-ärzte und aus- und weiterbildenden Ärzte (Weiterbilder) der 15 AM-Kliniken in Deutschland (DE) und der Schweiz (CH) mit Fragebögen der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich durch. Der Fra-gebogen war durch ein anthroposophisches Modul ergänzt. Zudem führten wir deskriptive Statistiken zu den skalierten Fragen, einen sta-tistischen Gruppenvergleich mittels zweiseitigem Mann-Whitney-U-Test und eine qualitative Inhaltsanalyse (Mayring) der Freitextantwor-ten sowie eine Problemanalyse durch. Ergebnisse: Die Rücklaufquote in DE umfasste 89 von insgesamt 215 (41.39%) befragten Assistenzärz-ten und 78 von 184 (42.39%) Weiterbildern. In CH füllten 19 von 25 (76%) Assistenz-ärzten und 22 von 30 (73.33%) Weiterbildern die Frage-bögen aus. Die Freitextoption zur Problemanalyse in DE und CH wurde von insgesamt 16 (14,8%) Assistenzärzten und 20 (20%) Weiterbildern genutzt. Zu den Hauptproblemen zählen ein Übermaß an Arbeitsbelas-tung, Mängel bei der Arbeitsorganisation, Kompetenzabgrenzung, in-terprofessionelle Zusammenarbeit, personelle und finanzielle Ressour-cen (Weiterbilder), Bezahlung (Assistenzärzte DE), Praxisbezogenheit der AM (Assistenzärzte und Weiterbilder DE), Fach- oder didaktische Kompetenz der Weiterbilder, fehlendes Interesse der Assistenzärzte an AM, Aneignungs- und Umsetzungsprobleme in AM, fehlendes Weiter-bildungscurriculum in AM sowie Spannungen zwischen AM und KON. Als Gründe für die Unterschiede zwischen DE und CH werden die Exis-tenz größerer Abteilungen und das DRG-System in DE sowie bessere strukturelle Bedingungen für die AM-Weiterbildung in CH diskutiert. Schlussfolgerung: Hauptprobleme der Weiterbildung in AM betreffen zum Teil unspezifische und systemische Aspekte, aber auch spezifische Probleme der AM selbst. Um konkrete Ansatzpunkte für Problem- lösungsoptionen zu schaffen, soll diese Untersuchung ergänzt werden durch eine Analyse von Problemlösungsvorschlägen aus Sicht der betroffenen Assistenzärzte und Weiterbilder.
KeywordsPostgraduate medical training · Evaluation · Quality · Problems · Anthroposophic medicine · Integrative medicine
Summary Problems in Integrative Postgraduate Medical Training of Physicians
at Anthroposophic Hospitals in Germany and Switzerland
Background: Anthroposophic hospitals provide integrative medical care by complementing conventional (CON) with anthroposophic med-icine (AM). They teach integrative medicine in postgraduate medical training (PGMT). In a first evaluation of PGMT quality in AM, we ana-lyzed the problems of this training from the perspectives of trainers and trainees. Method: We conducted an anonymous cross-sectional full survey of all trainee and trainer physicians at the 15 AM hospitals in Germany (DE) and Switzerland (CH) with questionnaires of the Swiss Institute of Technology (ETH) Zürich, complemented by a module for AM. We also conducted descriptive statistics for questions with an-swering scales as well as calculations of group differences (two-tailed Mann-Whitney U test) and a qualitative content analysis (Mayring) of free text answers related to the problem analysis. Results: The response rate in DE embraced 89 out of 215 (41.39%) surveyed trainees and 78 out of 184 (42.39%) trainers; in CH, the response rate comprised 19 out of 25 (76%) trainees and 22 out of 30 (73.33%) trainers. Free text an-swers related to problem analysis in DE and CH were given by 16 out of 108 (14.8%) trainees and by 20 out of 100 (20%) trainers, overall. Perceived main problems include work overload; shortcomings in work organization; delimitation of competences; interprofessional cooperation; financial resources (trainers); wages (trainees DE); practi-cal relevance of AM (trainees and trainers in DE); professional or didactic competence of trainers; lack of interest in AM (trainees); problems with learning and practicing AM; no curriculum for postgraduate medical training in AM; tensions between AM and CON. Explanations for the differences between DE and CH include larger departments and the DRG system in DE, but also better structural conditions for AM PGMT in CH. Conclusion: Main problems of PGMT in AM include not only non-specific and systemic aspects, but also AM-specific issues. In order to develop a basis for concrete problem solving options, this study will be complemented by an analysis of solution ideas from the perspective of the involved trainers and trainees.
Probleme in der integrativmedizinischen Weiterbildung von Ärzten an anthroposophischen Kliniken Deutschlands und der SchweizPeter Heussera Sabine Eberharda Johannes Weinzirla Pascale Orlowb Bettina Bergera
aLehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin, Institut für Integrative Medizin, Universität Witten/Herdecke, DeutschlandbInstitute for Environmental Decisions (IED), Consumer Behavior, Eidgenössische Technische Hochschule ETH Zürich, Schweiz
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ler und ökonomischer Faktoren sowie individueller Patienten-bedürfnisse voraussetzt [1]. IM bedeutet dabei eine sinnvolle Integration von Komplementärmedizin in die konventionelle Medizin (KON) [2], wobei die Bevölkerung eine Integration auch für den stationären Bereich fordert [3].
Die Verwirklichung von IM setzt jedoch auch eine entspre-chende Denk- und Arbeitsweise der Ärzte und damit eine Aus- und Weiterbildung voraus. In der Ausbildung fehlt diese bisher, wenn man von zumeist unkoordinierten Informations-
Einführung
Der wachsende Trend zur Integrativmedizin (IM) ist auf-grund von vielfach belegten Patientenbedürfnissen nach Be-handlungsmethoden der Komplementärmedizin entstanden sowie durch die Einsicht von Ärzten, dass eine optimale Ge-sundheitsversorgung neben körperlichen und technischen Krankheitsaspekten vermehrt auch die ganzheitliche Berück-sichtigung psychologischer, biographischer, spiritueller, sozia-
Tab. 1. Antworten zur Frage «Welche Schwierigkeiten stehen Ihrer Erfahrung nach an Ihrer Weiterbildungsstätte/Abteilung einer optimalen an-throposophisch-medizinischen Aus- und Weiterbildung entgegen?» (Nur valide Anzahl der Rückläufe angegeben.)
% (n)DE Assistenzärzte n = 90
CH Assistenzärzte n = 16
DE Weiterbilder n = 80
CH Weiterbilder n = 22
Zu lange Arbeitszeiten und/oder zu hohe Arbeitsbelastung. 74,4 (64)a 53,3 (8)a 78,7 (59)a 57,1 (12)a
Übermaß an Verwaltungstätigkeit. 67,9 (57)a 57,1 (8)a 72,6 (53)a 68,2 (15)a
Schlechte Arbeitsorganisation. 54,8 (46)a 21,4 (3) 41,1 (30)b 50,0 (11)a
Unbefriedigende Bezahlung. 42,9 (36)b 33,3 (5)b 22,2 (16) 22,7 (5)
Fehlende klare Abgrenzung von Arbeitsbereichen und Kompetenzen.
38,1 (32)b 35,7 (5)b 19,2 (14) 22,7 (5)
Anthroposophisch-medizinische Weiterbildung zu wenig praxisbezogen.
34,9 (30)b 21,4 (3) 29,7 (22)b 13,6 (3)
Mangelnde anthroposophisch-medizinische Kompetenz der Ausbilder.
30,6 (26)b 28;6 (4)b ** **
Mangelndes Interesse der Weiterbildungsassistenten an anthroposophischer Medizin.
* * 38,4 (28)b 18,2 (4)
Fehlende finanzielle Ressourcen. 29,6 (24)b 43,8 (7)b 41,4 (29)b 52,4 (11)a
Mangelnde didaktische Kompetenz der Ausbilder. 23,3 (20) 35,7 (5)b ** **
Mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit des ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Personals mit nachfolgend schlecht aufeinander abgestimmten Behandlungsabläufen.
20,2 (17) 28,6 (4)b 22,2 (16) 13,6 (3)
*Diese Frage wurde den Assistenzärzten nicht gestellt.**Diese Frage wurde den Weiterbildern nicht gestellt.a 50% der Nennungen.b 25–50% der Nennungen.
Tab. 2. Durch Selbsteinschätzung erfasste Anwendungskompetenz in und Interesse an anthroposophischer Medizin in anthroposophischen Kliniken in Deutschland und der Schweiz.
% (n) CH Weiterbilder, n = 22
CH Assistenzärzte, n = 18
DE Weiterbilder, n = 71
DE Assistenzärzte, n = 89
Mein Wissen / meine Kenntnisse reichen aus, um die anthroposophisch erweiterte Medizin
auszuüben 81,8 (18) 83,3 (15) 57,7 (41) 49,7 (43)
zu erklären 13 (3) 5,6 (1) 8,5 (6) 12,6 (11)
in Grundzügen zu verstehen 4,5 (1) 11,1 (2) 31,0 (22) 33,3 (29)
Es ist kein Wissen vorhanden 0 (0) 0 (0) 2,8 (2) 4,6 (4)
M ± SD (n) 6,00 ± 0,00 (22) 5,42 ± 1,26 (19) 5,25 ± 0,98 (77) 5,09 ±1,28 (89)
M = Mittelwert; SD = Standardabweichung.Wie groß ist Ihr persönliches Interesse an anthroposophisch erweiterter Medizin? 1 = kein Interesse, 6 = sehr großes Interesse. Vergleich (Mann-Whitney-U-Test, zweiseitig): DE Weiterbilder vs. DE Assistenzärzte: –0,37, nicht signifikant (n.s.); CH Weiterbilder vs. CH Assistenzärzte: –2,53, p = 0,011; DE Weiterbilder vs. CH Weiterbilder: –3,89. p = 0,000; DE Assistenzärzte vs. CH Assistenzärzte: –1,57, n.s.
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stätte. Die Umfrage umfasste Abteilungen für Allgemeinmedizin (n = 1), Anästhesie (n = 3), Chirurgie (n = 4), Gynäkologie und Geburtshilfe (n = 4), Innere Medizin (allgemein, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkolo-gie, Kardiologie, Pneumologie) (n = 13), Kinder- und Jugendmedizin (n = 2), Kinder-und Jugendpsychiatrie (n = 1), Neurologie (n = 1), Neurochir-urgie (n = 1), Physikalische und Rehabilitative Medizin (n = 2) sowie Psy-chiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (n = 5). In CH fand die Be-fragung im Rahmen der jährlichen nationalen Erhebung der Weiterbil-dungsqualität aller Krankenhäuser statt. In DE erfolgte die Befragung zeitgleich, jedoch aus logistischen Gründen unabhängig von der nationa-len Erhebung. Die Teilnehmer wurden anonym befragt und die Weiter-bildungsstätten wurden pseudonymisiert. Alle Daten wurden gemäß den gesetzlichen Bestimmungen über den Datenschutz in DE und CH behan-delt. Für die ausführliche Beschreibung der Methodik verweisen wir auf eine vorausgegangene Publikation [10]. Die Befragung fand im Einver-nehmen mit der Schweizerischen Ärztevereinigung FMH und der Bun-desärztekammer Berlin statt.
