Prof. dr.dr.jakob ecker

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Saarlied - Meinen lanrlsleuten 3ewidmet Am grünen Saum der Saar da liegt mein Heimatland, Mein Heim blcibt immerdar, wo meinc Wicge stand. Mein Heim lieb' ich von Herzen, das eiruig mir gefällt, ich sshne mich mit Schmerzen nach ihm aus weiter, weiter Welt. l: Oh, Heimatstrom, so silberhell und klar. Mein liebcs Heim am schönen Strand der Saar. Ihr Fluren, Wälder, Bery und Wiesental, ich 5rüß' euch tausendmal, viel tausendmal, viel tauscndmal, viel tausendmal. I 5o manchar möchte sein auf Wein bekränzten Höhn', dort, wo beim alten Rhein bemooste Burgen stehn. Ich bleib daheim, cs träumen auch Burgen aler Zeit auf unsern Ber3essäuman von alter, alter Herrlichkeit. l:Oh, Hcimatstrom...:l Das weite deutsche land rühmt nach dam altcn Rhein, den sel'gen Moselstrand mit seinem Soldner Wein. Wohl seh' ich gern ihn blinken, er labt mich wunderbar, noch lieber werd' ich trinken mein Tröpfchen von dcr Saar. l:Oh, Heimstrom ... :l Hia wo der Schöpfer hold versenkt in tiefe Nacht, der Kohle schwarzes Gold, der Bergmann zieht zum Schacht. 'Wo sich die Wegc schwärzen entlang dem Stmmeslauf, da rul ich oft von Hcrzen dem landmann zu: Glück aul, Glück auf! l:Oh, Heimatstrom..d Am grüncn Saum der Saar, wo Gott mein Heim mir gab, wo meine Wie3e war, da wüasch' ich einst mein Grab, Leg' ich mich müde nieder, verklingt mein letzter Reim, dann klinget fort, ihr Lieder, irnd grüßet mir meir Heim: l:Oh, Heimatshom,..: I Jakob Ecker, Lisdo4 im Sapt. 1888 komponiert voo Adolph Reckzeh, Op.282 Prof. Dr. Dr. fal«ob Ecker (1851 - 1912) - der große Theologe, Bibelverfasscr, Buchautor und Heimatfreurd aus Lisdorf Cedenkvortrag von Dr. Thomas Schmitt zum 100. Todestag Herausgeber: Verein für Heimalkunde Lisdorf e.V

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Saarlied - Meinen lanrlsleuten 3ewidmet

Am grünen Saum der Saar da liegt mein Heimatland,Mein Heim blcibt immerdar, wo meinc Wicge stand.Mein Heim lieb' ich von Herzen, das eiruig mir gefällt,

ich sshne mich mit Schmerzen nach ihm aus weiter, weiter Welt.

l: Oh, Heimatstrom, so silberhell und klar.Mein liebcs Heim am schönen Strand der Saar.

Ihr Fluren, Wälder, Bery und Wiesental, ich 5rüß' euch tausendmal,

viel tausendmal, viel tauscndmal, viel tausendmal. I

5o manchar möchte sein auf Wein bekränzten Höhn',dort, wo beim alten Rhein bemooste Burgen stehn.

Ich bleib daheim, cs träumen auch Burgen aler Zeitauf unsern Ber3essäuman von alter, alter Herrlichkeit.

l:Oh, Hcimatstrom...:l

Das weite deutsche land rühmt nach dam altcn Rhein,den sel'gen Moselstrand mit seinem Soldner Wein.Wohl seh' ich gern ihn blinken, er labt mich wunderbar,noch lieber werd' ich trinken mein Tröpfchen von dcr Saar.

l:Oh, Heimstrom ... :l

Hia wo der Schöpfer hold versenkt in tiefe Nacht,

der Kohle schwarzes Gold, der Bergmann zieht zum Schacht.'Wo sich die Wegc schwärzen entlang dem Stmmeslauf,da rul ich oft von Hcrzen dem landmann zu: Glück aul, Glück auf!

l:Oh, Heimatstrom..d

Am grüncn Saum der Saar, wo Gott mein Heim mir gab,

wo meine Wie3e war, da wüasch' ich einst mein Grab,

Leg' ich mich müde nieder, verklingt mein letzter Reim,dann klinget fort, ihr Lieder, irnd grüßet mir meir Heim:

l:Oh, Heimatshom,..: I

Jakob Ecker, Lisdo4 im Sapt. 1888komponiert voo Adolph Reckzeh, Op.282

Prof. Dr. Dr. fal«ob Ecker(1851 - 1912)

- der große Theologe, Bibelverfasscr,Buchautor und Heimatfreurd aus Lisdorf

Cedenkvortrag von Dr. Thomas Schmitt zum 100. Todestag

Herausgeber: Verein für Heimalkunde Lisdorf e.V

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100. Todestag von Prof. Dr. Dr. fakob Ecker am 17.11.2012

