Programmheft Konferenz der Utopisten

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KONFERENZ DER UTOPISTEN

VON UND MIT: Markus Gustav Brinkmann, Verena Lobert, Vanes-sa Lutz, Malte Pfeiffer, Marleen Wolter // BÜHNE, AUSSTATTUNG: Caspar Pauli, Marcel P. Hahn // VIDEO, SOUND & TECHNIK: Efren Parra // PRODUKTION: Zwei Eulen Hamburg

GEFÖRDERT VON: STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE, der Stiftung Niedersachsen, dem MWK Niedersachsen, der Braun-schweigischen Landessparkasse, der Öffentlichen Versicherung Braunschweig, dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover, dem Fonds Darstellende Künste e.V., der Stadt Braunschweig und von Gilde Bier

KOPRODUZENT: LOT-Theater Braunschweig (im Rahmen von auf probe - Alltagsutopien für das Braunschweiger Land, einem Koope-rationsprojekt des LOT-Theaters und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig)

EFRENS BOLO KISTEEFRENS BOLO KISTE

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Fräulein Wunder AG ... Ausbrecher aus einem Univer-sum, das Hoch- und Popkultur, Kulturvermittlung und Unterhal-tung trennt. der freitag

Was haben die Boatpeo-ple des 21. Jahrhunderts mit der Migrationsgeschichte der eigenen Familie zu tun? Was der Mann von heute mit einem Tomatenwurf von 1968? In ihren künstlerischen Arbeiten geht die Fräulein Wunder AG auf Entdeckungsreise, sie verbindet scheinbar disparate Stoffe in multimedialen, performativen Ereignissen und verknüpft Re-cherchematerial zu fragmentari-schen Erzählungen.Theater der Zeit

KONFERENZ DER UTOPISTEN Wir sind gereist und haben uns umgehört: Die besten Entwürfe einer zukünftigen Welt sprießen überall. Utopia: der Ort, der noch nicht ist. Noch nicht. Aber was, wenn wir alle mehr über die Zukunft wissen, als wir denken? Was können wir jetzt schon trainieren? Erfindungsprozesse, Gemüseanbau, Abstimmungs-verfahren oder Fliegen aus eigener Kraft? Und dann? Werden wir uns eigene Solarwindparks an den Balkon schnallen? Werden wir Familie und Zu-sammenleben neu erfinden? Bringt Urin die Ener-giewende? Werden wir unseren Müll lieben, oder einfach wegatmen? Und was ist eigentlich mit der Gerechtigkeit? Die Frl. Wunder AG lädt zur Konferenz der Uto-pisten, einem gemeinsamen Denk- und Handlungs-raum zwischen schlimmst anzunehmenden Ernstfall und der best anzunehmenden Zukunft.

FRÄULEIN WUNDER AG ist seit 2004 Deckname für eine sechsköpfige künstlerische Arbeitsgemein-schaft. Die AG experimentiert mit Formen künstle-rischen Arbeitens innerhalb und außerhalb tradier-ter ästhetischer und sozialer Theaterstrukturen und will Theater als ein Medium dieser Zeit gestalten und vermitteln. Ausgangspunkt der Arbeitsweise sind neugierige Recherchen und Reisen in fremde Milieus, Städte und Länder, zu fast vergessenen biographischen Spuren, Wissenschaftler*innen und Experten*innen des Alltags. Wir besuchen Schlachthöfe und Kirchenarchive, sprechen mit Verhaltensforschern, Prostituierten, Politikerinnen und Schamanen, lernen Lachyoga, wie man an der Börse spekuliert und Geister beschwört. Diese künstlerische (Feld-)Forschung wird in filmische und theatrale Bilder und Aktionen transformiert. Seit 2010 erhält die Gruppe Konzeptionsförderung des Landes Niedersachsen. 2011 und 2013 wurde sie im Rahmen von BEST OFF - Festival Freier Theater durch die Stiftung Niedersachsen ausgezeichnet.