Fragebogen
Als Befragungsinstrumente dienten in beiden Ländern die gleichen beiden dreiteiligen Fragebögen für Weiterbilder und für Assistenzärzte. Der erste, allgemeine bzw. KON-Teil des Fragebogens entsprach dem an der Universität Zürich entwickelten, jährlich in CH und mehrmals in DE verwendeten Fragebogen zur Weiterbildungsqualität an Krankenhäusern und umfasste für die Assistenzärzte 71 und für die Weiterbilder 67 Fragen [12, 13] zu den allgemeinen bzw. für die reguläre Weiterbildung in KON geltenden Aspekte der Weiterbildung. Der zweite Teil des Fragebogens wurde spezifisch für die AM-Belange der Weiterbildung von der Universi-tät Witten/Herdecke (S.E., P.H.) entwickelt und umfasste für die Assis-tenzärzte 4 Seiten mit insgesamt 22 Fragen und für die Weiterbilder 3 Sei-ten mit 20 Fragen [14]. Die wichtigsten Fragenkomplexe der Erhebung zur Weiterbildungsqualität umfassten allgemein für KON sowie spezifisch für AM die Dimensionen Globalbeurteilung, Vermittlung von Fachkompe-tenz, Führungskultur, Weiterbildungskultur, KON-Lernkultur, Fehlerkul-tur, Entscheidungskultur, Betriebskultur und evidenzbasierte Medizin sowie Fragen zur Arbeitssituation und zur eigenen Person. Die Ergebnisse dieses Befragungsteils sind in einer separaten Studie publiziert worden [10]. Der AM-Teil des Fragebogens enthielt zudem noch 4 Fragen mit ins-gesamt 11 Unterfragen zu Problemen und Problemlösungsmöglichkeiten hinsichtlich Weiterbildung in AM. Die in dieser Arbeit untersuchten Fra-gen zu Problemen der Weiterbildung in IM sind der Dimension «Prob-leme und Problemlösungsmöglichkeiten» entnommen und beinhalten die in Tabelle 1 und 2 formulierten Fragen, Antwortformate und Freitextant-wortmöglichkeiten (leere Kastenformate zur freien Eingabe eigener For-mulierungen oder Stichworte als Antwort zu den in Kasten 1 und 2 gestell-ten Fragen). Der dritte Teil des Fragebogens war ein von der Eidgenössi-schen Technischen Hochschule (ETH) Zürich entwickeltes Modul zur Komplementärmedizin im Allgemeinen [15]. Daraus sind die in Tabelle 2 formulierten Fragen zur selbsteingeschätzten Anwendungskompetenz in und zum persönlichen Interesse an AM entnommen.
Auswertung
Die Auswertung der vorformulierten Fragen erfolgte mittels deskrip-tiver Statistik durch die ETH (P.O.) in Kooperation mit dem Gerhard Kienle Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke. Die Analyse erfolgte klinikübergreifend nach Land, Fachrichtungen und Größe der Weiterbil-dungsstätte. Ein Vergleich von Kliniken oder einzelnen Fachabteilungen untereinander wurde nicht durchgeführt. Für die Auswertung der Aussa-gen der Assistenzärzte wurden lediglich die Fragebögen der Antworten-den berücksichtigt, die zum Zeitpunkt der Befragung länger als 2 Monate an der Weiterbildungsstätte tätig waren. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgte je nach Antwortskala in Prozent oder Mittelwerten. Der statisti-sche Gruppenvergleich erfolgte mittels zweiseitigem Mann-Whitney-U-Test. Eine Varianzanalyse war nicht durchführbar, da die abhängige Va-
veranstaltungen über Komplementärmedizin im Medizinstu-dium absieht [4, 5] sowie von der IM-Ausbildungsstation für Studierende im praktischen Jahr am Gemeinschaftskranken-haus Herdecke [6]. Dabei gibt es für die ärztliche Weiterbil-dung nach dem Staatsexamen in Deutschland (DE) und der Schweiz (CH) durchaus Weiterbildungsstätten für IM: Kom-plementärmedizinische Verfahren werden an akutmedizini-schen und rehabilitativen Krankenhäusern in die regulären Verfahren der KON integriert und angewendet. Gleichzeitig können sich Assistenzärzte im Rahmen der regulären Weiter-bildungsordnung fortbilden. Evaluation und Sicherstellung der Qualität einer solchen Weiterbildung sind deshalb von hohem öffentlichen Interesse.
Das gilt insbesondere für die anthroposophischen Kliniken. Die Arbeitsmethode der anthroposophischen Medizin (AM) beruht auf einem ganzheitlichen Konzept, mit dem physische, organische, psychische, spirituelle, soziale und ökonomische Faktoren in ihrem Zusammenwirken untersucht und thera-peutisch durch eine Vereinigung von KON- und AM-Thera-pieelementen angegangen werden [7, 8]. Diese Form von IM wird seit ca. 40 Jahren im Rahmen der regulären Aus- und Weiterbildung vermittelt [9] und scheint geeignet zu sein, um die bestehende IM-Weiterbildung im regulären Weiterbil-dungsbereich zu untersuchen. Da dies die erste Untersuchung eines Weiterbildungsprogramms für IM ist, evaluierten wir die Qualität der Weiterbildung aus Sicht der Assistenzärzte und Weiterbilder in allen anthroposophischen Kliniken in DE und CH. Dabei erhielten die Kliniken in CH unter anderem bezüg-lich Globalbeurteilung der Weiterbildung und Vermittlung von Fachkompetenz in AM signifikant bessere Noten, was ei-nerseits auf ungünstigere Bedingungen in DE zurückgeführt wurde, wie z.B. größere Abteilungen (mit signifikanter negati-ver Korrelation zwischen Abteilungsgrößen und Weiterbil-dungsqualität), sowie auf höhere Arbeitsbelastung durch sys-tembedingten höheren finanziellen Druck. Andererseits spiel-ten auch die besseren Ausbildungsstrukturen für AM in CH eine Rolle [10]. In dieser Arbeit gehen wir der Frage nach, wel-che Probleme bzw. Hindernisse aus Sicht der Assistenzärzte und Weiterbilder in DE und CH einer optimalen Aus- und Wei-terbildung in AM im Wege stehen und bringen die Ergebnisse mit den erwähnten Resultaten in Zusammenhang. In einer wei-teren Publikation werden wir über Lösungsansätze zur Quali-tätsverbesserung der Weiterbildung in AM berichten [11].
Methodik
Befragung
Wir führten 2010 eine anonymisierte schriftliche Befragung aller in Weiterbildung zum Facharzt befindlichen Assistenzärzte und an der Wei-terbildung beteiligten Ärzte (Weiterbilder) der weiterbildungsberechtig-ten anthroposophischen Kliniken durch (CH = 4 Kliniken, 25 Assistenz-ärzte, 30 Weiterbilder; DE = 11 Kliniken, 215 Assistenzärzte, 184 Weiter-bildner). Die Befragung innerhalb der Kliniken erfolgte abteilungsweise. Jede der insgesamt 31 Abteilungen galt als eigenständige Weiterbildungs-
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wortet (Abb. 1). Die daran anschließende Frage «Wenn ja bzw. eher ja, woran scheitert dieser Wunsch?» (Abb. 2) zeigt für beide Länder (wenngleich überwiegend in DE) als häufige bis gelegentliche Hinderungsfaktoren ungenügendes Wissen, zu wenig Zeit, sich mit der Heilmittelfindung auseinanderzuset-zen, sowie Unsicherheit mit der Indikation. Als weiterer Grund wurde vornehmlich in DE fehlende Unterstützung sei-tens der Weiterbilder angegeben. Als eher selten wurde in DE fehlende Unterstützung durch Therapeuten oder Pflegeperso-nal bei therapeutischen Anwendungen genannt (in CH noch seltener) und als selten auch nicht verfügbare Medikamente (in CH etwas mehr).
In den Freitextantworten gaben 14,7% (16/109) der befrag-ten Assistenzärzte bzw. 13,3% (12/90) in DE und 21,1% (4/19) in CH als Gründe für das Scheitern Folgendes an: mangelnde Kompetenz, unzureichende strukturelle Unterstützung, feh-lende Anerkennung der AM, Unklarheit über Anwendungs-möglichkeiten der AM sowie zeitliche und finanzielle Aspekte (Kasten 1).
Hindernisse, die einer optimalen anthroposophisch-medizi-
nischen Aus- und Weiterbildung entgegenstehen
Auf die Frage «Welche Schwierigkeiten stehen Ihrer Erfah-rung nach an Ihrer Weiterbildungsstätte/Abteilung einer opti-malen anthroposophisch-medizinischen Aus- und Weiterbil-dung entgegen?» werden von allen Befragungsgruppen am häufigsten ( 50%) zu lange Arbeitszeiten und/oder zu hohe Arbeitsbelastung sowie ein Übermaß an Verwaltungstätigkeit angegeben. Diese Einschätzung fällt in DE durchweg markan-ter aus als in CH und unter den Weiterbildern deutlicher als bei den Assistenzärzten (Tab. 1). Auch schlechte Arbeitsorga-nisation gehört teilweise in diese Häufigkeitsverteilung; eben-
riable einen Deckeneffekt aufwies, nicht normalverteilt war und auch nicht in eine Normalverteilung transformieren werden konnte.
Die Antworten der Assistenzärzte und Weiterbilder auf die Freitext-fragen wurden an der Universität Witten/Herdecke durch S.E. und B.B. in Kooperation mit der ETH Zürich mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring [16] und mithilfe einer deduktiven und einer induktiven Kategorisierung analysiert. Als deduktive Kategorien dienten die Fragen; induktive Kategorien ergaben sich durch die Inhaltsanalyse der Aussa-gen. Die Freitextantworten wurden – soweit es bei kurzen Sätzen und stichwortartigen Antworten überhaupt möglich ist – paraphrasiert, ko-diert und interpretiert. Zur Minimierung des Bias erfolgte die Interpreta-tion in interdisziplinären Gruppen. Es wurden drei 4- bis 6-stündige Inter-pretationsworkshops mit jeweils 2 Teilnehmerinnen (S.E. und B.B.) durchgeführt und das Ergebnis mit P.H. besprochen. Folgende Perspekti-ven waren durch diese Personen vertreten: AM, qualitative Forschung, Patienten, Assistenzärzte und Weiterbilder. Die Interprofessionalität sollte eine kommunikative Validierung ermöglichen. Die gewonnenen in-duktiven Kategorien sind in Kasten 1 und 2 gelistet und mit charakteristi-schen Aussagen aus den Freitextantworten exemplarisch belegt.
Ergebnisse
Rücklauf
Die Rücklaufquote für die Fragebögen umfasste in DE 89 von 215 (41,39%) befragten Assistenzärzten und 78 von 184 (42,39%) Weiterbildern. In CH lag die Rücklaufquote bei 19 von 25 (76%) Assistenzärzten und bei 22 von 30 (73,33%) Wei-terbildern. Non-Responder-Analysen waren nicht möglich.
Wunsch nach mehr Einsatz anthroposophischer Heilmittel/
Therapien durch Assistenzärzte
Die Frage «Würden Sie gerne häufiger anthroposophische Heilmittel/Therapien einsetzen, als dies momentan der Fall ist?» wurde in DE von 72,1% und in CH von nur 46,7% der antwortenden Assistenzärzte mit «ja» oder «eher ja» beant-
Kasten 1. Freitextantworten auf die Zusatzfrage «Welche Schwierigkeiten stehen Ihrer Erfahrung nach an Ihrer Weiterbildungsstätte/Abteilung einer optimalen anthroposophisch-medizinischen Aus- und Weiterbildung entgegen?» (Induktive Antwortkategorien = 1–5 charakteristische Zitate aus Freitextantworten = in Anführungszeichen; Kodierung der Antworten = in Klammern).