Aus Anlass des 100. Todestages von Prof. Dr. Dr. lakob Ecker führte derVerein [ür Heimakunde Lisdorf e.V mit Unterslützung der großen LisdorferEcker-lamilie am 17 November 2012 in der Hans-Welsch-Halle in Saar

Iouis Lisdorf zu Ehren des größten Lisdorfers eine würdige Gedenkleierr-lur, h. Npben ldmili"ndnschöriS.n dus Dculschland. Öslcncrch. I runLrpich

und Luxemburs waren auch viele Lisdorfer und Ecker-Bibel-lreunde vonnah und fern zu der Cedenkleier gekomman, so dass die große Veranstal

tungshallc bis aul den leizter P]aiz Sefüllt war. Lediglich die geladenen Ver-

treter der Kath. Ambkirche fehllen, was der Feier aber keinen Abbruch tal.

Sowohl die Vorberichterstallung als auch der Berichl über die Gedenk{eierin der Saarbrücker Zeituns waren der Bedeuiung und dem Lebenswerkvon Pro[ Ecker angemcsscn.

Auf Vermittluns des in München lcbenden Lisdorfers, Dipl.-lnS. VictorSchmitl, hielt dessen Nefle, Dr. Thomas Schmilt, Diplomai im Auswärti3enAmt in Berlin, die Cedenkrede, die mit viel Zustimmung und Beifall ar-rfge,

nommen wurde. Au[ vie]fachen Wunsch haben wir die bemerkenswerleRede mii Zustimmung des Referenlen abdrucken lasscn, um sie einem Srö-ßeren Kreis zugän3lich zu machen. (hg)

Zur Person Dr. Thomas Schmitt geboren am 18.5.1959 in Mainz, aufge-

wachsen in Überlingen am Bodensee, lebt derzeii in Berlin. Sludium derVerwaltuogswissenschaften in Konstanz, Promotion zum Dr. rer. pol. inKöln. 1988 Einkitt in den deutschen Auswärtigen Dienst. Dienstposten:Bonn, Belgrad, Cenf, Sarajevo, Berlin und Mexiko, zuleizt als DeutscherBotschafter in Podgorica, Montenesro, und als Ständiser Vertreler des Ge-neralkonsuls in Sao Paulo. Seit 2011 Leiter des Auslandsschulreferals des

Auswärtigen Amtes in Beriin. lm vorliegenden Artikel hal der Verfasser aus

schließlich seine persönliche Ansicht wiedersegeben und nichl die des ALrs

wäriigen Amtes.

Gedenkvortrag

Als Kind stand ich. wenn ich meine Croßeltern in der Provinzialstraße in

Saarlouis Lisdorf besuchte, oh vor einer Serahmlen Urkunde. Ich habe sie

nie versessen. ts war ein handschrilllicher laleinischer Brief, den ich damals

nicht übersetzen konnte. Er interessierle mich mehr als das Obst, das imEllernhaus meines Vaters immcr auf dem Tisch sland und das meine Groß-multer [ür mich schälen wollte. Es war der Dankesbriel eines römischenPapstes an einen mir damals noch unbekannten, lange toten Verwandten.An Professor Jakob Ecker.

Meine Lisdorfer Croßmutter välerlicherseils, Maria Magdalena Eckcr, haileals junges Mädchen längerc Zeil im Haus von fakob Ecker in Triar ver-bracht. Den Grund dafür erkläre ich später. Jakob Ecker war jemand, densie sehr bewunderle, einfach: da ,,Unkel", so als ob er der einzige Onkel in

der Familie Sewese! wäre.

Nach dem Tod meiner Croßellern erbte ich eine Papicrrolle. Zr-r Beginnhalte ich sie nicht Senauer untersuchl. Das tat ich ersl später. In der Rollewaren zwei Urkunden- Die ersie war cine Promoüonsurkunde aus Bonnaus dem Jahr 1879, die zweile eine Promotionsurkunde aus lreiburg aus

dem Jahr 1895, 14 fahre später. Mit der ersten Urkunde promovicrle fakobEcker in altsemilischen Sprachen, mit der zweilen ln Theologie.

Mir war als lugendlicher nicht bewusst, welche Rolle .da Unkcl" {ür meineeisene Familie Sespialt hal. Und auch nicht, welche Rolle er im ausgehen-den 19. fahrhundert, in der Zeit des Kirchenkampfs, in Münster, in Trier,

im Saargebiet in der Regional- und der deutschen Zeiigeschichte einnahm.Mit seinen Slärken und auch mit seinen zeit3ebundenen Be3renzungen. lnzwischen ist mir klar: wir solltcn ihn und sein Wcrk. kotz oder vielleichtsosar wesen aller Zeitgcbundenheit, nichl vcrsessen.

lakob Ecker war ein Bauernsohn. Geboren wurde er am 27 lebruar 1851

in l-isdorf, als jüngstes von 9 Kindern, in einem bescheidenen Haus an derEcke Croßstraße/Prol Ecker Straße. Seine Eltern waren Nikolaus Ecker

und seine Ehefrau Barbara geb. Stuiz, beide aus Lisdorler Familien.

