Primargefiige, Bioturbation undMakrofauna alsIndikatoren ...schungsvorhaben VOrderostfrie;ischen...

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~ rJ2ry 155 Senckenbergi~na mar'it. 8 (4/6) 155-169 Frankfurt a. M., 31. 12. 1976 Senckenberg am Meer 342*). Primargefiige, Bioturbation und Makrofauna als Indikatoren 'des Sandversatzes im Seegebiet vor Norderney (Nordsee). I. Zonierung yon Primargefiigen und Bioturbation. HANS-ERICH REINECK, Insritut fiir Meeresgeologieun'dMeeresbiologie.Sendtenberg", Wilhelmshavenl). Mit"1 Tafel, 3 Abbi}dungen und 1 Tabelle. Ube rs,ich't. Vpn 20 m Wasseniefe an aufwiins wurde ein Profil bis hil1auf .zurNiedrigwasser- !inie mii: ungestol'ten Kastengreifer- und KanisterprQben gelegt. Eskimnten 4 strand- parallele nach Wassertiefe g-estaffeheZonen sedimentologisch voneinander urttersmieden werden, die. mit zunehmender Wasseniefe eine deutlime. Abnahme der, Umlagerungs- haufigkeit und des, Sedimenttranspones aufweisen. Die, sedimentologism untersmeid- barei1 Zonen I, III. und IV decken sim weitgehendmit nen yon DQRJEs (1976) festgestell- ten Lebensgemeinimaflen fiir die Makrobenthonten. Zone I liegt zwismenO Und 1,2 m Wasseniefe. 1m weseritlimen wird dam.it das erste faSt strandparallele Vor.suandriffund das Riff tal erfafh. Der Sand ist namdem Median- .wen am grobsten. DerAnteil an Gr()fhippelgefiigen i~t hom, die VerwiihIung ist gering. U mlag-erung findet taglich statt. '. ' Zone1Iliegt 2:wischenl,2 und,3,Om Wassettiefe. Der Medianwert'ist kleiner als in ZoneL In dieser Zone Iiegtdas zweite fast strandparallele Vorstrandriff. Bei ruhigem Wetter finclethier keinSandtransport stan. . In Zone III, zwischen 3,0 unci 7,5m Wassertiefe,liegt die feinsteSaIlclfraktion. In diesee Zone sind Siigezahnriffe ausgebiIdet. Die Vetwiihlung ist hoher als in den, Zonen I undlI. Damitwird eine sehenere Umlagerung clokum.entiert. ' *)341: Senckenbergiana mach., 8 (1/3): 111~153;Frankfurt a. M.1976.. 1) A,m"ri!t: Prof. Dr. Hans-Erim Reineck, Senckenberg-lnstitut, SmleusenstraEe 39 A, D-2940 Wilhelmshaven. ~ F .~ ~ ~ ? ~ ~ ~ ~

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~ rJ2ry 155

Senckenbergi~na mar'it. 8 (4/6) 155-169 Frankfurt a. M., 31. 12. 1976

Senckenberg am Meer 342*).

Primargefiige, Bioturbation und Makrofaunaals Indikatoren 'des Sandversatzes im Seegebiet

vor Norderney (Nordsee).

I. Zonierung yon Primargefiigen und Bioturbation.

HANS-ERICH REINECK,Insritut fiir Meeresgeologieun'd Meeresbiologie.Sendtenberg", Wilhelmshavenl).

Mit"1 Tafel, 3 Abbi}dungen und 1 Tabelle.

Ube rs,ich't.

Vpn 20 m Wasseniefe an aufwiins wurde ein Profil bis hil1auf .zurNiedrigwasser-!inie mii: ungestol'ten Kastengreifer- und KanisterprQben gelegt. Eskimnten 4 strand-parallele nach Wassertiefe g-estaffeheZonen sedimentologisch voneinander urttersmiedenwerden, die. mit zunehmender Wasseniefe eine deutlime. Abnahme der, Umlagerungs-haufigkeit und des, Sedimenttranspones aufweisen. Die, sedimentologism untersmeid-barei1 Zonen I, III. und IV decken sim weitgehendmit nen yon DQRJEs (1976) festgestell-ten Lebensgemeinimaflen fiir die Makrobenthonten.

