Radiokunst I Feature Die Früchtchen der Familie Dahl ... · 2 Robert Dahl Es ist ja so: Die...

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g Radiokunst I Feature Erdbeerium Die Früchtchen der Familie Dahl Feature von Wiebke Keuneke Mit: Vincent Leittersdorf und der Autorin Technische Realisation: John Krol und Andreas Völzing Regie: Wiebke Keuneke Redaktion: Christiane Glas SWR 2017 Sendung: 22.04.2018, 11.05 12.00 Uhr Zur Verfügung gestellt vom NDR. Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für private Zwecke des Empfängers genutzt werden. Jede andere Verwendung (z.B. Mitteilung, Vortrag und Aufführung in der Öffentlichkeit, Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung) ist nur mit Zustimmung des Autors zulässig. Die Verwendung für Rundfunkzwecke bedarf der Genehmigung des NDR.

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g Radiokunst I Feature Erdbeerium Die Früchtchen der Familie Dahl Feature von Wiebke Keuneke Mit: Vincent Leittersdorf und der Autorin

Technische Realisation: John Krol und Andreas Völzing Regie: Wiebke Keuneke Redaktion: Christiane Glas SWR 2017 Sendung: 22.04.2018, 11.05 – 12.00 Uhr

Zur Verfügung gestellt vom NDR. Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für private Zwecke des Empfängers genutzt werden. Jede andere Verwendung (z.B. Mitteilung, Vortrag und Aufführung in der Öffentlichkeit, Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung) ist nur mit Zustimmung des Autors zulässig. Die Verwendung für Rundfunkzwecke bedarf der Genehmigung des NDR.

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Robert Dahl Es ist ja so: Die Erdbeere hat schon ne besondere Strahlkraft, weil es ja wirklich das erste Obst ist, was nach dem langen Winter wieder überhaupt wächst. Also alles andere kommt ja viel später. Äh, die Erdbeeren sind das allererste, was man irgendwie ernten kann und dann auch wieder, wo man dann so das neue Jahr, den neuen Sommer irgendwie schmeckt … und vielleicht hat es damit was zu tun.

Ulrike Dahl Wir wollen immer kreativ sein. Das heißt: Kleinste Ideen werden umgesetzt. Selbst die Gullis haben Erdbeeren drauf aus Eisen. Und viele tolle Ideen kommen von unseren eigenen Karlsianern.

Irmis Marmeladenshow

Hallo und herzlichen Willkommen hier bei uns im schönen Karls Erlebnis Dorf. Ich möchte Sie ganz herzlich hier bei uns in der Marmeladenfaktur begrüßen. Wir produzieren sieben Tage lang unsere leckeren Träume und der absolute Traum ist der Erdbeertraum habe ich gerade schon erwähnt, drei Gläser für sagenhafte neun Euro und keine zehn fünfzig, schön zum Verschenken und auch zum Selberessen, einfach lecker, einfach ein Traum.

Aufzähler Rostock, Magdeburg, Lübeck, Rügen, Usedom, Loburg und Berlin. Sieben Bauernhöfe und Erlebnisparks. Mehr als 3 Millionen Gäste pro Jahr. Auf insgesamt 300 Hektar werden Erdbeeren angebaut, das macht im Jahr 5000 Tonnen Erdbeeren. Rund 550 feste Mitarbeiter, plus knapp 3000 Saisonkräfte.

Erzähler - Erdbeerium - die Früchtchen der Familie Dahl. Ein Feature von Wiebke Keuneke

Ulrike Dahl Ich bin Ulrike Dahl von Karls Erlebnisdorf und ich bin bei uns im Unternehmen zuständig für das Rekrutieren von den freundlichsten Mitarbeitern und für die Karls Akademie. Mein Bruder Robert ist der Inhaber von Karls Erdbeerhof ROBERT DAHL: Wir gehen schon mal … Mit diesem Wagen werden die Erdbeer-Pflücker aufs Feld gefahren und die sind denn … dzień dobry!

FRAU: dzień dobry! ROBERT DAHL: Das ist Domenika. Die ist auch schon etliche Jahre hier. Das ist Jan hier, der Fahrer der Gruppe von der roten, das ist die rote Gruppe, da … das erkennt man grad an dem roten Aufkleber hier auf dem Wagen

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ROBERT DAHL: … dzień dobry! Und hier werden jetzt. Auf dem Feld … haben die Pflücker jetzt gerade … wir gehen mal…in den Tunnel. Da zieht es nicht ganz so laut dzień dobry! dzień dobry. dzień dobry.

ROBERT DAHL: spricht Polnisch mit den Leuten.

ROBERT DAHL: Ich habe gerade gefragt, ob hier irgendjemand ´n paar Brocken Deutsch spricht, hier von der kleinen Gruppe, aber leider nicht …

ROBERT DAHL: Hier sieht man jetzt eigentlich schöne an diesen Pflanzen, dieser typische Verlauf der

Erdbeer-Ernte: Also hier sind jetzt ja rote Früchte an der Pflanze, halbrote Früchte und natürlich grüne. Und heute werden logischerweise die roten, also abgepflückt, die reifen. Und so reifen die dann immer weiter nach. Und hier vorne an diesem kleinen Wägelchen. Das ist dieser Eimer dran, wo dann faule oder defekte Früchte reingepflückt werden, die nicht mit in die Schalen sollen, damit die Pflanzen schön sauber bleiben und nicht eine kaputte Frucht die nächste ansteckt, die dann vielleicht noch in einer Woche geerntet werden könnte. (…) Wir nennen die ‚zweite Wahl‘, die in dem Eimer landen. Und die werden dann abends in eine Biogasanlage hier im Nachbardorf gefahren. Und dann haben wir da quasi Erdbeer-Strom. Ha ha ha! Der unterscheidet sich aber nicht von anderem Strom.

ROBERT DAHL: Was wichtig ist beim Pflücken, worauf wir hier achten … Das wir die Erdbeere selber nicht anfassen, sondern die an dem Stiel ungefähr so anfassen, so abreißen, so dass ungefähr ein ein-Zentimeter-langer Stiel entsteht, als Zeichen dafür, dass die Erdbeere eben nicht abgerissen wurde, weil bei diesem Abreißen da sieht man dann nach einigen Stunden bilden sich dann von dem, da entsteht ja so ein kleiner Druck dann um den Stiel abzureißen entstehen dann hier so ganz kleine Druckstellen, die dann dazu führen, dass am nächsten Tag schon nicht mehr schön aussieht die Erdbeere. Und also dieser Stiel, das ist für uns ein Qualitätszeichen, dass die Erdbeere eben auch vorsichtig abgepflückt wurde. Das ist ´n bisschen aufwendiger.(…)

WIEBKE: Und haben Sie sich das selber ausgedacht mit diesem einen-Zentimeter-Stiel-Regelung? ROBERT DAHL: Das hat mein Vater sich ausgedacht. Mein Vater hat sogar einen kleinem mal sehen, ob ich das jetzt zusammen krieg so ´n kleinen Vers dazu sich ausgedacht. Und zwar: ‚Pflücken und nicht reißen, legen und nicht schmeißen!‘ Ha ha ha! Das hat mein Vater also oft zitiert. Mein Vater war ein richtiger Qualitätsfanatiker. Also der hat da wirklich alles für gegeben, dass die Erdbeeren eine … und das ist schon sehr in uns Kindern doch irgendwie hängen geblieben, dass wir eben darauf achten, dass die heil sind. Dass die Kisten schwebend abgestellt werden. Dass die keine

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Erschütterung haben auf dem Weg jetzt nachher Richtung Lagerhalle. Dass die langsam rumfahren. Und all diese ganzen Dinge. Damit die wirklich, bis sie beim Endverbraucher sind, einfach perfekt sind. Und nicht irgendwie angedrückt oder sowas. Erzähler Es war einmal… Opa Karl. Opa Karl kaufte im Jahr 1921 einen Obst- und Gemüsehof in Mecklenburg Vorpommern und bot seine Waren auf den Wochenmärkten der Umgebung an.

Robert Dahl Opa Karl, der hatte also immer einen tollen Anzug an. Der war gar nicht so, wie man sich so ´n Bauer vorstellen würde, heute. Ich erinner´ den immer irgendwo im Anzug und mit ´ner dicken Zigarre. Und das war ein ziemlich so auf mich als Kind jedenfalls hat er so gewirkt, dass, was er so gesagt hat, also viel Gewicht hatte. Irgendwo. Viel gut überlegt war und nicht so dahin gelabert. Ich will das nicht im negativen Sinn, ich weiß nicht, ob Sie dieses Wort „Bauern-Schläue“ schon mal gehört haben. Also schon so ´n Geschäftssinn, der aber jetzt vielleicht nicht basiert auf irgend ´ner betriebswirtschaftlichen Ausbildung oder so, sondern mehr auf so einer Intuition.