1. Mangelnde Kompetenz von Weiterbildern, z.B. «mangelnde Kompetenz der Weiterbilder» (VZ8_7/80006/68), von Arztkollegen, z.B. «man-gelnde Kompetenz der Kollegen» (VZ8_7/ 80008) oder der Assistenzärzte selbst, die sich rasch an der «Grenze der eigenen Möglichkeiten» (VZ8_7/ 80073/74) fühlen (Antworten nur aus DE; in CH keine Angaben).2. Unzureichende strukturelle Unterstützung, etwa durch «mangelnde Kooperation des Chefarztes bzw. des Leiters der Abteilung» (VZ8_7/ 70016) (Antworten nur aus CH; in DE keine Angaben).3. Fehlende Anerkennung der anthroposophischen Medizin, so z.B. durch die «Anwesenheit vieler Schulmediziner innerhalb eines Ärzteteams» (VZ8_7/ 80008); es fehle insgesamt an der «Anerkennung der anthroposophischen Medizin» (VZ8_7/ 80006) und an der «Anerkennung der Wirksamkeit der Heilmittel durch den Weiterbilder und die Kollegen» (VZ8_7/ 80070). Auch in Abteilungen/Kliniken, in denen anthroposophi-sche Heilmittel und Therapien etabliert sind, wurde beklagt, dass die «Auswahl und Anwendung anthroposophischer Heilmittel und Therapien fast ausschließlich unter den Gesichtspunkten schulmedizinischer Prinzipien» (VZ8_7/ 80083) erfolge. 4. Unklarheit über Anwendungsmöglichkeiten der AM, ersichtlich z.B. aus der Heterogenität der Antworten. Einige Assistenzärzte aus der Anästhesie sehen z.B. «keine Anwendungsmöglichkeit anthroposophischer Heilmittel und Therapien in ihrem Fachgebiet» (VZ8_7/ 80030). Andere wiederum sehen gerade in diesem Fachgebiet Potenzial, die Schulmedizin sinnvoll durch AM zu ergänzen: «Einbeziehung der anthro-posophischen Medizin in den Fachbereich Anästhesie» (VZ20/80030). 5. Zeitliche und finanzielle Aspekte, so z.B. «zu kurze Liegezeiten der Patienten für anthroposophische Heilmittel» (VZ8_7/ 80040) oder Zeit-mangel im Stationsalltag, «sich mit anthroposophischen Heilmitteln intensiv auseinanderzusetzen» (VZ8_7/ 80052). Es fehle zudem der Raum für «Anleitung, Lehre und zum Hinterfragen» (VZ8_7/ 80019) der Therapien. Ferner mangele es an Zeit, «Patienten zu meditieren» (VZ8_7/ 70007). Finanzielle Gründe (in DE genannt) beinhalten z.B., dass «die Patienten die anthroposophischen Heilmittel selbst bezahlen müssen» (VZ8_7/ 80020) und den Kliniken «das Geld fehlt» (VZ8_7/ 80020).
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25% der in die Analyse eingeschlossenen Weiterbilder in DE und CH bemängeln unbefriedigende Bezahlung sowie fehlen-de klare Abgrenzung von Arbeitsbereichen und Kompeten-zen, schlechte Arbeitsorganisation (Assistenzärzte in CH), zu wenig praxisbezogene AM-Weiterbildungen (Assistenzärzte und Weiterbilder in CH), mangelndes Interesse der Assistenz-ärzte an AM (Weiterbilder in CH) und mangelnde didaktische Kompetenz der Ausbilder (Assistenzärzte in DE).
14,7% (16/109) der befragten Assistenzärzte (14,4% = 13/90 in DE; 15,8% = 3/19 in CH) sowie 19,6% (20/12) der befragten Weiterbilder (18,8% = 15/80 in DE; 22,7% = 5/22 in CH) machten in den Freitextantworten gruppenübergreifend auf weitere Schwierigkeiten aufmerksam. In erster Linie wur-den wachsender Effizienz- und Zeitdruck, Organisationsdefi-zite, Probleme durch Schicht- bzw. Bereitschaftsdienst, man-
so fehlende finanzielle Ressourcen für die Weiterbilder in CH. So nannten 25–50% der Befragen fehlende finanzielle Res-sourcen (außer Weiterbilder CH: >50%), zudem unbefriedi-gende Bezahlung für Assistenzärzte (besonders Assistenzärz-te in DE), fehlende klare Abgrenzung von Arbeitsbereichen und Kompetenzen (Assistenzärzte in DE und CH), zu geringe Praxisbezogenheit der AM-Weiterbildung (Assistenzärzte und Weiterbilder in DE), mangelnde AM-Kompetenz der Ausbilder (Assistenzärzte in DE und CH), mangelnde didak-tische Kompetenz der Ausbilder (Assistenzärzte in CH), aber auch mangelndes Interesse der Assistenzärzte an AM (Weiter-bilder in DE) sowie mangelnde Kommunikation und Zusam-menarbeit des ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Personals mit nachfolgend schlecht aufeinander abgestimm-ten Behandlungsabläufen (besonders Assistenzärzte in CH).
Abb. 1. Antworten der Assistenzärzte in DE und CH zur Frage, ob sie gerne häufiger anthroposophische Heilmittel oder Therapien einsetzen wurden, als dies momentan der Fall ist. Antworten in % (n).
Abb. 2. Antworten der Assistenzärzte in DE und CH auf die Frage nach den Gründen, warum anthroposophische Heil- mittel oder Therapien nicht häufiger von ih-nen angewandt werden (Antwortoptionen: nie (1); selten (2); gelegentlich (3); häufig (4); immer (5). Mittelwert ± Standardabweichung).
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DE und CH untersuchten wir zum ersten Mal die Probleme, die nach Aussagen von Weiterbildern und Assistenzärzten ei-ner optimalen Aus- und Weiterbildung in AM entgegenstehen. Stärken der Studie liegen in der Berücksichtigung aller Assis-tenzärzte und Weiterbilder in den beiden Ländern mit der größten Verteilung von anthroposophischen Kliniken welt-weit, im breiten Befragungsinstrumentarium und in der direk-ten Anbindung einer weiterführenden Untersuchung über Problemlösungsvorschläge [11].
Schwächen der Studie liegen in der geringen Rücklaufquo-te in DE, in kleinen absoluten Zahlen für CH (bei hohem Rücklauf) sowie in der Beschränkung der statistischen Aus-wertbarkeit aufgrund der zum Teil sehr kleinen Gruppengrö-ßen. Die geringere Rücklaufquote in DE ist konsistent mit vergleichbaren Befragungen: So lag die Umfragebeteiligung zur Weiterbildungsqualität in CH unter Assistenzärzten in 2003 bei 67%, 2005 bei 68%, 2007 bei 65% und 2010 bei 67% [17–19]. Demgegenüber haben sich in einer deutschlandwei-ten Umfrage in 2005 36% Assistenzärzte (Helios Kliniken) [17] bzw. 32,8% Assistenzärzte und 60,4% Weiterbilder zur Weiterbildungsqualität geäußert [20]. Das mag teilweise mit der Tatsache der jährlichen Befragungen in CH ab 2003 zu-sammenhängen, wogegen die erste nationale Befragung in DE erstmals 2009 stattfand. Eine weitere Limitierung ist, dass die
gelnde Fach- oder Lehrkompetenz, fehlende strukturelle Vorgaben sowie Probleme im Verhältnis von AM und KON kritisiert (Kasten 2).
Anwendungskompetenz in und Interesse an anthroposo-
phischer Medizin
Die in Tabelle 2 dargestellten Zahlen zeigen, dass die selbst-eingeschätzte Kompetenz, AM nicht nur zu verstehen oder er-klären, sondern auch auszuüben, in CH bei Weiterbildern und Assistenzärzten mit über 80% deutlich höher liegt als in DE (Weiterbilder ca. 60%, Assistenzärzte ca. 50%). Demgegen-über steht ca. ein Drittel der befragten Weiterbilder und Assis-tenzärzte in DE, die lediglich mit Grundzügen der AM vertraut sind, sich jedoch nicht zu einer Erklärung oder Anwendung der AM befähigt fühlen. Das persönliche Interesse der Assistenz-ärzte an AM ist in CH kaum höher als in DE; das Interesse der Weiterbilder in CH ist jedoch signifikant höher als dasjenige der Weiterbilder in DE und der Assistenzärzte in CH.
Diskussion
Im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung zur IM-Wei-terbildungsqualität in den anthroposophischen Kliniken in
Kasten 2. Freitextantworten der Assistenzärzte auf die Zusatzfrage nach den Gründen des Scheiterns, anthroposophische Heilmittel/Therapien häufiger einzusetzen (induktive Antwortkategorien = 1–6; charakteristische Zitate aus Freitextantworten = in Anführungszeichen; Kodierung der Antworten = in Klammern).
1. Wachsender Effizienz- und Zeitdruck wird von Assistenzärzten an erster Stelle genannt, aber auch von Weiterbildern, insbesondere in DE: «Personalmangel» (VZ15_10/100007), eine gewisse «Multifunktionalität bei kleinem Personalstamm» (VZ15_10/1000019/23), «Zeitdruck durch zu viele Patienten» (VZ15_10/90017; VZ15_10/100059) und «zu viel administrative Arbeit» (VZ15_10/100018) führten zu einer Überforderung der Klinikärzte. Erschwerend sei, dass «durch Schicht- bzw. häufige Nachtdienste keine kontinuierliche Präsenz der Assistenten» (VZ15_10/100036) gegeben sei, was die Weiterbildung zusätzlich erschwere. 2. Defizite in der Organisation: z.B. «vergeht bei der Befundübermittlung viel Zeit mit Hinterhertelefonieren bzw. -laufen» (VZ19_11/80091); ferner bestünden eine «mangelhafte Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen bzw. Berufsgruppen» (VZ19_11/70016) und eine «schlechte Organisation im Stationsmanagement» (VZ19_11/80091). In beiden Ländern wird von den Weiterbildern über «Desorganisation» (VZ15_10/90017;VZ15_10/100038) geklagt, in DE wird zum Teil harsche Kritik an «unprofessionellen Abläufen» (VZ15_10/100062) geübt.3. Probleme durch Schicht- bzw. Bereitschaftsdienst: Schichtdienst führt zu häufigen Rotationen; Assistenzärzte beklagen eine «zunehmend fehlende Patientenbindung durch den Schichtdienst» (VZ19_11/80002/16), was in «Oberflächlichkeit bei der Therapiefindung» (VZ19_11/70007) resultiere. Aber «anthroposophische Medizin braucht Zeit» (VZ19_11/80040), was mit kürzer werdenden Liegezeiten und häufigem Personal-wechsel kaum vereinbar scheint. Insgesamt wird eine «zu hohe Dienstbelastung» (VZ19_11/80030) beklagt. 4. Mangelnde anthroposophisch-medizinische Fachkompetenz oder mangelnde Lehrkompetenz: Assistenzärzte beklagen, dass manche «Aus-bilder keine anthroposophisch-medizinischen Kenntnisse besitzen» (VZ19_11/80024), oder es «fehlt hier der Wille einiger Ausbilder, ihre Er-fahrung und ihr Wissen an die Assistenten weiterzugeben» (VZ19_11/80045/91). Auch «persönliche Einschränkung der Ausbilder» (VZ19_11/80080), «fehlende Hilfestellung zum selbständigen Arbeiten» (VZ19_11/80091) sowie das «Fehlen eines Mentors» (VZ19_11/80091) wurden moniert. Weiterbilder beklagen, dass in DE Kliniken eindeutig ein «Mangel an fachkompetenten Fachärzten» (VZ15_10/100027) herr-sche, dass «Ausbilder keine anthroposophisch-medizinischen Kenntnisse besitzen» (VZ15_10/100067) oder dass «kompetente Ausbilder intern nicht verfügbar sind, sondern extern schulen» (VZ15_10/100029).5. Fehlende strukturelle Vorgaben: Ein «fehlendes verbindliches Curriculum sowohl für die Aus- und Weiterbildung zum Facharzt als auch für die Aus- und Weiterbildung in der anthroposophischen Medizin» (VZ19_11/80025) stellt nach Ansicht von Assistenzärzten ein wichtiges und grundlegendes Problem dar.6. Probleme im Verhältnis von anthroposophischer Medizin und Schulmedizin: In der CH beklagen Weiterbilder, mancherorts herrsche «keine Akzeptanz der anthroposophischen Medizin durch die Schulmedizin» (VZ15_10/90008) oder sogar eine «Opposition schulmedizinischer Kol-legen» (VZ15_10/90009). Auch in DE seien «viele nicht anthroposophisch denkende Ärzte im Team» (VZ15_10/ 100069), «andere Fachgebiete haben Priorität» (VZ15_10/100070) und die «Einarbeitung in ein neues Fachgebiet zusätzlich zur anthroposophischen Medizin ist zu viel» (VZ15_10/100030). Für CH gilt, dass die «jungen Assistenten noch unerfahren in der Schulmedizin» sind (VZ15_10/90016); erschwerend sei zudem, dass «anthroposophisch-medizinische Inhalte schwer verstehbar sind» (VZ15_10/90005).
