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Polyposis nasi:
Quantitative Analyse der eosinophilen Granulozyten mit der
Laser Scanning Zytometrie
Dissertation
zur Erlangung des akademischen Grades
Dr. med.
an der medizinischen Fakultät
der Universität Leipzig
eingereicht von Manuela Gutsche
geboren am 10.07.1977 in Cottbus
angefertigt an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig
in der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/ Plastische Operationen
Betreuer: Prof. Dr. med. F. Bootz
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde/ Chirurgie, Bonn
Beschluss über die Verleihung des Doktorgrades vom 13.12.2010
Bibliographische Beschreibung:
Gutsche, Manuela
Polyposis nasi: Quantitative Analyse der eosinophilen Granulozyten mit der
Laser Scanning Zytometrie
Universität Leipzig, Dissertation
104 S., 147 Lit., 30 Abb., 6 Tab., 6 Anlagen
Referat:
In der vorliegenden Arbeit wurde Gewebe aus den Nasennebenhöhlen von Patienten mit
Nasenpolypen untersucht. Außerdem wurden Zusammenhänge zwischen den
Zellpopulationen und den Angaben zu allergischen Erkrankungen und wiederholtem
Auftreten der Polypen analysiert. Es fand sich eine interindividuell unterschiedlich starke
Infiltration mit eosinophilen Granulozyten. Es konnten keine Unterschiede in der
prozentualen Verteilung von eosinophilen Granulozyten im Polypengewebe bei allergischen/
nichtallergischen Patienten oder Patienten mit/ ohne Rezidiv nachgewiesen werden.
Die Untersuchungen erfolgten mit dem Laser Scanning Zytometer (LSC), das mit der
Standardmethode, der Begutachtung mittels Lichtmikroskop, verglichen wurde. Mit der
beschriebenen Methode erfolgte die Untersuchung von Polypengewebe nach einem speziell
für diese Anwendung entwickelten Protokoll. Die Ergebnisse korrelierten gut mit den
Ergebnissen der Lichtmikroskopie. Aufgrund der Weiterentwicklung des LSC und der ständig
wachsenden Anzahl der Nachweismöglichkeiten der an der Polyposis nasi beteiligten
Zytokine stellt das LSC eine ideale Methode für die Erforschung der Pathogenese von
chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen dar.
Inhaltsverzeichnis
I EINFÜHRUNG 1
II EINLEITUNG 3
2.1. Polyposis nasi
2.1.1 Definition, klinische Symptomatik und Diagnostik der Polyposis nasi 3
2.1.2 Epidemiologie der Polyposis nasi 4
2.1.3 Rezidivneigung der Polyposis nasi 5
2.1.4 Ätiologie der Polyposis nasi und assoziierte Krankheitsbilder
2.1.4.1 Allergische Erkrankungen 6
2.1.4.2 Asthma bronchiale 8
2.1.4.3 Analgetika-Intoleranz und Samter-Triade 9
2.1.4.4 Nicht-allergische Rhinitis mit (Blut-) Eosinophilie-Syndrom 11
2.1.4.5 Infektionen 11
2.1.4.6 Gastroösophageale Refluxkrankheit 13
2.1.4.7 Konstituelle Faktoren 13
2.1.4.8 Immundefektsyndrome 15
2.1.4.9 “Yellow Nail”-Syndrom 15
2.1.4.10 Churg-Strauss-Syndrom 16
2.1.4.11 Umweltmedizinische Aspekte 16
2.1.5 Pathogenese der Polyposis nasi 16
2.1.5.1 Makroskopische Aspekte der chronischen Sinusitis und Polyposis nasi 17
2.1.5.2 Mikroskopische Aspekte der chronischen Sinusitis und Polyposis nasi 17
2.1.5.3 Betrachtungen über die beteiligten Zellpopulationen unter besonderer
Berücksichtigung des eosinophilen Granulozyten
19
2.1.5.4 Beteiligte Zytokine, Chemokine und Adhäsionsmoleküle 22
2.1.6 Therapie der Polyposis nasi 24
2.2 Laser Scanning Zytometrie
2.2.1 Aufbau und Funktionsweise des Gerätes 25
2.2.2 Zelldefinition am LSC und Trigger 27
2.2.3 Darstellungsmöglichkeiten 28
III MATERIAL UND METHODEN 31
3.1 Auswahl des Patientenguts, Gewebeentnahme und Datenerfassung 31
3.2 Präparation und Aufbewahrung der Proben 31
3.3 Präparation und Aufbewahrung von Testzellen 33
3.4 Immunzytologische Färbung 33
3.5. Titrationsversuche für FITC, PI und APC 34
3.6 Messungen im LSC 35
3.7 Darstellung der Messdaten in Diagrammen 36
3.8 HE-Färbung 37
3.9 Relokalisation der Zellen 38
3.10 Manuelle Auszählung mit dem Lichtmikroskop 38
3.11 Histopathologische Beurteilung der Gewebsschnitte 39
3.12 Statistische Auswertung 39
IV ERGEBNISSE 41
4.1 Auswahl des Patientenguts, Gewebeentnahme und Datenerfassung
4.1.1 Geschlechts- und Altersverteilung 41
4.1.2 Klinische Diagnose, Lokalisation und anamnestische Angaben 42
4.2. Titrationsversuche 43
4.3 Messungen mit dem LSC 46
4.4 Relokalisation und Bilddokumentation 47
4.5 Manuelle Auszählungen 49
4.6 Histopathologische Beurteilungen 50
4.7 Statistische Auswertungen
4.7.1 Korrelation der LSC-Daten mit den Daten der manuellen Auszählung 52
4.7.2 Zusammenhang zwischen den LSC-Daten und histopathologischem Befund 52
4.7.3 Zusammenhang zwischen manueller Auszählung und histopathologischem
Befund
53
4.7.4 Zusammenhang zwischen eosinophiler Infiltration und Rezidiv 54
4.7.5 Zusammenhang zwischen eosinophiler Infiltration und Allergie 55
V DISKUSSION 57
5.1 Diskussion der Methodik
5.1.1 Präparation und Methodenvergleich 57
5.1.2 Laser Scanning Zytometrie 59
5.1.3 Zytologische Färbemethoden
5.1.3.1 DNA-Färbung und Triggerung mit Propidiumjodid (PI) 61
5.1.3.2 indirekte Immunfluoreszenzfärbung über Zytokeratin-Biotin-
Streptavidin-APC
62
5.1.3.3 unspezifische Anfärbung der eosinophilen Granulozyten mit
Fluorescin-Isothiocyanat (FITC)
62
5.1.4 Betrachtungen zur Eosinophilie 64
5.2 Diskussion der Ergebnisse
5.2.1 Geschlechts- und Altersverteilung sowie Lokalisation der Polypen 66
5.2.2 Allergierate im Patientengut 67
5.2.3 Rezidivrate im Patientengut 68
5.2.4 Die eosinophile Infiltration und deren Einfluss auf Allergie und Rezidiv 69
5.3 Ausblick 71
VI ZUSAMMENFASSUNG 73
VII LITERATUR 76
VIII ANHANG 92
Abkürzungsverzeichnis 92
Lösungen und Hilfsmittel (verwendete Geräte) 94
Beispiel: Darstellung der Messung in Diagrammen, statistische Auswertung und
Bilddokumentation
98
Danksagung 101
Lebenslauf 102
Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit 104
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1
I Einführung
Die Polyposis nasi ist eine seit dem Altertum bekannte chronische Erkrankung der Nase und
Nasennebenhöhlen. Mit einer Prävalenz von 1-2% der Bevölkerung gehört sie zu den
häufigsten chronischen Erkrankungen; trotzdem sind Ätiologie und Pathogenese bisher nicht
geklärt. Die Bildung von entzündlich bedingten Wucherungen der Nasenschleimhaut scheint
eine einheitliche Reaktion der Nasenschleimhaut auf unterschiedliche Noxen zu sein.
Mehrfach wissenschaftlich belegt wurde eine Assoziation zwischen der Polyposis nasi und
dem Asthma bronchiale, der Analgetika-Intoleranz, der zystischen Fibrose und primären
Ziliendyskinesiesyndromen (z.B. Kartagener-Syndrom). Ob eine inhalative Allergie die
Entwicklung von Nasenpolypen induziert oder die Unterhaltung der zugrunde liegenden
chronischen Entzündung fördert, wird seit Jahren kontrovers diskutiert. In den Vordergrund
rücken derzeit zwei weitere Theorien: zum einen, ob Pilzinfektionen der Nase und die
dadurch bedingte Entzündungsreaktion oder eine allergische Reaktion auf Pilzallergene eine
pathogenetische Rolle spielen. Zum anderen, ob intrazellulär lebende Staphylokokken an der
Pathogenese beteiligt sind.
Von der Polyposis nasi betroffene Patienten leiden meist über Jahre unter nasaler Obstruktion,
Kopfschmerzen, Rhinorrhoe und Anosmie. Pathomorphologisch gestützte
Behandlungskonzepte werden in den letzten Jahren evidenzbasiert entwickelt.
Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten bieten topische oder seltener systemische
Glukokortikoide sowie hypertone Salzspülungen. Sind diese nicht erfolgreich, folgt eine
minimal invasive Operation mit dem Ziel, die natürlichen Ventilations- und Drainagewege
der Nasennebenhöhlen wieder herzustellen. Trotz dieser intensiven medikamentösen und
operativen Behandlungskonzepte erleiden viele Patienten ein Rezidiv. Prognosen über die
Rezidivwahrscheinlichkeit können allerdings nur vage mithilfe der Theorien zur Ätiologie der
Polyposis nasi erstellt werden.
Durch zytologische und histologische Untersuchungen des Polypengewebes konnte der
entzündliche Charakter der Polyposis nasi bewiesen werden. Die zeitaufwendige, manuelle
Begutachtung der Zellen in Gewebeschnitten mittels Lichtmikroskopie zeigt in 90% der Fälle
eine starke Infiltration durch eosinophile Granulozyten (Jankowski 1996). Der Grad der
Entzündung variiert interindividuell und in Abhängigkeit einer eventuell vorhandenen
Grunderkrankung stark. Die Untersuchung der Gewebsschnitte ist abhängig von der
Erfahrung des Gutachters und von der ödematösen Komponente im Polypengewebe.
Die Laser Scanning Zytometrie (LSC) ermöglicht die schnelle, zuverlässige und quantitative
Untersuchung einer großen Anzahl unterschiedlicher Zellen eines Gewebes. Das Laser
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2
Scanning Zytometer vereint die Möglichkeiten der lasergestützten Untersuchung von
Zelleigenschaften und der optischen Begutachtung der gleichen Zellen mithilfe eines
Durchlichtmikroskops. Dazu werden die Zellen auf einem Objektträger immobilisiert und
immunzytologisch mit Fluoreszenzfarbstoffen gefärbt. Durch Speicherung der X-Y-
Koordinaten bei der Messung sind das Wiederauffinden der Zellen und die visuelle Kontrolle
der gemessenen Ereignisse nach Umfärben möglich. Im Gegensatz zur qualitativen
Untersuchung von Zellen und Geweben durch geübte Begutachter, bietet die LSC ein
automatisiertes, objektives Verfahren, das auch Anwendern mit wenig Erfahrung in der
histologischen Untersuchungstechnik zur Verfügung steht.
In dieser Arbeit wurde das LSC zur zytologischen Analyse von Polypengewebe verwendet.
Die Polypenentnahme erfolgte während minimal invasiven Nebenhöhlenoperationen. Ein Teil
wurde zur histopathologischen Begutachtung gesendet, der andere Teil zu
Einzelzellpräparationen aufbereitet und auf Objektträgern immobilisiert. DNA,
Zytokeratinfilamente und eosinophile Granula wurden mit Fluoreszenzfarbstoffen angefärbt
und mit dem LSC analysiert. Danach erfolgten die Umfärbung der gleichen Objektträger mit
Hämatoxylin und Eosin und die visuelle Kontrolle der Messergebnisse von der ersten
Messung ebenfalls mit dem LSC. Einige Objektträger wurden noch einmal manuell
ausgezählt. Die Ergebnisse vom LSC, aus der histopathologischen Begutachtung und aus der
manuellen Auszählung wurden korreliert. Außerdem wurden die klinischen Angaben der
operierten Patienten zu inhalativen Allergien und Rezidiven erhoben und geprüft, ob ein
statistischer Zusammenhang zwischen der Anzahl der eosinophilen Granulozyten und einer
Allergie bzw. einem Rezidiv besteht.
Zusammenfassend waren die Ziele dieser Studie:
1. die objektive Quantifizierung von eosinophilen Granulozyten in polypösem Gewebe
mithilfe der LSC,
2. der Vergleich der LSC mit standardisierten Verfahren wie der histopathologischen
Untersuchung und der manuellen Auszählung von Sichtfeldern (Lichtmikroskopie),
3. die Prüfung eines Zusammenhangs zwischen der Anzahl eosinophiler Granulozyten in
den Polypen und der Exposition gegenüber inhalativen Allergien,
4. die Prüfung eines Zusammenhangs zwischen der Anzahl eosinophiler Granulozyten in
den Polypen und dem rezidivierenden Auftreten der Polyposis nasi.
Eine systematische Untersuchung dieser Fragen liegt bisher nicht vor. Die folgende Arbeit
wird sich hiermit beschäftigen.
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3
II Einleitung
2.1. Polyposis nasi
2.1.1 Definition, klinische Symptomatik und Diagnostik der Polyposis nasi
Nasenpolypen sind entzündliche, ödematöse, hyperplastische, gutartige Wucherungen der
Schleimhaut von Nase und Nasennebenhöhlen. Makroskopisch erscheinen sie gelblich bis
blassgrau oder glasig transparent und gestielt. Die Blässe ist auf eine verminderte
Blutversorgung zurück zu führen. Je nach Alter der Polypen können sie aber auch durch
Plattenepithelmetaplasie und Vermehrung von Bindegewebe rötlich aussehen (Lund 1995).
Nasenpolypen treten solitär oder multipel, meist traubenförmig auf und entwickeln sich
beidseits ausgehend von den Engstellen im ostiomeatalen Komplex, seltener von der Kiefer-,
Keilbein- oder Stirnhöhle und den Nasenmuscheln (Stammberger 1999). Entsprechend der
Schwerkraft prolabieren sie in die Nasenhaupthöhle, können diese vollständig verlegen oder
sogar aus der Nase heraus wachsen (Ganz 1985). Sonderformen der Polyposis nasi sind
antrochoanale und sphenochoanale Polypen. Diese wachsen einseitig und gestielt in Kiefer-
bzw. Keilbeinhöhle und prolabieren in die Nasenhaupthöhle und den Nasenrachen, wo sie
beträchtliche Größen erreichen können (Lund 1995). Trotz vermutlich unterschiedlicher
Ätiologien zeigen Nasenpolypen ähnliche histologische und klinische Charakteristika. Tritt
eine polypös erscheinende Veränderung der Nasenschleimhaut nur einseitig auf, sollte immer
eine Biopsie mit anschließender histologischer Untersuchung zum Ausschluss bösartiger
Erkrankungen erfolgen (Jankowski 1996). Bachert et al. (2003) teilen Nasenpolypen in vier
Gruppen ein: unilaterale, antrochoanale, bilaterale (eosinophile) und bilaterale Polypen in
Assoziation zu bestimmten Grundkrankheiten wie der zystischen Fibrose, Mykose oder
Ziliendyskinesie.
Typische Symptome der Polyposis nasi sind anteriore und posteriore Rhinorrhoe, ständige
nasale Obstruktion mit Nasenatmungsbehinderung und Rhinophonia clausa, Störung des
Geruch- und Geschmacksinns sowie Gesichts- und Kopfschmerzen. Gelegentlich treten auch
Nies- und Juckreiz in Nase und Rachen, Mittelohrerkrankungen, Schnarchen und obstruktives
Schlafapnoesyndrom oder morgendliche Lidödeme auf. Bei Beginn der Erkrankung im
Kindesalter kann die ethmoidale Expansion der Polypen zur Auftreibung der Nasenpyramide
und zu Hypertelorismus führen, was als Woakes-Syndrom bezeichnet wird. Durch die
Polyposis nasi ausgelöste Beschwerden sind abhängig vom Ausprägungsgrad der Polypen. Im
Allgemeinen haben sich die Beschwerden über Jahre verschlechtert, sind aber geringer
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4
ausgeprägt als bei einer akuten Sinusitis. Oft berichten Patienten über den Beginn der
dauerhaften Beschwerden nach einer akuten Sinusitis (Ganz 1985, Lund 1995, Bachert et al.
2003, Fokkens et al. 2007).
Die Diagnostik bei Nasen- und Nasennebenhöhlenerkrankungen basiert auf Anamnese und
klinischer Untersuchung, Nasenendoskopie, Computertomografie und postoperativem
histologischen Befund. Einige Autoren empfehlen die routinemäßige Durchführung einer
Riechprüfung, Nasendurchflussmessung und Allergiediagnostik. Zusätzliche Untersuchungen,
wie Abstriche, Lungenfunktionsprüfung, Provokationstestungen mit ASS, Bestimmung der
Serumlevel von ANCA, genetischen Untersuchungen oder elektronenmikroskopischen
Untersuchungen der Zilienstruktur sind bei Verdacht auf Begleiterkrankungen angebracht
(Bachert et al. 2003).
2.1.2 Epidemiologie der Polyposis nasi
Die Polyposis nasi ist keine Erkrankung der Neuzeit. Schon bei den Ägyptern war das
Krankheitsbild bekannt und wurde durch Heilkundige behandelt. Die Entfernung von
Nasenpolypen mit einer Schlinge wurde von Hippokrates beschrieben. Im 18. Jahrhundert litt
der Komponist Joseph Haydn ebenfalls unter Nasenpolypen und unterzog sich mehrfach einer
Schlingenextraktion (Cohen 1998).
Die Polyposis nasi ist eine häufige Erkrankung. Albegger (1977) stellte fest, dass
Nasenpolypen bei sämtlichen Formen der chronischen Rhinosinusitis auftreten können. Ob
die Polyposis nasi als Endstadium einer chronischen Rhinosinusitis angesehen werden kann,
bleibt weiter ungeklärt (Hosemann et al. 1994).
In der Literatur wird die Prävalenz der Polyposis nasi in der erwachsenen Normalbevölkerung
industrialisierter Länder auf 0,2%-2% und die Prävalenz der chronischen Rhinosinusitis auf 1-
4% geschätzt (Settipane & Chafee 1977, Hedman et al. 1999, Johansson et al. 2003, Chen et
al. 2003). Die Polyposis nasi tritt bei allen Ethnien auf (Rugina et al. 2002, Lacroix et al.
2002, Larsen & Tos 2004). Symptomatisch wird die Erkrankung bei weniger als 1% der Fälle
(Lund 1999). Larsen & Tos (2004) konnten bei 32% der untersuchten Fälle polypöse
Veränderungen der Nasenschleimhaut finden. Braun et al. (2003) schätzen die Prävalenz der
chronischen Rhinosinusitis mit polypoiden Veränderungen der nasalen Schleimhaut in den
USA sogar auf über 50% mit steigenden Zahlen für Prävalenz und Inzidenz. Diese
Steigerungen werden zum Teil auf verbesserte Untersuchungsmethoden zurückgeführt (Lund
1995, Mygind 1999).
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5
Es konnten Zusammenhänge zwischen der Polyposis nasi und dem Alter, dem Geschlecht
sowie Begleiterkrankungen festgestellt werden. Die Prävalenz der Polyposis nasi steigt bei
beiden Geschlechtern mit dem Alter. Meist wird die Erkrankung nach dem 30. Lebensjahr
beobachtet, nach dem 60. Lebensjahr finden sich nur noch selten Primärmanifestationen
(Drake-Lee 1994). Polyposis nasi bei Kindern unter zehn Jahren ist äußerst selten (Larsen &
Tos 2004). Männer erkranken häufiger an der Polyposis nasi als Frauen. Angaben über das
Verhältnis von Männern zu Frauen schwanken von 4:1 bis 2:1 (Hedman et al. 1999,
Johansson et al. 2003, Larsen & Tos 2004). Dagegen erkranken Frauen häufiger an einer
chronischen Sinusitis ohne Nasenpolypen (Chen et al. 2003). Eine Geschlechterpräferenz ist
nicht mehr nachzuweisen, wenn die Polyposis nasi mit einem Asthma vergesellschaftet ist
(Larsen 1996, Rugina et al. 2002).
Ausführungen zur Häufigkeit der Polyposis nasi bei gleichzeitigem Vorliegen von weiteren
Erkrankungen folgen im Kapitel 2.1.4.