Erzähler Nach dem Zweiten Weltkrieg floh Opa Karl mit seiner Frau und seinen Kindern vor der Roten Armee nach Schleswig Holstein, beackerte erneut die Felder und wurde Erdbeerlieferant für die Marmeladenfabrik Schwartau in Bad Schwartau.

Robert Dahl Mein Vater hat den Betrieb dann irgendwann übernommen. (..) Das war auch unwahrscheinlich bequem, muss man sich vorstellen. Also man hatte eine Kultur. Und einen Kunden. Also es war alle gesichert, und alles irgendwie easy. Und wir als Kinder – meine Schwester und ich – kannten unsere Eltern im Winter nur mit ganz viel Zeit, weil da war ja nix los. (…) Also ´ne ganz schöne Zeit war das eigentlich. Über viele viele Jahre.

Aufzähler …Erdbeeren in Honig, Erdbeersenf, Erdbeerpfeffer, Erdbeermeerettich, Erdbeerpopcorn, Schaumerdbeeren… Ulrike Dahl Wie bieten bei uns in der Akademie viele Schulungen an. Also, die sind alle selbst geschrieben von mir. Man muss dazu sagen, dass das Erdbeer-Verkaufen auch ein Traum-Job ist. Es ist für `ne kurze Zeit. Es fühlen sich viele Leute von angesprochen.

Also Schüler, Studenten, Rentner, Hausfrauen … und auch Leute, die sagen: Ich möchte für drei Monate mal ´nen Job haben.

Kaffeemann Meine Name ist Heiner Martens, ich bin bei Karls Erdbeerhof und röste hier Kaffee für alle Karls Erlebnisdörfer. Ich bin Rentner und ich mache es deswegen, weil mir die Arbeit Spaß macht, man ist unter fröhlichen Menschen hier und hat dann auch seine Beschäftigung und es macht Spaß in diesem Team zu arbeiten.

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Ulrike Dahl Wer bei uns in einem Erdbeerverkaufsstand arbeitet, da finde ich, der hat das Anrecht darauf, egal ob er 16 ist oder 60, dass der super Bescheid weiß: Wie gehe ich zur Toilette? Was mache ich bei einer Reklamation? Was, wenn ich nen Einbruch hatte? Wie melde ich mich an? Wo kriege ´nen Tagespreis her? Was ist, wenn ich ´ne Reklamation habe? Wie füll ich die Abrechnung aus? Also, dass ich diese ganzen Schritte in dieser hübschen kleine Erdbeere so perfekt und so menschlich schön absolviere und auch so sicher und souverän, dass ich gesagt habe: Da müssen wir schulen.

Irmis Marmeladenshow Bevor ich die Geheimnisse unseres leckeren Erdbeertraums verrate, möchte ich erstmal mein liebes Team vorstellen, mein fleißigen Lieschen, im wahrsten Sinne des Wortes. Da habe ich zum einen Carolina, Dorothea ja und ich bin die Irma. Wir produzieren gemeinsam sieben Tage lang die Woche unsere leckeren Träume.

Ja, das erste große Geheimnis ist bei mir immer eine Scherzfrage, was brauchen wir für unseren leckeren Erdbeertraum: natürlich unsere leckeren Erdbeeren. Da haben wir auch das Glück, dass wir hier oben im Norden wohnen, denn hier im Norden sagt man uns immer wieder nach schmecken unsere Erdbeeren außerordentlich fruchtig, aromatisch und süß. Und warum das so ist, hat unser lieber Robert auch an der Rostocker Uni erforschen lassen und die Rostocker Uni ist zu einem fantastischen Ergebnis gekommen. Erdbeeren brauchen nicht unbedingt Sonne. Sie brauchen einfach viel viel Tageslicht und Wärme, um ihr Aroma so richtig schön entfalten zu können und davon haben wir in der Hauptsaison genug. Denn wir haben eine Stunde länger Tageslicht wie zum Beispiel in München und in Schweden soll die noch einen Tick besser schmecken, weil dort haben sie noch eine Stunde länger Tageslicht wie bei uns im Norden. Aber ich finde unsere sind schon einzigartig lecker.

Aufzähler … Erdbeer-Turnbeutel, Erdbeermagnete, Erdbeerstifte, Erdbeerradiergummi, Erdbeerpapier, Erdbeer-Schnauztücher, Erdbeertaschenmesser, Erdbeerschlüsselanhänger und da drüben die Erdbeerschmuckkollektion: Erdbeerohrringe, Erdbeerkettenanhänger, Erdbeerarmreifen…

Erzähler Doch dann kam das Jahr 1989 und West- und Ostdeutschland sollten sich wieder vereinigen. Nicht nur die deutsch-deutsche Grenze wurde geöffnet, sondern auch die Grenze Richtung Polen. Die Schwartauer Marmeladenwerke kündigten ihrem Erdbeerbauern: Vater Karl-Heinz.

Robert Dahl Und über Nacht waren wir quasi unseren einzigen Kunden los. Weil die gesagt haben, also Polen war ein riesengroßes Erdbeer-Anbau-Land und da gab es das natürlich alles viel, viel günstiger. Und dann ja, die Stimmung war nicht besonders.

Erzähler Tochter Ulrike weilte in jenen Tagen mit einem Schüleraustausch in England. Wieder zu Hause zeigte sie ihrer Familie Fotos von ihrem Besuch bei einem Tennismatch in

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Wimbledon. Auf einem Foto sieht man sie Erdbeeren kaufen. An einem Verkaufsstand in Form einer riesig großen Erdbeere aus Plastik.

Robert Dahl Und die hatte mein Vater gesehen und hatte da richtig so einen Geistesblitz, als er gesagt hat: Das ist vielleicht ´ne super Geschäftsidee. Also: Erdbeeren aus einem Stand zu verkaufen, der aussieht wie eine Erdbeere.

Erzähler Kurzum beauftragt Vater Karl-Heinz einen Bootsbauer in der Umgebung, diese Erdbeerhäuschen zu bauen. Und verkauft von da an seine Erdbeeren direkt - auf die britische Art - aus einer Erdbeere heraus.

ROBERT DAHL:

Jadwiga, die is´ diejenige, die hier das alles verantwortet und im Winter mit ihrem Mann sich darum kümmert, dass die ganzen Formalitäten, was rund um die Erdbeer-Pflücker zu erledigen ist, erledigt wird. Und dann während der Saison ist sie hier und führt das, wenn man so will, wie so ´ne Art Hotel oder Jugendherberge. Jetzt habe ich eben gerade hier mitbekommen, das is´ so ´n täglicher logistischer Aufwand, also das Mittagessen zur Verfügung zu stellen, weil wir ja jeden Tag unterschiedlich viele Leute sind, also jetzt sind wir gerade in einer Phase, wo wir immer mehr werden. Ich glaub, heute sind wir 400 oder 300 Leute … -

JADWIGA: Äh … 450. – ROBERT DAHL: 450? – JADWIGA: Mmh! – ROBERT DAHL: Insgesamt. Und dann, wenn jetzt, sagen wir mal, drei Mittagessen fehlen, dann ist das natürlich für die drei Betroffenen ein ziemlich großes Problem.

JADWIGA: Ja. ROBERT DAHL: Und wir können das dann auch Gottseidank nachmachen und so Das war jetzt gerade so, dass der Mann, der wollte jetzt gerade, der ist zwar schon ist er krank? – WIEBKE: Und wie lang ist die Saison für die Saisonarbeiter, wie lange komme die hier her? ROBERT DAHL: Die kommen also meistens so für zwei Monate, auch wenn die Saison insgesamt länger geht. Aber das ist so, weil länger kann das kaum einer irgendwie auch

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ermöglichen, weil ja jeder hat von denen zuhause ´ne Familie oder irgendwas, hat irgendwelche Verpflichtungen. Also, dass die dann so für 50, 60 Tage hier sind, dann wieder nach Hause fahren und dann ein anderer kommt. WIEBKE: Sind es eigentlich alles Männer? ROBERT DAHL: Nee! JADWIGA: Nee. WIEBKE: Wie viele Frauen würden Sie sagen? JADWIGA: Oh ich glaube, es sind 350 Frauen und 150 Männer. WIEBKE: Das heißt, es gibt hier irgendwo einen riesigen Speisesaal. ROBERT DAHL: Nee, das Essen, das findet auf dem Feld statt. WIEBKE: Ah ok! ROBERT DAHL: wir machen das hier nur. Wir bereiten das hier nur zu. Wenn´s schön ist, dann sitzen die im Gras und ansonsten in diesen Wagen, mit denen sie auch auf Feld gefahren werden. –

Aufzähler ..Erdbeergummstiefel, Erdbeerregenhosen, Erdbeerbeerkleider, Erdbeermützen, Erdbeerwaschlappen, Erdbeerbademantel, Erdbeerbikini, Erdbeersocken, Erdbeerzahnputzuhr… Ulrike Dahl Das eine ist ´ne Herz-Eroberer-Schulung: Wie erobere ich ein Herz! Es ist eine wirklich – würde ich sagen – klassische Dienstleistungsschulung. Ja, womit können wir Herz erobern? Mit Aufmerksamkeit, mit ´nem Lächeln, mit Freundlichkeit, mit Höflichkeit, mit netten Gesten, mit ´nem Augenaufschlag, mit Zwinkern, … also das ist ja alles drin. Und auch manchmal mit Hilfsbereitschaft, Service. Natürlich sprechen wir auch darüber, was Bindung macht. Also, dass Menschen im Grunde genommen erst dann glücklich sind, wenn sie ´ne richtige Bindung durch ´nen Augenkontakt, durch ´n Wort miteinander haben. Ziel ist es, dass wir aus unseren Gästen und Kunden Fans machen. Und Herz-Eroberer, die können das ganz gut.

