Z entren für N eurologie und

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Dr. Stefanie Astheimer – Speyer / Dr. Irene Berlin – Landau / Dr. Barbara Deibel – Ludwigshafen / Dr. Fred Dobiasch – Neustadt / Klaus-Peter Ecker – Kaiserslautern / Dr. Thomas Ehrhardt – Neustadt / Dr. Günther Endrass – Grünstadt / Dr. Essink-Hassels – Speyer / Volkmar Figlestahler – Speyer / Dr. Heiko Fouquet – Speyer / Dr. Gudrun Gansmüller – Ludwigshafen / Dr. Beate Gehrlein – Kandel / Irene Grypari-Mewes – Eisenberg / Dr. Wolfgang Hetterich – Ludwigshafen / Dr. Danilo Kadovic – Neustadt / Dr. Karl-Josef Klees – Pirmasens / Dr. Razvan Klenk – Ludwigshafen / Dr. Karlheinz Meltzer – Haßloch / Dr. Christian Menges – Ludwigshafen / Jochen Meyer – Annweiler / Dr. Marcus Michel – Edenkoben / Dr. Jürgen Michael Minges – Kaiserslautern / Dr. Günter Müller – Germersheim / Dr. Lothar Nagel – Landau / Dr. Dietmar Noack – Limburgerhof / Dr. Holger Paschen – Kandel / Dr. Bernd Röckel – Kandel / Dr. Sylke Schlemilch-Paschen – Kandel / Dr. Matthias Schmitt – Grünstadt / Dr. Simone Schnütgen – Frankenthal / Dr. Jürgen Schreieck – Kaiserslautern / Dr. Berthold Schwarz – Speyer / Iris Schwarz – Speyer / Dr. Michael Springer – Pirmasens / Dr. Hans Streb – Pirmasens / Dr. Ivo Schütze – Kaiserslautern / Dr. Walter Stein – Kusel / Dr. Brigitte Schuster-Jung – Germersheim / Dr. Christel Werner – Mutterstadt / Dr. Heinrich Weiss – Pirmasens / Dr. Jochen Zabel – Mutterstadt / Dr. Gerburg Zech – Neustadt / Dr. Ulrich Zimmerer – Ludwigshafen / Dr. Artur Zöllner – Landstuhl

ZNS RLP Süd e.V. –Hilgardstr. 30 / Ärztehaus II- 67346 Speyer

 

Homepage: www.zns-rlp-süd.de

Dt. Apo.- u. Ärztebank Neustadt Kto.: 7680996 BLZ: 546 906 23

Protokoll des QZ-MS vom 27.10.2015 Beginn: 19:30 Uhr -21:35 Ort: Regionalzentrum Pfalz in Neustadt Teilnehmende Mitglieder: siehe Anwesenheitsliste Moderator: Dr. Endraß Begrüßung der Mitglieder und Verlesen der vorläufigen Tagesordnung:

Begrüßung, Eintrag in Anwesenheitsliste, Verlesen der vorläufigen Tagesordnung 1. Die Behandlung der aktiven bis hochaktiven Multiplen Sklerose mit Alemtuzumab. Vorstellung des

regionalen Konzepts zur Durchführung von Infusionen und Monitoring in Zusammenarbeit mit dem ZANR Kaiserlautern (Ivo Schütze)

2. Rückmeldungen über die 10/2015 anstehenden Bonusausschüttung für das Jahr 2014 aus dem MS-IV-Vertrag

3. Aktueller Erfahrungsstand/Probleme zu neuen MS-Präparaten Aubagio, Lemtrada, Tecfidera 4. Beurteilung/Meinungsbildung zu den neuen Kodierungs-(Add-on Selektiv-)Verträgen unter Einbeziehung

KV-RLP: AOK - Multimorbidität/chronische Krankheiten; BKK-Depression; DAK- diabetische Polyneuropathie

5. Sonstige Themen Ergänzungsvorschläge zur TO: 1. Behandlung primär chronisch progredienter MS 2. Durchsuchung der Neurologischen Klinik in Kaiserslautern 3. Terminservicestellen

1. Dr. Eugen Klein, Neurologe der ZANR GmbH in Kaiserslautern (= Zentrum für Ambulante Neurologische

und Orthopädische Rehabilitation) hat 2015 die zunächst auf 2 Jahre befristete KV-Ermächtigung zur ambulanten Behandlung mit Alemtuzumab (Lemtrada) erhalten. Wegen Terminüberschneidung übernahm Dr. Schütze dankenswerterweise die Präsentation. Jeder niedergelassene Neurologe/Nervenarzt kann mit dem Institut zusammenarbeiten. Leiter der ZANR GmbH ist der Neurochirurg Prof. König. Darstellung der Systematik gemäß pptx-Folien (Dr. Schütze) : Zulassung Erwachsene Patienten 18 – 55 J. RRMS mit aktiver Erkrankung (→ Klinik oder Bildgebung) Anwendung zwei Infusionsphasen im Abstand von einem Jahr

 