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nannten Problemen der Arbeitsbelastung sowie den Personal- und Organisationsdefiziten auch die Zeit fehlt, sich mit den AM-Heilmitteln intensiv auseinanderzusetzen oder die Pati-enten zu meditieren, denn AM erfordert als differenziertes Ganzheitssystem ein gründliches Studium [7, 24] und die rati-onale oder meditative Heilmittelfindung sorgfältige innere Auseinandersetzung [8].
Entsprechend sind ungenügendes eigenes Wissen, die feh-lende Zeit, sich mit Heilmittelfindung auseinanderzusetzen, und die Unsicherheit mit der Indikation (Tab. 1) «häufig» ge-nannte Gründe für den als zu gering empfundenen Einsatz von AM-Heilmitteln oder -Therapien. Diese Kritik wird ergänzt durch andere im Freitext genannte Unklarheiten über Anwen-dungsmöglichkeiten von AM (Kasten 1). Zudem sei es schwer, die Inhalte der AM zu verstehen, gemäß ihren Prinzipien anzu-wenden oder den Lernaufwand zu bewältigen (Kasten 2).
Dass die selbsteingeschätzte Anwendungskompetenz in CH sowohl bei Weiterbildern wie auch bei Assistenzärzten deutlich höher liegt als in DE, obwohl das persönliche Interes-se der Weiterbilder und Assistenzärzte in CH nicht wesentlich größer ist (Tab. 2), mag ebenfalls auf die weniger große Belas-tung und die besseren Ausbildungsstrukturen in CH zurückge-führt werden, aber auch darauf, dass in DE die Oberärzte, in der CH dagegen leitende Ärzte und Chefärzte die Mehrheit der Weiterbilder ausmachen [10].
Zu diesem Komplex gehört auch die als «gelegentlich» an-gegebene fehlende Unterstützung durch Weiterbilder (Abb. 2) sowie deren mangelnde Kompetenz (Kasten 1), die in beiden Ländern von immerhin bis zu einem Drittel der Assistenzärzte als Hindernis für eine optimale Aus- und Weiterbildung in AM genannt wurde (Tab. 1). In den Freitextantworten wurde das weiter präzisiert: Manche Weiterbilder besäßen gar keine Fachkompetenz in AM, andere setzten sich nicht für die Schu-lung der Assistenzärzte ein oder schulten außerhalb der Wei-terbildungsstätten (Kasten 2). Die mangelnde Kompetenz der Ausbilder mag aber auch darin begründet liegen, dass eine Schulung der ärztlichen Weiterbilder – auch in AM – bisher weitestgehend fehlt [24]. Strukturell betrachtet wird von den Assistenzärzten ein «fehlendes verbindliches Curriculum so-wohl für die Aus- und Weiterbildung zum Facharzt als auch für die Aus- und Weiterbildung in der anthroposophischen Medi-zin» moniert (Kasten 2).
Erwähnt sei auch die in den Freitexten von Assistenzärzten beklagte, paradox scheinende, fehlende Anerkennung der AM, die zum Teil auf rein schulmedizinisches Denken von Ärzten im Team oder auf deren Opposition zurückgeführt wird, aber auch mit der Wirksamkeitsfrage zusammenhängt (Kasten 1). Das ist angesichts der noch suboptimalen Evidenz-lage für die Wirksamkeit der AM wenig erstaunlich [25]. Das Problem, dass anthroposophische Medizin Zeit brauche oder die Liegezeiten der Patienten für die Anwendung anthroposo-phischer Heilmittel zu kurz seien mag in den Hauptindikatio-nen der AM begründet sein: diese lagen bisher im Bereich der chronischen Krankheiten [25]; die Aufenthalte der Patienten
Freitextoptionen von nur 14–21% der Befragten genutzt wur-den, sodass die Antworten für eine inhaltsanalytische Auswer-tungen nur begrenzt verwertet werden konnten, insbesondere da sie meist nur als kurze Sätze oder Stichworte gegeben wur-den und so einen recht weiten Interpretationsspielraum zulas-sen. Dennoch konnten durch die Freitextantworten erwar-tungsgemäß zusätzliche Problemfelder identifiziert werden. Hinsichtlich der Problemschilderungen fällt auf, dass der An-teil der Assistenzärzte, die gerne häufiger AM-Heilmittel oder Therapien einsetzen würden, in DE deutlich höher liegt als in CH. Dies kann als ein Aspekt der geringeren Zufriedenheit der Assistenzärzte in DE mit ihrer AM-Ausbildung interpre-tiert werden, da die Assistenzärzte in DE ihren Weiterbil-dungsstätten bezüglich AM sowohl in der Globalbeurteilung als auch bezüglich Vermittlung von Fachkompetenz signifikant schlechtere Noten geben als ihre Kollegen in CH [10].
Dieser Unterschied kann einerseits auf die Existenz von größeren Abteilungen in DE zurückgeführt werden, wobei dort eine signifikant negative Korrelation zwischen Abtei-lungsgröße und Weiterbildungsqualität besteht [10]. Anderer-seits bleibt der signifikante Unterschied hinsichtlich vermittel-ter Fachkompetenz in AM bestehen, wenn nur Abteilungen beider Länder miteinander verglichen werden, die ähnlich groß sind. Kliniken in CH weisen durch häufigere Fortbil-dungsveranstaltungen, Arbeitsgruppen, Lehrvisiten und Mit-arbeitergespräche hinsichtlich AM günstigere Strukturen auf [10]. Eine zusätzlicher Vorzug der Kliniken in CH lag darin, dass das Abrechnungssystem nach Disease Related Groups (DRG) zum Befragungszeitpunkt noch nicht eingeführt war. In DE hat das System zu einer erheblichen Unzufriedenheit geführt, da es die Krankenhäuser zu extremen Personalein-sparungen bei steigender Patientenzahl zwingt, was in dras-tisch erhöhter Arbeitsbelastung mündet [21]. Entsprechend wurden in DE, deutlich mehr als in CH, zu lange Arbeitszeiten bzw. zu hohe Arbeitsbelastung und ein Übermaß an Verwal-tungstätigkeit sowohl von Assistenzärzten wie auch Weiterbil-dern an erster Stelle als Schwierigkeiten genannt, die einer optimalen Aus- und Weiterbildung in AM entgegenstehen (Tab. 1; Kasten 2). Dem entspricht auch die signifikant gerin-gere Möglichkeit deutscher Assistenzärzte, in der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit ihre regelmäßige Fortbildung absol-vieren zu können [10]. Die Unzufriedenheit von Assistenzärz-ten mit der Bezahlung war dagegen ein weniger häufiges, aber in DE dennoch relevantes Hindernis (Tab. 1). In der Tat zeigen vergleichende Erhebungen für Assistenzärzte in DE längere Arbeitszeiten [17] und niedrigere Gehälter als in CH [22].
Weitere häufig genannte Hindernisse in DE und CH sind Probleme in der Organisation von Arbeitsabläufen oder Diensten, was nach Ansicht der Befragten zu verkürzter bzw. geringerer Patientenbindung und so zu Oberflächlichkeit in der Therapiefindung führt (Tab. 1; Kasten 2). Tatsächlich resul-tiert Zeitmangel in ungenügender Konkordanz zwischen Arzt und Patient [23], mit Folgen für die diagnostische und thera-peutische Qualität. Es wundert also nicht, dass bei den ge-
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tung, Fach- oder didaktische Kompetenz der Weiterbilder, das Interesse der Assistenzärzte an AM, zeitliche oder inhaltliche Probleme bei der Aneignung und praktischen Umsetzung der AM, Praxisbezogenheit der AM, ein fehlendes Weiterbil-dungscurriculum in AM sowie Spannungen zwischen AM und KON. Als Gründe für die Unterschiede zwischen DE und CH wurden die Existenz größerer Abteilungen und des DRG-Sys-tems in DE sowie bessere strukturelle Bedingungen für die AM-Weiterbildung in CH identifiziert. Um dieser Analyse von Problem auch Lösungsvorschläge folgen zu lassen, haben wir auch diese aus der Sicht der Befragten untersucht und werden in einer Folgepublikation darüber berichten [11].
Disclosure Statement
Die Autoren erklären hiermit, dass keinerlei Interessenskonflikte in Bezug auf das Manuskript bestehen.
im stationären Bereich der anthroposophischen Klinken die-nen hingegen auch bei chronischen Krankheiten meist akuten Interventionen [26].
Eine ungenügende Praxisbezogenheit der AM wird von ei-nem Drittel der vor allem deutschen Assistenzärzte oder Wei-terbilder angegeben, was vor dem Hintergrund der diskutier-ten Gründe für einen suboptimalen Einsatz der AM in DE verständlich ist. Hingegen lässt sich die Kritik von Weiterbil-dern in DE, Assistenzärzte hätten zu wenig Interesse an AM, aus den angegebenen Zahlen nicht wirklich betätigen (Tab. 2).