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Wurstmann Meine Name ist Wolfgang Simanzek, ich arbeite bei Karls Erlebnishof seit fast drei Jahren, ich produzier hier die Rostbratwurst in unserer Wurstmanufaktur 00:28 Ich habe mich beworben auf die Stelle und das ging dann ratzfatz in drei Tagen war ich hier der Wurstmann.

Irmis Marmeladenshow Lecker, lecker, lecker unser Erdbeertraum drei Gläser für sagenhafte neun Euro und keine zehn fünfzig, schön zum Verschenken und auch zum Selberessen, einfach lecker, einfach ein Traum

Erzähler Karl Heinz Sohn Robert war damals, Anfang der neunziger Jahre 21 Jahre alt und hatte seine Lehre beendet: Er war nun ausgebildeter Obstbauer. Da viele der

Pflücker auf dem elterlichen Erdbeerhof Polen waren, hatte Robert die Idee, selber nach Polen zu gehen, um die Sprache zu lernen. Und zwar für ein ganzes Jahr. Das war 1991.

Robert Dahl Und irgendwann in dieser Zeit - ich hab´ das inzwischen eingerahmt, da hat mein Vater mir einen Brief geschrieben. Hat er mir noch die ganz Firmen-Ge... oder Familien-Geschichte erzählt. Ganz am Ende hat er dann eben die Idee an mich herangetragen: Mensch - also wahrscheinlich so mit dem Gedanken: ja was machen wir jetzt mit dem Jungen, also wenn der jetzt aus Polen wiederkommt … Weil: Meine Schule hatte ich fertig, diese Obstbau-Lehre gemacht und ja, diesen Polnisch-Kurs … Ja und er hatte die Idee dann zu sagen: Mach Dich selbstständig!

Erzähler Vater Karl-Heinz hatte in Mecklenburg Vorpommern - in der Nähe des damaligen Obst- und Gemüsehofs von Opa Karl ein Grundstück gefunden - und wollte es für seinen Sohn kaufen. 10 Hektar, also etwa 20 Fußball-Felder, war dieses Stück Land in der Nähe von Rostock groß.

Robert Dahl Also ich hatte keinen Plan! Sondern der Plan war wirklich, am Ende von diesem Brief, den mein Vater mir geschrieben hatte, das hatte er so auf zwei Seiten das, was man heute vielleicht Business-Plan nennen würde, per Kugelschreiber da so rauf geschrieben. Und da war die Überschrift: Aufbau eines Beerenobst-Betriebes in Mecklenburg. So! Und dann hat er darunter geschrieben, was man dafür denn alles bräuchte. (…) Und dann stand aber ein Satz darunter, den zeig´ ich heute gern ma´ auch unseren Bankern oder so … diesem genialen, muss man wirklich sagen, auf zwei Seiten geschriebenen Business-Plan. Und zwar: Die endgültige Betriebsgröße wird vom Absatz bestimmt. Also: Ein super Plan.

Erzähler Vater Karl Heinz und Sohn Robert bekamen im Rahmen eines der Aufschwung-Ost-Hilfsprogramme einen günstigen Gründerkredit über knapp 600.000 D-Mark - davon kauften sie einen Trecker, eine Pflanzmaschine und neun Erdbeer-Verkäufshäuschen. Im Sommer 1993 wurden aus diesen Häuschen die ersten

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geernteten Erdbeeren verkauft. Robert war gerade 22 Jahr alt, lebte und arbeitete in einem Wohnwagen am Rande der Felder.

Robert Dahl Insofern war das zwar nicht der Plan, dass aus „Karl´s“ das wird, was es heute geworden ist, aber so, dass das irgendwo nicht beschränkt war, das war schon Teil der Idee vielleicht.

Aufzähler Erdbeerfrisbee, Erdbeerbälle, Erdbeerkuscheltiere, Erdbeerbücher, viele Erdbeerbücher: Bilderbücher, Jugendbücher, Gartenbücher, Kochbücher, hier steht drauf Bestseller: das DDR Kochbuch

Irmis Marmeladenshow

Wir nehmen ja auch nicht jede x-beliebige Erdbeere für unseren Erdbeertraum sondern wir haben uns aus sage und schreibe 200 Sorten haben wir uns für nur drei Sorten entschieden unseren leckeren Erdbeertraum zu produzieren. Das ist zum einen die Sorte Honey, Sonata und Malwina. Ich sage immer drei schöne Namen, drei schöne Erdbeeren, weil sie vom Fruchtfleisch her, von der Farbe und vom Aroma einfach einzigartig für unsere leckeren Erdbeerträume sind.

Ulrike Dahl Die nächste Schulung ist dann eine Glückspilz-Schulung: Das ist ´ne Personality-Schulung, weil wir eben ganz fest daran glauben, wenn einer selbst glücklich ist und weiß, wie er dahin kommt, dann kann er auch andere glücklich machen. Macht ja auch Sinn. Das ist aufgemacht wie ein Kleeblatt. Und im ersten Viertel, da geht es wieder um klare Kommunikation. Also Menschen, die sagen, was sie brauchen, die kriegen auch das, was sie wollen! Und das macht glücklich. Also immer wenn ich sage ´ja, ich KÖNNTE ja das Regal umbauen, dann WÜRDE ich vielleicht ein Lob von David bekommen´ … Sagen wir mal: Ich baue das Regal um, dann wird David mich loben. Zack. Das zweite Thema ist Achtsamkeit. Das ist ja das meist-zitierte Wort, glaube ich, in grad allen deutschen Frauenzeitschriften. Aber natürlich bewegt uns das, weil wir achtsam sein wollen zu den andern Menschen, die uns begegnen. Das sind Fans oder Kollegen. Und achtsam mit den Dingen, mit denen wir zu tun haben. Und achtsam mit uns selbst. Ich zitiere auch immer eine Mitarbeiterin, die habe ich jetzt vor meinem geistigen Auge: Wie die den Müll wechselt, ja, mit einer so besonnenen Art hebt sie den Deckel hoch, dann verknotet sie ganz akkurat, zieht vorsichtig die Tüte raus, ohne dass da ein Loch reinkommt und legt die neue ein. Das sind achtsame Schritte.

Bonbonmacher Ich bin Hisham, ich arbeite hier bis 9 Monate und alles gut. Ich komme aus Syrien. Ich Drucker und jetzt Bonbons. Meine Familie ist da.

Ulrike Dahl Dann in dem dritten Kleeblatt-Teil vom Glückspilz, da geht es ausschließlich um die Person selbst. Wie kann ich glücklich werden, was macht mich glücklich? Wissen die Leute eigentlich um Ihre eigenen Glücksquellen? Denn wir haben viele. Manchmal sind sie uns nicht bewusst. Dann küssen wir die so wach. Naja. Und im vierten

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Kleeblatt-Teil geht es um das JA. Das ein JA ein wahnsinnig positives Wort ist. Ja zur … bedeutet nämlich: Ja zur Zukunft. Ja zur Veränderung. Ja zur Dienstleistung. Mit jedem ´nein` machen wir bei einem Fan die Tür zu.Also, das ist ganz klar, das ist ´ne Personality-Schulung, also eine Persönlichkeits-Entwicklungs-Schulung, die uns zugunsten kommt. Weil: Wer glücklich ist kann glücklich Fans bedienen oder kann Fans glücklich bedienen. Oder Fans überhaupt glücklich machen.

Szene mit Irmi „Achtung, Achtung. Der Paul, vier Jahre alt, sucht seine Mama Anne Ewald. Bitte kommen Sie zur Information am Bauernmarkt am Ausgang. Danke schön!“

ROBERT DAHL: Es ist ja schön, wenn die wenigstens sagen wie sie heißen, weil nämlich manchmal das so ist, dass die kleinen Kinder dann gar nichts sagen, … dann müssen wir immer

sagen ‚ja, der hat ´n rotes Tuch um oder - Das ist Irmi und die erklärt jetzt gerade den Gästen, wie wir die Marmelade kochen.