2.1.3 Rezidivneigung der Polyposis nasi
Die hohe Rezidivrate der Polyposis nasi ist klinisch bekannt. Die Angaben schwanken
zwischen 16% und 52% (Drake-Lee et al. 1984, Slavin 1988, Jäntti-Alanko et al. 1989,
Friedman & Katsantonis 1990, Senior et al. 1998, Kaldenbach et al. 1999). Der Zeitraum bis
zum Rezidiv ist u.a. abhängig von der gewählten Therapieform. Das Intervall bis zum
Wiederauftreten von Polypen ist bei einer alleinigen Therapie mit oralen Steroiden sechsmal
kürzer als bei einem operativen Vorgehen (Settipane 1996a). Die Rezidivrate einer
chronischen Rhinosinusitis ohne Polypen unterscheidet sich mit 8,6% deutlich von der einer
chronischen Rhinosinusitis mit Polypen, die in einer Vergleichsstudie von Hilka et al. (1992)
bei 47% lag.
Eine erhöhte Rezidivrate konnte in mehreren Studien mit verschiedenen Begleiterkrankungen
in Zusammenhang gebracht werden. So ist das Risiko einer rezidivierenden Polyposis erhöht
bei gleichzeitigem Vorliegen einer Analgetika-Intoleranz, rezidivierenden Infektionen der
oberen Atemwege und einer inhalativen Allergie (Settipane 1996a). Slavin (1988) beschrieb
einen Zusammenhang zwischen einer Rezidivpolyposis und zunehmenden Alter, Asthma
bronchiale und einem chronischen Hautekzem. Stoop et al. (1993) fanden bei 50% der
Allergiker ein Rezidiv im Gegensatz zu 25% bei Nichtallergikern. Chambers et al. (1997)
gaben als einzigen ungünstigen prognostischen Faktor einen gastroösophagealen Reflux an.
Allergische Erkrankungen der oberen Atemwege und eine Analgetika-Intoleranz verstärken
die Symptome der chronischen Sinusitis und gelten weiterhin als Risikofaktoren für eine
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Polyposis nasi sowie deren Rezidiv (Bachert et al. 2003). Ob eine spezifische Immuntherapie
das Rezidivrisiko senkt, kann noch nicht abschließend beurteilt werden (Nishioka et al. 1994).
Viele Studien haben in den letzten Jahren keinen Zusammenhang zwischen allergischen
Erkrankungen und der (rezidivierenden) Polyposis nasi aufdecken können, so dass die
Polyposis nasi nicht als allergische Erkrankung eingeordnet wird (Bachert et al. 2003).
Es ist noch nicht möglich, für den individuellen Patienten eine Rezidivwahrscheinlichkeit
vorauszusagen. Weitere Forschungen zu ätiologischen und pathogenetischen
Zusammenhängen sind notwendig, um die Entstehung der rezidivierenen Polyposis
vermeiden zu können.
2.1.4 Ätiologie der Polyposis nasi und assoziierte Krankheitsbilder
Die Ätiologie der Polyposis nasi bleibt trotz zahlreicher Forschungen und aufgestellter
Theorien weiterhin unklar. Klinisch sind Assoziationen der Polyposis nasi mit bestimmten
Erkrankungen seit langem bekannt. Ein einziger Faktor kann nicht als Ursache der Polyposis
nasi ausgemacht werden. Man spricht deshalb von einem multifaktoriellen Faktorengefüge
und nimmt an, die Polyposis nasi sei keine einheitliche Erkrankung, sondern eine chronisch-
entzündliche, hyperplastische Reaktion der Nasenschleimhaut auf unterschiedliche Reize
(Hosemann et al. 1994, Stammberger 1999).
Im Folgenden wird auf prädisponierende Krankheitsbilder eingegangen.
2.1.4.1 Allergische Erkrankungen
Das menschliche Immunsystem hat die Aufgabe, den Organismus vor gefährlichen
Einwirkungen, insbesondere von Mikroorganismen, zu schützen. Der Begriff Allergie wurde
erstmals 1906 von Pirquet gebraucht. Heute versteht man unter Allergie eine überschießende
spezifische, immunologische Reaktion gegen exogene Substanzen und wird somit von der
Autoimmunität abgegrenzt. Der Begriff Atopie wiederum steht für die vererbbare Neigung,
Allergien zu entwickeln. Die Einteilung der allergischen Reaktionen wurde 1963 von Gell
und Coombs vorgenommen.
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7
Typ I Mastzell- und IgE-vermittelte Immunreaktion
Typ II zytotoxische Immunreaktion
Typ III immunkomplexvermittelte Immunreaktion
Typ IV T-Zell-vermittelte Immunreaktion
Tab. 1 Einteilung der allergischen Reaktionen nach Gell & Coombs (in: Riede & Herbst
1999)
Typische allergische Erkrankungen sind die allergische Konjunktivitis, allergische Rhinitis,
das allergische Asthma bronchiale, Urtikaria und Insektengift- sowie Nahrungsmittelallergien,
die bis zum anaphylaktischen Schock führen können. Allergene können Pollen, Tierhaare,
Pilze, Milben und Nahrungsmittel sein. Nach der ISAAC-Studie erkranken 15-25% aller
Kinder an einer allergischen Erkrankung der oberen Atemwege (Bauchau & Durham 2004).
Das Risiko steigt auf 30-40%, wenn ein Elternteil Atopiker ist, und auf 60-80%, wenn beide
Elternteile betroffen sind.
Eine Sensibilisierung entsteht in zwei Schritten: beim Erstkontakt mit einem Allergen wird
dieses von antigenpräsentierenden Zellen aufgenommen, prozessiert und T- sowie B-Zellen
präsentiert. Naive T-Zellen werden aktiviert und können sich in TH1- oder TH2-Zellen
differenzieren. TH1-Zellen produzieren IFN- - -2. TH2-Zellen produzieren IL-
4, IL-5, IL-6 und IL-13. Von beiden Subpopulationen werden IL-3, IL-10, TNF- -
CSF gebildet. Beide Zelltypen inhibieren mit der Produktion ihrer Interleukine und
Wachstumsfaktoren den jeweils anderen Typ. Welcher der beiden Zelltypen sich entwickelt,
hängt wahrscheinlich vom vorherrschenden Zytokinmuster, der Antigenkonzentration und den
antigenpräsentierenden Zellen ab. Die von den TH2-Zellen produzierten Interleukine
beeinflussen die B-Zellen und führen zu einer gesteigerten Synthese von allergenspezifischem
IgE durch Plasmazellen. IgE wird an spezifische Rezeptoren auf Basophilen, Mastzellen und
auch antigenpräsentierenden Zellen gebunden. Damit ist der zweite Schritt der
Sensibilisierung abgeschlossen.
Bei einem Zweitkontakt mit einem Allergen kommt es zu einer Basophilen- und
Mastzelldegranulation, wodurch Histamin, Prostaglandine, Leukotriene, Kinine, PAF,
Zytokine (IL-3, IL-4 und IL-5), Proteasen und Proteoglykane freigesetzt werden. Die
Bereitschaft zur Degranulation wird von Zytokinen und Neurotransmittern wie Substanz P,
VIP und CG- RM moduliert. Die freigesetzten Mediatoren führen zu einer Sofortreaktion mit
lokaler Ödem- und Erythembildung oder systemischen anaphylaktischen Reaktionen.
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Weiterhin wird eine Spätphasenreaktion initiiert, die einige Stunden nach der
Allergenexposition auftritt. IL-4 fördert die Bildung von Adhäsionsmolekülen wie VCAM-1
und weiterer Selektine und Integrine am Endothel. Durch chemotaktische Faktoren wie PAF,
C5a, Prostaglandine, Leukotriene und Zytokine wandern basophile und eosinophile
Granulozyten in das Gewebe. Sie setzen proinflammatorische Mediatoren wie MBP, EPO,
ECP, EDN, EPX sowie Kollagenase, Phosphatase, Leukotriene, Prostaglandine, PAF und
Sauerstoffradikale im Gewebe frei und führen so zur Entzündungsreaktion.
Bei allergischen Reaktionen ist die Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut und in
Geweben erhöht. Aufgrund der hohen Anzahl eosinophiler Granulozyten in Nasenpolypen
wird seit Jahren eine allergische Genese der Polyposis nasi diskutiert. Die Anzahl
eosinophiler Granulozyten in polypösem Gewebe von Atopikern unterscheidet sich nicht von
der in Polypen nichtallergischer Patienten (Park et al. 1998, Jankowski et al. 2002). Der
pathogenetische Zusammenhang zwischen einer allergischen Erkrankung und der Polyposis
nasi bleibt weiterhin unklar und wird ausführlich im Abschnitt 5.2.2 diskutiert.
2.1.4.2 Asthma bronchiale
Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch
intermittierende und reversible Atemwegsobstruktionen mit Atemnot und einer bronchialen
Hyperreagibilität gekennzeichnet ist. Betroffen sind circa 5% der Erwachsenen und 10% der
Kinder mit steigender Prävalenz. Ätiologisch wird eine extrinsisch (allergische) Form von
einer intrinsischen Form unterschieden. Das extrinsische Asthma bronchiale ist durch eine
Immunreaktion vom Soforttyp nach Gell und Coombs gekennzeichnet und kommt häufiger
bei Kindern vor. Häufig zeigen betroffene Patienten weitere atopische Erkrankungen wie
allergische Rhinitis oder atopisches Ekzem. 10% der erwachsenen Patienten leiden an einem
reinen intrinsischen Asthma bronchiale, 80% an einer Mischform. Ursachen sind Infekte,
chemisch-irritative oder toxische Inhalationsstoffe, gastroösophagealer Reflux oder eine
Analgetikaintoleranz. Die Pathophysiologie der Atemwegsobstruktion ist bei beiden Formen
ähnlich: die Akkumulation von TH2-Lymphozyten und eosinophilen Granulozyten in der
Bronchialschleimhaut und die Sekretion von Zytokinen wie IL-4, IL-13, IL-5 und IL-9 führen
zu einer Bildung von IgE durch aktivierte B-Zellen, zur Degranulation von Mastzellen und
einer Ausschüttung weiterer Zytokine wie Bradykinin und Histamin, die die bronchiale
Konstriktion, ein Schleimhautödem und eine Dyskrinie (Bildung von zähem Schleim) zur
Folge haben (Renauld 2001).
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40% der Patienten mit Polyposis nasi haben auch ein intrinsische Asthma bronchiale
(Settipane & Chafee 1977, Klima et al. 1993, Bachert et al. 2003). Umgekehrt entwickeln 5%
der Patienten mit allergischem Asthma bronchiale (Hedman et al. 1999) und 7-20% der
Patienten mit intrinsischem Asthma bronchiale nasale Polypen, wobei die
Erkrankungshäufigkeit mit dem Lebensalter zunimmt (Settipane 1996a, Larsen 1996,
Hosemann et al. 2000). Bei 70% der Asthmatiker können computertomografisch
Verschattungen in den Nasennebenhöhlen nachgewiesen werden. Polypen lassen sich
durchschnittlich 9-13 Jahre nach erstmaliger Feststellung eines Asthma bronchiale finden
(Fokkens et al. 2007).
Der Zusammenhang zwischen chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen und dem Asthma
bronchiale wurde schon früh erkannt und der Begriff „sinubronchiales Syndrom“ in den 20er
Jahren geprägt. Allerdings ist dieser Begriff unscharf, da z.B. nicht klar ist, ob Erkrankungen
wie die primäre Ziliendyskinesie einbegriffen sind. Ähnlichkeiten bei chronisch-
entzündlichen Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege bestehen bei den beteiligten
Entzündungszellen und Mediatoren und den pharmakologischen Therapieoptionen (Hamilos
et al. 1996, Rowe-Jones et al. 1997). Der Zusammenhang zwischen oberen und unteren
Atemwegen wird mit dem sinubronchialen Reflex, mit der direkten Aspiration von Sekret
oder dem Ausfall der Befeuchtungs- und Erwärmungsfunktion der Nase erklärt. Ein positiver
Effekt auf die Lungenfunktion nach einer operativen Nasennebenhöhlensanierung wird bei bis
zu 70% der Fälle angegeben (Slavin 1988, Hosemann et al. 1990, Hilka et al. 1992).
2.1.4.3. Analgetika-Intoleranz und Samter Triade
Schon sechs Jahre nach Markteinführung von Aspirin 1899 wurde der erste Asthmaanfall
nach Einnahme des Präparats beschrieben. Wenig später beobachtete man das gleichzeitige
Auftreten von Analgetika-Intoleranz, Polyposis nasi und Asthma bronchiale (Widal et al.
1922). Da bei der Reaktion keine Antikörper nachweisbar sind, wird die Analgetikaintoleranz
als pseudoallergische Arzneimittelreaktion auf nichtsteroidale Antirheumatika eingeordnet.
Bei einem Patienten können alle diese Wirkstoffe oder nur ein einziger reaktionsauslösend
sein (Kreuzintoleranz). Die Pathophysiologie ist nicht bekannt; eine Erklärung folgt dem
Modell der Arachidonsäurekaskade. Durch das Enzym Phospholipase A2 werden
Arachidonsäuremoleküle aus der Zellmembran gelöst. Diese Moleküle stehen nun den
Enzymen Cyclooxigenase (COX) oder Lipoxigenase (LOX) zur Verfügung. Der
Cyclooxigenaseweg (alle Gewebe) führt zu verschiedenen Prostaglandinen, Prostacyclinen
und Thromboxanen, die hauptsächlich eine Bronchien- und Gefäßerweiterung und eine
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Hemmung der Leukotrien-Synthese bewirken. Der Lipoxigenaseweg (Leukozyten,
Makrophagen, Mastzellen) führt über die Zwischenstufe 5-HPETE zu den Leukotrienen.
Durch Hemmung der Cyclooxigenase durch z.B. nichtsteroidale Antirheumatika kommt es
insbesondere in Mastzellen, eosinophilen Granulozyten und Makrophagen zur vermehrten
Bildung von Leukotrien C4 (LTC4), das außerhalb der Zellen in LTD4 und LTE4
umgewandelt wird. Diese Botenstoffe bewirken eine Bronchokonstriktion, Erhöhung der
Gefäßpermeabilität und Schleimproduktion sowie eine Chemotaxis für neutrophile und
eosinophile Granulozyten. Die ausgelöste Entzündungsreaktion durch angelockte neutrophile
und eosinophile Granulozyten führt wiederum zur vermehrten Bildung von IL5, MBP und
ECP, die zu einer Aufrechterhaltung der Entzündung beitragen.
Die Hemmung der COX durch NSAR ist bei Gesunden und Kranken gleich, die Reaktion ist
aber dosisabhängig. Untersuchungen von Kowalski et al. (2000) ergaben, dass bei
Intoleranten geringe Mengen von NSAR zu einem starken Anstieg der Leukotriene (LT), aber
zu keinem Abfall der Prostaglandine (PG) führen. Auch ist der basale Lipoxigenase-
Stoffwechsel schon ohne NSAR gesteigert. Mögliche Theorien zu diesem Phänomen
beinhalten eine veränderte Kinetik von COX-Inhibitoren, eine erhöhte Aktivität der LTC4-
Synthase in eosinophilen Granulozyten und Mastzellen oder eine vermehrte Synthese der
Phospholipase A2. Als möglicher Trigger für diese Veränderungen werden latente
Virusinfekte oder ein Autoimmungeschehen in betracht gezogen (Kowalski et al. 2000).
Die Prävalenz der Analgetika-Intoleranz wird in Normalbevölkerung auf 0,5-1% (Hosemann
et al. 2000), bei gleichzeitiger perennialer Rhinitis auf 6%, bei Asthma bronchiale auf 15-
20%, bei Polyposis nasi auf 15-35% (Kalyoncu 2000), bei Polyposis nasi und Asthma
bronchiale auf 40-50% (Kaldenbach et al. 1999), bei diffuser Rezidivpolyposis nach OP auf
60% und bei chronischer Urtikaria auf 20-40% (Kalyoncu 2000) geschätzt.
Bei nachgewiesener Analgetika-Intoleranz neigen 35-76% der Patienten zur Entwicklung von
Nasenpolypen (Klima et al. 1993, Settipane 1996a). May et al. (2000) fand sogar in 93% der
Patienten mit einer Analgetika-Intoleranz nasale Polypen. 36-80% müssen sich mehrfachen
Sanierungen der NNH unterziehen (Klima et al. 1993, Kaldenbach et al. 1999, Schmid et al.
1999, Amar et al. 2000). Bei gleichzeitigem Vorliegen einer Analgetika-Intoleranz und eines
Asthma bronchiale werden Erkrankungshäufigkeiten für die Polyposis nasi zwischen 50-95%
angegeben (Settipane 1996a, Hosemann et al. 2000).
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2.1.4.4 Nicht-allergische Rhinitis mit Eosinophilie-Syndrom (NARES) und Nicht-allergische
Rhinitis mit Bluteosinophilie-Syndrom (BENARES)
Das Krankheitsbild wurde erstmalig 1979 beschrieben und ist durch eine massive nasale
Eosinophilie im Nasensekret oder Nasenabstrichen gekennzeichnet. Patienten leiden unter
Niesattacken, Juckreiz, wässriger Rhinorrhoe, nasaler Obstruktion und unspezifischer
Hyperreagibilität. Allergologische Tests wie Pricktest, RAST oder Provokation zeigen keine
spezifische Sensibilisierung. Die Symptome zeigen ein sehr gutes Ansprechen auf Steroide.
Es wurde vermutet, dass die Erkrankung eine Vorstufe der Polyposis nasi ist.
Zusammenhänge zu anderen prädisponierenden Faktoren wie der Analgetika-Intoleranz oder
der allergischen Pilzsinusitis wurden aufgrund der massiven Eosinophilie ebenfalls vermutet,
sind aber bisher nicht bewiesen (Moneret-Vautrin et al. 1990, Jankowski 1996).
2.1.4.5 Infektionen
Bakterielle und virale Infektionen werden immer wieder als Ursache der Polyposis nasi
diskutiert. Experimentell lassen sich epitheliale Läsionen bei Infektionen der
Nasenschleimhaut mit Streptococcus pneumoniae, Staphylococcus aureus, koagulase-
negative Staphylokokken, Bacteroides fragilis und Pseudomonas aeruginosa nachweisen.
Proliferierendes Granulationsgewebe wächst in diese Epithellücken ein und bildet das erste
Polypensubstrat (Lund 1995). Allerdings sind Besiedlungen mit diesen Bakterien auch bei
gesunden Personen nachzuweisen (Bachert et al. 2003).
Ein direkter Virennachweis in polypösen Schleimhautgewebe ist bisher nicht gelungen,
trotzdem wird eine virale Genese nicht völlig ausgeschlossen (Kozak et al. 1991, Klima et al.
1993). Virale und bakterielle Infektionen führen zu einer Aktivierung der
Entzündungskaskade und könnten so zur Entstehung oder Erhaltung einer chronischen
Entzündung beitragen.
Superantigene enterotoxinbildender Staphylokokken
Superantigene (SAG) umfassen einen Komplex von bakteriellen oder viralen Toxinen, die
eine massive Dysregulation des Immunsystems bewirken. Sie führen in kleinsten
Konzentrationen zu einer starken T-Zellaktivierung durch Induktion von CD40 und einer
Zytokinausschüttung insbesondere von IL-4. SAG wirken auch in vermindertem Maß als
konventionelle Antigene und führen zu einer IgE- und IgG-Produktion und zur
Histaminfreisetzung. Staphylokokken bilden die Enterotoxine A, B, C, D und das Toxic
Shock Syndrome Toxin 1. In Studien konnte die Kolonisation der Nasennebenhöhlen durch
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enterotoxinbildende Staphylokokken nachgewiesen werden, die bei Polyposis nasi-Patienten
64% und bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis bei 27% liegt. Bei Patienten mit
Nasenpolypen und bekannter Analgetika-Intoleranz lag die Kolonisationsrate sogar bei 80%
(Van Zele et al. 2004). Weiterhin konnten intrazellulär persistierende Staphylokokken
nachgewiesen werden, deren Bedeutung noch unklar erscheint (Sachse et al. 2008). Die
Bildung von Enterotoxinen, die als Superantigene wirken, bewirkt eine lokale, polyklonale
und enterotoxinspezifische IgE-Bildung und führt somit zu der massiven eosinophilen
Entzündungsreaktion in der nasalen Mukosa. Im Vergleich zwischen Patienten mit
enterotoxinspezifischen IgE-positiven Polypen und IgE-negativen Polypen zeigt sich eine
signifikant erhöhte Zahl IgE-positiver Zellen und eosinophiler Granulozyten im
Polypengewebe sowie erhöhte Level von IL-5, ECP und totalem IgE (Van Zele et al. 2004).
Weitere Studien sind nötig, um den Einfluss Staphylokokken-assoziierter Antigene auf die
Entstehung von Nasenpolypen zu spezifizieren.