How many goodly creatures are there here!

How beauteous mankind is! O brave new world,

That has such people in‘t!Shakespeare: The Tempest

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SUCHE NACH ALLTAGSUTOPIEN Drei Wochen lang waren wir unterwegs auf Niedersachsens Landstraßen, Markt-plätzen und Hinterhöfen. Mit unserem MOBIUTOPIA, dem mobilen Archiv für utopische Keimzellen, hielten wir Aus-schau: nach konkreten Visionen, nach Vorbildern, bunten Vögeln, nach gelebten Alternativen zum Normativen und großen Wundern in kleinen Gärten. Als „Utopist*in“ wollte kaum jemand be-zeichnet werden, aber wir fanden sie alle: Menschen, die ihre Träume von einem an-derem Leben nicht auf morgen verschie-ben wollen. Oder Menschen, die glück-lich sind genau an dem Platz, an dem sie gerade sind. Und Menschen, die sich ihre persönliche Utopie kurzerhand selber aufbauen.

Hardware-Hackerspace

bewohnbare Inseln aus Müll + Upcycling

Transition Town + Regiogeld

Indianer- und Trapperstamm „Buckskinners“

Energiedorf Beuchte

Endlager Morsleben/ Bundesamt für Strahlenschutz

Institut für Alternative Antriebe + Polizeikessel auf Anti-Nazi-Demo

Wunschgroßelternvermittlung

Allerbüttel: Einladung zu Geburtstagspizza und Zelten im Garten, Platz im MOBIUTOPIA vollständig ausgelastet

Wendländische Rundlingsdörfer + Kommune Meuchefitz

Hitzacker: Sandsäcke füllengegen Hochwasser

Freie Schule Morgenrot: Einradunterricht und Kaul-quappenforschung

Ökodorf Siebenlin-den

Bergen an der Dumme

Eine Auswahl utopischer

Feldforschungsstationen ...

HUNGSREISELappwaldsee

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MARKUS`BOLO KISTE

MARS ONE ist eine niederländische Non-Profit-Organisation, die eine permanen-te menschliche Siedlung auf dem Mars gründen wird. Dies ist mit den heute existierenden Technologien möglich; MARS ONE verwendet in der Entwick-lung nur bestens getestete Komponen-ten der führenden Hersteller weltweit.

Der erste Fußabdruck auf dem Mars und das erste in den Life Support Units angebaute Gemüse werden Genera-tionen inspirieren. Das öffentliche In-teresse soll auch dabei helfen, die Mission zu finanzieren: Zunächst die unbemannten Frachtmissionen, dann die Landungen der Astronaut*innen.

In den nächsten Jahren werden Kom-munikationssatelliten und zwei Ro-ver auf den Mars geschickt, um die Station für die Crew aufzubauen.

Die zukünftigen Siedler*innen werden in der arktischen Wüste für ihr Leben auf dem Mars trainieren, und 2024 werden die ersten vier von ihnen den Planeten betreten – ohne Wiederkehr zur Erde. Alle zwei Jahre folgt eine weitere Crew.

Die Suche nach Crewmitgliedern be-gann im April 2013. Mehr als 78000 Menschen haben sich innerhalb der ersten zwei Wochen des Auswahlpro-gramms registriert.

MARS

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EXISTENZMINIMALISMUS ist die Vision des Netzwerks Transition Town Hannover, das unterschiedlichste Ideen für den Wandel seiner Stadt zwischen Palettengärten, einer eigenen Stadthalle und Strandkörben aus alten Containern vereint. Zum Sommerfest parken wir im Hof und verschaffen uns einen Über-blick. Existenzminimalismus heißt: Ich lebe auf 25 qm und teile mit anderen die Dinge des täglichen Gebrauchs. Nicht, um autark als Kommune zu leben, son-dern ökonomisch und gemeinschaftlich inmitten der Stadt. Die Initiative plant urbane Selbstversorgung auf einem ehe-maligen Continental-Gelände, das zum kulturellen Herzstück des ganzen Vier-tels werden soll. Dabei soll der zukünftige Wohnraum für Existenzminimalist*innen Garant sein für ein „soziales Existenzma-ximum“.

