Respacing Africa - univie.ac.athomepage.univie.ac.at/cyrus.samimi/files/Abstractband...ARFAING,...
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DGfG-Arbeitskreis „Subsaharisches Afrika“
"Respacing Africa"
Jahrestreffen des AK
Institut für Geographie und RegionalforschungAG Geoökologie
13.4.–15.4.2012
Wien
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Tagungsprogramm
Stand: 05.04.2012 (kurzfristige Änderungen möglich)
Freitag12:00-13:15 Registrierung13:15-13:30 Eröffnung13:30-14:00 Event-Driven Urban Development and the Media: Discourses in the Context of the 2010 FIFA World Cup
Dr. C. Haferburg (Institut für Geographie, Uni Erlangen)14:00-14:30 Creative Cape Town? – Stadtentwicklung in der post-apartheid Stadt zwischen globalem Politiktransfer und lokaler Steuerungspraxis
Dipl.Geogr. L. Wenz (Institut für Geographie, Uni Münster/African Centre for Cities, University of Cape Town)
14:30-15:00 Landwirtschaft und Livelihoods entlang des Stadt-Land-Kontinuums – Ergebnisse aus sechs mittelgroßen Afrikanischen StädtenProf. Dr. A. Drescher (Institut für Physische Geographie, Uni Freiburg)Prof. Dr. C.M. Shackleton (Rhodes University, Dept. of Environmental Science, SA)Dipl-Geogr. J. Schlesinger (Institut für Physische Geographie, Uni Freiburg)
15:00-15:30 Diskussion: Diskurse zu "Respacing" in urbanen Kontexten15:30-16:00 Kaffee16:00-16:30 Resilienz und Adhärenz: Eine Kulturgeographie von HIV und AIDS in Botswana
Prof. Dr. F. Krüger (Institut für Geographie, Uni Erlangen)16:30-17:00 Das Kapital von Mikrofinanzgruppen und der dadurch begünstigte Wandel im Afrika-Bild(?)
C. Koch, MA (Institut für Geographie, Uni Bayreuth)17:00:17:30 Trends and patterns of development interventions in Laikipia County, Kenya –Lessons for development policy
Dr. C.I. Speranza (Centre for Development and Environment, Uni Bern)P. Roden, MA (South Asia Institute, Uni Heidelberg)Dr. B. Kiteme (Centre for Training and Integrated Research in Arid and Semi-arid Lands Development, Nanyuki, Kenya)Prof. Dr. U. Wiesmann (Centre for Development and Environment, Uni Bern)Prof. Dr. M. Nüsser (South Asia Institute, Uni Heidelberg)
17:30-18:00 Diskussion: "Respacing" und Intervention18:00-19:00 Snack19:00-20:00 Keynote: Respacing Africa - neue Verräumlichungen von Macht im 21. Jahrhundert
Prof. Dr. U. Engel (Institut für Afrikanistik, Uni Leipzig)3
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Samstag09:00-09:45 Keynote: Chinesische Sojourners und sozialer Wandel im urbanen Westafrika
Dr. K. Giese/Dr. L. Marfaing (GIGA, Hamburg)09:45-10:30 Keynote: (Immigrant) Business as usual? Afrikanische Händler in Guangzhou/China
Dipl.-Geogr. A. Müller (Geographisches Institut, Uni Kiel)10:30-10:50 Kurzdiskussion10:50-11:10 Kaffee11:10-11:40 Der Beitrag chinesischer Direktinvestitionen zur Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes in Afrika
Dr. P. Dannenberg (Geographisches Institut, HU Berlin)Dr. D. Schiller (Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie, Uni Hannover)
11:40-12:10 (Re)Spacing land grabbing Dr. P. Kersting (Geographisches Institut, Uni Mainz)
12:10-12:45 Diskussion: "Respacing" und die Auflösung von Containerräumen?12:45-13:30 Mittag13:30-14:00 Arbeitskreisbesprechung14:00-14:30 Postersession14:30-15:00 Kaffee15:00-15:30 Contentious politics of scale: globale Krisen und lokale Proteste in Burkina Faso
Dr. B. Engels (Institut für Politikwissenschaft, FU Berlin)15:30-16:00 Moving Mali Kuthea: Conflicting spatialities of environmental change in Mbui Nzau Sublocation, Kenya
Prof. M.Lawrence, Ph.D. (Department of Geography & Political Science, Bemidji, USA/FH Erfurt)16:00-16:30 Lokale Partizipation und Regionalentwicklung - Potentiale und Probleme anhand eines Fallbeispiels aus der Demokratischen Republik Kongo
Dipl.-Geogr. F. Paesler (Institut für Geographie und Geologie, Uni Würzburg)
16:30-17:30 Diskussion: "Respacing" im global-lokalen Spannungsfeld und Abschlussdiskussion19:30 Gemeinsames Abendessen
Sonntag09:00-11:30 Stadtspaziergang: Auf den Spuren Afrikas in Wien
Univ.-Prof. Dr. Walter Sauer (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Uni Wien) 4
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Öffentlicher Abendvortrag: "Respacing Africa“ – neue Verräumlichungen von Macht im 21. Jahrhundert
ULF ENGEL, Institut für Afrikanistik, Universität Leipzig
Kontakt: [email protected]
Vor dem Hintergrund des so genannten spatial turns in den Geistes- und Sozialwissenschaften, und
basierend auf der realweltlichen Dialektik von De- und Reterritorialisierungsprozessen, werden in
diesem Vortrag empirische Beobachtungen über neue Verräumlichungstendenzen in Afrika seit dem
Ende des Kalten Krieges beschrieben. Im Zentrum steht die Frage, welche politischen,
wirtschaftlichen und sozialen Antriebskräfte die beobachteten Verräumlichungen in welche Richtung
steuern. Vor diesem Hintergrund wird schließlich die Frage diskutiert, welche Konsequenzen aus dem
„Respacing Africa“ sowohl im Hinblick auf zentrale sozialwissenschaftliche Analysekategorien wie
auch hinsichtlich des Selbstverständnisses einer Regionalwissenschaft, die sich mit Afrika befasst,
gezogen werden können.
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Keynote: Chinesische Sojourners und sozialer Wandel im urbanen Westafrika
KARSTEN GIESE und LAURENCE MARFAING, GIGA, Hamburg
Kontakt: [email protected]
Die Zuwanderung, die Präsenz und die Aktivitäten wirtschaftlich aktiver und potenter
Ausländergruppen über einen relativ kurzen Zeitraum bleiben in keiner Gesellschaft ohne Wirkung.
Handelt es sich bei den Aufnahmeländern noch dazu um Gesellschaften im Umbruch, deren
wirtschaftliche Basis schwach ist, kann schon eine relativ kleine Minderheit erheblichen Einfluss
ausüben. So oder ähnlich kann man dies im Hinblick auf chinesische Sojourners wahrscheinlich für
die meisten afrikanischen Länder formulieren. Einige hundert Handelsunternehmen beschränkter
Größe können hier durchaus das Potenzial besitzen, umwälzende soziale Veränderungen wenn nicht
auszulösen so doch zu beschleunigen und erheblich zu verstärken.
Am Beispiel Ghanas und Senegals widmen wir uns der Präsenz chinesischer Händler, die je nach
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in sehr unterschiedlicher
Weise agieren und mit der Aufnahmegesellschaft interagieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage,
in welchen Kontexten chinesische Sojourners welche Impulse für (im wertneutralen Sinn) sozialen
Wandel und Innovation geben.
Basierend auf Feldforschung in Accra und Dakar wird Karsten Giese vor dem Hintergrund
unterschiedlicher Rahmenbedingungen zunächst die spezifischen Charakteristika der chinesischen
Händlergruppen in Ghana und Senegal herausarbeiten, ihre ökonomischen Aktivitäten sowie ihre
soziale Organisation skizzieren. Ähnlichkeiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Strategien werden mit
distinkten Unterschieden bezüglich regionaler Herkunft, sozialer Organisation und Praktiken
kontrastiert. Beschränkt auf das Beispiel Ghana werden erste empirische Erkenntnisse im Hinblick auf
Verhaltensänderungen und -innovation ausgewählter sozialer Akteure und Gruppen in der direkten
Interaktion mit chinesischen Händlern diskutiert. Neuartige Austauschbeziehungen zwischen
chinesischen Akteuren und Lastenträgerinnen werden ebenso thematisiert wie Veränderungen von
Praktiken des Teilens und Sparens.