Zusammenfassend wurde von Weiterbildern und Assistenz-ärzten übereinstimmend die hohe Arbeitsbelastung mit lan-gen Arbeitszeiten und einem Übermaß an Verwaltungstätig-keit als das größte Hindernis für eine optimale Aus- und Weiterbildung in AM erlebt, in DE mehr als in CH. Weitere angegebene Mängel betrafen die Bereiche Arbeitsorganisati-on, Kompetenzabgrenzung, interprofessionelle Zusammenar-beit, personelle und finanzielle Ressourcen, zum Teil Vergü-
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Originalarbeit · Original Article
Forsch Komplementmed 2014;21:284–293 Published online: September 29, 2014
DOI: 10.1159/000366186
Univ.-Prof. Dr. med. Peter HeusserLehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische MedizinInstitut für Integrative Medizin Universität Witten/HerdeckeGerhard-Kienle-Weg 4, 58313 Herdecke, [email protected]
© 2014 S. Karger GmbH, Freiburg1661-4119/14/0215-0284$39.50/0
Accessible online at: www.karger.com/fok
Fax +49 761 4 52 07 [email protected]
Lösungsvorschläge für Probleme in der integrativ-medizinischen Weiterbildung von Ärzten an anthroposophischen Kliniken Deutschlands und der SchweizSabine Eberharda Johannes Weinzirla Pascale Orlowb Bettina Bergera Peter Heussera
a Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin, Institut für Integrative Medizin, Universität Witten/Herdecke, Deutschland
b Institute for Environmental Decisions (IED), Consumer Behavior, Eidgenössische Technische Hochschule ETH Zürich, Schweiz
SchlüsselwörterÄrztliche Weiterbildung · Evaluation · Klinische Kompetenz · Qualitätsverbesserung · Anthroposophische Medizin · Integrativmedizin
ZusammenfassungHintergrund: Im Rahmen einer erstmaligen Untersuchung zu Quali-tät und Problemen der integrativmedizinischen Weiterbildung der anthroposophisch-medizinischen (AM) Kliniken Deutschlands und der Schweiz wurden alle 240 Assistenzärzte und alle 214 Weiterbil-der gleichzeitig nach möglichen Maßnahmen zur Problemlösung befragt. Methode: Die Studie umfasste eine Querschnittserhebung mit Fragebögen inklusive Freitextfeldern. Die potenziellen Maßnah-men zur Problemlösung wurden über Freitextantworten erfragt. Die qualitative Inhaltsanalyse erfolgte nach Mayring. 56 (51,8%) von 108 Assistenzärzten und 54 (54%) von 100 Weiterbildern gaben Lö-sungsvorschläge an. Die beiden Gruppen wurden gemeinsam aus-gewertet. Ergebnisse: Die vorgeschlagenen Lösungsmaßnahmen beinhalteten auf interner Ebene ein Umdenken bei der Klinikleitung und -verwaltung, d.h. Aufwertung der Weiterbildung zu einer Kern-aufgabe anthroposophischer Kliniken, bessere Auswahl von Klinik-personal, mehr Fach- und Lehrkompetenz der Weiterbilder in AM, ein strukturiertes und inhaltlich ausgeweitetes Weiterbildungsange-bot, Abstimmung der Weiterbildung mit Stations- bzw. Klinikbe-trieb, Entlastung der Mediziner durch Prozessoptimierung, Ressour-cenplanung und Senkung der Arbeitsbelastung. Auf externer Ebene umspannten die Lösungsvorschläge finanzielle Unterstützung, ex-terne Weiterbildungsangebote, Vernetzung der AM-Kliniken im Bereich der Weiterbildung, Einrichtung eines übergeordneten Kom-petenzzentrums für AM-Weiterbildung, ein schulmedizinisches und AM-Weiterbildungscurriculum sowie die Verbesserung der Wissen-schafts basis und des öffentlichen Diskurses zur AM. Schlussfolge-
rung: Die Lösungsvorschläge erwachsen der konkreten Wahrneh-mung betroffener Assistenzärzte und Weiterbilder. Sie bieten eine Grundlage für konkrete Verbesserungen der Weiterbildung, die pro-fessionell und international vernetzt verwirklicht werden könnten. Die Voraussetzungen dazu sind durch die universitäre Anbindung der AM und durch die gute nationale und internationale Vernetzung der anthroposophischen Kliniken und Ärztegesellschaften gegeben.
KeywordsPostgraduate medical training · Evaluation · Clinical competence · Quality improvement · Anthroposophic medicine · Integrative medicine
SummaryRecommendations for Problem Solving in Integrative Postgraduate Medical Training of Physicians at Anthroposophic Hospitals in Germany and SwitzerlandBackground: In the context of the first-time evaluation of the quality and problems of integrative postgraduate medical training (PGMT) at German and Swiss anthroposophic hospitals, all 240 trainees and all 214 trainers were asked to propose options for problem solu-tions. Method: The study included a cross-sectional questionnaire survey with sections for further comments. The data were evaluated with qualitative content analysis (Mayring). 56 (51.8%) out of 108 responding trainees and 54 (54%) out of 100 responding trainers had given potential solutions. Both groups were analyzed together. Results: On internal level, recommendations comprised re-orienta-tion on a leadership basis, i.e. elevation of PGMT to a core element of hospital policy in anthroposophic medicine (AM), as well as bet-ter personnel policy; trainers with more professional and teaching competency in AM; structured and extended continual education program; coordination of PGMT with ward and hospital organiza-tion; and work load reduction for physicians through process opti-mization and resource planning. Externally, the recommendations embraced financial support; external training programs; networking of anthroposophic hospitals in PGMT; implementation of a common competence center for anthroposophic PGMT; conventional and an-throposophic PGMT curriculums; and improvement of science base and public discourse of AM. Conclusion: The proposed options for problem solving in PGMT at anthroposophic hospitals emerge from concrete problem perceptions of the trainers and trainees. They can serve as a basis for concrete improvements of PGMT in AM that could be implemented professionally and in an international context. The preconditions for this are given through the already existing establishment of AM at universities and through the good international connections of anthroposophic hospitals and anthro-posophic physicians’ associations.
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tenzärzte und Weiterbilder bewertet wurden: Globalbeurtei-lung KON und AM, Fachkompetenz KON und AM, Lern-, Führungs-, Entscheidungs- und Betriebskultur, Fehlerma-nagement und evidenzbasierte Medizin [1, 2]. Unsere Resulta-te zeigten unter anderem signifikant bessere Noten der Klini-ken in CH bezüglich Globalbeurteilung und Vermittlung von Fachkompetenz in AM und KON. Dieses Ergebnis wurde ei-nerseits auf ungünstigere Bedingungen in DE zurückgeführt, wie größere Abteilungen (mit signifikanter negativer Korrela-tion zwischen Abteilungsgrößen und Weiterbildungsqualität), sowie auf höhere Arbeitsbelastung durch den DRG-systembe-dingten höheren finanziellen Druck (Pauschalvergütung auf-grund von Disease Related Groups (DRG) statt faktisch er-brachter Leistung). Andererseits verweisen diese Ergebnisse aber auch auf die besseren Ausbildungsstrukturen für AM in CH, mit häufigeren Fortbildungsveranstaltungen, Arbeits-gruppen, Lehrvisiten und Mitarbeitergesprächen. Das signifi-kant bessere Abschneiden der CH-Kliniken in der AM-Fach-kompetenz blieb auch beim statistischen Vergleich zwischen ähnlich großen Fachabteilungen beider Länder bestehen [1].
Bei der Analyse der Probleme, die einer optimalen Weiter-bildung in AM im Wege stehen, wurden sowohl von den Assis-tenzärzten als auch den Weiterbildern übereinstimmend an erster Stelle die hohe Arbeitsbelastung durch lange Arbeits-zeiten und ein Übermaß an Verwaltungstätigkeit genannt, in DE mehr als in CH [2]. Weitere Probleme betrafen die Ar-beitsorganisation, Kompetenzabgrenzungen, interprofessio-nelle Zusammenarbeit, Personal- oder Finanzdefizite, Fach- oder didaktische Kompetenz der Weiterbilder, das Interesse von Assistenzärzten an AM, zum Teil der Praxisbezug der AM, Spannungen zwischen AM und KON, Zeitmangel zur adäqua-ten Aneignung und Umsetzung der nötigen und nicht einfa-chen Grundlagen der AM sowie das Fehlen eines Weiter-bildungscurriculums in AM [2].
In dieser Arbeit stellen wir die von beiden Ärztegruppen selbst genannten Problemlösungsmöglichkeiten zur Qualitäts-verbesserung der Weiterbildung in den anthroposophischen Kliniken dar.
Methode
Das an der Universität Witten/Herdecke (S.E., P.H.) entwickelte AM-Modul des Fragebogens enthielt im Anschluss an die Frage «Welche Schwierigkeiten stehen Ihrer Erfahrung nach an Ihrer Weiterbildungs-stätte/Abteilung einer optimalen anthroposophisch-medizinischen Aus- und Weiterbildung entgegen?» für beide Ärztegruppen die Frage: «Wel-che Maßnahmen müssten Ihrer Einschätzung nach zur Überwindung dieser Schwierigkeiten an Ihrer Weiterbildungsstätte/Abteilung getroffen werden?». Ferner wurde erhoben: «Wie könnte dabei Ihrer Weiterbil-dungsstätte/Abteilung von außen geholfen werden?». Die Frage: «Halten Sie die Einrichtung eines einheitlichen, klinikübergreifenden Weiterbil-dungscurriculums in den anthroposophischen Kliniken für wünschens-wert?» wurde beiden Ärztegruppen gestellt. Diese Frage war mit «ja», «nein» oder «weiß ich nicht» zu beantworten, die anderen mit Freitext, für den ein entsprechendes Feld zur Verfügung stand, das auch die For-
Hintergrund
Im Herbst 2010 führten wir an anthroposophischen Klini-ken die erste Untersuchung zur Qualität einer integrativmedi-zinisch (IM) ausgerichteten ärztlichen Weiterbildung durch [1, 2]. IM spielt neben der klinischen Forschung zunehmend auch in der medizinischen Ausbildung eine relevante Rolle [3], wo-bei die Qualität einer Weiterbildung in IM unseres Wissens bisher nur in einem amerikanischen Onlineprogramm unter-sucht worden ist [4]. Ein Hauptelement der IM liegt in der Synthese von rationalen, konventionellen und komplementär-medizinischen Methoden in der medizinischen Praxis [5]. Des-wegen kommt der ärztlichen Weiterbildung eine wesentliche Rolle für die Ausbildung in IM zu, denn dort kann die IM-Pa-tientenversorgung konkret unter Supervision geübt und durch regelmäßige Fortbildungen über Konzepte, Wirksamkeit und Risiken therapeutischer Verfahren unterstützt werden. Die anthroposophische Medizin (AM) stellt ein etabliertes, auf der konventionellen Medizin (KON) beruhendes IM-Verfahren dar [6], und die anthroposophischen Kliniken enthalten nebst der üblichen konventionellen Diagnostik- und Therapie in der Regel ein umfassendes Angebot von medikamentösen und nichtpharmakologischen Therapieelementen der AM, die im Rahmen eines ganzheitlichen Medizinkonzepts eingesetzt werden [7]. Zudem sind diese Kliniken in Deutschland (DE) und in der Schweiz (CH) seit Jahren offiziell weiterbildungs-berechtigt, sodass ihre Assistenzärzte in KON und AM weiter-gebildet werden. Es war daher naheliegend, die Qualität die-ser Weiterbildung zu untersuchen, zumal das bisher die erste Untersuchung dieser Art ist.
Wir führten in den insgesamt 15 anthroposophischen Klini-ken in DE und CH eine anonymisierte schriftliche Quer-schnittsbefragung aller Assistenzärzte und aller weiterbilden-den Ärzte (Weiterbilder) durch. Als Befragungsinstrument diente in beiden Ländern der gleiche Fragebogen, mit je ei-nem Modul für a) allgemeine bzw. konventionelle Aspekte der Weiterbildung, b) für AM-Aspekte der Weiterbildung sowie c) für Komplementärmedizin allgemein. Das AM-Modul enthielt auch Fragen mit Freitextfeldern zu den von den Ärzten wahr-genommenen Hindernissen, Problemen sowie Problemlö-sungsmöglichkeiten in der Weiterbildung.
Die Resultate wurden in 3 Schritten ausgewertet: In einer ersten Publikation stellten wir die Weiterbildungsqualität und deren Bedingungen in beiden Ländern dar [1], in einer zwei-ten die Probleme der Weiterbildung [2], und in dieser dritten Veröffentlichung die Problemlösungsmöglichkeiten, die von den betroffenen Ärzten selbst vorgeschlagenen wurden. Das Ziel der 3 Arbeiten ist die Schaffung empirischer Grundlagen für die Beurteilung und Verbesserung der IM-Weiterbildung an anthroposophischen Kliniken, wobei die Ergebnisse dieser erstmaligen Evaluation von IM-Weiterbildung auch für an-dere komplementäre Richtungen wertvoll sein können. Als Indikatoren für die Weiterbildungsqualität dienten folgende Qualitätsdimensionen, die auf 6-Punkte-Skalen durch Assis-
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mulierung von einigen Sätzen erlaubte. Dieses Vorgehen wurde gewählt, da die Durchführung von Interviews mit qualitativer Auswertung im Rahmen dieser anonymen bi-nationalen Umfrage nicht möglich war.
