Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU...

169
Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme

Transcript of Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU...

Page 1: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelbasierte Programmierung mit XL- Sommersemester 2008 -

Winfried Kurth

Reinhard Hemmerling

BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme

Page 2: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 3: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Die Sprache XL

„eXtended L-system language“

Page 4: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

imperativ objektorientiert regelbasiert

Java

Page 5: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

imperativ objektorientiert regelbasiert

Java

XL

Page 6: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Der Begriff "Programmierparadigma"

Paradigma:

grundlegende Denkweise,beispielorientierte Vorstellung

Page 7: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Paradigma:

"Beschreibt eine Menge von Theorien,Standards und Methoden, die gemeinsameinen Weg repräsentieren, Wissen zu organisieren"

Thomas Kuhn 1970: The Structureof Scientific Revolutions

Page 8: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Paradigma:

"Beschreibt eine Menge von Theorien,Standards und Methoden, die gemeinsameinen Weg repräsentieren, Wissen zu organisieren"

Thomas Kuhn 1970: The Structureof Scientific Revolutions

Paradigmenwechsel: schwierig.Revolution im Denken!

Page 9: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

wurde aufgegriffen von Robert Floyd 1978:

Turing Award Lecture

"The Paradigmsof Programming"

Robert W. Floyd (1936-2001)

Page 10: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Welche Paradigmen werden nahegelegtdurch Probleme...

... bei der Simulation natürlicher Objekte ?

... in der Grafik ?

Page 11: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ökologie:

Page 12: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ökologie:

Organismen

Page 13: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ökologie:

Organismen

Aufbau beschreiben

Page 14: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ökologie:

Organismen

Verhalten(unter bestimmtenBedingungen)

Aufbau beschreiben

Page 15: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ökologie:

Organismen

Verhalten(unter bestimmtenBedingungen)

Aufbau beschreiben

Gesetzmäßigkeiten(Regeln) bestimmen

Page 16: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ökologie:

Organismen

Verhalten(unter bestimmtenBedingungen)

Prozesse

Aufbau beschreiben

Gesetzmäßigkeiten(Regeln) bestimmen

Page 17: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ökologie:

Organismen

Verhalten(unter bestimmtenBedingungen)

Prozesse

Aufbau beschreiben

Gesetzmäßigkeiten(Regeln) bestimmenAblauf berechnen

Page 18: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Grafisches System:

Page 19: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Grafisches System:

Objekte

Page 20: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Grafisches System:

Objekte(mit Attributen)

Page 21: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Grafisches System:

Objekte(mit Attributen)

regelmäßigeStrukturen

Page 22: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Grafisches System:

Objekte(mit Attributen)

regelmäßigeStrukturen

Prozesse

Page 23: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Einige wichtige Programmierparadigmen

- für numerische Simulation von Prozessen:

imperatives Paradigma

Page 24: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Einige wichtige Programmierparadigmen

- für numerische Simulation von Prozessen:

imperatives Paradigma(auch: von-Neumann-Paradigma,Kontrollfluss-Paradigma)

John von Neumann (1903-1957)

Page 25: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = ?

imperativ:

Page 26: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = Maschine zur Veränderung von Variablen-werten.

Page 27: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = Maschine zur Veränderung von Variablen-werten (diese Veränderungen können Seiteneffekte haben).

Page 28: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = Maschine zur Veränderung von Variablen-werten.

Programm = ?

Page 29: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = Maschine zur Veränderung von Variablen-werten.

Programm = Plan für den Berechnungsprozess mit Angabe der Befehle und des Kontrollflusses (z.B. Schleifen).

Page 30: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = Maschine zur Veränderung von Variablen-werten.

Programm = Plan für den Berechnungsprozess mit Angabe der Befehle und des Kontrollflusses (z.B. Schleifen).

Programmfindung: ?

Page 31: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = Maschine zur Veränderung von Variablen-werten.

Programm = Plan für den Berechnungsprozess mit Angabe der Befehle und des Kontrollflusses (z.B. Schleifen).

Programmfindung: Elementare Einzelschritte finden und in passende, flexible Reihenfolge bringen.

Page 32: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

"Befehls-Programmierung"

Computer = Maschine zur Veränderung von Variablen-werten.

Programm = Plan für den Berechnungsprozess mit Angabe der Befehle und des Kontrollflusses (z.B. Schleifen).

Programmfindung: Elementare Einzelschritte finden und in passende, flexible Reihenfolge bringen.

Programmiersprachen, die dieses Paradigma unterstützen: Fortran, Pascal, C, ..., Teile von Java, ...

