ei Kößler Technologie in Babenhausenwird Metall bearbeitet. Viel Metall. Es

wird gedreht, gefräst, geschliffen. Und montiert.Unter dem Leitmotiv »Zerspanung der

nächsten Generation« fertigt Kößler seit baldvierzig Jahren Präzisionsteile für die Automobil-industrie und den Maschinenbau: Getriebewel-len, Nockenwellenversteller oder auch Pumpen-baugruppen.

Dabei geht es nicht nur darum, im rigidenZeit-Mengen-Gerüst der Kunden just in timeund just in sequence zu liefern, sondern auchhöchste Qualität und größte Präzision zu pro-duzieren, und zwar permanent. Deswegen be-finden sich im Maschinenpark neben 120 CNC-Maschinen auch 34 Industrieroboter. Kößlergibt an, zu 80 Prozent automatisiert zu arbeiten.

EINE SPEZIELLE MASCHINE im Hause Kößlerstammt von der Firma Schmidt Technology ausSt. Georgen im Schwarzwald. Bei Kößler kommtsie in der Montage einer hydraulischen Innen-

Pressen und messenUm dem Kunden höchste Präzision der Bauteile zu gewährleisten, benötigt die Firma KößlerTechnologie eine Presse, die Kraft und Weg beim Einpressen von Lagerhülsen in Pumpenge-häuse misst und dokumentiert. Die Pressen des Herstellers Schmidt Technology liefern genaudas: exakte und messbare Prozessdaten und -ergebnisse. von Thomas Gräf

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Schmidt Technology entwickelt und fertigt inSt. Georgen seit siebzig Jahren Schreibgeräte-technik, Maschinen und Sensorik mit rund400 Mitarbeitern. Pressen von Schmidt kommen in allen Bereichen der Montage zum Einsatz.

Die Kößler Technologie GmbH produziert Teile und Baugruppen für die Automobil- und Hydraulikindustrie. Das eigentümer-geführte Babenhausener Unternehmen beschäftigt 280 Mitarbeiter.

DIE UNTERNEHMEN

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zahnradpumpe zum Einsatz,welche an Bosch Rexrothgeliefert wird. Der schwäbi-sche Maschinenbauspezialistverbaut die Pumpen in Antrie-ben von Mischeinheiten beiBetonmischfahrzeugen.

Kritisch ist die Präzision der Montagedieses Bauteils, weil der Außen- bezie-hungsweise Innenläufer in der Pumpe sichweder festfressen noch Lecköl abgeben darf.

Die Montage der Innenzahnradpumpe er-folgt in den folgenden Schritten: Zuerst wird einekupferbeschichtete Lagerbuchse in das Gehäu-se der Innenzahnradpumpe eingepresst. DieBuchse ist mit zwei Einfräsungen versehen, diesicherstellen, dass die Aufspren-gung in der Buchse definiert ausge-richtet immer in dieselbe Richtungweist.

Hierzu wird der Werkstückträger in der»Schmidt PneumaticPress Typ 329-100« posi-tioniert. Die Presse wird beidhändig ausgelöst

und presst die Buchse kaltein. Der Vorgang ist Kraft-Weg-überwacht.

Die Kraft steigt übereine Wegstrecke von ins-gesamt 12 mm an. Aufden letzten 3,5 mm des

Pressvorgangs liegtdie Kraft zwischen 3,2und 4,2 kN. Die vom

Kunden über ein Tole-ranzfenster vorgegebeneMindestkraft liegt bei 2,0kN und die zulässigeMaximalkraft bei 6,5 kN.Aufgrund der hohen Prä-zision der zu fügendenWerkstücke weicht die

Einpresskraft von Vorgang zu Vor-gang tatsächlich nur um maximal0,5 kN ab.

ÜBERWACHT WIRD der Prozess vonder »PressControl 1001«-Ma-

schinensteuerung. Sie steuert sowieüberwacht den Pressvorgang underfasst die Daten, die der Messver-

stärker der Presse über eine analoge Schnitt-stelle übermittelt. Ein angeschlossener PC vi-sualisiert und speichert die Messergebnisse mit-tels der Software »Schmidt SPC 1001«. Der Fü-gevorgang lässt sich in Echtzeit auf dessen Bild-

schirm verfolgen. Anhand des dort abgebildetenKraft-Weg-Diagramms kann der Werker soforterkennen, ob sich Einpresskraft und -tiefe im

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Außen- und Innenläufer in der Pumpe dürfen sich weder festfressen noch Lecköl abgeben.