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Die Kindersterblichkeit war damals hoch. Fünl seiner Geschwisler warenbei der Ceburt oder kurz danach gestorben. Aber diese gefährlichen fahrehai der kleine lakob überlebl.

Von 1857 bis 1861, vier lahre lang, besuchie er die Volksclule in LisdorlDanach nochmals vier Jahre die höherc Bürgerschule in Saarlouis, die sichspäter,,Humanislisches fungen-Gymnasium" nannle. Dann wurde seinenEltern und Fördcrern im Dorl vor allem dem Lisdorfer Pfarrer GoühardPrinz, klar, dass es sich bei Jakob um einen geistig besonders hochbegabten

lungen handelte. Sie schickten ihn mit Hilfe der Kirche nach Trier aufs Internal.

1865 bis 1871 besuchte er dort das Friedrich-Wilhelm Gymnasium. Dortbegann er, Hebräisch zu lernen, denn er wollte katholischer Priester wer-den. lm Alier von 20 legte er im Cründungsjahr des Deutschen Reichessein Abitur ab. Die Teilnahme als preußischer Unterlan am deutsch-fran-zösischen Krieg 1870/71 war ihm ersparl Seblieben.

Von 1871 bis 1874 siudierte er Theologie und Philosophie am SeminariumClementinum, dcm Priesterseminar von Trier. Das darauf folgende Som-mersemestcr studiede er Theologie und semitische Sprachan (in unseremheuiigen Sprachgebrauch im Wesentlichen: Althebräisch) in Bonn, dannwar er wieder zwei Semester in Trier

Am 28.8.1875, im Alier von 24 fahren, mitten im Kulturkampf zwischenkatholischer Kirche und prolestanlisch dominiertem ncuen preußisch/deutschen Kaiserreich, empfing er im Hohen Dom zu Trier unter dem kon-servativen Bischol Matthias Eberhard die Prieslerweihe.

Aber in Trier blicb er danach nur noch wenige Wochen. Seine l-eidenscha[t

waren die alten Sprachen. Er siudierte im Winleßemester 1875/76 senilische Philologie an der damals französischsprachisen Universität vorrLöwen in Belgien. Dann studierte er von 1876 bls 1879, also noclrnralssechs Semester Iang, Theologie und semitische Philologie an d,:r Iiir:drich-Wilhelms-Universität in Bonn.

lm März 1879 wurde er an der Universitäi Bonn zum Doktor der Philo-sophie promovierl, zu einem eher technischen literalurwissenschaftlichenThema.

Schon gul ein Semester später, am 29. November 1879, mit 23 lahren, ha-

bililierte er sich an der königlichen theologischen und philosophischenAkademie in Münster in Westfalen. Aus ihr ging 1902 die staalliche preußische Universität Münsler harvor Anschließend erhielt er von dieser Akademie einen Lehraultrag a1s Privatdozent Iür semitische und orientalischeSprachen und Exegese, d.h. Iür die Auslegung der Bibel.

Wissenschaftliche Auseinanderseizungen mit dem OrientalislikprofessorCustav Bickell, der selbsl seit 1871 als Professor in Münster Iehrte und diebis ins Persönliche hineinreichten, verhinderten die anseslreble Prolessur

Jakob Eckers in Münsier

Bis dahin verlief die akademische Karriere Eckers unauffällig. Aber dann

Seriet er in die Untiefen der innenpolilischen Auseinanderseizungen des

neuen deutschen Kaiserreichs.

Ein zuersi zum Protestanlismüs, dann züm Kaiholizismus konvertierter rumänischer fude namens Aron Brimann hatie unier dem Titel

"Judenspiesel"1883 ein Buch geschrieben, das sich in einer grob enlstellenden Weise mitangeblich anlichrisllichen Passagen des "Schulchan Aruch", einem Teil des

1älmuds, beschälti gte.

Zum Hintergrund muss man wissen, dass der Tälmud wie uns heutige jüdisch'theologische Quellen crklären - häufig mil dcm Miliel des Diskurses

arbeitet. Dabei werden oft bewussl unhaltbare Thesen in die Diskussiongeworlen (2.8.: ,Nichtjuden sind keine Menschen"), um sie anschließendim Dialo3 zu widerlegen. Dem jüdischen Clauben ablehnend eingestellte

Menschen haben lrüher olt solche provokanten Thesen des Talmuds verwendet, aber die darauf folgenden Anlithesen übersehcn oder verschwie-gen, so dass ein Ialscher Gesamieindruck des Talmuds und der jüdischen

Religion entsleht.