Page 33: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

x = 0;

while (x < 100)

x = x + 1;

Inhalt der Variable x wird verändert

Schleife legt Kontrollfluss fest

Beachte: "=" steht hier nicht für math. Gleichheit, sondern für Zuweisung (prozesshaft)!

Page 34: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Nachteil des imperativen Paradigmas:

simultane, parallele Zuweisung wird nicht unterstützt

Page 35: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Nachteil des imperativen Paradigmas:

simultane, parallele Zuweisung wird nicht unterstützt

Beispiel (Floyd 1978):

Räuber-Beute-System, beschrieben durch

Rneu = f(R, B), Bneu = g(R, B)

Anfängerfehler beim Programmieren:

for (i = ... ) { R = f(R, B); B = g(R, B); }

Page 36: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Nachteil des imperativen Paradigmas:

simultane, parallele Zuweisung wird nicht unterstützt

Beispiel (Floyd 1978):

Räuber-Beute-System, beschrieben durch

Rneu = f(R, B), Bneu = g(R, B)

Anfängerfehler beim Programmieren:

for (i = ... ) { R = f(R, B); B = g(R, B); }

Page 37: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Programmiersprachen, die das imperative Paradigma unterstützen:

Fortran, Pascal, C, ..., Teile von Java,Befehlssprache der Turtle-Geometrie

Page 38: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Turtle:

zeichnende Schildkröte, die auf Befehle hört

Page 39: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Turtle:

zeichnende Schildkröte, die auf Befehle hört

Page 40: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0

Page 41: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0

Page 42: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0 RU(90)

Page 43: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0 RU(90)

Page 44: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0 RU(90) F0

Page 45: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0 RU(90) F0

Page 46: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0 RU(90) F0 RU(90) LMul(0.5) F0

Page 47: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

F0 RU(90) F0 RU(90) LMul(0.5) F0

Page 48: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Wiederholung von Abschnitten der Zeichenkette möglich mit "for"

z.B. for ((1:3)) ( A B C )

liefert A B C A B C A B C

was ist das Ergebnis der Interpretation von

L(10) for ((1:6)) ( F0 RU(90) LMul(0.8) ) ?

Page 49: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

L(10) for ((1:6)) ( F0 RU(90) LMul(0.8) )

Page 50: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

anderes Beispiel:

for ((1:20)) ( for ((1:36))

( F0 RU(165) F0 RU(165) ) RU(270) )

Page 51: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

anderes Beispiel:

for ((1:20)) ( for ((1:36))

( F0 RU(165) F0 RU(165) ) RU(270) )

Page 52: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Turtle geometry ("Schildkrötengeometrie")

befehlsgesteuertes, lokales Navigieren im 2D- oder 3D-Raum (Abelson & diSessa 1982; vgl. Programmier-sprache "LOGO")

"Turtle": Zeichen- oder Konstruktionsgerät (virtuell)

- speichert (grafische und nicht-grafische) Informationen

- mit einem Zustandsspeicher assoziiert (wichtig für Verzweigungen)

- aktueller Zustand der Turtle enthält z.B. Information über aktuelle Liniendicke, Schrittweite, Farbe, weitere Eigenschaften des als nächstes zu konstruierenden Objekts

Page 53: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Befehle (Auswahl):

F0 "Forward", mit Konstruktion eines Elements (Linienstück, Segment, Gebäudetrakt...), benutzt wird die aktuelle Schrittweite für die Länge

(die Null steht für "keine explizite Längenfestlegung")

M0 forward ohne Konstruktion (Move-Befehl)

L(x) ändere die aktuelle Schrittweite (Länge) zu x

LAdd(x) inkrementiere die aktuelle Schrittweite um x

LMul(x) multipliziere die aktuelle Schrittweite mit x

D(x), DAdd(x), DMul(x) analog für die aktuelle Dicke

Page 54: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Erweiterung auf 3D-Grafik:

Turtle-Rotationen um 3 Achsen

Page 55: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Erweiterung auf 3D-Grafik:

Turtle-Rotationen um 3 Achsen

head

left

up

Page 56: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Erweiterung auf 3D-Grafik:

Turtle-Rotationen um 3 Achsen

RHRL

RU

Page 57: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

3D-Befehle:

RU(45) Drehung der turtle um die "up"-Achse um 45°

RL(...), RH(...) analog um "left" und "head"-Achse

up-, left- und head-Achse bilden ein rechtwinkliges, räumliches Koordinatensystem, das von der turtle mitgeführt wird

RV(x) Rotation "nach unten" mit durch x vorgegebener Stärke

RG Rotation ganz nach unten (Richtung (0, 0, -1))

Page 58: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

L(100) D(3) RU(-90) F(50) RU(90) M0 RU(90) D(10) F0 F0

D(3) RU(90) F0 F0 RU(90) F(150) RU(90) F(140) RU(90)

M(30) F(30) M(30) F(30) RU(120) M0 Sphere(15) erzeugt

was ist das Ergebnis der Interpretation der Zeichenkette

L(10) F0 RU(45) F0 RU(45) LMul(0.5) F0 M0 F0 ?