Ich hoffe, dass in der Zukunft sehr viel mehr über social capital gesprochen wird: Das soziale Kapital, was un-serer Gesellschaft den Wert verschafft, den man auch im persön-lichen Leben braucht. Der ist nicht materiell und vermehrt sich durch Teilen. Deshalb habe ich auch einen gewissen Optimismus, dass sich das virusartig

verbreiten wird.Joy Lohmann., asap islands

ÖKODORF

DEMOKRATIE IST RUND „Das eigentlich Utopische ist ja, wie Menschen gemein-sam Wirklichkeit kreieren. Und dass man das lernen kann – dass es möglich ist, sich in die Richtung einer Zivilgesellschaft zu entwickeln, die sich beteiligt an Planungs-prozessen: Mit Volksabstimmungen, die als produktive utopische Elemente wir-ken. Volksabstimmungen brauchen, wenn sie Probleme nicht verfestigen sollen, einen gemeinschaftlichen Prozess. Den müssen nicht Millionen Menschen machen. Aber es braucht eine Reihe normaler Leute aus unterschiedlichen Richtungen in der Gesellschaft. Die kommen zusammen, erhalten alle nötigen Informationen und erarbeiten Vorschläge. Diese Vorschläge werfen dann keine Konflikte auf, sondern sie integrieren diese bereits, weil lange gemeinsam an ihnen gearbeitet wurde. Eine solche Bürger*innenwerkstatt kann und soll das dritte Gremium der Legislati-ve neben Bundestag und Bundesrat wer-den.“Dieter Halbach, Ökodorf Siebenlinden, Republik Freies Wendland, Mitherausgeber der OYA

ÖKODORF SIEBENLINDEN Unsere Handys und biologisch nicht abbauba-ren Shampoos bleiben draußen. Sie-benlinden: ein Kosmos mit eigenem Ab-wassersystem und Vollbeschäftigung. Ein Stück gelebte Utopie mit Biomeiler, Solarthermie und Strohballenbau, Se-minarbetrieb und Wildkräuterversand, Waldkindergarten und Bio-Gourmet-Auf-strich-Produktion, geretteten Pferden und Wiederaufforstung. Besonders die Komposttoiletten sind einigen von uns eine Offenbarung. Schon nach ein paar Stunden und dem ersten Selbstversor-ger-Abendessen fühlen wir uns grundlos tiefenentspannt, als wir vor der Gemein-schaftsküche in die Abendsonne blicken.

BOLO KISTE „Privatbesitz ist anstren-gend. Aber wichtig“, erzählt uns Ste-phan im Ökodorf Siebenlinden. In seiner Vorstellung einer utopischen Welt be-schränkt sich das persönliche Eigentum auf eine 1 x 1 m große Kiste.Im utopischen Gesellschaftsentwurf bolo‘bolo von Hans Widmer hat diese Kiste einen eigenen Namen (taku) und darf von niemand anderem geöffnet wer-den als von mir selbst. Ich kann sie über-all hin mitnehmen und so lange etwas dort hineinpasst, kann mein Privateigen-tum alles sein. Der Rest aller Dinge wird gemeinsam benutzt.

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IN DER NEUEN, VOLLKOMMEN GE-RECHTEN WELT bekommen wir alle 15 Tage eine Tageszeitung. Für 100 Tage im Jahr können wir nicht lesenund schreiben. Immerhin 2 Mo-nate und 2 Wochen im Jahr kom-men wir in den Genuss freier Presse.