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Der Taimud ist nicht ein relativ zusammenhän3ender Täxt wie die chrislliche Bibel, sondern eine Sammlung aus vielen Texten und unlerschiedlichenUberlieferungen, die sich leilweise widersprechen, und deshalb ein sehrschwer zu fassendes Werk. Ende des 19. fahrhunderts Sab es noch keinalange Tradition der BeschäftiSunS moderner textkritjscher chrisllicher Wis,senschaftler mit dem Talmud. In einigen Verölfentlichungen wird fakobEcker als einer der exponieriesten Vertreter des katholischen Anti-Talmu-dismus bezeichnet. In unserem Verständnis war er aber trolz seines Hebräischsludiums wohl kein sattelfesler Talmudexperte. Das konnte er wohlauch gar nicht sein.

Noch im fahr 1881 kam es wegen der Veröffentlichr-rng von Passagen des

,Judenspiegels. vor dem Land3ericht in Münsler zu einem Verleumdun3s-prozess. Der veranlworlliche Redakteur des "Wesifälischen Merkurs", Hoffmann, war wegen ,Aufwiegelung der christlichen gegen die jüdische

Bevölkerung" angeklagt worden. Der frisch habilitierle lakob Ecker erhieltvom Landgericht den Auftrag, ein Cutachten über den Inhalt des lalmudszu crslellen. Der jüdische Seminarleiter Abraham Treu erstellte das zweitcCuiachten. Ob die katholische Kirche Ecker als Experien lanciert hat, darüber können wir nur spekulieren. Er hat später Seschrieben, er selbst habesjch niemals nach dem Cutachten Sedrän3t.

Ecker gab das Cutachten, mit dem er sich aus einer kalholischen Sichl kri-tisch mit den Siitengesetzan des |udeniums auseinandersctzte, lach Pro-zessende 1884 unier dem Tilel "Der fudenspiesel im Lichta der Wahrheil"als ei3enes wissenschaftliches Werk heraus. Es wurde nach seinem Todvon politisch seh. weit rechts stehender Seiie in säkular-antisemitischer Alrsicht neu aulgelegt und mit ainem hctzerischcn Vorwort versehen. Gegendiesen Missbrauch konnte Jakob Ecker sich nicht mehr wehren. Er warlange tol, als sich in Deuischland der Nationalsozialismus formierlc, dcrunser Land später zum Holocaust [ührte.

Ecker selbsi äußert sich klar zum Thema des Antisemilismus. Ziiat aus demVorwort zu seinem Cutachlen von 1884',,Die fudenhetze ist mir zuwidcr,und an der anlisemitischen Bewegung habe ich mich bis jetzt in kcinerWeise beteiligl, und diesan Standpunkt werde ich auch in Zukunlt vertreten,

um nicht weiter von dieJer Sefährlichen Slrömun3 fort3erissen zu werden."Eiwas später im Vorworl sagt er: "lch werde hier den fudenspiegel einlachals litterarisches Produkl betrachten, mein Ziel isl eine wissenschaftlicheNntlk.

Das Zuslandekommen des Ecker Culachtens ist von vielen Unklarheitenund Widersprüchen umgeben. Die Quellenüberlieferung ist nicht gut. Vielist im Zweitcn Weltkrieg in den Bibliolheken von liier verbrannt. Vicle Se-

kundärquellen haben ollensichllich voneinander abgeschrieben. Es war dieZeit des ,,Kirchenkampfs" unter Bismarck. Die polilische Atmosphäre derZeit war völlig vergiftet. Die kaiholische Kirche sah sich im Abwehrkampfgegen den preußischen Staat unter Bismarck und gleichzeitig ge3en die politischen ldeen des Liberalismus. Manche führende Liberale in Deutschlands

waren damals iüdischer Herkunlt. Sie wurden von der kalholischen Kirchenicht w€Sen ihrer relisiösen Herkunll, sondern wesen ihrer LiLeralität ab-gelehnt. lntrigru n und persönliche Verunglimpfungen waren allseits an derTagesordnung. Unter solchen Umständen ist die Wahrheit nichi einfachherauszufinden schon gar nicht nach fast 110 fahren-

Quellen, die ich Sesichlet habe, äußern den Verdachl, dass nicht Lcker,sondern der Verfasser des

"Judenspiegels", Brimann selbst, das Cutachten

geschrieben habe. Ecker hätte nur seinen Namen und Tiiel herseseben.Beide kannten sich persönlich, Eckerfeinde unterstellten ein enses persön-

liches Verhältnis zwischen beiden. Allerdings sagte Ecker später aus, er habe

Brimann erst nach Verfassung des Cutachlens kennen gelernl.

Eine verdienstvolle protestaniischa Theologin, die später züm Judentumübersaireien ist, Hannelore Noack, äußerl sich in ihrer Promolion 2001sehr kritisch über Eckers Rolle. Aber auch sie findei in der Lileratur, dieich gefunden habe, Widerspruch, und ihr wird Einseitigkeit vorgeworfen.Die Dinge bleiben unklar.

Frau Noack zitiert die Quclle eines Hauplbelastungszeugen aus der Zeil,den ebenerwähnlen Prol Bickell, der behauptet, dass Ecker selbst kein ein-ziges Wort Hebräisch versland. Mir erscheint das höchst unslaubwürdig,denn wenn man jahrelang eine Sprache studiert, so wie das Ecker nach-

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weislich Selan hat, dann kann man - bei allen denkbaren Verständnisschwierigkeiten - diese Sprache doch zumindesl lesen und überselzen!