Page 59: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Verzweigungen: Realisierung mit Speicher-Befehlen

[ lege aktuellen Zustand auf Speicher ("Ablage", Stack)

] nimm obersten Zustand von der Ablage und mache diesen zum aktuellen Zustand (damit: Ende der Verzweigung)

Page 60: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Verzweigungen: Realisierung mit Speicher-Befehlen

[ lege aktuellen Zustand auf Speicher ("Ablage", Stack)

] nimm obersten Zustand von der Ablage und mache diesen zum aktuellen Zustand (damit: Ende der Verzweigung)

F0 [ RU(-20) F0 ] RU(20) DMul(2) F0

Page 61: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

zurück zum Beispiel:

Objekte(mit Attributen)

Page 62: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Objektorientiertes Paradigma

Computer = Umgebung für virtuelle Objekte

Programm = Auflistung von (Objekt-) Klassen, d.h. allgemeiner Spezifikationen von Objekten, die zur Laufzeit des Programms (ggf. mehrfach) erschaffen und wieder vernichtet werden können und miteinander kommunizieren.

Programmfindung: Spezifikation der Klassen (Daten und Methoden), die Objektstruktur und -verhalten festlegen.

Programmiersprachen: Smalltalk, Simula, C++, Java, ...

Page 63: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

public class Auto extends Fahrzeug { public String marke; public int plaetze; public void anzeigen()

{System.out.println("Das Auto ist ein " + marke);System.out.println("Es hat " + plaetze + "Sitze.");}

}

typisch:

Klassen (Auto) mit Daten (marke, plaetze) und Methoden (anzeigen)

Page 64: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Vererbung von Attributen und Methoden von Ober- an Unterklassen

Beispiel:

public class Auto extends Fahrzeug { public String marke; public int plaetze; public void anzeigen()

{System.out.println("Das Auto ist ein " + marke);System.out.println("Es hat " + plaetze + "Sitze.");}

}

typisch:

Klassen (Auto) mit Daten (marke, plaetze) und Methoden (anzeigen)

Page 65: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

regelmäßigeStrukturen

Page 66: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelbasiertes Paradigma

Computer = Transformationsmaschine für Strukturen

Es gibt eine aktuelle Struktur, die solange transformiert wird, wie dies möglich ist.

Page 67: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelbasiertes Paradigma

Computer = Transformationsmaschine für Strukturen

Es gibt eine aktuelle Struktur, die solange transformiert wird, wie dies möglich ist.Arbeitsprozess: Such- und Anwendungsprozess.matching: Suchen einer passenden Regel,rewriting: Anwendung der Regel, um die Struktur umzuschreiben.

Page 68: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelbasiertes Paradigma

Computer = Transformationsmaschine für Strukturen

Es gibt eine aktuelle Struktur, die solange transformiert wird, wie dies möglich ist.Arbeitsprozess: Such- und Anwendungsprozess.matching: Suchen einer passenden Regel,rewriting: Anwendung der Regel, um die Struktur umzuschreiben.

Programm = Menge von Transformationsregeln

Page 69: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelbasiertes Paradigma

Computer = Transformationsmaschine für Strukturen

Es gibt eine aktuelle Struktur, die solange transformiert wird, wie dies möglich ist.Arbeitsprozess: Such- und Anwendungsprozess.matching: Suchen einer passenden Regel,rewriting: Anwendung der Regel, um die Struktur umzuschreiben.

Programm = Menge von Transformationsregeln

Programmfindung: Spezifikation der Regeln

Page 70: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelbasiertes Paradigma

Computer = Transformationsmaschine für Strukturen

Es gibt eine aktuelle Struktur, die solange transformiert wird, wie dies möglich ist.Arbeitsprozess: Such- und Anwendungsprozess.matching: Suchen einer passenden Regel,rewriting: Anwendung der Regel, um die Struktur umzuschreiben.

Programm = Menge von Transformationsregeln

Programmfindung: Spezifikation der Regeln

Programmiersprachen: L-System-Sprachen, KI-Sprachen, Prolog, ...

