Rund um die Pensionierung Rückblick, Evaluation ...bef5fdce-b597-4e81-ae28-827a1063b... · Hans...

12
Rund um die Pensionierung Bei BASEL-STADT werden pro Jahr durchschnittlich 400 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter pensioniert. Der Schritt in die dritte Lebensphase bereitet einigen Angestellten im voraus Sorgen, pibs möchte mit den folgenden Beiträgen einige Tips vermitteln, wie man sich rechtzeitig auf die Pensionierung vorbereiten soll und wie man das künftige Rentendasein gestalten könnte. Dabei sollen auch vor der Pensionierung stehende Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter, wie auch bereits Pensionierte zu Wort kommen. Der erste Beitrag stammt aus der Feder von G. Reinhart, dipl. Psychologe, Zürich. Rückblick, Evaluation, Zukunftsaussicht beitsgruppe auf und erarbeitete ein Kon- zept für solche Pensionierungsvorberei- tungskurse, das auf die Persönlichkeit der Teilnehmer, auf deren Bedürfnisse sowie auf das erwartbare Ausgangsni- veau der einzelnen Gruppen Rücksicht nahm, sowohl in bezug auf vorhandenes Wissen wie auch bezüglich des bereits vorhandenen Bewusstmachungsgrades. Dabei wurde das Hauptschwergewicht auf den angestrebten, in Gang zu brin- genden Prozess und nicht auf eine mög- lichst grosse Wissensvermittlung gelegt. Durch entsprechende Evaluationen hat die Arbeitsgruppe das Konzept während Jahren nachgeprüft immer wieder korri- giert, bis eine möglichst optimale Kurs- wirkung erreicht wurde. Das Ziel der Evaluation besteht darin, sowohl dem Teilnehmer wie dem Leiter bewusst zu machen, welche Lernvorgän- ge abgelaufen sind, ob die Lernziele er- reicht wurden und auf welche Art und Weise dies bewerkstelligt wurde. Pla- nung / Durchführung / Auswertung / Korrektur sollten einen in sich geschlosse- nen und laufend zu wiederholenden Ablauf darstellen. Viele wissenschaftliche Arbeiten haben sich kritisch mit den Lehrveranstaltun- gen über und für das Altern auseinan- dergesetzt. Als Beispiele seien herausge- griffen: - Handbuch Sozialwesen Schweiz 1987. Hans Dieter Schneider - Vorbereitung auf die nachberufliche Lebensphase. Eine empirische Unter- suchung 1984. Hans Lothar Steinhauer - Unesco Bericht Wien 1984. Barbara Füllgraf - International Congress of Gerontolo- gy, Hamburg 1981. Universitäten Gerald Reinhart Foto-Pleyer, Zürich Vor zehn Jahren konstituierte sich am Zentrum am Obertor die Arbeitsgruppe "AltersVorbereitung" und machte es sich zur Aufgabe, ein neues Konzept für die Kurse zur Vorbereitung auf die Pensio- nierung zu erarbeiten, da die Kurse, wie sie seit 1969 in der Schweiz durchgeführt wurden, nur zum Teil befriedigten. Zuerst versuchte man herauszufinden, warum nur ein Teil der Veranstaltungen den gewünschten Erfolg brachte und der andere nicht. Es zeigte sich, dass bei Se- minaren, die mit adressatenorientierten Methoden arbeiteten, die Resultate recht befriedigend und ermutigend waren, wo- gegen man bei den leider noch sehr zahl- reichen Referat-Veranstaltungen jedoch erkennen musste, dass zwar die Referen- ten und Vorträge meistens als sehr gut beurteilt wurden, aber keine Verände- rungen von Einstellungen oder Verhal- tensweisen festgestellt werden konnten. Auf diesen Erkenntnissen baute die Ar- Brüssel und Louvain. - Bericht über den 31. Jahreskongress der Gerontological Society in Wa- shington DC, 1979. Prof. U. Lehr, Bonn Ich möchte aus diesen Berichten folgen- de Erkenntnisse herausgreifen: - Trotz der imponierenden Expansion innerhalb weniger Jahre ist nach Er- gebnissen einiger Evaluationen die tat- sächliche Wirkung der bisherigen Al- tersvorbereitung eher gering. Daher kommt es in Zukunft unbedingt darauf an, diese Arbeit qualitativ zu verbes- sern. Dazu ist es erforderlich, Metho- den zu wählen, die den Zielpersonen besser angemessen sind. - Insgesamt hat sich bestätigt, dass das wichtigste Kursziel darin besteht, den Teilnehmer - durch Information und Kommunikation - dazu anzuregen, sich Gedanken über die jetzige Situa- tion zu machen, sie zu analysieren, um so den eigenen Weg für die nachberuf- liche Lebensphase zu finden. In diesem Sinne ist die Schlussfolgerung erlaubt, dass die Vorbereitung auf die nachberufliche Lebensphase sinnvoll und für die Betroffenen bezüglich Ver- änderungen von Einstellungen, Erwar- tungen, Verhalten usw. hilfreich sein kann, jedoch nur dann erfolgreich ist, wenn die Methodik und Didaktik den je- weiligen Teilnehmern und ihren indivi- duellen Bedürfnissen angepasst sind. Die wissenschaftlichen Untersuchungen über den Erfolg, d.h. Veränderungen von Einstellungen, Erwartungen und Verhalten zeigen auf, dass überall dort, wo Methoden an Teilnehmer angepasst werden und den individuellen Bedürf- nissen entsprechen, erfolgreich sind und die Ziele wenigstens zum Teil erreicht worden sind. Für die Zukunft der Seminare erscheint es daher wichtig, dass die Teilnehmer zum Mitdenken angeregt werden, dass auf ihre individuellen Bedürfnisse einge- gangen wird. Dabei haben sich Metho- den bewährt, wie z.B. Gruppengesprä- che, Gruppenarbeiten, Diskussionen im kleineren Rahmen und im Plenum, das Eingehen auf persönliche Erfahrungen, die als Beispiele und Anregungen die- nen, kurz Methoden, welche die aktive Mitarbeit jedes einzelnen fördern. Es ist von grösster Wichtigkeit, dass je-

Transcript of Rund um die Pensionierung Rückblick, Evaluation ...bef5fdce-b597-4e81-ae28-827a1063b... · Hans...

Rund um die PensionierungBei BASEL-STADT werden pro Jahr durchschnittlich 400 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter pensioniert. Der Schritt in die dritte Lebensphase bereitet einigen Angestelltenim voraus Sorgen, pibs möchte mit den folgenden Beiträgen einige Tips vermitteln, wieman sich rechtzeitig auf die Pensionierung vorbereiten soll und wie man das künftigeRentendasein gestalten könnte. Dabei sollen auch vor der Pensionierung stehende Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, wie auch bereits Pensionierte zu Wort kommen.

Der erste Beitrag stammt aus der Feder von G. Reinhart, dipl. Psychologe, Zürich.

Rückblick, Evaluation,Zukunftsaussicht

beitsgruppe auf und erarbeitete ein Kon-zept für solche Pensionierungsvorberei-tungskurse, das auf die Persönlichkeitder Teilnehmer, auf deren Bedürfnissesowie auf das erwartbare Ausgangsni-veau der einzelnen Gruppen Rücksichtnahm, sowohl in bezug auf vorhandenesWissen wie auch bezüglich des bereitsvorhandenen Bewusstmachungsgrades.Dabei wurde das Hauptschwergewichtauf den angestrebten, in Gang zu brin-genden Prozess und nicht auf eine mög-lichst grosse Wissensvermittlung gelegt.Durch entsprechende Evaluationen hatdie Arbeitsgruppe das Konzept währendJahren nachgeprüft immer wieder korri-giert, bis eine möglichst optimale Kurs-wirkung erreicht wurde.Das Ziel der Evaluation besteht darin,sowohl dem Teilnehmer wie dem Leiterbewusst zu machen, welche Lernvorgän-ge abgelaufen sind, ob die Lernziele er-reicht wurden und auf welche Art undWeise dies bewerkstelligt wurde. Pla-nung / Durchführung / Auswertung /Korrektur sollten einen in sich geschlosse-nen und laufend zu wiederholendenAblauf darstellen.

Viele wissenschaftliche Arbeiten habensich kritisch mit den Lehrveranstaltun-gen über und für das Altern auseinan-dergesetzt. Als Beispiele seien herausge-griffen:

- Handbuch Sozialwesen Schweiz 1987.Hans Dieter Schneider

- Vorbereitung auf die nachberuflicheLebensphase. Eine empirische Unter-suchung 1984. Hans Lothar Steinhauer

- Unesco Bericht Wien 1984. BarbaraFüllgraf

- International Congress of Gerontolo-gy, Hamburg 1981. Universitäten

Gerald Reinhart Foto-Pleyer, Zürich

Vor zehn Jahren konstituierte sich amZentrum am Obertor die Arbeitsgruppe"AltersVorbereitung" und machte es sichzur Aufgabe, ein neues Konzept für dieKurse zur Vorbereitung auf die Pensio-nierung zu erarbeiten, da die Kurse, wiesie seit 1969 in der Schweiz durchgeführtwurden, nur zum Teil befriedigten.Zuerst versuchte man herauszufinden,warum nur ein Teil der Veranstaltungenden gewünschten Erfolg brachte und derandere nicht. Es zeigte sich, dass bei Se-minaren, die mit adressatenorientiertenMethoden arbeiteten, die Resultate rechtbefriedigend und ermutigend waren, wo-gegen man bei den leider noch sehr zahl-reichen Referat-Veranstaltungen jedocherkennen musste, dass zwar die Referen-ten und Vorträge meistens als sehr gutbeurteilt wurden, aber keine Verände-rungen von Einstellungen oder Verhal-tensweisen festgestellt werden konnten.Auf diesen Erkenntnissen baute die Ar-

Brüssel und Louvain.- Bericht über den 31. Jahreskongress

der Gerontological Society in Wa-shington DC, 1979. Prof. U. Lehr,Bonn

Ich möchte aus diesen Berichten folgen-de Erkenntnisse herausgreifen:

- Trotz der imponierenden Expansioninnerhalb weniger Jahre ist nach Er-gebnissen einiger Evaluationen die tat-sächliche Wirkung der bisherigen Al-tersvorbereitung eher gering. Daherkommt es in Zukunft unbedingt daraufan, diese Arbeit qualitativ zu verbes-sern. Dazu ist es erforderlich, Metho-den zu wählen, die den Zielpersonenbesser angemessen sind.

- Insgesamt hat sich bestätigt, dass daswichtigste Kursziel darin besteht, denTeilnehmer - durch Information undKommunikation - dazu anzuregen,sich Gedanken über die jetzige Situa-tion zu machen, sie zu analysieren, umso den eigenen Weg für die nachberuf-liche Lebensphase zu finden.