Pilzinfektionen – allergische Pilzsinusitis
Bei den Pilzbesiedelungen der Nasennebenhöhlen unterscheidet man invasive von
nichtinvasiven Infektionen. Eine Form der nichtinvasiven Infektion ist die sogenannte
allergische Pilzsinusitis (AFS – englisch: „allergic fungal sinusitis“), die die häufigste Form
der Pilzsinusitiden ist (Schubert 2001). Settipane (1996b) gibt eine Häufigkeit der
allergischen Pilzsinusitis von 6-7% aller Patienten mit einer chronischen Rhinosinusitis an. Zu
den häufigsten Erregern gehören Penicillium, Aspergillus, Cladosporium, Alternaria und
Aureobasidium (Buzina et al. 2003). Typische Symptome sind Nasenpolypen und ein
bräunliches, eingedicktes bis krümeliges Sekret. Der Nachweis von Pilzbestandteilen wird
durch histopathologische oder mikrobiologische Untersuchung erbracht (Lund 1995). In der
Histopathologie zeigt sich neben Pilzhyphen, Charcot-Leyden-Kristallen und basophilem
Schleim eine ausgeprägte eosinophile Entzündungsreaktion (Settipane 1996b).
Pilzsporen sind potente Allergene und erreichen mit der Atemluft ständig den
Respirationstrakt, wo sie eine Entzündungsreaktion verursachen können. Die Frage, ob
Pilzbestandteile eine Typ I- oder Typ III-Hypersensitivität nach Gell und Coombs oder andere
Immunreaktionen verursachen, ist noch nicht abschließend geklärt. Der Nachweis von
erhöhten Gesamt- und pilzspezifischen IgE-Werten im Polypengewebe konnte in
verschiedenen Studien erbracht werden (Manning et al. 1993, Kuhn & Javer 2000, Schubert
2001, Bachert et al. 2001). 1999 gelang Ponikau et al. bei 96% der Patienten mit chronischer
Rhinosinusitis der Nachweis von Pilzen im nasalen Sekret durch eine neue,
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fluoresceinbasierte Untersuchungsmethode. Aber auch gesunde Probanden zeigten in hohem
Maße eine Pilzbesiedlung. Die Arbeitsgruppe konnte nur in 33% ein erhöhtes IgE im Serum
nachweisen. In weiteren Studien konnte belegt werden, dass bei Patienten mit chronischer
Rhinosinusitis Lymphozyten durch Pilzantigene zur Bildung von IL-5 und IL-13 angeregt
werden. Diese beiden Interleukine rekrutieren und aktivieren eosinophile Granulozyten, die
sich in so genannten „Clustern“ um die Pilzbestandteile im Nasensekret lagern. Diese
Immunreaktion ist bei gesunden Kontrollpersonen nicht nachweisbar (Braun et al. 2003). Da
bei der Mehrheit der Patienten keine positiven Reaktionen im Skin-Prick-Test oder erhöhte
IgE-Level im Serum nachgewiesen werden konnten, wurden die Ergebnisse als Ausdruck
einer lokalen allergisch-entzündlichen Reaktion auf Pilzantigene gedeutet und eine
Umbenennung des Krankheitsbildes in eosinophile Pilzsinusitis vorgeschlagen.
Auch wenn Pilzinfektionen für die Entstehung der chronischen Rhinosinusitis und Polyposis
nasi verantwortlich gemacht werden, konnte bisher der pathophysiologische Zusammenhang
nicht eindeutig geklärt werden. Auch therapeutisch konnte kein eindeutig positiver Effekt
einer antimykotischen Behandlung oder einer spezifischen Immuntherapie mit Pilzantigenen
nachgewiesen werden (Bachert et al. 2003). Weitere Forschungsergebnisse werden erwartet.
Die Therapie besteht derzeit aus der operativen Sanierung der Nasennebenhöhlen sowie ggf.
einer begleitenden systemischen und topischen Kortikoidgabe.
2.1.4.6 Gastroösophageale Refluxkrankheit
Auch ein Zusammenhang zwischen der gastroösophagealen Refluxkrankheit und der
Polyposis nasi wurde beschrieben (Chambers et al 1997). Delgaudio (2005) konnte eine
erhöhte nasale, laryngeale und ösophageale Refluxrate bei Patienten mit chronischer
Rhinosinusitis nachweisen. DiBaise & Sharma (2006) stellten eine Verbesserung der
Nebenhöhlenbeschwerden nach Einnahme eines Protonenpumpenhemmers fest. Kleemann et
al. (2005) konnten einen positiven Einfluss eines Protonenpumpenhemmers bei prolongierten
Heilungsverläufen nach endoskopischer NNH- Operation zeigen. Der Pathomechanismus für
den Zusammenhang zwischen Reflux und Sinusitis ist unklar, diskutiert werden der direkte
Kontakt zwischen gastraler Säure und Pepsin mit der Schleimhaut oder eine
neuroinflammatorische Reaktion über vagale Reflexbögen.
2.1.4.7 Konstitutionelle Faktoren
Eine genetische Prädisposition für die Polyposis nasi wird von wenigen Autoren
angenommen. In einer Studie zeigten 14% der Patienten mit Polyposis nasi eine familiäre
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Häufung (Greisner & Settipane 1996). May et al. (2000) geben bei Betroffenen mit Polyposis
nasi eine Erkrankungsrate der Kinder von 7% an. Rugina et al. (2002) fanden in einer
multizentrischen Studie in Frankreich sogar eine positive Familienanamnese für Polypen von
53%. Der Vererbungsweg konnte bisher nicht geklärt werden.
Zystische Fibrose
Die mit einer Häufigkeit von 1:2000 vorkommende zystische Fibrose ist eine homozygot,
autosomal-rezessive Erbkrankheit mit einem Defekt des CFTR-Gens. Störungen der
exokrinen Sekretion und die Bildung abnorm hochviskösen Schleims werden auf einen
Defekt des Chlorid-Kanals in Schleimhäuten zurückgeführt. Endonasal kommt der
mukoziliäre Transport aufgrund veränderter Sekreteigenschaften und reduzierter
Zilientätigkeit zum Erliegen. Die Folgen sind rezidivierende Sinusitiden und Polyposis nasi
bei 3-48% der Patienten, Bronchitiden, Bronchiektasen und Otitiden mit einer reduzierten
Lebenserwartung (Hadfield et al. 2000). Circa 30-40% der betroffenen Kinder haben nasale
Symptome, so dass bei kindlicher Polyposis nasi ein Pilokarpin-Iontophorese-Schweißtest
oder die Bestimmung des CTFR-Gens gefordert wird (Hadfield et al. 2000, Fokkens et al.
2007).
Primäre ziliäre Dyskinesiesyndrome
Die primäre ziliäre Dyskinesie steht als Überbegriff für eine Reihe angeborener, autosomal-
rezessiver Fehlbildungssyndrome auf der Ebene der Zilien des respiratorischen Epithels. Die
erste Beschreibung erfolgte im Zusammenhang mit dem Kartagener-Syndrom, das mit einer
Häufigkeit von 1:20000 vorkommt. Die Kinozilien des respiratorischen Epithels sind
aufgrund eines genetischen Defekts entweder a- bzw. dysplastisch oder chaotisch angeordnet,
wodurch eine geregelte Zilientätigkeit unmöglich wird. Dies führt zu einer Störung des
mukoziliären Apparates mit Sekretstau und somit zu chronischen Rhinosinutiden, Otitiden,
Bronchiektasen und einer herabgesetzten Lebenserwartung (Schrott-Fischer et al. 2008).
Zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Zilienhypoplasie oder Ziliendysplasie mit
sekundärer Ziliendyskinesie und somit einer Einschränkung der mukoziliären Clearance
führen akute virale Entzündungen, chronische Entzündungen mit Pneumokokken oder
Bordetella-Species, Vitamin A-Mangel oder Nikotin (Riede et al. 1999).
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YOUNG-Syndrom
Die 1970 von Young beschriebene, autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung mit nicht
geklärtem Pathomechanismus ist Ursache von 7,4% der männlichen Infertilitäten und durch
Bildung von zähem Sekret gekennzeichnet. Symptome sind eine obstruktive Azoospermie,
chronische Rhinosinusitis, Polyposis nasi und chronische Bronchitis, ggf. mit
Bronchiektasien. Bei der Diagnostik zeigt sich ein normaler Schweißtest, eine normale
Pankreasfunktion und eine normale Zilienstruktur bzw. -schlagfrequenz (Hosemann et al.
1994).
Alpha1-Protease-Inhibitor-Mangel
Diese Erkrankung ist eine angeborene Bildungsstörung des alpha1-Proteaseinhibitors in den
Hepatozyten. Die Erkrankung kommt in einer schweren homozygoten und in einer leichteren,
heterozygoten Form vor. Hauptsymptome sind ein Lungenemphysem und eine Leberzirrhose.
Maune (1995) fand eine bis zu fünfmal erhöhte Rate der heterozygoten Form bei Patienten
mit Polyposis nasi im Vergleich zur Normalbevölkerung.
2.1.4.8 Immundefektsyndrome
Alle Patienten mit einem angeborenen oder erworbenen Immundefektsyndrom haben ein
erhöhtes Risiko, an einer Rhinosinusitis mit oder ohne Nasenpolypen zu erkranken. Oft sind
in diesen Fällen ungewöhnliche Keime und Pilze beteiligt (Manning et al. 1993). In einer
Studie über Patienten mit rezidivierender Sinusitis maxillaris konnten bei 55% ein
pathologischer Lymphozytenfunktionstest sowie reduzierte IgG-, IgM- und IgA-Werte
nachgewiesen werden (Chee et al. 2001). Zu den häufigsten Defekten gehören die sogenannte
„common variable immunodeficiency“, der IgG-Subklassenmangel und der selektive IgA-
Mangel. Es handelt sich um B-Zelldefekte mit Antikörpermangel (Herold 2002a). Bei HIV-
positiven Patienten konnte in Abhängigkeit von der CD4+-Zellzahl eine Prävalenz der
Rhinosinusitis bis 34% nachgewiesen werden (Garcia-Rodriguez et al. 1999).
2.1.4.9 „Yellow Nail“-Syndrom (Skleronychie)
Diese ätiologisch unklare Erkrankung geht mit einer entzündlichen Destruktion von
Lymphgefässen einher. Die typische Symtomtrias besteht aus gelblich verfärbten
Fingernägeln, regionären Lymphödemen der unteren Extremitäten und rezidivierenden
Pleuraergüssen. Circa 30% der Patienten haben eine chronische Rhinosinusitis; als
pathogenetischer Hauptfaktor wird hier der Lymphstau angesehen (Hosemann et al. 1994).
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2.1.4.10 Churg-Strauss-Syndrom
Die Erkrankung wird zu den ANCA-assoziierten, Eosinophilen-dominierten Vaskulitiden der
kleinen Gefäße gezählt. Die Erstmanifestation findet meist in der vierten Lebensdekade statt,
männliche Patienten sind häufiger betroffen. Unbehandelt liegt die 5-Jahres-Überlebensrate
bei 25%, behandelt bei 50%. Die meisten Formen sind idiopathisch, selten ist das Churg-
Strauss-Syndrom medikamentös, z.B. durch Makrolide (Herold 2002b) oder Montelukast
(Dietz et al. 1998) induziert. Neben einer erhöhten Anzahl von eosinophilen Granulozyten im
Differentialblutbild von >10% finden sich ein allergisches Asthma bronchiale und seltener
eine allergische Rhinitis, sowie flüchtige Lungeninfiltrate, Fieber, eine eosinophile,
granulomatöse Myokarditis oder Koronaritis und eine Mono- oder Polyneuropathie. 50% der
Patienten haben nasale Polypen (Settipane 1996a). Die Therapie besteht aus der Gabe
systemischer Kortikoide und Immunsuppressiva (Cyclophosphamid, Azathioprin,
Methotrexat, Ciclosporin A). Interferongabe ist in klinischer Erprobung (Settipane 1996a,
Herold 2002b).
2.1.4.11 Umweltmedizinische Aspekte
Untersuchungen zum Einfluss von Umweltschadstoffen auf die nasale Schleimhaut werden
zunehmend durchgeführt. Neben allergischen Reaktionen kommen toxisch-irritative
Störungen der nasalen Schleimhaut durch Ozon, SO2, NOX, Pentachlorphenol, Dioxin, Blei,
Quecksilber, Benzol, Lindan, Pyrethroide, polychlorierte Biphenyle und Formaldehyd in
Frage. Die Aktivierung von Entzündungsreaktionen der nasalen Schleimhäute durch Ozon
und Kalziumkarbonatstaub konnte experimentell bewiesen werden (Riechelmann 2000). Ein
direkter Zusammenhang zwischen den o.g. Stoffen und der Entstehung von Polypen konnte
bisher nicht nachgewiesen werden.
2.1.5 Pathogenese der Polyposis nasi
Es existieren viele Theorien zur Pathogenese der Polyposis nasi, u.a. betrachtete man
Nasenpolypen als echte Geschwulst, hereditäre Schleimhautreaktion, eine zystisch-
fibrotische Entartung der Schleimhautdrüsen, Schleimretentionszysten, obstruktives
Lymphödem, sekundäres Produkt von eitrigem Sekret oder als Ausdruck einer Vaskulitis oder
vasomotorischen Reaktion.
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2.1.5.1 Makroskopische Aspekte der chronischen Sinusitis und Polyposis nasi
Die Nase und das Nasennebenhöhlensystem bilden eine funktionelle Einheit.
Entwicklungsgeschichtlich sind Stirn- und Kieferhöhle aus dem vorderen Siebbein
entstanden, mit welchem sie über enge Spalten verbunden bleiben. Messerklinger (1979)
bezeichnete Stirn- und Kieferhöhlen als Nebenhöhlen, die dem Siebbein nachgeordnet sind.
Die gemeinsame Mündung von vorderem Siebbein, der Kieferhöhle mit Infundibulum
ethmoidale und der Stirnhöhle mit Recessus frontalis gilt als anatomische Schlüsselstelle für
die Belüftung und den Abtransport von Sekret aus den Nebenhöhlen (Messerklinger 1979,
Stammberger 1999). Um die Wichtigkeit dieser Region zu unterstreichen, wurde der Begriff
der ostiomeatalen Einheit eingeführt.
Seit Einführung der nasalen Endoskopie werden in vielen Schleimhautarealen Ödeme und
polypoide Schwellungen gefunden. Es ist weder bekannt, ob diese Veränderungen den Beginn
einer Polyposis nasi darstellen, noch, welche Faktoren zur Progression führen (Lund 1999).
Anatomische Varianten des ostiomeatalen Komplexes können durch Einengung der
Ventilations- und Drainagewege zu rezidivierenden Entzündungen prädisponieren bzw. das
Krankheitsgeschehen aufrechterhalten (Stammberger 1999). Zu diesen Varianten gehören
Septumdeviationen oder ausgeprägte Formen von Processus uncinatus, mittlerer
Nasenmuschel oder Siebbeinzellen (supra- und infraorbitale Zellen, pneumatisierter Agger
nasi). Allerdings werden solche Varianten auch bei Gesunden in gleicher Häufigkeit gefunden
(Bolger et al. 1991, Jones et al. 1997).
2.1.5.2 Mikroskopische Aspekte der chronischen Sinusitis und Polyposis nasi
Mikroskopisch zeigt die Oberfläche der Nasenpolypen ein hyperplastisch-proliferatives,
mehrschichtiges, respiratorisches Epithel. Gelegentlich sind auch metaplastische
Übergangsformen zum Plattenepithel zu erkennen (Hellquist 1996). Die Zahl der
Becherzellen nimmt im Vergleich zu normaler Schleimhaut ab und ihre Verteilung wird
unregelmäßiger. Kompensatorisch zeigen sich Becherzellhyperplasien (Lund 1995, Mygind
1999). Die Basalmembran zeigt eine Verdickung. Das Epithel wird durch Entzündungszellen
infiltriert und durchwandert, so dass dem Epithel mit Entzündungszellen durchsetzter Schleim
aufliegt (Braun et al. 2003).
Das Stroma der Nasenpolypen ist durch ein massives Bindegewebsödem oder durch
Bindegewebsfibrose und -sklerosierung gekennzeichnet (Fokkens et al. 1990; Lacroix et al.
2002). Außerdem findet sich eine reduzierte Anzahl von Blutgefäßen, Drüsen und
Nervenendigungen im Vergleich zu gesunder Schleimhaut. Die hyperämischen Blutgefäße
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zeigen offene endotheliale Junktionen, die das Ausströmen von Blutplasma ins Gewebe und
so die Ödembildung ermöglichen (Mygind 1999). Das Stroma ist ebenfalls durch
Entzündungszellen infiltriert (Kaldenbach et al. 1999). Gelegentlich sind Lymphfollikel
nachweisbar (Riede 1999). Die vorhandenen immunkompetenten Zellen produzieren eine
Vielzahl von regulatorischen und proinflammatorischen Zyto- und Chemokinen, die
wiederum auf die Zellen einwirken. Im Stroma einiger Polypen kann eine Hyperplasie der
Glandulae nasales nachgewiesen werden. Bei diesen Drüsen ist die Innervation gestört oder
aufgehoben, woraus eine irreguläre Produktion von Schleim (Hyper- und Dyskrinie)
resultiert. Zum Teil sind diese Drüsen zystisch degeneriert (Mygind 1999).
Anhand ihres histologischen Bildes werden polypöse Neubildungen der Nasenschleimhaut in
vier verschiedene Typen unterteilt (Hellquist 1996):
- Ödematös-eosinophiler Typ (85-90%): gekennzeichnet durch ein ödematöses,
drüsenreiches Stroma, viele eosinophile Granulozyten und Mastzellen, aber wenig
Fibroblasten im Stroma, eine verdickte Basalmembran und durch Becherzellhyperplasie
im respiratorischen Epithel.
- Chronisch-entzündlicher Polyp (<10%): gekennzeichnet durch ein fibroblastenreiches,
wenig ödematöses Stroma mit betont lymphozytärer Infiltration, wenigen eosinophilen
Granulozyten und Mangel an Becherzellen im Epithel.
- Seromukös-drüsiger Typ (<5%): gekennzeichnet durch viele seromuköse Drüsen im
Stroma.
- Polypen mit atypischem Stroma (<1%): gekennzeichnet durch Atypien der
Bindegewebszellen. Das Vorliegen einer Neoplasie muss ausgeschlossen werden.
Nach der „epithelial rupture theory“ ist das Wachstum der Polypen wahrscheinlich
stadienhaft: aufgrund der Schleimhautentzündung kommt es zu einer Epitheldysfunktion, die
eine Ruptur oder Nekrose der Epithelschicht inklusive der Basalmembran begünstigt. Bei
Persistenz der Läsion folgt eine interstitielle Ödembildung und Hervorquellen der Lamina
propria im rupturierten Bereich. Diese ödematöse Lamina propria bildet das Stroma des
künftigen Polypen, der durch seitliches Überwachsen des Epithels vervollständigt wird.
Gleichzeitig wächst das Epithel in den basalen Defekt ein. Es entstehen kleine Epithelzysten
an der Polypenbasis, die später konfluieren und den Polypenstiel bilden. Es kommt zur
Bildung von Drüsen im Polypen und im Endstadium zur zystischen Degeneration. Aufgrund
der anhaltenden Entzündung mit Gefäßdenervierung, der Gravitation und der
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Atemstromeffekte kommt es zum Ausdünnen des Polypenstiels, zu einer lokalen Fibrose und
zum Fehlen einer autonomen Innervation (Stierna 1996).
2.1.5.3 Betrachtungen über die beteiligten Zellpopulationen unter besonderer
Berücksichtigung des eosinophilen Granulozyten
Untersuchungen zu den Interaktionen der verschiedenen Zellen der Nasenschleimhaut sowie
der beteiligten Entzündungszellen sind in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt.
Epithelzellen der Nasenschleimhaut synthetisieren Zytokine wie IL-3, GM-CSF oder IL-5
und den Wachstumsfaktor IGF-1. Die Rolle von Fibroblasten und Fibrozyten bei der
Entstehung von chronischen Infektionen der oberen Atemwege ist noch nicht geklärt. Sie sind
hyperplastisch und produzieren im Vergleich zu gesunder Schleimhaut vermehrt GM-CSF
sowie M- und G-CSF. Sie zeigen außerdem einen veränderten Stoffwechsel mit einer
vermehrten Proteoglykanproduktion. Der Albumingehalt der extrazellulären Matrix von
Nasenpolypen ist erhöht im Gegensatz zur chronischen Rhinosinusitis oder normaler Mukosa.
Die Einlagerung von Fibronectin in der Nähe der eosinophilen Granulozyten insbesondere
subepithelial konnte nachgewiesen werden, obwohl die Fibronectinproduktion insgesamt
vermindert ist. Der Gehalt an Kollagen, Glycosaminoglykanen und Hyaloronsäure ist dagegen
gleich (Larsen et al. 1992, Bachert et al. 2000). Der veränderte Zellstoffwechsel ist
wahrscheinlich auf die Entzündungsreaktion zurück zu führen und kann als Erklärungsmodell
für den Zusammenhang von eosinophiler Entzündung und Polypenwachstum heran gezogen
werden (Nakagawa et al. 1998, Rudack et al. 2003).