Page 71: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelsysteme zur Ersetzung von Zeichenketten

Beispiel: L-Systeme (Lindenmayer-Systeme)

Page 72: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Regelsysteme zur Ersetzung von Zeichenketten

in jedem Ableitungsschritt parallele Ersetzung aller Zeichen, auf die eine Regel anwendbar ist

von A. Lindenmayer (Botaniker) 1968 zur Modellierung des Wachstums von fadenförmigen Algen eingeführt

Beispiel: L-Systeme (Lindenmayer-Systeme)

Aristid Lindenmayer (1925-1989)

Page 73: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

L-Systeme mathematisch:

Ein L-System ist ein Tripel (, , R); darin ist:

eine Menge von Zeichen, das Alphabet,

eine Zeichenkette mit Zeichen aus , das Startwort (auch "Axiom"),

R eine Menge von Regeln der Form

Zeichen Zeichenkette;

darin sind das Zeichen auf der linken Regelseite und die Zeichenkette aus entnommen.

Page 74: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

zum Vergleich:

Chomsky-Grammatik für natürliche Sprache:

Satz S P O

S Max

S Tina

P lernt

O Englisch

O Französisch

mögliche Ableitungen:

Satz Satz

S P O S P O

Max lernt Französisch Tina lernt Englisch

Page 75: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ein Ableitungsschritt (rewriting) einer Zeichenkette besteht aus der Ersetzung aller ihrer Zeichen, die in linken Regelseiten vorkommen, durch die entsprechenden rechten Regelseiten.

Man vereinbart: Zeichen, auf die keine Regeln anwendbar sind, werden unverändert übernommen.

Page 76: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ein Ableitungsschritt (rewriting) einer Zeichenkette besteht aus der Ersetzung aller ihrer Zeichen, die in linken Regelseiten vorkommen, durch die entsprechenden rechten Regelseiten.

Man vereinbart: Zeichen, auf die keine Regeln anwendbar sind, werden unverändert übernommen.

Ergebnis:

Ableitungskette von Zeichenketten, die sich durch wiederholte Anwendung des rewriting-Vorgangs aus dem Startwort ergeben.

1 2 3 ....

Page 77: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

Page 78: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

A

Page 79: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

B

Page 80: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

AB

parallele Ersetzung

Page 81: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

BAB

Page 82: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

BAB

Page 83: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

ABBAB

Page 84: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

Ableitungskette:

A B AB BAB ABBAB BABABBAB

ABBABBABABBAB BABABBABABBABBABABBAB

...

Page 85: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Alphabet {A, B}, Startwort A

Regelmenge:

A BB AB

Ableitungskette:

A B AB BAB ABBAB BABABBAB

ABBABBABABBAB BABABBABABBABBABABBAB

...

wie lang ist die n-te Zeichenkette in dieser Ableitung?

Page 86: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

was für die Modellierung von grafischen und biologischen Strukturen noch fehlt:

eine geometrische Interpretation

Page 87: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

was für die Modellierung von grafischen und biologischen Strukturen noch fehlt:

eine geometrische Interpretation

Füge also hinzu:

eine Abbildung, die jeder Zeichenkette eine Teilmenge des 3-dimensionalen Raumes zuordnet

dann: "interpretierte" L-System-Abarbeitung

1 2 3 ....

S1 S2 S3 ....

S1, S2, S3, ... können als Entwicklungsstufen eines Objekts,

einer Szene oder eines Organismus interpretiert werden.

Page 88: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Für die Interpretation der Zeichenketten:

Turtle-Geometrie

Der Turtle-Befehlsvorrat wird zu einer Untermenge der Zeichenmenge des L-Systems.

Symbole, die nicht Turtle-Befehle sind, werden von der Turtle ignoriert.

Page 89: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Für die Interpretation der Zeichenketten:

Turtle-Geometrie

Der Turtle-Befehlsvorrat wird zu einer Untermenge der Zeichenmenge des L-Systems.

Symbole, die nicht Turtle-Befehle sind, werden von der Turtle ignoriert.

Verbindung mit dem imperativen Paradigma

Page 90: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel:

Regeln

A F0 [ RU(45) B ] A ;B F0 B ;

Startwort A

(A und B werden normalerweise nicht geometrisch interpretiert.)

InterpretationdurchTurtle-Geometrie

Page 91: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

was für eine Struktur liefert das L-System

A [ LMul(0.25) RU(-45) F0 ] F0 B;

B [ LMul(0.25) RU(45) F0 ] F0 A;

mit Startwort L(10) A ?

Page 92: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

was für eine Struktur liefert das L-System

A [ LMul(0.25) RU(-45) F0 ] F0 B;

B [ LMul(0.25) RU(45) F0 ] F0 A;

mit Startwort L(10) A ?