Über die Ebene der Einzelakteure und deren Praktiken hinaus beeinflussen chinesische
Händlergruppen aber auch strukturell die Räume, in denen sie agieren. In Abhängigkeit von lokal
vorgefundenen Opportunitätsstrukturen haben sich beispielsweise zwei unterschiedliche Modelle
der räumlichen Organisation von Arbeiten und Wohnen entwickelt, die spezifische Auswirkungen auf
die Integration der chinesischen Händler in die lokale Gesellschaft sowie auf die Impulse ihrer
Praktiken für einen Wandel in der Nutzung von städtischen Räumen auf der Mikro- bzw. auf der
Meso-Ebene haben. Ermöglicht die Gestaltung chinesischer Geschäfte in Accra unterschiedlichen
gesellschaftlichen Gruppen eine Aneignung dieser halböffentlichen Räume für ihre spezifischen
privaten und bislang nur unzureichend bedienten Bedürfnisse, so initiierte die Ansiedlung und
räumliche Konzentration chinesischer Händler in einer zentral positionierten urbanen Randlage
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Dakars die Entstehung neuer informeller Marktstrukturen und damit eine grundlegende und
großflächige Umdeutung von öffentlichem Raum.
Laurence Marfaing wird ihrerseits analysieren, inwieweit die Präsenz der Chinesen in den
westafrikanischen urbanen Zentren für sozialen Wandel sorgt. Illustriert wird dies am Beispiel der
neuen Beschäftigungsmöglichkeiten, die sich durch die Aktivitäten chinesischer Händler in Dakar auf
dem Markt des „Centenaire“ ergeben.
Der Einfluss chinesischer Händler auf die lokalen Beschäftigungsverhältnisse in Dakar muss aus
verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Neben einer Reihe von Dienstleistungen, die dieser
neue „Markt“ bietet, werden wir zwei Gruppen von Akteuren vorstellen: Händler, die von den
erleichterten Marktzugangsbedingungen profitieren sowie jüngere Senegalesen, die bei den
Chinesen auf mögliche Anstellungen hoffen können.
Der Zugang zum Markt wird in Senegal für gewöhnlich durch eine Ausbildung bei einem Händler
erreicht. Diese Lehre soll den Auszubildenden Erfahrungen in allen Bereichen des Handels
ermöglichen, aber auch - je nach Aushandlung der Lehrbedingungen - die Bildung eines eigenen
Kapitals und die Eingliederung in das Händlernetzwerk. Chinesischen Händlern sind solche Kodizes
unwichtig; sie bieten jungen Senegalesen die Möglichkeit, bei ihnen einzukaufen. Diese erhalten
dadurch eine reale Chance, nicht nur als Einzelhändler, sondern durchaus auch als Großhändler tätig
zu werden.
Bisher haben insbesondere junge Senegalesen ohne Ausbildung und ohne Berufsperspektive in der –
meist illegalen - Auswanderung die einzige Möglichkeit zur Beschäftigung gesehen. Der „chinesische
Markt“ in Dakar eröffnet nun eine Reihe von neuen Beschäftigungsmöglichkeiten, die für diese
Bevölkerungsschicht attraktiv sind und die bisweilen zu innovativem Verhalten führen können.
Diese veränderten Verdienstmöglichkeiten der lokalen Bevölkerung - als Angestellte wie auch als
Unternehmer - bleiben nicht ohne Konsequenzen für die gesellschaftlichen und insbesondere
familiären Strukturen vor Ort. Vieles deutet auf einen strukturellen Wandel hin, wobei einige Akteure
auf der Strecke bleiben, andere eine Chance sehen, sich als neue regionale Akteure zu profilieren.
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Keynote: (Immigrant) Business as usual? Afrikanische Händler in Guangzhou/China
ANGELO MÜLLER, Geographisches Institut, Universität Kiel
Kontakt: [email protected]
Seit der Jahrtausendwende nehmen Wanderungsbewegungen aus Subsahara-Afrika in Richtung der Volksrepublik China zu. Diese Zunahme lässt sich insbesondere auf die Aktivitäten afrikanischer Händler zurückführen, die im Import-Export-Handel chinesischer Industrie- und Konsumgüter tätig sind. Während Studien der Weltbank Gruppe zeigen, dass die Einführung chinesischer Güter in die afrikanischen Märkte informellen, afrikanischen Handelswegen und -netzwerken folgt, lässt sich dies auch innerhalb der VR China feststellen. Städte wie Guangzhou, Hong Kong und Yiwu entwickelten sich aufgrund ihrer exportorientierten Wirtschaftsstrategie und der Produktion von billigen Massengütern zu Knotenpunkten nationaler und globaler Waren- und Kapitalströme. Zudem avancierten diese Städte im Zusammenhang der Sino-Afrikanischen Handelsbeziehungen zu bevorzugten Anlaufstätten afrikanischer Händler und Migranten. In der Folge etablierten diese Akteure transnationale Handelsnetzwerke und Geschäftspraktiken, welche die Nachfrageseite der afrikanischen Regionalmärkte mit der scheinbar unerschöpflichen Angebotsseite der chinesischen Produktionszentren verbinden. Bisherige Studien, die sich mit diesen transnationalen Handelsnetzwerken auseinandersetzen, gingen überwiegend von ökonomischen Netzwerkverbindungen aus, die auf der Basis nationalstaatlicher oder ethnischer Zugehörigkeit basieren. Eigene qualitative Untersuchungen zur Rolle afrikanischer Akteure, die sich innerhalb der VR China als (informelle) Vermittler zwischen afrikanischen Händlern und chinesischen Firmen betätigen, erlauben eine differenziertere Betrachtung transnationaler Handelsnetzwerke und zugehöriger Geschäftspraktiken. Diese Vermittler knüpfen langfristige, ökonomische local-to-local Beziehungen über nationalstaatliche und ethnische Grenzen hinweg und verbinden so unterschiedliche Händler, Märkte und Ökonomien innerhalb ihrer (persönlichen) Händlernetzwerke. Dabei agieren die afrikanischen Vermittler höchst selbständig und selbstorganisiert. In der Folge etablieren sie multi-lokale Organisationsformen, die eine erweiterte Perspektive auf bisherige Transnationalismus-Konzepte und Migrations- bzw. Händlernetzwerke zulassen. Im Vortrag wird zunächst ein historischer Abriss der untersuchten Migrations- und Handelsbewegungen vorgestellt sowie bedeutende Akteure, Beziehungen und strukturelle Rahmenbedingungen benannt. Basierend auf einer seit Ende 2008 laufenden qualitativen Netzwerkstudie von 28 Akteuren wird daraufhin auf die Rolle und Position der afrikanischen Vermittler innerhalb der Sino-afrikanischen Handelsbeziehungen eingegangen. Um jedoch über eine rein statische Beschreibung soziometrischer Daten und Fakten hinauszugelangen, fokussiert die Studie vor allem die Dynamiken und Prozesse innerhalb der transnationalen Handelsnetzwerke. Dabei wird insbesondere auf unterschiedliche Praktiken der Netzwerkbildung seitens der afrikanischen Vermittler eingegangen, um den multi-lokalen Charakter ihrer Handelsbeziehungen erklären zu können. Zudem soll die Analyse unterschiedlicher (ökonomischer) Wissensformen, die durch die Geschäftspraktiken der Akteure verkörpert werden, Aufschluss über die Dauerhaftigkeit und Natur der untersuchten Handelsbeziehungen geben.
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Event-Driven Urban Development and the Media: Discourses in the Context of the 2010 FIFA World Cup
CHRISTOPH HAFERBURG, Institut für Geographie, Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Kontakt: [email protected]
The hosting of the FIFA football world cup in South Africa was perceived both as a challenge of
accelerated social, economic, and spatial transformation, and as an opportunity to showcase the
nation’s ability to successfully provide the structures and capacities for one of the biggest sports
tournaments in the world. FIFA, national government and political players in the host cities enjoyed
huge media attention while opening new stadiums and implementing development strategies. Urban
research has described this mix of local, national and international interests as the ‘festivalisation’ of
urban politics: mega-events are perceived as a form of translocal dynamics generated by inter-urban
competition in the era of globalisation. Especially the political actors of the host cities are said to be
benefiting from this, since the events can provide - inter alia - political merits, if the event is a
success.
However, it is not clear in which ways the process of creating raised awareness and a positive vibe
works, and if the host cities (incl. key role players) do indeed enjoy a generous and optimistic media
perspective towards big events. These questions are discussed along the lines of South African media
representations of the FIFA world cup in 2010, focussing on the debates around urban development
and urban governance. The paper will also take into account which actors have been prominent in
these representations of “re-structuring” the cities, and which roles were linked to this process. The
evidence is based on an analysis of the related discourses in South African newspapers. The aim is to
contribute to the interpretation of processes and determinants that constitute South African urban
development as well as urban governance, including its capacity to adapt to external and internal
pressures in the light of renegotiations of state-society relations.