Zone I liegt zwismenO Und 1,2 m Wasseniefe. 1m weseritlimen wird dam.it das erstefaSt strandparallele Vor.suandriffund das Riff tal erfafh. Der Sand ist namdem Median-

.wen am grobsten. DerAnteil an Gr()fhippelgefiigen i~t hom, die VerwiihIung ist gering.U mlag-erung findet taglich statt. '. '

Zone1Iliegt 2:wischenl,2 und,3,Om Wassettiefe. Der Medianwert'ist kleiner als inZoneL In dieser Zone Iiegtdas zweite fast strandparallele Vorstrandriff. Bei ruhigemWetter finclethier keinSandtransport stan.

.

In Zone III, zwischen 3,0 unci 7,5m Wassertiefe,liegt die feinsteSaIlclfraktion. Indiesee Zone sind Siigezahnriffe ausgebiIdet. Die Vetwiihlung ist hoher als in den, Zonen IundlI. Damitwird eine sehenere Umlagerung clokum.entiert. '

*)341: Senckenbergiana mach., 8 (1/3): 111~153;Frankfurt a. M.1976..1) A,m"ri!t: Prof. Dr. Hans-Erim Reineck, Senckenberg-lnstitut, SmleusenstraEe

39A, D-2940 Wilhelmshaven.

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In.Zone I~, zw!sche~?,5 und 20 m Was~ertiefe, wird der Sand wieder etwas grober.G:oBnppelgefuge smd haufi?, doch deutet die hohe Verwlihlung dieser Zone, verglichenmlt den Zonen I -III, auf emen seltenen Sandtransport, derhauptsachlich wahrend dersehr schweren Winterstiirme stattfinden diirfte. ' '

schungsvorhaben VOr der ostfrie;ischen Dunen-Insel Norderney durchgefiihrt.Die Untersuchungen sollten dazu fiihren, neben den Einzelergebnissen derSedimentverteilung, derSedimentbewegung, der Art und Verteilung des Makro-benthos und seiner Lebensgemeinschaften sowie der Bioturbation in ein'erSynthese einGesamtbild zu entwerfen. /

1m folgenden wird iiber die Sedimentverteilung,die physikalischen Primar-~efiige (Schichtungsarten) und iiber die BiotUrbation berichtet. Das Ziel der

. Untersuchungen war, aus den Ergebnissen auf die Starke der Umlagerungen und'des Transports Schliissezu ziehen.

.

Der Deumben Forschungsgemeinschaft mochte ich flir die finanzielle Hilfe meinenbesten Dankaussprechen.

Absuact.

Box cores and can cores were sampled along a profile running from the 20 m depthcontour to the low water line of the barrier island Norderney/North Sea. Four zonessh.ow~ng an ~ntreasingdegr.ee of bioturbation and a decreasing rate of sediment transportwith mcreasmg water depth have been differentiated. '

Zone I~ located between the tow water line and the 1.2 m depth contour,covers theuppermost bar .and r~nnel' of the shoreface. It is characterized by coarse grained sed i- 'me?tS, prol?°rtlonal high degree of crossbedded megaripples, and low degree of biotur-b:mon. Sediment reworking occurs constantly.

In Zone II -Iocatid between the 1.2 and 3.0 m depth contours, the sediment texturesare Jiner than in zone I. It covers the second bar and runnel of the.shoreface. Duringcalm weather no sedimel]ttransport occurs.

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.

.Zone ~lIis located between the 3.0 ana 7.5 m depth cOiltours. TheS'1nd is propor-

tiOnally fmer and the degree of bioturbation higher than in the zones of less waterdepths.'

.

.In Zone IV located between the 7.5 and 20 m depth cOntours the median size of sand

mcrea~es due .to the reworking process of Pleistocene relict sediments. Crossbedding ofmeganpples IS common; however, the high degree of' bioturbation shows that thet:ansport of sediment occurs only sporadically during heavy storms mainly in winter-time. Z,ones I, III and IV are inhabited by the macrobenthic communities described byDOR}ES(1976).

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Arbeitsweise.