äquivalente Regel:

A [ LMul(0.25) RU(-45) F0 ] F0 RH(180) A;

Page 93: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Flächenfüllende Kurve:

Start ==> L(10) RU(-45) X RU(-45) F(1) RU(-45) X;

X ==> X F0 X RU(-45) F(1) RU(-45) X F0 X

weiteres Beispiel:

Page 94: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Flächenfüllende Kurve:

Start ==> L(10) RU(-45) X RU(-45) F(1) RU(-45) X;

X ==> X F0 X RU(-45) F(1) RU(-45) X F0 X

Page 95: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Flächenfüllende Kurve:

Start ==> L(10) RU(-45) X RU(-45) F(1) RU(-45) X;

X ==> X F0 X RU(-45) F(1) RU(-45) X F0 X

indisches Kolam-Muster„Anklets of Krishna“

Page 96: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel für ein Fraktal:

Koch'sche Kurve

Start RU(90) F(10);F(x) F(x/3) RU(-60) F(x/3) RU(120) F(x/3) RU(-60) F(x/3)

Page 97: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 98: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 99: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 100: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 101: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 102: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

.

Page 103: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Verzweigungsbeispiel:

F0 F0 [ RU(25.7) F0 ] F0 [ RU(-25.7) F0 ] F0 ;

Ergebnis nach 7 Schritten:

(Startwort L(10) F0)

Page 104: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Verzweigung, alternierende Zweigstellung und Verkürzung:

L(10) F0 A ;

A LMul(0.5) [ RU(90) F0 ] F0 RH(180) A ;

Page 105: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

welche Struktur liefert

F(10) A ;

A [ RU(-60) F(6) RH(180) A Sphere(3) ] [ RU(40) F(10) RH(180) A Sphere(3) ];

Sphere Z; ?

(F(n) liefert Linie der vorgegebenen Länge n,Sphere(n) eine Kugel mit Radius n)

Page 106: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Stochastische L-SystemeVerwendung von Pseudozufallszahlen

Beispiel:

deterministisch

Start ==> L(100) D(5) A;

A ==> F0 LMul(0.7) DMul(0.7) [ RU(50) A ] [ RU(-10) A ];

Page 107: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Stochastische L-SystemeVerwendung von Pseudozufallszahlen

Beispiel:

deterministisch stochastisch

Start ==> L(100) D(5) A;

A ==> F0 LMul(0.7) DMul(0.7) [ RU(50) A ] [ RU(-10) A ];

Start ==> L(100) D(5) A;

A ==> F0 LMul(0.7) DMul(0.7) if (probability(0.5)) ( [ RU(50) A ] [ RU(-10) A ] ) else ( [ RU(-50) A ] [ RU(10) A ] );

Page 108: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel: Fichtenmodell in 3D

mit L-System erzeugt

Page 109: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Erzeugung einer Zufallsverteilung in der Ebene:

Axiom ==> D(0.5) for ((1:300))

( [ Translate(random(0, 100), random(0, 100), 0)

F(random(5, 30)) ] );

Ansicht von oben schräg von der Seite

Page 110: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Erweiterung des Symbol-Konzepts:

Lasse reellwertige Parameter nicht nur bei Turtle-Kommandos wie "RU(45)" und "F(3)" zu, sondern bei allen Zeichen

parametrische L-Systeme

beliebig lange, endliche ParameterlistenParameter werden bei Regel-Matching mit Werten belegt

Beispiel:

Regel A(x, y) F(7*x+10) B(y/2)

vorliegendes Zeichen z.B.: A(2, 6)nach der Regelanwendung: F(24) B(3)

Parameter können in Bedingungen abgeprüft werden(logische Bedingungen mit Java-Syntax):

A(x, y) (x >= 17 && y != 0) ....

Page 111: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Welche Struktur wird von folgendem L-System erzeugt?

[ RU(90) M(1) RU(90) A(1) ] A(1);

A(n) F(n) RU(90) A(n+1);

Page 112: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Welche Struktur wird von folgendem L-System erzeugt?

[ RU(90) M(1) RU(90) A(1) ] A(1);

A(n) F(n) RU(90) A(n+1);

Variante:

in der zweiten Regel "RU(90)" etwa durch "RU(92)" ersetzen.