Auf den vaskulären Endothelzellen werden Adhäsionsmoleküle wie ICAM-1 und VCAM-1
exprimiert und somit selektiv Immunzellen angelockt und die Akkumulation im Gewebe
verstärkt (Rudack & Bachert 1999).
Die amöboid beweglichen Mastzellen sind wichtige Effektorzellen bei der allergischen
Reaktion vom Sofort-Typ. Der Mastzellengehalt in Nasenpolypen ist eher niedrig, aber bei
chronischen Entzündungen oder allergischen Reaktionen können sie im oder unterhalb des
Epithels in hoher Konzentration nachgewiesen werden. Auf ihrer Oberfläche besitzen sie IgG-
und IgE- sowie C5a-Rezeptoren. Nach Aktivierung degranulieren Mastzellen und sezernieren
Histamin, Heparin, Leukotriene, Prostaglandine, Interleukine und die Enzyme Tryptase,
Chymase, Carboxypeptidase und Cathepsin G. Durch die Interleukine IL-3, IL-4, IL-5 und
GM-CSF sowie PAF haben sie Einfluss auf die Regulation der Immunantwort im Gewebe
(Bradding 1996)
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Die zum spezifischen Immunsystem zählenden Lymphozyten werden in B- und T-
Lymphozyten unterteilt. B-Lymphozyten dienen der humoralen Immunantwort und sind nach
Ausreifung zu Plasmazellen für die Synthese von Immunglobulinen verantwortlich.
Plasmazellen sind in Polypen verstärkt vorhanden und werden für die lokale Produktion von
IgE in Nasenpolypen verantwortlich gemacht (Bachert et al. 2001).
T-Lymphozyten dienen der zellulären Immunantwort und werden nach CD-
Oberflächenmarkern weiter in CD4-positive T-Helferzellen und CD8-positive zytotoxische T-
Zellen unterschieden. Die T-Lymphozyten in Nasenpolypen liegen subepithelial,
periglandulär oder verstreut im Stroma. T-Helferzellen produzieren eine Vielzahl von Zyto-
und Chemokinen. Aufgrund zwei unterschiedlicher Zytokinmuster werden sie nochmals in
Subpopulationen unterteilt: TH1-Zellen produzieren insbesondere IL-2, TNF- -
wodurch Makrophagen aktiviert werden. TH2-Zellen produzieren vorrangig IL-4, IL-5, IL-6,
IL-10 und IL-13, wodurch insbesondere eosinophile Granulozyten und B-Lymphozyten
aktiviert werden.
T-Lymphozyten der Nasenschleimhaut finden sich in der Nähe von Mastzellen, so dass man
einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Zellpopulationen vermutet. Die vermutete
Dysfunktion der T-Lymphozyten könnte aufgrund der nachfolgenden Aktivierung von
eosinophilen Granulozyten und Mastzellen für die nasale Entzündungsreaktion
pathogenetisch bedeutender sein (Bachert et al. 2003).
Granulozyten sind der Infektabwehr dienende Leukozyten, deren zytoplasmatische Granula
unterschiedlich angefärbt werden können. Danach werden sie in neutrophile, eosinophile und
basophile Granulozyten unterteilt. Sie sind zu Migration und Phagozytose befähigt,
sezernieren zahlreiche Zellbotenstoffe und bekämpfen Erreger durch Bildung von freien
Radikalen.
Neutrophile Granulozyten sind die Haupteffektoren bei einer akuten Entzündung. Neben der
Sezernierung von lysosomalen Enzymen und Sauerstoffradikalen setzen sie zahlreiche
Zellbotenstoffe wie TNF- -1 und GM-CSF frei. Bei zystischer Fibrose, Kartagener-
Syndrom und Young-Syndrom findet sich in der Nasenschleimhaut hauptsächlich eine
Infiltration mit neutrophilen Granulozyten (Rowe-Jones et al. 1997, Bachert et al. 2003)
Die in der Nasenschleimhaut selten zu findenden basophilen Granulozyten haben
mastzellähnliche Funktionen. Ihre Granula beinhalten saure Mediatoren wie Histamin. Sie
sezernieren die Interleukine IL-4 und IL-13. An ihrer Zellmembran ist IgE gebunden,
wodurch sie an der allergischen Reaktion vom Sofort-Typ beteiligt sind. Außerdem dienen sie
der Abwehr von Parasiten (Dahinden et al. 1997).
___________________________________________________________________Einleitung
21
Eosinophile Granulozyten
Die 1879 von Paul Ehrlich als eosinophile Granulozyten bezeichneten Zellen zeichnen sich
durch die Anfärbbarkeit ihrer Granula mit dem Farbstoff Eosin, einem bromierten
Fluoreszeinderivat, aus. Die ovalrundlichen, eosinophilen Granulozyten sind durchschnittlich
12-15µm groß, haben einen gelappten Zellkern und azidophile Granula in ihrem Zytoplasma
(Kroegel 1992). Die Granula enthalten basisch-toxische Proteine wie ECP, EPO, MBP und
EDN, mit deren Hilfe parasitäre Zellmembranen lysiert werden. So wirken eosinophile
Granulozyten helminthotoxisch und bakterizid. Außerdem bewirken sie durch Bildung von
O2- Radikalen (s.g. „respiratory burst“) eine Epitheldesquamation und führen durch
Aufrechterhaltung der Entzündungsreaktion zur Hyperreagibilität von Schleimhäuten
(Bruijnzeel et al. 1992, Stoop et al. 1993). Eosinophile Granulozyten sezernieren eine Reihe
von Zellbotenstoffen wie Leukotriene, Prostaglandine, Interleukine, GM-CSF, TGF- -
- PAF (Kroegel 1992). Durch Produktion von IL-5, Eotaxin und RANTES sind
sie in der Lage, sich selbst zu stimulieren und eine Entzündungsreaktion aufrecht zu halten
(Ying et al. 1996, Nakajima et al. 1998). Sie exprimieren Oberflächenrezeptoren für
Immunglobuline, Komplementfaktoren, Zyto- und Chemokine sowie
Histokompatibilitätsmoleküle für die Antigenpräsentation (Bruijnzeel et al. 1992, Elsner &
Kapp 2001)
Normalerweise haben eosinophile Granulozyten einen Anteil von 2-4% im
Differentialblutbild. Erhöht sind sie bei parasitären oder allergischen Erkrankungen. Sie
befinden sich für 24-26 Stunden im peripheren Blut und wandern dann in Gewebe ein, wo sie
normalerweise bis zu 14 Tage überleben (Kroegel 1992). In gesunder nasaler Schleimhaut
konnte eine geringe Anzahl eosinophiler Granulozyten sowie deren Produkt ECP
nachgewiesen werden (Rasp 1994). Bei einer chronischen Sinusitis mit oder ohne Polypen
sind eosinophile Granulozyten regelmäßig vorhanden (Jankowski 2002). Allerdings sind wie
bei einer akuten Sinusitis auch bei der chronischen Sinusitis ohne Polypen die eosinophilen
Granulozyten nicht massiv erhöht. Es dominieren eher neutrophile Granulozyten (Jankowski
1996, Rudack & Bachert 1999, Bachert et al. 2000). Die eosinophile Entzündung ist bei der
Polyposis nasi deutlich ausgeprägter (Jankowski 2002). Bei 65-90% der Fälle sind sie die
vorherrschenden Entzündungszellen (Hellquist 1996, Kaldenbach et al. 1999).
Die Bestimmung der Gewebseosinophilie wird routinemäßig nach HE-Färbung durch
qualitative Begutachtung durchgeführt. Semiquantitativ werden Zellsuspensionen nach
Kimura-Färbung in einer Neubauer-Zellzählkammer untersucht. Gewebsschnitte werden nach
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22
Paraffineinbettung und HE-Färbung des polypösen Gewebes bei 400facher Vergrößerung in
konventioneller Durchlichtmikroskopie begutachtet.
Die eosinophilen Granulozyten stellen sich in der Lichtmikroskopie normo- und hypodens
dar. 20% aller Zellen in Nasenpolypen sind eosinophile Granulozyten, wovon sich 75%
hypodens darstellen (Stierna 1996, Mygind 1999). Der Anteil hypodenser eosinophiler
Granulozyten steigt bei Inkubation mit Chemo- und Zytokinen, so dass man hypodense
eosinophile Granulozyten als aktivierte Eosinophile ansieht. Hypodense eosinophile
Granulozyten lassen sich mit dem monoklonalen Antikörper EG-2 anfärben, der lange Zeit als
Marker für den Aktivierungszustand eosinophiler Granulozyten galt. Da die Färbung aber von
der Fixationsmethode abhängig ist, wird diese Zuordnung mittlerweile angezweifelt (Jahnsen
& Brandtzaeg 1995).
2.1.5.4 Beteiligte Zytokine, Chemokine und Adhäsionsmoleküle
Der mechanische Kontakt von Schleimhaut zueinander führt zur Ausschüttung zahlreicher
Zytokine und anderer Entzündungsmediatoren, die verschiedenste Wirkungen auf alle
beteiligten Zellen haben (Mygind 1999).
Zytokine sind Zellbotenstoffe, deren biologischer Effekt auf kurzer Distanz auf
verschiedenste Zellen wirkt. Zu ihnen gehören TNF- -
Wachstumsfaktoren wie GM-CSF und TGF- tete Migration
von Zellen, die Zellselektion und die Zellaktivierung. Sie werden in zwei Gruppen unterteilt;
zum einen die C-X-C-Gruppe für die Chemotaxis der neutrophilen Granulozyten (z.B. IL-8),
zum anderen die C-C-Chemokine für die Chemotaxis der eosinophilen Granulozyten (z.B.
RANTES). Adhäsionsmoleküle werden auf Zellmembranen exprimiert oder kommen in
gelöster Form vor. Sie haben eine Haftungs- und Aktivierungsfunktion und modulieren die
selektive Zellmigration durch die Gefäßwand. Zu ihnen gehören die Selektine (E-Selektin),
die Immunglobulin-Superfamilie (IgSF) wie ICAM, VCAM und deren Liganden, die
Integrine (LFA-1, VLA-4) (Rudack & Bachert 1999).
Während akute Rhinosinusitiden mit einer IL-8-, IL-6-, IL- -getriggerten,
neutrophilen Entzündungsreaktion einhergehen, stehen bei einer chronischen Rhinosinusitis
ohne Nasenpolypen IL-8 und IL-3 im Vordergrund. Da IL-3 einen fibrotischen Umbau der
Schleimhaut fördert, könnte es für die Schleimhautverdickung im ostiomeatalen Komplex
verantwortlich sein (Rudack & Bachert 1999). Weitere beteiligte Botenstoffe bei der
chronischen Rhinosinusitis sind IL-1, IL-6, IL-3, TNF- -CSF, ICAM-1, MPO und ECP.
VCAM-1 und IL-5 sind nicht erhöht (Bachert et al. 2000).
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23
Kennzeichen der Polyposis nasi ist die ausgeprägte Gewebseosinophilie. Pathogenetisch wird
sie durch eine gesteigerte transendotheliale Migration und durch Inhibierung des
programmierten Zelltodes der Eosinophilen erklärt (Rudack & Bachert 1999).
Migrationsmechanismen für eosinophile Granulozyten:
Chemotaktische Potenz auf eosinophile Granulozyten sind für IL- -4, IL-5, IL-8,
RANTES und Eotaxin nachgewiesen. Während IL- -
transendotheliale Migration fördern, bewirkt IL-8 eher die Migration neutrophiler als
eosinophiler Granulozyten. RANTES gehört zu den C-C-Chemokinen und bewirkt die
Chemotaxis eosinophiler Granulozyten, die transendotheliale Migration, die Produktion
radikaler O2-Radikale und die Freisetzung von ECP (Kroegel 1992).
Eotaxin wirkt auf den Rezeptor CCR3, der auf eosinophilen Granulozyten und anderen
Leukozyten sowie Epithelzellen exprimiert wird, und stimuliert die selektive Migration
eosinophiler Granulozyten (Bachert et al. 2000, Shin et al. 2000).
Die Adhäsionsmoleküle ICAM, VCAM, E- und P-Selektin werden auf Endothelzellen in
Nasenpolypen exprimiert. Der Ligand des VCAM ist VLA-4, das auf eosinophilen, aber nicht
neutrophilen Granulozyten exprimiert wird. Die Expression könnte durch IL-4 (von T-
Lymphozyten, eosinophilen Granulozyten und Mastzellen) oder durch TNF-
werden (Jahnsen et al. 1995). Weitere Adhäsionsmoleküle auf eosinophilen Granulozyten
sind MAC-1 und LFA-1 (Adams & Shaw 1994). Der Mechanismus der transendothelialen
Migration und Selektion eosinophiler Granulozyten bleiben trotz dieser Erkenntnisse nicht
vollständig geklärt (Rudack & Bachert 1999).
Verlängerte Überlebenszeit eosinophiler Granulozyten
Die verlängerte Überlebenszeit von eosinophilen Granulozyten ist durch eine Reduktion der
Apoptoserate bedingt. Die Apoptose ist ein gezielter, Gen-vermittelter Vorgang, der den
Zelltod ohne begleitende Entzündungsreaktion verursacht. Ein Zusammenhang zu den
unterschiedlichen Verteilungsmustern von Zyto- und Chemokinen sowie
Adhäsionsmolekülen bei gesunder Nasenschleimhaut im Vergleich zu Nasenpolypen wird
vermutet: geringer exprimiert werden IL-1 und IL-1RA, keinen Unterschied fand man bei der
Expression von TNF- -6, IL-10, IL-8, GRO- -
geringer Konzentration in Nasenpolypen, IL-3 und IL-4 gar nicht nachgewiesen werden.
Vermehrt exprimiert wird IL-5, wobei sich kein Unterschied von IL-5 bei nicht-/ allergischen
Patienten zeigte, aber die höchste Konzentration bei Patienten mit Analgetika-Intoleranz und
___________________________________________________________________Einleitung
24
Asthma bronchiale nachgewiesen werden konnte. In Nasenpolypen exprimieren mehr als 50%
der eosinophilen Granulozyten das IL-5-Gen und ca. 30% das GM-CSF-Gen (Ohno et al.
1991). 70% aller IL-5-positiven Zellen sind eosinophilen Granulozyten. Die Ausschüttung
eosinophiler Granulozyten aus dem Knochenmark wird durch IL-5 und GM-CSF gefördert.
Die Apoptose wird durch IL-3, IL-5, GM-CSF und IFN- inhibiert. Simon et al. (1997)
konnten die verlängerte Überlebenszeit der eosinophilen Granulozyten nachweisen. In vitro
zeigten sich apoptotische Veränderung der eosinophilen Granulozyten in Polypen ab Tag 8-
12, in der gesunden Schleimhaut ab Tag 2-5 und bei Blut- Eosinophilen nach 24 Stunden. Bei
Zugabe eines neutralisierenden Antikörpers gegen IL-5 kam es viel schneller zur Apoptose,
während die Zugabe von IL-3- oder GM-CSF- Antikörper keine Änderung des Beginns der
Apoptose bewirkten.
Wahrscheinlich ist die reduzierte Apoptose der bedeutendere Mechanismus der Anreicherung
eosinophiler Granulozyten im Polypengewebe. Die Reduktion wird wesentlich durch IL-5
reguliert, das wiederum vermehrt von eosinophile Granulozyten produziert und freigesetzt
wird. Ebenso bewirken eosinophile Granulozyten durch vermehrte Produktion von GM-CSF
die Reifung und Ausschüttung weiterer eosinophiler Granulozyten aus dem Knochenmark.
Die Eosinophilie ist somit ein autokriner, sich selbst erhaltender Entzündungsprozess (Simon
et al. 1997, Bachert et al. 2000). Da sich die Zyto-, Chemokin und Zellverteilungsmuster bei
Ersterkrankung und Rezidiven der Polyposis nasi gleichen, werden die gleichen
Pathomechanismen für die Entstehung von Rezidiven verantwortlich gemacht.
2.1.6 Therapie der Polyposis nasi
Durch Erstellen internationaler und nationaler Leitlinien mithilfe der evidenzbasierten
Medizin wurde das therapeutische Vorgehen bei der Polyposis nasi in den letzten Jahren
koordiniert (Fokkens et al. 2007). Die Therapie richtet sich nach der vermuteten Genese,
früheren Behandlungsergebnissen und dem histologischen Ergebnis. Die konservative
Therapie beinhaltet die Anwendung topischer oder systemischer Kortikoide, die stark auf die
Entzündungszellen wirken. In klinischer Erprobung befinden sich wiederholt topisch und
systemisch angewendete, antibiotische und antimykotische Präparate. Für Antimykotika gibt
es keinen eindeutigen Wirkungsnachweis bei der Polyposis nasi. Ein mindestens 12 Wochen
dauernder Einsatz von Makrolid-Antibiotika führte zu einer Verbesserung der Symptomatik
der chronischen Sinusitis (Ragab et al. 2004). Eine unterstützende Medikation mit
Sekretolytika und Antihistaminika wird häufig eingesetzt. Bei Patienten mit einer Analgetika-
Intoleranz sind postoperative Kortikoide oder eine Analgetika-Desaktivierung hilfreich
___________________________________________________________________Einleitung
25
(Jäntti-Alanko et al. 1989, Hosemann et al. 2000). Patienten mit Allergien profitieren von
einer spezifischen Immuntherapie (Bachert et al. 2003). Wichtig ist ein klärendes Gespräch
zwischen Arzt und Patient über gegebene Therapiemöglichkeiten, z.B. die Aufklärung der
Patienten über die Wirkweise von Kortikoiden.
Bei rezidivierenden oder anhaltenden Symptomen trotz intensiver konservativer Therapie ist
eine funktionell endoskopische oder mikroskopische Nasennebenhöhlenoperation die
Methode der Wahl. Der Eingriff ist je nach erwarteter Ausdehnung in Intubationsnarkose oder
in Regionalanästhesie durchführbar. Intraoperative Navigations- sowie Shaver-Systeme
werden zunehmend eingesetzt, insbesondere um bei Revisions-Operationen weitestgehend
schleimhautschonend vorgehen und Verletzungen der Schädelbasis oder Orbita vermeiden zu
können (Metson et al. 1998). Entferntes Gewebe wird in Formalin fixiert und zur
histopathologischen Untersuchung eingeschickt.
Ziele der konservativen und operativen Therapie sind die Wiederherstellung und
Aufrechterhaltung einer uneingeschränkten Epithelfunktion, die Eliminierung der Polypen
oder zumindest die Reduzierung der Polypengröße, eine ausreichende Drainage und
Belüftung der Nasennebenhöhlen, die Verringerung der nasalen Obstruktion und somit die
Ermöglichung von Nasenatmung und Riechen, weiterhin die Verringerung von Symptomen
wie Niesen, Rhinorrhoe und Kopfschmerzen. Operationen, Rezidive und wiederholte
Operationen sollen möglichst vermieden werden.
Zusammenfassend erscheint bei einem vielschichtigen, komplizierten Krankheitsprozess wie
der Polyposis nasi ein kombiniertes, chirurgisch-medikamentöses Vorgehen heute als
Methode der Wahl.
2.2. Die Laser Scanning Zytometrie
Die Laser Scanning Zytometrie ist eine Methode zur Bestimmung von fluoreszenzmarkierten
Zellparametern. Sie kombiniert die Vorteile der Durchflusszytometrie und der Bild-Analyse,
so dass die Möglichkeiten der zytometrischen Analyse von Zelleigenschaften, deren
Auswertung und Dokumentation erweitert werden.
Das Prinzip der Laser Scanning Zytometrie besteht aus dem Anfärben von Zellstrukturen mit
fluoreszierenden Farbstoffen, der Anregung dieser Farbstoffe mit Laserlicht und der Analyse
des von den gefärbten Zellen emittierten Lichts.
___________________________________________________________________Einleitung
26
2.2.1 Aufbau und Funktionsweise des Gerätes
Das Laser Scanning Zytometer (LSC) besteht aus einem herkömmlichen
Epifluoreszenzmikroskop, das mit einem Lasersystem in Verbindung steht. Die Laser dienen
wie bei der Durchflusszytometrie der Anregung der Fluoreszenzfarbstoffe. Für die
vorliegende Studie standen ein Argon-Laser und ein Helium-Neon-Laser mit einer Emission
von 488nm bzw. 633nm zur Verfügung. Die Strahlen der beiden Laser laufen koaxial, jedoch
zeitversetzt. Sie treffen zunächst auf einen oszillierenden Scanspiegel und werden von dort
über weitere Spiegel durch das Objektiv auf das Objekt gelenkt. Bei Projektion des Lasers
durch das in dieser Studie verwendete 20x Objektiv hat der resultierende Spot eine Größe von
5µm im Durchmesser. Durch das auftreffende Laserlicht werden die fluoreszenzmarkierten
Zellen zur Emission von Licht angeregt (s. Tabelle 2).