Es gibt genug Fernseher, um jeden vierten Tag fernsehen zu können. Jeden sechsten Tag besitzen wir ein Mobiltelefon. Während 5 Wochen im Jahr können wir einen Computer be-nutzen. In dieser Zeit schreiben wir

Über Utopien nur schon vernünftig zu re-den, scheint ungeheuer schwierig zu sein. Vielleicht liegt es am Wort "Utopie", das auf den Hund gekommen ist: "Meine Utopie ist ein heisses Bad und ein gutes Buch." Zudem wird bei Utopien die Vorstellung eines phantastischen Schlaraffenlandes überstrapaziert. So steht einer kaum kor-rigierbaren Realität eine utopische Traum- und Märchenwelt gegenüber, wo die Vernunft nichts mehr zu suchen hat. Kopf und Bauch, Verstand und Gefühl werden in verschiedene Welten verbannt. Solche Utopien sind natürlich harmlos, blosse

Fluchtwelten, Trostphantasien.P.M. (Hans Widmer), Autor der bolo‘bolo - Utopie

dann gleich 365 E-Mails, einen Brief schreiben wir nur alle 5 Jahre.

Wir werden wir 8 Monate im Jahr ohne fließendes Wasser leben - ganz ohne sau-beres Trinkwasser aber nur 13 Wochen. 5 Monate ohne sanitäre Einrichtungen. Für 60 Tage im Jahr müssen wir Hunger leiden, da wir 40 % der Getreideprodukti-on an Tiere verfüttern, um immerhin drei-mal im Monat Fleisch essen zu können.

Wir kommen alle zwei Monate in den Ge-nuss einer Tasse Kaffee.

Dafür gibt es immerhin 2 Zigaret-ten pro Tag, am Wochenende sogar 3.Wir essen 9 Tafeln Schokolade im Jahr und verfügen über 0,5 dl Coca-Cola pro Tag. Im Jahr trinken wir 19 Liter Bier.

Jeder von uns wird 125 US-Dollar für Rüstung ausgeben und für max. 80 Minuten jähr-lich ärztliche Hilfe beanspruchen können.

Alle 70 Jahre erhalten wir ein neues Paar Jeans. Da wir aber alle 64 Jahre alt werden, bringen die Jeans niemandem wirklich etwas. Dafür verbringen wir einen Viertel unserer Lebenszeit, also 16 Jahre, in Wohlstand und Glück.

Während 5 Jahren unseres Lebens besit-zen wir ein Auto. Alle 10 Jahre fahren wir in den Urlaub und können als Passagier eines Flugzeuges 30 Kilometer fliegen, z.B. könnte man von Braunschweig bis nach Salzgitter und zurück, um dort 55 Euro auszugeben.Zugverbindungen sind mit ihrer Verteilung von je 20 cm Zugstrecke pro Land etwas ein-geschränkt.

5 Monate unseres Lebens leben wir als Flüchtlinge in einem anderen Land.

Rund 15 Jahre unseres erwerbsfähi-gen Alters verbringen wir arbeitlos.

Alle 16 Jahre besitzen wir eine Kuh, einen Stier oder ein Rind mit einer Le-benserwartung von 5 Jahren.

Die Wahrscheinlichkeit, dass wir nach unserem Tod heilig oder selig gespro-chen werden, ist um einiges höher, als vom Blitz getroffen zu werden.

aus: Pfrunder, Manuela:Neotopia. Altlas zur gerechten Verteilung der Welt.„

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VANESSAS BOLO KISTE

„Ich nahm Kontakt zum Mütterzentrum auf und sie vermittelten mir eine liebe Fami-lie mit zwei Kindern, die eine Wunschoma suchten. Wir waren uns auf Anhieb sym-pathisch und wohnten beide im östlichen Ringgebiet. Inzwischen verstehen wir uns super! Die kleine Ronja ist mittlerweile drei Jahre und der große Bruder Rasmus istsechs Jahre alt. Einmal in der Woche hole ich Ronja oder Rasmus aus demKindergarten. (...) Inzwischen nennen mich die beiden Kinder Oma Heidi. Ras-mus war der Meinung: „Schließlich bist Du unsere Wunschoma, da kann ich dochauch Oma sagen.“ Mir ist es Recht. Auch wenn ich keine eigenen Kinder habe, so fühle ich mich mittlerweile trotzdem als richtige Oma und hoffe wir verstehen uns noch recht lange so gut wie im Moment.“

aus: Und plötzlich war ich Oma von Heidi Lohmann, in der Info-Broschüre des Mütterzentrums Braunschweig.