Page 113: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Interpretationsregeln

Einbau einer weiteren Regelanwendung unmittelbar vor der grafischen Interpretation (ohne Wirkung auf die nächste Generation)

Interpretationsregel-Anwendung

Turtle-Interpretation

public void run(){ [ Axiom ==> A; A ==> Scale(0.3333) for (i:(-1:1)) for (j:(-1:1)) if ((i+1)*(j+1) != 1) ( [ Translate(i, j, 0) A ] ); ] applyInterpretation();}

public void interpret() [ A ==> Box; ]

Beispiel:

Page 114: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

public void run(){ [ Axiom ==> A; A ==> Scale(0.3333) for (i:(-1:1)) for (j:(-1:1)) if ((i+1)*(j+1) != 1) ( [ Translate(i, j, 0) A ] ); ] applyInterpretation();}

public void interpret() [ A ==> Box; ]

(a)

(b) (c)A ==> Sphere(0.5); A ==> Box(0.1, 0.5, 0.1) Translate(0.1, 0.25, 0) Sphere(0.2);

Page 115: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

was wird durch dieses Beispiel erzeugt?

public void run(){ [ Axiom ==> [ A(0, 0.5) D(0.7) F(60) ] A(0, 6) F(100); A(t, speed) ==> A(t+1, speed); ] applyInterpretation();}public void interpret() [ A(t, speed) ==> RU(speed*t); ]

Page 116: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Kontextsensitivität

Abfrage eines Kontexts, der vorhanden sein muss, damit eine Regel anwendbar ist

Angabe des Kontexts in (* .... *)

Beispiel:

module A(int age);module B(super.length, super.color) extends F(length, 3, color);Axiom ==> A(0);A(t), (t < 5) ==> B(10, 2) A(t+1);A(t), (t == 5) ==> B(10, 4);B(s, 2) (* B(r, 4) *) ==> B(s, 4);B(s, 4) ==> B(s, 3) [ RH(random(0, 360)) RU(30) F(30, 1, 14) ];

Page 117: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Der Schritt zu relationalen Wachstumsgrammatiken

Nachteil von L-Systemen:• in L-Systemen mit Verzweigungen (über Turtle-Kommandos) nur 2 mögliche Relationen zwischen Objekten: "direkter Nachfolger" und "Verzweigung"     

Erweiterungen:

• Zulassen weiterer Relationstypen (beliebig wählbar)• Zulassen von Zyklen ( Graph-Grammatik)

 

Page 118: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

ebenfalls regelbasierter Mechanismus:

Graph-Grammatiken

Page 119: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

ebenfalls regelbasierter Mechanismus:

Graph-Grammatiken

Regel:

Page 120: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

ebenfalls regelbasierter Mechanismus:

Graph-Grammatiken

Regel:

Anwendung:

Page 121: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

RELATIONALE WACHSTUMSGRAMMATIKEN (RGG: Relational Growth Grammars, parallele Graph-Gramm.)

Aufbau einer Regel einer RGG:

Page 122: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Kanten-Markierungen repräsentieren verschiedene Artenvon Relationen:

• ist Nachbar von

• enthält

• trägt

• codiert (genetisch)

• ist gepaart mit

• (...)auch möglich: Darstellung von multiskalierten Strukturen

Standard-Kantentypen:

successor ( > oder blank), branch ( +> oder erste Kante bei Klammern [...]), refinement ( /> )

Page 123: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

RGG als Verallgemeinerungen von L-Systemen:

Zeichenketten entsprechen speziellen Graphen

In Textform schreiben wir allgemeine (selbstdefinierte) Kanten als -kantensorte->

Kanten des speziellen Typs "Nachfolger" werden meist als Leerzeichen geschrieben (statt -successor->)

Page 124: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Sonderformen von RGG-Regeln:

Aktualisierungsregeln (Regelpfeil ::> ): es werden nur Parameter verändert

Beispiel: s:Sphere ::> s[radius] += increment;

Instanzierungsregeln: einzelne Zeichen werden in Substrukturen aufgelöst, ohne Einfluss auf den nächsten Entwicklungsschritt(Regel muss dann direkt in der Moduldeklaration stehen)

Beispiel: module S(float value) extends Null ==> { float x = value;} Sphere(0.1).(setShader(new RGBAShader(1,1-x,1-x)));

Page 125: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

• Grammatik modifiziert direkt den Graphen, Umweg über String-Codierung entfällt (bzw. wird nur noch für Regel-Input gebraucht)

außerdem Nachteil der Turtle-Interpretation von L-Systemen: Segmente sind nur Zylinder, keine Objekte im Sinne der OOP

Erweiterungen:

• Knoten des Graphen können beliebige Objekte sein (auch Grafikobjekte)

• Einbettung von Code einer höheren, imperativen oder objektorientierten Programmiersprache in die Regeln (für uns: Java)

Page 126: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Zusammenfassung:

Programmierparadigmen

Page 127: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Zusammenfassung:

Programmierparadigmen

● imperativ

Page 128: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Zusammenfassung:

Programmierparadigmen

● imperativ

- Veränderung von Variablen

- Turtle-Geometrie

Page 129: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Zusammenfassung:

Programmierparadigmen

● imperativ

- Veränderung von Variablen

- Turtle-Geometrie

● objektorientiert

Page 130: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Zusammenfassung:

Programmierparadigmen

● imperativ

- Veränderung von Variablen

- Turtle-Geometrie

● objektorientiert

● regelbasiert

Page 131: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Zusammenfassung:

Programmierparadigmen

● imperativ

- Veränderung von Variablen

- Turtle-Geometrie

● objektorientiert

● regelbasiert

- L-Systeme

- Graph-Grammatiken

Page 132: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Zusammenfassung:

Programmierparadigmen

● imperativ

- Veränderung von Variablen

- Turtle-Geometrie

● objektorientiert

● regelbasiert

- L-Systeme

- Graph-Grammatiken

● weitere: funktional; nebenläufig; chemisch ...

Page 133: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Synthese: Die Sprache XL

„eXtended L-system language“

Programmiersprache, die parallele Graph-Grammatiken (RGG) einfach verfügbar macht

Page 134: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

imperativ objektorientiert regelbasiert

Java

XL

Page 135: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Die Sprache XL

Sprachspezifikation: Kniemeyer (2007/08)

(Dissertation erscheint in Kürze)

Erweiterung von Java

erlaubt zugleich Spezifikation von L-Systemen und RGG in intuitiv verständlicher Regelschreibweise

prozedurale Blöcke, ähnlich Java: { ... }

regelorientierte Blöcke (RGG-Teil): [ ... ]

Page 136: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

Page 137: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel: XL-Programm für die Koch‘sche Kurve

public void derivation() [ Axiom ==> RU(90) F(10); F(x) ==> F(x/3) RU(-60) F(x/3) RU(120) F(x/3) RU(-60) F(x/3); ]

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

Page 138: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel: XL-Programm für die Koch‘sche Kurve

public void derivation() [ Axiom ==> RU(90) F(10); F(x) ==> F(x/3) RU(-60) F(x/3) RU(120) F(x/3) RU(-60) F(x/3); ]

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

Knoten des Graphen

Kanten (Typ „Nachfolger“)

Page 139: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

Spezielle Knoten:

Geometrieobjekte

Box, Sphere, Cylinder, Cone, Frustum, Parallelogram...

Page 140: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

Spezielle Knoten:

Geometrieobjekte

Box, Sphere, Cylinder, Cone, Frustum, Parallelogram...

Zugriff auf Properties über Parameterliste (Konstruktor):

Box(x, y, z)

oder mit setter-Methoden:

Box(...).(setColor(0x007700))

Page 141: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

Spezielle Knoten:

Geometrieobjekte

Box, Sphere, Cylinder, Cone, Frustum, Parallelogram...

Transformationsknoten

Translate(x, y, z), Scale(cx, cy, cz), Scale(c),

Rotate(a, b, c), RU(a), RL(a), RH(a), RV(c), RG, ...

Page 142: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

Spezielle Knoten:

Geometrieobjekte

Box, Sphere, Cylinder, Cone, Frustum, Parallelogram...

Transformationsknoten

Translate(x, y, z), Scale(cx, cy, cz), Scale(c),

Rotate(a, b, c), RU(a), RL(a), RH(a), RV(c), RG, ...

Lichtquellen

PointLight, DirectionalLight, SpotLight, AmbientLight

Page 143: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

Page 144: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

Beispiel: Regeln für den stochastischen Baum

Start ==> L(100) D(5) A;

A ==> F0 LMul(0.7) DMul(0.7) if (probability(0.5)) ( [ RU(50) A ] [ RU(-10) A ] ) else ( [ RU(-50) A ] [ RU(10) A ] );

Page 145: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

● parallele Regelanwendung

Page 146: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

● parallele Regelanwendung

● parallele Ausführung von Zuweisungen möglich

Page 147: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

● parallele Regelanwendung

● parallele Ausführung von Zuweisungen möglich

nochmal das Beispiel von Floyd:

Räuber-Beute-System, beschrieben durch Rneu = f(R, B), Bneu = g(R, B)

in XL korrekt:

R := f(R, B); B := g(R, B);

Page 148: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

● parallele Regelanwendung

● parallele Ausführung von Zuweisungen möglich

● Operatorüberladung (z.B. „+“ für Zahlen wie für Vektoren)

Page 149: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

● parallele Regelanwendung

● parallele Ausführung von Zuweisungen möglich

● Operatorüberladung (z.B. „+“ für Zahlen wie für Vektoren)

● mengenwertige Ausdrücke (genauer: Producer statt Mengen)