Fluorochrome Optimale
Anregung (nm)
Eingesetzte
Anregung (nm)
Emission (nm) Spektralgrenzen
des Filters (nm)
FITC 495 488 519 515-545
PI 535 488 617 611-639
APC 651,633 633,635 660 650 LP
Tab. 2: Die optimale Anregung, eingesetzte Anregungswellenlängen und Emissionsmaxima
der verwendeten Fluorochrome und die Spektralgrenzen des verwendeten Filtersets.
Das emittierte Licht nimmt den Strahlengang der Laser in umgekehrter Richtung bis zu einem
Teilerspiegel. Dieser lenkt das Licht über vier dichroische Spiegel mit nachgeschalteten
Bandpassfiltern zu vier Photomultipliern. Diese detektieren Licht eines spezifischen
Wellenlängenbereichs. Die Signale der Photomultiplier werden verstärkt und automatisch in
Digitalwerte zur Benutzung am PC umgewandelt. Dabei werden auch die X- und Y-
Koordinaten der gemessenen Ereignisse gespeichert, so dass später die Position jeder
erkannten Zelle auf dem Objektträger bestimmt werden kann (s. Abb. 1).
___________________________________________________________________Einleitung
27
Abb. 1: Aufbau des LSC (modifiziert nach dem Original von CompuCyte®). Erklärung im
Text.
Mit dem LSC kann eine Vielzahl von Zellparametern in kurzer Zeit bestimmt werden. Diese
werden in Diagrammen, Histogrammen und Streudiagrammen mit Hilfe der zugehörigen
WinCyte® Software dargestellt. Durch die Speicherung der X- und Y-Koordinaten ermöglicht
das LSC das Relokalisieren und die Visualisierung von Zellen auf dem Objektträger mittels
einer CCD-Kamera. Diese Möglichkeit ist auch noch nach Abschluss der Messung und sogar
nach Entfernen der Objektträger, Umfärbung (z.B. durch HE-Färbung) und erneutem
Auflegen auf den Objekttisch möglich. Das Mikroskop verfügt über eine Lichtquelle,
wodurch eine Durchlichtmikroskopie durchgeführt werden kann. Somit können Zellmerkmale
überprüft und mehrere Färbetechniken kombiniert werden.
2.2.2 Zelldefinition am LSC und Trigger
Vor Beginn jeder Messung werden verschiedene Messparameter des LSC eingestellt. Zu
diesen gehören die zu aktivierenden Laser, die jeweiligen Kanäle und die Einstellungen für
die Photomultiplier (Voltage, Offset und Gain). Außerdem wird festgelegt, welche
Eigenschaften als Definition für eine Zelle dienen. Diese Eigenschaften sind die minimale
___________________________________________________________________Einleitung
28
Fläche und die minimale Pixelhelligkeit (Treshold) eines Messereignisses. Der Trigger liegt
bei dieser Arbeit auf der Fluoreszenz der nukleären DNA, also dem Parameter PI (rote
Fluoreszenz). Nach dem Starten der Messung bewegt das LSC den Objektträger mit 0,5µm
großen Schritten durch den Laserstrahl und erfasst alle festgelegten und messbaren
Ereignisse.
Für jede im LSC gemessene Probe werden folgende Parameter bestimmt: die Zellzahl, die X-
und Y-Koordinaten der gemessenen Ereignisse, die Zellfläche, der Zellumfang, die integrale
Helligkeit und der maximale Fluoreszenzgipfel der PI-, APC- und FITC-Fluoreszenz.
Um die als Zelle definierten Ereignisse werden vom Rechner in Abhängigkeit von der
Fluoreszenz-Intensität vier Konturen gelegt. Der Trigger ist bei allen Messungen dieser Arbeit
der FL3-Kanal (Pl, rote Fluoreszenz). Die innen liegende rote Kontur stellt die Triggerkontur
dar und umfährt das Primärereignis. Die nach außen folgende grüne Kontur ist die eigentliche
Analysekontur. Auf diese folgen eine innere und eine äußere blaue Backgroundkontur (s.
Abb. 2a und 2b).
Abb. 2a Abb. 2b
Abb. 2a und 2b „Scan Data“- Fenster. In allen durchgeführten Messungen wurde auf PI
getriggert. Es handelt sich um eine synoptische Farbdarstellung über Fehlfarbcolorierung
(CompuColor) der beiden Parameter DNA-PI (rot) und FITC (grün). In Abb. 2a sind die PI-
und FITC- Färbungen im „Scan Data“- Fenster während eines Messvorgangs zu sehen, in
Abb. 2b die Ansicht eines Messbereiches derselben Messung und Darstellung der
Triggerkonturen.
___________________________________________________________________Einleitung
29
2.2.3 Darstellungsmöglichkeiten
Die vom LSC gespeicherten Daten können in vielfältiger Weise dargestellt und ausgewertet
werden. Messungen einzelner Parameter werden in Histogrammen dargestellt. Zwei
Parameter werden in Streudiagrammen (Scattergrams, Dot Plots) gegeneinander aufgetragen.
So können verschiedene Zellpopulationen voneinander abgegrenzt werden. Die WinCyte®
Software ermöglicht die Erstellung von Regionen im Diagramm, die einzeln statistisch
ausgewertet werden. Durch späteres Relokalisieren der gemessenen Zellen können die ihnen
zugeordneten Eigenschaften überprüft werden.
In den folgenden Abbildungen sind die in dieser Arbeit verwendeten Darstellungsmethoden
erläutert.
Abb. 3
Abb. 3 Histogramm: Darstellung eines Parameters. Im hier dargestellten DNA-Histogramm
stellen sich zwei Peaks je nach DNA-Gehalt der Zellen dar (rote Fluoreszenz, PI).
Abb. 4a Abb. 4b
___________________________________________________________________Einleitung
30
Abb. 4a und 4b Histogramme: die vergleichende Darstellung der Zytokeratin-Expression
(langwellig-rote Fluoreszenz, APC) in Histogrammen. In Abb. 4a die Messung der Kontrolle,
in Abb. 4b die Messung der Kontrolle (schwarze Fläche) und gleichzeitige Darstellung der
Messung des Verum als „overlay“ (violetter Graph) in einem Diagramm.
Abb. 5a Abb. 5b
Abb. 5a und 5b Streudiagramme: Darstellung von zwei Parametern. Auf der X-Achse ist der
DNA-Gehalt (rote Fluoreszenz, PI), auf der Y-Achse die Zytokeratin-Expression (langwellig-
rote Fluoreszenz, APC) aufgetragen.
In der zugrunde liegenden Messung können die Populationen abgegrenzt werden, indem
ihnen Regionen zugeordnet werden. Abb. 4a zeigt die Messung der Kontrolle. Die Linie
entspricht dem Cut-off-Level (5%) der Negativkontrolle. Darüber stellt sich in Abb. 4b die
spezifische Zytokeratin-Färbung dar. Die neue prozentuale Verteilung wird bei Aufrufen der
spezifischen Messung berechnet.
________________________________________________________Material und Methoden
31
III Material und Methoden
siehe auch Anhang: Lösungen und Hilfsmittel (S. 94)
3.1 Auswahl des Patientenguts, Gewebeentnahme und Datenerfassung
Im Zeitraum von November 2000 bis April 2002 wurde Gewebe von 41 Patienten untersucht.
Alle Patienten unterzogen sich in der Klinik für HNO-Heilkunde der Universität Leipzig einer
endonasalen Nasennebenhöhlen-Operation. Die stationären und ambulanten Patientenakten
wurden zur Auswertung herangezogen. Patienten, die histologisch keine Polyposis nasi,
sondern z. B. ein invertiertes Papillom oder einen malignen Tumor hatten, wurden
ausgeschlossen.
Alle relevanten Daten wurden tabellarisch aufgezeichnet. Gesondert für jeden Patienten
wurden Geburtsjahr und Alter bei Operation, Geschlecht, klinische Diagnose, Voroperation,
Begleiterkrankungen und anamnestische Angaben zu Allergie, Analgetika-Intoleranz,
Asthma, chronischer Bronchitis, zystischer Fibrose, Medikamenteneinnahme und
Rauchverhalten erfasst. Aus dem Operationsbericht wurden Daten zur Lokalisation des
entfernten polypösen Gewebes entnommen. Außerdem wurden Informationen über die
Histologie, insbesondere über das zelluläre Infiltrat im Gewebe, aus dem pathologischen
Gutachten des Instituts für Pathologie der Universität Leipzig entnommen.
Der Studienaufbau wurde von der Ethikkommission der Universität Leipzig genehmigt
(#593).
3.2 Präparation und Aufbewahrung der Proben
Nach operativer Entfernung der Polypen werden 0,5-2 cm³ große Gewebsproben unmittelbar
in 10ml 0,9%iger Natriumchloridlösung bei 4° C gelagert. Die restlichen Polypen werden zur
histologischen Beurteilung an das Institut für Pathologie gesendet.
Nach maximal 24 Stunden beginnt die eigentliche Präparation mit der mechanischen
Zerkleinerung der Proben mithilfe eines Skalpells in Stücke von zirka 3mm³. Die Relation
zwischen epithelialem und stromalem Gewebe bleibt dabei weitestgehend erhalten. Die
weitere mechanische Disaggregation erfolgt mit dem DAKO Medicon, Medimachine und
Filcon System. Dazu wird eine DAKO Medicon Disaggregationskammer mit 50µm-Netz mit
1,5ml PBS gefüllt und mit den Gewebsstücken beladen. Nach Einsetzen des DAKO Medicon
in die DAKO Medimachine bewegt der Automat die Stahlklinge im Inneren des DAKO
Medicons mit einer konstanten Geschwindigkeit von 100 U/min und drückt so das Gewebe
________________________________________________________Material und Methoden
32
durch die 50µm großen Poren des DAKO Medicons. Die Herstellung der
Einzelzellsuspension in der DAKO Medimachine erfolgt für 60 Sekunden. Danach wird die
Suspension mithilfe einer 5ml Einmalspritze über den Spritzenzugang des DAKO Medicon
entnommen. Es folgt eine zweimalige Spülung des DAKO Medicons mit jeweils 2ml PBS
über den Spritzenzugang. Die gewonnene Suspension wird durch einen DAKO Filcon mit
einer Porengröße von 100µm filtriert und in einem 5ml Rundbodenröhrchen aufgefangen. Im
Anschluss daran wird für 5min bei 2000 U/min zentrifugiert. Nach Dekantieren des
Überstandes erfolgt die Resuspension des Pellets bei Raumtemperatur in 3ml Lyse-Puffer, der
frisch aus dem gelieferten Konzentrat hergestellt wird. Nach 15minütiger Inkubation mit dem
Lyse-Puffer wird ein zweites Mal 5min bei 2000 U/min zentrifugiert. Die erneute
Resuspension erfolgt unter optischer Kontrolle mittels eines Mikroskops je nach Zelldichte
mit 100 bis 600µl, 4°C 0,5%iger BSA-PBS-Lösung. Diese Suspension wird auf einen
beschrifteten Objektträger mithilfe einer Schablone aufgetragen, so dass sich auf einem
Objektträger zwei 18x18 mm² große Felder befinden (s. Abbildung 6). Dies ermöglicht die
Standardisierung der Feldgröße. Die Zelldichte pro Feld wird mittels eines Mikroskops
überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Ziel hierbei ist es, möglichst viele Zellen vereinzelt,
aber nah nebeneinander auf den Objektträger zu bringen und anschließend zu fixieren, um
später gute Messergebnisse bei kurzer Messdauer zu erhalten.
Abb. 6 Skizze eines 75x25mm großen Objektträgers mit zwei 18x18mm großen Feldern. Das
linke Feld wird für die Positivfärbung, das rechte Feld für die Kontrollfärbung verwendet.
Anschließend werden die Objektträger in einem Abzug staubfrei gelagert und bei
Raumtemperatur luftgetrocknet. Die Fixierung der Zellen erfolgt daraufhin durch Einstellen
der Objektträger in einen Aufbewahrungsbehälter gefüllt mit 10ml 70% Ethanol. Die so
präparierten und fixierten Zellen können bei Raumtemperatur mehrere Monate aufbewahrt
und verwendet werden.
________________________________________________________Material und Methoden
33
3.3 Präparation und Aufbewahrung von Testzellen
Um die optimale Konzentration des Farbstoffs FITC zu ermitteln, werden Titrationsversuche
an peripheren Blutzellen durchgeführt. Von drei freiwilligen Probanden werden Blutproben
entnommen. Jeweils 1ml Blut wird mit 3ml Lyse-Puffer für 15min inkubiert. Im Anschluss
daran wird 5min bei 2000 U/min zentrifugiert und der Überstand dekantiert. Die weiteren
Präparationsschritte entsprechen denen unter 3.2. beschriebenen.
3.4 Immunzytologische Färbung
Um die Messung von Zellparametern im LSC durchführen zu können, ist eine
immunzytologische Färbung der präparierten und in 70%igen Ethanol bei Raumtemperatur
gelagerten Zellen erforderlich.
Das Gesamtvolumen einer Färbelösung pro Feld ergibt in jedem Färbeschritt 100µl.
Zum Färben wird ein Objektträger aus dem Ethanol entnommen und für 15min in 4°C kaltes
PBS gestellt.
Die erste Färbelösung wird wie folgt vorbereitet: in je ein Eppendorfhütchen werden pro Feld
97µl 0,5% BSA-PBS-Lösung und 3µl Antikörper pipettiert. Für die Positivmessung werden
3µl Mäuse-IgG1-anti-Cytokeratin, Klon MNF116 und für die Negativkontrolle 3µl Mäuse-
IgG1-Negativkontrollantikörper verwendet. Nach dem Herausnehmen aus dem PBS und
Dekantieren überschüssiger Flüssigkeit werden die zwei auf dem Objektträger befindlichen
Felder mit Fettstift umrahmt und der Objektträger mit Angaben zur Färbung beschriftet.
Daraufhin wird die vorbereitete Färbelösung aufgetragen, auf je ein Feld die Lösung für die
Positivmessung und für die Negativkontrolle. Die Inkubation der Zellen mit der Färbelösung
schließt sich für 20min in einer dunklen, feuchten Kammer unter leichtem Schütteln an.
In dieser Zeit wird die zweite Färbelösung vorbereitet, wobei ab diesem Zeitpunkt die
Objektträger vor Lichteinfall geschützt werden müssen. Der zweite Färbeschritt ist für die
Positivmessung und die Negativkontrolle identisch, so dass nur ein Eppendorfhütchen
benötigt wird. Pro Feld werden 92µl 0,5%ige BSA-PBS-Lösung, 3µl Ziege-anti-Maus-IgG1-
Biotin-Färbelösung und 5µl FITC-Färbelösung 1:500 in ein Eppendorfhütchen pipettiert.
Nach der Inkubation mit der ersten Färbelösung werden die Felder zweimal mit jeweils 500µl
PBS aufgefüllt und der Objektträger dekantiert. Der spezifische Färbevorgang wird durch
diesen Waschvorgang gestoppt. Es folgt die Inkubation mit der zweiten Färbelösung,
ebenfalls für 20min in einer dunklen, feuchten Kammer und unter leichtem Schütteln. Danach
schließt sich ein weiterer Waschvorgang wie oben beschrieben an.
________________________________________________________Material und Methoden
34
Der dritte Färbeschritt ist ebenfalls für die Positivmessung und Negativkontrolle identisch und
wird wie folgt vorbereitet: in ein Eppendorfhütchen werden 87µl 0,5% BSA-PBS-Lösung, 3µl
Streptavidin-APC-Färbelösung und 10µl PI-Färbelösung pipettiert. Nach dem zweiten
Waschvorgang wird die dritte Färbelösung aufgetragen und wieder für 20min unter leichtem
Schütteln in einer dunklen, feuchten Kammer inkubiert. Es folgt ein dritter Waschvorgang
wie oben beschrieben.
Danach werden die einzelnen Felder mit 40µl PI-Glycerol-PBS-Lösung und 24x24mm²
großen Deckgläschen eingedeckt. Die gefärbten Objektträger werden bei Zimmertemperatur
im Dunkeln aufbewahrt und innerhalb der nächsten 24 Stunden im LSC gemessen.
Labeled Streptavidin-Biotin-Methode
Zur Färbung der Zytokeratinfilmente epithelialer Zellen wurde in dieser Studie die „labeled
Streptavidin-Biotin-Methode“ angewendet. Bei dieser indirekten Färbemethode wird in einem
ersten Schritt ein unkonjugierter, spezifischer Antikörper (hier: Mäuse-IgG1-anti-Cytokeratin,
Klon MNF116) verwendet, der an bestimmte Epitope des Zytokeratins bindet. In einem
zweiten Schritt wird ein, mit dem wasserlöslichen Enzym Biotin gekoppelter Antikörper
(hier: Ziege-anti-Maus-IgG1-Biotin) verwendet, der gegen das Fc-Fragment des
Primärantikörpers gerichtet ist. Der dritte Färbeschritt besteht in der Zugabe einer
Streptavidin-APC-Färbelösung. Streptavidin besitzt vier Bindungsstellen für Biotin und
bindet hochaffin an das Enzym. So wird nicht nur eine eindeutige Darstellung der
Primärfärbung, sondern auch eine Intensivierung der Fluoreszenz des APC erreicht (Gerstner
et al. 2002b).
3.5 Titrationsversuche für FITC, PI und APC
Um die optimale Konzentration des Farbstoffs FITC zum Anfärben von eosinophilen
Granulozyten im polypösen Gewebe zu finden, wurden Titrationsversuche durchgeführt.
Diese Versuche wurden zunächst an normalen peripheren Blutzellen durchgeführt und später
auf die in oben beschriebener Weise präparierten Zellen der Nasenpolypen übertragen.
Folgende Konzentrationen pro Feld wurden getestet:
10µg/ml 50µg/ml 100µg/ml 500µg/ml 1mg/ml 5mg/ml 10mg/ml
Der Anteil der eosinophilen Granulozyten an der Gesamtzellzahl wurde mit dem LSC
bestimmt und mit den Daten der Blutbildanalyse des Instituts für Laboratoriumsmedizin,
________________________________________________________Material und Methoden
35
Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik der Universität Leipzig verglichen. Die
optimalen Konzentrationen für die Färbung mit Propidiumiodid und APC wurden aus
laborinternen Vorversuchen übernommen (Gerstner et al. 2002b, Gerstner et al. 2002c).
3.6 Messungen im LSC
Mittels LSC werden für jede Probe folgende Eigenschaften bestimmt: die Zellzahl, die x-y-
Koordinaten der gemessenen Ereignisse, das Integral der PI-Fluoreszenz pro Zelle sowie das
Integral der APC- und FITC-Fluoreszenz.
Jeweils ein Objektträger mit immunzytologisch gefärbten Zellen wird auf den motorisierten
und computergesteuerten Objekttisch des Mikroskops platziert, wobei auf genaues Anlegen
an den vorgegebenen Kanten zu achten ist, damit das spätere Relokalisieren der Zellen
ermöglicht wird.
Nach Aufrufen der WinCyte™ Software werden vor Beginn der Messung verschiedene
Messparameter eingestellt: unter dem Menüpunkt „Instruments“ auf der Registrierkarte
„Parameter“ die zu messenden Frequenzbereiche der Fluoreszenz benannt nach Farben
(green, orange, red und long red), außerdem der Forward Scatter jeweils für den Argon- und
den Helium-Neon-Laser, die Verstärkung im Photomultiplier (PMT), die je nach Parameter
zwischen 4 und 20 Prozent liegt, und der Offset, für den 2050 bis 2095 für die PMT der
Spektralbereiche und 1700 für die Photodiode des Forward Scatters gewählt werden. Auf der
Registrierkarte „Computation“ wird festgelegt, welche Messereignisse als Definition für eine
Zelle dienen. Hier wird der Parameter PI (rot) mit einer minimalen Fläche von 20µm² und
einem Threshold von 800 bis 1000 eingestellt. Auf der Registrierkarte „Background“ wird das
dynamische Messverfahren für den Hintergrund eingestellt.
Unter dem Menüpunkt „Scan Area“ wird die zu messende Region auf dem Objektträger
definiert. Dazu wird eine quadratische Fläche erstellt und mithilfe des Mikroskops
kontrolliert, ob in der festgelegten Fläche genügend Zellen liegen. Durch Aufrufen der Option
„Go“ öffnet sich das „Notation“-Menü. Hier werden Details zur aktuellen Messung und das
Färbeprotokoll kurz notiert und danach mit der Messung begonnen. Das LSC bewegt nun den
Objektträger mit 0,5µm großen Schritten durch den Laserstrahl und erfasst alle festgelegten
und messbaren Ereignisse.
Während der Messung besteht die Möglichkeit, die Einstellung der minimalen Pixelhelligkeit
(Threshold) und der minimalen Fläche im Fenster „Scan Data“ und die Einstellungen des
Photomultipliers und des Offsets im Fenster „Sensors“ zu kontrollieren und bei Bedarf zu
________________________________________________________Material und Methoden
36
verändern. So wird vermieden, dass Zellen gar nicht oder als Dubletten erkannt werden. Bei
Änderungen von Parametern wird erneut mit der Messung begonnen.