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Creative Cape Town? – Stadtentwicklung in der post-apartheid Stadt zwischen globalem Politiktransfer und lokaler Steuerungspraxis
LAURA WENZ
Institut für Geographie, Universität Münster/ African Centre for Cities, University of Cape Town
Kontakt: [email protected]
Aus der amerikanischen und europäischen Stadtpolitik sind die öffentlichen Bemühungen zur
Schaffung von Kunst- und Kreativquartieren als Mittel zum Zweck urbaner Aufwertungsprozesse,
wirtschaftlicher Diversifizierung und Imagepflege kaum mehr wegzudenken. Die ‚Kreative Stadt‘ gilt
dabei trotz der kontroversen Debatte um die tatsächlichen sozialen und ökonomischen Folgen dieses
politischen Aktivierungsprojekts zwischen Krisen- und Wissensgesellschaft als populärster urbaner
Leitbildexport. Wenig Aufmerksamkeit wurde jedoch bisher der Tatsache gewidmet, dass sich dieser
Stadtentwicklungstrend mittlerweile seinen Weg von den Metropolen des globalen Nordens in die
aufstrebenden urbanen Zentren des globalen Südens gebahnt hat. Dort informiert er nicht nur die
lokale Praxis sondern erfährt zugleich auch selbst eine Transformation durch die regionale
Kontextualität.
Der Vortrag betrachtet diese lokalen „Respacing“ Prozesse in Kapstadt und untersucht die daraus
resultierenden politikpraktischen und sozialräumlichen Effekte anhand der Bewerbung um den Titel
„World Design Capital 2014“. Diese nunmehr erfolgreiche Bewerbung ist das prominenteste Beispiel
für die wach- sende Aufmerksamkeit welche der so genannten „Kreativpolitik“ innerhalb der
städtischen Steuerungsstrukturen (local governance) zu Teil wird. Anhand des Bewerbungsprozesses
lassen sich dabei nicht nur die unterschiedlichen öffentlichen Interessen ablesen, welche die
Handlungsmotivation in Zeiten anhaltender räumlicher Polarisierung, wachsender Armut und
politischer Opposition leiten. Es lässt sich ebenso die Formation eines urbanen Regimes beobachten,
dessen große Handlungsfähigkeit und Steuerungskompetenz der Frage nach politischer Partizipation
und inklusiver demokratischer Repräsentation gegenübersteht. Der Vortrag basiert auf einer ersten
Synthese von umfassendem empirischem Material, welches während zwei mehrmonatiger
Aufenthalte zwischen November 2010 und März 2012 erhoben wurde.
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Landwirtschaft und Livelihoods entlang des Stadt-Land-Kontinuums – Ergebnisse aus sechs mittelgroßen Afrikanischen Städten
AXEL W. DRESCHER, Institut für Physische Geographie, Universität Freiburg
CHARLIE M. SHACKLETON, Dept. of Environmental Science, Rhodes University, SA JOHANNES SCHLESINGER, Institut für Physische Geographie, Universität Freiburg
Kontakt: [email protected]
Keywords: Livelihoods, Urbanisierung, Stadt-Land-Kontinuum, Ernährungssicherung In Subsahara-Afrika spielen sowohl subsistenz- als auch marktorientierte Landwirtschaft eine wichtige Rolle für die Existenzsicherung (livelihoods) der ländlichen Bevölkerung. Sie hat darüber hinaus aber auch eine große Bedeutung für urbane und periurbane Haushalte. Bisher gibt es jedoch nur unzureichende konzeptionelle Überlegungen dahingehend, wie sich der Beitrag landwirtschaftlicher Produktion zur Überlebenssicherung entlang des Stadt-Land-Kontinuums verändert. Räumliche und zeitliche Veränderungen der Bevölkerungsdichte, von Governance-Systemen, (nicht-)traditionellen Regelungen zur Land- und Ressourcennutzung und sonstige Veränderungen der Rahmenbedingungen können den Beitrag der Landwirtschaft und folglich ihre Bedeutung für die Überlebenssicherung beeinflussen. Dieser Beitrag stellt einige Ergebnisse von Untersuchungen in sechs mittelgroßen Städten in fünf afrikanischen Ländern (Botsuana, Elfenbeinküste, Kamerun, Südafrika und Tansania) vor. In jeder der sechs Städte wurde zunächst eine fragebogengestütze Haushaltsbefragung durchgeführt um die verschiedenen Aspekte landwirtschaftlicher Produktion entlang eines Kontinuums von der Stadtmitte durch die periurbanen Räume hinaus in die umgebenden ländlichen Gebiete zu ermitteln. Nachdem Informationen zu Zugang zu Land, Landgröße, Landnutzungssystemen und Wohndauer gesammelt wurden, wurden einige Angaben zur Produktion von Grundnahrungsmitteln, Gemüse, Früchten und Nutztieren aufgenommen. Darüber hinaus wurden Haushaltsdaten erhoben, die als Grundlage zur Ermittlung des Beitrages landwirtschaftlicher Produktion zur Ernährungssicherung der befragten Haushalte dienen. Die Analyse dieser Daten zeigt, dass die Bedeutung der Landwirtschaft für die lokalen livelihoods sowohl räumlich als auch zeitlich eine sehr große Dynamik aufweist. Während die Erwartungen hinsichtlich des Bedeutungsverlustes der Landwirtschaft mit zunehmender Nähe zum Stadtzentrum erfüllt wurden, waren die Ergebnisse hinsichtlich anderer Aspekte landwirtschaftlicher Produktion weniger vorhersehbar. Auf kleineren Maßstabsebenen gibt es eine sehr große Variabilität zwischen den verschiedenen Städten, zwischen unterschiedlichen Untersuchungsgebieten entlang des Stadt-Land-Kontinuums, und sogar zwischen benachbarten Haushalten an bestimmten Punkten entlang des Kontinuums. Diese Ergebnisse zeigen, dass es keine festgelegten, statischen Grenzen im Hinblick auf landwirtschaftliche Aktivitäten in mittelgroßen Städten in Subsahara-Afrika gibt. Dies gilt sowohl für die räumliche als auch für die zeitliche Dimension. Diese Erkenntnisse bringen wichtige Implikationen für die Stadtplanung und Landzonierung mit sich. So zum Beispiel hinsichtlich der besseren Integration periurbaner landwirtschaftlicher Nutzflächen in zukünftiger Flächennutzungspläne. Darüber hinaus können sie auch zur Verbesserung lokaler und regionaler Programme und Politiken dienen, die auf die Reduzierung der Krisenanfälligkeit von Haushalten sowie auf die Verbesserung von Land- und Ernährungssicherheit abzielen.
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Resilienz und Adhärenz: Eine Kulturgeographie von HIV und AIDS in Botswana
FRED KRÜGER, Institut für Geographie, Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Kontakt: [email protected]
Nach der erfolgreichen Einführung eines flächendeckenden staatlichen Therapieprogramms ist in
Botswana die Adhärenz, also die dauerhafte und nachhaltige Beibehaltung der Medikation, zum
Schlüssel für die Wirksamkeit von HIV/AIDS-Interventionsmaßnahmen geworden. Der Vortrag
schließt an aktuelle transdisziplinäre Debatten um Risiko, Verwundbarkeit und Resilienz an und
beleuchtet vor dem Hintergrund des antiretroviralen HIV/AIDS-Therapieprogramms in Botswana,
welche gesellschaftlichen Bedingungen und Prozesse für die Beibehaltung einer Langzeitmedikation
entscheidend sind. Der Umgang mit der AIDS-Pandemie, eine der größten gesamtgesellschaftlichen
Herausforderungen des südlichen Afrika, ist durch die Einführung antiretroviraler
Medikationsprogramme einem grundlegenden Wandel unterworfen. Die regelmäßige
Medikamenteneinnahme (Adhärenz) ist dabei die entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche
Bewältigung der AIDS-Krise. Adhärenz ist jedoch kein „Selbstläufer“, sondern muss wirksam
gesellschaftlich eingebettet und so akzeptiert sein, dass sie als erprobte Selbstverständlichkeit in den
Lebensalltag integriert werden kann und toleriert und gefördert wird. Damit ist Adhärenz eng an
soziale Resilienz gekoppelt. Letztlich verändern die Pandemie und die AIDS-Interventionen
Lebenswelten – welche Formen und Folgen ein so verstandenes, auch normativ gesetztes
„Respacing“ besitzt, wird im Vortrag angerissen und kann Gegenstand der nachfolgenden Diskussion
sein.
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Das Kapital von Mikrofinanzgruppen und der dadurch begünstigte Wandel im Afrika-Bild(?)
C. M. KOCH, Institut für Geographie, Universität Bayreuth
Kontakt: [email protected]
Mikrofinanz ist spätestens seit der Vergabe des Friedensnobelpreises 2006 für Muhammad Yunus,
den Gründer des Grameen Bank Programms, en vogue. Inzwischen sind verschiedene
Mikrofinanzprodukte am Markt ausgebildet worden, u.a. wurden auch spezielle
Mikrokreditprogramme für Wohn- und Hausbau zur Slumsanierung aufgelegt. Quantitative Erfolge
(u.a. hohe Rückzahlungsquoten in Indien und Südamerika) führten zu einem breiten Angebot
besonders in den Städten in den sogenannten Entwicklungsländern; dort können die Kunden aus
verschiedenen Mikrokreditangeboten auswählen. Das aktuelle Forschungsprojekt löst sich von der
üblichen wirtschaftlichen Sichtweise, um stattdessen Handeln und Entscheidungen der Spar- und
Kreditgruppen qualitativ zu ergründen.