In diesem Sinne ist die Schlussfolgerungerlaubt, dass die Vorbereitung auf dienachberufliche Lebensphase sinnvollund für die Betroffenen bezüglich Ver-änderungen von Einstellungen, Erwar-tungen, Verhalten usw. hilfreich seinkann, jedoch nur dann erfolgreich ist,wenn die Methodik und Didaktik den je-weiligen Teilnehmern und ihren indivi-duellen Bedürfnissen angepasst sind.Die wissenschaftlichen Untersuchungenüber den Erfolg, d.h. Veränderungenvon Einstellungen, Erwartungen undVerhalten zeigen auf, dass überall dort,wo Methoden an Teilnehmer angepasstwerden und den individuellen Bedürf-nissen entsprechen, erfolgreich sind unddie Ziele wenigstens zum Teil erreichtworden sind.

Für die Zukunft der Seminare erscheintes daher wichtig, dass die Teilnehmerzum Mitdenken angeregt werden, dassauf ihre individuellen Bedürfnisse einge-gangen wird. Dabei haben sich Metho-den bewährt, wie z.B. Gruppengesprä-che, Gruppenarbeiten, Diskussionen imkleineren Rahmen und im Plenum, dasEingehen auf persönliche Erfahrungen,die als Beispiele und Anregungen die-nen, kurz Methoden, welche die aktiveMitarbeit jedes einzelnen fördern.Es ist von grösster Wichtigkeit, dass je-

April 88 pibs

der Teilnehmer mit seiner eigenen Le-bensgeschichte ernst genommen wirdund auf alle Fragen eingegangen wird.Es versteht sich von selbst, dass dies allesnicht im Detail vorausgesehen und indas jeweilige Kursprogramm aufgenom-men werden kann. Es ist daher wesent-lich wichtiger, flexibel zu bleiben, als un-ter allen Umständen das vorgeseheneProgramm in allen Punkten unbedingt"durchzuziehen".Jeder Kursleiter muss sich zudem be-wusst sein, dass sich der Wissensstandder Teilnehmer und auch die Bereit-schaft, über bestimmte Themen zu spre-chen, im Laufe der Zeit grundlegend än-dern können. So haben sich z.B. in letz-ter Zeit die noch vor wenigen Jahren aus-schliesslich negativen Vorstellungenvom Altern etwas objektiviert. Ein ande-res Beispiel ist die "Enttabuisierung" ge-wisser Themen. Während man früher dieTeilnehmer nur unter grösster Mühedazu brachte, sich gedanklich mit Part-nerverlust oder eigenem Tod auseinan-derzusetzen, können diese Themen heuteziemlich offen diskutiert werden - manneigt zwar nach wie vor dazu, sie zu ver-drängen, lässt sich aber doch leichterdazu bewegen, darüber zu sprechen.Ähnlich liegt der Fall beim Thema Se-xualität im Alter.Ein Kurs für Altersvorbereitung darf alsoniemals zur Routine werden und nachstarrem Programm ablaufen!

Wissen Sie, dass...... um 1900 lediglich 4% der Bevölke-

rung älter als 65 Jahre alt waren?... es 1970 bereits 14%, 1985 schon 20%

und im Jahre 2000 sehr wahrschein-lich 25 % sein werden?

Vorbereitung auf die PensionierungSeit 1976 führt das Personalamt einmal pro Jahr die Kurse zur Vorbereitung auf diePensionierung durch. An 4 Halbtagen werden mit den künftigen Rentnerinnen,Rentnern und ihren Lebenspartnern in Vorträgen und Diskussionsrunden die fol-genden Themen behandelt: Erfolgreich altern/Gesundheit und Wohnformen im Al-ter/Rechtliche Belange und finanzielle Vorsorge/Aktive und sinnerfüllte Lebensge-staltung im Alter. Bisher haben über 2500 Personen diese Kurse besucht. Ziel dieserVeranstaltungen ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Übergang in diezukünftige Lebensphase zu erleichtern und zu versuchen, ihnen eine positive Lebens-einstellung zu vermitteln.

Foto: Niggi BräuningErfolgreiche KurseAn den diesjährigen Kursen haben 180 angehende Pensionierte mit ihren Lebenspart-nern teilgenommen. Neben dem Kennenlernen der Informations- und Fürsorgeeinrich-tungen von BASEL-STADT hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, Pro-bleme zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. Im weitern war die Möglichkeit ge-geben, über die Departementsgrenze hinweg, Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen.Ein Angebot, von dem gerne Gebrauch gemacht wurde, pibs wünscht den künftigen Pen-sionierten heute schon einen schönen, zufriedenen neuen Lebensabschnitt.

Tips von PensioniertenFotos: Niggi Bräuning

Henriette BickartKrankenschwester, pensioniert seit 1984

Es sind die Kleinigkeiten im Leben, dieFreude bereiten!"Pensioniert sein heisst nicht, immer Fe-rien haben! Es ist wichtig, dass derMensch in der 3. Lebensphase seinenRhythmus findet. Dabei spielt es keineRolle, was er macht. Vielmehr geht es dar-um, dass er etwas unternimmt, was ihmauch wirklich Freude bereitet. So ist dasAltwerden schön!"

Hansruedi GröflinPrimarlehrer, pensioniert seit 1981

Abstand gewinnen!"Meiner Meinung nach ist es für die An-gestellten, die kurz vor der Pensionierungstehen, das Wichtigste, dass sie sich vomArbeitsplatz wirklich trennen. Loslassenkönnen, Abstand gewinnen, um für Neuesoffen zu sein, das ist meine Devise, dieübrigens nicht von mir stammt, die mirpersönlich aber viel gegeben hat!"

Ruth Müller-BertoldHausfrau"Wenn der Ehemann pensioniert wird,gehen die Arbeiten der Hausfrau genaugleich weiter... Ich musste in dieser fürmich völlig neuen Lebenssituation neueZiele setzen und meine Aufgaben neu ein-teilen lernen. Dabei achte ich immer dar-auf, dass zum Beispiel bei schönem Wet-ter der Ausfug oder Spaziergang vor demBügeln kommt. Mein Mann hilft mir viel,und so besprechen wir bei jedem Morgen-essen die verschiedenen Vergnügungenund Arbeiten, die wir gemeinsam odereinzeln unternehmen wollen."

April 88 pibs

PENSIONIERTE AKTIVSonntags-Velotouren

für Aktive und Pensionierte1. Tour: Sonntag, 29. MaiBesammlung Hegenheimerstrasse/AlterZoll, 8 UhrHesingen-Michelbach le Bas-Kappe-len-Hellfranzkirch-Knöringen-Muespach le Haut-Cäsarhof- Bettlach-Hagenthal-Hegenheim-Baselca. 42 kmTourenleiter: Paul Kraus, Tel. 43 81 782. Tour: Sonntag, 26. JuniBesammlung Hegenheimerstrasse/AlterZoll, 8 UhrHesingen-Blotzheim-Bartenheim-Sierentz-Kembs-Rosenau-Neudorf-Hüningen-Baselca. 38 kmTourenleiter: Eugen Kayser, Tel. 43 52 54

Werktags-Velotouren1. Tour: Donnerstag, 19. MaiBesammlung: Hegenheimerstrasse/AlterZoll, 9 UhrHegenheim-Hagenthal le Bas-Hagen-thal le Haut-Bettlach-Linsdorf-Oltin-gue-Fislis-Bouxwiller-Werentzhouse-Durmenach-Roppentzwiller-Waldig-hofen-Oberdorf-Grentzingen-Henflin-gen-Bettendorf-Tagsdorf (Mittagshalt)-Heiwiller-Wahlbach-Kötzingue-Mag-statt-Stetten-Kappelen-Ranspach leBas-Hesingue-Buschwiller-Hegen-heim-BaselDistanz ca. 67 kmTourenleiter: Eugen Kayser, Tel. 43 52 542. Tour: Donnerstag, 9. JuniBesammlung: Hegenheimerstrasse/AlterZoll, 9 UhrAllschwil-Neuwiller-Benken-Leymen-Rodersdorf-Biederthal-Wollschwiller-Kiffis (Mittagshalt)-Roggenburg-Neu-mühle-Kleinlützel-Röschenz-Kahl-höhe-Metzerlen-Hofstetten-Ettingen-Oberwil-Binningen-BaselDistanz ca. 68 kmTourenleiter: Paul Kraus, Tel. 43 81 78

*

Zu Besuch bei der SANITÄT Foto: Niggi Bräuning

Hans Müller-Bertold

Ehemaliger Mitarbeiter der Baupolizei,pensioniert seit 1980

Kein Platz für Negatives!"Obwohl ich nun schon bald acht Jahrepensioniert bin, freue ich mich auf jedenneuen Tag. Ich versuche dabei, dem Le-ben die positive Seite abzugewinnen. VielFreude machen mir die Enkelkinder.Auch nach meiner Pensionierung gilt meinLebensrezept: Positives Denken!"

Unsere Sanität ist mit jährlich rund 18000 Einsätzen ein nicht mehr wegzudenken-der, wirkungsvoller und hilfreicher Dienstleistungsbetrieb. In wenigen Minuten er-reichen die Sanitätsmänner jeden Punkt unseres Kantons, und nicht selten wird ihreHilfe auch in der Region beansprucht.Wenn Sie einmal die Sanität mit der Notrufzentrale Tel. 144 besichtigen möchten,dann ist dazu Gelegenheit geboten am

Donnerstagnachmittag, 19. Mai 1988

Sind Sie interessiert, dann schreiben Sie uns eine Postkarte. Alles Weitere werden wirIhnen rechtzeitig mitteilen.

Adresse: Redaktion pibs, Postfach, 4005 Basel.

* Foto: Niggi Bräuning

Über 100 Pensionierte haben sich für die Führung durch die Zentralwäscherei angemel-det. Ein absolutes Rekordergebnis. Die Interessentinnen und Interessenten wurden inverschiedene Gruppen aufgeteilt und durch die Abteilungen von der Wäschesortierungbis zur Spedition geführt. Ein interessanter, abwechslungsreicher Nachmittag für dieehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von BASEL-STADT. Auch an dieserStelle sei der Direktion der Zentralwäscherei Basel AG für ihr Entgegenkommen be-stens gedankt.

April 88 pibs

WIR STELLEN VORDie Interdepartementale

Umweltschutzkommission

Die Interdepartementale Umweltschutzkommission unter dem Vorsitz der regierungsrätlichen Delegation fürUmweltschutz, (v.l.n.r.) Regierungsrat R. Gysin, G. Della Bianca, Regierungsrat E. Keller, Dr. E. Selz,PD Dr. U. Ackermann. Dr. A. Ruch (anstelle von Herrn Dr. B. Staehelin), Regierungsrat K. Schnyder, A.Schrade, H. Maritz, E. Stocker. Dr. M. Schüpbach. Dr. R. Mona, P. Würgler, D. Keller. Auf dem Bild fehlt Dr.R. Eichrodt. Foto: Niggi Bräuning

Die Interdepartementale Umweltschutzkommission (USK) wurde Ende 1983 geschaf-fen. Sie untersteht einer ebenfalls neu gebildeten regierungsrätlichen Delegation fürUmweltschutz, bestehend aus den Vorstehern des Bau-, Sanitäts- sowie Polizei- und Mi-litärdepartementes. Vorausgegangen waren intensive Abklärungen über die Neuorgani-sation des Umweltschutzes in der Verwaltung.