Irmi: Wunderschönen guten Tag!

ROBERT DAHL: Lange nicht gesehen, ne?

Irmi: Nich‘, oh schön! [Kuss] ha ha

ROBERT DAHL: Ha ha …

Irmi: Aber gut siehst Du aus! –

ROBERT DAHL: Goldstück-Schulung auch schon hinter … Irmi: Na: ja!!!

ROBERT DAHL: Ooooh! Schön!

Irmi: Sind wir doch, ne?! Ha ha. Ha ha ha!

ROBERT DAHL: Genau.

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Aufzähler Totes Meer Salz Kosmetik, Kartoffelhandbalssam und Schmucktattos, Sanddorm Creme und Lotion, Teufelssalbe und hier Pferdesalbe macht frisch und vital von Chefarzt Dr. Hufschlag

Erzähler Wo waren wir stehengeblieben…ja genau, im Sommer 1993 gab es dann die Früchte der ersten Ernte zu kaufen. In einem kleinen Hofladen wurden zusätzlich noch andere Köstlichkeiten aus der Umgebung angeboten: frisch gemosteter Apfelsaft, Kartoffeln, Mettwurst.

Robert Dahl Und der Plan war eigentlich, nach der Erdbeer-Ernte diesen Hofladen wieder zu schließen. Aber dann war´s ja so das war diese Nach-der-Wende-Aufbruch-

Stimmung und alle Wessis, ich muss es mal so sagen – darf man ja, ich bin ja selber einer – aber die kamen sozusagen in Strömen wirklich mit Autos, jedes Wochenende. Die Straße war voll, eine einzige Autoschlange von Neugierigen. Die Erdbeer-Ernte war längst vorbei, aber es stand ja dieses Schild da oben an der Scheune dran. Und die…die kamen trotzdem. Und hatten quasi schon, also wenn man so will, also so sinnbildlich, ihr Portemonnaie in der Hand und wollten eigentlich gern irgendwas kaufen. Und da haben wir dann das auch nicht übers Herz gebracht dann wieder zu zumachen, sondern dann haben wir einfach irgendwie ´ne Tasse Kaffee und ´n Stück Kuchen und ja, ´ne Land-Mettwurst hier aus dem Nachbardorf also so ´n paar Sachen verkauft. Und das war dann auch, wenn man so will, so ´n bisschen Geburtsstunde für dieses, was heute das Erlebnisdorf ist.

Erzähler Und der Hof von Robert Dahl florierte und florierte, wuchs und wuchs…

Ulrike Dahl Das Goldstück, das ist wirklich ´ne richtige Verkaufsschulung. Da geht es einmal … Was erwartet eigentlich ein Fan, wenn der so zu uns kommt? Was für Empfindungen hat der, ist der schlecht gelaunt, hatten die gerade Krach im Auto, denken die ´boah, jetzt komme ich in ein super Laden´. Was für eine Erwartungshaltung hat der. Das ist gut, das zu wissen, weil dann können wir auch darauf reagieren. Dass wir wirklich sagen: Wir warten nicht darauf, dass uns jemand anspricht, sondern wir gucken rüber, lächeln den an und sagen ihm ´hallo´, ´hi´ oder ´guten Tag´, je nachdem wie alt oder wie jung jemand ist. Und zur Kundenkompetenz gehört natürliche auch, dass wir immer wissen, jemand braucht volle Aufmerksamkeit. Für eine kleine Sekunde.

Wurstmann Ich war im Büro tätig wollen wir mal so sagen, ganz allgemein genannt, dann war ich ein kleines Stücken arbeitslos und dann hatte ich keinen Bock mehr in die alte Branche zurückzukehren, wollte irgendetwas anderes machen…dass ich jetzt in der Wurstmanufaktur gelandet bin, das habe ich mir auch nicht träumen lassen, doch man gewöhnt sich dran und es macht auch Spaß jetzt. Ich sehe jetzt hier am Fenster öfter mal auch Bekannte oder ehemalige Kollegen aus der alten Firma oder alten Firmen. Ich gebe auch zu, ich habe auch ein halbes Jahr gebraucht, also aber jetzt stört mich das überhaupt nicht mehr, im Gegenteil, gehe ich raus und mach einen

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Schnack und dann ist das eben mein Job jetzt, warum nicht. Einer muss auch die Wurst machen.

Ulrike Dahl Also ich zieh´ vor allen Verkäufern richtig meinen Hut und gehe in die Knie ganz weit nach unten. Weil ein Verkäufer, egal, ob er ´ne Wurst verkauft oder ein schönes Geschenkartikel, der hat mehrere Jobs auf einmal. Der ist ein Journalist: Der erzählt nämlich den Klatsch an der richtigen Stelle weiter, wenn er an der Kaffee-Bar arbeitet. Der ist fachkompetent. Ein Verkäufer ist auch ein Seelentröster oft oder ein Psychologe, weil … Es gibt viele Kunden, die kommen jeden Tag hierher, um zu frühstücken. Jeden Tag. Und die wissen von denen alles. Ob der Dackel Durchfall hat. Oder ob die Tochter nach Amerika geht – alles! Und oft sind Verkäufer sich dessen gar nicht so bewusst, was sie Vieles leisten und Gutes leisten. Weil: Mit ´ner guten inneren Haltung kann ich nämlich auch ein brillanter Verkäufer sein. Und das gehört zu ´nem guten Goldstück dazu.

Aufzähler …Erdbeertassen, Erdbeerteller, Erdbeermüslischalen, Erdbeerteekannen, Erdbeergläser, Erdbeertabletts, Erbeergläser, Erdbeervorratsdosen, Erdbeerservietten, Erdbeerkerzen…

Irmis Marmeladenshow So jetzt wollen wir auch langsam zum Kochen kommen, denn wir sind ja genauso clever wie die Fernsehköche im Fernsehen, wir haben da mal was vorbereitet. Wir haben immer 5,4 kg Erdbeeren inklusive Saft in unseren Töpfen. Wir lassen für unsere Produktion die Erdbeeren immer erst heiß werden. Und dann kommt Sage und Schreibe unser Gelierzucker hinzu, trotz alledem noch 2 zu 1 das Verhältnis. Das lassen Sie sich mal so richtig schön auf der Zunge zergehen 5,4 kg Erdbeeren und 2,7 kg Gelierzucker und das lassen Sie sich so richtig schön auf der Zunge zergehen, was für eine süße Verführung das doch ist. Aber es ist ein Traum, unser Erdbeertraum drei Gläser für sagenhafte neun Euro und keine zehn fünfzig, einfach eine süüüße Verführung lecker, lecker, lecker hahaha.

Robert Dahl: Waren Sie schon mal in der Eiszeit? WIEBKE: Nee! ROBERT DAHL: Gibt´s jedes Jahr ´n neues Thema. Und dieses Jahr heißt das Thema: eine Reise mit

dem Orient-Express.

ROBERT DAHL: Wollen wir uns ´nen Poncho anziehen, oder geht das so, dann flitzen wir da einmal durch … -

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ROBERT DAHL: Also es ist so, dass im Grunde aus Eisblöcken, die werden also zu riesigen Quadern zusammengestellt, nach Vorgaben von Bildhauern – minus 10 Grad sind da drin – und dann geben wir jedes Jahr ein Thema vor. Und unserer künstlerische Leiterin sucht Bildhauer, mit denen wir aus der ganzen Welt, die dann eben aus diesen großen Quadern entsprechend dem Thema Eisfiguren machen. In diesem Jahr ist Thema: eine Reise mit dem Orient-Express. Wir gehen da jetzt einfach schnell durch, es ist ziemlich kalt hier, ne.

WIEBKE: Ja.

ROBERT DAHL: Hier ist der Bahnhof, also von Paris. Und da haben wir auch noch so ´ne

Soundkulisse gleichzeitig noch dazu jetzt produzieren lassen, dass wir also in jedem … man hört das jetzt so: Jetzt fährt gerade der Zug los zum Beispiel, oder so. Dass wir also in jedem Bereich, die entsprechenden Sounds dazu haben, um das Erlebnis auch so ´n bisschen mehrdimensional zu machen.

WIEBKE: Und wer kam auf die Idee mit der Eis-World?

ROBERT DAHL: Das war ja letztlich irgendwann mal meine Idee, aber schon vor zwölf Jahren. Da hatten wir hier an der Stelle, hier nebenan eine alte Erdbeer-Kühlhalle, die wir an der Stelle nicht mehr brauchten. Und da haben wir richtig gesucht nach einer Idee, was könnte man mit der machen. Und da war dann Kühlhalle und Eis war dann nicht so weit voneinander entfernt. –

WIEBKE: Sind das nicht schweinemäßige Energie-Kosten hier, um das runterzukühlen? -

ROBERT DAHL: Es geht. Es geht. Also das war in dem alten Gebäude war es schlimmer. Jetzt haben wir ´n ganz modernes Gebäude, wo wir die Abwärme..weil, wenn man was ´n Gebäude kühlt, erst mal sind die Wände ziemlich gut isoliert, dann entsteht ja Abwärme. Mit der Abwärme machen wir das Wasser für unsere Küche heiß. Also insofern geht es einigermaßen. ROBERT DAHL:

Also, das ist jetzt Paris, natürlich und immer so ein paar Dinge und die Idee ist eigentlich, dass wir quasi uns in dem Zug uns befinden. Also in den einzelnen Abteilen des Zuges. Und hier praktisch von Wagon zu Wagon gehen, hier zum Beispiel ist das Klo, das ist auch ganz witzig können Sie mal reingucken …

WIEBKE: Ach lustig man sieht die Schienen - Huaah ist das kalt! –

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ROBERT DAHL: Hier kommt man dann von Paris nach München.

ROBERT DAHL: Ja, hier gibt´s dann noch ´ne … ´ne kleine Bar, wo man so ´n … aus so ´n kleinen Eisgläschen ´n Erdbeer-Limes … wollen Sie ´n Erdbeer-Limes? –

WIEBKE: Ist das mit Alkohol?

ROBERT DAHL: Ja. Der ist aber extrem lecker.

WIEBKE:

Ja, gut. Aber nur, wenn Sie auch einen trinken

ROBERT DAHL: Ich trink auch einen mit, ja. Hi!

MANN: Hallo!

ROBERT DAHL: Zwei Erdbeer-Limes, bitte!

MANN: Jawohl!

ROBERT DAHL: Aber warme! Ha ha!

MANN: Zimmertemperatur.

ROBERT DAHL: Ja, haa! Das ist gut! Ha ha! Die Gläser sind aus Eis. Muss man ein bisschen vorsichtig anfassen, weil die sonst einem aus der Hand flutschen … So am besten von oben! - WIEBKE: Ja, lecker.

ROBERT DAHL: Is´ Wodka mit Erdbeer-Mark.

WIEBKE: Gut! Danke schön, und der wird jetzt einfach in die Tonnen geschmissen und dann schmeckt´s wieder … -

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ROBERT DAHL: Nee, die Gläser können Sie mitnehmen. –

MANN: Oder in den Geschirrspüler bei 80 Grad … -

ROBERT DAHL: Ja, da sind sie auch weg. Danke. –

WIEBKE: Danke schön!

Erzähler Der Hof vergrößerte sich also jahrelang stetig. Auf einer Reise in die USA besuchte

Robert Dahl gemeinsam mit seiner Frau Stefanie ähnliche Landwirtschaftsbetriebe: Farm-Markets und Farm-Shops - und wurden neidisch. Diese Erlebnis-Bauernhöfe hatten alle einen Namen, gepaart mit einem schicken Logo. Das wollten Robert und Stefanie auch haben - und dachten an Opa Karl und seine Anfänge im Jahr 1921.

Robert Dahl Dann haben wir mit einem Rechtsanwalt drüber gesprochen, wie funktioniert das eigentlich? Und dann mussten wir tatsächlich richtig nachweisen anhand von Zeitungsausschnitten und so weiter, dass dieses Unternehmen eigentlich nonstop geführt wurde. Sonst darf man nämlich nicht dieses Gründungsdatum mit führen, wenn das da eben große Betriebsunterbrechungen gegeben hätte. Das war dann eben so, dass wir das mit Zeitzeugen und alten Artikeln aus der Ostsee-Zeitung und so belegen konnten. Und haben dann diesen Namen eintragen lassen. Und dann – witzigerweise am 5. Juni, weiß ich noch zufällig 2001 – diesen Namen über Nacht eingeführt. Und zwar mit einem 80-jährigen Betriebsjubiläum. Also der Witz war, dass wir eigentlich erst acht Jahre alt waren, aber hier trotzdem dann unser 80-jähriges Jubiläum gefeiert haben. Und das war dann toll von dem Moment an. Also ‚Karl´s‘ war dann irgendwie die neue Marke.

Aufzähler …Knet-Karlchen, Anmal-Karlchen, Laufstab Karlchen, Karls Grabschomat zum Kuscheltiere angelen, Karls Scherenschnittkino, Karls Schatzhöhle: Steine Sammeln für drei, fünf und zehn Euro Tüten, Karls Modediele für Kinder, Damen und Herren inklusive F.C. Hansa Rostock Ecke… Kaffeemann

Ich habe mir das alles ein bisschen selber angeeignet, aber eigentlich gelernt dieses ganze Theoretische über Kaffee habe ich durch das Publikum eigentlich, durch das Fragen der Leute, da habe ich mich dann konzentriert und wenn ich nicht weiterwusste, habe ich gesagt, entschuldigen Sie, ich kann das jetzt nicht, habe ich mein ipad immer dabei gehabt und habe dann nachgeguckt und dann habe ich mich zu Hause damit intensiv beschäftigt, stundenlang, und jetzt bin ich glaube ich soweit und kann einiges über Kaffee sagen. Vorher, ich bin 15 Jahre zur See gefahren und war dann immer eigentlich in der Schifffahrt fast bis zum Rentenalter eigentlich immer beschäftigt. Irgendwo ja ich hatte was gesucht auch als Rentner und wollte

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auch irgendwie unter Leuten sein und deswegen bin ich eigentlich hier hergekommen auf Empfehlung eines Freundes eigentlich.

Ulrike Dahl Dann haben wir über Beratungskompetenz … sprechen wir natürlich auch, denn verkaufen bedeutet auch, jemanden gut beraten können. Dass er ´ne Fachkompetenz hat in seinem Gebiet. Und bei uns, da muss man schon ganz schön neugierig sein. Wir haben 15.000 Artikel und immer wieder Fragen. Und ich sag mal: Die Neuen, die brauchen ungefähr sechs Monate, um wirklich über alle Artikel gut Bescheid zu wissen, die sie verkaufen. Und auch noch ´nen tollen Tipp geben können. Wie gehen Zusatzverkäufe, Impulsverkäufe, was sind das überhaupt… Was bedeutet aktives Verkaufen.

Seifenmann

Ich heiße Tuki, ich komme aus Syrien und ich mache Seife hier bei Karls. Ich bin hier seit fünf Monaten. Ich bin 19 Jahre alt. Ich war in Syrien in der Schule, habe nix gearbeitet. Naja, ist gut, naja für mich Seife ist schön. Ja, ich habe drei Monate hier gewohnt und dann ich habe in Rostock neue Wohnung. Nein, ich bin allein, ich habe nur Freunde. weiter Ulrike Dahl Und das letzte ist ´ne Sozialkompetenz. Da geht es um Teamfähigkeit, um Werte, die uns beschäftigen im Leben. Da versetzen wir die Leute zurück in den Philosophie-Unterricht oder Religions-Unterricht, den sie in der Schule hatten. Und wir sprechen von Kontakt-Göttern. Also das ist das Ziel: das jemand ein Kontakt-Gott ist. Und jedem locker-flockig-leicht ansprechen kann, ohne dass demjenigen das unangenehm ist oder der Person selber. Also ich finde das eine Herausforderung. Ich übe das schon die ganze Zeit. Und auch im Fahrstuhl mal mit fremden Leuten was zu sagen. Oder an der Tankstelle. Oder in der Schlange. Ja, dann gucken wir meistens alle nach unten und können nichts sagen Nur: Ein Kontakt-Gott, der hat gleich ein schönes Gespräch.

Irmis Marmeladenshow Und ich kann ihnen sagen, wenn alle vier Mixer laufen, dann ist das wie Musik in meinen Ohren - herrlich. Und jetzt kann es auch schon reingehen in die Gläser, aber zuvor bringe ich die Temperatur nochmal zwischen neunzig und hundert Grad, dann kann in den Gläsern auch nichts mehr passieren, dann ist die Flüssigkeit heiß genug. Jetzt kann es auch schon reingehen. Sie sehen auch es ist immer ein kleiner Kraftakt hier bei uns, auch wenn es bei uns immer nicht so aussieht, aber unsere Töpfe haben immer ein Gewicht von ca. zehn Kilo und das ist doch schon ne ganze Menge, da wir nicht nur einen Topf sondern einige Töpfe hintereinander kippen

ROBERT DAHL: Das gibt´s erst seit zwei Jahren. Fites` Schuppen-Schuppen! Schleichen wir uns hier mal rein

ROBERT DAHL: Also der Fiete, das ist ´ne Figur, die wir uns ausgedacht haben. Und der hat seine eigene Wohnung den Fischen geopfert. Und deswegen gibt es jetzt Aquarien, die

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zum Beispiel ein Weinkeller sind. Und sogar seine Autogarage oder sein Wohnzimmer und so weiter, wo die Fische also die Aquarien eben ja, wie eine Wohnung eingerichtet sind. Und das macht das Ganze dann doch wieder recht spannend.

ROBERT DAHL: Hier ist unsere Futterküche, wo dann immer …äh…Hi! Hallo!

ROBERT DAHL: Szimek

SZIMEK: Ja?

ROBERT DAHL: Haben wir uns schon kennen gelernt? Haben wir schon mal ‚hallo‘ zueinander gesagt? SZIMEK: Nein.

ROBERT DAHL: Nee, ne? Ich bin Robert! Robert Dahl. Wir haben uns noch nicht kennen gelernt.

SZIMEK: Nee.

ROBERT DAHL: Aber Jörg hatte mir schon erzählt von Dir. Verstehst DU mich?

SZIMEK: Ja.

ROBERT DAHL: Du kannst gut Deutsch, ne?

SZIMEK: Na, gut nicht, aber kann ich.

ROBERT DAHL: Ein bisschen. Äh … Szimek, pass auf:

SZIMEK: Ok. Weil: Jetzt kommt gleich eine Stoer … eine Frau warten am Parkplatz mit neue Fisch. –

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ROBERT DAHL: Ach so. Kein Problem, kein Problem. Kannste … mach das in Ruhe fertig und dann äh..Wo kommst Du her? –

SZIMEK: Polen

ROBERT DAHL: Aber hast Du vorher auch schon was mit Fischen zu tun gehabt? Oder?

SZIMEK: Ja.

ROBERT DAHL:

Ach so.

SZIMEK: Ich bin Biologe von Beruf.

ROBERT DAHL: Ach so.

SZIMEK: Und ich war arbeiten als Agrar-Berater...

ROBERT DAHL: Ach so.

SZIMEK: Drei Jahre.

WIEBKE: Also es kommt ein neuer Stoer, habe ich gehört …

ROBERT DAHL: Ach so, das habe ich gar nicht verstanden. Von einer Kundin, oder?

SZIMEK: Ja, sie hat auch eine Teich, aber Stoer ist schon zu groß.

WIEBKE: Gut für den Stoer … -

ROBERT DAHL: Ja hier ist dann dieser Bereich, den wir ‚Erlebnis-Dorf‘ nennen. Und… wir brauchen da jetzt, glaube ich, nicht ganz durchzugehen, Nee, ne?!

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Aufzähler …ich geh mal kurz raus…da ist der Karlossos, die Riesenrutsche, die Kartoffelsackrutsche, die Traktorbahn, die Hafenkranschaukel, der fliegende Kuhstall, die Go-Kartbahn, das Ponyreiten, der Streichelzoo, das Riesen-Hüpfkissen, die Riesen-Klettererdbeere, die Rüben-Rutsche, Drahtesel-Hopping, Mini-Bagger und eine Heiß-Erdbeer-Luftballonfahrt kann ich für 200 Euro dazubuchen… Erzähler Das Unternehmen „Karls“ wurde mit mehr als 5000 Tonnen Erdbeeren pro Jahr zu einem der größten Erdbeerproduzenten Deutschlands geworden. Doch Chef Robert war nicht zufrieden.

Robert Dahl Wir hatten ja kein Konzept für Karl´s also für das, was heute vielleicht für uns Karl´s ausmacht. Also 2011 noch waren wir eigentlich irgendwo so getrieben von ach wir machen so das, was uns Spaß macht und was gut läuft. Und hatten da immer so ´n blöden Spruch auf Lager, mit dem wir so fast kokettiert haben. Ich sag´ den ruhig mal – und zwar: ‚Es muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.‘ Das ist eigentlich, ein ganz blöder Spruch ist das, wenn man sich den mal im Nachhinein jetzt überlegt, weil das bedeutet, dass man zum Beispiel bereit ist, was zu verkaufen, was man vielleicht nicht unbedingt selber mag … Aber: es wird gekauft, also verkauft man es.

Erzähler Neben Erdbeeren und den Fahrgeschäften vor Karls Erlebnisdorf gab es nämlich auch mehr als 10.000 s genannte Non-Food Produkte: von Flummis und Kugelschreibern bis hin zu Pferdesalbe und Kaffeekannen. Robert Dahl Wir haben dann irgendwann zusammengesessen und waren eigentlich ein bisschen frustriert darüber über diese Situation, was aus ‚Karl´s‘ geworden war. Eigentlich. Also weil: Wir haben diesen Erdbeer-Hof, der Landwirtschaftsbetrieb, der gefiel uns immer noch, weil das ist ein tolles Produkt: die Erdbeere. Die sind gesund, lecker, die sehen toll aus und alles. Jeder mag die eigentlich. Aber der Rest von Karl´s, der war uns dann ein bisschen aus den Fugen geraten. (…) Erzähler Also haben sich Robert, seine Frau Stefanie und Schwester Ulrike Hilfe von einer professionellen Werbeagentur geholt. Hausaufgabe war: Wörter finden, die das Unternehmen Karls beschreiben.

Robert Dahl

Und haben aus diesen 80 Adjektiven am Ende sechs gemacht. Also wir haben die zusammengedampft und haben gesagt, das sind also unsere sechs Hauptadjektive – ich sag die mal, wie die heißen, also: Liebevoll. Familiär. Großzügig. Augenzwinkernd. Kreativ. Und: authentisch. Jetzt habe ich sie Gottseidank alle zusammen gekriegt.

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Erzähler Ein Resultat der überstandenen Sinn-Krise sind die Manufakturen bei Karls. Allen voran wird natürlich Erdbeermarmelade hergestellt, aber es gibt auch eine Kaffeerösterei, eine Schokoladenmanufaktur, eine Bonbonmanufaktur, eine Seifenmanufaktur, eine Wurstmanufaktur, eine Eismanufaktur und natürlich einen Bäcker.

Robert Dahl also es ging soweit, dass wir auch unsere Rezepturen verändert haben, dass wir gesagt haben: Ok, wenn wir ein Brot backen wollen, dann ist es nur authentisch, wenn es aus Salz, Hefe, Mehl und Wasser besteht, aber nicht, wenn da noch irgendwelche Stabilisatoren und Geschmacksverstärker drin sind. Das ist nicht authentisch. Also muss das weg. Und so das war ein richtig komplizierter Prozess, der da entstanden ist, aber der auch unheimlich viel Sinn für uns gestiftet hat. Also jetzt ist es so inzwischen, das, wo wir damals gesagt haben ‚wir wollen aus Karl´s ein Unternehmen machen, was uns selbst gefällt‘ – das ist inzwischen wirklich der Fall. Und das hat uns auch den Mut gegeben, weiter Standorte zu entwickeln. Und … Einfach das Gefühl zu haben, dass das sozusagen Sinn macht, was wir hier tun. ROBERT DAHL: Hier probieren wir praktisch aus, was wir als nächstes so in die Manufakturen bringen können. Also weil: Wir arbeiten ja auch immer wieder an neuen Sachen. Wir überlegen, ob wir vielleicht mal Bier brauen. Im Moment ganz konkret arbeiten wir an einer Sache. Und zwar wollen wir Kartoffel-Chips machen aus Mecklenburger Kartoffeln in Raps-Öl frittiert und dann mit Ostsee-Salz gesalzen. Das soll so ´n ganz regionales Produkt werden.

WIEBKE: Und sind das Lebensmitteltechniker?

ROBERT DAHL: Äh – der ist eigentlich mal Koch gewesen, was ja auch nicht so ganz weit entfernt ist. Und der Chef also von den Manufakturen, der is´ hach, ich krieg immer diesen Studiengang nicht zusammen… also auch schon irgendwo doch Lebensmittel als Richtung doch schon, ja.

WIEBKE: Und Bier brauen ist jetzt was, was sie gerne so … Und die Chips?

ROBERT DAHL: Ja, also wir haben jetzt vor anderthalb Jahren ein´ Mann eingestellt, der kann Bier brauen, also der hat auch ´ne Bierbrauerei bei sich Zuhause, also, wo er für sich selber Bier braut. Und das ist so ´ne Sache, die uns so im Kopf rumgeistert. Vielleicht in Verbindung mit Erdbeeren natürlich irgendwie. Ob man so ´n Erdbeer-Bier oder sowas in der Art macht. Und da arbeiten wir im Moment auch ´n bisschen dran.

Aufzähler Auf meinem Cappuccinoschaum ist mit Schokolade eine Erdbeere gemalt, von der Erdbeer-Fee Susi, so steht es auf ihrem Mitarbeiterschild. Ihr T-shirt erklärt mir, dass

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sie Herzen erobert. Die männlichen Verkäufer sind Erdbeerhelden. Überall hängen Zettel:“Werde Teil der Karls-Familie, Quereinsteiger willkommen - wir schulen Dich“ oder „Ganzjährige Vollzeitjob bis zur Rente - Hier kann jeder mit jedem“.

Irmis Marmeladenshow Es ist ein Traum, unser Erdbeertraum drei Gläser für sagenhafte neun Euro und keine zehn fünfzig. Wir drehen das Tablett, das schont den Rücken und dann kann es auch schon weitergehen Ulrike Dahl Also ich finde die USA großartig. Und ich würde sehr gern mal in die Akademie von Disney gehen. Hab es bisher noch nicht geschafft, aber es ist auf jeden Fall mein Ziel. Weil: Die haben eine wunderbare Akademie. Man muss es nur anklicken, die Kohle überweisen und hinfliegen. Jeder kann zu Disney und sich da einbuchen. Ja, wir haben auch überlegt, ob unsere Akademie bald öffentlich wird. Also, das kann auch passieren. Oder, wenn mich mal ne Firma anfragen würde, würde ich sofort sagen `Ja klar, kommen wir und machen eine von den Schulungen, wie wir sie im Repertoire haben´ …

Irmis Marmeladenshow Sie sehen wir machen die Gläser immer richtig schön voll, denn wir hier bei Karls haben auch ne kleine Devise lieber ein Gramm mehr als ein Gramm zu wenig und schon sind wir auf der sicheren Seite…hmm…lecker, lecker. WIEBKE: Vielleicht diese Pfannkuchen, selbstdrehende …

ROBERT DAHL: Ja, das könnten wir uns mal angucken.

WIEBKE: Wer hatte denn die Idee dafür?

ROBERT DAHL: das hatte ich mal also diesen Ofen haben wir nicht erfunden. Der kommt aus Holland. Da gibt´s ungefähr, glaube ich, gefühlte 5.000 Stück von, ich hatte das mal in einer Zeitung gesehen, dass es sowas gibt. Und dann hatten wir uns da sind wir da hingefahren und haben uns das angeguckt.

WIEBKE:

Aber ist witzig, das ist wieder so eine Geschichte ‚habe ich gesehen‘, so nach dem Motto: ‚Will ich auch haben!‘

ROBERT DAHL: Ja, genau, genau! So ist es eben einfach, ne? Ich mein´, wir denken uns auch wirklich vieles selber aus. Man kriegt auch halt Inspiration natürlich durch lesen. Ich saug´ vieles auch auf wie so ´n Schwamm und zieh´ mir eigentlich Tag und also ich lese viel und hör viel und ja.

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WIEBKE: Haben Sie in China jetzt was gesehen, was Sie gern nach Rövershagen bringen und nach Deutschland zu Karl´s, oder …? ROBERT DAHL: Was ich cool fand, is, wir haben in einem echt abgefahrenen Hotel diesmal gewohnt und da hatten die ein Buffet-Restaurant, das konnte man sich ein Eis bestellen, zum Beispiel ein Erdbeer-Eis so, aber das wurde dann mit Trocken-Eis erst in der Sekunde erzeugt, in der man es bestellt hat. Also, das wurde praktisch Die Zutaten für ein Erdbeer-Eis wurden dann, also Sahne, Erdbeeren, Zucker und so weiter, in eine Schüssel getan, wurde dann mit dem Mixer umgerührt und dann mit einem Schlauch mit Trockeneis, da entsteht dann ja so bei minus 280 Grad so ´n Dampf. Die Mitarbeiterin hatte dann so ´ne Gummihandschuhe und ´ne Schutzbrille an. Ein Riesen-Qualm. Ein Riesen-Spektakel. Und dann war nach 20 Sekunden das Eis fertig. Und das war irgendwie Ich fand das stark! Das könnte mal sein, dass wir sowas auch mal machen … ja … Ich glaube, das wäre ein ziemliches Spektakel.

Erzähler Über die Jahre wurden auch Journalisten auf das Unternehmen Karls aufmerksam. Ein besonders wohlwollender erschien im Februar 2015 in dem Wirtschaftsmagazin brand eins mit der Überschrift: Der Apple unter den Erdbeeren. Weniger wohlwollend hingegen war drei Jahre zuvor ein Artikel in der Tageszeitung taz.

Robert Dahl Ich habe dann, als der erschien, diese Überschrift auch, die fand ich also auch total daneben– Ich glaube ‚Unerträgliche Erdbeer-Nazis“ Und ich dachte erst, irgendwie, die Welt geht davon unter. Da hatte ich mir so eingebildet, weil der Artikel ja doch präsent war und da eben auch viel drüber geredet wurde.Ich bin ich. Ich lebe das Leben hier, ich leb´ diesen Laden jeden Tag. Und wenn man da denn so angegriffen wird, das denn einfach, das ist einfach persönlich. Das is´ so, als ob man persönlich beleidigt wird, einfach von irgendjemandem und also wem das nicht weh tut, der is´ scheintot oder so. Erzähler Unter anderem hieß es in dem Artikel, Zitat „die rund 600 Saisonarbeiterinnen schwitzen locker auch mal 12 Stunden am Tag in ihren 4 Quadratmeter kleinen Metallbutzen - für 7,50 Euro die Stunde. Brutto. Vielen bliebt nicht mehr als 5 Euro übrig. Prekär.“ Zitat Ende.

Außerdem wurden die täglichen Botschaften aus der Zentrale angeprangert. Zitat: „zu viele abgerechnete Reklamationen, unüblich viele Toilettengänge oder

abgesammelte Erdbeeren aus den reichlich gefüllten Schalen sind die beliebtesten Tricks - wer betrügt, riskiert seinen Job und ein vertrauensvolles Verhältnis zu Karls.“ – Zitat Ende.

Robert Dahl Und der Artikel, der hat auch bei mir drei Tage lang Bauchschmerzen verursacht. Und also wirklich dazu geführt, dass es mir wirklich, wirklich schlecht ging. Hatte damals versucht, auch den Redakteur am Telefon hatte ich den, und hierher

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einzuladen, weil ich so gerne wollte, dass der mich mal kennenlernt. Das hat er aber dann nicht getan. Ich hatte danach auch darüber überlegt, was macht man jetzt eigentlich? Muss man da irgendwie drauf reagieren? In irgendeiner Form ´ne Richtigstellung zum Teil, weil das auch ein paar Sachen denn drin standen, die denn auch wirklich so nicht stimmten und so. Und ich habe dann eigentlich relativ beschlossen: Nein! Wir machen gar nichts. Wir machen einfach weiter, wir versuchen gut zu sein, wir versuchen irgendwie unser Ding zu machen. Und nicht so viel Energie an diese negative Sache geben. Ich wollte das einfach hinter mich bringen. Aufzähler Schuhanzieher, Schuhauszieher, Teppichklopfer, Fliegenklatschen, Staubwedel, Gallseife, Erste Locke Döschen und Milchzahndosen, Fleecejacken auf denen steht: ich bin vom Dorf.

Irmis Marmeladenshow Dann komme ich nochmal rum, dann können wir nochmal Schnattern. Wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben, denn ich habe hier mal was vorbereitet, natürlich mit Liebe gekocht, mit Liebe geschmiert und ich hoffe auch mit Liebe gegessen. Drei Gläser Erdbeertraum für sagenhafte neun Euro und kein zehn fünfzig - ach schön zum Verschenken und auch zum Selberessen, einfach ein Traum, einfach lecker. Ulrike Dahl Also unsere Großeltern sind geflüchtet von Mecklenburg nach Schleswig-Holstein und hatten nur, weil da wirklich sehr nette Leute waren, haben die ein Dach überm Kopf gehabt. Unser Opa Karl mit Oma Frieda hatten fünf Kindern zu dem Zeitpunkt, die meisten noch klein. Und im letzten Jahr sagte mein Vater irgendwann zu mir: ´Ulrike, wir machen doch die Milch warm von Gäste-Kindern, die zu uns kommen? ´Sag ich: ´Ja klar. Wir sind da voll drauf eingerichtet. Und Papi erzählte dann, dass er – unter Tränen war das -, dass damals, als die unsere Oma und Opa ankamen in Bad Schwartau kamen sie in einem großen Hotel an. Und unsere Oma fragte, ob sie die Milch für die kleinste Schwester warm machen dürfte, da wurde sie rausgeschmissen – als Flüchtling. Erzähler Spätsommer 2015. Die mittlerweile 300 Hektar Erdbeerfelder von Karls sind abgeerntet und die polnischen Arbeiter zurück in ihrer Heimat. Im Gegensatz zu den abertausenden von Flüchtlingen aus Syrien und vielen anderen Ländern, die versuchen in Deutschland Asyl zu bekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt „Wir schaffen das“ und meint damit auch das Unternehmen Karls.

Robert Dahl

Ich mein´, die wussten das natürlich, dass wir hier ein leer stehendes Erntehelfer-Camp haben und hatten dann gefragt, ob wir das machen. Und ich habe das eigentlich sofort zugesagt, weil ich konnte da nicht Nein dazu sagen. Und das hat uns dann allerdings auch wahnsinnig viel Kritik eingebracht zu dem Zeitpunkt. Ja, das war ganz furchtbar. Also auch mir persönlich. Also, da habe ich irgendwie auf Facebook oder so, da war so heftig, weil dann natürlich, das auch kritisch dann teilweise gesehen wurde, ne? Von entsprechenden Leuten in der Bevölkerung irgendwie und was denn hier alles Schlimmes sozusagen passiert. Haben auch ganz viele Leute gesagt: Wir fahren jetzt nie wieder zu Karl´s, zum Erdbeer-Hof, wenn da

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die Flüchtlinge jetzt wohnen, wenn die jetzt hier so in der Gegend rumlaufen, was dann mit den Kinder auf der Straße so passiert. Und alle diese ganzen Kritikpunkte, die es ebenso im Netz gibt. Und Ja: Das haben wir dann aber ausgehalten. Haben dann hier, weiß ich noch, ´ne Bürgerversammlung gemacht in unserer Festscheune drei Tage, bevor es dann losging. Und das war auch ganz schön geladen da, die Stimmung. Erzähler Von den 300 Flüchtlingen, die den Winter 2015 über in den Erntecamps von Karls gewohnt haben, arbeiten jetzt zwölf bei Karls.

Robert Dahl Was ich hier jetzt so erlebt habe in den letzten Monaten, das war sowas von berührend, also wie die Menschen hier aus der Gegend wirklich so geholfen haben; wir hatten freiwillige Helfer hier mit in unserem Flüchtlingscamp, die die Leute hier mit Klamotten versorgt haben, die die gefahren haben. Dann haben die einen Arzt aus der Gegend, der sofort gesagt hat, ich komme hier mit her und mache einmal in der Woche ´ne Sprechstunde mit denen. Also das war so breit dann auch irgendwie, die Unterstützung und das hat mir irgendwie war das einfach schön! Muss ich sagen. Und die Ängste in der Bevölkerung, die müssen ja auch alle irgendwie wahrgenommen werden und ernst genommen werden. Und ich glaube, da sind wir jetzt einfach in so einem Prozess drin, durch den müssen wir alle durch. Sonst wird das auch nix, also mit der Integration. Und also auch diese ganzen Probleme: Die müssen einfach angesprochen werden. ROBERT DAHL: Mahmood! Sag mal: Kannst du ´n bisschen Deutsch?

MAHMOOD: Äh.. english?!

WIEBKE: Oh

ROBERT DAHL: Englisch. –

MAHMOOD: ´n bisschen Deutsche, aber … Englisch. Ich lerne Deutsch jetzt.

ROBERT DAHL: Ok … äh … äh.. this is Wiebke … she is making … äh.. äh something for the radio …

WIEBKE: Your are from Syria, right? And how is it for you that you now are living in Germany, making ice-cream?

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MAHMOOD: Now it´s…You know: It´s new life. I prepare myself in these things. You know: New language, new job.I can work in company here, like was in Syria. And everything is new her. It´s like a new baby. Learn to how walking, to the people how to communicate to the people, how learn the language, it´s complicate new life!

Ulrike Dahl Also was wünsche ich mir für Karls? Ich wünsche mir, also ein Einkaufserlebnis, das wir jeden Tag haben, definiert sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen immer zu 50 Prozent über die Person, die mich bedient hat. Egal, ob ich mir einen Kaffee kaufe oder ein Brot. Und ich wünsche mir natürlich, dass bei uns alle Fans so bedient werden, wie ich es mir erträume, und dass es auch unsere Karlsianer wahnsinnig glücklich macht. Also, dass denen das auch leicht fällt, und wir eben auch Kontakt-Götter, Herz-Eroberer, Glückspilze und Goldstücke da stehen haben.

Aufzähler Erdbeerfußmatte, Erdbeerkrawatte, Erdbeer-Anti-Stress-Ball, Erdbeerregenschirm, Erdbeer USB-Stick, Erdbeerstoffsäckchen, Erdbeermagnet „Ich hab dich lieb“, Erdbeermagnet „Danke, Erdbeermagnet „Viel Glück“. Erdbeermagnet „Ich kann nicht mehr“. Ach ne.

ROBERT DAHL: telefoniert auf Polnisch im Autor über Freisprecheinrichtung mit Piotre.

WIEBKE: Was finden Sie eigentlich an Steve Jobs so faszinierend? Oder warum sind Sie Fan?

ROBERT DAHL: ich find also kleine Geschichten, die fand ich zum Beispiel toll was ich da so dieser Drang so ´n Produkt zu entwickeln, was einfach funktioniert, also was gut verstanden wird und zum Beispiel daran zu glauben, dass das vielleicht gut ist für ein Produkt, wenn das auch im Innern schön ist. Also nicht nur außen, sondern eben auch im Innern, dass es nicht egal ist, wie es innen ist, sondern dass es eben auch vielleicht doch irgendwie im Unterbewusstsein spürbar wird, dass das denn mitschwingt, diese innere Schönheit sozusagen. Das finde ich zum Beispiel ne faszinierende Geschichte.

Irmis Marmeladenshow Ja, das war es jetzt von mir. Sie dürfen dann gerne nochmal schätzen, wieviel Gläser wir produzieren, ansonsten sage ich Ihnen das auch gerne. Das sind so pro Tag

zwischen zweitausend und zweitausendfünfhundert Gläser und das ist schon richtig, richtig viel - da sind wir auch sehr stolz drauf, da haben meine Mädels auch einen richtig fetten Applaus verdient, von mir kriegen sie ihn sowieso immer. Sie bekommen von mir auch ganz persönlich einen Applaus, denn ohne Sie geht es erstmal gar nicht. Ohne Sie würden wir hier nicht stehen. Und ohne Sie bekommen wir auch keine Lächeln zurück. Und was gibt es schöneres als ein Lächeln: drei Gläser Erdbeertraum für sagenhafte neun Euro und keine zehn fünfzig schön zum Verschenken und auch zum Selberessen.

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Erzähler Es wird einmal… Ein chinesisches Ehepaar aus der 8-Millionen-Stadt Xi’an hat angekündigt, Karls Konzept als Franchise nach Asien exportieren. Und vor den Toren Berlins soll das bestehende Karls Erlebnisdorf vergrößert werden - Anfang 2017 kündigte Robert Dahl an auf dem 71 Hektar großen Areal der Löwen Kaserne nichts Geringeres als das ErdbeerLAND zu bauen. Das Gelände, das 1935 für die Unterbringung von Wehrmachtssoldaten erschlossen wurde und nach dem Krieg bis 1992 etwa 20.000 russische Soldaten beherbergte, soll nun mit einer Investitionssumme von 100 Millionen Euro zum Erdbeerland umgebaut werden.

(WERBEVIDEO) und Absage: „Nach einem erlebnisreichen Ausflug in Karls Erlebnisdorf können die Besucher mit der Erdbeerseilbahn Richtung Osten hinüber in Karls Erlebnisresort schweben. SPRECHER: Erdbeerium

Dabei landet die Seilbahn auf den Erdbeerpromenaden. Ganz in der Nähe erwartet die Gäste der Erdbeerrodelhügel mit der Sommerrodelbahn.

SPRECHER: Die Früchtchen der Familie Dahl

In Karls Erdbeerhof können die Gäste im frisch duftenden knisternden Heuhotel schlafen

SPRECHER: Ein Feature von Wiebke Keuneke

oder komfortabel mit den Geruch von Honig in einem Bienenhaus

SPRECHER: Sprecher: Vincent Leittersdorf

oder im Erdbeerchencamp

SPRECHER: Ton und Technik: John Krol und Andreas Völzing

oder inmitten der Schafwiesen in einem Schäferwagen

SPRECHER: Mitarbeit: Mark Diening

oder in urigen hohen Baumhäusern

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SPRECHER: Regie: Wiebke Keuneke

oder in Jagdhütten im schattigen Kiefernwald

SPRECHER: Redaktion: Walter Filz

oder in den rustikalen Leutehäusern, den Gartenlauben oder dem Taubenturm.

SPRECHER: Produktion: Südwestrundfunk 2017

Im Erdbeerschloss können sich die Gäste als Prinzessinnen und Gutsherrn

verwöhnen lassen.

Szene auf dem Feld mit 70jähriger

ROBERT DAHL: Das ist unsere älteste Erdbeer-Pflückerin.

POLIN: 20 Jahre! –

WIEBKE: Seit 20 Jahren immer wieder zu Karl´s?!

POLIN: Frau redet Polnisch, alle lachen

ROBERT DAHL: Da müssen wir uns was einfallen lassen. Sie sagt gerade, sie ist 70 Jahre alt. – Schön! Komm jetzt machen wir mal einmal ein Selfie … Danke!