Prävention von Demenzerkrankungen - alzheimer · PDF fileArzneimittel gegen Alzheimer...
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Prvention von Demenzerkrankungen
Es ist selten zu frh und nie zu spt
Vortragsveranstaltung am 15.11.2010 Dr. Jens Schneider
Arzneimittel gegen Alzheimer nicht in Sicht..........
Die Mglichkeiten der Prvention und der Frhdiagnose werden deshalb in den nchsten Jahren noch wichtiger werden Prof. Dr. Hans Frstl in Das Anti-Alzheimer-Buch
Primrprvention: Risiko von Erkrankungen vermindern
Sekundrprvention: Fortschreiten des Krankheitsprozesses verhindern bzw. dessen Umkehr bewirken
Tertirprvention: Behandlung einer symptomatisch gewordenen Erkrankung, um ihre Verschlimmerung sowie deren Folgen zu verhten
Gezielte Vorbeugung von Demenzerkrankungen nicht mglich
nach P.Fischer (Zukunftsforum Demenz, Band 24 S.25)
Allgemeine Vorbeugung
Widerstandsfhigkeit des Gehirns erhhen
Faktoren ausschalten, die die Krankheit begnstigen
Schdigung des Gehirns durch zustzliche Erkrankungen vermeiden
Demenz als multifaktorielles Geschehen
Verschiedene Demenzursachen
8%18%
6%68%
Alzheimer DemenzDemenz bei M. ParkinsonVaskulre DemenzSonstige
Vorbeugung gegen Demenz?Es gibt Hinweise dafr, dass jemand seltener erkrankt, der
regelmig krperlichen Aktivitten nachgeht
Risiko- und Schutzfaktoren fr Demenzerkrankungen
Krperliche Fitness schtzt
Prof. Dr. W.D. Oswald www.wdoswald.de
Vorbeugung gegen Demenz?Es gibt Hinweise dafr, dass jemand seltener erkrankt, der
geistig und sozial rege bleibt
Risiko- und Schutzfaktoren fr Demenzerkrankungen
Nonnen-Studie und Vita-Studie zeigen: Gute Schulbildung Geistige Aktivitt bis ins hohe Alter Soziale Kontaktesind ein Schutzfaktor fr eine Demenzerkrankung
berraschende Erkenntnis:Schutzfaktoren schtzen nicht vor Alzheimer-typischen Vernderungen wie Amyloidplaques, sondern strken offensichtlich die kognitiven Reserven.
http://Documents/Deutsche%20Alzheimer%20G./Gespr%8Achsf.-50plus.ppt
Vorbeugung gegen Demenz?Es gibt Hinweise dafr, dass jemand seltener erkrankt, der
bergewicht, bermiges Trinken und Rauchen vermeidet
Vorbeugung gegen Demenz?Es gibt Hinweise dafr, dass jemand seltener erkrankt, der
sich fett- und cholesterinarm ernhrt, ungesttigte Fettsuren (Omega-3) und Vitamine (aus natrlichen Quellen) zu sich nimmt
Vorbeugung gegen Demenz?Es gibt Hinweise dafr, dass jemand seltener erkrankt, der Durchblutungsstrungen des Gehirns
vorbeugt (rechtzeitige Behandlung z.B. von Diabetes, Bluthochdruck, erhhten Blutfettwerten)
S3-Leitlinie Demenzen der DGPPN u. DGN zu Risikofaktoren u. Prvention von Demenzen
Vaskulre Risikofaktoren und Erkrankungen stellen auch Risikofaktoren fr eine sptere Demenz dar
Regelmige krperliche Bewegung und ein aktives geistiges und soziales Leben sollten empfohlen werden
Ginkgo Biloba und Hormontherapie wird zur Prvention von Demenz nicht empfohlen
Alles mit Empfehlungsgrad B Statement: Eine ausgewogene Ernhrung (z.B. medi-
terrane Kost) wird zur Risikoreduktion empfohlen Regelmiger Alkoholkonsum wird nicht empfohlen
Demenz vorbeugen heit frh beginnenund die Krankheit vielleicht nicht erleben
Aus: Geistig fit im Alter S.16
Prvention von AlzheimerWas bringts?
Menschen mit groer Gehirnreserve erkranken um bis zu 5 Jahre spter
Damit knnte man die Zahl der Alzheimer Patienten etwa halbieren
Prof. Konrad Beyreuther, Info-Tag Demenz, 25.9.2010 Augsburg
Gibt es die Wunderpille zum Vorbeugen einer Demenz?
Nahrungsergnzungsmittel? Vitaminbomben? Gingko biloba? Entzndungshemmende Mittel wie
Ibuprofen?
Noch nicht!
Frhe Diagnose-Frhe Therapie-Warum?
Demenzhnliche aber behandelbare Krankheitsbilder werden erkannt
ca. 10% der Demenzerkrankungen sind bei frher Diagnose behandelbar
Je frher die Diagnose, umso effektiver die medikamentse und nichtmedikamentse Therapie
Therapie
Heilung ist zum aktuellen Stand nicht mglichRealistische Therapieziele Verzgerung des Krankheitsverlaufs Erhalt der Selbstndigkeit bei der Alltagsbewltigung Mglichst langer Verbleib in der gewohnten Umgebung
bei guter Lebensqualitt
Individuell groe Unterschiede im Krankheitsverlauf
Frhe Diagnose-Frhe TherapieViele Optionen fr Betroffene und Angehrige
Informieren ber die Erkrankung Vorsorge treffen Erkrankter kann noch mitentscheiden ber Therapiemanahmen informieren und
einleiten Weiteren Lebensweg planen
Ziel der Tertirprvention bei Demenz:
...........dass der Erkrankte noch mglichstlang mit guter Lebensqualitt ins seiner gewohnten Umgebung bleiben kann.
