Predigtskript, 2008-06-01, Brennend im Geist 1, Feuer um die Welt

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an darauf ausgelegt sind, dass wir uns an Gott freuen können und sollen. In gewissem Sinne könnte man sagen: Wer zum Glauben an den lebendigen Gott und seinen Sohn Jesus Christus findet, wie es in der Bibel beschrieben ist, der wird in sehr viel umfassenderem Sinne Mensch, als er es vorher war. Denn während in dem Menschen von der Schöpfung her schon ein Hauch von Got- tes Geist drin war und ihm das Leben gegeben hat, so ist es für diejenigen, die an Gott, den Vater, und Jesus Christus glauben, so, dass das Leben in ihnen noch viel mehr in seine Fülle getreten ist. Wir haben die größte Verheißung von allen Men- schen. Das nämlich Gott seinen Geist, der in uns wohnt, immer stärker machen will. Dass er uns erfüllt hat mit dem Heiligen Geist, dass er uns getauft hat mit dem Heiligen Geist in dem Moment, wo wir zum lebendigen Glauben an seinen Sohn, Jesus Christus, als unseren Herrn und Erlöser gekommen sind. Und deswegen, weil wir so von Natur aus, von Gottes Schöpferhand aus vielmehr, so gemacht sind, dass sowieso schon ein wenig von Gottes Geist in uns lebt – und wenn wir gläu- big werden, lebt auf einmal viel mehr von Gottes Geist in uns – deswegen sind wir die idealen Fa- ckeln, die idealen Behältnisse, in denen Gott sei- nen kostbaren Geist um die Welt herumtragen kann. Und wenn wir brennend sind im Geist, dann kann es uns gehen wie dem Dornbusch, den Mose sah, wie es heißt: „Und der Engel des Herrn er- schien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.“ Seht Ihr, das ist doch so ein bisschen unsere Angst. Wir denken uns nämlich: „Seid brennend im Geist.— Das klingt doch ziemlich streng. Was muss ich da nicht alles tun. Wir mich das nicht verzehren?“ Seht Ihr: Schon bei Mose und dem Dornbusch hat Gott das Wunder getan, dass der Busch brannte, aber er verbrannte nicht. Und genauso wenig, wie die olympischen Fackeln verbrennen, jedoch brennend um die ganze Welt getragen werden, genauso – und noch viel weni- ger – besteht die Gefahr, dass wir uns plötzlich verzehren und irgendwie in Asche auflösen, wenn wir Gottes Geist in uns wirken und brennen lassen. Jetzt haben wir so viel über „brennend im Geist“ gesprochen, was heißt das denn eigentlich alles? Im Römer 12 lesen wir, was das dort alles heisst. Und Ihr müsst keine Angst haben, dass wir das jetzt noch alles ausführlich besprechen werden, was da nun alles im Einzelnen zu tun und zu las- sen ist. Das ist Stoff für noch viel mehr Erörterung und die möchte ich gerne auch gemeinsam mit Euch machen. Wir beginnen eine neue Predigtse- rie mit dem Titel „Seid brennend im Geist“. Heute haben wir nachgedacht über das Feuer, das um die Welt geht und warum wir die idealen Gefäße #sind und warum es für uns die größte Freude ist, wenn wir erfüllt werden vom Geist Gottes und spüren, dass wir auf einmal Freude bekommen an dem, was er möchte, das wir tun. Dass wir nicht nur trockenes Wissen von ihm haben, sondern spüren können, dass er uns nah ist. Wir haben darüber nachgedacht, dass er verblüffenderweise sagt, dass erfüllt zu werden mit dem heiligen Geist sehr viel zu tun hat mit Singen und mit dankbar sein. Ich finde das Wort spannend. Es ist, wenn ich in eine, ich sage mal gängige christliche Gemeine hineinkomme, nicht unbedingt das Erste, was mir entgegenschlägt. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Leute ständig nur singen und ständig nur dankbar sind. Natürlich auch schwierig, aber Ihr versteht, worauf es hinausläuft: Mehr Mut zum Singen! Lernt ein paar schöne christliche Lieder auswendig und singt sie Euch leise vor. Es steht so direkt in der Bibel drin, deswegen wiederholen wir es hier. Ach und bitte: Noch etwas ganz Wichtiges: Ihr seid schon getauft im Heiligen Geist. Jeder, der an Jesus Christus glaubt, ist getauft im Heiligen Geist, denn es heißt im ersten Korintherbrief im 12. Kapi- tel, dass der Heilige Geist das Instrument ist, durch das wir hineingetauft werden in den Leib Christi. Das heißt, jeder, der Mitglied im Leib Christi ist, ist getauft im Geist, denn das ist die Methode, wie er reingekommen ist. Und da alle Gläubigen Glied des Leibes Christi sind, sind ergo auch alle Gläubi- gen getauft. Bitte lasst Euch von niemandem et- was Anderes einreden! Die Ermahnung und der Ratschlag, den wir aber bekommen, lautet: Auch wenn Ihr schon im Geist getauft seid, lasst Euch immer noch mehr damit erfüllen. Und was es damit auf sich hat, darüber wollen wir im nächsten Got- tesdienst zu diesem Thema noch weiter sprechen, wenn es heißt: „Die Fackel am Brennen erhalten“. Amen. Konzertbilder entnommen aus der DVD „Hillsong—Praise in the Highest“ Wolfgang v. Ungern-Sternberg Tel. 055 241 16 35 [email protected] Liebe Gemeinde, ein Feuer geht um die Welt! Seit dem 24. März spricht die Welt von der einen Flamme, die um den ganzen Erdball herumgetragen wird. Sie bewegt sich auf einer Route von 137.000 km, womit der Fackellauf 2008 der längste der Geschichte sein wird. Die Fackel wird durch alle Kontinente, außer der Antarktis, getragen und unter schärfsten Si- cherheitsvorkehrungen ihrem Ziel entgegen ge- führt. Wir wissen alle, von welcher Fackel hier die Rede ist. Die Medien zeigen uns die Bilder aus aller Welt, über deren politischen Hintergrund hier nicht näher zu reden ist, und die Welt nimmt Anteil. Sie brennt, sie fiebert dem Startschuss der Olympi- schen Sommerspiele 2008 entgegen, wenn er denn am 8. August in China fallen wird. Zeit, ein- mal über unseren Sportsgeist nachzudenken! Auch wir geben ein Feuer weiter Auch wir sind als Gemeinde dabei, ein Feuer wei- terzugeben, das zu Ostern und zu Pfingsten ent- zündet worden ist in den Herzen der ersten Jünger und in den Herzen all der vielen Gläubigen, die seitdem dazugekommen sind. Ein Feuer, das gleich den Film, den wir eben gesehen haben, darüber, dass sich die Bahnen des olympischen Feuers rund um die Welt ziehen, ebenfalls Kreise rund um die ganze Welt gezogen hat. Brennende Läufer und Läuferinnen haben die Botschaft Jesu in den letzten und entlegensten Winkel unserer bewohnten Welt getragen. Menschen, mit bren- nenden Herzen. Diejenigen von Euch, die den ganzen Trans- formation- Video gesehen haben, erin- nern sind noch an den einen Missionar, der im hohen Norden weite vereiste Ge- genden alleine bereiste und dort die Saat des Evangeliums aus- streute. Was hat diese Menschen angetrieben? Sie waren, mehr noch als die olympischen Athleten, bren- nend. Sie waren brennend im Geist. Und darüber möchte ich heute morgen predigen. Über den Vers in Römer 12, Vers 11: Falkenstrasse 1 8630 Rüti Predigt vom 01. Juni 2008