Yon See her 'wurden 1970 und 1973 mit dem Forschungskutter ,,/l.starte" zweiProfile auf die Mitte der Insel zu gelegt und ab 20 m Wassertiefe aIle Tiefenmeter:mfwarts eine Kastengreiferprobe entnommen. Diese Profile wurden1971 ver-vollstandigt durch .Kastengreiferproben mit einem kleineren GeratdurchF. WUNDERLICHmit demKutter "Challenger IV" und durch Kanisterprobenunterhalb der Niedrigwa;serlinie. Um das Relief aufzunehme", wurde ein mitDECCANavigation vermarktes Echograph~nprofilgefahren.,Die oberstell Meterwurden yon Land her mit MeBgeraten und MeBreinen vermessen. Yon den unge-storten Kastengreifer- und Kanisterproben abgezweigte kleinere Probenmengendientenfiir Sedimentanalysen.Die ungestorten Hauptproben wurden zu Relief-giissen verarbeitet, um damit die Gefiige deutlicher erkennbar zu, machen.

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Einleitung und Problemstellung ;. 156Arbeitsweise' ; u .. . . .. . .. 157Hy~rographie u u . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . .~. . . . . . .;. . . . . . .. 157Das Vomraridrelief , . 158KorngrOBenverteilungder Sedimente :.:::::::::::: 159

Die Schidltgefiige , , .' , ' . 160VerteiJung der Gefiige , u; ..::.::::::::: 160Entschidltung und Verwiihlung

"'"''''.. . ... .. 161

Die Zonierung des SedimenttransportS '..::"'''''' 164Schrl' /l en

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Hydrographie.

Einleitung und Problemstellung.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaftunterstutzte dis Schwerpunktpro-gramm "Sandbewegung im Kiistenraum", 1m Rahmen diesesSchwerpunktpro-grammes wurde von den Wissenschaftlern des Senckenberg-Instituts ein For-

Der mittlere Tidenhub betragt vor Norderney etwa 2,4m. Die Tiden tretenzweirnal taglich auf. 'Aus diesem Seegebiet liegen dreiStrornbeobachtungen vor(DHI 1963). Die Wassertiefe an den MeBpunkten betrug 14, 16 und 20 m.Gemessen wurde in allen drei Fallen in 7 mWassertiefe. An alien dreiMeB-

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punktenerreichteder Flutstrom etwas .hOhere Geschwindigkeiten als derEbb-strom. Die Flutstrom-Maxima lagen zwischen 60 und 80 cm/see. Die Ebbstrom-Maxima zwischen 50 und 70 em/see. Die Richtung war bipolar: 900 (Flutstrom-richtung) und 2700 (Ebbstromrichtung). Fur das Oberflachenwasser geben dasOHI(1956) und der Seehydrographische Dienst der DDR (1963) 110-150 emlsec. Maximalgeschwindigkeit an. Diese GroBenordnung wird am' Boden mit .

Sicherheit nur in seltenen Ausnahmen erreicht. 'Der seeseitige Strand ist im Sommer maBiger, rneist aber mittlerer Wellen-

energie ausgesetzt. 1m Winter wird die auflaufende Wellenenergiedurch zahl-reiche Sturmeaus W und NWsehr viel starker.

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Das Vo]:"strandrelief.

De~, Vorstrand s~lieBtsich se~wiirts an den Nassen Strand an (EimeiIung~ach ~UD~RS1967~. ~le Grenze zWIschen beiden Bereichen ist die mitdere Spring-tldemedngwasserltme = Seekarteri-NuH. Auf Seekarten-Null sind auch aileweiteren Tiefenangaben bezogen. Wahrend der AuBenarbeiten warder NasseStrand durch zwei Strandriffe und zwei Strandrinnen, der Vorstrand durch zweiVorstrandriffe gegliedert. Das obere Vorstrandriff reid-He mit seinem Kammwahrend der Niedrigwasserzeidastan die Wasseroberflache heran. Sand wurde-tn~~ a",-h ho; go~;~ gere~ Wette~h"\.. . ..! 1" . \.. TY WT . C .