In der Kommission sind folgende Mitglieder vertreten:Andre Schrade, Fürsprecher, Leiter der Koordinationsstelle für Umweltschutz, Vor-sitz USKErhard Stocker, Leiter Maschinen- und HeizungsamtPD Dr. Ursula Ackermann-Liebrich, Oberärztin Abteilung Sozial- und Präventivme-dizinGermain Della Bianca, Chef GewässerschutzamtPeter Würgler, Chef BauinspektoratDr. Reinhard Eichrodt, KantonsoberförsterHptm Herbert Maritz, Leiter VerkehrsabteilungDr. Roberto Mona, Leiter Lufthygieneamt beider BaselDr. Martin Schüpbach, KantonschemikerDr. Bernhard Staehelin, Rechtsabteilung Baudepartement(Der Kommission wird auch der stellvertretende Leiter der Koordinationsstelle fürUmweltschutz angehören; die entsprechende Stelle ist gegenwärtig ausgeschriebenund vorläufig durch Dominik Keller, vormals Sachbearbeiter Umweltschutz im Ma-schinen- und Heizungsamt, besetzt).Die Sekretariatsarbeiten werden von der Koordinationsstelle für Umweltschutz erle-digt.

In dieser Zusammensetzung trifft sichdie Kommission jeden Monat zu einerSitzung. Ebenfalls monatlich findet zu-dem eine gemeinsame Sitzung mit dereingangs erwähnten regierungsrätlichenUmweltschutzdelegation statt. Hinzukommen noch Sitzungen der je nach Be-darf gebildeten ad hoc-Arbeitsgruppen.Die Hauptaufgaben der Kommissionkönnen wie folgt umschrieben werden:- Die USK nimmt als beratendes Gremi-

um der regierungsrätlichen Delegationeine wichtige Stabsfunktion ein.

- Sie bearbeitet übergeordnete Fragendes Umweltschutzes, die keiner beste-henden Amtsstelle zugeordnet werdenkönnen.

- Eine weitere Hauptaufgabe besteht ausder Vorbereitung und Überwachungdes Vollzuges der eidgenössischenUmweltschutzgesetzgebung.

- Die USK schliesst die verschiedenenkantonalen Umweltschutzfachstellenorganisatorisch zusammen und stelltdamit die vom Umweltschutzgesetz ge-forderte "gesamthafte Betrachtungs-weise" der komplexen ökologischenProbleme sicher.

Aus der bisherigen Tätigkeit der Kom-mission sollen einige Arbeiten hervorge-hoben werden:Die Kommission führte die verschiede-nen Vernehmlassungen zu den Verord-

nungen des neuen eidgenössischen Um-weltschutzgesetzes durch. Zu jeder neuenVerordnung wurden Schliesslich dieVollzugsaufgaben den entsprechendenAmtsstellen zugeordnet. Somit konnteder jeweilige Vollzug sichergestellt wer-den.Eine Arbeitsgruppe der Kommission be-fasste sich mit den Waldschäden imKanton Basel-Stadt und erarbeitetewichtige Handlungsgrundlagen für dieRegierung.Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeitenentstand wiederum von einer Arbeits-gruppe in Zusammenarbeit mit einemprivaten Büro die Broschüre "Heb Sorgzur Luft". Sie wurde bekanntlich an alleHaushaltungen der beiden Basel verteilt.Im Rahmen der Umweltverträglichkeits-prüfung nimmt die Kommission diewichtige Aufgabe der Beurteilung derBerichte zu Händen der Bewilligungsbe-hörde wahr. Schon bei der Erstellung derBerichte führt die USK eine beratendeFunktion aus und kann somit Wesentli-ches zur umweltverträglichen Planungvon Projekten beitragen.Die USK befasst sich auch mit der Erar-beitung von Massnahmeplänen für diemittelfristige Bekämpfung von übermäs-sigen Belastungen unserer Umwelt.Hohe Priorität widmet sie gegenwärtigden Sofortmassnahmen zur Bekämp-fung der bei ungünstigen Wetterlagenauftretenden, stark übermässigen Luft-verschmutzungen (Wintersmog, Ozon-problematik im Sommer).Dieser Ausschnitt aus dem Tätigkeitsfeldder Kommission zeigt, dass die USKsich an "vorderster Front" für die Ver-besserung der Umwelt in unserem Kan-ton einsetzt. Dies verlangt jedoch einengrossen Arbeitseinsatz der Mitglieder,welcher zusätzlich zu den Aufgaben zumBeispiel als Amtsvorsteher erbrachtwird.Der Regierungsrat hat auf Grund dieserTatsache einer Koordinationsstelle Um-weltschutz zugestimmt. Mit dem Leiterdieser Koordinationsstelle erhält dieUSK einen "vollamtlichen" Vorsitzen-den, der von einem wissenschaftlichenMitarbeiter unterstützt wird und über eineigenes Sekretariat verfügt. Vorerst wirddiese neue Stelle vier Mitarbeiter umfas-sen. Sie untersteht direkt der regierungs-rätlichen Delegation für Umweltschutz.Neben beratenden und koordinativenAufgaben wird die Koordinationsstelleauch Öffentlichkeitsarbeit im Bereichdes gesamten Umweltschutzes leisten.Insbesondere soll bei ihr ein besonderes"Umwelttelefon" für die Beantwortungvon Fragen aus dem Publikum einge-richtet werden.

Der Vorteil der Klugheitbesteht darin, dass man sichdumm stellen kann. DasGegenteil ist schon schwieriger.

Kurt Tucholsky

April 88 pibs

INFOSIn das Kantonsbürgerrecht Eingebürgerte seit 1889

Jahr

1889119111936196119861987

Eingebürgerte PersonenSchweizer Ausländer

24911175691221271153

214994391245340235

1 Vor 1889 sind keine vergleichbaren Daten bekannt.2 Provisorische Zahlen.

ANTIKENMUSEUM BASEL+SAMMLUNG LUDWIG

WiedereröffnungAm 3. Mai 1988 wird das Antikenmu-seum und Sammlung Ludwig - nach4jähriger Umbauarbeit - die Tore wiederöffnen. Die Sammlung Ludwig wurde inden Museumsbestand integriert. Bei die-ser Gelegenheit hat man den gesamtenBestand neu konzipiert.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag10-17 Uhr.

"Schällemätteli"Das Polizei- und Militärdepartementhat beschlossen, die im pibs Nr. 71 an-gekündigte Informationsveranstaltungim "Schällemätteli" erst nach derVolksabstimmung vom 6. - 8. Mai1988 durchzuführen.

Vorschlagswesen:Leerlauf stoppen

Die Kommission Vorschlagswesen führtaus Anlass des 10jährigen Bestehens desVorschlagswesens Basel-Stadt vom 1.April bis 30. Juni 1988 die Aktion Leer-lauf stoppen durch. In dieser Zeit winkenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,die einen Verbesserungsvorschlag einrei-chen - nebst der Prämie - Zusatzgewinn-chancen in Form von Reisegutscheinen.Das Vorschlagswesen will bekanntlichIdeen der Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter über Verbesserungsmöglichkeitensammeln, prüfen, wenn brauchbar ein-führen und angemessen durch Prämienhonorieren (20 % der Nettojahreseinspa-rung).

10 JahreVorschlagswesen

Rund 600 Verbesserungsvorschlägewurden dem Vorschlagswesen einge-reicht, die Einsparungen vonFr. 500000.- pro Jahr erzielten. 120Verbesserungsideen konnten mitFr. 70 000.- prämiert werden.

SUVA Aktion «Velohelm»Das Velofahren hat während der letztenJahre eine wahre Renaissance erlebt. Ve-lofahren ist wieder "in", der "Velovi-rus" beschert uns einen echten "Velo-boom" ! Für viele stellt das Fahrrad heu-te nicht nur ein praktisches und billigesTransportmittel dar, sondern es wird im-mer häufiger auch als Sport- und Frei-zeitgerät benützt.Zweifellos dient regelmässiges Velofah-ren der körperlichen Ertüchtigung undverbessert die Kondition des Velofah-rers. Leider lauern aber auch beim Velo-fahren gewisse Unfallgefahren. Beson-ders schlimm sind Kopfverletzungen,die sich Velofahrer bei Stürzen oder Kol-lisionen zuziehen können. Unfallbeding-te Kopfverletzungen lassen sich jedochverhüten oder zumindest mildern, wennder Velofahrer einen Helm trägt. Er-staunlicherweise ist das Helmtragenbeim Velofahren bei uns in der Schweizheute noch fast unbekannt, obwohl esbeispielsweise in den USA und in Japaneine absolute Selbstverständlichkeit dar-stellt. Es wäre deshalb wünschbar undals Gebot der Vernunft zu bezeichnen,dass nun auch in der Schweiz das freiwil-lige Helmtragen für sportliche Velofah-rer üblich wird.Die SUVA will das Tragen eines Helmsbeim Velofahren auf freiwilliger Basisfördern! Deshalb wird während der Mo-nate April bis Juni 1988 die SUVA-Ak-tion "Velohelm" stattfinden. Diese ge-meinsam mit dem Schweizerischen Fahr-rad- und Motorradgewerbeverband(SFMGV) und der Firma Kiwi geplanteAktion soll es allen Velofahrern ermögli-chen, in ihrem Fachgeschäft währendder drei Aktionsmonate einen Velohelmder Marke Kiwi zu einem um Fr. 30.- re-duzierten Preis (Fr. 48.- statt Fr. 78.-) zuerwerben. Dazu gibt es eine SUVA-Bro-schüre mit einigen Tips für unfallfreiesVelofahren.Die nachstehenden Firmen der Region be-teiligen sich an der SUVA-Aktion:H. Jucker AG, Allschwilerstr. 41, BaselAlban-Arbeit, Oetlingerstr. 81, BaselTh. Strübi, Keltenweg 18, RiehenMeibo-Sport AG, Breitenbach

45DIENST-IJAHRE

Foto: Niggi BräuningJules GroehbielSpezialhandwerkerInstitut für Physikalische ChemieI.April 1943Herzliche Gratulation!

40DIENST-JAHRE

Hansjörg FurienmeierPrimarlehrerChristoph Merian-SchulhausI.April 1948

Herzliche Gratulation!