Ein abschließendes Urteil über lckers Rolle im Verleumdungsprozess umden ")udenspiegel" ließe sich wohl nur nach weileren Sludien der hruule

erhaltenen Quellen fällen. lch würde wünschen, dass sich eines Tages einHistoriker fände, der im Rahmen einer MasteF oder Doktorarbeil diesenDingen nach3ehl. Dann wüssten wir vielleicht mehr Dass Ecker ein Anti-semit in unserem Verständnis war, ist durch die Ouellen jedenfalls nichtbewiesen.

Nicht nur Eckers eisenos Wort slehl gegen dan Aniisemilismus-Vorwurf,sondern auch das, was meine Croßmutter auI krilisches Befragen nach dem2. Weltkricg meinem Onkel Victor Schmitt dazu berichtete. Nach den Wor-ien meiner Croßmutter ist im Haus von Jakob Ecker in Tiier in ihrer Ge-

Senwart nie ein antisemitisches Wort gefallen.

Aber wir sehen als Menschen, die durch die kolleklive Erfalrrung des 2.

Weltkriegs gegangen sind, viele Dinge mit anderen, kritischeren Augen als

Jakob Ecker 1884.

Diese Ceschehnisse sind in Wikipedia verkürzend und dadurch verfäl-schend wiederyegeben. Dort wird behauptet, cr sei ein Arlisemit gewesen.

Und das ist in dieser lorm falsch!

Für die Zeil nach der "fudenspiegel"-Affäre gibl es bis zu seinem Tode kein

einzigcs Zeichen für irgendeine politische Betätigung Eckers. Er war einMann der Bücher

Im Großraum Tiier, also in Eckers weilerer Heimal, war die LaSe währenddes Kirchenkampfs besonders ansespannl Scwesen. Dort wurde der Kirchevon Cesetzes wegen das Schulwescn genommen, das sie bis dahin dominiert halte. Die Kirche wollle das lanse Zeil nicht hinnehmen. In der Diözese Tiier saßan Ende der 70er fahre des 19. Iahrhunderis 20 7o derkatholischen Priester wegen "Widerstands

gegen die Staatssewalt" im GeIänSnis.

1881 wurde der im Elsass bei Colmar geborene Michael Korum vom Papst

gegan den Willen des dortigen Domkapitels zum Bischofvon Trier berufen.Er war zuvor Pfarrer für die französischsprachige Kirchengemeinde imlvlünster in Straßburg gewesen. Korum wurde zur treibenden Kraft Iür dieNeuordnung und Be)ebung der Diözcse Trier nach dem Kultr-rrkampl

lm November 1886 berief Bischof Korum Professor fakob Ecker an das

frisch wiedereröffnele Priesterseminar von Trier. Das Seminar war zuvorwährend des Kulturkampfs zwischen 1871 und 1886 geschlossen gewe

sen.

Wie Korum war er ein überzeugler, kämplerischer Kalholik. Am 25.11.1895promoviertc Ecker an der Universilät Freiburs im Breissau in Theologie.Für Ecker war es eine große Auszeichnung, zu Korums enssten Mitarbeiternzu gehören. Er blieb bis zu seinem Tode ordentlicher Professor [ür semitische Sprachen und Exegese des Alten Teslamenls am Priesterseminar Trier.

Ecker organisierle die Syslematik der Bistumsbibliothek Tiier Die Biblio-ihek hal seine Systematik bis 1986 beibahalten. Er war auch Religionslehrer an der Casparischen Anslali - späier Hildegardisschule - zu Trier fakobEcker war nicht nur überzeugter Katholik, sondern auch ein überragenderDidaktiker. Vielleicht war das sogar seine Hauplstärke.

Über die Deutsche Bischofskonlerenz in Fulda hatte Ecker 190] den AuI-trag zu einer Neuübersetzuns der Bibel erhallen. Seine katholische Haus-bibel in drei Bänden kam zwischen 190J und 1905 auf den Markl. AlsReligionslehrer bearbeitete er eine neue, didaktisch hervorragende ,,Schulbibel", die 1906 herauskam und bald in den meisten deulschen Diözesenim Schulunter.icht einseführt wurde. Danach verölfentlichte er 1907 einenBibelkommentar und 1908 ein gelelutes Lexikon ,,Porta Sion" sowie die

,,kleine katholische Schulbibel", dann das mystische Handbuch "lmmanuei".

Sein Hauptwerk, die katholische Hausbibel, wurde auch lange nach seinemTod bis 1957 auf Deulsch nachgedruckt und in zahlreiche andere Sprachenübersetzt, darunier viele europäische. In den 80er lahren des 20. lahrhunderts kamen weitere außereuropäische Sprachen hinzü.