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tal betrug 1 m. Der Kamm des zweiten Stran~riffs lag in 1,5 m Wassertiefe.Sandbewegungen diirften. dort nur bei groBerenWeIlenHingen stattgefundenhaben. Besonders geschiitzt war das Ia.ndseitig gelegene Riff tal, das bei Niedrig-wasser etwas. iiber 3 mWassertiefe aufwies. Die Kammrichtung der Vorstrand-und Strandnffe war nahezu strandparalIeI. Das jeweilige Westendeder Riffeging in den Strand bzw. Vorstrand iiber,sodaB die Riffe in sehr spitz en Winkelnzur Strandlinie verliefen. Die Strand- und Vorstrandriffe sind auf der topogra-phischen Wattkarte.1 :25000 dargestellt (Forschungsstelle Norderney 1966).

1m unteren Tell des Vorstrands waren in zwei Tiefenbereichen Sandriffe

7'12' 7'16' 1'20'

schrag zur Strandlinie entwickelt (Abb. 1). Die mittleren Tiefen, in der dieKamme dieser Riffeangetroffen ~urden,.betr~gen4 m un~ 9 m. Aus de.r Se~kar~edes DHINr. 89 ist noch ein welteres RIff bel 20m verzelchnet. Da dIe RIffe In4 ~ Wassertiefe wie Sagezahne nebeneinander gereiht liegen, werden sieSage-z.ahn-Riffegenannt (REINECK1963). Bei den Riffen ih 9 mist diese Glei~formig-keit nicht entwickelt.Wie bei den 20 m Riffen kann man nur yon emzelnenzungenformigen Riffensprechen. .

Die 4-m-Sagezahn-Riffe sinddeutlichvor de? Inseln~orde:ney, Langeoogund Spiekeroog entwickelt. Sie sind SW-~ genchtet und 1m Mittel etw.a 1 ~m

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Dle RIffean \U ~ ~ UYJ.a.l..u..." -bei 9 m und 20 m verlaufen dagegen im rechten Winkel dazu, Damlich SE-NW.Sie sindzudem erheblich Hingeralsdie Riffe in 4 m Wassertiefe. Wird zu der20 niLinie auf den Peilplanen desDHI(Nr. 3-6, JuistlWangerooge) noch die22 23 24 und 25 m Linieausgezogen, so sind diese Riffe bis 25 m Wassertiefezu'erkennenund bis zu 15 km lang. Keines der genannten Riffe ist stationar..!)ie Sagezahne in 4 m Wassertiefe werden sicherlich .haufig~r ..umlagert als. die

Riffe imtieferenWasser. Aber auch yon den 20 m Rlffen wlrd ais Anmerkungauf den Peilplanen (DHI 1956 )angegebe~, daB. der .20 II1:\us~auf sich u~ 1 sm

in siidlicherRichtung vergroBert habe. DIe Genese der. RIffe 1st noch n~cht ge-sichert. REINECK (1963) vergleicht die.Sagezahn~ mlt ~chw.ach. entwlckel~enRiesenrippeln~ da die Sagezahne formdlskordant smd. ~le .Rlffe m 20. ~ smdmittelsandig und haben die Richtung des O.ldenburg-OstfneSlSchen Geest~ck~ns.Diese Erklarung ist. jedoch mehr als Ar~eltshyp()these z~ w~rten. ~eabslchugte

weitere Untersuchungen werdenendgiilugeArgumente fur dIe Art lhrer Entste-hung ex-bringen.

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Wenn man vonder morphologischen Gestaltung des seesemgenAbfalls d~rInset Norderney durch die Sandriffe . ab~ieht,. so .zeig:: das Vo~strandprofilzwl-schen 0 und 4 m Wassertiefe mit 1 : 250 du~steliste Neigung, zWIschen 4 und 15 mWassertiefe betragtdie Neigung etwa 1 :330 und zwischen 15 und 20 m Wasser-tide nur noch 1 : 1OOO~

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. KorngroBenverteilung der Sedimente.

Die-Benennung derKorngroBenverte.ilungerfolgte nach DIN 4188...Die

Analysen ergabel1,daB der Sand ZUrTiefe hin zunach~t feiner, dann aber wIedergrobeI.'wird. Es lassen sichdabei folgendeZonen ausghedern:

Zone I: 0- 1,2 m Wassertiefe: Feinsandiger Mittelsand bis Mittelsand.Zone II: 1,2 - 3,0 m Wassertiefe:

.Mittelsandiger Feinsand.