WUNSCHGROßELTERNVERMITT-LUNG Rita vom Mütterzentrum in Braunschweig arbeitet seit 25 Jahren daran, Menschen auf ungewöhnli-chen Wegen zusammenzuführen: Die Idee ist simpel, aber manchmal stellt sie gleich mehrere Leben auf den Kopf - ältere Menschen werden Wunschgroßeltern in Familien. Ritas Traum: Eine Welt, in der wir Verant-wortung auf freundschaftlicher Ba-sis füreinander übernehmen – jen-seits von kleinfamilären Strukturen aus Liebe zum Menschen an sich.

WUNSCHGROßELTERN

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MALTES BOLO KISTE

IN WOLFSBURG stellen wir fest: Eine Vi-sion endet manchmal ziemlich schnell. Und gegen einige Ziele gibt es gro-ßen Widerstand. Mit dem schwarzen Block im Laufschritt durch die Sei-tenstraßen Wolfsburgs zur Blocka-de der Nazi-Demo-Route unterwegs, werden wir sehr schnell unter Sire-nen und schwer gepanzerten Polizei-Einsatzkräften zu Boden geworfen und in einem Polizeikessel festgesetzt. Nach zwei Stunden werden alle einzeln aus dem Kessel eskortiert und unsere Per-sonalien aufgenommen. Was uns weiter erwartet: Anzeigen wegen Landfriedens-bruch und versuchter Körperverletzung. Aber irgendwie fühlt es sich gut an, dass wir gemeinsam etwas versucht haben.

ANTRIEB Später treffen wir beim Ins-titut für Alternative Antriebe ein. Mit Prof. Dr. Vanhaelst stehen wir zwi-schen pumpenden Kolbenmotoren und Elektro-Rennwagen und sprechen über die Macht, die von der Verteilung von Forschungsgeldern im Energie-sektor ausgeht. Es gibt viele sparsame Hybridtechnologien, aber die müssen sich gegen ihre Konkurrenz durchset-zen. Und: „Es bringt nichts, wenn sich der eine Markt mit nachhaltigen Lö-sungen anstrengt und die anderen machen weiter wie bisher.“ Genau wie die Sache mit dem Atomausstieg von Deutschland. In Wolfsburg wird für uns das scheinbar Banale bedeutsam: Geht Utopie nur im Zusammenschluss?

WIDERSTAND Die Planetare Mittwoch-Befreiungs-Bewegung kann sofort beginnen. Es genügt, wenn Du Dir am nächsten Mittwoch eine Grippe nimmst und das Buch, das Du schon lange lesen wolltest, endlich liest. Noch weniger „utopisch“ ist Dein Eintritt in die planetarische Bewegung, wenn Du an Mittwochen mit besonders offenen Augen durch die Strassen gehst. (...) Der anti-wirtschaftliche Mittwoch lässt alle Aktionsformen zu. Die Vermittlung liegt bei Dir. P.M. (Hans Widmer), Autor der bolo‘bolo Utopie

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MARLEENS BOLO KISTE

UTOPIE HEIßT STADTPLANUNG Fujisawa Sustainable Smart Town, Japan: Die nachhaltige Trabantenstadt für 1000 Haus-halte. Panasonic und acht Partner bauen die erste komplett ökologische Stadt der Welt.

The Seven Peaks, Aserbaidschan: Energieeffiziente Architektur mit integrierten thermischen Sonnenkollektoren und Photovol-taik-Paneelen.