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Ecker halte die Bibel völlig neu übersetzt. Entscheidend für den Erfolg sei

ner Ubersetzuns waren die Syslematik, mit der er artreitete, die SelrolleneTextauswahl und die [ür seine Zeilsenossen so Sut verständliche Ausdrucksweise. Seine Bibelausgaben beendelen in Deutschland die lanse in derkatholischen Kirche üblichen BibelunterweisunJ{en mii naiven Urn-schreibunsen, die sich vom Urtcxi des Alten und Neuen Testamenls entfernlhrl nn. SlallJc".en bol.n si. tl.r. Worl dcr BiLcl in dircklr.r i Lcr\etluns.Das war seine ei3enlliche Leislun3.

Illuslrierl wurden seine PrachlAusgabcn der Bibel mit damals hochmo-dernen Jüsendstil-Bildern des Münchner Künstiers Philipp SchumacherDiese den Zeitgeschmack trelfenden Illuslrationen waren ein weitererCrund für seinen Erfolg.

Ich erinnere mich, dass ich als Kind von meinen Eliern in das CutenbergMuseum in Mainz geführt wurde. Nicht ganz ohne Slolz zeiste! sie mir,dass im selben Bereich wie die alte Cutenberg-Bibcl auch die ,,Ecker-Bibcl"aussestellt war Seine Nummerieruns der Kapitel, so saglen sie mir damals,

sei eine große vissenschaftliche Leistung und ein Vorbild für alle modernenBibeln.

Der Katalo3 der Deutschen Nalionalbiblioihek cnthäll 112 Veröffentlichun-gen von Pro[. Ecker, in der Mehrzahl Bibelwerke und religiöse Schriiien.Zwei davon beschäfligen sich mit dem )udenlum - das schon erwähnteGuiachten zum "Judenspiegel" und eine,,Siitenlehre der luden Auszug

aus dem Talmud." Ecker übersetzte Werke aus dem Französischen und dem

Spanischen. Er schrieb einen Cedichtband namens "Lilien im Felde". AlsDichter des Saarlieds im Cedichtband ,Knospen" von 1889 erreichte er

hohe regionale Bckanntheit.

Sein Lied ,,Am grünen Saum der Saar" zeigt, wie sehr er sich dort zuhause

fühlte.

Am grünen Saum der Saar, da liest mein Heimatland.Mein lleim bleibt immerdal wo meine Wiege stand.Mein lleim lieb ich von Herzen, das einzig mir gefällt,

ich sehne mich mit Schmerzen nach ihm aus weiter weiter Well.

Oh, Heimatstrom, so silberhell und klarMein liebes Heim am schönen Strand der Saar.

Ihr Fluren, Wälder, Berg und Wiasental, ich grüß' euch tausendmal,viel tausendmal, vial tausendmal, viel tausendmal.

Die Saarbrücker Zeitung hat uns in einem Artikel am 2. Novembcr 2012in der Saarlouiser Rundschau daran erinnert. dass er auch den Text [ür den

"Saarlouiser Marsch" schrieb, eine Art Hausmarsch Iür das JOer Infante-rie-Regimenl Craf Werder in Saarlouis. Er war lanse nicht mehr zu hören

bis er im Mai 2012 vom Heeresmusikkorps 500 erslmals wieder gespieltvr'urde, zul Erinnetung an die Gründung des Resimenls vor 200 Jahren.

Von Wissenschaft und Literatur zurück zur Familiensaschichte. Meine Lis-dorfer Croßmutter Maria Ecker fiel nämlich an einem Iür sic schickalhal1enTag im Jahr 1906 im Spiel mit ihren Freundinnen hin und stürzle tief eine'lreppe hinunter Die Folge war ein - wie man heute diasnostizieren würde

Trümmerbruch im Ellenbqengelenk.

Es gab damals keine Mfulichkeit einer Behandlung in Lisdorf oder Saar'louis - ganz davon abgesehen, dass meine Uryroßeltern daIür gar kcin Ver'mögen Sehabt hätten. Krankenversicherungcn gab es noch nicht. für einßauernkind war die sich abzeichnende körperliche Behinderung eine Katastrophe. Wie hätte es mit der Behinderung eines Täges heiraten und selbsteine gutc Bäucrin abgeben können? In ihrer Not wandten sich die Elternan Marias Onkel, an Pro[ Jakob Ecker. Er kannle einen fähigen jüdischen

Chirurgen in Trier, Prol Lucas, der helfen konnte. fakob lud Maria zu sichzur Behandlung ein.

Die junge Maria blieb so über längere Zeil im Haushalt ihres Onkels |akobin Trier Sie wohnte bei ihm im Priesterseminar und wurde nebcnbei immerwiedar opariert. B€sleitet wurde sie während ihrer Aufenthalte in Trierrneisl vofl ihrer unverheirateten Lisdorfer Tänte Margaretha - genannt,

Mimi -, die dafür bekannt war, dass sie auf der Reisc im ZuS in einemKorb immer unnötise, slrens ricchcnde Käsebrote mit sich nahm. Mariawar das peinlich. In Trier wartate viei besseres Essen auf die beiden.