Bei ersten Beobachtungen in Dar es Salaam wurde schnell deutlich, dass es eine Diskrepanz zwischen
den realen Geschehnissen in den Kreditgruppen und dem hierzulande beworbenen Bild der
Kreditnehmer gibt. Dieses „neue“ Bild über Afrikaner in der Mikrofinanz-
Entwicklungszusammenarbeit soll im Mittelpunkt des Vortrags stehen.
Der „Boom“ im Mikrofinanzsektor und der Trend zu ökonomisch rentablen Nord-Süd-
Kreditbeziehungen führten zu einer Kommerzialisierung innerhalb der Kreditgeberorganisationen.
Waren es anfangs (karitative) NGOs, die auch Kredite vergaben, so ist das Konzept inzwischen z.T.
von einem kommerziellen Mikrofinanz(bank)sektor aufgenommen worden. Dieser baut auf der
Suche nach Investoren aus „Geberländern“ auf ein positives Afrika-Bild, das attraktiv für
sozialverantwortliche, nachhaltig denkende Investoren sein soll. Die europäischen Investoren
engagieren sich dabei nicht nur finanziell, sondern auch unter Eigenbeteiligung im (Mikro-
)Finanzsektor. Das dafür erzeugte Afrika-Bild soll anhand einiger Beispiele dargestellt und kritisch
hinterfragt werden sowie Grundlage für eine Diskussion darstellen, ob dieser Wandel als Teil einer
neuen Europa-Afrika-Beziehung gesehen werden kann.
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Trends and patterns of development interventions in Laikipia County, Kenya – Lessons for development policy
CHINWE IFEJIKA SPERANZA, Centre for Development and Environment, Universität Bern
PAUL RODEN, South Asia Institute, Universität Heidelberg
BONIFACE KITEME, Centre for Training and Integrated Research in Arid and Semi-arid Lands
Development (CETRAD) , Nanyuki, Kenya
URS WIESMANN, Centre for Development and Environment, Universität Bern
MARCUS NÜSSER, South Asia Institute, Universität Heidelberg
Kontakt: [email protected]
From a spatio-temporal perspective, analysing development interventions can provide insights on
their nature and the ways such interventions have contributed to addressing various development
challenges of a particular place. This is a complementary approach to directly evaluating the impacts
of development interventions as methodological challenges make linking specific interventions to
specific impacts difficult. Moreover, the impacts of an intervention may only become apparent after
the intervention has concluded. Characterised by persisting poverty of about 51 per cent, a large
semi-arid zone, recurrent droughts and a predominantly rural population, Laikipia County in Kenya
remains a focus of development interventions. Thus, various organisations have and continue to
implement different interventions in the County with the general aim of improving the well-being
and livelihood conditions of the local population. This paper explores the characteristics of these
development interventions with the aim of identifying and analysing trends and patterns in their
thematic, temporal and spatial dimensions. Forty-two local government officers were interviewed
about the development interventions in their areas of jurisdiction. Focussing on the interventions
with the highest impacts (based on the assessment by the local government officers), we analyse
how the interventions including the stakeholder constellations influenced local attitudes and
practices as well as the local social-ecological environment. Surveys of participants of selected
interventions provide further insight. The collected data was analysed using both qualitative and
quantitative methods. In this presentation, we discuss the preliminary results and the implications
for development policy.
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Der Beitrag chinesischer Direktinvestitionen zur Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes in Afrika
PETER DANNENBERG, Geographisches Institut, Humboldt-Universität zu Berlin
DANIEL SCHILLER, Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie, Leibniz Universität Hannover
Kontakt: [email protected]
Die chinesischen Investitionen in Afrika sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen und waren
Gegenstand intensiver wissenschaftlicher und politischer Debatten über die Motive der chinesischen
Investoren und die Wirkungen in den afrikanischen Zielländern. Der Fokus lag dabei insbesondere auf
Investitionen in Infrastruktur- und Rohstoffprojekte. Besonders kritisch wurden dabei die geringen
politischen Auflagen hinsichtlich guter Regierungsführung an die Zielländer, schlechte Arbeits- und
Umweltbedingungen und fehlende Teilhabe lokaler Akteure an den Projekten bewertet. In jüngster
Zeit deutet sich im Zuge der „going global“-Politik der chinesischen Regierung jedoch eine
Weiterentwicklung der Internationalisierungsstrategie an. In zunehmendem Maße werden
chinesische Unternehmen, dazu ermuntert, in das nicht-rohstofforientierte verarbeitende Gewerbe
zu investieren. Das zentrale Element sind dabei sogenannte economic and trade cooperation zones.
Diese Zonen haben aus konzeptioneller Überlegungen heraus ein viel größeres Potenzial, positive
regionale Wirkungen durch Verflechtungen mit lokalen Zulieferbetrieben und Arbeitsmarkteffekte zu
entfalten als isolierte Infrastruktur- und Rohstoffprojekte. Strategisch zielen diese Projekte auch
darauf ab, vor Ort eine Industrie aufzubauen, die langfristig eine Nachfrage nach chinesischen
Investitionsgütern entwickelt. Entsprechend hängen auch diese Wirkungen von den Interessen der
Investoren aber auch von den lokalen institutionellen und wirtschaftsstrukturellen
Rahmenbedingungen ab.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die vorzustellende Projektskizze drei Ziele:
1. das Ausmaß des chinesischen Engagements im nicht-rohstofforientierten verarbeitenden
Gewerbe Afrikas darzustellen,
2. Transmissionsmechanismen und Determinanten der regionalen Auswirkungen unter
Berücksichtigung konzeptioneller Überlegungen und des spezifischen regionalen Kontextes
abzuleiten und
3. ein Forschungsprogramm für die empirische Untersuchung der regionalen Wirkungen zur
Diskussion zu stellen.
Der Vortrag gibt einerseits einen Überblick über das chinesische Engagement in Afrika insgesamt und
vertieft andererseits mit Südafrika und Sambia zwei regionale Fallstudien.
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(Re)Spacing land grabbing
PHILIPPE KERSTING, Geographisches Institut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kontakt: [email protected]
Bei den zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema land grabbing fällt auf, dass die räumliche
Dimension des Prozesses nur selten explizit zum Gegenstand der Reflexion gemacht wird. Dies hängt
sicherlich damit zusammen, dass das Thema in der Geographie leider nur wenig Aufmerksamkeit
findet und andere Disziplinen andere theoretische Brillen nutzen. In seinem Vortrag möchte der
Referent daher schlaglichtartig die Potentiale aufzeigen, die sich ergeben, wenn Raum nicht nur als
Lageparameter („der Akteur aus der Region X investiert in der Region Y“) sondern auch als
Analysekategorie verwendet wird. In diesem Zusammenhang stellen sich auch die Fragen der
Produktion von Räumen und der Konstruktion von Raumbildern. Im Vortrag werden folgende
Beispiele diskutiert:
- Ländlicher Raum: Das (re)spacing von landgrabbing ermöglicht es, den bisher meist als peripher
wahrgenommenen ländlichen Raum als aktive Bruchzone der Globalisierung und Austragungsort
vielfältiger Konflikte zu begreifen.
- Zwischenräume: durch die extrem vielseitigen Verflechtungen lässt der als land grabbing
bezeichnete Prozess den Containerraum und den damit einhergehenden Nationalstaat als
Analysekategorie obsolet werden. Klassische Nord-Süd-Weltbilder mit den dazugehörigen
Machtstrukturen und Handlungsmustern müssen genauso in Frage gestellt wie die Vorstellung
nationalstaatlicher Akteure bzw. Räume („China“ investiert in „Nigeria“).
- Marginaler Raum: als Antwort auf die Kritik, die Produktion von Energiepflanzen gefährde die
Ernährungssicherheit, wird häufig das Konzept des marginal land herangezogen. Auf diesen Flächen
bestünde keine Gefahr der Nutzungskonkurrenz, weil dort keine Nahrungsproduktion stattfinde bzw.
stattfinden könne. Das Konzept der marginalen Räume bietet ein interessantes Beispiel für die
strategische Essentialisierung bestimmter Raumbilder und die konflikthafte Produktion von Räumen.
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Contentious politics of scale: globale Krisen und lokale Proteste in Burkina Faso
BETTINA ENGELS, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaften, Freie Universität Berlin
Kontakt: [email protected]
Finanzkrise, Klimakrise, Energiekrise, Nahrungskrise: Multiple, miteinander verschränkte
Krisenphänomene auf globaler Ebene haben weitreichende soziale, politische und ökologische
Wirkungen auf lokaler Ebene – zumindest werden sie ihnen von vielen Beobachter_innen
zugeschrieben. Die Klimakrise verändere lokale Landnutzungssysteme; die Energiekrise gilt als
ursächlich für die Ausweitung der Agrarkraftproduktion, diese wiederum als Treiber von „land
grabbing“ und lokalen Konflikten um Land; die Nahrungskrise habe welt- weit zu „Hungerrevolten“
geführt. Diesen Beobachtungen liegen zwei Annahmen zugrunde: dass eine kausale Beziehung
zwischen Ursachen auf der globalen und Wirkungen auf der lokalen Ebene besteht und dass wir
dieses Wirkungsverhältnis nachvollziehen können.