Zone III: 3,0-.7,5 m Wassertiefe: Feinsanq.Zone IV: 7,5-20 m Wassertiefe: Mittelsandiger Feinsand.

-

Der Sand inZone IV ist also wieder gr9ber als der in Zone III. Nach d;rKorngroBenverteilungskarte der Innere~ Deu~schen Bu.cht yon GADOW& ~CHA-FER(1973) erstreckt sich der mittelsandige Felnsan.d blsetwa ~ur 30 m TIe;fen-linie im Norden. Es ist wahrscheinlich, daB es slch urn mann aufgearbeltetepleistozane Relikte handelt.

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Abb. 1. Dbersichtskarte ~on Norderney. - Gliederung des VOrstrands durch verschie-dene Riffe und Lage del.'Probepunkte. .

Fig. 1. Index map and shoreface of barrier island Norderney with bars.

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Die Sdtidttgeflige. vergangliche Strukturen. Die gleich~ Beobachtung wurde auch in ande~~n Vor-strandprofilen im Mittelmeer (REINECK& SINGH 1.971) und an der K~ste v?nGeorgia (HOWARD& REINECK1972) gema~t. Nurm 4 Proben waren dIe OSZl!-lationsnppelgefiige, so machtig (Taf. ,1 'FIg. 2), daB ~anan.nehmen kan~, Slekonntenhei weiterem Sedimentaufwuchs erhalten hlelben. Dlese Proben hegenzwischen 2 mund 6,5 m Wassertiefe (Abb. 2). Die tiefstenOszilIationsrippeJnwurden in 12 inWassertiefe gefundm (Abb. 3). Yon fossil en AufschlUssen sindaus dem Vorstrandbereich gekappte OsziIlationsrippeln bekannt -(CAMPBELL,1966), die wohl a~ch inrezenten Ablagerungen vorhanden;~ber weg~n ihrerGrl>Benormalerweise in Kastengreiferproben nicht erkennhar smd. In emz,eInenFallen sind diese "truncated wave-ripple laIJ)inae" aber in geringerer GroBe aus-gebildet und dannauchin Kastengreiferproben sicher a?spre~bar (T~f.1 ~ig:.2)'

Diegrobe Wechselschichtung SandlSchl~cklst an ,dIe Rlfft~lergebunden, wo flir Scl1lid. geeignete Sedimentatiqnsbedmgungen vorha~den sm~.

Der laminierte San'dist diehaufigste Gefiigeart. In Zone J lstermlt48 °10vertreten, und in den tieferen Zonen steigt sein_Anteil auf iiber60 °10an.

.~

In den ungestort entnommenen Proben wurden die im folgendenaufgezahltenSchichtgefiige festgesteIlt: Kleinrippel-Schragschichtung, rneist yon'Stromun~srippeII? sta~mend; Schr~g~chichtung von Grolhippeln undyon ste1}en RIffstanen; lamInlerter Sa,nd; WechselschjchtungSand/Schlick.

Soweit die Reliefgiisse eine Diagnose zulieBen, wurde unter~chiedenzwischenSch.digschichtung v~n S~rom~ngskleinrippeln und der Schrag-schIchrung yon OszIIIarlOnsnppeln.

Die Schragschichtungen yon GroErippeln unci die yon steilenRiffstirnen entstehen unter vollkommen unteischiedlichen hydraulismenBedmgungen.Fiir die morphologiscl1e Unterscl1eidung dieser beiden in denDimensionen sim gleichenden Smragsmichtungsarten sind aber nomzu wenigeKriterien vorhanden. . .

. .