Foto: Niggi Bräuning

April 88 pibs

Kaderausbildung"Der Chef hat entscheidenden Einfluss auf das

Arbeitsklima."

Dr. Hans Näf Fotos: Niggi Bräuning

Seit 1980 führt das Personalamt regelmässig Obere Kaderseminare (OKS) für Chefbe-amtinnen und Chefbeamte durch, mit dem Ziel, die allgemeine Führungspraxis bei BA-SEL-STADT zu verbessern und somit einen Beitrag zu einem besseren Arbeitsklima zuschaffen. Bisher haben 190 Kadermitarbeiterinnen und -mitarbeiten von dieser Möglich-keit profitiert. Unter der Leitung der Dres. Hans Marti und Hans Näf werden in den2mal 3tägigen Kursen konkrete Probleme, Situationen und Fälle aus der Alltagsarbeitbehandelt und zu lösen versucht.pibs sprach mit Dr. Hans Näf über die Kaderausbildung bei BASEL-STADT und ihreWeiterentwicklung.

von Silvio Bui

pibs:Herr Näf, in unzähligen persönlichen Ge-sprächen mit den leitenden Angestelltenhaben Sie die Sorgen und Nöte unseresKaders kennengelernt. Wo liegen IhrerMeinung nach die Führungsprobleme beiBASEL-STADT?

H.N.:Das ist eine sehr komplexe Angelegen-heit und nicht auf einen Nenner zu brin-gen. Ein Teil der Schwierigkeiten ent-steht, weil wir als Menschen aufeinan-derprallen. Es gibt Chefs, die sind aus-serordentlich ehrgeizig oder ängstlichoder übergewissenhaft. Es gibt Mitarbei-ter, die sind überängstlich, überempfind-lich oder übermässig kritisch. Extremecharakterliche Besonderheiten führenimmer wieder zu Führungsproblemen,nicht nur bei BASEL-STADT, das istüberall so.Im weiteren kann es auch Meinungsver-schiedenheiten geben, weil Sachfragenverschieden beurteilt werden, je nach-dem von welcher Funktion her man siesieht. Viele Führungsprobleme entstehenaus den Spannungen, die eine Hierarchiemit sich bringt, und aus der Art, wie Vor-gesetzte geleitet werden und selber leiten.Dazu kommt, dass bei der Regierung po-litische Überlegungen eine wichtige Rol-le spielen, und das bringt für viele Chef-beamte Führungsprobleme.

pibs:Und welche Probleme überwiegen ?

H.N.:Aus der Sicht der Chefbeamten überwie-gen die Probleme mit ihren Vorgesetzten.Dabei kann man feststellen, dass sie un-ter den persönlichen Führungseigenhei-ten ihrer Vorgesetzten leiden oder ihnender Zwiespalt zwischen der Sacharbeitund der politischen Arbeit oft Mühe be-reitet. Sie neigen auch dazu, die Füh-rungsprobleme, die es nach unten gibt,weniger zu beachten.In den Gesprächsführungskursen erlebeich das gleiche: Leute aus dem mittlerenKader haben als Hauptproblem ihreVorgesetzten. Es sind immer die oben,die am meisten Schwierigkeiten machen.Die meisten Vorgesetzten neigen dazu,die Schwierigkeiten, die ihre eigenenMitarbeiter/innen mit ihnen haben, zuvernachlässigen.Quantitativ, welcher Bereich vorne liegt,dazu kann ich nichts sagen.

pibs:Gibt es ein Rezept, wie man diese Proble-me lösen könnte ?

H.N.:Ein Rezept heisst, dass man etwas immerauf die gleiche Art machen muss, unddann klappt es. Und das gibt es sichernicht, weil viel zu viele sich wandelndeKräfte am Werk sind. Es gibt gewisseEinstellungen und Verhaltensweisen,

Zur Person

Hans Näf, 1925, Dr. phil. I, wuchs inKriens und Engelberg, wo er die Ma-tur machte, auf. Er studierte in Zürich,Paris und Basel Geisteswissenschaf-ten. 1948 erwarb er sich das Sekundar-lehrerpatent des Kantons Luzern,1952 doktorierte er in Basel in Psycho-logie. Von 1953 bis 1959 war er Sekun-darlehrer in Meggen und anschlies-send bis 1972 Schulpsychologe in Ba-sel. Nebenamtlich war er in der Leh-reraus- und fortbildung tätig. MehrereJahre leitete er den Schulpsychologi-schen Dienst. Seit 1972 ist H.N. freibe-ruflich tätig. Neben der Beratung vonEinzelnen in Lebensproblemen, be-schäftigt er sich mit Aus- und Fortbil-dung von Menschen, die beruflich mitMenschen zu tun haben (Lehrer, Erzie-her, Führungskräfte). Gesprächsfüh-rung, Menschenführung, Zusammen-leben, Lösung von Konflikten, Verbes-serung von Kommunikation und Zu-sammenarbeit sind die Schwerpunkteseiner Seminare und Kurse. Seit 1974hat er an der Universität Hamburgeinen Lehrauftrag für Gruppenleitungmit themenzentrierter Interaktion. Seit1976 führt er im Auftrag des Personal-amtes regelmässig Kurse für Ge-sprächsführung durch und zusammenmit Dr. Hans Marti leitet er die Kursefür das obere Kader.

von denen ich weiss, dass sie kontrapro-duktiv sind. Einem Mitarbeiter einfachnicht zuhören, auf seine Probleme nichteingehen, demotiviert ihn auf die Dauer,reizt ihn zu Widerstand. Zuhören undauf Menschen eingehen ist sicher etwas,was im Prinzip positiv ist. Aber wenn einChef nur zuhört und nur auf die Mitar-beiter eingeht und seine eigenen Mei-nungen und Ziele überhaupt nicht be-kanntgibt und keine Entscheide herbei-führt oder selber trifft, wird Zuhören ne-gativ.• Wichtig scheinen mir immer Mut undEnergie, Probleme offen anzusprechenund gemeinsam Lösungen zu suchen.

"Ausbildung imFührungsbereich muss anden täglichen Problemen

ansetzen."

pibs:Die Kaderausbildung BASEL-STADTerhält ein neues Konzept. Wie sieht esaus? Können Sie uns kurz dazu etwas sa-gen?

H.N.:In Zukunft sollen nicht nur Kurse fürdas obere Kader, sondern auch für dasmittlere und untere Kader regelmässigdurchgeführt werden. Methodisch wer-den alle Kurse ähnlich und nach glei-chen Grundsätzen geleitet. Wir gehendabei nicht von Theorien und Rezeptenaus, weil wir die Erfahrung gemacht ha-ben, Rezepte und viel Wissen vermittelnhilft wenig. Ausbildung im Führungsbe-

April 88 pibs

reich muss an den täglichen Problemenansetzen. Die eigenen Einstellungen undVerhaltensweisen bewusst machen unddie konkreten Situationen verstehen ler-nen, das steht im Vordergrund.

KaderseminareKadergrundkursUnteres Kaderseminar (UKS)Mittleres Kaderseminar (MKS)Oberes Kaderseminar (OKS)

"Sorgen und Nöte bringenauch die vielen

zwischenmenschlichenKonflikte."

pibs:Sind die Sorgen und Nöte unserer ChefsIhrer Meinung nach anders gelagert alszum Beispiel diejenigen eines Privatbetrie-bes?

H.N.:Es geht um andere Inhalte, nicht umProduktion und Verkauf, sondern umDienstleistungen und Verwalten. DerChefbeamte muss aber auch planen, or-ganisieren usw., und er muss sich mitMenschen herumschlagen, mit Vorge-setzten und Unterstellten, hier sind dieSorgen ähnlich. Zeitdruck, Arbeitsüber-lastung, interne Rivalitäten, Macht-kämpfe gibt es in der Verwaltung und imPrivatbetrieb. Mir scheint, dass in derVerwaltung fast jedem Chefbeamten dasHineinspielen von Politik in die ArbeitProbleme bringt. Zielvorstellungen sindunklar oder bleiben kontrovers, Ent-scheide fallen nicht, brauchen sehr lan-ge, sind politisch motiviert und entspre-chen nicht den eigenen Auffassungenusw. Sorgen und Nöte bringen auch dievielen zwischenmenschlichen Konflikte.

pibs:Kann man daraus schliessen, dass sich oftder Mensch mit all seinen Ängsten undNöten selber im Weg ist, eine konstruktiveLösung eines Problems zu erzielen ?

H.N.:Ja, das kann man durchaus sagen. Beider Fortbildung betonen wir speziell die-se Seite. Das, was ich als Mensch bin undwie ich mich verhalte, das kann ich biszu einem gewissen Grad verändern. Mitmeinem Verhalten kann ich auch dieUmgebung beeinflussen. Diesen Hand-lungsspielraum versuchen wir zu erwei-tern und die Fähigkeit des Umgangs mitändern konstruktiv zu gestalten. Ander-

seits gibt es Fakten, die als Sachzwängevorhanden sind und die wir kurzfristigüberhaupt nicht ändern können. Wo wiruns entscheiden müssen, ist: will ich mirdauernd Beulen holen und Kraft vergeu-den beim Versuch, Unveränderliches zuverändern? Es gibt da das schöne Gebet:Herr, gib mir die Kraft, zu ändern, waszu ändern ist. Herr, gibt mir die Geduld,zu tragen, was nicht zu ändern ist. Herr,gibt mir die Weisheit, das eine vom än-dern zu unterscheiden.

pibs:Ist das Problem "Mensch" im Grunde ge-nommen nicht ein einfaches? Fehlt uns al-len in der heutigen Zeit nicht immer mehrdie Menschlichkeit?

H.N.:Zum Menschsein gehört vieles, z.B. Ehr-geiz, Angst, Geltungs- und Liebesbe-dürfnisse. Das sind Grundgegebenhei-ten, die jeder Mensch in sich trägt. Dieseprallen im Betrieb aufeinander. Wennder Chef einen grossen Ehrgeiz hat undseine Mitarbeiter auch, dann kommensie sich zwangsläufig ins Gehege. Dannwerden Regeln aufgestellt: Ehrgeiz istböse, Machtstreben ist böse, und damitverteufeln wir Grundelemente desMenschseins. Was ich denke, ist, dasswir lernen müssen, damit umzugehen,und zwar auf eine menschliche Art. Dassogenannte Menschliche, nach dem im-mer gerufen wird - Toleranz, Güte,Selbstlosigkeit, Gemeinschaftsgefühl -ist auch da, bei sehr vielen, sie möchtendanach leben, auch im Betrieb. Aber dasist offenbar nicht so einfach. Schuld dar-an sind immer die ändern. In allen Semi-naren erlebe ich, dass die Anwesendensich selber positiv sehen. Ich selber glau-be, dass alle lieber in einem menschlichguten Klima arbeiten möchten, sich guteZusammenarbeit und Solidarität wün-schen, aber wir lernen das häufig nicht inder Familie - und in den Schulen nochweniger. Das müssen wir später nachho-len im Betrieb, aber von Rivalität aufKooperation, von Ich auf Wir umstellen- was an den meisten Arbeitsplätzen not-wendig ist -, damit die Arbeit geleistetwerden kann, das ist oft sehr, sehrschwierig. Aber wir können um- und da-zulernen!