Rundlingsdörfer, Wendland, Niedersach-sen: Wohnhäuser werden tortenförmig um einen zentralen Dorfplatz angeordnet, sodass die Grundstücke sich nach hinten öffnen. Wald verdeckt das gesamte Dorf vor Blicken von au-ßen.

Kharadi, Puna, Indien: Eine Architektur, die klimatische Bedingun-gen nutzt, um gezielt Sonnenenergie und Re-genwasser zu ernten: Schützende Vordächer speichern Regenwasser, während Gründächer das Ablaufen des Wassers verhindern und die Temperaturen regulieren.

Vegetal Cities nach Luc Schuiten: Lebende Städte aus Bäumen und bewachse-nen Bauwerken, die ihren Energiebedarf mit Methangas decken.

STADTPLA-Dongtan (Insel Chingming, China) Valdespartera (Österreich)Hanham Hall (Großbritannien)The Village (Irland)Songdo (Südkorea),Coral City (USA)Innovation City (Ruhr) BOOM (Wüstencommunity vor Palm Springs) ...

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IMPRESSUM

Fräulein Wunder AGWennigser Str. 4 30459 Hannover

www.fraeuleinwunderag.net [email protected]

Layout, Satz und Redaktion: Fräulein Wunder AG

Bildnachweise: Fräulein Wunder AG // Transition Town Hannover // www.johan-fourie.wordpress.com.Textnachweise: Fräulein Wunder AG // Shakespeare, William: The Tempest. Englisch-Deutsche Studienausgabe, Stauffenburg, Tübingen 2004, ISBN 3-86057-564-3 // Pfrunder, Manuela: Neotopia. Atlas zur gerechten Verteilung der Welt. Limmat Verlag; Auflage: 1. Aufl. (6. Juni 2002), ISBN-10: 385791405X // Widmer, Hans alias p.m.: Bolo‘bolo. Paranoia City Verlag, Zürich 1990, ISBN 3-907522-01-X. Vorwort zur 5. Auflage. Stand: 02.03.2014 http://www.geocities.ws/situ1968/bolo/bolobolo.html // Lohmann, Heidi: Und plötzlich war ich Oma. Stand: 02.03.2014 http://www.muetterzentrum-braunschweig.de/archiv/PDF-Artikel/WGE_Bro-schuere_Juni_2013.pdf, S.15.

WIR BEDANKEN UNS HERZLICH BEI unserer Gastperformerin Maren Col-dewey // unseren Expert*innen Joy Lohmann, Harald Vincent, Gert Schmidt & Wandelwerte e.V., Thorsten Bullerdiek, Jochen Lahmann, Dr. Thomas Köhler & Transition Town Hannover, Gabriele Rümke & und ihren Mitstreiterinnen, Jo-hanna Joy Müller und ihren Schüler*innen, Axel Kahrs, Steph und dem Team vom Tagungshaus Meuchefitz, Christian Lappe & Susanne Laschütza, dem Öko-dorf Siebenlinden, insbesondere Nicoletta, Ita, Dieter, Julia und Johanna, Prof. Dr. Robin Vanhaelst, Familie Sprenger & Freunde aus Allerbüttel, Rita Dippel, Thomas Vokuhl, Florian Emrich und dem Bundesamt für Strahlenschutz, Dr. Dr. Jens Simon, Herrn Biallas, dem Hickerspace Hildesheim // Birgit auf der Lauer & allen hilfsbereiten Freund*innen, Marika Vives // FAKTOTUM Medienproduk-tion, Andreas Hartmann und unseren try out-Gästen // dem RNK Verlag, insbe-sondere Matthias Hausburg und Andreas Haack // sowie den vielen weiteren Menschen, denen wir auf unserer Reise begegnet sind und die mit Gesprächen, Hinweisen oder Gastfreundschaft unseren Arbeitsprozess beeinflusst haben.

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