Dieser Beitrag geht der Frage, inwiefern globale Krisenerscheinungen lokale Effekte zur Folge haben,
am Beispiel der Nahrungskrise und lokaler Proteste gegen hohe Lebensmittelpreise in Burkina Faso
nach – einem der Länder, in denen 2008 die umfangreichsten „Hungerrevolten“ stattgefunden
haben.
Meine These lautet, dass lokale Proteste „gegen das teure Leben“, wie sie in Westafrika genannt
werden, nicht durch eine hierarchische Ursache-Wirkung-Beziehung ausgehend von der globalen
Nahrungskrise zu erklären sind. Das heißt nicht, dass multiple Krisenphänomene auf globaler Ebene
nicht verheerende soziale Auswirkungen hätten. Der Zusammenhang etwa zwischen der Ausweitung
der Agrarkraftstoffproduktion, „land grabbing“ und den rasant gestiegenen Nahrungsmittelpreisen
ist durch zahlreiche Studien belegt worden. Lokale Proteste sind jedoch keine Folge dieser Krisen im
kausalistischen Sinn. Ein solcher Zusammenhang ist nicht nur methodisch schwer nachzuweisen. Vor
allem läuft die Annahme, lokale Akteure reagierten auf globale Ereignisse und Prozesse, auf die sie
selbst keinen Einfluss hätten, Gefahr, diesen Akteuren ihre eigenständige Handlungsmacht
abzusprechen.
Ich analysiere die Proteste gegen hohe Nahrungsmittelpreise in Burkina Faso mithilfe des politics of
scale-Ansatzes sowie Ansätzen aus der Forschung über contentious politics und soziale Bewegungen
(framing und opportunity structures). Bereits die Verortung eines Problems (der hohen
Nahrungsmittelpreise) auf einer bestimmten Ebene (lokal, national, supra- national, global) stellt
einen umkämpften Prozess dar. Das burkinische Beispiel zeigt, dass die Nahrungskrise keine Ursache
lokaler Auseinandersetzungen ist, für die Protestakteure aber eine Gelegenheit für politische
Mobilisierung darstellt.
Der Beitrag basiert auf Leitfadeninterviews mit Aktivist_innen von Protestakteuren, Mitar-
beiter_innen von Behörden sowie politischen Mandatsträger_innen in vier Städten Burkina Fasos, die
2011 im Rahmen eines von der Deutschen Stiftung Friedensforschung geförderten
Forschungsvorhabens geführt wurden.
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mailto:[email protected]
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Moving Mali Kuthea: Conflicting spatialities of environmental change in Mbui Nzau Sublocation, Kenya
MARK LAWRENCE
Department of Geography & Political Science, Bemidji State University, USA/FH Erfurt
Kontakt: [email protected]
Keywords: Acculturation, environmental degradation, indigenous knowledge, Kenya, migration,
political ecology.
By the time “British” Mulee walked the bull around the hill, it might already have been too late. As
he came trudging up through the thickening red dust of the track, the hillside had already suffered
nearly twenty years of deforestation. The steep southern end of the big hill was already called
Kitengei, a good place to make charcoal, and up ahead the loose soil of Ivwelani gave way to the
wide, bare rib of rock called Mbuuni bright in the midday sun between the main hill and Mali Kuthea
to the northeast. Towering over “British”, the imposing giant stone called Mbui Nzau- the White
Goat- was itself overshadowed by the microwave towers installed on the summit when the
government took the crest line away from the Trust Land. There was talk of pushing people further
downhill, too: Mali Kuthea- the place of clean water- was almost completely dry now. In fact, there
wasn’t a child in any of the villages who’d ever seen water flowing from Kwa Muthita to the Kangesu
River. The women had to dig a meter down to reach water in Kamanyuni, once so full a boat had
been needed to cross it. Now, the boys let their cows piss in the sandy pool that was left at
Kamanyuni. “British” shook his head and tugged at the bull to keep it moving- a sacrifice was long
overdue….
Kenya’s Mbui Nzau Sublocation is home to populations with complex migration histories and severe
environmental degradation in a region of low agroecological potential nonetheless facing rapid
settlement by squatters desperate for land to farm. In the absence of unprejudiced governmental
and scientific attention, qualitative analysis of locally contextual knowledge is vital for those hoping
to assist in regional sustainable development efforts. In 2011, a multi-plot inventory of indigenous
trees, shrubs, herbs, and lianas was begun to assess locally-significant biodiversity. This inventory
was based on interviews with local stakeholders about the ways in which their social identities are
embedded in specific spaces and in their collective memories of those spaces. Core spatial images in
landscape memories of environmental change reveal challenging relationships between traditional
Akamba culture and the political ecology of recent Christianization in Mbui Nzau.
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Lokale Partizipation und Regionalentwicklung – Potentiale und Probleme anhand eines Fallbeispiels aus der Demokratischen Republik Kongo
FERDINAND PAESLER, Institut für Geographie und Geologie, Julius - Maximilians - Universität Würzburg
Kontakt: [email protected]
Positive Nachrichten aus der Demokratischen Republik Kongo sind selten. Der nicht enden wollende
Krieg im Ost-Kongo, der Handel mit sog. „Konfliktmineralien“ und die daraus entstandenen
Gewaltökonomien oder die unter fragwürdigen Umständen verlaufene Präsidentschaftswahl im
November 2011 festigen (sicherlich oftmals zu Recht) das Bild vom Failed State im „Herz der
Finsternis“. Insofern ist der intendierte Vortrag ungewöhnlich, berichtet er doch von der Analyse
eines Regionalentwicklungsprojekts, das sogar im internationalen Vergleich von
Entwicklungsexperten als erfolgreich angesehen wird.
Das untersuchte Projekt zur Förderung der ländlichen Kommunalentwicklung wird, finanziert durch
EU-Mittel, von der Hanns-Seidel-Stiftung in den Regionen Mampu, Mbankana sowie Gungu (Provinz
Bandundu, West-Kongo) zusammen mit lokalen Partnerorganisationen durchgeführt. Hierbei wird
die einheimische Bevölkerung in landwirtschaftlichen Belangen informiert, beraten und ausgebildet.
Zusätzlich wird durch die Aufforstung von Akazienwäldern versucht, den sandigen Savannenboden
langfristig für die Landwirtschaft nutzbarer zu machen. Den im Projektgebiet angesiedelten
Landwirten und deren Familien sowie der Bevölkerung in den umliegenden Dörfern soll durch eine
Kombination aus Mehrfelderwirtschaft, Holzkohleerzeugung, (Klein-)Viehhaltung und Imkerei eine
stabile, dauerhafte Lebensgrundlage geschaffen werden.
Die bisherigen Untersuchungen vor Ort (Interviews mit verschiedenen Akteuren,
regionalökonomische Untersuchungen), die in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität
Kinshasa durchgeführt wurden, konnten folgende Faktoren als förderlich identifizieren: die lange
Projektlaufzeit (in unterschiedlicher Form seit 1978), das relativ große Projektgebiet (ca. 10.000 ha),
das an die naturräumlichen Gegebenheiten angepasste agroforstwirtschaftliche Nutzungssystem, die
überregionale Bedeutung der Regionen (als Nahrungsmittel- und Brennstoffversorger Kinshasas)
sowie die enge Einbindung der lokalen Bevölkerung.
Vor diesem Hintergrund zeigt der Vortrag, wie sich die jetzige starke lokale Partizipation im
Projektverlauf entwickelt hat und wie sie sich auf den Untersuchungsraum sowie die lokalen Akteure
auswirkt, aber auch, welche Probleme insbesondere bei der Übertragung von
Entscheidungsbefugnissen an lokale Gremien auftreten können.
Als Fazit soll kurz umrissen werden, inwieweit die (meist aus der Ferne erfolgte) Beurteilung von
Politikern und EZ-Verantwortlichen als erfolgreiches Regionalentwicklungs-projekt gestützt werden
kann.
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Äcker, die Ölfelder der Zukunft? Die Konzepte des marginalen Landes und des ungenutzten Landes im Rahmen des
Landgrabbings für den Anbau von Energiepflanzen in Tansania
LARA ESTHER BARTELS, Institut für Soziale Ökologie, Universität Klagenfurt
Kontakt: [email protected]
Agrartreibstoffe erleben spätestens seit der Nahrungsmittelkrise von 2007/2008 eine Welle der
Kritik. Eine diese Kritiken bezieht sich auf die Flächenkonkurrenz von Energiepflanzen zu
Nahrungsmitteln, welche u.a. zu Preissteigerungen von Nahrungsmitteln führt. Trotzdem wurden in
vielen Ländern Agrartreibstoffrichtlinien – so auch in der EU – erlassen (vgl. Franco et. al. 2010).