"Ich kann nicht etwasmachen, was meinen

innersten Überzeugungenwiderspricht."

pibs:Gibt es einen idealen Führungsstil, denSie den Chefbeamten empfehlen? Undwenn JA, welchen ?

H.N.:Derjenige, der am besten zur eigenenPersönlichkeit passt. Der am besten vonden Angestellten akzeptiert wird und dieProbleme am effizientesten löst. DerFührungsstil muss zu mir passen, Ichkann nicht etwas machen, was meineninnersten Überzeugungen widerspricht.Und dann kommt es darauf an, dass das,was ich mache, akzeptiert wird. Dashabe ich zum Teil in der Hand, indemich die Bedürfnisse meiner Mitarbeiter

ernst nehme, sie zur Lösung der Proble-me heranziehe und sie so behandle, wieich behandelt werden möchte. Gemein-sam müssen wir dafür sorgen, dass dieSachanliegen effizient gelöst werden.Für mich ist die themenzentrierte Inter-aktion als Modell sehr wichtig, daranorientiere ich mich bei der Leitung vonKursen.

pibs:Man kann feststellen, dass es Chefs gibt,die sich gerne hinter Gesetzen und Regle-menten «verstecken». Sie sind oft nicht inder Lage - oder wollen es nicht sein - einheikles Problem mit den Angestellten of-fen zu besprechen. Weshalb?

Gesetze und Reglemente sind Realitä-ten, nach denen Beamte sich richtenmüssen, die sie sogar durchsetzen müs-sen. Wer sich dahinter versteckt, hat of-fenbar Angst, selber Verantwortung zuübernehmen, oder Angst unbeliebt zuwerden. Angst spielt eine enorme Rolleund ist sehr weit verbreitet. Angst vorMeinungsverschiedenheiten, vor offe-nem Widerspruch, Gefühle zu zeigen,andere zu verletzen usw. Viele Chefs ha-ben Angst davor, heikle Probleme mitMitarbeitern zu besprechen und umge-kehrt. Offener und ehrlicher werden sindvordringliche Ziele bei der Kaderschu-lung. Die meisten Chefs haben eine sehrgute und langjährige Berufsausbildungund sollten nun Menschen führen ler-nen. Das ist ein neuer Beruf.

"Du kann Distanzabbaubedeuten..."

pibs:Das Team ist die Grundlage der Organi-sation. Gibt es eine Regel bezüglich Tren-nung Privat/Geschäft? Oder was haltenSie davon, wenn der Chef mit seinen Un-tergebenen per Du ist ?

H.N.:Ich kenne Chefs, die sind mit den Unter-gebenen per Du und haben Schwierig-keiten. Ich kenne Chefs, die sind mit denUntergebenen per Du und haben über-haupt keine Schwierigkeiten. Du kannDistanzabbau bedeuten und Betonungder Gleichwertigkeit. Es gibt Chefs, diesind eher distanziert, aber die Mitarbei-ter/innen fühlen sich sehr wohl bei ih-nen, weil sie einen tiefen Respekt vor ih-rem Menschsein spüren. Das scheint mirwichtiger als die äussere Form. Wenn je-mand aber befürchtet, beim Du sei seineAutorität gefährdet, ist es nicht weit herdamit.

April 88 pibs

pibs:Welches Vorgehen empfehlen Sie einemMitarbeiter/einer Mitarbeiterin, der/dieProbleme mit dem direkten Vorgesetztenhat?

H.N.:Der Mitarbeiter muss sich erst einmalüberlegen, wo sind die Schwierigkeiten,warum habe ich sie, welcher Art sind sie?Dann muss er oder sie versuchen, mitdem Vorgesetzten darüber zu sprechen.Es geht in dieser Aussprache nicht dar-um, den Vorgesetzten anzuklagen alseinen böswilligen Menschen, sonderndarum, ihm mitzuteilen, wie sich seinVerhalten auf mich auswirkt. Viele wis-sen gar nicht, wie sie ankommen, weil siekeine Rückmeldung erhalten von denMitarbeiter/innen. Man sagt, ein Volkverdiene die Regierung, die es hat, undabgeleitet davon kann man auch sagen,ein Mitarbeiter verdient den Chef, den erhat! Viele Mitarbeiter/innen sind zuängstlich, zu feige, sich zu wehren odernur offen ein Problem anzusprechen.Oder eben dann immer hinten herum!Wenn der Mitarbeiter mit dem direktenVorgesetzten nicht ins reine kommt,muss er zum nächsten gehen, zum dezen-tralen Personalchef, zum Personalver-band usw. Und wenn er das Gefühl hat,alle seien gegen ihn, soll er sich voneinem aussenstehenden Fachmann bera-ten lassen. Vielleicht entdeckt er mit Hil-fe z.B. eines Psychotherapeuten uner-wartet neue Aspekte und Möglichkeiten.

Mein Name sei Hase...

pibs:Wenn man nicht geschult ist zu reden, istes eher schwierig für die Angestellten ineiner solchen Situation ?H.N.:Bei dieser Gelegenheit möchte ich eine"Lanze brechen" für Kurse in Ge-sprächsführung. In diesen kann man z.B.lernen, wie man Reklamationen so an-bringt, dass sie eher ankommen. Eskommt oft auf die Form an, wie man et-was sagt, und die kann man lernen. VieleLeute reden, wie ihnen der Schnabel ge-wachsen ist, und haben keine Ahnung,welche Fehler sie dabei machen. Man-chem ist der Schnabel krumm gewach-sen, aber er beklagt sich lieber über dieändern, statt an seiner Art zu kommuni-zieren etwas zu verändern. Vielen Er-wachsenen fehlt der Mut, sie sind inner-lich Kinder geblieben, die vor Autoritä-ten Angst haben und sich nicht offenäussern können. Es sind oft sehr feinfüh-lige, gewissenhafte und liebenswerteMenschen, keineswegs anomal oder psy-chopathisch. Ich empfehle ihnen immereine Psychotherapie für Normale. In Ge-meinschaft mit ändern können sie Bestä-tigung erleben, Ängste abbauen, Selbst-vertrauen entwickeln und so den rauhenAlltag besser bewältigen lernen.(Fortsetzung in der Juni-Ausgabe)

Wir alle haben es einmal mit den Hasen.Schon in der Kindheit fängt diese Liebean, und nicht nur an Ostern. Oftmalsdauert diese Liebe ein Leben lang. DieHasen sind kuschelig, lieb und an-spruchslos. Schön und gut, könnte mansagen.Der Hase liegt aber noch anderswo imPfeffer. Das hat er nicht verdient. Es istder Mensch, der ihm diese Metapher an-gehängt hat: Das Hasenpanier ergreifen.Doch wer muss schon in einem kultivier-ten Land wie dem unsrigen vor etwasoder vor jemandem flüchten? Verstek-ken, das tun wir freilich immer noch. Zu-mindest im übertragenen Sinn. Was derHase nicht kann, das ist uns gegeben:Wir verbergen uns hinter einem ah-nungslosen Gesicht, wir verbergen unse-re Meinung durch Ausreden, kurz: Wirverstehen es ausgezeichnet, so zu tun alsob. Das sind menschliche Verhaltensmu-ster.Wollen oder müssen wir schriftlich Stel-lung beziehen, dann wird es schwieriger.Da hilft keine Maske, keine Unschulds-miene. Und Schliesslich steht unter je-dem Brief eine Unterschrift. Das hat sei-ne guten Gründe. Diejenigen, die keineUnterschrift setzen, haben sie entwedervergessen oder gehören zur Gruppe deranonymen Briefschreiber. Sie wollen un-genannt, namenlos bleiben. Nicht im-mer, aber in bestimmten Fällen.Wer ein öffentliches Amt bekleidet oderauf irgendeine Weise mit der Öffentlich-keit zu tun hat, der kennt die anonymenBriefschreiber. Nicht persönlich, aber ih-ren Charakter. Und der entspricht demStil der anonymen Schreibe - das einebedingt wohl das andere.Es sind Menschen, die nicht zu ihrerMeinung stehen können, aber dennochihre Meinung verkünden möchten. DieseMenschen wissen genau, warum sie ih-ren Namen verheimlichen. Denn einesist ihnen fremd: die Sachlichkeit. Sie sindnicht einmal humorvoll, witzig oder sati-risch; ihr Stil ist die plumpe Diffamie-rung und Drohung. Dass dies nicht gera-de die feine Art ist, dürfte ihnen bekanntsein. Schliesslich wollen sie nicht zu denRüpeln gezählt werden.Aus dumpfem Inneren brodelt an dieOberfläche, was sonst brav schlummert.Die Jauche steigt hoch, überschwemmtdas Papier. Sie stinkt - wie könnte es an-ders sein - zum Himmel. Wer noch nieeinen anonymen Brief erhalten hat, demsei der Duft beschrieben.Da sind einmal die Verbalinjurien: Sieelender Mistkäfer, Sie! Ein Dreckskerlsind Sie, jawohl. Manchmal wird die Stil-ebene ein bisschen angehoben, dannriecht es eine Note besser: Lügner,Schuft, Parasit, Faulenzer, Nestbe-schmutzer.Es geht dem anonymen Briefschreiberaber nicht nur um persönliche Be-schimpfungen, ebenso häufig sind politi-sche Überzeugungen der Anlass zur Er-regung. In diesen Fällen werden gernegeographische Ratschläge erteilt: GehenSie doch in den Osten, dort werden Ih-

nen die Augen aufgehen! So etwa. Oder:Ihre linke Gesinnung können Sie an-derswo verbreiten, aber nicht hier. (NachAmerika wünscht einen niemand. Selt-sam. Seltsam?)Meist folgt auf eine solche Reiseauffor-derung noch eine Drohung, damit derEmpfänger ja weiss, was ihm blüht: Siewerden das noch bitter bereuen. Es wirdwieder eine Zeit kommen, wo solcheLeute wie Sie...Ja, das riecht nicht schlecht nach der Me-thode: Und bist du nicht willig, sobrauch' ich Gewalt.Zum Glück haben diese Menschen keineGewalt, allenfalls die der beleidigendenFeder. Schlimm genug. Mit ihrem Mutist es freilich nicht weit her, sonst stün-den sie mit ihrem Namen zu ihren lie-benswürdigen Formulierungen. Mankann ihnen nicht einmal Phantasie zubil-ligen, denn die Äusserungen gleichensich wie ein Ei dem ändern.Doch ich will den anonymen Brief-schreibern trotz allem nicht nur Böswil-ligkeit unterstellen. Oft machen sie sichLuft, weil sie sich nicht verstanden füh-len oder glauben, ungerecht behandeltworden zu sein, von einem Amt, einerBehörde oder einer Einzelperson. Siekommen sich ohnmächtig vor, hilflos.Der Ärger muss irgendwie raus, Dampfmuss abgelassen werden - wer wollte esverargen ?Dennoch: Erstens führt es zu nichts,zweitens ersetzt die Infamie kein Argu-ment und ist unwürdig.Es wäre jedoch falsch, anzunehmen, dieAnonymität sei der Schutz und die gehei-me Rache von Ungebildeten. Es sei andie Barschel-Affäre in Kiel erinnert, umein bekanntes und fernes Beispiel zunennen.Ja, die Hasen sind überall versteckt. DerHase kann nichts dafür. Die anonymenBriefschreiber scheinen an einer verbrei-teten Eigenart zu kranken: Sie habenkein Rückgrat. Oder nur eines, das sichkrümmt, wenn Offenheit zum aufrechtenGang verpflichtet. Doch wer sich nachoben bückt und nach unten strampelt,der kennt die Aufrichtigkeit nicht. Viel-leicht ist das auch ein Zeichen falscherErziehung. Goethe brachte es auf einenPunkt: "Der Feige droht nur, wo er si-cher ist."Sollte sich jemand von diesem Artikelbetroffen fühlen und mir schreiben wol-len, dem sei auch gleich verraten, wie ichheisse.