Um eine systematische inhaltsanalytische Auswertung der Freitex-tantworten im Sinne der qualitativen Forschung zu ermöglichen, wurden die aus Kurzsätzen und Stichworten bestehenden Texte durch S.E., B.B. und P.H. mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert [8]. Die Antworten beider Ärztegruppen wurden gemeinsam ausgewertet, da es nur auf das Gesamtspektrum der gegebenen Antworten ankam. Als deduktive Kategorien dienten die Freitextfragen aus dem Fragebogen; induktive Kategorien wurden durch die Inhaltsanalyse aus dem Material gewonnen. Die Freitextantworten wurden zu Daten transferiert und kate-gorisiert. Zu jeder Kategorie wurden gegebenenfalls Unterkategorien ge-bildet und die gewonnenen Kategorien immer wieder neu geordnet, bis das hier vorliegende Kategorienschema entstand. Die Inhalte der jeweili-gen Kategorien wurden paraphrasiert, zusammengefasst und interpre-tiert. Sämtliche Zitierungen wurden kodiert. Zur Minimierung des Bias und zur kommunikativen Validierung der Ergebnisse erfolgte die Inter-pretation in interdisziplinären Auswertungsgruppen. Es wurden drei 4- bis 6-stündige Interpretationsworkshops mit 2 Teilnehmerinnen (S.E., B.B.) durchgeführt und das Ergebnis mit dem Studienleiter (P.H.) be-sprochen. Folgende Perspektiven waren durch diese 3 Personen vertre-ten: AM, KON, qualitative Forschung, Patienten, Assistenzarzt und Wei-terbilder. Die gewonnenen induktiven Kategorien sind in den Tabellen 1 und 2 als Untertitel aufgelistet und die charakteristischen Aussagen aus den Freitextantworten exemplarisch belegt sowie grammatikalisch angepasst.
Ergebnisse
RücklaufDie Rücklaufquote der Fragebögen lag bei den Assistenz-
ärzten aus beiden Ländern bei 108 von 240 (45%), bei den Weiterbildern waren es 100 von 214 (46.7%). Freitextantwor-ten zu Problemlösungsvorschlägen gaben insgesamt 56 von 108 (51,8%) der antwortenden Assistenzärzte, davon 47 von 89 (52,8%) aus DE und 9 von 19 (47,4%) aus CH. Unter den Weiterbildern hatten sich 54 von 100 (54%) im Freitextfeld geäußert; davon 40 von 78 (51,3%) in DE und 14 von 22 (64%) in CH. Bezogen auf alle Befragten gaben also 23.3% der As-sistenzärzte und 25.2% der Weiterbilder Antworten zu Prob-lemlösungsmöglichkeiten in Freitextform.
Interne Maßnahmen zur Überwindung der Schwierigkeiten an den Weiterbildungsstätten und AbteilungenDie Assistenzärzte und Weiterbilder sahen verschiedenen
Möglichkeiten, die Schwierigkeiten zu überwinden, die einer optimalen Weiterbildung in der AM entgegenstehen [2], und Lösungsansätze für die jeweiligen Probleme zu entwickeln. Dabei können aufgrund der Freitextantworten klinikinterne und externe Ansätze unterschieden werden. Folgende Haupt-bereiche für eine interne Verbesserung konnten aus den Antworten der Assistenzärzte und Weiterbilder identifiziert werden: 1. Umdenken auf Leitungs- und Verwaltungsebene; 2. Weiterbildung als ein Bestandteil des AM-Selbstverständ-nisses; 3. Klare Schwerpunktsetzung bei der Auswahl des Klinikpersonals; 4. Entwicklung eines strukturierten Weiter-
bildungsangebots; 5. Ausweitung des Weiterbildungsangebots; 6. Abstimmung des Weiterbildungsangebots mit dem Stations- bzw. Klinikbetrieb; 7. Entlastung der Mediziner durch Prozess-optimierung und effektive Ressourcenplanung sowie 8. Sen-kung der Arbeitsbelastung. Einzelheiten sind Tabelle 1 zu entnehmen.
Externe UnterstützungsmöglichkeitenAn möglichen extern unterstützten Maßnahmen konnten
aus den Freitextantworten der Weiterbilder folgende Haupt-bereiche identifiziert werden: 1. Finanzielle Unterstützung; 2. Unterstützung durch externe Weiterbildung; 3. Vernetzung der anthroposophischen Kliniken im Bereich der Weiterbildung; 4. Einrichtung eines Kompetenzzentrums für anthroposophi-sche Weiterbildung; 5. Kooperative Weiterbildungen im schul-medizinischen und AM-Bereich sowie 6. Eingliederung der anthroposophischen Medizin in das öffentliche Gesundheits-system. Einzelheiten sind Tabelle 2 zu entnehmen. Die Frage, ob die Einrichtung eines einheitlichen, klinikübergreifenden Weiterbildungscurriculums der anthroposophischen Kliniken wünschenswert sei, wurde durchwegs bejaht (Weiterbilder DE = 45/75 (60%); Assistenzärzte DE = 51/87 (58,6%); Weiterbil-der CH = 14/22 (63,6%); Assistenzärzte CH = 7/16 (43,8%)). Lediglich 3 von 16 (18,8%) Assistenzärzten in CH hielten ein umfassendes allgemeines Curriculum für nicht notwendig.
Diskussion
Bei dieser Studie handelt es sich um die erste und bisher einzige Befragung zu Qualität und Problemen der IM-Weiter-bildung an anthroposophischen Kliniken in DE und CH sowie im Bereich ärztlicher Weiterbildung überhaupt, in der die be-troffenen Assistenzärzte und Weiterbilder direkt zur Formu-lierung von Problemlösungsmöglichkeiten aufgefordert wur-den. Die inhaltsanalytische Auswertung der Freitextantworten aus der sonst quantitativ gehaltenen Befragung ermöglicht ei-nen Einblick in die Ideen und Lösungsansätze der Befragten. Zahlreiche konkrete Ansätze werden deutlich, die zu einer umfassenden Konzeption für eine Überwindung der Probleme in der IM-Weiterbildung der anthroposophischen Kliniken beitragen könnten. Die Antwortenden repräsentieren dabei möglicherweise diejenigen, die für eine Weiterbildung dezi-diert engagiert wurden; deren Antworten könnten daher auf-grund ihres entsprechend sensibilisierten Problembewusst-seins besonders relevant sein.
Neben diesen Stärken der Studie gibt es auch Limitierun-gen: Durch die notwendige Beschränkung auf schriftliche Freitextantworten im Rahmen des Fragebogens lagen über-wiegend nur stichwortartige Antworten in Kurzsätzen vor, die einen weiten Interpretationsspielraum zulassen. Interviews hätten hier eventuell ein differenzierteres Bild eröffnet. Es war im Rahmen dieser anonymen Befragungen jedoch nicht möglich, einen ausführlicheren und eigenständigen qualitati-
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Die erhobenen Lösungsansätze lassen folgende Hauptas-pekte erkennen: Eine Lösung der Weiterbildungsprobleme im Bereich AM wird von einem Teil der Befragten nur dann als möglich gesehen, wenn die Weiterbildung insbesondere auf Leitungsebene als elementare Aufgabe der anthroposophi-schen Kliniken und als integraler Bestandteil des beruflichen Selbstverständnisses von Klinikärzten verstanden wird, und nicht nur als «Nebenprodukt» der Patientenversorgung. Zu diesem Zweck sollen nach Meinung der Befragten Theorie und Praxis durch geeignete, insbesondere auch individuums- und teambezogene Lehrformate gezielt vernetzt werden (Bedside-teaching, Fallbesprechungen, Lehrsprechstunden, Mentoring, strukturiertes Tutoring, Lesekreise, Teamlernen). Zudem wird gefordert, ein klinikinternes, strukturiertes Weiterbildungsan-gebot zu entwickeln, das regelmäßige Veranstaltungen und ge-zielt integrative, d.h. schulmedizinisch-anthroposophische Lehrinhalte umfasst. Alternativ wird eine Ausweitung des Wei-terbildungsangebots auf fachübergreifende oder fachspezifi-schere Einheiten angeregt. Zu diesem Komplex an Forderun-gen passt auch der Wunsch nach einer verbesserten Fach- und Lehrkompetenz der Weiterbilder, insbesondere auch hinsicht-lich AM. Dazu wird eine Weiterbildung der Weiterbilder selbst sowie eine Personalpolitik gewünscht, die das Interesse an und die Ausbildung in AM bei Bewerbern aller medizinischen Fachbereiche, insbesondere aber bei Abteilungsleitern, gebüh-rend berücksichtigt und Grundkenntnisse in AM durch Ein-führungskurse und Fortbildung in AM mittels finanzieller An-reize fördert. Eine solche Fortbildungskultur wird mit einer Klinikkultur in Verbindung gebracht, die durch mehr Kollegia-lität, gegenseitige Wertschätzung, flachere Hierarchien und ein Interesse für die Lebens- und Weiterbildungssituation der As-sistenzärzte gekennzeichnet ist. Ähnliche Äußerungen wie die der Ärzte unserer Studie findet man auch in anderen Berei-chen der postgraduierten Weiterbildung im Gesundheitswesen, in denen es um Implementierung von Innovationen geht. So zeigten Fokkema und Kollegen in ihrer qualitativen Studie [9], wie bedeutsam die Unterstützung durch die Krankenhausorga-nisation und die Abstimmung innovativer Aspekte mit tägli-chen Routinen ist, um eine Steigerung der Arbeitsbelastungen zu vermeiden. Auch in den Voten unserer Studie wurde deut-lich, dass genügend Raum für die Verbesserung der Ausbil-dungssituation nur dadurch gewonnen werden kann, dass das Weiterbildungsangebot mit dem Stations- bzw. Klinikbetrieb gut abgestimmt wird, so z.B. durch Freistellung von Weiterbil-dern und Assistenzärzten vom Klinikdienst während der Wei-
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terbildungsveranstaltungen, Integration der Lehre in klinische Handlungsabläufe (z.B. in Lehrvisiten), Verbesserung von Or-ganisations- und Kommunikationsprozessen, klarere Aufga-benteilung und effektivere Ressourcenplanung mit Entlastung der Mediziner von nichtärztlichen Tätigkeiten. Insgesamt soll die Organisations- und Ressourcenplanung nicht nur nach Ver-sorgungsgesichtspunkten, sondern auch nach den Bedürfnissen der Weiterbildung erfolgen. So bedürfen auch die AM-Klini-ken einer stärkeren Orientierung an Prozessqualitäten, die auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens diskutiert werden [10]. Innovativ wäre jedoch, diese Prozesse, neben der Orientierung an der Patientenversorgung, gleichzeitig an die Lehrbedürfnisse anzupassen, zumal wenn diese IM betreffen. Ein solches Modell ist im stationären Klinikbereich der AM in Herdecke für die IM-Ausbildung von Medizinstudierenden im praktischen Jahr in Form einer Ausbildungsstation bereits ent-wickelt und auch von Patientenseite als positiv evaluiert wor-den [11]. Ein verwandtes Modell wird an der anthroposophi-schen Filderklinik bei Stuttgart für die IM-Weiterbildung im postgraduierten Bereich entwickelt [12].