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an darauf ausgelegt sind, dass wir uns an Gott freuen können und sollen. In gewissem Sinne könnte man sagen: Wer zum Glauben an den lebendigen Gott und seinen Sohn Jesus Christus findet, wie es in der Bibel beschrieben ist, der wird in sehr viel umfassenderem Sinne Mensch, als er es vorher war. Denn während in dem Menschen von der Schöpfung her schon ein Hauch von Got-tes Geist drin war und ihm das Leben gegeben hat, so ist es für diejenigen, die an Gott, den Vater, und Jesus Christus glauben, so, dass das Leben in ihnen noch viel mehr in seine Fülle getreten ist. Wir haben die größte Verheißung von allen Men-schen. Das nämlich Gott seinen Geist, der in uns wohnt, immer stärker machen will. Dass er uns erfüllt hat mit dem Heiligen Geist, dass er uns getauft hat mit dem Heiligen Geist in dem Moment, wo wir zum lebendigen Glauben an seinen Sohn, Jesus Christus, als unseren Herrn und Erlöser gekommen sind. Und deswegen, weil wir so von Natur aus, von Gottes Schöpferhand aus vielmehr, so gemacht sind, dass sowieso schon ein wenig von Gottes Geist in uns lebt – und wenn wir gläu-big werden, lebt auf einmal viel mehr von Gottes Geist in uns – deswegen sind wir die idealen Fa-ckeln, die idealen Behältnisse, in denen Gott sei-nen kostbaren Geist um die Welt herumtragen kann. Und wenn wir brennend sind im Geist, dann kann es uns gehen wie dem Dornbusch, den Mose sah, wie es heißt: „Und der Engel des Herrn er-schien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde.“