Mit freundlichen GrüssenIhr Anonymus(Name der Redaktion selbstverständlichunbekannt.)

Jedes Ding hat drei Seiten: eine positi-ve, eine negative und eine komische.Wer sie erkennen kann, hat's leichterim Leben.

April 88 pibs

RECHTLohn-Zulagen an Beamte:

Lässt sich die Leitung einer Schulkolonie mit derNacht-, Sonntags- und Schichtarbeit von Polizisten

und Feuerwehrleuten vergleichen!von Dr. Marie-Louise Stamm

Dem Verwaltungsgericht stand folgender Fall zur Beurteilung: XY ist Sekundarlehrerund als solcher in Lohnklasse 15 eingereiht. Im Jahre 1985 leitete er eine Schulkolonie.In der Folge ersuchte er um Ausrichtung einer Zulage gemäss § 18 Abs. l des Lohnge-setzes für die Dauer der Kolonie, berechnet nach der Lohndifferenz zwischen der Lohn-klasse 12 (Schulheimleiter) und der Lohnklasse 15 (Sekundarlehrer). Er stellte sich aufden Standpunkt, die Übernahme der vollen Verantwortung für die Schulkinder durchden Kolonieleiter werktags und sonntags während 24 Stunden unterscheide sich erheb-lich von der Tätigkeit des normal an der Schule unterrichtenden Lehrers und sei deshalbmit dem Lehrerlohn nicht abgegolten. Der Regierungsrat hat das Gesuch abschlägig be-schieden. Hierauf hat XY Rekurs an das Verwaltungsgericht erhoben. Dieses führte u.a.folgendes aus:

Zulagen gemäss § 18 Abs. l Lohngesetz(LG) werden vom Regierungsrat nur ge-währt, wenn sie mit den Erkenntnissenund den Ergebnissen der Arbeitsbewer-tung nicht im Widerspruch stehen, ins-besondere für Erschwernisse und Bela-stungen, die vom Arbeitsbewertungssy-stem überhaupt nicht erfasst oder die nurvorübergehender Natur sind. Sinn undZweck dieser restriktiven Umschreibungist es, die vor dem LG vom 12. Novem-ber 1970 bestehende Zulagenpraxis zukorrigieren und gegenüber früher "dieGewährung von Zulagen möglichst ein-zuschränken" (vgl. Ratschlag und Ent-wurf des Regierungsrates Nr. 6705, S.65).Die Einreihung der Sekundarlehrer inLohnklasse (LK) 15 beruht auf dem Fra-gebogen Nr. 1732. Dieser enthält eine de-taillierte Umschreibung der einzelnenTätigkeiten und nennt als für die Funk-tion charakteristische Hauptaufgabe u.a.die "Vorbereitung und Durchführungvon Schulkolonien". Daraus folgt, dassdie Einreihungsinstanzen die Leitungeiner Schulkolonie als Teilaufgabe derSekundarlehrer gekannt und sie bei derEinreihung berücksichtigt haben. Diegenannte Tätigkeit ist deshalb vom Ar-beitsbewertungssystem erfasst und mitder Einreihung der Funktion in LK 15abgegolten. Unter diesen Umständenkann offen bleiben, ob die Durchfüh-rung von Schulkolonien allgemein zumStellenbild eines jeden Lehrers gehörtoder nicht, da dies nach dem Gesagtenjedenfalls für die Funktion des Sekun-darlehrers zutrifft. Immerhin hat der Re-gierungsrat durch Einreichung der ent-sprechenden Fragebogen dargetan, dassauch bei den in LK 14 und LK 12 einge-reihten Mittel- und Oberlehrern die Or-ganisation und die Leitung von Lagernund Kolonien Teil des Pflichtenheftsund mit der erwähnten Einreihung abge-golten sind.Dass der Fragebogen Nr. 1732 nicht erstnach, sondern bereits vor Inkrafttretendes Lohngesetzes erhoben worden ist, istkeine Besonderheit der Funktion des Se-kundarlehrers, sondern trifft für sämtli-che Mitarbeiterkategorien der staatli-chen Verwaltung zu. Entgegen der Mei-nung des Rekurrenten spricht dieserUmstand gerade dafür, dass die im Fra-

gebogen enthaltenen Angaben bei derArbeitsbewertung und bei der erstmali-gen Einreihung per 1970 Berücksichti-gung gefunden haben. Die seither einge-tretenen Änderungen bei den Sekundar-lehrern, etwa die Einführung der Koedu-kation oder der Wegfall der Berufsbera-tung und der Werkklassen, ändernnichts daran, dass der Fragebogen nochimmer das für die Einreihung massge-bende Pflichtenheft umschreibt. Der Re-kurrent behauptet denn auch nicht, dasStellenbild des Sekundarlehrers habe seitder erstmaligen Einreihung eine grund-legende Änderung erfahren. Ebenfallsohne Bedeutung ist der Umstand, dass esoffenbar Sekundarlehrer gibt, die in LK15 eingereiht sind, obwohl sie keineSchulkolonien durchführen; diese teil-weise Abweichung vom Pflichtenheft imEinzelfall hat der Gesetzgeber offenbarin Kauf genommen.Zu den vom Rekurrenten gezogenenQuervergleichen ist zu bemerken, dassdie Zulagen u.a. für Nacht-, Sonntags-und Schichtdienst, welche an Angehöri-ge der Polizei, der Feuerwache, der BVB,etc. ausgerichtet werden, nicht auf § 18LG, sondern auf § 17 LG beruhen. DieseBestimmung regelt die Zulagen bei starkvon der Norm abweichender Arbeitszeit.Nach den einleuchtenden Ausführungendes Regierungsrats gelten die Lohnklas-sen der genannten Mitarbeiterkategorienlediglich deren Bereitschaft zur Über-nahme unregelmässiger Arbeitszeitenab, nicht aber die tatsächlich anfallen-den zeitlichen Abweichungen bei derAusübung des Dienstes, die gemäss § 17LG zulageberechtigt sind. Eine derNacht- oder Schichtarbeit vergleichbare,stark von der Norm abweichende Ar-beitszeit hat die Leitung einer Schulkolo-nie nicht zur Folge, zumal nach den eige-nen Angaben des Rekurrenten eine Ko-lonie nur alle zwei bis drei Jahre durch-geführt wird und lediglich zwei bis dreiWochen dauert. Ohnehin unterstehendie Lehrer, von den einzelnen Schulstun-den abgesehen, bei der Ausübung ihrerTätigkeit keiner festen Arbeitszeit, son-dern sind bei deren Einteilung und Ge-staltung weitgehend frei. Nichts ableitenkann der Rekurrent sodann aus den Zu-lagen für Arbeiten im Wasser, Schliefenin Kanalisationen u.dgl., die an Mitar-

beiter des Baudepartements ausgerichtetwerden. Mit diesen Tätigkeiten sind Er-schwernisse und Belastungen verbun-den, die vom Arbeitsbewertungssystemnicht erfasst werden und die deshalb eineZulage gemäss § 18 Abs. l LG rechtferti-gen. Es handelt sich dabei um Inkonve-nienzen und Belastungen, welche dievon einem Kolonie- und Lagerleiter zuerbringenden Zusatzleistungen erheblichüberwiegen und die deshalb zum Ver-gleich mit dem vorliegenden Fall nichtgeeignet sind. Die Funktion des Schul-heimleiters Schliesslich, die der Rekur-rent ebenfalls zum Vergleich herbeizieht,ist in den LK 12 und 13 eingereiht. Mitdieser Einreihung wird u.a. dem Um-stand Rechnung getragen, dass dem Stel-leninhaber die verantwortliche Leitungdes Schulheims während des ganzen Jah-res übertragen ist, dass ihm Lehrer undweiteres Personal unterstellt sind unddass ihm die Betreuung und die Schu-lung besonders schwieriger Kinderobliegen. Entsprechend hoch sind dieAnforderungen, die in persönlicher undfachlicher Hinsicht an den Schulheimlei-ter gestellt werden. Ein Vergleich diesesStellenbildes mit der gelegentlichen Ko-lonietätigkeit eines Sekundarlehrers gehtnicht an und zeugt von einer Überschät-zung seiner Aufgaben durch den Rekur-renten, soweit sie die Leitung undDurchführung einer Schulkolonie zumGegenstand haben. Der Regierungsratweist zudem mit Recht darauf hin, dassdie Funktion des Heimleiters, der nichteinem Schul-, sondern einem Be-treuungsheim vorsteht, in den LK 16 und17 eingereiht ist. Auch diese Einreihungmacht deutlich, dass die Durchführungeiner Schulkolonie von zwei bis drei Wo-chen Dauer in LK 15 offensichtlich ab-gegolten ist. Der angefochtene Entscheidist demnach auch unter dem Gesichts-punkt der Rechtsgleichheit nicht zu be-anstanden.

Die Polizeischulebeginnt amI.Oktober 1988.Mit diesem Talon können Sie Anmeldeunterlagenanfordern.

Name:

Vorname: Jahrgang.

Strosse:

PLZ/Ort:

Einsenden an: Polizeikommando Basel-StadtPostfach 4001 BaselTelefon 061/2l 7278

Polizeikommando Basel-Stadt

Wer mit Affen spielt, wird gelegentlich ge-bissen.