Die Zahl der gemessenen Zellen wird in der Statusleiste angezeigt. Wenn eine Gesamtzellzahl
von 5000 Zellen erreicht ist, wird die Messung gestoppt. Daraufhin öffnet sich das
„Notation“-Menü erneut und die Messung wird gespeichert.
Pro Objektträger wird ein Feld mit dem spezifischen Antikörper für Cytokeratin, das andere
Feld mit dem entsprechenden Negativkontrollantikörper inkubiert, die Färbung für die DNA
mit PI und für die eosinophilen Granulozyten mit FITC ist auf beiden Feldern gleich. Die
Messung der Positiv- und Negativkontrolle erfolgt im LSC stets mit der gleichen Einstellung
aller oben genannten Eigenschaften.
3.7 Darstellungen der Messdaten in Diagrammen
Die Messdaten des LSC werden mit der WinCyte™ Software ausgewertet und grafisch
dargestellt. Pro Messung werden sechs Diagramme erstellt. Die Messungen der Positiv- und
Negativkontrolle werden mithilfe der Software verglichen und Unterschiede grafisch
dargelegt.
Zur Qualitätskontrolle wird ein Streudiagramm mit der PI-Fluoreszenz (DNA-Gehalt) auf der
X- Achse und den dazugehörigen y- Koordinaten auf der Y- Achse erstellt. Damit werden
Präparations- und Färbefehler sichtbar gemacht, die sich als Punktwolken mit zu geringer
oder zu hoher Dichte im Diagramm abbilden würden. Diese Darstellung dient der Kontrolle
vor dem Erstellen weiterer Diagramme und wird nicht in der Präsentation abgespeichert.
In einem zweiten Diagramm wird ein Histogramm der PI-Fluoreszenz erstellt. Messereignisse
mit weniger als dem 0,5fachen oder mehr als dem 2,5fachen DNA-Gehalt stellen Zelldebris,
Dubletten oder Zellhaufen dar. In diesem Histogramm werden die einzelnen, intakten Zellen
durch Erstellen einer Region von den zerstörten oder in Haufen liegenden Zellen abgegrenzt.
Alle anderen Diagramme werden auf diese Region mithilfe der „Gate“-Funktion der
WinCyte® Software bezogen.
Im dritten und vierten Diagramm werden die Messergebnisse für den Parameter Zytokeratin-
APC dargestellt. Es werden zum einen ein Histogramm und zum anderen ein Streudiagramm
mit der PI-Fluoreszenz auf der X-Achse und der APC-Fluoreszenz auf der Y-Achse erstellt.
Zur Bestimmung des Anteils zytokeratinpositiver Zellen wird die Option „Create Quadrants“
aus dem Kontextmenü gewählt und in der Negativmessung eine Grenze von 5% festgelegt.
Wenn nun im selben Diagramm die Positivmessung aufgerufen wird, stellt die Software die
Messdaten der Positivmessung mit der festgelegten 5%-Grenze aus der Negativmessung dar
________________________________________________________Material und Methoden
37
und berechnet gleichzeitig die neue prozentuale Verteilung (siehe Abbildungen 5a und 5b in
Einleitung, 2.2.3 Darstellungsmöglichkeiten, S. 31).
Um die den Messwerten zugrunde liegenden Ereignisse zu visualisieren, wird die „view cells
in region..- rescan and view cell image“- Funktion verwendet. Dabei fährt das LSC die in der
festgelegten Region befindlichen Ereignisse ab, scannt die Zellen erneut und stellt das
Messergebnis als Pixelmap dar. Die ausgegebenen Farben können unter „Compucolor“
definiert werden. Die Bilder werden in einer Galerie mit einer Größe von 4×4 Bildern in
einem Präsentationsprogramm mit dem zugehörigen Diagramm gespeichert.
Im fünften und sechsten Diagramm werden die Messergebnisse für den Parameter FITC
dargestellt. Es werden wiederum ein Histogramm sowie ein Streudiagramm erstellt. Im
Streudiagrmm erfolgt die Darstellung mit der PI-Fluoreszenz auf der X-Achse und der FITC-
Fluoreszenz auf der Y-Achse. In diesem Diagramm werden mit der „create polygon“-
Funktion alle FITC-positiven Zellen in einem Rechteck zusammengefasst. Diese werden
ebenfalls mit der „view cells in region..“-Funktion neu gescannt, als Pixelmap dargestellt und
in derselben Präsentation als neue Galerie gespeichert.
Mithilfe der „Region statistics“-Funktion wird aus beiden Streudiagrammen (DNA-PI versus
Zytokeratin-APC bzw. FITC) die Gesamtzellzahl, die Anzahl der Zellen in den einzelnen
Regionen und deren prozentualem Anteil an der Gesamtzellzahl berechnet und tabellarisch
dargestellt. Auch diese Darstellung wird in der Präsentation zusammen mit den restlichen
Diagrammen gespeichert. Für jeden Patienten werden so in einer Präsentation insgesamt fünf
Diagramme, zwei Galerien und zwei Tabellen zusammengefasst (s. Anhang S. 98: Beispiel:
Darstellung der Messung in Diagrammen, statische Auswertung und Bilddokumentation).
Nach der Messung und Auswertung wird der betreffende Objektträger vom Tisch des
Mikroskops genommen und kann sofort mit Hämatoxylin und Eosin umgefärbt werden.
3.8 HE-Färbung
Nach der immunzytologischen Färbung und Messung der Zellen im LSC werden die Zellen
mit Hämatoxylin und Eosin (HE) umgefärbt. Dazu werden die Objektträger für 30min
senkrecht in eine Glasküvette mit 4°C kaltem PBS eingestellt, bis sich die Deckgläschen lösen
und die Zellen so wieder für eine Färbelösung zugänglich sind. Im ersten Färbeschritt werden
die Objektträger 9 min in Hämatoxylin gestellt. Darauf folgt eine 10minütige Spülung mit
kaltem, fließendem Leitungswasser. Nach Sicht differenziert wird durch kurzzeitiges
Eintauchen in HCl- Alkohol, worauf sich ein kurzes Bläuen in 1%igem Ammoniak
anschließt. Danach wird erneut 10min mit kaltem, fließendem Wasser gespült. Die folgende
________________________________________________________Material und Methoden
38
Färbung mit Eosin wird für 4-5 min durchgeführt. Nach diesem Färbeschritt wird eine
aufsteigende Alkoholreihe bis zum absoluten Alkohol I (Ethanol 70%, 80%, 96%)
durchlaufen. Im absoluten Alkohol bleiben die Objektträger 5 min, danach werden sie noch
einmal 5 min in eine weitere Glasküvette mit absolutem Alkohol II gestellt. Im Anschluss
daran folgt ein zweimaliges Einstellen der Objektträger in Xylol für jeweils 5 min. Die auf
den Objektträgern befindlichen Zellen werden danach mit Eukitt® 24x24 mm² großen
Deckgläschen eingedeckt. Die Färbung wird mit einem Lichtmikroskop (Carl Zeiss, Jena)
kontrolliert. Nach dem Trocknen können die Zellen erneut im LSC mit Durchlicht
entsprechend der jeweiligen Messung relokalisiert und morphologisch eingeordnet werden.
Die Objektträger werden in dieser Form lichtgeschützt und trocken archiviert.
3.9 Relokalisation der Zellen
Die morphologische Kontrolle der gemessenen Ereignisse erfolgt mittels der
Durchlichteinheit des LSC. Die Nachbetrachtung der Zellen ist möglich, da die gemessenen
Ereignisse zusammen mit ihren x-y-Koordinaten gespeichert werden.
Ein HE-gefärbter Objektträger wird dazu genau wie bei der ersten Messung auf dem
Objektträgertisch positioniert. Nach Aufrufen der WinCyte® Software wird der Parameter
„brightfield“ eingestellt, um die Durchlichteinheit des LSC zu aktivieren. Die dem zu
betrachtenden Objektträger zugehörige immunzytologische Messung wird aufgerufen. Im
Streudiagramm DNA-PI versus Zytokeratin-APC wird der Quadrant der zytokeratinpositiven,
diploiden Zellen gewählt und die Funktion „view cells in region..“ aus dem Kontextmenü
aktiviert. Im folgenden Dialogfenster wird die CCD-Kamera des LSC aufgerufen. Das LSC
fährt den Objektträgertisch zum entsprechenden Feld des Objektträgers und beginnt, für alle
Ereignisse die x-y-Koordinaten abzufahren und die entsprechenden Zellen anzuzeigen.
Mithilfe der „True Color Copy“-Funktion werden die einzelnen Zellen fotografiert und dann
in die schon von der immunzytologischen Messung vorhandene Präsentation eingefügt.
Der Arbeitsschritt wird für die Region der eosinophilen Granulozyten im Streudiagramm
DNA-PI versus FITC wiederholt.
Außerdem können eventuelle unklare Messergebnisse betrachtet werden.
3.10 Manuelle Auszählung mit dem Lichtmikroskop
Parallel zur automatischen Auszählung der Zellen mit dem LSC werden bei 19 Patienten die
Objektträger zusätzlich manuell mit einem Lichtmikroskop ausgewertet. Nach HE-Färbung
werden die einzelnen Felder auf den Objektträgern mäanderförmig durch das Lichtmikroskop
________________________________________________________Material und Methoden
39
bewegt und sowohl die epitheliale Zellen als auch die eosinophilen Granulozyten gezählt.
Wenn rund 3000 epitheliale Zellen ausgezählt sind, wird die Bestimmung beendet und die
Ergebnisse in eine Tabelle eingetragen.
3.11 Histopathologische Beurteilung der Gewebsschnitte
Die histopathologische Begutachtung der Gewebsschnitte erfolgt semiquantitativ durch
Gutachter des Instituts für Pathologie der Universität Leipzig. Um die eosinophile Infiltration
im polypösen Gewebe zu beschreiben, werden vier Grade (0 bis 3) festgelegt. Dabei
entspricht 0° = keine oder nur vereinzelte Infiltration; 1° = gering- bzw. mäßiggradig
vermehrte Infiltration, 2° = deutlich vermehrte Infiltration und 3°= hochgradig vermehrte
Infiltration. Für Berechnungen mit Fishers exaktem Test werden die Grade 0 und 1 als Gruppe
mit eosinophilenarmen Polypen und die Grade 2 und 3 als Gruppe mit eosinophilenreichen
Polypen zusammengefasst.
3.12 Statistische Auswertung
Die Alters- und Geschlechtsverteilung der 41 Patienten wird berechnet und grafisch
dargestellt.
Die im LSC bestimmten Zellzahlen für alle diploiden Zellen (ndip), epitheliale Zellen (nepi),
Stromazellen (nstroma) und eosinophile Granulozyten (neos) werden tabellarisch
zusammengefasst. Es werden mehrere Relationen berechnet:
1. Epi%dip: das prozentuale Verhältnis von epithelialen Zellen bezogen auf die Zahl aller
diploiden Zellen, die sich aus eosinophilen Granulozyten, epithelialen Zellen und
Stromazellen zusammensetzt.
Epi%dip = nepi/ ndip = nepi/ (neos+nepi+nstroma) x 100% bzw.
2. Stroma%dip: das prozentuale Verhältnis von stromalen Zellen bezogen auf die Zahl aller
diploiden Zellen, die sich aus eosinophilen Granulozyten, epithelialen Zellen und
Stromazellen zusammensetzt.
Stroma%dip = nstroma/ ndip = nstroma/ (neos+nepi+nstroma) x 100%
3. Eos%dip: das prozentuale Verhältnis von eosinophilen Granulozyten bezogen auf die Zahl
aller diploiden Zellen, die sich aus eosinophilen Granulozyten, epithelialen Zellen und
Stromazellen zusammensetzt.
Eos%dip = neos/ ndip = neos/ (neos+nepi+nstroma) x 100%
________________________________________________________Material und Methoden
40
Weiterhin wird das prozentuale Verhältnis von eosinophilen Granulozyten zur Summe aus
eosinophilen Granulozyten und epithelialen Zellen berechnet (LSC-Eos%eos+epi). Dieser
Quotient wird auch aus den Daten der manuellen Auszählung (Man-Eos%eos+epi) gebildet:
LSC-Eos%eos+epi = neos/ (neos+nepi) x 100%
Man-Eos%eos+epi = neos/ (neos+nepi) x 100%
Die Übereinstimmung der drei verschiedenen Methoden zur Bestimmung der eosinophilen
Infiltration im Gewebe sollen verglichen werden. Dazu wird der Pearson Koeffizient zur
Bestimmung der Korrelation zwischen den berechneten Verhältnissen LSC-Eos%eos+epi und
Man-Eos%eos+epi berechnet. Die Regressionskurve wird in einem Diagramm dargestellt.
Der Zusammenhang zwischen den im LSC bestimmten Verhältnissen (Eos%dip) mit den
Ergebnissen der histopathologischen Begutachtung wird in einem Boxplot dargestellt.
Weiterhin werden mit Hilfe des H-Tests nach Kruskal-Wallis p-Werte berechnet, um
statistische Unterschiede der eosinophilen Infiltration bezüglich der histopathologischen
Gradeinteilung zu untersuchen. Die gleichen Methoden werden auf die Daten der manuellen
Auszählung angewendet.
Im Patientenkollektiv soll zwischen Patienten mit einem Rezidiv bzw. einer Allergie und
Patienten mit erstmaligem Auftreten von Nasenpolypen bzw. ohne Allergie unterschieden
werden. Der Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration mit dem Auftreten von
rezidivierenden bzw. allergischen Beschwerden wird mit Fishers exaktem Test untersucht.
Zur Berechnung werden Vierfeldertafeln (eosinophilenreich ja/nein und Rezidiv bzw.
Allergie ja/nein) aufgestellt. Für die Entscheidung, ob ein Gewebe eosinophilenreich ist,
werden im LSC mehrere Grenzen für Eos%dip bei 2%, 3% und 5% festgelegt. Bei der
histopathologischen Begutachtung wird ein Gewebe als eosinophilenreich gewertet, wenn es
Grad 2 oder 3 zugeordnet wurde. Somit werden insgesamt acht Vierfeldertafeln aufgestellt
und der jeweilige p-
Außerdem erfolgt die grafische Darstellung der beobachteten Datenpaare in einem Boxplot
einmal für Rezidiv ja/nein gegen Eosinophilie in Prozent und Allergie ja/nein gegen
Eosinophilie in Prozent.
__________________________________________________________________Ergebnisse
41
IV Ergebnisse
Von November 2000 bis April 2002 wurde Gewebe von 41 Patienten untersucht, die sich in
der Klinik für HNO-Heilkunde der Universität Leipzig einer funktionell endonasalen
Nasennebenhöhlen-Operation unterzogen. Der Einsatz des LSC zur zytometrischen
Diagnostik der Polyposis nasi wurde getestet. Protokolle für den Nachweis von
Zellparametern im untersuchten Gewebe wurden entwickelt, um eine einfache und schnelle
Methode zu entwickeln, die Eosinophilie im polypösen Gewebe quantitativ zu bestimmen und
eine mögliche Erweiterung des Einsatzgebietes des LSC zu finden.
Bei der Auswertung wurden verschiedene Patientengruppen verglichen. Der prozentuale
Anteil der eosinophilen Granulozyten im Polypengewebe wurde für Patienten mit und ohne
inhalativer Allergie bzw. für Patienten mit und ohne Rezidiv verglichen.
4.1 Auswahl des Patientenguts, Gewebeentnahme und Datenerfassung
4.1.1 Geschlechts- und Altersverteilung
Von den 41 Patienten sind 31 (76%) männlichen Geschlechts und 10 (24%) weiblichen
Geschlechts (s. Abb. 7). Dies ergibt eine Verteilung von 3:1 zugunsten der männlichen
Patienten.
Geschlechtsverteilung
31 entspricht 76%
10 entspricht 24%
männlich
weiblich
Abb. 7: Geschlechtsverteilung
__________________________________________________________________Ergebnisse
42
Der Median des Patientenalters liegt geschlechtsübergreifend bei 43 Jahren. Der jüngste
Patient ist 9 Jahre, der älteste 76 Jahre alt. Es ergibt sich ein Altershäufigkeitsgipfel bei den
36- bis 40jährigen. Ein weiterer Gipfel findet sich bei den 66-70jährigen (siehe Abb. 8).
Altersverteilung
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
06-1
0
11-1
5
16-2
0
21-2
5
26-3
0
31-3
5
36-4
0
41-4
5
46-5
0
51-5
5
56-6
0
61-6
5
66-7
0
76-8
0
Alter
An
zah
l de
r P
ati
en
ten
Abb. 8: Altersverteilung
4.1.2 Klinische Diagnose, Lokalisation und anamnestische Angaben
Bei allen Patienten lautet die klinische Diagnose chronische Polyposis nasi. Eine operative
Therapie wurde aufgrund anhaltender Beschwerden, wie Nasenatmungsbehinderung,
Druckgefühl, Kopfschmerzen, Riech- oder Geschmacksstörungen durchgeführt. Intraoperativ
wurde in 29 Fällen (71%) Gewebe vom Sinus ethmoidales, in 9 Fällen (22%) Gewebe von
Sinus ethmoidalis und maxillaris und in weiteren 3 Fällen (7%) Gewebe vom Sinus
ethmoidalis, maxillaris und sphenoidalis oder frontalis entnommen (s. Abb. 9).
Lokalisation
68%
22%
10%
S. ethm. S. ethm.+ S. max. S. ethm.+ S. max.+ S. front.+ S. sph.
Abb. 9: intraoperative Lokalisation der Nasenpolypen
__________________________________________________________________Ergebnisse
43
Die anamnestischen Angaben zu Voroperationen an den Nasennebenhöhlen ergeben eine
Aufteilung von 15 Patienten mit einem Rezidiv und 26 Patienten ohne Rezidiv. Das ergibt
eine Rezidivrate von 36,6% im untersuchten Patientengut.
20 Patienten haben eine inhalative Allergie, 21 Patienten haben keine Allergie. Somit ergibt
sich eine Allergierate von 48,8% im Patientengut. Eine Übersicht zu Häufigkeiten von
Rezidiven und allergischen Erkrankungen ist in der folgenden Tabelle dargestellt (siehe Abb.
10).
Anamnestische Angaben
2621
1520
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Rezidiv Allergie
An
zah
l d
er
Pa
tie
nte
n
ja
nein
.
Abb. 10: Anamnestische Angaben zu Rezidiv und Allergie
4.2. Titrationsversuche
Tests für die optimale Anfärbung der DNA mit dem Farbstoff PI sind bereits vor Beginn der
Studie laborintern durchgeführt worden. Die Konzentration von 50µg/ml PI in der
Färbelösung und die Zugabe von 25µg/ml PI zum Eindeckmedium wird in Vorversuchen
getestet und ist für die Untersuchungen sehr gut geeignet (Gerstner et al. 2002b, 2002c).
Für die Färbung der Zytokeratinfilamente werden zunächst ebenfalls die Konzentrationen aus
Vorversuchen übernommen (Gerstner et al. 2002c). Es erfolgt die Umstellung von einem
FITC-konjugierten Antikörper auf einen unkonjugierten Antikörper, der in einem zweiten und
dritten Färbeschritt über eine Biotin-Streptavidin-Verbindung zur spezifischen Anfärbung von
Zytokeratin mit APC führt. Die Antikörpermengen werden von 5µl/100µl auf 3µl/100µl
verringert und getestet, ob die Ergebnisse übereinstimmen. Da die prozentualen Verteilungen
der Zytokeratin-positven und –negativen Zellen pro Patient keine Unterschiede der
Messergebnisse bei beiden Konzentrationen zeigen, wird die Antikörperkonzentration von
3µl/100µl Färbelösung beibehalten.
__________________________________________________________________Ergebnisse
44
Die optimale Farbstoffmenge für FITC wird bestimmt. Farbstoffmengen von 10mg/ml,
5mg/ml, 1mg/ml und 500µg/ml sind weniger geeignet, da neben den eosinophilen
Granulozyten auch Zelldetritus angefärbt wird. Außerdem erweist sich ein erhöhtes
Hintergrundsignal als störend bei der Messung. Bei einer Konzentration von 10µg/ml werden
die eosinophilen Granulozyten selektiv angefärbt, erscheinen aber bei der optischen Kontrolle
und im „Scan Data“- Fenster eher blass. Die Konzentration von 50µg/ml erweist sich als am
besten geeignet, da die eosinophilen Granulozyten sehr gut selektiv angefärbt werden und
vom LSC gemessen werden können. Die Farbstoffmenge ist gering genug, um die Anhebung
des Hintergrundsignals zu vermeiden (s. Abb. 11, Abb. 12 und Abb. 13).