Seht Ihr, das ist doch so ein bisschen unsere Angst. Wir denken uns nämlich: „Seid brennend im Geist.— Das klingt doch ziemlich streng. Was muss ich da nicht alles tun. Wir mich das nicht verzehren?“ Seht Ihr: Schon bei Mose und dem Dornbusch hat Gott das Wunder getan, dass der Busch brannte, aber er verbrannte nicht. Und genauso wenig, wie die olympischen Fackeln verbrennen, jedoch brennend um die ganze Welt getragen werden, genauso – und noch viel weni-ger – besteht die Gefahr, dass wir uns plötzlich verzehren und irgendwie in Asche auflösen, wenn wir Gottes Geist in uns wirken und brennen lassen.

Jetzt haben wir so viel über „brennend im Geist“ gesprochen, was heißt das denn eigentlich alles? Im Römer 12 lesen wir, was das dort alles heisst. Und Ihr müsst keine Angst haben, dass wir das jetzt noch alles ausführlich besprechen werden, was da nun alles im Einzelnen zu tun und zu las-sen ist. Das ist Stoff für noch viel mehr Erörterung und die möchte ich gerne auch gemeinsam mit Euch machen. Wir beginnen eine neue Predigtse-rie mit dem Titel „Seid brennend im Geist“. Heute haben wir nachgedacht über das Feuer, das um die Welt geht und warum wir die idealen Gefäße #sind und warum es für uns die größte Freude ist, wenn wir erfüllt werden vom Geist Gottes und spüren, dass wir auf einmal Freude bekommen an dem, was er möchte, das wir tun. Dass wir nicht nur trockenes Wissen von ihm haben, sondern spüren können, dass er uns nah ist. Wir haben darüber nachgedacht, dass er verblüffenderweise sagt, dass erfüllt zu werden mit dem heiligen Geist sehr viel zu tun hat mit Singen und mit dankbar sein. Ich finde das Wort spannend. Es ist, wenn ich in eine, ich sage mal gängige christliche Gemeine hineinkomme, nicht unbedingt das Erste, was mir entgegenschlägt. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Leute ständig nur singen und ständig nur dankbar sind. Natürlich auch schwierig, aber Ihr versteht, worauf es hinausläuft: Mehr Mut zum Singen! Lernt ein paar schöne christliche Lieder auswendig und singt sie Euch leise vor. Es steht so direkt in der Bibel drin, deswegen wiederholen wir es hier. Ach und bitte: Noch etwas ganz Wichtiges: Ihr seid schon getauft im Heiligen Geist. Jeder, der an Jesus Christus glaubt, ist getauft im Heiligen Geist, denn es heißt im ersten Korintherbrief im 12. Kapi-tel, dass der Heilige Geist das Instrument ist, durch das wir hineingetauft werden in den Leib Christi. Das heißt, jeder, der Mitglied im Leib Christi ist, ist getauft im Geist, denn das ist die Methode, wie er reingekommen ist. Und da alle Gläubigen Glied des Leibes Christi sind, sind ergo auch alle Gläubi-gen getauft. Bitte lasst Euch von niemandem et-was Anderes einreden! Die Ermahnung und der Ratschlag, den wir aber bekommen, lautet: Auch wenn Ihr schon im Geist getauft seid, lasst Euch immer noch mehr damit erfüllen. Und was es damit auf sich hat, darüber wollen wir im nächsten Got-tesdienst zu diesem Thema noch weiter sprechen, wenn es heißt: „Die Fackel am Brennen erhalten“. Amen.