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,Da Unkel" bezahlle die Operalionen- Maria wurde ein Coldnagel implan-tiarl, der das beschädiste Gelenk unterstützte. Der Nagel erlauble ihr, den

Arrn wieder zu benützen, auch wenn sie manche motorisch schwierise

Dinge niemals wieder erledigen konnle. Den Nagel zeigte sie ihr Leben

lang niemand Fremdem vor. Sie trus ihn aber bis zu ihrem Tod in der Haut

sichtbar im Arm.

ln Tricr gab es eine weitere Lisdorferin, Berta Hopp, die erste Frau aus dem

Dorl, genauer' aus dem Orlsteil Holzmühle, die studiert hatte Llnd anschlie

ßead Gymnasiallehrerin wurde. Bcrta Hopp wurde Lehrerin. Sie war, wienebenbei auch Ecker, an der Casparischan Anstalt, der späteren Hilde3ar-

disschule, einer kirchlichen Mädchenschule in Trier tätig und war mit |akobEcker gut belreundet. Zwei Lisdorfer im Exil, sozusagen. Sie stand ihm bei

seiner Ubersetzungsarbeit der Bibel zur Seite-

Bcrta Hopp halI auch der junsen Maria. Sie kümmerle sich um ihr schuli-

sches Fortkommen. Sie sorste dafür, dass Maria während ihrer Auienthalie

in Tiier eine Hauswirtschaftsschule besuchtc, damals keine Selbstverständ-

lichkeil für ein Mädchen vom Lande.

Die liierer Zeil meiner Großmutier SinS unsefähr 1909, mit 17 lahren, zu

Ende, als sie mit Beria Hopp au[ Kosten ihres Onkels ]akob nach Lourdes

pilsern durlte. Versessen hal sie diese Zeil nie. Viele der persönlichen ln

formationcn, die wir über Jakob Ecker haben, stammen von ihr-

lakob Ecker war Zeii seines Lebens lreuer Lisdorfcr. Er kam heim, wann

immer er freie Zeit hatte. Er war musikalisch, sans Serne mit einar mächligen Bassslimme und spielte Bratscha. ln Lisdorf dirigierte er von 1889 bis

1891 den Männergesangverein 1859, z\1 dem er Zett seines Lebens einc

ense Beziehuns plle3te.

Auch dazu eine kleine geschichtliche Anmerkung: Diese Männerchöre hat.

ten damals eine ganz andere soziale Funktion als heute. Sie waren polilisch.

Ncben geistlichen waren späteslans seit 18i0 valerländische, deutsche Lje

der die Mode der Zeit geworden. Aber Jakob Eckcr war viel weniger an

der polilischen als an der musikalischen Seite dieser Freizeitbeschäfti5r-rng

inleressiert.

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lrr Umgang war Professor Ecker eigen. Er lebte in Daueriehde mit demdamaligen Lisdorfer Pfarrer Wehn, der wiederum den Ru[ hatle, ein Auio-krai und jähzornig zu sein. Wehn ließ Ecker jedenfalis nichl die Sonntags-

rnesse in Lisdorf iesen. Das konnie er nur in Saarlouis lun.

Als echter Lisdorfer Bauernsohn liebte er Tiere. In Trier war die Tierhaltungnicht ganz so einfach wie auf dem Dorf. Meine Croßmutter erzählte aberspäler ihren Kindern, dass er man Slaubt es kaum einen Papageien,r:inen Hund namens Charlie und [ür eine Weiie ar-rch einen A{[en hielt.Vom Papagei wissen wir etwas über lakob Lcken Lebensweise. Der Pa-

pagei konnte nämlich sprechen. Er sagte sehr gerne, "Gelobl sei fesus Chris

lus". Er konnte lange, gelehrle Sprüche aufsagen. Außerdem mochte derPapagei - abends gerne fluchen.

Das führte Professor Ecker einmal in eine ungewöhnliche LaSe bei BischofKorum. Er stellte ihm den Papagei vor und brachte ihn zum Sprechen. Aberslall des gelehrten Spruchs sagie dcr Papagei iaut zum Bischol ,,Scher' Dichwe3, Du Schweinehünd-' Man kann sich vorstellen, wie peinlich das Ecker

Sewesen sein muss Ein Professor des 19. fahrhunderts hatte seine feslenVorstcliunsen von Anstand und von Obrigkeit. Aber Lcker hal die Ceschichte späler lachend in der Familie weitererzähll. Ceschadet hat sie ihmnichl.

Der AIfe hatle andere Qualiläten als der Papagei. Die wichligste er konnlef-cker von innen die Haustüre öffnen, wenn der Hausdiener nicht da war.Untereinander waren die drei Tiere sich nichl immer Srün. Dem Papageirvurden manchmal die Schwanzfedern ausgerupft. Dann lag der Schwanzwie eine bunte Blindschleiche auf dem Boden und erschreckte anwesendeKinder. Wegen schlechter Manieren ünd nachgewiesener sozialer Unver-träglichkeit (wie wir das nennen würden) musste der Affe bald wieder ab-

3eschafit werden.