April 88 pibs 10

PIBS-MÄRTIFür die Mitarbeiter von

BSDiese Rubrik steht den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern von BASEL-STADTgratis zur Verfügung.

Bitte beachten Sie: Text maschinenge-schrieben oder Blockschrift mit folgen-den Angaben:1. Name, Vorname, Adresse, Tel.-Nr.2. Arbeitsort3. KurztextEinsenden an Redaktion pibs, Postfach,4005 Basel.Schlecht lesbare Inserate können nichtveröffentlicht werden.

Zu verkaufen2 Betten, 90/190, Esche maigrün gebeizt,mit Inhalt (auch einzeln erhältlich);Lättlicouch.Tel. 47 63 52 (ab 19.00 Uhr)Minolta SRT 303,40 mm, 1,4;Euroblitz 230 plus;Sigma XQ-Zoom, 1:3,5, 80-200 mm;Diabetrachter, Braun novomat 502;Simplex-Leinwand, 125 x 125 cm, alleszusammen Fr. 600.-.Tel. G. 21 99 74VW-Passat G L, Automat, 1982, ca.82 500 km, grün met., guter Zustand,Sfach bereift, Radio, Gepäckträger.Tel. 46 77 01 (abends), G. 21 90 92Spezial-Surfbrett (Eckel), neuwertig,Fr. 80.-;Hamster- und Mäusekäfig, je Fr. 10.-;Röhren-Stereo-Tonbandgerät, Grundig,TK 27, Fr. 30.-;Plattenspieler, Tuner und Kenwood70 W Boxen, technisch und optischeinwandfrei, Fr. 150.-;Kleinkinder-Ski, Fr. 15.-;Puppenwagen, Fr. 10.-;"Hebammentasche", alt, Leder, Fr. 60.-;Eichentisch, mit Naturschieferplatte,Fr. 300.-.Tel. 22 47 32Therma-Elektroboiler, 2001;Kupferschwingmaschine, mitWasserantrieb, Preis nach Vereinbarung.Tel. 49 17 59Kindervelo, Fr. 100.-;Knabenvelo, Fr. 100.-;Kompostgitter, neu, Fr. 30.-;Fotoapparat, Jashica FR II, Fr. 150.-;Luftbefeuchter, Jura, Fr. 20.-.Tel. G. 25 44 85, P. 25 60 23Mechanische Schreibmaschine, Hermesmedia, Preis nach Vereinbarung.Tel. 43 16 29BMW 520A (1975), sehr gepflegterZustand, 4 Winterräder, MFK undAbgastest 1987, Fr. 1900.-;Zwillingswagen, bordeaux, Fr. 250.-.Tel. 42 85 35Tonfilmkamera, Sankyo XL-310,revidiert, Super 8;Tonfilmprojektor, Bolex SP 8,Filmleuchte, Leinwand etc.,Gesamtpreis Fr. 800.-.Tel. P. 35 38 84, G. 21 73 41

Rustikale Polstergruppe, 2 Einer- und einZweier-Fauteuils, Fr. 600.-;Rustikale spanische Wohnwand,tadelloser Zustand, Fr. 2000.-.Tel. G. 21 92 48, P. 76 27 08Motorrad Honda CM 250 Custom, 1982,16 000 km, schwarz, guter Zustand,Fr. 1900.-.Tel. 33 96 15Musiker-Effektgeräte, KORG pme 40X, Einschub Overdrive, Switch-Box,evtl. auch andere.Tel. 39 72 92 (abends)Erka-Transportanhänger, mit hohemBlachengestell und Ersatzrad, Nutzlast138kg, Fr. 200.-.Tel. P. 63 13 39, G. 20 53 41Fiat Uno 70 S, Stürig, dunkelblau, Jg. 84,50 000 km, MFK, Schiebedach, RTB,div. Zubehör, Top-Zustand, Fr. 6899.-.Tel. 21 70 47Brautkleid (Spitzen), Gr. 36/38, langeÄrmel, Schleppe, neuwertig, Fr. 350.-.Tel. 47 52 40 (ab 18.00 Uhr)Drahtloser Stereokopfhörer, SennheiserHD/SI2, Garantie bis 5.2.89, NPFr.321.-,VPFr.210.-;Sony-Discman D-50 MKII, portablerCD-Player, neuwertig, NP Fr. 590.-, VPFr. 330.-, zusammen Fr. 490.-.Tel. 064/24 87 20Honda CB 250 N, Jg. 82, 23 000 km, rot,frisch ab MFK, wie neu, mitSeitenkoffern, Frontscheibe, Fr. 200.-.Tel. 042/52 19 80Brautjungferkleid, lang, Gr. 36/38,hellblau, weisse Spitzenärmel,neuwertig, Fr. 80.-.Tel. 63 09 88BMW 520 Automat, blau met., Jg. 73,MFK 2.11.87, Abgastest Jan. 88,Schiebedach, Anhängerkupplung,Radio, in sehr gutem Zustand,Fr. 3000.-.Tel. P. 49 69 90, G. 23 22 004/4 Geige, Garani (ital., spätes 18. Jh.),komplett mit Bogen und Etui, Fr. 5500.-;Pendule,ca. 1900, mitChinoiseriemalereien, Bronzebeschläge,revidiert, 8-Tage-Werk, Fr. 4000.-.Tel. 25 16 62Fitness-Bank, 6 Monate Garantie, NPFr. 1100.-, jetzt Fr. 800.-.Tel. 32 79 75Honda CB 125 K, Jg. 76,17 000 km, guterZustand, mit Koffer, Fr. 600.-.Tel. P. 52 22 68 (ab 18.00 Uhr)Schlafzimmer aus Eiche: 2 Betten mitInhalt, 2 Nachttische, Kommode,Sekretär, alles gut erhalten, Fr. 700.-;2 alte SBB-Lampen, Strom- bzw.Petrolbetrieb, Preis nach Vereinbarung.Tel. 500215Kinderbettli, zusammenlegbar,neuwertig.Tel. 49 95 95Opel-Rekord Kombi 1,91, Jg. 81, abMFK, öfach neu bereift auf Felgen,Radio, TB, Fr. 4900.-.Tel. 73 86 51 (ab 18.00 Uhr)Objektive, Anschluss Nikon, Nikkor50 mm, 2.0, Fr. 40.- und Tokina 135 mm,2.8, Fr. 60.-;

Blitzsystem Metz 45 CT1, inkl.Batteriefach, Akku, Netzgerät, externer

Sensor, Schiene, Fr. 220.-.Tel. 65 46 92Canon-Filmapparat, 514 XL, neuwertig,NP Fr. 560.-, jetzt Fr. 250.-.Tel. 23 01 75Yamaha 125 DT, Jg. 81, ab MFK,Fr. 500.-.Tel. 63 30 43Brautkleid, Pronuptia, mit Accessoires,Preis nach Vereinbarung.Tel. 25 55 88Elektronische Orgel, Yamaha PS 35, mitStänder, div. Notenhefte, NP Fr. 1460.-,jetzt Fr. 650.-.Tel. P. 65 11 17, G. 21 90 00Schreibmaschine, manuell, tragbar, guterZustand, Fr. 50.-.Tel. 61 79 68

Zu kaufen gesuchtDuplo- und Lego-Steine.Tel. 42 85 3 5Schreibtisch, möglichst aus Holz, guterhalten, mit mind. einseitigemSchubladen-Korpus.Tel. 46 22 80Gartentisch und -Stühle;Kindervelo;Trottinett.Tel. 57 54 57Kinder-Ski, 120 cm, Skistöcke dazu;Industrie-Staubsauger, für nass undtrocken;Druckluft-Kompressor, fahrbar.Tel. 81 1965Puppen aus Zelluloid oder Persil-Puppe.Tel. 46 20 18

Zu vermietenNäheTesserete: FreistehendesFerienhaus, grosser Garten, 4-6 Betten,sehr ruhig, sonnig, kinderfreundlich,Parkplatz.Tel. 70 16 10Lenk i.S.: 21/2-Zimmer-Ferienwohnung,sonnig, zentral, ruhig gelegen, 2 -4Betten, diverse Sommer-Daten noch frei.Tel. P. 23 14 47, G. 21 74 52Istelwald/BO: Ferienwohnung inZweifamilien-Chalet (max. 6 Zimmer),direkt am Brienzersee, ruhige,verkehrsarme Lage.Tel. P. 25 32 10, G. 21 81 89Grosse 3-Zimmer- Wohnung,Herrengrabenweg in Basel, per 1. Juni88, mit Lift, Balkon, Bad/WC,Einbauküche, ZH, Spannteppiche,Keller, monatliche Miete Fr. 1022.- inkl.Tel. 39 04 95 (abends), G. 25 25 25, intern3524Davos-Platz: 2-Zimmer-Appartement,ruhig, sonnig, 4 Betten, Bad,Bodenheizung, Lift, Sauna, eigenerSitz-Vorplatz mit Rasen, 7 Minuten vomZentrum und Bahnhof.Tel. G. 21 85 63, P. 26 67 95

Zu mieten gesuchtJunge Familie sucht für 4 WochenSommerferien (August/September) inItalien ruhig gelegenes, meernahesEinfamilienhaus.Tel. 38 89 42

April l pibs n

Wenn Ihr Chef ein Zwilling ist22. Mai - 21. Juni

Vorschläge für die Umorganisation Ih-res Arbeitssystems müssen Sie keines-wegs einfach hinnehmen. Im Gegenteil.Der Zwilling-Chef liebt Diskussionen.Mit stichhaltiger Argumentation könnenSie beim Zwilling-Chef viele Punktesammeln, selbst wenn Sie gegen Neue-rungen sprechen.Machen Sie also ruhig Gegenargumentedeutlich. Und begehen Sie niemals denFehler, revolutionäre Änderungsvor-schläge des Chefs zunächst einfach ta-tenlos hinzunehmen. Gewiss, es könntesein, dass der Befehl kurz darauf durcheinen neuen Auftrag wieder aufgehobenwird. Verlassen Sie sich aber nicht dar-auf. Über nichts ist der Zwilling-Chef sowütend wie über nicht durchgeführteAufträge!Vom echten Zwilling-Chef dürfen Sienur selten wirklich echte persönliche Be-ziehungen erwarten. Was nicht heisst,dass Ihre Probleme ihn nicht interessie-ren. Im Gegenteil, der Zwilling wird ger-ne helfen, Ihre Probleme zu lösen, aberoft sind Ihre Probleme für ihn nur "in-teressante Fälle". Auch Geldprobleme,die Sie haben mögen, interessieren denZwilling-Chef. Wenn Sie gute Argumen-te haben, wird er Ihnen auch mit einerGehaltserhöhung aus der Patsche helfen.Lassen Sie sich dabei nicht beirren, wennIhr Zwilling-Chef zunächt etwas befrem-det wirkt ob Ihrer Bitte um mehr Geld.