Allerdings steht in diesen Ländern nicht genug Ackerfläche zu Verfügung, um die benötigten
Energiepflanzen zu kultivieren (vgl. Renewable Fuels Agency 2008: 32). Unter anderem aus diesem
Grund kommt es in Ländern wie Tansania zu dem Phänomen des Landgrabbings. Dass ausländische
Investoren Flächen vor allem in Ländern des Südes auf lange Zeit pachten, um dort für den Export
Energiepflanzen anzubauen, wird zurzeit breit diskutiert und vor allem kritisiert. Um diese Kritik an
Landgrabbing und an Agrartreibstoffen dennoch abzuwehren bzw. diese Praxis zu legitimieren,
tauchen immer wieder Begriffe wie „idle land, unproductive land, wasteland, marginal land, reserve
land, abandoned land” (Cotula et. al 2008: 21f, Exner 2011: 137, Kachika 2010: 22) auf. Dabei werden
diese zumeist undefinierten Begriffe und die dahinter stehenden Konzepte durchweg miteinander
vermischt besprochen (vgl. z.B. Kachika 2010: 21ff, Cotula 2008: 22f). Es fehlt somit an
konzeptioneller Klarheit. Daher plädiere ich dafür, zwischen dem Konzept des 1) marginalen Landes
und dem des 2) ungenutzten Landes analytisch zu unterscheiden. Ebenfalls wird ein genauer Blick
darauf geworfen, welche Akteure diese Legitimationsstrategien verwenden; denn meistens geht es
über die pauschale Nennung von Regierung und Unternehmen als Akteure, die die Konzepte
anwenden, nicht hinaus (vgl. u.a. Cotula et. al 2008: 22f).
COTULA, LORENZO/ DYER, NAT/ VERMEULEN, SONJA (2008): Fuelling exclusion? The biofuels boom and poor people’s
access to land. Abrufbar unter: http://pubs.iied.org/pdfs/12551IIED.pdf (20.7.2011) FRANCO, JENNIFER/ LEVIDOW, LES/ FIG, DAVID/ GOLDFARB, LUCIA/ HÖNICKE, MIREILLE, MENDONCA, MARIA LUISA (2010):
Assumption in the European Union biofuel policy: frictions with experiences in Germany, Brazil and Mozambique. In: The Journal of Peasant Studies. Vol. 37, S. 661-698
KACHIKA, TINYADE (2010): Landgrabbing in Africa. A Review of the Impacts and the Possible Policy Responses. Abrufbar unter: http://www.oxfam.org.uk/resources/learning/landrights/downloads/land_grabbing_in_africa_impacts_&_policy_responses.pdf (11.4.2011)
RENEWABLE FUELS AGENCY (2008): The Gallagher Review of the indirect effects of biofuel production. Abrufbar unter: http://www.bioenergy.org.nz/documents/liquidbiofuels/Report_of_the_Gallagher_review.pdf (8.8.2011)
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“Festivalisation” of Urban Governance: The Production of Socio-Spatial Control in the Context of the FIFA World Cup 2010 in South Africa
CHRISTOPH HAFERBURG und FRED KRÜGER
Geographisches Institut, Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Kontakt: [email protected], [email protected]
In South Africa the hosting of the FIFA football world cup was perceived both as a challenge of
accelerated social, economic, and spatial transformation, and as an opportunity to showcase the
nation’s ability to successfully provide the structures and capacities for one of the biggest sports
tournaments in the world. According to the thesis of ‘festivalisation’ such mega-events act as a form
of trans-local dynamics which are embedded in the context of increased inter-urban competition in
the era of globalisation. Our project aims at investigating the effects of such globalised forms of
festivalisation on the urban sphere and society in South Africa. It will especially take into account the
provision of a safe and secure urban environment, which was a critical factor during the football
world cup and is expected to influence the restructuring of cities and society in its aftermath.
Thus, the project seeks to identify the dynamics of urban governance and re-ordering of spaces at
the urban level considering the significations of (dis)order and re-negotiations of state-society inter-
linkages. Structures and actors of urban governance are to be analysed using case studies in the
South African host cities Johannesburg and Durban. In the “global city” Johannesburg inner city
renewal and growth-oriented strategies have for many years influenced strategies of security and
safety. Durban has been trying to position itself as prime location for international conventions and
big sporting events. Within these two cities, socio-spatial interactions in selected neighbourhoods are
examined with a special focus on the role of technologies and regimes of control. A discourse
analysis of safety and control in the South African public media and in policy documents will provide
an additional diachronic perspective.
Overall, our research aims at investigating relations and translations of approaches to urban
development and spatial control between South Africa, the “Global South” and “Western” countries,
and at contributing to the interpretation of processes and determinants that constitute (South)
African urban governance and its capacity for adaptation. Since the debate on urban governance is
informed by topics such as the built environment, privatisation, networks, marginalisation, and social
inclusion and exclusion, we have chosen to include these aspects in our empirical case studies.
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Langfristige Stadtentwicklung trotz FIFA 2010 Event in Johannesburg? - Beispiel der staatlichen Sicherheitspraxis im Zusammenhang mit
Transportinfrastrukturprojekten und dem Umgang mit dem informellen Sektor
KAREN HETZ, CHRISTOPH HAFERBURG, FRED KRÜGER
Geographisches Institut, Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Kontakt: [email protected]
Keywords: Stadtentwicklung, Festivalisierung, Sicherheit, Transportinfrastruktur, Informeller Sektor.
Urbane Events, wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 (WM 2010), gelten als
Katalysator städtischer Entwicklung (Häußermann, et al. 2008). Zum einen ermöglichen und fordern
sie die Realisierung von ggf. schon länger geplanten, aber durchaus neuen Infrastrukturprojekten. In
Johannesburg sind neben den zwei Fußballstadien vor allem Investitionen in die öffentlichen
Transportmittel erfolgt: innerstädtische Buslinien und die schienenbasierte Gautrain zwischen
Johannesburg und Pretoria wurden im Rahmen der WM 2010 geplant und realisiert. In Südafrika
stand aufgrund hoher Kriminalitätszahlen das Thema der Sicherheit der WM-Besucher im
Vordergrund. Unter Einfluss der FIFA wurden die Transportinfrastrukturprojekte daher gezielt mit
sicherheitsbezogenen Maßnahmen gekoppelt. Zweitens können urbane Events aber auch als
Verstärker von bereits vorhandenen Entwicklungen verstanden werden (ebd.). In diesem
Zusammenhang interessieren in Johannesburg Maßnahmen zur Reduzierung des informellen Handels
während und nach der WM 2010. Aufgrund der Stigmatisierung informeller Händler als Kriminelle
war in Südafrika die Bekämpfung von Informalität bereits in der Vergangenheit Bestandteil von
„Beautification“-Versuchen in einzelnen Stadtteilen (Hetz, 2011). Mit der WM 2010 hat die
Bekämpfung von Informalität dennoch eine neue Dimension erreicht: Der informelle Verkauf von
WM-Artikeln wurde auf Drängen der FIFA effizient sanktioniert und der Zugang informeller Händler
zu Raum für die Ausübung ihrer wirtschaftlichen Aktivität durch Auflagen stark beschränkt. Anders
als zuvor hat die Bekämpfung informellen Handels während der WM vordergründig nicht aufgrund
dessen Stigmatisierung stattgefunden, sondern sie wurde mit dem Ziel der Verhinderung des
Verkaufs von Plagiaten von WM-Produkten (Vuvuzelas, Maskottchen, etc.) begründet. Lerneffekte,
die durch Capacity Development der Polizeikräfte erzielt wurden, sowie die Ausstattung der Polizei
mit neuem Gerät und Technik während der WM 2010 werden heute genutzt um in lagestrategisch
wichtigen Quartieren, in denen bauliche Aufwertungsmaßnahmen erfolgen, informelle Händler aus
dem Stadtbild zu entfernen. Dabei ist die Reduzierung informellen Handels mit dem Ziel der
Herstellung von Sicherheit verbunden. Insbesondere Quartiere, die bedingt durch WM-gebundene
Transportinfrastruktur eine verbesserte Lagebewertung erfahren haben sind hiervon betroffen.
Zusammenfassend behaupte ich, dass beide Entwicklungen, die Bekämpfung von Informalität
während der WM und die Bereitstellung von WM-bezogener Transportinfrastruktur, die staatliche
Sicherheitspraxis in Johannesburg nicht nur kurzzeitig, sondern im Gegensatz zur Aussage des
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Konzepts der Festivalisierung eben auch im Rahmen einer langfristigen Stadtplanung überprägen.