Konzertbilder entnommen aus der DVD „Hillsong—Praise in the Highest“ Wolfgang v. Ungern-Sternberg Tel. 055 241 16 35 [email protected]

Liebe Gemeinde, ein Feuer geht um die Welt! Seit dem 24. März spricht die Welt von der einen Flamme, die um den

ganzen Erdball herumgetragen wird. Sie bewegt sich auf einer Route von 137.000 km, womit der Fackellauf 2008 der längste der Geschichte sein wird. Die Fackel wird durch alle Kontinente, außer der Antarktis, getragen und unter schärfsten Si-cherheitsvorkehrungen ihrem Ziel entgegen ge-führt. Wir wissen alle, von welcher Fackel hier die Rede ist. Die Medien zeigen uns die Bilder aus aller Welt, über deren politischen Hintergrund hier nicht näher zu reden ist, und die Welt nimmt Anteil. Sie brennt, sie fiebert dem Startschuss der Olympi-schen Sommerspiele 2008 entgegen, wenn er denn am 8. August in China fallen wird. Zeit, ein-mal über unseren Sportsgeist nachzudenken! Auch wir geben ein Feuer weiter Auch wir sind als Gemeinde dabei, ein Feuer wei-terzugeben, das zu Ostern und zu Pfingsten ent-

zündet worden ist in den Herzen der ersten Jünger und in den Herzen all der vielen Gläubigen, die seitdem dazugekommen sind. Ein Feuer, das gleich den Film, den wir eben gesehen haben, darüber, dass sich die Bahnen des olympischen Feuers rund um die Welt ziehen, ebenfalls Kreise rund um die ganze Welt gezogen hat. Brennende Läufer und Läuferinnen haben die Botschaft Jesu in den letzten und entlegensten Winkel unserer bewohnten Welt getragen. Menschen, mit bren-nenden Herzen.

Diejenigen von Euch, die den ganzen Trans-f o r m a t i o n -Video gesehen haben, erin-nern sind noch an den einen Missionar, der i m h o h e n Norden weite vereiste Ge-genden alleine

bereiste und dort die Saat des Evangeliums aus-streute. Was hat diese Menschen angetrieben? Sie waren, mehr noch als die olympischen Athleten, bren-nend. Sie waren brennend im Geist. Und darüber möchte ich heute morgen predigen. Über den Vers in Römer 12, Vers 11:

Falkenstrasse 1 8630 Rüti

Predigt vom 01. Juni 2008

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„Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist, dient dem Herrn!“ Die Olympischen Sommerspiele und der vorausei-lende Fackellauf währen nur wenige Monate. Hin-gegen der Fackellauf des Evangeliums rund um unseren Globus währt bereits zwei Jahrtausende und er umfasst einen immer größeren Teil unserer Welt. Wollen wir einmal die beiden Fackeln vergleichen, die dort um die Welt getragen werden. Bei der olympischen Fackel hat es viele verschiedene Konstruktionsvorschläge gegeben. Dieses Jahr wird sie auf den Mount Everest getragen. Sie soll Stürme bis Windstärke 12 und Termperaturen bis Minus 40 Grad aushalten und wird dieses Jahr mindestens dort mit Raketentreibstoff betrieben. Für den Mount Everest hat man sie also beson-ders sturmsicher gebaut und man hat die verschie-densten Brennstoffe ausprobiert für diese Fackeln, um sicherzustellen, dass sie nicht nur hell und stark brennen, sondern auch lang genug. Denn, wie es in dem Text dazu heißt: Es könnte ja sein, dass der Läufer unterwegs auf Schwierigkeiten stösst (siehe die einschlägigen Berichte...).