Sehr verständlich ist die von beiden Ärztegruppen ge-wünschte Senkung der Arbeitsbelastung durch Reduzierung von Dienstverpflichtungen und der Anzahl von Patienten pro Arzt, personelle Aufstockung und Reduktion des Arbeitspen-sums. Übermäßige Arbeitsbelastung mit langen Arbeitszeiten, Personalmangel und zu viel administrative Arbeit waren von denselben Ärztegruppen als bedeutendste Hindernisse für eine optimale Aus- und Weiterbildung in AM angegeben wor-den [2]. In Anbetracht der finanziellen Situation der Kranken-häuser in der gegenwärtigen Lage des Gesundheitswesens dürfte die Überwindung der Belastungsprobleme, die zudem mit dem höchsten Kostenfaktor (Personal) verbunden sind, am schwierigsten sein, zumal zu den vorgeschlagenen Verbes-serungsmaßnahmen auch finanzielle Anreize und Gehaltser-höhungen zählen. Von den Weiterbildern wird deswegen auch über externe finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten nach-gedacht wie finanzieller Ersatz oder Stipendien für Ärzte zur Freistellung für die Weiterbildung. Das wird aber kaum durch Eigenmittel der Kliniken leistbar sein. In den USA wird die ärztliche Weiterbildung (residency) aus Steuern bzw. durch das Sozialversicherungsprogramm Medicare (US Department of Health and Human Service) finanziert. Die dort enorm gut strukturierten Weiterbildungsprogramme sind an Bedingun-gen geknüpft und müssen akkreditiert sein [13]. Eine analoge Finanzierung der Weiterbildung in DE und CH erscheint ak-tuell politisch unmöglich. Ähnliche, eventuell stiftungsbasierte Finanzierungsmodelle, die ebenfalls eine Akkreditierung er-fordern und an strukturelle, curriculare und qualitative Bedin-gungen gebunden sind, wären jedoch denkbar.
Abgesehen von externen Finanzierungsquellen gibt es aber auch innovatives Strukturänderungspotenzial an den betroffe-nen Klinken selbst. So zeigt das Beispiel des St.-Bernhard-Hospitals in Brake, Nordrhein-Westfalen, dass selbst eine kleine Klinik im DRG-System ihre Finanz- und Weiterbil-
dungsprobleme gleichzeitig in den Griff bekommen kann, wenn sie den Mut hat, die Weiterbildung in die Mitte von Strukturierungsmaßnahmen zu stellen: Die sehr frühzeitige Einschulung der Assistenzärzte in die technischen Diagnose- und Therapieverfahren entlastete dort die Fachärzte aus der Routineversorgung, befreite sie für Lehrfunktionen, steigerte die Lernkurve, die Sicherheit und Motivation von Assistenz-ärzten, verkürzte die Liegezeiten, sparte daher Facharzt-ressourcen und führte so gleichzeitig zur Lösung von Finanz- und Ausbildungsproblemen [14].
Mit der externen Unterstützung und Fokussierung von Strukturmaßnahmen auf Weiterbildung sind Gestaltungsas-pekte einer verstärkten Professionalisierung der medizini-schen Aus- und Weiterbildung angesprochen, die als Desiderat auch in den Freitextantworten klar zum Ausdruck kommen. Vorschläge betreffen z.B. die externe Unterstützung der Wei-terbildung durch den Einsatz von kompetenten Ausbildern, externe Grundausbildungs- und Kursangebote, Schulung von Ärzten an größeren Ausbildungszentren und ferner eine Ver-netzung der AM-Kliniken, sei es durch Kooperation bei der Optimierung von Prozessabläufen (z.B. im Verband der an-throposophischen Kliniken), durch die Zusammenarbeit auf didaktischem, therapeutischem bzw. curricularem Gebiet, durch Etablierung eines klinikübergreifenden Weiterbildungs-curriculums, einer klinikübergreifenden Weiterbildungsrotati-on oder über die Einrichtung eines Instituts für anthroposo-phische Medizin zur Koordination der Weiterbildungsbelange in der AM.
Zur Professionalisierung gehört auch die in den Freitex-tantworten angesprochene Stellung der AM im Gesundheits-wesen, ihre Eingliederung in das Krankenkassensystem, ihre wissenschaftliche Fundierung und die damit verbundene Ent-wicklung. Unabdingbar ist laut Freitextantworten die Notwen-digkeit eines gediegenen schulmedizinischen Kompetenzer-werbs, in dem der Kompetenzerwerb in AM im Sinne ihres ursprünglichen Konzepts nicht eine alternative, sondern eine zusätzliche und erweiternde Rolle einnimmt [15, 16]. In diesen Bereich gehört auch die in den Freitextantworten angespro-chene Frage des Wirksamkeitsnachweises und der Beteiligung von universitären Instituten.
In DE und CH konnten sich in den letzten Jahren mehrere anthroposophische Wissenschaftler als Privatdozenten oder Professoren etablieren, so in Berlin, Bern, Essen, Freiburg, Witten/Herdecke und Tübingen. Die meisten von ihnen sind in Forschung und Praxis auch mit Kliniken und außeruniversi-tären Forschungsinstituten der AM assoziiert. Damit scheinen gute Voraussetzungen für die Entwicklung einer wissen-schaftsbasierten AM-Weiterbildung vorhanden zu sein. Auch für die Schaffung des klar gewünschten klinikübergreifenden Weiterbildungscurriculums oder eines Instituts für anthropo-sophische Medizin zur Koordination und Professionalisierung der ärztlichen Weiterbildung an AM-Kliniken gibt es mehrere günstige Voraussetzungen: Die anthroposophischen Kliniken in DE, CH, Italien, Schweden und England sind im «Verband
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den universitären Vertretern der AM, moderne Formen der Weiterbildungskoordination schaffen, die den Vorschlägen der Befragten in unserer Studie entsprechen.
Schlussfolgerung
Die Problemlösungsvorschläge zur Weiterbildung an an-throposophischen Kliniken erwachsen einer konkreten Wahr-nehmung betroffener Assistenzärzte und Weiterbilder. Sie bie-ten eine differenzierte Grundlage für konkrete Verbesserungen dieser Weiterbildung, die professionell und international ver-netzt verwirklicht werden könnten und sollten. Die Vorausset-zungen dazu sind durch die universitäre Anbindung der AM und durch die gute nationale und internationale Vernetzung der anthroposophischen Kliniken und Ärztegesellschaften gegeben. Unsere Evaluation kann wesentlich dazu beitragen.
Disclosure Statement
Hiermit erklären die Autoren, dass keinerlei Interessenskonflikte in Bezug auf das Manuskript vorliegen.
Anthroposophischer Kliniken e.V.» zusammengeschlossen [17], der die Klinikleitungen vereinigt und sich unter anderem die Verbesserung der Weiterbildung zum Ziel setzt; die an-throposophischen Ärztegesellschaften in DE, CH und ande-ren Ländern sind selbst Träger von Ausbildungsstätten und postgraduierten Aus- und Fortbildungscurricula für AM, die in DE in einer Anerkennung als «anthroposophischer Arzt» durch die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutsch-land (GAÄD) münden [18] und in CH in einem auch durch die Schweizerische Ärztevereinigung FMH anerkannten «Fä-higkeitsausweis Arzt/Ärztin für anthroposophisch erweiterte Medizin» [19]. Die GAÄD hat zudem eine «Akademie An-throposophische Medizin» gegründet, zu deren Aufgaben die Vernetzung und Qualitätsentwicklung der Aus- und Weiterbil-dungsangebote für AM durch eine Akkreditierung der Institu-tionen in der Akademie gehört sowie die Unterstützung von Didaktik im Sinne der Förderung von selbstgesteuertem Ler-nen [20]. Des Weiteren gibt es eine internationale Koordinati-on der Ärzteausbildung durch die medizinische Sektion am Goetheanum, dem internationalen Zentrum für AM in Dor-nach, CH [21]. Durch ein koordiniertes Vorgehen dieser Insti-tutionen ließen sich, zusammen mit den Weiterbildungsverant-wortlichen der Kliniken, Vertretern der Assistenzärzte und
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17 Antroposophische Kliniken in Europa. www.anthro-kliniken.de/index.html (Zugriff 11.09.14).
18 Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte Deutsch-lands (GAÄD): Anerkennung Anthroposophischer Arzt. www.gaed.de/anerkennungsordnung.html (Zugriff 11.09.14).
19 VAOAS: Fähigkeitsausweis Arzt/Ärztin für anthro-posophisch erweiterte Medizin. www.vaoas.ch/index.php?id=voraussetzungen (Zugriff 11.09.14).
20 Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte Deutsch-lands (GAÄD): Akademie Anthroposophische Me-dizin. www.gaed.de/akademie.html (Zugriff 11.09.14)
21 Medizinische Sektion der freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum: Ärztearbeit. www.medsektion-goetheanum.org/home/koordination derfachbereiche/aerztearbeit/?view = 61 (Zugriff 11.09.14).
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Liebe Kolleginnen und Kollegen aller medizinischen Fachberufe!
Wie vermitteln wir als Lehrende Anthroposophische Medizin in einer ihr entsprechenden Weise? Diese Frage ist das Herz des interprofessionellen dreijährigen Kurses „Teach the Teacher in Teaching Anthroposophic Medicine“.
Das in diesem Kurs vermittelte methodische und didaktische Handwerkszeug wird praktisch angewendet und so direkt erleb-bar. Teilnehmer wie Dozenten bilden dabei einen gemeinsam lernenden und lehrenden Organismus. In interprofessioneller, englisch- bzw. deutschsprachiger Kleingruppenarbeit gestaltet jeder Teilnehmer aktiv mit. Vorträge und Plenumsveranstaltungen werden konsekutiv übersetzt.
Im September 2014 wurde der Kurs mit 65 Teilnehmern aus 20 Ländern und 12 therapeutischen Berufsgruppen begonnen. In diesem Modul I wurden Aspekte einer patientenzentrierten Ausbildung sowie methodische Instrumente einer die imaginative Erkenntnis schulenden Didaktik erübt.
Darauf aufbauend, jedoch nicht Modul I voraussetzend, fokussiert diese zweite Kurseinheit nun die methodische Frage, wie wir als Therapeuten das Wesenhafte eines Patienten, seiner Erkrankung und der heilenden Kräfte so hören lernen können, dass wir aus dem Verständnis der inneren Bezüge dieser drei Offenbarungen eine unseren jeweiligen lokalen Möglichkeiten entsprechende Therapie komponieren können. In diesem Sinne werden wir an Beispielen methodisch und didaktisch ein auch inspirativ erwei-tertes Erkennen üben.Fragen der professionellen Teambildung, der Zusammenarbeit in Diagnostik und Therapie, der didaktischen Techniken sowie der Sicherung des gemeinsam Erarbeiteten begleiten den gesamten Kursverlauf.Alle, die lernen wollen, Anthroposophische Medizin in Aus- und Weiterbildung immer besser zu vermitteln, sind herzlich eingeladen!Wir erwarten Teilnehmer mit
• abgeschlossener Ausbildung in einem von der Medizinischen Sektion am Goetheanum anerkannten Gesundheitsberuf,
• Berufserfahrung in der Anthroposophischen Medizin und• Erfahrung in der Lehre Anthroposophischer Medizin oder• der Intention, eine Lehrtätigkeit aufzunehmen.
Es zählt auch eine praktische Ausbildungstätigkeit in Klinik und Praxis bzw. als Mentor.
Der dreijährige Kurs findet von 2014 bis 2016 jeweils in den Tagen vor der Jahreskonferenz der Medizinischen Sektion statt. Modul II ist mitgestaltet durch Anregungen der Teilnehmer von Modul I; Modul III wird in diesem Sinne durch Modul II bereichert werden. So fließen interprofessionell Ausbildungsfragen aus aller Welt in die Programmgestaltung mit ein.
Der Kurs finanziert sich selbst und ohne Spenden, die Referenten verzichten hierfür auf Honorare. Etwaige Überschüsse aus der kostendeckend kalkulierten Teilnahmegebühr fließen der parallel zum Kurs erstellten neuen Homepage „Ausbildung für Ausbilder“ zu. Diese wird Materialien zum Selbststudium in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung stellen.
Zur Gewährleistung der Ausbildungsqualität ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Bitte melden Sie sich mittels des beigefügten Talons deshalb bald an.