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Laminierte Sande umfassen aucl1jeneProfilabschnitte, in denen sehrfl~me EinfalI~winkel ~,uerkennen.waren. Gelegentlimgibt es Schimtpakete, diemlttlachem Emfallswmkel gegenemander verstellt und durm Disko..rdanzenvon-einander getrennt sind. AlsEntstehungsart wird der Ahsatz yon Sand-Suspen-sionswoIken angenommen. . '

. ',Die Wechselschichtung SandlSchlick kommt. gemessen an dena?deren ~~mtungsarten nur. sehr.seltell vor. Die Sd11ick- und Sandlagen sind in

-

s~ laffil~ert u.nd geIeg.enthm durchErosionsdiskordanzen. getrennt (Taf. 1FIg. 1)~DIe wemgen Schhcklagen des Vorstrandes komrnen nur in den Riffi:alernvor (Abb. 2). Wahrend .S£ark.:wind-Wetterlagen wirdSmlick z. B. im Bereim<IerRiickseiteriwatten, der Seegatten und im Vorstrandbereim erodiert. Wenn diehydraulisme Energie abflaut, wirken die Riff taler als SedimentfaI1en in denen'sich suspendierter SdiIick absetzen kann. '

V erteiI ung cler Gefiige.

,

Entschichtung UilclVerwiih'lung.

Unter Entschiehtung wiid ,die vollige Auslosmung der Primargeftige durmbiogene' Gefiige, wie Gange, W~hIspurenoder andere, Spuren verstanden. In.einem Ablage..rungsbereich oderaumin einer smmalen Zone k~nn~an das Ver-haltnis vonentschichtetenzu nimt entsmimteten Profilabschmtten In 'prozentenangeben. Die Zonen I, II und III zeigten keinesignifikanten Unterschiede.Di.ebiogene Entschichtun~ lag z.wis.chen3 u?d 100/0.In.d~r Z~ne IV w.~r der Antellder biogenen: Entschl<:ntung ffilt 21 % Jedoch dJ;uthch groBer als In den ZonenI-III.',. .'. .' . .

Neben dervolligen Verwiihhmg (= :Entsml<htung) gIbt, es. nom em breltesSpektrurn, in we1chern MaBe, Profilabs~nit~e verwtihlt ~ein, konnen. Das MaBder Verwiihlung' wird pro Profilabschmtt m.

Prozent ang~ge.?en. So.~edeuten

z. B. 5 %; daB in dem betra:chteten Profilabsmmtt 5 °l~ der pnmaren Gefu.ge durch~ die Tatigkei~ der Elldo~ioten diUch biogene GefUge ersetzt word:n ;md., Urn.

weiteren AufsmluBiiber die Verwiihlung zu bekommen, wurde fur Jede Zoneder Mittelwe~t der Verwiihlung 1. Grades e.rIriittelt. Hierzu wurden folgendeVerwiihlungsklassen geoildet:

. .

100% =voIligverwiihlt (=entsmichtet);

90-99% ~ sehr stark verwiihlt;

60-90°/0 ::;stark vetwiihlt;

-30-60%= verwiihlt;5-30%== schwachverwuhlt;

1- 5°10= vereinzelteWiihlspuren;

0% = keine Verwtihlung.I

-

Die ,Gefii~e zeigen. im . GeSamtprofii eine 'deutlime,. Verteilungstendenz(Abb.2, 3). DIeGroBnppelgefiigeha~nein Maximum in Zone I (0-1,2 mWassertiefe) und in-Zone IV (7,5-20 rn W:issertiefe).Die.Gefuge in Zone IVsind jedocb meistverwiihlt. Daraus wird deutlich, daB in dieser 'Tiefe Umlage-rUngen selten statdinden, so.daB sichdort.groBereBodenorganismen ansiedelnund entwickeln konnen. In der Zone I dagegen istder Gradder Verwiih1unggering, weil dort sehr haufig'Urnlagerungen stattnnden. Wenngleichin Zone IVaum lllehr GroBrippelsd1imtUngyorgefundenwurde aIs in:Zone In (31°10inZone IV.gegenUber 2 °10~n Zone III), 'so diirfte.dieser Untersmied weniger instarke~enhydr.aulischenBedingungen liegen,als vielrne~r inder Tatsache begriin-detsem, daB m Zone.!Y der Sand.etwas grober ist unddamit'leidlterGrof!-rippelbildung zulaBt als der feinere Sand in Zone In.