Maria war so begeistert von ihrem Onkel und seinen tierischen Begleilern,dass sie ihm jedes Mal, wenn er kam, zu Fuß über die Saar nach Ensdorfzum Bahnhol enlgegenlief. Und er kam öfters, nicht zuletzl, wail er die Tierewährend seiner Reisr:n hei der Familie rnlerhrachte

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Page 8: Prof. dr.dr.jakob ecker

Ecker war eine Person des wir würden heute sagen liierer Eslablish-ments. Er wurde ofi zu VorlräSen einseladen und gab selbst welche. Er warein glänzender Redner, konnle Sut zeichnen und malen, und er war, ne

benbei, ein Weinliebhaber

Am 4. November 1905 erhieli lakob Ecker vom damaligen Papst Pius X.

aus Rom ein Dankschreiben [ür seine wissenschaltliche Arbeit. Das ist das

Serahmte Scheiben, das ich als Kind im Haus meiner Croßeltern so inte

ipssicrl bclrar hlt l habc. d.rs. mir Jin lusl aul Y-rndarincn Lrnd Aplcl vcr

sins.

Heuic weiß ich, was in dem Schreiben stehl. Ich zitiere, elwas Sekürzt:

,,Dem geliebten Sohn, Herrn Dt lakob Ecker, Cruß und apostolischerSegen. Gerne danken wir Dir aus unserem Sanzen Herzen w,zgen cles

gelungenen Werks der biblischen Ceschichle, in clem Du mit treffendenWorten die Heiligen Schriften in volkstimLicher Sprache zu einemCesamlwerk zusammensefassl ünd mil Seeigneten Anmerkungen aus-

Sestattet hasl. Es gibt niemanden, der nicht ,2insiehl, welch großenNulzen diese Geschichte hat, um clen Glauben in den katholischcnFamilien zu mehren. Daher schenken wir Dir als Zeichen unseres

dankbaren Herzens und Wohlwollens unseren immerwährcnden apos'tolischen Segen."

Wicder zurück zu seinem Werk' fakob Eckcr wurde zum seit Martin Lulherwohl ül,prli,usandsrcn und crlolgrcich.lcn Ülrr.clzcr dcr Bil-rl in r]ip clcut

sche und indirekt in andere moderne Sprachen. Er vollzo3 für die katholische Kirche in Sewisser Hinsichl das nach, was Marlin Luther [ür die

Proteslaoten schon sehr viel früher Setan hatte dem Volk so aufs Maul zu

schauen, dass es sich in den Texten dcr ßibel wiedererkennen konnie.

Ershrbam 1Z November 1912 viel zu früh - mit 61 in Trier an Diabeles,

die man damals noch nicht wirksam behandeln konnte.

Beerdigt wurde |akob Ecker auf dem Heimatfriedhof in Lisdorf, ganz so,

wie er sich das in der letzten Strophe seines Saarlieds Sewünschi hal.

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Am grüncn Saum der Saar,

wo Coti meifl Heim mir Sab,wo meine Wiese war,da wünsch' ich einst mein Crab.

Leg' ich mich müde nicder,verklinst mein letzter Reim,

dann klingct fort, ihr Lieder,

und Srü߀t mir mein Heim:O Heimatstrom. o Heimatslrom.

Nach dem Ende der für Deutschland so verheercnden Nazizeit wurden sovohl die Straße, in der Jakob Eckers Ceburtshaüs sleht, als auch die Grundschule Lisdorl nach ihm benanni.

lch empfinde es als Glück, jemanden wie fakob Ecker zu meinen Vorfahreninr weiterel Sinne zu zählen. Nicht elwa, weil ich ihn als berühmtes Fami'liru nmilglied in Anspruch nehme. Das wäre zu einfach gedacht. Sondern,weil ich denke, dass uns naheslehende Menschen wie er - im Guteo wieim Zweifel als Vorbilder llir ei3ene Lebensmustd und für dabei beste

hende Cefahren dienen können.

Das Gedenken an Leute wie ihn kann uns helfen. unser Leben besser an

Werten auszurichlen. Es hilft uns auch zu begreifen, dass unser aller Han-dcln zeitgebunden sein kann. Über den Tellcrrand zu schauen, ist wohl nurwenigen Hellsehern und Heilisen vorbehalten. Und einen echten Heiligenlrabe ich in unsercr Familie noch keinen enideckt.

[)ass Jakob Ecker eine Person ist, von dem wir für unser Leben sehr vielIrrnen können daran hege ich nicht den mindesien Zweifel. Ich hoffe,rlass ihn nicht nur die Lisdorler, die Saarlouisar. Saarländer und derTiiererKlerus, sondern wir alle als Vorbild aus einer schwierigen, für uns aber\,\,ichtisen Zail in Erinnerung hallen werden.