Gott hat nicht herum-probieren müssen, bis er den Brennstoff gefunden hat, den er in unsere Herzen gießen kann, damit wir unser ganzes Leben lang brennend im Geist sein können. Brennend im Geist, das bedeutet, nicht nur wissen, was richtig ist, nicht nur wissen, wer Gott ist, sondern spüren, dass

er da ist, dass sein Geist unserem Geist Zeugnis gibt, wie es heißt und nicht nur wissen, was richtig ist, zu tun, sondern wirkliche Freude daran haben, es zu tun. Der Brennstoff, den Gott in unsere Her-zen hinein ausgegossen hat, ist nicht, wie bei den verschiedenen Versuchen der olympischen Fa-ckeln, Olivenöl, Schwarzpulver oder, wie bei den meisten neueren Fabrikaten, Gaspatronen, son-dern er ist ein doppelter. Der erste ist allen Christen bekannt, der zweite steht auch in der Bibel, wird aber meistens überle-sen, ist eine der klassischen Stellen, an denen man leicht mit großer Eleganz genau dran vorbei liest. Im Epheser 5, Vers 18 ff. heißt es: „Und sauft Euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst Euch vom Geist erfüllen! Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen

Liedern, singt und spielt dem Herrn in euren Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, alle Zeit für alles im Namen unseres Herrn, Jesus Chris-tus.“ Ist Euch mal aufgefallen, wie hier das Wein trinken und das vom Geist erfüllt werden nebeneinander gestellt werden? Natürlich, das Erste wird abge-lehnt und das Zweite wird dringend angeraten oder sogar befohlen, aber habt Ihr Euch schon einmal überlegt, dass man, so wie das hier nebeneinan-der steht, man fast auf den Gedanken kommen könnte, dass hier eine Parallele besteht? Wein trinken, übermäßiges Wein trinken erzeugt einen Rausch. Keinen besonders guten, sondern einen schlechten, ganz speziell dann, wenn man damit am Steuer eines Autos sitzt. Aber habt Ihr Euch schon einmal überlegt, dass vielleicht erfüllt wer-den mit dem Heiligen Geist auch eine Art Rausch-zustand darstellen könnte?

Einen Freudenrausch. Ich muss sagen, je mehr ich über diese Stelle nachdenke, desto mehr Freude habe ich daran, wie das hier zusammengestellt ist! Weil, wenn ich jetzt Euch gefragt hätte: Wodurch wird man erfüllt mit dem Heiligen Geist? Also mei-ne Standardantwort, die mir als erstes in den Sinn gekommen wäre, wäre: Das hat ganz sicher etwas damit zu tun mit Beten und in der Bibel lesen. Und ganz gewiss hilft das enorm dabei, Gott besser kennen zu lernen und mit dem Heiligen Geist er-füllt zu werden, aber interessanterweise wird hier eben gerade etwas Anderes genannt. Warum wird jetzt hier eigentlich das Singen so sehr betont? Ist es vielleicht so, dass Gott durch den freudigen Gesang, es heißt, er wohnt im Lob-preis seines Volkes, ein ganz besonderes Tor zu unserer Seele öffnet, durch das er wie einen freu-digen, im wahrsten Sinne des Wortes, geistlichen, aber nicht hochprozentigen, feuchtfröhlichen, son-dern einen wirklich von ihm selbst bewirkten Rauschzustand, in uns erzeugen will, an dem wir uns aus ganzem Herzen freuen können? Schaut Euch doch einmal kurz die Gesichter der Leute auf diesen Bildern aus dem Gottesdienst an!

Ich muss sagen, erfüllt zu werden durch den Heili-gen Geist, ganz speziell durch mit Psalmen, Lob-gesängen und mit geistlichen Liedern, dass wir singen und dem Herrn spielen sollen in unseren Herzen und dass wir dankbar sein sollen, das ist ganz spannend! Schaut Euch diese Leute hier an: Sind sie nicht ein bisschen berauscht, wenn man sich das anschaut? Wenn ja, muss das ein sehr schöner Zustand sein.