Dabei betrachte ich Event bezogene Anpassungsmaßnahmen seitens der Stadtplanung
Johannesburgs, als auch den Sicherheitsdiskurs im Zusammenhang mit der Aufwertung von
Quartieren unter dem Leitbild der „Formalisierten Stadt“ (ebd.) und mit Blick auf die Broken-
Window-Theorie. Das Poster präsentiert erste Ergebnisse meiner Feldforschung in Johannesburg, die
von August bis November 2011 stattfand und im Rahmen des DFG-Projekts „Festivalisation of Urban
Governance“ von Fred Krüger und Christoph Haferburg ermöglicht wurde. Die Ergebnisse basieren
auf Experteninterviews, Feldbegehungen und Dokumentenanalysen meiner explorativen
Untersuchung.
Literatur. HÄUßERMANN, H.; LÄPPLE, W.; SIEBEL, W. (2008). Stadtpolitik. Frankfurt/Main: Suhrkamp. HETZ, K. (2011). Nachhaltige Stadtentwicklung durch Integrierte Slumsanierung. Ergebnisse des südafrikanischen Pilotprojekts von Staat und der Privatwirtschaft. München: AVM.
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Detecting environmental change using time series, high resolution imagery and field work – a case study in the Sahel of Mali
MARTIN BRANDT, CYRUS SAMIMI, RAPHAEL SPIEKERMANN, Institut für Geographie und Regionalforschung,
Universität Wien
CLEMENS ROMANKIEWICZ, Institut für Geographie, Universität Bayreuth
Kontakt: [email protected]
Climatic changes and population pressure have caused major environmental change in the Sahel during the last fifty years. Many studies use coarse resolution NDVI time series such as GIMMS to detect environmental trends; however explanations for these trends remain largely unknown. We suggest a five-step methodology for the validation of trends with a case study on the Dogon Plateau, Mali. The first step is to monitor long-term trends with coarse scale time series. Instead of GIMMS, we use a combination of LTDR (derived from AVHRR) and SPOT VGT NDVI data, covering the period from 1982-today with a temporal resolution of 10 days and a spatial resolution of 5.6 km. Areas with significant trends are further analysed in a second step. Here we use a decomposed MODIS time series with a spatial resolution of 250 m. Due to the large scaled MODIS dataset, trends can be identified at a local scale / village level. Using very high resolution imagery (e.g. SPOT, Quickbird) areas of interest can be compared with pre-drought Corona-imagery. This offers a detailed overview of the environmental change at tree-level. Yet many explanations for the changes identified remain unclear. On-site field work provides information on the land use systems, vegetation composition and the current environmental condition. Still many explanations for change can only be speculated and hypothesized. For this reason, interviews with the local population are vital for providing missing details. In this case study, an area near Fiko is introduced and analysed, where significant negative NDVI-trends are observed at a coarse scale. Using the MODIS dataset, the spatial pattern shows areas with both positive and negative trends within the same area. A comparison of high resolution imagery with the Corona images show major land use changes over the past fifty years. What used to be dense bush cover has partially been converted to farmer managed agro-forestry and a significant proportion is now degraded land. Furthermore, an increase of tree cover on the fields can be detected. An initial field trip validated the suspected soil erosion and loss of trees and shrubs outside the fields used for agricultural purposes. On the fields surrounding the village many useful trees of all ages were identified. Interviews with local people showed that good farmer-management using traditional methods, without outside-influence of projects, led to an increase of tree cover on the fields and healthy environmental conditions. The land outside of the current agricultural area is highly degraded, which locals explain by the following points: the extreme droughts in the 1970s and 1980s; lack of protection by farmers; legal and illegal felling by inhabitants of provincial towns in the region and increased livestock numbers. Due to the declining vegetation cover and supported by the unfavourable morphology, the susceptibility to soil erosion increases. Many useful trees and shrubs have become rare in these areas. This example demonstrates that land use plays a major role and shows the importance of an integrative approach and input of local inhabitants when interpreting environmental change in the Sahel.
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Landschaftsdegradationsrisiken auf São Tomé – Modellierung der ökologischen Vulnerabilität zum Schutz der Biodiversität
SIGNE MIKULANE, ALEXANDER SIEGMUND (Betreuer)
Abteilung Geographie, Universität Heidelberg und pädagogische Hochschule Heidelberg Kontakt: [email protected]
Aufgrund der Isolation vom afrikanischen Festland entwickelte sich São Tomé zu einem Hot Spot der Biodiversität mit beachtlichem Anteil an endemischen Pflanzen und Tieren, die durch die Degradation des Ökosystems tropischer Regenwald einer ernsten Gefahr ausgesetzt werden. Als ehemalige Kolonie Portugals (1486-1975) war São Tomé mehrere Jahrhunderte durch Plantagenwirtschaft geprägt, was zu großflächigen Primärwaldrodungen und teilweise zum Nährstoff-verlust in den vulkanischen Böden geführt hat. Heute erhöhen die schlechte ökonomische Situation und die wachsende Bevölkerung durch Über- und/oder Fehlnutzung (z. B. nicht angepasste Anbau- bzw. Feldbearbeitungsmethoden und Fruchtfolgen) vorhandener landwirtschaftlicher Flächen, durch Brennholzeinschlag und selektive Entnahme besonderer Baumarten mit hohem kommerziellem Wert kontinuierlich den Landnutzungsdruck.
Das übergeordnete Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Ursachen- und Folgenkomplexe von Landschaftsdegradation und Umweltveränderungen in tropischen Waldökosystemen auf São Tomé zu analysieren und zu bewerten. Die potenziell treibenden Kräfte, die zur Landschaftsdegradation auf São Tomé führen, sollen in diesem Kontext identifiziert werden sowie die Zusammenhänge zwischen den Risikofaktoren und der Landschaftsdegradation sollen ermittelt werden. Dabei stützen sich die methodischen Grundlagen auf ein integriertes Fernerkundungs-GIS-Konzept. Dieses umfasst eine multiskalige Modellierung von Degradationsrisiken, die daraus abgeleiteten Risiko-szenarien sowie die Modellierung der ökologischen Vulnerabilität. Für die räumlich-visuelle Differenzdarstellung von Degradationsrisiken sollen Degradationsrisiko-Indizes definiert werden. Eine Übertragbarkeit auf andere regional und klimatisch vergleichbare tropische Waldökosysteme soll gewährleistet werden. Während Feldbegehungen werden akute Formen der Landschaftsdegradation dokumentiert sowie Testflächen für die satellitenbildgestützte LULC Klassifizierung aufgenommen. Anschließend werden diese in ein Geoökologisches Informationssystem integriert. Für die Fernerkundungs-analysen werden sowohl passive Multispektraldaten als auch aktive Radardaten benutzt. Aufgrund von geographischer Lage, Relief und klimatischen Besonderheiten am Äquator unterliegt São Tomé praktisch ganzjährig einem ständigen Wolkeneinfluss, so dass eine vollständige LULC Klassifizierung für diese Insel mit optischen Satellitendaten nahezu ausgeschlossen ist. Die Anwendung von Radarbildern, die unabhängig von der Wetterlage und den naturgegebenen Strahlungsverhältnissen nutzbar sind, verspricht dieses Problem zu lösen sowie erweiterte und sonst unzugängliche Informationen zu erhalten. Der Radardateneinsatz für geoökologische Frage-stellungen und Problemlösungen ist bisher aufgrund geringer Erfahrungen in diesem Bereich noch wenig verbreitet. Damit wird der Radarbildeinsatz in dieser Arbeit auch zur Evaluierung der Anwendung von Radardaten bezüglich geoökologischer Problembehandlungen für innertropische Gebiete dienen.
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Africa -China development strategies in regards to Natural Resources predation.
DÉSIRÉ TCHIGANKONG NOUBISSIÉ, University of Giessen
Kontakt: [email protected]
Since the beginning of the 21st century China has become a major player in the relationship with
Africa and has developed a typical cooperation and development strategy.
Access to African natural resources plays a great role for China’s partnership with Africa. The aim of
this paper is to discuss the different development paradigms Africa has been subjected to since the
mid of the 20th century and to have an overview on the Chinese particularity mainly in regard to the
access on African natural resources and to analyze their great challenges and limitations. This paper
will focus on China development strategies in Zimbabwe, Namibia and Ethiopia. Predations methods
related to land, resources as well as to create the establishment of a new Chinese “colonial”
expansion in Africa will be the object of this analysis.
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mailto:[email protected]
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Generierung alternativer Einkommensquellen in der Farmwirtschaft Namibias
HARALD PRENNINGER, CYRUS SAMIMI, Institut für Geographie und Regionalforschung, Universität Wien
Kontakt: [email protected]
Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Stellung touristischer Alternativen in der
namibianischen Landwirtschaft. Seit der Unabhängigkeit 1990 nimmt der Tourismus in Namibia einen
immer zentraleren Stellenwert ein und hat sich zum zweitwichtigsten Wirtschaftsfaktor des Landes
entwickelt. Besonders bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, kommt dem Tourismus eine enorme
Bedeutung für die Entwicklung des Landes zu.