(Aus SKZ 24/86)

Die Schweizer mögen'ssüss

Im Jahre 1986 wurden in der Schweizpro Kopf der Bevölkerung 10,4 kg Scho-kolade, Schokoladekonfiserie und ge-zuckertes Kakaopulver verzehrt. Damitlag die Schweiz vor England mit einementsprechenden Pro-Kopf-Konsum von8, l kg, Norwegen mit 7,8 kg, Oesterreichmit 7,3 kg und Deutschland mit 6,3 kg.Der Verbrauch in den USA lag wesent-lich tiefer bei 4,4 kg, während man sichin unserem südlichen Nachbarland mitlediglich l ,3 kg begnügte.Der Konsum der betrachteten Süsswa-ren stagnierte im Laufe des Zeitraums1980 bis 1985 in der Mehrzahl der vonder Statistik erwähnten Länder Europas,bei allerdings nicht unerheblichen kurz-fristigen Schwankungen. Auch in denUSA geriet die Verbrauchsentwicklungins Stocken. In der Schweiz bewegte sichim Mittel der vergangenen sechs Jahreder jährliche Verbrauch pro Kopf um10 kg. Mit einem solchen von 7,5 kg ver-zeichnete dagegen England im gleichenZeitraum eine kontinuierliche Zunahmedes Genusses von Schokoladeproduk-ten, während in Deutschland (7 kg) derKonsum eher rückläufig war. Eines rela-tiv hohen Durchschnitts (6,8 kg) bei ten-denziell steigendem Verbrauch erfreutesich ferner Oesterreich.

Die grosse Stärke des Zwilling-Chefsliegt im weitsichtigen Überblicken derLage. Gehen Sie nicht über diese Gabehinweg, nehmen Sie sie nicht stillschwei-gend als Selbstverständlichkeit hin, son-dern loben Sie ruhig einmal des ChefsWeitsicht.Sagen Sie ihm, wie toll Sie es finden,dass er die grossen Problemfragen seinerFirma mit Bravour lösen kann. Und är-gern Sie sich nicht darüber, dass er einwenig arrogant ist und meint, dass esProbleme gibt, mit denen nur er fertigwerden kann. Wenn Sie etwas Verant-wortung übernehmen können und wol-len: Loben Sie ihren Chef, wie verant-wortungsvoll er ist. Geschmeichelt wirder ihnen Verantwortung abtreten unddas als Auszeichnung verstehen. Enttäu-schen Sie Ihren Chef dann aber nicht!Möchten Sie sich Ihren Arbeitsplatz sosicher wie möglich machen, dann über-nehmen Sie mit Eigeninitiative den"Kleinkram", ohne zu viel Aufhebensdarum zu machen. Denn der echte Zwil-ling kann es nun einmal nicht ausstehen,wenn auch nur der Eindruck entstehenkönnte, Sie erledigten manche Aufgabenim Büro besser oder schneller als erselbst. Gerne lässt Ihnen der Zwilling-Chef freie Hand für den "Kleinkram"und führt selbst die grosse Regie. Unter-schätzen Sie ihn dabei aber nicht. Hinund wieder führt er doch stichpunkthafteKontrollen durch.Über Arbeitsmangel werden Sie beimZwilling-Chef selten zu klagen haben: Erhat sehr oft revolutionierende Ideen undwird Sie immer wieder mit neuen Vor-schlägen überraschen.Kaum ein anderes Sternzeichen wird sobegeistert sein von den eigenen Ideenund deren sofortige Durchsetzung vonIhnen erwarten, und das so schnell wiemöglich. Überstunden abzulehnen sties-se dann auf absolutes Unverständnis.Arbeitsintensiv werden solche Neuerun-gen aus einem weiteren Grund: Es ist rat-sam, neue Ideen des Chefs so auzsufüh-ren, dass sie ebensorasch wieder unge-schehen gemacht werden können. Denngenauso schnell, wie sich der Chef fürNeuerungen einsetzt, so kommt er auchzum Schluss, dass das alte System dochbesser war.

«Dolgge»

Den Ball weitergespielt

Die DSP-Initiative betreffend Wohnsitz-zwang der (höheren) Beamten im Stadt-kanton ist in der März-Sitzung des Gros-sen Rates an die Stimmbürger weiterge-reicht worden. Die übliche Empfehlungauf Ablehnung oder Annahme ist nicht er-folgt. Der Souverän des Kantons Basel-Stadt wird sich demzufolge an einem dernächsten Abstimmungstermine mit der In-itiative befassen müssen. Die Diskussionim Ratsplenum brachte von der Thematikher keine wesentlichen Neuheiten, undman fasst die Globalmeinung im Parla-ment am besten mit der Feststellung zu-sammen, dass die vielen Probleme, allen-falls sogar Ungerechtigkeiten, die dasVolksbegehren bringen könnte, durchausbekannt waren, dass man aber um dieChancen wusste, die der Vorstoss beimStimmvolk hat. Unter diesem General-nenner kann man eine Reihe von Äusse-rungen werten:

• Man erwartete von den Staatsbeamtenzusätzliche Sympathie mit ihrem Arbeit-geber.

• Man sprach von gleichen Vorgaben fürdie Staatsbediensteten im Vergleich zuden Gewerblern. Wer Staatsaufträge wol-le, müsse das Steuerdomizil in der Stadthaben.

Was an dieser Stelle zum Wohnsitzzwangauch schon gesagt worden ist, dass mannämlich in positivem Sinn für den Wohn-sitz in der Stadt werben solle, ohne Zwän-ge zu schaffen, ist von diversen Sprechernauch gesagt worden. RegierungspräsidentFeldges verkündete in seiner Stellungnah-me ebenfalls diese liberale Variante, ver-bunden mit der Feststellung, es sei unsym-pathisch, Druck auszuüben.

Die Argumente rund um die Initiativekönnen schon jetzt aufgezählt werden. Siebetreffen erstens die Steuerausfälle, zwei-tens (wie gehabt) die Solidarität zum Ar-beitgeber, drittens das Unwesen des Pend-lertums. Dieses letzte Argument ist in derGrossratsdiskussion nur am Rand ange-schnitten worden. Man kann sich abervorstellen, dass er unabhängig vom Ar-beitgeber zu einem politischen General -thema der nächsten Jahre werden könne.

Sage nicht: niemals!Das Sichere ist nicht sicher: so, wie esist, bleibt es nicht.

April 88 pibs 12

Aktion gegen Frühjahrsmüdigkeitvon Hannecke van der Werf, dipl. Ernährungsberaterin, Kantonsspital

Wenn man frühmorgens aufsteht und esschon wieder hell wird, die Sonne lang-sam aufsteigt, so ist dies ein Auftakt, umden Tag gutgelaunt zu beginnen. Wegsind die Winterschlafsymptome,Schnupfen und Grippe sind verschwun-den: Man rüstet sich für die kommendeSommersaison! Fangen Sie an, sich "fit"zu ernähren. Eine Nahrung, die gleich-zeitig auch gut ist für Linie und Kondi-tion.Überlegen Sie sich, was Sie wollen:

1. Wenn Sie energisch und wachsam ar-beiten und wirken möchten und Ihre Reak-tionsfähigkeit steigern wollen, so müssenSie vor allem proteinreich essen. Proteinefinden Sie hauptsächlich in folgendenNahrungsmitteln: Mageres Rind-, Kaib-und Schweinefleisch, Geflügel undFisch, Eiern, fettarmem Käse und Quarksowie, für Experimentierfreudige, inTofu, einer pflanzlichen Käseart auf So-jabasis.

2. Wenn Sie Hektik, Stress und Spannun-gen abbauen wollen, so sollten Sie vorwie-gend Kohlenhydrate in Ihre Ernährungeinbauen. Ein kleiner Teller Spaghettinapolitaine z.B. entspannt so richtig -man fühlt sich wohl. Kohlenhydratrei-che Nahrungsmittel sind: Brot, Kartof-feln, Teigwaren, Reis, Hülsenfrüchte,Gemüse, Obst sowie Milch und Joghurt.Fette sollten Sie am besten möglichsteinschränken. Die fettreichen Nahrungs-mittel, z.B. Butter, Rahm, Öle, Wurstwa-ren und Speck und vollfetter Käse ent-halten im Vergleich zu kohlenhydratrei-chen Produkten viel Kalorien und brau-chen eine lange Verdauungszeit. Wäh-rend dieser Phase befindet sich mehrEnergie im Bauchraum als im Gehirn.Resultat: nach einer fettreichen Mahlzeitsind die Reaktionen verlangsamt undman fühlt sich müde und schläfrig!

Ob Sie sich nun eher protein- oder koh-lenhydratreich ernähren, in beiden Fäl-len gilt es auch die sättigenden Faserstof-fe und die den Stoffwechsel unterstüt-zenden Vitamine nicht zu vergessen: Bei-de kommen unter anderem vor in dunk-len Brotsorten, Gemüse und Salat sowiefrischem Obst. Entscheiden Sie, wie Sieessen wollen: Auf die Auswahl und dieMenge kommt es an. Wollen Sie einen"fiten" Frühlingsauftakt erleben, dannhabe ich folgende Saisonvorschläge fürSie:

FitSpargeln, halbfette MayonnaiseRohschinken, SchinkenLammgigot, Wilder ReisFrische Bohnen, KressesalatBeinschinkenFrischer SpinatNeue KartoffelnRhabarberwäheErdbeergratin

LinienbewusstSpargeln, Frischkäse mit KrauternSchinken mager

Samstag,25. Juni 1988

Anmeldeschluss:3O. April 1988

pibs-Leserinnen und-Leser als

Hobby-Fotografen/innenAn dieser Stelle publiziern wir regelmäs-sig Fotos von Lesern und Leserinnen derpibs. Gefragt sind nicht exotische Aller-weltsbilder, sondern originelle, aussage-kräftige Aufnahmen von Motiven, diegute Hobby-Fotografen tausendfach ab-lichten. Wichtiger als eine teure Kamerasind allemal Bildideen.Bitte senden Sie Ihr bestes Bild im For-mat von mindestens 13 x 18 cm an dieRedaktion pibs, Postfach, 4005 Basel.

Foto: Verena SuterIn China entdeckt: Es geht auch ohneWindeln!

Tennis bitte!Beim TC Polizei Wiedenmatt in Duggin-gen/Angenstein!Auch SIE können bei uns Mitglied wer-den. Verlangen Sie unverbindlich Aus-kunft und Unterlagen mit diesem Talon.

Name:

PLZ/Adresse:

Einsenden an:Willi SchnabelThumringerstrasse 144058 Basel

Lammgigot, frische BohnenKressesalat, RadiesliBeinschinkenFrischer SpinatFrische SchwarzwurzelnRhabarber mit Eischnee meringuiertFrische Erdbeeren mit"light"Vanille-glace

pibs wünscht allen einen schönen Früh-ling!