INNENZAHNRADPUMPE: Innen- und Außenläufer (Abb. links) sowie die fertigen Baugruppen (Abb. rechts)

3-KAMMER-PNEUMATIKZYLINDER:So funktioniert die »Schmidt PneumaticPress«: Die drei Kolben (7) sind über die Kolbenstange (6)verbunden. Sie werdenmit Druckluft beauf-schlagt, und der Stößel(5) fährt bis zum maximalen Arbeitshub aus. Beim Rückhub wird nur derunterste Kolben beaufschlagt (2).Der Anschlag der Presse wirdüber das Anschlag-klemmstück (8) und dieAnschlag-Feineinstellungjustiert.

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sätzen zu speichern und beim Variantenwechselzu laden. Das reduziert die Rüstzeiten beim Ein-richten auf ein anderes Werkstück.

Nach dem Einpressen der Buchse erfolgt

eine Kontrolle der Einpresstiefe. Anschließendwird die Gehäusetiefe gemessen, aufgrund

vorgegebenen Toleranzfenster be-wegen – dannwar der Fügevorgang erfolgreich. Für jedesWerkstück wird der Prozess dokumentiert. Dasist zwar nicht vom Kunden gefordert und dieDaten werden auch nicht mit denBauteilen mitgeliefert; Kößlerspeichert sie trotzdem. Die Press-Control 1001 bietet die Möglich-keit, Prozessvorgaben inklusive Toleranzfensterfür rund 20 verschiedene Werkstücke in Daten-

Der Werker kann mit einem Blick erkennen, ob der Pressvorgang im Toleranzbereich stattgefunden hat.

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HANDVERMESSUNG: Die Einpresstiefe der Lagerbuchse wirdvon Hand nachgemessen.

PRÄZISIONSARBEIT: Die Toleranzen beim Einbau des Läuferpaars in den Pumpendeckel liegen im µ-Bereich. Zum Transportwird die Baugruppe mit einem Verschleißdeckel fixiert.

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derer die Paarung und Montage von Innen- undAußenläufer stattfindet. Im nächsten Schritt wer-den ein O-Ring und eine Verschleißplatte aufge-bracht. Mit einer Kniehebelpresse werden zweiHaltestopfen eingepresst und gleichzeitig miteinem Sensor überprüft, ob der O-Ring nicht ver-gessen wurde. Ein Nadelpräger versieht dasPumpengehäuse mit Teilenummer, Herstellerna-

me und Fertigungsdatum, dann ist die Baugrup-pe bereit für Verpackung und Versand.

IN BETRIEB GENOMMEN wurde die Schmidt Pneu-maticPress bei Kößler von Richard Hofmann,dem anwendungstechnischen Berater für dieRegion Bayern. »Die Ingenieure von Kößlerwandten sich an uns auf der Suche nach einerPresse, die diesen spezifischen Fügevorgang –Einpressen einer Lagerbuchse mit Kraft-Weg-Messung – leisten kann. Auf der Basis derVorgaben des Kunden haben wir die SchmidtPneumaticPress Typ 329-100 als optimale Lö-sung ausgewählt und angeboten.« Hofmann hatdie Presse bei Kößler angeschlossen und in Be-

trieb genommen. Dabei wurden die Werkzeugemontiert, die Steuerung parametrisiert und dieÜberwachung des Fügevorgangs eingerichtet.Innerhalb eines Tages konnte die Presse ihreArbeit aufnehmen.

Die gesamte Anlage ist seit 2008 im Be-trieb und produziert seitdem reibungslos. KößlerTechnologie lobt insbesondere die Zuverlässig-

keit und Wartungsfreiheit dereingesetzten Schmidt Pneuma-ticPress und bekräftigt, mitSchmidt Technology den richti-gen Partner gewählt zu haben.

Mit dieser Überzeugung wird der eingeschlage-ne Weg weiter beschritten - denn mit dem Aus-bau der Montageabteilung bei Firma Kößler sindbereits weitere ähnliche Projekte in Planung. <<

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Die Schmidt PneumaticPress 329 kann voll automatisiert werden;nicht unwahrscheinlich, dass sie bald so zum Einsatz kommt.

INTELLIGENTES LAGER: Die Innen- und Außenläufer für diePumpendeckel warten in diesem Regal. Je nach dessen gemessener Tiefe sucht die Steuerung ein passendes Paarund markiert es durch Leuchtdioden.

Schmidt Technology GmbH,St. GeorgenTel. 07724 899-0www.schmidttechnology.de

www.montagetechnik-online.deDiesen Beitrag finden Sie onlineunter der Dokumentennummer:MT110135

KONTAKT

PRESSCONTROL 1001: Die Darstellung des Kraft-Weg-Dia-gramms erfolgt in Echtzeit.

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