Page 150: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

● parallele Regelanwendung

● parallele Ausführung von Zuweisungen möglich

● Operatorüberladung (z.B. „+“ für Zahlen wie für Vektoren)

● mengenwertige Ausdrücke (genauer: Producer statt Mengen)

● Graph-Abfragen (queries) zur Analyse der aktuellen Struktur

Page 151: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel für Graph-query:

Binärer Baum, Wachstum soll nur erfolgen, wenn genügender Abstand zu anderen F-Objekten

Axiom ==> F(100) [ RU(-30) A(70) ] RU(30) A(100);a:A(s) ==> if ( forall(distance(a, (* F *)) > 60) ) ( RH(180) F(s) [ RU(-30) A(70) ] RU(30) A(100) )

ohne die if-Bedingung mit der if-Bedingung

Page 152: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Eigenschaften der Sprache XL:

● Knoten der Graphen sind Java-Objekte, auch Geometrie-Objekte

● Regeln in Blöcken [...] organisierbar, Steuerung der Anwendung durch Kontrollstrukturen

● parallele Regelanwendung

● parallele Ausführung von Zuweisungen möglich

● Operatorüberladung (z.B. „+“ für Zahlen wie für Vektoren)

● mengenwertige Ausdrücke (genauer: Producer statt Mengen)

● Graph-Abfragen (queries) zur Analyse der aktuellen Struktur

● aggregierende Operatoren (z.B. „sum“, „mean“, „forall“, „selectWhereMin“)

Page 153: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Anfragen (queries) in den erzeugten Graphen

Möglichkeit der Verbindung von Struktur und Funktion

Beispiel: suche alle Blätter, die Nachfolger des Knotens c sind, und summiere deren Fläche

Page 154: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Anfragen (queries) in den erzeugten Graphen

Möglichkeit der Verbindung von Struktur und Funktion

Beispiel: suche alle Blätter, die Nachfolger des Knotens c sind, und summiere deren Fläche

transitive Hüllenbildung

Aggregationsoperator

Page 155: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Anfragen (queries) in den erzeugten Graphen

Möglichkeit der Verbindung von Struktur und Funktion

Beispiel: suche alle Blätter, die Nachfolger des Knotens c sind, und summiere deren Fläche

transitive Hüllenbildung

Aggregationsoperator

Ergebnis kann übergeben werden an prozedurale Berechnung

Page 156: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Query in einem Pflanzen- / Tier-Modell:

p:Plant,

(* a:Animal, (distance(a,p) < p[radius]) *)

Page 157: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Query in einem Pflanzen- / Tier-Modell:

p:Plant,

(* a:Animal, (distance(a,p) < p[radius]) *)

sucht alle Tiere innerhalb des Radius von p

Page 158: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

was ist von der in XL erzeugten Graph-Struktur sichtbar?

alle Geometrieknoten, die von der Wurzel (Zeichen: ^) des Graphen über genau einen Pfad, der nur aus "successor"- und "branch"-Kanten besteht, erreichbar sind.

Erzwingen, dass ein Objekt auf jeden Fall sichtbar ist:

==>> ^ Objekt

Page 159: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ein XL-Compiler wird zur Verfügung gestellt von der freien Software GroIMP

http://www.grogra.de

dort auch Link auf Download-Seite

Page 160: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Interaktive 3D-Plattform GroIMP (Growth-grammar related

Interactive Modelling Platform) mit XL-Compiler

• GroIMP ist ein Open Source-Projekt

Page 161: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

GroIMP ist eine Kombination von:

- Graph-Grammatiken- (XL-) Interpreter

- Entwicklungsumgebung für XL

- 3D-Modeller

- 3D-Renderer (mehrere Varianten)

- 2D-Graphen-Visualisierer

- Editor für 3D-Objekte und Attribute

- Texturerzeugungswerkzeug

- X3D- (VRML-) Viewer (in Arbeit)

Page 162: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Beispiel eines mit GroIMP realisierten Pflanzenmodells (Gerste):

Page 163: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Anwendungsbeispiel: Modellierung von Parklandschaften

(Rogge & Moschner 2007, für Stiftung Branitzer Park, Cottbus)

mit GroIMP generierte Erlein VRML-Welt

Page 164: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

virtuelle Landschaft (mit Buchen-Fichten-Mischbestand)

Page 165: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 166: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Ergebnisse aus Architektur-Seminar mit XL:Liang 2007

Page 167: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.
Page 168: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.

Jarchow 2007

Page 169: Regelbasierte Programmierung mit XL - Sommersemester 2008 - Winfried Kurth Reinhard Hemmerling BTU Cottbus, Lehrstuhl Grafische Systeme.