Abb. 11: Titrationsversuche. In der oberen Reihe sind die gescannten Zellen in
Fehlfarbcolorierung (CompuColor) der beiden Parameter DNA-PI (rot) und FITC (grün)
dargestellt. In der unteren Reihe die entsprechenden Zellen nach Umfärben mit HE und
Relokalisation. Bei jeder Konzentration werden eosinophile Granulozyten spezifisch gefärbt.
Die optische Kontrolle ergibt das beste Ergebnis bei einer Konzentration von 50µg/ml.
__________________________________________________________________Ergebnisse
45
Abb. 12: Darstellung der grünen Fluoreszenz (X- Achse, FITC max pixel) in Histogrammen
einer Messung an peripheren Blut-Leukozyten. Links die Messung ohne Färbung mit FITC
mit blauem „overlay“-Graph. Die Detektion einer geringen Grünfluoreszenz entspricht der
Autofluoreszenz von Leukozyten. Rechts die Positivmessung nach Färbung mit FITC mit
einer sich deutlich abgrenzenden Zellpopulation (grüner Pfeil). Der blaue Graph entspricht
der links dargestellten Negativmessung.
Abb. 13: Färbung von peripheren Blut-Leukozyten mit PI und FITC. Links oben das
entsprechende Streudiagramm. Auf der X-Achse die PI-Fluoreszenz (rot; lineare Einteilung),
auf der Y-Achse die Darstellung der FITC-Fluoreszenz (grün; logarithmische Einteilung). In
Region 1 finden sich diploide Zellen mit hoher Grünfluoreszenz. In Region 3 diploide Zellen
mit deutlich geringerer Grünfluoreszenz. In Region 2 und 4 kommen Zellhaufen und
Dubletten zu liegen. Rechts im Bild sind die gescannten Zellen in Fehlfarbcolorierung
(CompuColor): DNA-PI = rot und FITC = grün, zusammen mit den entsprechenden
relokalisierten Zellen nach HE-Färbung. In der unteren Bildreihe sind Beispiele der aus
__________________________________________________________________Ergebnisse
46
Region 3 relokalisierten FITC-negativen Zellen zu sehen (neutrophile Granulozyten,
Lymphozyten).
4.3 Messungen mit dem LSC
Die Messung mit dem Laser LSC erfolgt innerhalb 24 Stunden nach der Färbung der
Objektträger. Die Färbung der Zellen mit PI, anti-Zytokeratin-Antikörper und FITC erweist
sich als gut praktikabel und sehr stabil.
Der Median der erfassten Gesamtzellzahl (ndip) beträgt 5010 Zellen mit einer
Standartabweichung von 1177 Zellen.
Der Median der Anzahl Zytokeratin-positiver Zellen (nepi) liegt bei 3594 mit einer
Standardabweichung von 1417 Zellen. Der Median des prozentualen Anteils der Zytokeratin-
positiven Zellen an der Gesamtzellzahl (Epi%dip) liegt bei 73,1% mit einer
Standardabweichung von 19,0%. Der kleinste prozentuale Anteil an zytokeratin- positiven
Zellen in einem Polypen beträgt 5,3%, der größte Anteil beträgt 87,8%.
Der Median der Anzahl eosinophiler Granulozyten (neos) beträgt 71 Zellen mit einer
Standardabweichung von 119 Zellen. Der Median des prozentualen Anteils an der
Gesamtzellzahl (Eos%dip) liegt bei 1,5% mit einer Standardabweichung von 2,9%. Hier
ergaben sich ein Minimalwert von 0,1% und ein Maximalwert von 14,4% der Gesamtzellzahl.
Der Median der Anzahl Zytokeratin-negativer, nicht eosinophiler Zellen (nstroma) in einer
Probe liegt bei 1163 Zellen mit einer Standardabweichung von 915 Zellen. Der Median des
prozentualen Anteils dieser Zellen an der Gesamtzellzahl (Stroma%dip) liegt bei 25,0% mit
einer Standardabweichung 18,5%. Es ergeben sich ein Minimalwert von 7,5% und ein
Maximalwert von 86,5%.
LSC-Daten ndip nepi epi%dip neos eos%dip nstroma stroma%dip
Mittelwert 4919 3407 68,4 120 2,6 1392 29,1
Median 5010 3594 73,1 71 1,5 1163 25,0
Standardabw. 1178 1416 19,0 119 2,9 915 18,5
Min- Wert 2173 269 5,3 0 0 377 7,5
Max- Wert 7826 6869 87,8 461 14,4 4616 92,0
Tab. 3: Übersicht über die LSC- Daten und deren statistischer Auswertung.
__________________________________________________________________Ergebnisse
47
Für den Methodenvergleich von LSC und manueller Auszählung wird bei den 19 auch
manuell ausgezählten Gewebsproben ein weiteres Verhältnis aus den LSC-Daten bestimmt:
der Anteil von eosinophilen Granulozyten an der Summe aus epithelialen Zellen und
eosinophilen Granulozyten (LSC-Eos%eos+epi). Hierbei ergibt sich ein Median des prozentualen
Anteils der eosinophilen Granulozyten an der Gesamtzellzahl von 1,5% mit einer
Standardabweichung von 3,4%. Der Minimalwert beträgt 1,0 % und der Maximalwert 20,4 %
(s. Tab. 4 unter Punkt 4.4 Manuelle Auszählung).
4.4 Relokalisation und Bilddokumentation
Nach erfolgter Messung werden die entsprechenden Diagramme und Tabellen erstellt (s. Abb.
14, 15 und 17). Die Messereignisse werden erneut für die Bilddokumentation gescannt.
Nach HE-Färbung der Objektträger wurden die Proben erneut im LSC analysiert und die
Messereignisse bildlich dokumentiert (s. Abb. 16 und 17). Der Zellverlust durch die HE-
Färbung betrug weniger als 5%. Von jedem Zelltyp wurden 50 Zellen relokalisiert und die
Messung so kontrolliert.
Abb. 14: Histogramm des DNA-Gehalts eines Polypen (rote Fluoreszenz, PI). Es stellen sich
ein Peak bei 1 (diploide Zellen) und 2 (tetraploide Zellen) dar, was gesunden Zellen
entspricht. Die Messereignisse mit weniger als dem 0,5fachen oder mehr als dem 2,5fachen
des einfachen DNA- Gehalts stellen Zelldebris, Dubletten oder Zellhaufen dar und wurden
daher in die weiteren Analysen nicht einbezogen.
__________________________________________________________________Ergebnisse
48
Abb. 15: Darstellung der Zytokeratin-Messung in Histogrammen. Links im Bild ist die
Kontrollmessung dargestellt, in der Mitte die Positiv-Messung mit dem „overlay“-Graphen
(violett). Ganz rechts finden sich beide Messungen in einem Diagramm: der violette Graph
kennzeichnet die Positiv-Messung, die schwarze Fläche die Kontrolle.
Abb. 16: Messung der Zytokeratin-Expression. Links die Darstellung des entsprechenden
Streudiagramms. mit der PI-Fluoreszenz (DNA) auf der X-Achse und der APC-Fluoreszenz
(Zytokeratin) auf der Y-Achse. Dargestellt sind rechts oben im Bild die HE-gefärbten,
relokalisierten, Zytokeratin-positiven Zellen und unten die Zytokeratin-negativen Zellen.
Unter diesen finden sich auch eosinophile Granulozyten.
__________________________________________________________________Ergebnisse
49
Abb. 17: Messung der eosinophilen Granulozyten. Links oben das Histogramm einer
Positivmessung der Grün-Fluoreszenz (FITC) in einem Polypen. Der grüne Pfeil
kennzeichnet die Zellpopulation mit einer 100-fach höheren Intensität der Grün-Fluoreszenz.
Rechts daneben das entsprechende Streudiagramm mit der Darstellung von DNA-PI auf der
X-Achse und der FITC-Fluoreszenz auf der Y-Achse. Die FITC-positiven, eosinophilen
Granulozyten im grünen Quadrat (Region 1) sind nach Umfärbung mit HE und Relokalisation
im unteren Bild dargestellt.
4.5 Manuelle Auszählungen
Zum Methodenvergleich wurden bei 19 Patienten die Objektträger nach HE-Färbung
zusätzlich manuell mit einem Lichtmikroskop ausgewertet. Die Summe aus gezählten
epithelialen Zellen und eosinophilen Granulozyten wird bestimmt (neos+nepi). Der Median der
ausgezählten Zellen liegt bei 3113 mit einer Standardabweichung von 95 Zellen. Der Median
der der epithelialen Zellen beträgt 3019 Zellen mit einer Standardabweichung von 34 Zellen.
Der Median der eosinophilen Granulozyten liegt bei 80 Zellen mit einer Standardabweichung
von 85 Zellen. Der Anteil der eosinophilen Granulozyten an der Gesamtzahl der ausgezählten
__________________________________________________________________Ergebnisse
50
Zellen (Man-Eos%eos+epi) wird berechnet. Der Median liegt bei 2,5% mit einer
Standardabweichung von 2,5%, der Minimalwert liegt bei 1,0%, der Maximalwert bei 8,7%
(s. Tab. 4).
LSC-Daten
(19 Patienten)
manuelle Auszählung
(19 Patienten)
LSC-Eos%eos+epi nepi+eos nepi neos Man-Eos%eos+epi
Median 1,5% 3113 3019 80 2,5%
Standardabw. 3,4% 95 34 85 2,5%
Min- Wert 1,0% 3041 3000 30 1,0%
Max- Wert 20,4% 3353 3125 286 8,7%
Tab. 4: Übersicht über die manuelle Auszählung von 19 Objekträgern und Bildung von
Verhältnissen aus der Zahl der eosinophilen Granulozyten zu allen gezählten epithelialen und
eosinophilen Zellen. Gegenüberstellung dieser Daten mit den LSC-Daten zum Vergleich der
beiden Methoden.
4.6 Histopathologische Beurteilungen
Die semiquantitative, histopathologische Begutachtung der Gewebsschnitte aus den restlichen
Polypenmassen hinsichtlich der eosinophilen Infiltration des Gewebes erfolgt unter der
Vorgabe, die Präparate in vier Grade einzuteilen. Jedes der untersuchten Gewebe zeigt eine
eosinophile Infiltration, dementsprechend wird kein Patient Grad 0 zugeordnet. 12 Patienten
werden Grad 1, 17 Patienten werden Grad 2 und 12 Patienten werden Grad 3 zugeordnet
(siehe Abb. 18).
__________________________________________________________________Ergebnisse
51
Histopathologische Beurteilung
0
12
17
12
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Grad 0 Grad 1 Grad 2 Grad 3
Gradeinteilung
An
zah
l d
er P
atie
nte
n
Abb. 18: Histopathologische Gradeinteilung der eosinophilen Infiltration der Polypen.
Dabei entspricht:
0° = keine oder nur vereinzelte Infiltration;
1° = gering- bzw. mäßiggradige Infiltration,
2° = deutliche Infiltration und
3° = hochgradige Infiltration.
Für die statistischen Berechnungen wird eine Patientengruppe von 12 Personen mit geringer
eosinophiler Infiltration im polypösen Gewebe (Grad 0 und Grad 1) von einer
Patientengruppe von 29 Personen mit starker eosinophiler Infiltration (Grad 2 und Grad 3)
abgegrenzt.
__________________________________________________________________Ergebnisse
52
4.7 Statistische Auswertungen
4.6.1 Korrelation der LSC- Daten mit den Daten der manuellen Auszählung
Der Pearsonsche Korrelationskoeffizient r zwischen den Quotienten Man-Eosepi+eos und LSC-
Eosepi+eos wird berechnet und beträgt 0,79 (P=0,01). Die Datenpaare mit Regressionskurve
sind in Abbildung 19 dargestellt. Somit besteht ein linearer Zusammenhang zwischen den mit
der Laser Scanning Zytometrie erhobenen Daten und den Daten der manuellen Auszählung.
Korrelation Manuelle Auszählung vs. LSC
0,0%
5,0%
10,0%
15,0%
0,0% 5,0% 10,0% 15,0%
Manuell
LS
C
Abb. 19: Korrelation der manuell bestimmten Eosinophilie (Manuelle Auszählungs-Daten, X-
Achse) gegen die automatisierte, objektive Bestimmung der Eosinophilie (LSC-Daten, Y-
Achse). Der Pearsonsche Korrelationskoeffizient beträgt 0,79 bei einem Signifikanzniveau
von 0,01.
4.6.2 Zusammenhang zwischen den LSC- Daten und dem histopathologischen Befund
Ein Zusammenhang zwischen der im LSC berechneten eosinophilen Infiltration und der
Zuteilung der Patienten gemäß des histopathologischen Befundes in vier Grade durch das
Institut für Pathologie wird vermutet. Die Ergebnisse werden in einem Boxplot grafisch
dargestellt (s. Abb. 20) und der entsprechende p-Wert mit dem H-Test nach Kruskal-Wallis
berechnet. Die Hypothese muss nach Berechnung des p-Werts verworfen werden, da der p-
Wert über dem Signifika p=0,11). Somit kann kein signifikanter
__________________________________________________________________Ergebnisse
53
Unterschied der eosinophilen Infiltration (LSC) bezüglich der histopathologischen
Gradeinteilung gefunden werden.
Abb. 20: Boxplot der LSC- Daten bezüglich der histopathologischen Gradeinteilung: Das
Verhältnis der eosinophilen Granulozyten zu allen diploiden Zellen (Eos%dip) ist auf der Y-
Achse, die Gradeinteilung Pathograd 1-3 auf der X- Achse dargestellt. Pathograd 0 wurde
nicht berücksichtigt, da immer eine eosinophile Infiltration nachweisbar war.
4.6.3 Zusammenhang zwischen manueller Auszählung und histopathologischem Befund
Ein Zusammenhang zwischen der mithilfe der manuellen Auszählung errechneten
eosinophilen Infiltration und der Zuteilung der Patienten gemäß des histopathologischen
Befundes in vier Grade durch das Institut für Pathologie wird vermutet. Die Ergebnisse
werden in einem Boxplot grafisch dargestellt (s. Abb. 21).
Der entsprechende p-Wert mit dem H-Test nach Kruskal-Wallis berechnet und ergibt einen
Wert von p=0,93. Die Hypothese muss nach Berechnung des p-Werte verworfen werden, da
der p-Wert über dem Signifikanzniveau von t. Somit kann kein signifikanter
Unterschied der eosinophilen Infiltration (manuelle Auszählung) bezüglich der
histopathologischen Gradeinteilung gefunden werden.
__________________________________________________________________Ergebnisse
54
Abb. 21: Boxplot der Daten der manuellen Auszählung bezüglich der histopathologischen
Gradeinteilung: Das Verhältnis der eosinophilen Granulozyten zu epithelialen und
eosinophilen Zellen (Man- Eos%epi+eos) ist auf der Y-Achse, die Gradeinteilung Pathograd 1-3
auf der X-Achse dargestellt. Pathograd 0 wurde nicht berücksichtigt, da immer eine
eosinophile Infiltration nachweisbar war.
4.6.4 Zusammenhang zwischen eosinophiler Infiltration und Rezidiv
Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Rezidivs und der Stärke der eosinophilen
Infiltration im Gewebe soll untersucht werden. Dazu werden die prozentualen Anteile der
eosinophilen Granulozyten aus den LSC-Daten in den Patientengruppen mit und ohne
Rezidivanamnese mit Hilfe von Fishers exaktem Test verglichen und der Testentscheid, ob
ein signifikanter Unterschied besteht oder nicht, anhand p gefällt. Nur p-Werte <0,05%
werden als statistisch signifikant angesehen.
Die Frage, welcher prozentuale Anteil der eosinophilen Granulozyten im Gewebe als starke
Infiltration gilt, ist bisher nicht geklärt. Deshalb werden mehrere Grenzen festgelegt und
getestet. Weder bei einem Anteil eosinophiler Granulozyten von 5%, 3% noch bei 2% kann
ein statistisch signifikanter Unterschied aufgezeigt werden (p=1,0 p=0,491 p=0,742). Somit
kann im Rahmen dieser Arbeit kein Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration
im Polypengewebe und dem Auftreten von einem Rezidiv festgestellt werden (s. Abb. 22).
__________________________________________________________________Ergebnisse
55
Abb. 22: Boxplot. Dargestellt ist die Aufteilung der LSC-Daten (Eos%dip) gegen das
Vorhandensein eines Rezidivs (ja/ nein).
Weiterhin werden die Patientengruppen mit und ohne Rezidiv wiederum mit Fishers exaktem
Test hinsichtlich ihrer schwachen bzw. starken eosinophilen Infiltration laut der
histopathologischen Beurteilung verglichen. Die Grade 0 und 1 werden als schwache (neg.)
und die Grade 2 und 3 als starke (pos.) Infiltration zusammengefasst. Der Testentscheid, ob
ein signifikanter Unterschied besteht oder nicht wird anhand p gefällt. Nur p-Werte <0,05%
werden als statistisch signifikant angesehen. Da der berechnete p-Wert 0,73 beträgt, kann mit
den vorliegenden Daten kein Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration im
Gewebe und der Rezidivanamnese hergestellt werden.
4.6.5 Zusammenhang zwischen eosinophiler Infiltration und Allergie
Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Allergie und der Stärke der eosinophilen
Infiltration im Gewebe wird untersucht. Dazu werden die prozentualen Anteile der
eosinophilen Granulozyten aus den LSC-Daten in den Patientengruppen mit und ohne
Allergieanamnese mit Hilfe von Fishers exaktem Test verglichen und der Testentscheid, ob
ein signifikanter Unterschied besteht oder nicht, anhand p gefällt. Wiederum gelten nur p-
Werte <0,05% als statistisch signifikant.
Ebenso werden mehrere prozentuale Grenzen der eosinophilen Infiltration festgelegt und
getestet. Weder bei 5%, 3% noch bei 2% kann ein statistisch signifikanter Unterschied
aufgezeigt werden (p=0,663 p=1,0 p=0,341). Somit kann im Rahmen dieser Arbeit auch kein
__________________________________________________________________Ergebnisse
56
Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration im Polypengewebe und dem Auftreten
einer Allergie festgestellt werden (s. Abb. 23).
Abb. 23: Boxplot. Dargestellt ist die Aufteilung der LSC-Daten (Eos%dip) gegen das
Vorhandensein einer Allergie (ja/ nein).
Weiterhin werden die Patientengruppen mit und ohne Allergie mit Fishers exaktem Test
hinsichtlich ihrer schwachen bzw. starken eosinophilen Infiltration laut der
histopathologischen Beurteilung verglichen. Der Testentscheid, ob ein signifikanter
Unterschied besteht oder nicht wird anhand p gefällt. Die Irrtumswahrscheinlichkeit wird
ebenfalls kleiner als 95% gewählt, das heißt, nur p-Werte <0,05% gelten als statistisch
signifikant. Da der berechnete p-Wert 0,734 beträgt, kann mit den vorliegenden Daten kein
Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration im Gewebe und der Allergieanamnese
hergestellt werden.
__________________________________________________________________Diskussion
57
V Diskussion
Die Polyposis nasi ist mit einer Prävalenz von 1-2% eine der häufigsten chronischen
Erkrankungen der Industrieländer. Ätiologie und Pathogenese sind weiterhin nicht geklärt,
obwohl grundlegende Mechanismen der nasalen Entzündungsreaktion wissenschaftlich
erforscht wurden. Dabei spielen die eosinophilen Granulozyten eine entscheidende Rolle. Die
Standardmethode der histopathologischen Untersuchungen von Polypen ist eine manuelle
Begutachtung der Zellen in Gewebeschnitten mittels Lichtmikroskopie und zeigt in 90% der
Fälle eine starke Infiltration durch eosinophile Granulozyten (Jankowski 1996). Der Grad der
Entzündung variiert interindividuell und in Abhängigkeit einer eventuell vorhandenen
Grunderkrankung stark. Die Untersuchung der Gewebsschnitte ist abhängig von der
Erfahrung des Gutachters und von der ödematösen Komponente im Polypengewebe. Es stellte
sich die Frage, ob die objektive Quantifizierung von eosinophilen Granulozyten in polypösem
Gewebe möglich ist. Dazu wurden in dieser Studie Analyseprotokolle für die innovative
Technik der Laser Scanning Zytometrie entwickelt und die erhaltenen Daten mit der
histopathologischen Untersuchung und der manuellen Auszählung von Sichtfeldern
(Lichtmikroskopie) verglichen.
Die Laser Scanning Zytometrie ermöglicht die schnelle, zuverlässige und quantitative
Untersuchung einer großen Anzahl unterschiedlicher Zellen eines Gewebes. Im Gegensatz zur
qualitativen Untersuchung von Zellen und Geweben durch geübte Begutachter, bietet die LSC
ein automatisiertes, objektives Verfahren. Die Prüfungen eines Zusammenhangs der
objektiven Daten der Laser Scanning Zytometrie mit den Angaben einer Allergie oder eines
Rezidivs ergaben keinen statistischen Zusammenhang.