Im Neuen Testament ist uns ja noch mehr verhei-ßen als im Alten Testament, denn im Alten Testa-ment heißt es, dass der Heilige Geist zwar auf Menschen gelegen ist und sie einen Teil ihres Lebens begleitet hat, im Neuen Testament aber wird zum ersten Mal ausdrücklich erklärt, dass der Heilige Geist den Gläubigen innewohnt und dauer-haft in Ihnen Wohnung nimmt. Soviel einmal zum ersten Brennstoff, den Gott in uns hineinlegt. Als Gläubige sind wir erfüllt mit dem Heiligen Geist und wir sind dazu gemacht, uns zu freuen an Gott und seiner Herrlichkeit und verblüffenderweise wird an dieser Stelle ganz ausdrücklich betont, dass das etwas mit, sagen wir es doch einmal mit dem moderneren Wort, schönen Lobpreis zu tun hat. Wie viel Zeit hast Du am Tag? Hast Du irgend-wo eine Lücke? Sei es bei der Gartenarbeit oder am Spülstein oder beim Zugfahren zum Arbeits-platz, wo Du Gott singen und spielen kannst in Deinem Herzen und innerlich oder sogar laut, etwas Schönes, Anbetungsvolles singen kannst? Wie viele christliche Lieder kennst Du auswendig? Es ist ein Weg, erfüllt zu werden mit dem Heiligen Geist. Natürlich kann man Gott zu nichts zwingen, aber wenn er uns schon dazu ermutigt, wir sollten es auf diese Art und Weise tun, dann kann und muss es doch nur richtig sein, wenn wir darauf hinweisen, dass es sinnvoll ist, das zu versuchen. Der zweite Punkt, wo Gott Brennstoff in uns hinein-gelegt hat, damit wir mit Blick auf unser Inneres gesehen, Fackeln sein können, die brennend sind im Geist, liegt viel weiter zurück in der Bibel und ist dort schon ganz früh verbrieft, nämlich im Schöp-fungsbericht.

Dort lesen wir in Genesis 2, Vers 7: „Da machte Gott der Herr, den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“

Um diese Stelle richtig zu verstehen, muss man wissen, dass im Hebräischen, das Alte Testament ist ja auf hebräisch geschrieben, die Begriffe für Geist und Wind teilweise austauschbar sind. „Ruach“ kann sowohl Geist als auch Wind bedeu-ten und an anderer Stelle heißt es auch ganz aus-drücklich, dass Gott sich sehnt nach dem guten Geist, den er uns eingepflanzt hat, heißt es schon im Alten Testament. Dort bezieht es sich auf den Schöpfungsakt. Dass Gott den Erdklumpen, den er mit seinen Händen geformt hat, behaucht mit dem Atem des Lebens, mit seinem eigenen Atem, heißt in diesem Zusammenhang also nicht Anderes, als dass Gott einen Hauch seines eigenen Geistes, einen Teil seines eigenen Geistes in den Men-schen bei der Schöpfung hineingegeben hat. Jetzt stutzt Ihr vielleicht und sagt: Äh, dann haben das ja alle Menschen, nicht nur die Gläubigen! Ja! Ganz genau! Ist so! Der Mensch ist dadurch Mensch geworden, und zwar jeder! Jeder Mensch, der auf der ganzen Welt herumläuft! Nicht nur diejenigen, die im speziellen Sinne an Gott glauben. Auch diejenigen, die vehement und eklatant behaupten, dass es äußerst unintelligent wäre, an einen leben-digen Gott zu glauben. Das hindert sie alle gar nicht daran, dass das, was sie lebendig macht, der Atem Gottes ist, der ihnen von der Schöpfung her das Leben gegeben hat. Es ist von daher, biblisch gesehen, durchaus richtig zu sagen, dass die Menschen in jedem Menschen ein Fünklein von Gottes Geist wohnt oder, biblisch genauer gesprochen, ein Hauch von Gottes Geist. Seht Ihr, und genau deshalb, weil das in unserem Geist schon zutiefst angelegt ist, wir haben es nicht einmal mit der Muttermilch eingesogen, son-dern wir haben es noch viel früher in unserem Leben empfangen, nämlich in dem Moment, als wir überhaupt von der Schöpfung her gesehen zu Menschen geworden sind. Dass der Geist Gottes, der in uns lebendig ist, und lebendig macht, das ist der Grund, warum wir als Menschen von Anfang