Im Zentrum der Forschungsarbeit stehen die sich seit den 60er Jahren entwickelten Gäste- und
Jagdfarmen, welche aus unterschiedlichen Gründen (persönliches Interesse, wirtschaftliche
Notwendigkeit, Ansteigen der Nachfrage, ...) versuchen, ihr Einkommen aus der Landwirtschaft mit
zusätzlichen Einnahmen aus dem Tourismus abzusichern und zu den wichtigsten Unterkunftsformen
des Landes zählen.
Anhand von 11 qualitativen Leitfadeninterviews, welche als ExpertInneninterviews mit LeiterInnen
und BesitzerInnen von Tourismusorganisationen bzw. Farmen geführt wurden, werden die zentralen
Thematiken, Chancen und Probleme des namibianischen Tourismus unter besonderer
Berücksichtigung von Gäste- und Jagdfarmen aufgezeigt. Mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse
nach Mayring (1983), wurden die zuvor wörtlich transkribierten Interviews in drei Schritten
ausgewertet. Die Auswertung hatte die Bildung von 6 Hauptkategorien zur Folge, welche wie folgt
benannte werden können:
- Gäste- und Jagdtourismus - Zukunft namibianischer Tourismus
- Alternativen und Diversifizierung - Empowerment
- Tourismuspolitik - Vermarktung
Zudem wurde versucht die zentralen Thematiken des namibianischen Tourismus besonders in Bezug
auf den Gäste- und Jagdfarmtourismus in der wissenschaftlichen Literatur herauszuarbeiten, um
einen Vergleich mit den oben genannten Kategorien durchführen zu können.
Die Ergebnisse dieses Vergleichs zeigen, dass die in der Literatur gefundenen Kernthemen auf den
ersten Blick bis auf zwei Ausnahmen („Tourismuspolitik“ und „Tourismus als Entwicklungschance“)
durchaus mit den der ExpertInnen übereinstimmen, sich jedoch bei genauerem Betrachten
besonders in ihrer spezifischen Schwerpunktsetzung innerhalb der zentralen Thematiken stark
unterscheiden.
Diese ungleichen spezifischen Schwerpunkte und Kernthemen werden in einem abschießenden
Schritt genauer beleuchtet. Es wird versucht mögliche Handlungsalternativen aufzuzeigen und -
empfehlungen abzugeben.
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Urbane und periurbane Landwirtschaft in Moshi, Tansania – Eine GIS-basierte Analyse der Veränderungen entlang des Stadt-Land-Kontinuums
JOHANNES SCHLESINGER, AXEL W. DRESCHER, Institut für Physische Geographie, Universität Freiburg
Kontakt: [email protected]
Keywords: Stadt-Land-Kontinuum, urbane und periurbane Landwirtschaft, GIS, Moshi
In der neueren Literatur finden sich in zunehmendem Maße Hinweise auf die besondere Bedeutung urbaner und periurbaner Landwirtschaft für die Ernährungssicherung in Afrikanischen Städten. Neben der Produktion von Nahrungsmitteln nimmt diese Form der Landwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Ausgestaltung der sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen zahlreicher Haushalte im urbanen und periurbanen Raum ein. Darüber hinaus wird die räumliche Entwicklung von Städten, geplant oder ungeplant, zum Teil enorm von ihr beeinflusst. Auch wenn die Forschungsanstrengungen in diesem Bereich allgemein zugenommen haben, so ist es doch bemerkenswert, dass insbesondere Hauptstädte und sonstige größere städtische Agglomerationen im Fokus der Untersuchungen stehen. Die mittelgroßen Städte, in denen sich ein Großteil der Verstädterung in Afrika abspielt, werden dabei oft übersehen. Diese Fallstudie konzentriert sich auf die Veränderungen der Charakteristika landwirtschaftlicher Produktion entlang des Stadt-Land-Kontinuums von Moshi, einer Stadt mit derzeit rund 180.000 Einwohnern am Südhang des Kilimandscharo in Tansania. Grundlage dieser Forschungsarbeit ist ein zweigliedriger Ansatz zur Datenerhebung: zum einen wurde durch fragebogengestütze Interviews (n=404) ein umfangreicher Datensatz zu landwirtschaftlichen Aktivitäten auf Haushaltseben erstellt. Darüber hinaus wurden Kartierungen zur Analyse der tatsächlichen Landnutzung entlang des Stadt-Land-Kontinuums durchgeführt. Den räumlichen Rahmen der Erhebungen bildeten vier Transekte, die sich, vom Stadtzentrum ausgehend, bis in die angrenzenden periurbanen Gebiete erstrecken. Jeder dieser flächenhaften Transekte ist etwa acht Kilometer lang und 100 Meter breit. Innerhalb dieser Flächen wurden mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) die zu befragenden Haushalte gesampelt und die Landnutzung auf der Grundlage hochaufgelöster Satellitendaten und in situ Methoden erfasst. Anschließend wurden die geokodierten Haushaltsdaten und die Informationen zur Landnutzung, die aus den Kartierungen generiert wurden, in einem GIS integriert. Diese Daten dienen als Grundlage zur Erstellung verschiedener Indizes, die zum Verständnis der Veränderungen entlang des Kontinuums auf verschiedenen Skaleneinheiten beitragen. Abschließend konnten verschiedene Indexwerte (Landwirtschaftliche Aktivität, Biodiversität, Marktorientierung etc.) räumlich analysiert und durch Einbeziehung zusätzlicher Informationen wie etwa Bauaktivität und Sozialdaten (z.B. Haushaltseinkommen, Haushaltsgröße, Stammeszugehörigkeit) Korrelationen identifiziert werden. Die GIS-basierte Visualisierung dient dem Verständnis der graduellen (und nicht diskontinuierlichen) Veränderungen der Charakteristika landwirtschaftlicher Produktion und ihrer Bedeutung für lokale Haushalte entlang des Kontinuums vom Stadtzentrum in die umgebenden periurbanen Gebiete hinein.
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mailto:[email protected]
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TeilnehmerInnen am Jahrestreffen 2012 des AK Subsahara Afrika, Wien 13.4-15.4.2012
Name Institution Kontakt
Bartels Lara Uni Klagenfurt [email protected]
Brandt Martin Uni Wien [email protected]
Dannenberg Peter HU Berlin [email protected]
Doevenspeck Martin Uni Bayreuth [email protected]
Engel Ulf Uni Leipzig [email protected]
Engels Bettina FU Berlin [email protected]
Fleischer Matthias Uni Erlangen [email protected]
Giese Karsten GIGA Hamburg [email protected]
Grau Ingeborg Uni Wien [email protected]
Groll Hannes Uni Wien [email protected]
Haferburg Christoph Uni Erlangen [email protected]
Heidelsberger Syntia Uni Tübingen [email protected]
Job Hubert Uni Würzburg [email protected]
Jürgens Ulrich Uni Kiel [email protected]
Kersting Phillipe Uni Mainz [email protected]
Koch Christoph Uni Bayreuth [email protected]
Krüger Fred Uni Erlangen [email protected]
Lahlal Mina [email protected]
Lawrence Mark Uni Erfurt [email protected]
Marfaing Laurence GIGA Hamburg [email protected]
Mayr Manuel Uni Wien [email protected]
Mikulane Signe Uni Heidelberg [email protected]
Moser Linda DLR [email protected]
Müller Angelo Uni Kiel [email protected]
Ofner Elisabeth Uni Wien [email protected]
Oßenbrügge Jürgen Uni Hamburg [email protected]
Paesler Ferdinand Uni Würzburg [email protected]
Prenninger Harald Uni Wien [email protected]
Rekowski Georg Uni Wien [email protected]
Samimi Cyrus Uni Wien [email protected]
Schiller Daniel Uni Hannover [email protected]
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mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]://webmail.univie.ac.at/src/compose.php?send_to=matthias.fleischer%40gmx.netmailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]://webmail.univie.ac.at/src/compose.php?send_to=syntia.heidelsberger%40googlemail.commailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]://webmail.univie.ac.at/src/compose.php?send_to=g.rekowski%40gmx.atmailto:[email protected]:[email protected]
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Name Institution Kontakt
Schlechter Patrick Uni Wien [email protected]
Schlesinger Johannes Uni Freiburg [email protected]
Schröder Karenina Uni Frankfurt [email protected]
Schukalla Patrick Uni Frankfurt
Speranza Chinwe Uni Bern [email protected]
Strommer Gabriel Uni Wien [email protected]
Tchigankong Désiré Uni Gießen [email protected]
Uhlendahl Thomas Uni Freiburg [email protected]
Wenz Laura Uni Münster [email protected]
Zandler Harald Uni Wien [email protected]
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mailto:[email protected]:[email protected]://webmail.univie.ac.at/src/compose.php?send_to=kare-nina%40gmx.demailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]
Programm_2012_04_05.pdfProgramm