DasMaxirnurn derVerteilung der Kleinrippelgefiige JiegtinZoncdrund III, also zwischen 1,2m und 7,5 mWassertiek Die Oszillationsrippeln wUr-den in vielen Proben an <terSedimentoberflame gefunden. Sie sind somit sehr

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Die Einordnung in die jeweilige Verwiihlungsklasse wurde fiir jeden. ProfiI-abschnitt der ungestorten Kastengreifer- 'und Kanisterproben vorgenornmen unddaraus der mittlere Verwiihlungsgrad ermitteIt.

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164

In Zone I und II, also ineiner Wassertiefe YOn 0 bis 3,0 J?1,betrug der Mit-telwert der Verwiihlung 10 bzw. 12% und fallt damit in. die Klasse

"schwachverwiihlt". Fiir Zone III (3,0-7,5 m Wassertiefe) wurden 30%ermittelt. DieserWert liegt an der Grenze der Klassen "schwach verwiihlt" und "verwiihlt". In

. Zone IV wurde eine weitere Steigerung der mittleren Verwiihlung auf 43 % fest-gestellt. Das Ergebnis de£Mittelwertbildungzeigt ein An'steigen derminlerenVerwiihlung mit zunehmender Wassertiefe. Da das Substrat relativ gleichformigbleibt, diirfte ein entscheidender Parameter fur das Bodenleben die zur Tiefe hinabnehmende hydraulische Energie sein. Umgekehrt mit der Zunahme der hydrau-lischen Energie nndet eine starke Erosion und Resedimentation ilhd bei SonstgunstigenLebensbedingungen eine Abnahme der Besiedlung

durchEndobiontenstatt (REINECK1967). Die wirksame l1ydraulische Energie wird weniger YOn denTidestromungen bestimmt, sondern in stiirkerem MaBe vomEinwirken .desSeegangs auf den Boden.

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Die Zonierung des Sedimenttramports.

Die Aufteilung in vier Zonen bezog sich zunachst auf die vorliegenden Sedi.-mente. Es ergab sich aber bei der Untersuchung der Motphologie, derGefiigeund derBioturbation, daB sich die vier Zonen auch an diesen Kriterien unter-scheiden lassen. Tabelle 1 ergibt hierzu eineVbersicht. Die beiden wichtigsten .

Indizien, die aufSedimenttransport hinweisen, sind die Starke der Bioturbationund die Gefiigeart.

AusderVerteilung der Starke der Bioturbation und der Verteilung derGefiige laBt sicherkennen, daB die hiiufigsten Umlagerungen in Zone I (0-1,2 mWasseriiefe) stattfinden. Das L Vorstrandriffwird in diese Dynamikmit ein-bezogen. Die Verwiihlung ist sehrgering. GroBrippelgefiige sind haufig. Diemeistenentstammen strandparallel. verlagernden GroBrippeln im. Strandriff -Tal.Auch kleinere Oberfliichenwellenhaben auf dem Riff Grundberiihrung. BeiNiedrigwasser werdensie. zu Schwallen verformt. In der Vorstrandrinne sindauch bei ruhigemWetter Rippstromungen vorhanden. In der Vorstrandrinneistim Gegensatz zum Vorstrandriffschwache Bioturbation vorhan-den. Diese Zoneentspricht der Haustorius arenarius-Gemeinschaft Yon DOR]ES(1976), d,er gleich-falls auEdiebesiedelten Vorstrandrmnen, im Gegensatz zu den unbesiedettenVorstrandriffen,hinweist.'

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In der Zone II (1,2-3,0 m Wassertiefe) 1iridetkeine tagliche Umlagerungmehr,statt. Doch bei den h1iufig auftretenden Starkwinden aus W bis Nwirdderentsprechende Seegang bis in diese Tiefe wirksame Grundberiihrunghaben, sodaB hier noch einVorsttandriff entstand. Die Umlagerung ist noch so haufig,daBhierkein Anstieg gegeniiber derZol1e I an :Bioturbation zu erkennen ist. In derlandseitig Yom Vorstrandriff ausgebildeten Rinne ist Schlick in Wechselschichtungmit Sand abgelagert (Abb.2). . . . .