Ein Reisekostenzuschuss oder eine Ermäßigung kann in begründe-ten Fällen auf Anfrage gewährt werden.
Wir grüßen Sie herzlich und freuen uns auf Sie!
Guus van der Bie, Academie Antroposophische GezondheidszorgJan Feldmann, IKAM Koordinator Ärztliche AusbildungSonja van Hees, Internationales Forum für Anthroposophische PflegeKirstin Kaiser, IKAM Koordination KunsttherapienRobert Kempenich, Ärztliche Ausbildung, FrankreichLaura Piffaretti, Dozentin Orpheus Schule für Musiktherapie LenzburgJohannes Portner, i.A. für die Internationale Koordination anthroposophische KörpertherapieStefan Langhammer, Medizinische Sektion am Goetheanum, Koordination IPMTGeorg Soldner, Akademie Anthroposophische Medizin GAÄDChristina Spitta, Internationale Gesellschaft für anthroposophische Körpertherapie IAABT, VorstandMartin-Günther Sterner, Akademie Heilkunst DresdenAngelika Stieber, Internationale Koordination Heileurythmie-AusbildungenHenrik Szöke, Ausbildung Anthroposophische Medizin, UngarnDiethard Tauschel, Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin Herdecke
Ausbildung für Ausbilder in Anthroposophischer Medizin
Modul II Die heilenden Kräfte im Mittelpunkt der Ausbildung
13.–16. September 2015Goetheanum
Sonntag, 13.09.15 Montag, 14.09.15 Dienstag, 15.09.15 Mittwoch, 16.09.15
08:30 09:00
Eurythmie – A. StieberSpacial Dynamics – Ch. Spitta
Eurythmie – A. StieberSpacial Dynamics – Ch. Spitta
Eurythmie – A. StieberSpacial Dynamics – Ch. Spitta
09:15 10:40
Patient und KrankheitMethodische Hinführung J. Feldmann / J. Portner
PatientenvorstellungE. Streit
Die Sprache heilender Kräfteam Beispiel der Biene
Kleingruppenarbeit S. van Hees / G. Soldner
Die Komposition therapeutischer Motive (I)Kleingruppenarbeit
K. Kaiser / M.-G. Sterner
10:40 11:10
Pause Pause Pause
11:10 12:30
Von der Wahrnehmung zur ProzessgestaltKleingruppenarbeit
D. Tauschel
Therapeutische Ressourcen erkennenam Beispiel der Biene
Plenum M.-G. Sterner / H. Szöke
Die Komposition therapeutischer Motive (II)Plenum
G. Soldner / H. Szöke
12:30 14:00
Mittagspause Mittagspause Mittagspause
14:00 14:30
Sprachgestaltung – Übungen zur Rhetorik S. Eichstaedt / K. Kaiser
Sprachgestaltung – Übungen zur Rhetorik S. Eichstaedt / K. Kaiser
Sprachgestaltung – Übungen zur Rhetorik S. Eichstaedt / K. Kaiser
14:3016:00
Durch der Natur Examen gehen (I)am Beispiel der Biene
Wahrnehmungsübungen und DarstellungM. Karutz / J. Wirz
Den Krankheitstypus methodisch erfassenBerufsspezifische Kleingruppen
G. van der Bie / L. Piffaretti
Reflexion – EvaluationD. Tauschel / G. van der Bie
15:3016:30
Begrüßung – Vorstellung – RückblickM. Glöckler / M.-G. Sterner
Arbeitsmethodik KleingruppenG. Soldner / Ch. Spitta
16:0016:30
Pause Pause Pause
16:3016:45
Pause16:3018:00
Durch der Natur Examen gehen (II)am Beispiel der Biene
Wahrnehmungsübungen und DarstellungM. Karutz / J. Wirz
Den Heilbedarf erkennenInterprofessionelle Kleingruppen
J. Feldmann / J. Portner
Impulse weckenPlenum
16:4518:00
Was habe ich gelernt – was will ich lernen?Interprofessionelle Kleingruppen Abschluss
18:0019:15
Abendpause Abendpause Abendpause
Deutsch-Englische ÜbersetzungRozanne Hartmann
19:1519:30
Hören und Singen – L. Piffaretti Hören und Singen - L. Piffaretti Hören und Singen – L. Piffaretti
19:3021:00
Das Hören schärfenInspiration als meditative Haltung
M.-G. Sterner
Formen der meditativen VorbereitungK. Kaiser / L. Piffaretti / A. Stieber / Ch. Spitta
MeditationR. Kempenich
Ausbildung für Ausbilder (Modul II): Die heilenden Kräfte im Mittelpunkt der Ausbildung
AnmeldungAusbildung für AusbilderModul II: Die heilenden Kräfte im Mittelpunkt der Ausbildung Tagung der Medizinischen Sektion am Goetheanumvon Sonntag, 13. bis Mittwoch, 16. September 2015Anmeldung erbeten bis: Samstag, 15. August 2015Postanschrift: Goetheanum Empfang, Postfach, CH-4143 DornachFax + 41 61 706 44 46, Tel. + 41 61 706 44 44, E-Mail [email protected] in Druckbuchstaben ausfüllen! Frau HerrName, Vorname ______________________________________________________________________________________ Rechnung an Privatadresse Rechnung an Institutionggf. Name Institution ______________________________________________________________________________________Strasse, Nr. ______________________________________________________________________________________PLZ/Ort ______________________________________________________________________________________Land ______________________________________________________________________________________Tel./Fax ______________________________________________________________________________________E-Mail ______________________________________________________________________________________ Beruf ______________________________________________________________________________________Ich spreche/verstehe Deutsch Englisch Spanisch Russisch Sonstige: ____________Tagungskarte ohne Verpflegung520 CHF Normalpreis 260 CHF ermässigt¹Tagungskarte inkl. Verpflegung (3 Mittag- und 3 Abendessen)670 CHF Normalpreis 410 CHF ermässigt¹Parking am Goetheanum Parkkarte: 25 CHFVersicherung Rücktrittskostenversicherung (5% des Gesamtarrangements, mindestens 10 CHF) Siehe Rücktrittskonditionen unter Tagungsinformationen
Zahlungsart Rechnung (nur für die Schweiz und den Euro-Raum)Kreditkarte (alle Länder) Visa MasterCardKartennummer: __ __ __ __ / __ __ __ __ / __ __ __ __ / __ __ __ __ Gültig bis: __ __ / __ __
Bitte senden Sie mir künftig kostenfrei den Veranstaltungsvorblick des Goetheanum zu.
Mit meiner Unterschrift bestätige ich mein Einverständnis mit den Zahlungsmodi und Stornierungsbedingungen.
__________________________________________________________________________________________Ort, Datum, Unterschrift
¹ Studierende, SchülerInnen, Pensionierte/Senioren, Erwerbslose, Auszubildende, Militärdienst-/Zivildienstleistende, Menschen mit Behinderungen (IV-Rente). Bitte Ausweiskopie beilegen.
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen erhalten Sie auf Anfrage oder können im Internet unter www.goetheanum.org/6025.html eingesehen werden.
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TagungsinformationenAusbildung für AusbilderModul II: Die heilenden Kräfte im Mittelpunkt der Ausbildung Tagung der Medizinischen Sektion am Goetheanumvon Sonntag, 13. bis Mittwoch, 16. September 2015Anmeldung erbeten bis: Samstag, 15. August 2015Tagungspreise: Normalpreis: 520CHF inkl.Verpflegung:670CHF Ermässigt¹: 260CHF inkl.Verpflegung:410CHFTagungsverpflegungDieTagungsverpflegung(vegetarischinkl.Dessert)beinhaltet3Mittag-und3AbendessenzumGesamt-preis von 150 CHF. Die Mahlzeiten sind nicht einzeln buchbar. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können in diesem Rahmen leider nicht berücksichtigt werden.Parkkartefür die Dauer der Tagung: 25 CHF (nicht unmittelbar um das Goetheanum). Bei Behinderung bitte Ausweis sichtbar im Auto hinterlegen.Zahlungsmodi/BestätigungKreditkarte (alle Länder): Der Totalbetrag wird nach Bearbeitung der Anmeldung Ihrer Karte belastet. Die Anmelde- und Zahlungsbestätigung wird Ihnen per E-Mail oder Post zugesandt.Rechnung Schweiz: Nach Bearbeitung Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung mit Rech-nung. Bitte beachten Sie, dass Rechnungen nur bis 10 Tage vor Veranstaltungsbeginn verschickt werden. Danach sind nur noch Zahlungen per Abbuchung der Kreditkarte oder bei Ankunft möglich.Rechnung Euro-Raum: Nach Bearbeitung Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung mit Rechnung (deutsches Euro-Konto). Bitte beachten Sie, dass Rechnungen nur bis 14 Tage vor Veranstal-tungsbeginn verschickt werden. Danach sind nur noch Zahlungen per Abbuchung der Kreditkarte oder bei Ankunft möglich.Andere Länder: Nach Bearbeitung Ihrer Anmeldung wird Ihnen eine Anmeldebestätigung per Post oder E-Mail zugestellt. Die Zahlung erfolgt entweder per Abbuchung der Kreditkarte oder bei Ankunft am Empfang. Zahlungen per Überweisung sind nicht möglich.Bitte beachten Sie, dass der Tagungsbeitrag vor Beginn der Tagung bei uns eingegangen/entrichtet sein muss.Tagungskarten: Bezahlte Karten können ebenso wie bis dahin nicht bezahlte bis spätestens eine halbe Stunde vor Beginn am Empfang abgeholt werden. Neben Bargeld in CHF oder € akzeptieren wir auch VISA, MasterCard, ec-direkt und Postcard-Schweiz.Stornierung: Die schriftliche Stornierung der Tagungsteilnahme ist bis 14 Tage vor Tagungsbeginn (30.8..2015) kostenlos möglich (Datum des Poststempels). Danach werden 50% des Tagungsbetrages erhoben.DieStornierungderVerpflegungoderderParkkarteistbis1TagvorTagungsbeginn (12.9.2015) kostenfrei. Bei Nichterscheinen oder Stornierung am Veranstaltungstag ist der gesamte Rechnungsbetrag fällig. Gerne akzeptieren wir ohne zusätzliche Kosten eine(n) Ersatzteilnehmer(in).Rücktrittskostenversicherung: Gegen Gebühr (5% der Gesamtkosten, mind. 10 CHF) kann eine Versiche-rung für den mit dieser Anmeldung gebuchten Gesamtbetrag abgeschlossen werden, welche bei Krank-heit (einschl. eigener, im Haushalt lebender Kinder, des Ehepartners), Verlust des Arbeitsplatzes sowie höherer Gewalt die gesamten Rücktrittskosten deckt. Die Rücktrittkostenversicherung kann nur bis zum Anmeldeschluss abgeschlossen werden. Die Versicherungsbedingungen erhalten Sie auf Anfrage oder können im Internet unter www.goetheanum.org/6053.html eingesehen werden.Datenverarbeitung: Die Adressdaten werden elektronisch erfasst und gespeichert._____________________________________________________________________________________________________________Für Ihre Unterkunft empfehlen wir folgende HäuserDie Preisangaben zu den Unterkünften sind pro Übernachtung und Person; Angaben ohne Gewähr.Gästehäuser und Zimmervermittlung am GoetheanumZimmervermittlung Privatzimmer ab 50 CHF Tel. +41 61 706 44 45, [email protected] Friedwart ab 75 CHF, ca. 5 Min. Fussweg zum Goetheanum Tel. +41 61 706 42 82, www.friedwart.chBegegnungszentrum ab 30 CHF, ca. 10 Min. Fussweg zum Goetheanum Tel. +41 61 706 42 82, [email protected]
Weitere Unterkünfte finden Sie auf unserer Webseite: www.goetheanum.org/4283.html