Monitoring Monatlich ab 1. Infusion über 48 Monat Praxis: Voruntersuchung und erste Aufklärung Diagnosestellung und Therapieauswahl 1. Patientenaufklärung: Prinzip der partizipativen Therapieentscheidung („sdm“) Aushändigung und Besprechen des Patientenleitfadens mit Patientenkarte, Aufklärungsbogen der KKNMS http://www.kompetenznetzmultiplesklerose.de/images/stories/PDF_Dateien/kknms_patientenaufklärung_alemtuzumab_2014_webfrei.pdf) Voruntersuchungen: Impfstatus erheben, insbes. VZV, Aufimpfung, Grippeimpfung Ausschluss Hepatitis B + C, HIV JCV-AK-Titer Ausschluss TBC (Rö-Thorax) Verhütungsstatus + Schwangerschaftstest cMRT aktuell (max. 3 Mo., bei Vortherapie mit PML auslösenden Wirkstoffen max. 3 Wo.) großes BB, Kreatinin, Na+, K+, TSH-basal, fT3,fT4, CRP ( ≤ 3 !!) Urinanalyse mit Mikroskopie (Fr., wenn Mo. Infusion) Notwendige Wartezeiten nach Vortherapien entsprechend den Empfehlungen der KKNMS* * Stand 3.2014

ZANR: Zweite Aufklärung 1. Mögliche Nebenwirkungen è Infusionsassoziierte Reaktionen è schwerwiegende Autoimmunerkrankungen

§ ITP 1 % § Immun-Glomerulonephritis (Goodpasture-Syndrom) 0,3 % § Hashimoto-Thyreoiditis 36 %

è erhöhtes Infektrisiko (bspw. Listeriose), deshalb eine Woche vor und bis drei Monate nach Infusion Schwangerschaftsdiät (abgekochte Milch, kein Käse)

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2. Rund um die Infusion

§ zuverlässige Verhütung während und bis 4 Monate nach Infusion § Personentransport § Terminierung: Start der Infusion (w: außerhalb der Menstruation) § Absprache mit der zuweisenden Praxis (Vorlabor, Monitoring) § Info per Fax an OA Dr. med. Ralph Wössner, Neurologische Klinik

des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern (Fax-Nr.: 0631 203-1977) Rezepte in der Woche vor der Infusion

PRAXIS Aciclovir 200 mg N3 langwirk. nicht-sedierendes Antihistaminikum: Aerius 5mg® 50 St. kurzwirk. Antihistaminikum (z.B. Fenistil i.v.)

Methylprednisolon 1000 mg (z. B. Metypred Forte 1000 mg Trockensubstanz mit Lösemittel, 5 St.)

Bestellung an Apotheke mittwochs vor Infusionswoche, Anlieferung freitags Krankmeldung für mind. 2 Wochen nach Infusion ZANR Antipyretikum: (z.B. Paracetamol, Ibuprofen) H2-Blocker (z.B. Ranitidin) oder Protonenpumpenhemmer (Pantozol 40 mg) Infusionsrezept Tag 1-5 bzw. Tag 1-3 Lemtrada ® 15 bzw. 9 x 100 ml NaCl-Infusionslösung 0,9 % Infusionsbesteck, Dreiwegehahn Infusionsablauf (1) Vorabend der Infusion Einnahme langwirksames Antihistaminikum (1 Tablette Aerius) Infusionstage 6:00 Uhr zu Hause Pantozol 40 mg und Aciclovir 200 mg einnehmen Kontrolle Laborwerte vom Freitag, Ausschluss aktive Infektion 7:00 Uhr Braunüle legen, Dreiwegehahn anschließen, Fenistil 1 Amp. Injizieren, 600 mg Ibuprofen

p. o. 7:15 Uhr Methylprednisolon 1000 mg über 45 min. 7:45 Uhr Lemtrada- Lösung vorbereiten:

1,2 ml Lemtrada-Konzentrat (12 mg/ml) in 100 ml 0,9% NaCl überführen, vorsichtig mischen – nicht schütteln!

Auf Verfärbungen/Trübung prüfen. Fertige Lösung möglichst unmittelbar verwenden. Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Lösung 8 Stunden bei 2 – 8 °C. Aktuell nicht benötigte Vials vor Licht geschützt (Umkarton) im Kühlschrank aufbewahren.

Methylprednisolon nicht mit Lemtrada mischen, da es zur Ausfällung des Wirkstoffs kommen kann.

Infusionsablauf (2) 8:00 Uhr Lemtrada-Infusion mit 0,4 ml/min ( 25 ml/h ) über 4 - max. 8 h Überwachung des Patienten während und bis 2 h nach Infusion RR- und Pulskontrolle halbstündlich, Dokumentation nach Plan

Cave Flüssigkeitszufuhr, zum Trinken animieren! Nach Infusion System spülen mit 50 ml NaCl-Lösung

Bei infusionsassoziierten Nebenwirkungen: è Stoppen der Infusion, bei Symptombesserung weiter infundieren è ggf. Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit zur besseren Verträglichkeit

. Bed. symptomatische Behandlung/ b. Bed. Abbruch der Infusion Mittel zur Behandlung anaphylaktischer/schwerer Reaktionen bereithalten/ Notfallkoffer bereithalten!

Infusionsablauf (3)

• 2 Stunden nach Ende der Infusion, wenn keine Auffälligkeiten, Entlassen des Patienten nach Hause (Fahrdienst!!)

• Notfallnummer mitgeben (Westpfalzklinikum) • Patient hinweisen auf weitere Einnahme von Aciclovir über 1 Monat • Ggf. Antihistaminikum für weitere 2 bis 4 Wochen, Antipyretikum bei Bedarf • Übergabe an Praxis (telefonisch, Kurzbericht), Anschlusstermine geplant?

PRAXIS: Monitoring nach Infusion + weiteres Vorgehen

• PRAXIS veranlasst die monatlichen Blut- und Urinkontrollen über 48 Monate Infusion gem. Risiko-Management-Plan.

• Bei Auffälligkeiten Konsultation eines Spezialisten zeitnah (Endokrinologe, Hämatologe, Nephrologe)

• Dreimonatliche Verlaufskontrolle, Befundbericht an Herrn Klein • Ggf. im Rahmen des Monitorings Einschluss in Studie TREAT-MS • 4 – 6 Wochen vor Ende des ersten Behandlungsjahres • Einleiten der Vorbereitungen für die zweite Infusionsphase.

2. Rückmeldungen über die 10/2015 anstehenden Bonusausschüttung für das Jahr 2014 aus dem MS-IV-

Vertrag: Aktuelle Folien lagen nicht vor, werden nachgereicht. Nahezu identische Situation wie 2013. Wichtig Controlling! Cave: è ausgeschiedene P. werden nicht identifiziert und deshalb nicht ausgeschrieben (vor allem bei

Gemeinschaftspraxen wichtig, da nach Betriebsstätten-Nummern Leistung abgerechnet wird).

3. Zur Behandlung der primär chronisch progredienten MS mittels intermittierender Cortison-Stoßtherapie liegen keine evidenzbasierten Daten vor. Bei Durchführung auf Kodierung achten! Erfahrungsaustausch zu Punkt 3 Junge Tysabri-Patientin hatte ihr Medikament im Auto liegen lassen, sodass der Wirkstoff denaturierte. Bei selbstverschuldetem Verlust des Medikamentes zum Ersatz nur Privatrezept ausstellen! Frage nach dem Ergebnis einer Biotin-Studie hinsichtlich Wirksamkeit bei primär chronisch progredienter MS konnte von den Teilnehmern nicht beantwortet werden DMSG lehnt eine Behandlung der pcp MS mit Statinen ab

4. Informationen zu Vorwürfen von Abrechnungsbetrug durch Neurologie des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern. Ungewöhnlich hohe Zahl der Diagnose „Hirnstamminfarkt“ in der Stroke-Unit.

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5. Terminservicestellen: Entsprechend der Darstellung des zuständigen GBL der KV-RLP (Beth) auf dem 3. Fachärztetag am 19.09.2015 der KV-RLP, muss nach dem Versorgungsstärkungsgesetz (VSG) ab dem 25.01.2016 die Terminservicestelle (= TSS) etabliert sein. Die TSS ist der „Rest“ der von Prof. Lauterbach/SPD präferierten und von den Berufsverbänden abgelehnten „Bürgerversicherung“ und wurde auf Druck des Koalitionspartners der CDU in das Koalitionspapier aufgenommen. Eine entsprechende Regelung für Psychotherapeuten wird erst 2017 in Kraft treten. Konkretes ist nicht bekannt.

è Dringlichkeit wird durch Überweiser mittels Fallcode gekennzeichnet è falls TSS keinen Termin > 4 Wochen vermitteln kann, erfolgt eine ambulante Behandlung durch das

nächste neurologische bzw. psychiatrische Krankenhaus zu Lasten des FÄ-Budgets noch unklarer Dauer (max. 3 Monate ?)

è zumutbare Entfernung 25 km Konzeptvorschläge für Fachärzte:

è 1-2 Termine / Woche freiwillig zur Verfügung stellen è Förderung persönlicher (telefonischer?) Kontakte zu Überweisern, z.B. über „Hotline“ è Frühzeitig vor Start der TSS-Vermittlung am 25.01.2016 Anschreiben an potentielle

Überweiser bezüglich dieser Hotline-Möglichkeit è Behandlungsfälle mit einfacher Fragestellung und wenig Arbeitsaufwand rasch bearbeiten è Behandlungsfälle mit komplexer/akuter Fragestellung ggf. notfallmäßig einweisen è Bei Behandlungsfällen mit klarer Fragestellung Basisdiagnostik durchführen und Folgetermin

vereinbaren

6. Sonstiges siehe Punkt 3 und 4

7. Termine QZ-MS Freitag, den 27.12.2015

Dienstag, den 16.02.2016 Dienstag, den13.09.2016

ZNS-MT Mittwoch 20.01.2015 V. Figlestahler,