,In der Zone III (3,0 -7,5 m Wassertiefe) befinden sich die Sagezahnriffe. IhreEntstehungsbedingungen sind sichervon denen der Sttand- und Vorstrand-Riffezu unterscheiden, Vermutlich wirkt hier ein gelegentlich auftretender, Yon See-gangswirkung unterstiitzter Kiistenl1ingsstrom. Der Sand ist feiner. DaB die

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Umlagerungen seltener a.ls.in Zone I und II sind, beweist del' Anstieg dermittle-ren VerwiiWung auf 30%. In den dazugehorigen Talern kann grobe Wechsel-schichtung Sand/Schlick abgelagert sein (Abb, 2). Zone III deckt sich nahezu mitdel' von DORJES(1976) festgesteIIten /Ifacoma baltica-Gem~inschaft.. In del' Zone IV (7,5-20 m Wassertiefe) HHhsich durch den weiteren Anstieg,

del' mittleren Bioturbation auf 43 % ersehen, da£die Umlagerung nochmalsgeringer und seltener geworden ist. Bei seltenen Ereignissen wird aber auch hiernoch die OberfHichenmorphologie verandert, wie es den Peilberichten zu entneh-men ist. In dieset Tiefe wkd weiter ostlich im irlneren Teil cler Deutschen Buchtbereits Schlick abgelagert. D~s ist auf dem Schelf VOl'Norderney nicht del' Fall,da k-ein Schlick von Land her zugefiihrt wird. Die Sande diirften marin iiber-arbeitete Reliktsande sein. Sowohl die Wiihlspuren wie auch die Schichtungs-arten, zumindest soweit sie mit dem Kastengreifer erfa£t wurden, sind dagegenrezent.

Die Zone IV HUlt in die venus gallina-Gemeinsdtaft, wie sie DORIES(1976) be-schreibt. DORIESkonnte die Venus gallina-Gemeinsdialt. bis 35 m Wassertiefe ver-folgen, dort sdilie£t nadi See hill' die Amphiura filiformis-Gemeinsdiaft an. Die fur diesedimentologisdten Untersuchungen entnommenen Kastengreiferproben enden vomStrand her gesehensdion bei 20 m Wassertiefe, cia Sedimentbewegungen unterhalb diesel"Tiefe. wegen ihres seltenen Auftretens fur den KiistenHingstransport nul' von geringerBedeutung sind. Die Sedimentkarte bei GADOW&SCHAFER(1973, Abb. 1) unddie Ver-teiIung del' Verwuhlung bei REINECK(1963, Kt.6) lassen die Vermtitung zu, daB es beieiner sedimentologisdien Bearbeitung von Kastengreiferproben, gleidilaufend mit denbiologisdien Untersudiungen, gleidifalls zur Angleidiung einerweiteren, mit del'Amphiura filiformis"Gemeinscha.ft deckenden Zone, gekommen ware.

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.

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168

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Tafel 1.

WechselschiclnungSand/Schlick aus einem Rifftal d.es Vorstrandbereiches vorNorderney, Nordsee; .Wassertiefe S,8.--rI1.

- Rontgenaufnahme positiv.Hell := Schlidt";dunkel = Sand....,-(;leid1erMaBstabwieFig.2. .

Fig. I.

Fig.2. Sedimente aus dem Vorstrandbereich yon Norderney, Nordsee; Wasseltiefe3,8 m: 1m unteren T eil des Reliefgusses gekappte

Qszillationsrippelschichtung,wie sie CAMPilELL (1%6) aus fossilen Vorstrandsedimenten als »truncatedwave-ripple laminae" beschrleben hat. - MaBstabeinteilung in em.

"

Fig.!.

Plate 1.

Coarsely inter layered bedding sand/mud deposited in a runnel of the shore~face of the island Norderney, North Sea; water depthS.8 m. - X-ray radi~grappic print. Light = mud ; dark = sand..- SalJlescale as Fi~. 2.

-"'-,

Sediments of theshoreface-"of the island Norderney, Noi-th Sea; water depth3.8 m: In the lower part of the relief cast truncated wave-ripple laminae asdescribed by CA1,IPBELL(1966) in fossil shoreface sediments.

- Centimeterscale. .

Fig.2.

+ _.-.....

Tafel 1.