Medikamentse Therapieoptionen
Behandlung der kognitiven Symptome und Verlangsamung des Krankheitsverlaufs Antidementiva (Verbessern sehr hufig auch psychiatrische Begleitsymptomatik)
Behandlung von psychiatrischen Begleitsymptomen Antidepressiva gegen Depressionen, in Ausnahmefllen: Neuroleptika
Behandlung krperlicher Grund- und Begleiterkrankungen Medikamente bei Bluthochdruck, Diabetes
Die hufigsten Probleme!!!
Auf mgliche Unterdosierung der Antidementiva achten
Weitestgehender Verzicht auf anticholinerge Arzneimittel (demenzbegnstigend)
siehe PRISCUS-Liste Zeitliche Begrenzung von Neuroleptika und
Antidepressiva Auf mgliche unzweckmige Anwendung
der Antidementiva achten Persnliche Mitteilung Oliver Schwalbe
Verhaltensstrungen ca. 80 % der Alzheimer-Patienten entwickeln
Verhaltensstrungen Aggressivitt, ngstlich-depressive und paranoide
Symptomatik, Unruhe und Schlafstrungen
modifiziert nach Frstl H, Demenzen Perspektiven in Praxis und Forschung, Elsevier, 2005
hufiger Grund fr Einweisung in Pflegeheim
Nichtmedikamentse Therapieoptionen
Strkung der Alltagsfhigkeiten Verhaltenstherapie, Ergotherapie
Frderung der Orientierungsfhigkeit Milieutherapie
Erinnerungspflege Erinnerungstherapie, Musiktherapie
Anpassung der Kommunikation (Integrative) Validation
Motorische, Alltagspraktische, Kognitive Aktivierungstherapie mit Spiritueller Einstimmung
Prof. Grel (Psych. Uniklinik Erlangen):MAKS aktiv-Therapie wirkt insgesamt besser als die besten Medikamente gegen Demenz.
Weitere Studie: MAKS aktiv plus Medikamente?
Ist Alzheimer ansteckend?Entlastung der Angehrigen oberstes Gebot!
Belastung auf mehrere Schultern verteilen Finanzielle Untersttzung in Anspruch
nehmen (Pflegestufe, Leistungen bei eingeschrnkter Alltagskompetenz)
Entlastungsangebote nutzen (Tagespflege, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, Betreuungsgruppen oder Betreuer zuhause)
Angehrigengruppe (am besten evaluierte nichtmedikamentse Therapieoption)
Angehrigen-gruppe
Augsburg hat ein gut ausgebautes Hilfesystem
Pflegekurse
Demenz-paten
Betreuungs-gruppe
Ehrenamtl.Helferkreise
PIKASSOZentrum fr seelischeGesundheit im Alter
Hauswirtschafl.Versorgung
Beratungs-stellen
AmbulantePflege
Besuchs-dienst
Memory-klinik
Instituts-ambulanz
Niedergel.Haus- undFachrzte
Ambulant
Demenz-Angehrigen-
Schulung
Tanzcaf
Ergotherapie
Teilstationr
Nachtcaf
Kurzzeitpflege
Tagespflege
Stationr
Bezirks-kranken-
haus
Akut-kranken-
haus
Reha-bilitations-
klinik
Pflegeheim
Wohn-gemein-schaftenPflege-
wohngruppe
Alzheimer-Gesellschaft
Ziele der Prventionsmanahmen
Senkung der Erkrankungshufigkeit Hinauszgern der stationren Pflege Verbleib in der gewohnten Umgebung
Gerade fr Demenzkranke eine Frage der Lebensqualitt
Hat aber auch groe finanzielle Konsequenzen
Angehrige - der grte und billigste Pflegedienst der Republik
10 000 Kosten fr Kranken- und Pflegevers. pro Jahr fr zu Hause versorgten Demenzpatienten
47 000 Kosten bei Betreuung durch professionelle Anbieter
Konsequenz: Strkung der ambulanten Versorgung aus
konomischen Grnden und zur Verbesserung der Lebensqualitt der Betroffenen.
Versorgungsrealitt:
Studie zur Demenzversorgung im ambulantenSektor aus Sicht der ambulanten Pflege
DIAS 2008 Bei 22% der Patienten diagnostizierte Demenz Bei 12% der Patienten vermutete Demenz 55% erhielten trotz diagnostizierter Demenz keine
medikamentse antidementive Therapie berforderung der Angehrigen als Hauptgrund fr einen
Umzug ins Pflegeheim
Konsequente antidementive Therapiespart Kosten
Aus:Kosten bei Alzheimer-Demenz auf der Basis von Daten der BEK fr 2005 S.21P.Kiencke, D.Daniel, R.Rychlik Institut fr empirische Gesundheitskonomie
konomie und Lebensqualitt im Einklang?
Die gute Behandlung ebenso wie die Integrationvon Menschen mit Alzheimer-Erkrankungen wirddeshalb auch in Zukunft kein rein medizinisches Problem sein, sondern eine Aufgabe, fr die die gesamte Gesellschaft Verantwortung trgt
Prof. Dr. Hans Frstl in Das Anti-Alzheimer-Buch
Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit