Projekt 2501 Neubau MFH Mooseggstrasse...

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Datum 17.07.2018 Gemeinnützige Wohngenossenschaft Langnau Revision 20.07.2018 Projekt 2501 Neubau MFH Mooseggstrasse Langnau Energiekonzept

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Datum 17.07.2018 Gemeinnützige Wohngenossenschaft Langnau Revision 20.07.2018

Projekt 2501 Neubau MFH Mooseggstrasse Langnau Energiekonzept

Energiekonzept MFH Parzelle 2424 Langnau

Energie hoch drei AG Optingenstrasse 54 Tel. 031 544 37 70

www.energie3.ch 3013 Bern [email protected] Seite 2/12

Inhalt 1. Absicht ................................................................................................................................................. 3

2. Auswahl des Standards ....................................................................................................................... 3

2.1 SNBS ........................................................................................................................................... 4

2.2 2000-Watt .................................................................................................................................... 4

2.3 Minergie-P/-A Standards ............................................................................................................. 4

2.4 GEAK A/A & Plusenergie ............................................................................................................ 4

2.5 Diskussion und Empfehlung ........................................................................................................ 5

3. Energiekonzept .................................................................................................................................... 6

3.1. Gebäudehülle .............................................................................................................................. 6

3.2. Haustechnik ................................................................................................................................. 6

3.3. Elektrizität .................................................................................................................................... 8

4. Weitere Themen .................................................................................................................................. 8

Anhang Lüftungssysteme ........................................................................................................................ 9

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1. Absicht Das Energiekonzept für das Mehrfamilienhaus Parzelle 2424 der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft in Langnau soll folgende Ziele erreichen:

- Energieverbrauch- und Versorgung im Sinne der Nachhaltigkeit: Damit sind Lösungsansätze gemeint, welche wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorgaben möglichst gleichwertig gewichtet.

- Erreichung der Vorgaben vom Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) des „Fond de Roulement“

Optional: - Zugang zu den Fördergeldern des Kantons Bern

Das BWO fordert für den „Fond de Roulement“ gemäss Art. 6 für eine Erhöhung der Kostenlimiten um höchstens 10 Prozent einer der folgenden Möglichkeiten:

- Minergie-P/A Zertifikat oder - 2000W-Gesellschaft Nachweis der SIA 2040-Komatibilität oder - SNBS Zertifikat

Der Kanton Bern fördert „Energieeffiziente Gebäude“ (Neubauten) mit folgenden Beiträgen:

- CHF 100.-/m2 EBF: Plusenergie-Gebäude oder Minergie-A® (Standard 2017) - CHF 80.-/m2 EBF: GEAK® A/A oder Minergie-P®

2. Auswahl des Standards

Abbildung 1. Vergleich MuKEn 20141, MINERGIE 2017, Plusenergie/GEAK, 2000-Watt, SNBS (eigene Darstellung)

In Abbildung 2 ist ein Überblick über die zur Diskussion stehenden Label dargestellt. Gelb hinterlegte Felder sind die (im Vergleich) speziell hohen Anforderungen.

1 MuKEn 2014: Musterverordnung der Kantone im Energiebereich, bis auf die Anforderung der 10W/m2 Eigenstromerzeugung entspricht das den aktuellen gesetzlichen Anforderungen.

MuKEn 2014(Gesetz)

Minergie/-P/-A Plusenergie GEAK A/A 2000-Watt SIA 2040(Areal)

SNBS

Parameter

gew. EKZ gew. EKZ gew. EKZ gew. EKZ PEneCO2

gew.EKZ od. PEneCO2

Erstellung Graue Energie ECO Ja Ja, ECOBetrieb WärmeDämmungErneuerbare Energie

JaJa

Ja (ME-P sehr gut)Ja

sehr gut - topJa

sehr gut - topJa

Betrieb StromBedarfErzeugung (PV)

NeinJa (10W/m2)

JaJa (10W/m2)

Summe < 0dito Minergie-A

Gemsamtenergie A

gebäudebezogene Alltags-Mobilität Ja Ja, moderat

NachhaltigkeitÖkologie ECO z.T. JaWirtschaft z.T. z.T. JaGesellschaft z.T. (Lüftung) z.T. Ja

Betrieb Monitoring Monitoring Monitoring Messwerte! Monitoring

Ja Ja

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2.1 SNBS

Der SNBS ist der umfassendste Nachhaltigkeitsstandard. Er beinhaltet 45 Kriterien in den drei Nachhaltigkeitsbereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Alle 45 Indikatoren müssen für eine Zertifizierung die Note 4.0 erreichen. Aufgrund des hohen Aufwandes für die Erstellung der Nachweise und der tiefen Flexibilität bei der Umsetzung wird der SNBS nicht weiter verfolgt.

2.2 2000-Watt

Eine Zertifizierung ist bei 2000-Watt-Arealen ab ca. 10’000m2 möglich, dabei ist ein rechnerischer Nachweis nach SIA 2040 und ein Kriterienkatalog (ähnlich wie bei Energiestadt) zu erfüllen. Für die BWO Vorgabe ist ein Nachweis nach SIA 2040 ausreichend, er wird durch die Fachstelle 2000-Watt geprüft. Die Einhaltung der Vorgaben sind in der Regel durch die Treibhausgase (CO2) geprägt, die Erstellung (Graue Energie) macht in der Regel 60-70% der Treibhausgase aus, verursacht durch die vielen verschiedenen Baumaterialien. Mit der Anwendung von „Truberholz“ können einige wenige % gespart werden, was eine gute Voraussetzung ist. Zudem ein innovatives autoarmes Mobilitätskonzept gefordert. Mit dichten Belegungsvorschriften gemäss SIA 20402 wird die Zielerreichung wesentlich erleichtert. Die 2000-Watt Anforderungen mit einem Zielwert für Erstellung, Betrieb und Mobilität und einer Zusatzanforderung nur für Erstellung und Betrieb lassen viele Spielräume bei der Planung und Umsetzung zu, so können auch Ökostromzertifikate angerechnet werden. Trotzdem erfordert die Einhaltung der Anforderungen ein umfassendes nachhaltiges Energiekonzept.

2.3 Minergie-P/-A Standards

Die neuen ab 2017 überarbeiteten Minergie-Standards beziehen die Betreibelektrizität (Verbrauch Haushaltstrom und Produktion, in der Regel durch PV-Anlagen) ein. Das Hauptmerkmal von Minergie ist die Anforderung einer Komfortlüftung, bez. eines automatisierten Lüftungssystems. Der Minergie-P Standard fordert eine sehr gute Gebäudehülle (30% bessere Werten als die gesetzlichen Vorschriften). Beim Minergie-A Standard ist die positive Energiebilanz (Wärme und Strom) die markanteste Anforderung. Mit über 3‘500 Minergie-P und fast 700 Minergie-A Gebäuden ist der Minergie-Standard breit etabliert ins der Schweiz.

2.4 GEAK A/A & Plusenergie

Anstelle der Minergie-Standards könnten die kantonalen Fördergelder auch mit einem GEAK A/A oder Plusenergiegebäude erreicht werden. Die kritische Anforderung bei beiden Standards ist die sehr hohe Anforderung an die Gebäudehülle, welche weitere 10-15% unter der sehr guten Anforderung von Minergie-P liegt (GEAK Klasse A). Dieser Wert ohne die Wärmerückgewinnung der Komfortlüftung sehr schwer zu erreichen. Somit muss der wichtigste Vorteil dieses Weges, dass keine Komfortlüftung vorgeschrieben wird, stark relativiert werden. 2 Wohnen mit Belegungsvorschriften sind nach SIA 2040 unter einer Fläche von 45m2 EBF pro Person definieret.

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2.5 Diskussion und Empfehlung

Vorschlag für Energiekonzept

Energie-Strategie orientiert sich an 2000-Watt Einfacher umfassender Standard,

berücksichtigt Erstellung, Betreib und Mobilität lässt viel Spielraum zu

>2000-Watt Konformität wird angestrebt d.h. nach Nachweis SIA 2040

Komfortlüftung Grundsatzdiskussion führen, dazu 2 -4

Variantenvorschläge aufzeigen mit Vor- Nachteilen

Top Gebäudehülle Erreichbarkeit für GEAK-A soll technisch

untersucht werden, kann erst in Vorprojekt gemacht werden

JA

NEIN

NEIN

JA

Stra

tegi

e

Gru

ndsa

tzfr

agen

GEAK A/A Plusenergie

Keine!

Wärmeerzeugung: Varianten zu klären A: Jenni System thermische Solaranlagen mit Saisonalspeicher / moderate PV-Anlage

- Spitzendeckung mit Holz oder Wärmepumpe B: Grundwasserwärmepumpe mit sehr grosser PV-Anlage C: Pelletsofen Heizen, WW mit thermischer Solaranlage / mittlere PV-Anlage Option: Chemineeofen in Gemeinschaftsraum (nur Heizen oder mit thermischer Einbindung?)

Förd

erge

lder

K

anto

n B

E

Minergie-P / Minergie-A

Verfeinerung des Energiekonzeptes (phasengerecht): Definition der Anlagengrössen, Dachauslegung. Bestimmen der Verbraucher Geräte / Dusch-WRG, Ausarbeitung der Details Gebäudehülle, etc….

Hau

stec

hnik

konz

ept

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3. Energiekonzept

3.1. Gebäudehülle Dämmung

- Eine sehr gute Gebäudehülle im Bereich Minergie-P wird angestrebt. Diese ist erfahrungsgemäss mit der heutigen Bautechnik gut realisierbar und ökonomisch und ökologisch sinnvoll.

- Die Top-Anforderung des GEAK-A Niveaus bei der Gebäudehülle soll in der nächsten Phase geprüft werden, die Erreichung dieser Vorgaben ist dann vertieft zu prüfen, wenn keine Komfortlüftung realisiert wird und somit die Kantonalen Fördergelder nur über diesen Weg erreicht werden können.

Luftdichtigkeitskonzept

- Ist noch zu erstellen und entspricht dem Stand der Technik.

Sommerlicher Wärmeschutz - Alle Fenster haben aussenliegende Verschattung (Storen?) - Benutzerverhalten: Auslüftung nachts mit manueller Fensteröffnung sowie aktiver

Beschattung mit Storen tagsüber sind wichtig!

3.2. Haustechnik Heizung (Wärmeerzeugung) Folgende Systeme sollen evaluiert werden:

A: Jenni System thermische Solaranlagen mit Saisonalspeicher / moderate PV-Anlage Spitzendeckung mit Holz oder Wärmepumpe B: Grundwasserwärmepumpe mit sehr grosser PV-Anlage C: Pelletsofen für Heizen, WW mit thermischer Solaranlage / mittlere PV-Anlage Option: Chemineeofen in Gemeinschaftsraum

Komfortlüftung Der Einbau einer Komfortlüftung ist eine zentrale Frage. Diese ist jedoch nicht vorwiegend aus energetisch / ökologischen Gründen zu beantworten. Die Hauptvorteile einer Lüftungsanlage sind:

- Die Gewährung der guten Luft zum Atmen, bei den heute dichten Gebäudehüllen (was auch bei diffusionsoffenen Holzbauten der Fall ist). Ein Öffnen der Fenster ist nicht mehr nötig aber immer noch möglich.

- Das Abführen von Feuchtigkeit und Gerüchen in Küche und Bad und somit die Verminderung der Bauschadenrisiken.

- Vermeiden von Schallbelastungen von aussen (ist an der Mooseggstrasse nicht ein grosser Vorteil, da diese Strasse relativ ruhig ist).

- Im Winter (und auch im Sommer) kann bei geschlossenen Fenstern geschlafen werden und somit wird die Auskühlung nachts vermieden und Energie gespart.

- Mittels Filter wird die Innenraumluft besser als die Aussenluft (Pollenalergiker!)

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Nachteile:

- Die hohen Investitionskosten - Unterhaltskosten (Filterwechsel 2 Jahr, Kanalreinigung ca. alle 5 Jahre - Vorbehalte vieler Bewohner, welche diese Technik nicht kennen (Zugluft,

Gesundheitsrisiken…) Herausforderungen:

- Trockene Luft im Winter: ist ein physikalisch bedingtes Phänomen, welches bei gleichem Luftwechsel (gleicher Luftqualität) gleich bleibt wie bei einer Fensterlüftung. Lüftungsanlagen können mit Reduktion des Luftwechsels, individueller Luftratensteuerung und/oder Feuchterückgewinnungssystemen dieses Problem wesentlich entschärfen.

- Schall der Geräte: eine gute Lüftungsanlage ist so leise (wie das Ticken einer Swatchuhr), dass sie von vielen Leuten nicht wahrgenommen wird.

- Zugserscheinungen: sind bei entsprechender Planung problemlos. - Hygiene: erfordert gute Planung und entspreche Wartung, dann ist die Luftqualität besser als

bei Fensterlüftungen.

Fazit: Eine Lüftungsanlage muss gut geplant, ausgeführt und gewartet werden, es ist eine Investition in gute Luftqualität und eine Risikoverminderung von Feuchteproblemen. Sie entlastet den Bewohner vom richten manuellen Bedienen der Fenster. Lüftungssysteme Sofern ein Lüftungssystem aus Sicht der Bauherrschaft in Frage kommt, solle eine Auswahl verschiedener Lüftungsprinzipien in der nächsten Planungsphase evaluiert werden. Wir empfehlen eine fundierte Evaluation der Lüftungssysteme zu tätigen, insbesondere bei minergietauglichen Systemen. Somit können die Investitionen (weitgehend) mit den Fördergeldern des Kanton gedeckt werden. Von im Anhang dargestellten Systemen ist einzig die Abluftanlage nur bedingt minergietauglich. Überprüfenswert erscheint uns eine Kombination der aktiven Überströmer mit einer Abluftanlage, ev. könnten auch einzelne dezentrale Räume mit Einzelraumlüftungen ergänzt werden. Wärmeabgabe und Warmwasser

- Bodenheizung oder Heizkörper? - WW- Zirkulation - Joulia Duschrinnen mit Wärmerückgewinnung?

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3.3. Elektrizität Beleuchtung und Haushaltstrom (Geräte)

- Effiziente Beleuchtung LED = Standard, tiefer Stand-by - Geräte alles Bestgeräte www.topten.ch, ausser Herd (nicht Induktion vorgesehen?) - Elektrizitätsstandard: Eigeverbrauchsgemeinschaft / Tiefer Installationsgrad / Kein Smart Home

Photovoltaik:

- Aufdachanlage Monitoring

- Messung von: o Heizwärme und WW o Strom WP (wenn vorhanden) o Strom Lüfrung (wenn vorhanden) o PV Produktion o Eigenstrombedarf o Haushaltstrom

Was braucht es alles für Abrechnung (Strom Wärme Wasser) alles pauschal?

4. Weitere Themen Bauökologie:

- Anforderungen mit Bauherrschaft besprechen (Architekt) - Minergie-ECO wird nicht angestrebt (?)

Mobilität:

- Mobilitätskonzept ist zu erstellen Kenntnisnahme der Bauherrschaft: Ort, Datum: ______________________________________

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Anhang Lüftungssysteme Auszug aus Minergiekursdokumentation

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