5.1 Diskussion der Methodik
5.1.1 Präparation und Methodenvergleich
Das Material zur Durchführung dieser Studie wurde während Nasennebenhöhlen-
Operationen in Intubationsnarkose gewonnen. Nasenpolypen stellen ein ideales Gewebe für
wissenschaftliche Untersuchungen dar. Werden sie symptomatisch und muss eine Operation
durchgeführt werden, ist meist ausreichend Gewebe vorhanden, um zum einen eine
routinemäßig durchgeführte histologische Untersuchung durchzuführen und zum anderen
noch Gewebe für weitergehende Untersuchungen verfügbar zu haben. Wie auch bei der
Datenerhebung zu den Vor-Operationen wurde in der Studie nicht nach dem Ausmaß der
__________________________________________________________________Diskussion
58
durchgeführten Operation unterschieden. Die untersuchte Schleimhaut stammte in allen
Fällen aus dem Siebbein, teilweise auch aus den Kiefer-, Stirn- und Keilbeinhöhlen.
Die zu untersuchenden Gewebsstücke wurden mechanisch zerkleinert, um eine Veränderung
der Zelloberfläche durch eine enzymatische oder chemische Behandlung zu vermeiden. Die
Verwendung des Medicon-Systems hat sich als gut praktikabel erwiesen. Das standardisierte
Verfahren ist schnell durchzuführen, unabhängig vom Präparateur, hat eine gute
Reproduzierbarkeit und ist durch eine geringe Ansteckungsgefahr beim Umgang mit
Patientenmaterial gekennzeichnet. Bei nekrotischem Gewebe liefert diese Methode allerdings
keine optimalen Ergebnisse.
Die Untersuchung von in Suspension gebrachten und auf Objektträger fixierten Einzelzellen
führt zu einer Homogenisierung des Präparats. Die Zelldichte auf dem Objektträger bestimmt
der Untersucher und ist dementsprechend unabhängig vom Gewebe. So werden in der
Untersuchung Einflüsse durch die unterschiedliche Verteilung der eosinophilen Granulozyten,
ödematöse Areale oder Gewebsschäden infolge der Operation ausgeglichen. Andererseits
können die Zellen nicht mehr zur entsprechenden Gewebsschicht (z.B. epithelial,
subepithelial oder im Stroma gelegene Zellen) zugeordnet werden. Dies war auch nicht ein
Ziel dieser Studie. Zur Erfassung von Verhältnissen der Zellen untereinander erschien die
Analyse von Einzelzellsuspensionen geeigneter. Grundsätzlich entspricht dieser Ansatz am
ehesten der von R. Virchow geprägten Theorie, dass Krankheiten auf Störungen der
Körperzellen und ihrer Funktionen basieren.
Die Analyse von Gewebsschnitten ist aber mit dem LSC ebenfalls möglich (Hendricks et al.
1995). Diese Möglichkeit wird zunehmend in der Forschung eingesetzt, um eine bessere
Vergleichbarkeit zu routinemäßig durchgeführten Analysen zu erreichen. Untersuchungen
werden meist nur semiquantitativ oder qualitativ durch Beobachten oder Auszählen
durchgeführt. Taylor & Levenson (2006) bemerkten, dass man Zellzählungen pro
Gesichtsfeld bei größter Auflösung („high power field“) zu den quantitativen Untersuchungen
zählen kann, die Analysen aber stark abhängig vom Beobachter und zeitaufwendig sind. Die
intra- und interindividuelle Variabilität kann bis zu 60% betragen (NHL Classification Project
1997). Zum Vergleich der Methoden wurden die mit dem LSC untersuchten Objektträger
nach Umfärbung mit HE nach o.g. Methode ausgezählt, was deutlich zeitaufwendiger als die
Analyse mit dem LSC war. Die Studienergebnisse zeigen aber eine gute Korrelation (r=0,79),
so dass die Aussagen von Taylor & Levenson (2006) an diesen Einzelzellpräparaten bestätigt
werden können.
__________________________________________________________________Diskussion
59
Die histopathologischen Untersuchungen wurden durch einen erfahrenen Pathologen der
Universität Leipzig durchgeführt. Die Vorgabe bestand in der Einschätzung der eosinophilen
Infiltration und Einteilung in vier Schweregrade. Diese Einteilung beruht auf der subjektiven
Erfahrung eines Untersuchers. Da die eosinophilen Granulozyten nicht gleichmäßig im
Gewebe verteilt sind oder teilweise das Epithel durchwandert haben und diesem aufliegen,
kann es durch Betrachtungen von Gewebsausschnitten zu Über- oder Unterbewertungen der
eosinophilen Infiltrationen kommen. In dieser Studie ergab der Vergleich zwischen den
qualitativen Gutachten durch den Pathologen und die objektiven Analysen der LSC eine
Diskrepanz der Ergebnisse. Die subjektive Einschätzung der Proben in vier Schweregrade der
eosinophilen Infiltration konnte weder durch objektive Analyse mit dem LSC noch durch
Auszählung bestätigt werden. In aktuellen zytologischen und histologischen Forschungen
konzentriert man sich aber darauf, akkurate und reproduzierbare, quantitative Analysen
durchzuführen (Gerstner et al. 2004, Rubin et al. 2004). Die Laser Scanning Zytometrie hat
sich nach Entwicklung eines geeigneten Färbe- und Messprotokolls in dieser Studie als
zuverlässiges und schnelles Verfahren zur objektiven Analyse von Nasenpolypen erwiesen.
Da international standardisierte Protokolle noch fehlen, bestehen allerdings Probleme bei der
Übertragung von Analyseprotokollen und Ergebnissen von einem Labor auf andere.
5.1.2 Laser Scanning Zytometrie
Die innovative Technologie der Laser Scanning Zytometrie wurde erstmals 1991 beschrieben
(Kamentsky & Kamentsky 1991) und seit 1996 sind Geräte kommerziell erhältlich (Rew et al.
1999). Die Eigenschaften ähneln dem Durchflusszytometer. Ein Gegensatz und großer Vorteil
ist, dass die Untersuchung nicht an Zellsuspensionen, sondern an auf Objektträgern fixierten
Zellen oder Gewebsschnitten vorgenommen wird. Damit werden geringe Zellmengen benötigt
und der Antikörperverbrauch im Vergleich zur Durchflusszytometrie um 80-85% verringert
(Clatch & Walloch 1997, Gerstner et al. 2002a). Die berechneten und gespeicherten
Positionen (x- und y-Koordinaten) aller Zellen auf dem Objektträger bietet die Möglichkeit,
die Messereignisse zu relokalisieren. Diese Eigenschaft bleibt erhalten, wenn der Objektträger
vom Mikroskop entfernt und eine Umfärbung durchgeführt wird. Es können entweder weitere
Fluoreszenzfarbstoffe oder konservative Färbemethoden eingesetzt werden, so dass eine
zytologische Begutachtung und Definition möglich ist (Darzynkiewicz et al. 1999, Tárnok &
Gerstner 2002). Die WinCyte™- Software ermöglicht die wiederholte Messung und die
Zusammenfassung dieser Messungen (Relokalisation und „Merging“), wodurch dynamische
__________________________________________________________________Diskussion
60
Experimente möglich werden. Somit ist das LSC gut geeignet für pathologische
Fragestellungen (Tárnok & Gerstner 2002).
Die Laser Scanning Zytometrie wurde im Rahmen dieser Studie zur objektiven
Quantifizierung der eosinophilen Granulozyten in Nasenpolypen eingesetzt. Das Verfahren
ermöglicht eine akkurate und reproduzierbare Messung von Zellparametern. Die Färbung mit
FITC, anti-Zytokeratin-APC und PI ist sehr gut zur schnellen Analyse vieler Zellen der
Nasenpolypen geeignet. Durch Umfärben mit HE und Relokalisieren der Messereignisse
konnte die richtige Zuordnung zu den untersuchten Zelltypen (epitheliale Zellen, eosinophile
Granulozyten) evaluiert werden. Der Zellverlust durch die HE-Färbung betrug weniger als
5%, was laborinternen Vergleichsstudien entspricht (Gerstner et al. 2002a, 2002b, 2002c).
Für die Laser Scanning Zytometrie steht eine Vielzahl an Fluoreszenz-Farbstoffen zur
Verfügung, die zum Teil an spezifische Antikörper gebunden kommerziell angeboten werden.
Das LSC ist mit zwei Lasertypen ausgestattet (Argon-Ion und Helium-Neon). Durch das
einfallende Licht werden die Fluoreszenzfarbstoffe zur Emission von Licht spezifischer
Wellenlänge angeregt. Der Einsatz beider Laser während einer Messung ist möglich, was die
Kombinationsmöglichkeit der verschiedenen Farbstoffe deutlich erhöht. Allerdings können
sich die Fluoreszenzemissionsspektren teilweise überlagern und somit zu nicht eindeutigen
Ergebnissen führen. Durch die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten der WinCyte™-
Software können aber Zellpopulationen gut voneinander differenziert werden (Bedner et al
1997, Laffers et al. 2006). Die Objektträger können nach Abschluss der Messungen und
Dokumentation in konventioneller Weise gefärbt, fixiert und so zur unbeschränkten
Aufbewahrung gelagert werden.
Da die Durchflusszytometrie (FCM) als anerkannte und vielseitig verwendete Technik in der
Zytologie den Goldstandard darstellt, wurden zahlreiche Vergleichsstudien zur LSC
durchgeführt. Die Korrelation von mit FCM und LSC erhobenen Daten ist sehr hoch und
erreichte in einer Studie sogar 100% (Martin- Reay et al. 1994, Rew et al. 1998). Die FCM
wurde seit den 60er Jahren zur Analyse von Zellzyklen, zur Immunphänotypisierung bei
Leukämien und Immundefizienz sowie Abstoßungsreaktionen in der Transplantationsmedizin
eingesetzt. FCM und LSC eignen sich beide zur Messung der Ploidie, von
Proliferationsantigenen und Onkoproteinen. Die FCM ist für die Hämatologie gut geeignet, da
sich Zellform und –größe wenig unterscheiden. Für die Untersuchung von Geweben ist sie
aber weniger gut geeignet, da die Zellen sehr variabel in der Morphologie sind und die
Herstellung einer Einzellzellsuspension zum Teil mit einem hohen Zellverlust und auch
Schädigung der zu untersuchenden Zellen einher geht (Reeve & Rew 1997). Für die FCM
__________________________________________________________________Diskussion
61
sind größere Proben nötig, was die FCM insbesondere zur Untersuchung von zellarmen
Körperflüssigkeiten, Abstrichen und Feinnadelpunktaten ungeeignet erscheinen lässt.
Außerdem bietet die FCM nur durch Einsatz von teuren und nicht immer vorhandenen
Zellsortiersystemen die Möglichkeit, die Messereignisse auch morphologisch zu kontrollieren
(Tárnok & Gerstner 2002).
Das LSC bietet die eine schnelle, verlässliche und quantitative Methode,
Einzelzellsuspensionen, Gewebebiopsien oder -schnitte zu untersuchen. Es erlaubt die
Analyse und Quantifizierung von Molekülen der Zellmembran, des Zytoplasmas oder des
Zellkerns (Rew et al. 1999). Durch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)-
Analysetechnik können bestimmte DNA-Abschnitte selektiv markiert und analysiert
(Karyotypisierung) werden (Tárnok & Gerstner 2002). Weiterhin bietet das LSC die
Möglichkeit, Zellreaktionen nach Zugabe von Wachstumsfaktoren, Enzymen, Zytokinen oder
Zytostatika (Deptala et al. 1998, Bedner et al. 2000) als Funktion der Zeit zu beobachten.
Viele Forschungsgruppen beschäftigen sich mit der Analyse von Zellzyklus- und
Apoptosemechanismen (Darzynkiewicz & Traganos 1998, Rew et al. 1998). Auch die
quantitative Darstellung von HI-Viren kann mit dem LSC durchgeführt werden (Douglas et
al. 2001). Dabei können schon Proben ab 50 000 Zellen analysiert werden (Rew et al. 1999).
Obwohl die objektiven, objektträger-basierten Verfahren ständig weiter entwickelt werden,
wird das LSC bisher nicht in der Routinediagnostik eingesetzt. Für jede neue Fragestellung
müssen erst Protokolle entwickelt werden. Dies bedeutet einen anfangs hohen zeitlichen
Zeitaufwand. Ein weiteres, noch nicht vollständig gelöstes Problem ist das Erreichen einer
ausreichenden Qualitätskontrolle. Zum Teil fehlen noch standardisierte Negativkontrollen,
wie z.B. Zellkulturen (Taylor & Levenson 2006). Auch die Analyse mit beiden Lasern dauert
länger als z.B. die Untersuchung mit der FCM. Automatisierte Prozesse könnten den Umgang
mit dem Gerät erleichtern (Rew et al. 1999). Für die vorliegende Dissertation wurden
Messprotokolle erstellt, die für Untersuchungen an Nasenpolypen geeignet waren. Einzelne
Parameter wurden nicht mehr verändert. Einzelne veränderliche Parameter müssen pro
Messung kontrolliert und ggf. angepasst werden.
5.1.3 Zytologische Färbemethoden
5.1.3.1 DNA- Färbung und Triggerung mit Propidiumjodid (PI)
Propidiumjodid ist ein DNA-Farbstoff. Durch Interkalation zwischen Basenpaaren der DNA
werden Zellkerne anfärbt. PI ist zur Messung der Ploidie von Zellen geeignet. Bei der
Immunphänotypisierung können anhand der Chromatinstruktur aufgrund unterschiedlicher
__________________________________________________________________Diskussion
62
Fluoreszenzintensität bezogen auf die Fläche Lymphozyten, Monozyten und Granulozyten
voneinander unterschieden werden (Bedner et al. 1997). Häufig wird PI bei zytologischen
Mehrfarben-Analysen als DNA-Farbstoff eingesetzt. Auch in dieser Studie wurde der Trigger
zur Erkennung einer Zelle auf die rote Fluoreszenz des PI gelegt. Die Messungen erwiesen
sich als stabil und reproduzierbar. Messereignisse mit weniger als dem 0,5fachen oder mehr
als dem 2,5fachen als dem einfachen DNA-Gehalt stellen Zelldebris, Dubletten oder
Zellhaufen dar und wurden daher in die weiteren Analysen nicht einbezogen.
5.1.3.2 indirekte Immunfluoreszenzfärbung über Zytokeratin-Biotin-Streptavidin-APC
Immunzytologische Färbemethoden beruhen auf Antigen-Antikörper-Reaktionen, mit deren
Hilfe spezifische Proteinstrukturen dargestellt werden können. Es gelang ein Protokoll zu
entwickeln, das die Darstellung des Zytokeratin-Antigens ohne Verwendung eines FITC-
konjugierten Antikörpers erlaubt. Zytokeratin-positive Populationen stellen epitheliale
Strukturen dar, die sich aus dem embryonalen Ektoderm entwickelt haben. Der Klon MNF
116 reagiert mit den Zytokeratinen 5, 6, 8, 17 und auch 19 (Herstellerangaben). Er gilt als
relativ unempfindlich gegenüber verschiedenen Fixierungen und ist auch für die Ethanol-
Fixierung geeignet. Die indirekte Färbung mit Biotin-Streptavidin-Allophycocyanin (APC)
führt zu einer Intensivierung der Fluoreszenz (Gerstner et al. 2002b).
Bei allen Messungen konnte eine große Population Zytokeratin-positiver Zellen dargestellt
werden, so dass der gewählte Antikörper zur Untersuchung von Nasenpolypen gut geeignet
erscheint. Die so detektierten Zellen stellen die epitheliale Komponente der Nasenpolypen
dar. Da die Zellanzahl aller diploiden Zellen durch das LSC bestimmt wurde, konnte auf die
Anzahl der nicht-epithelialen Zellen rechnerisch geschlossen werden. Die als „stromale“
Zellen bezeichneten Elemente sind u.a. Fibroblasten und -zyten, vaskuläre Zellen,
Becherzellen und Lymphozyten, Makrophagen, Mastzellen sowie Granulozyten.
5.1.3.3 Unspezifische Anfärbung der eosinophilen Granulozyten mit Fluorescein-
Isothiocyanat (FITC)
Die Standardmethode der histopathologischen Untersuchung von Gewebe der Nase und
Nasennebenhöhlen ist die lichtmikroskopische Beurteilung nach HE-Färbung. Sie ist einfach
und schnell durchzuführen und außerdem kostengünstig. Die 1879 von Paul Ehrlich als
eosinophile Granulozyten bezeichneten Zellen zeichnen sich durch die Anfärbbarkeit ihrer
azidophilen Granula mit dem sauren Farbstoff Eosin, einem bromierten Fluoreszeinderivat,
aus. Die Bestimmung der Gewebseosinophilie kann auch semiquantitativ durchgeführt
__________________________________________________________________Diskussion
63
werden, indem Zellsuspensionen z.B. nach Giemsa- oder Kimura-Färbung in einer Neubauer-
Zellzählkammer untersucht werden. Gewebsschnitte werden nach Paraffineinbettung und HE-
Färbung des polypösen Gewebes bei 400facher Vergrößerung in konventioneller
Durchlichtmikroskopie begutachtet. Zu einem Verlust der typischen Färbeeigenschaften
eosinophiler Granulozyten kann es nach deren Aktivierung und Entleerung der Granula
kommen (Kiehl & Kapp 1998). Juhlin & Venge (1991) wiesen nach, dass nach
immunhistochemischer Färbung mehr eosinophile Granulozyten nachweisbar waren als durch
HE-Färbung.
In dieser Studie konnten eosinophile Granulozyten in allen Polypen mithilfe des Fluorescein-
Isothiocyanats (FITC) nachgewiesen werden. In der Literatur wurde die unspezifische
Färbung der eosinophilen Granulozyten durch unkonjugiertes f-Isothiocyanat (FITC) schon
bei sehr geringen Konzentrationen des FITC beschrieben (Floyd et al. 1983). Zur
Ausschaltung dieser unspezifischen Färbung wird die Anwendung von Chromotrop 2R,
einem wasserlöslichen Azofarbstoff empfohlen (Patterson et al. 1989, Woltmann et al. 1999).
Die eosinophilen Granulozyten stellen sich nach Färbungen mit FITC-konjugierten
Antikörpern bei der FCM und LSC als uniforme, deutlich zu unterscheidende Population
diploider Zellen mit hoher Grün-Fluoreszenz dar. Das Maximum der Färbung ist schon nach
einer Minute erreicht (Bedner et al. 1999). Da in kommerziell angebotenen Lösungen immer
ein Anteil des FITC ungebunden vorliegt und dieser Anteil nicht zu beeinflussen ist, wurde
diese Zellpopulation als Fehlerquelle gewertet (Bedner et al. 1999). Hier wird der große
Vorteil der optischen Kontrolle von Messereignissen bei der LSC deutlich. Unklare
Ergebnisse können relokalisiert und beurteilt werden, so dass Fehler reduziert und beweisende
Aussagen möglich werden.
In der vorliegenden Studie sollte FITC als unkonjugierter Farbstoff verwendet werden. Um
sichere und reproduzierbare Ergebnisse, eine gute Abbildungsqualität und eindeutige
Messergebnisse zu erhalten, wurden zur Bestimmung der geeigneten FITC-Konzentration
Titrationsversuche an peripheren Blutzellen durchgeführt. Blutausstriche eignen sich
besonders, da kaum Zelldetritus vorliegt. Bei hohen Konzentrationen (5mg/ml und 10mg/ml)
besteht ein hohes Hintergrundleuchten, was zu einem geringen Kontrast zwischen Zellen und
Hintergrund führt. Teilweise ist das FITC sogar unvollständig gelöst, was zu Fehlmessungen
führen kann. Bei geringen Konzentrationen sind die eosinophilen Granulozyten anfärbbar; das
Messergebnis bei der Färbung mit 50µg/ml stellte sich aber deutlicher dar. Andere
Granulozyten, Lymphozyten oder Monozyten wurden bei dieser Konzentration nicht
detektiert, was den Erfahrungen anderer Forschungsgruppen entspricht. In einer
__________________________________________________________________Diskussion
64
Vergleichsstudie über die FITC- Affinität verschiedener Leukozyten stellten Bedner et al.
(1999) fest, dass eosinophile Granulozyten das FITC bei dreifach geringeren Konzentrationen
als andere Leukozyten binden. Eosinophile Granuloyzten lassen sich mit FITC bei
Konzentrationen von 2-800 nmol anfärben. Als optimale Konzentration geben Bedner et al.
(1999) 50-100 nmol an. Eine andere Forschungsgruppe verwendete eine FITC-Konzentration
von 20µg/ml, um eosinophile Granulozyten im peripheren Blut für die FCM zu markieren
(Efthimiadis et al. 1996). Auch mit anderen Fluoreszenz-Farbstoffen sind eosinophile
Granulozyten anfärbbar, z.B. mit 1- Hydroxy-3, 6, 8- Pyrenetrisulfonat (HPTS), Fluoreszein-
Diacetat oder natürlichem Safran (Trigoso & Stockert 1995, Sandström et al. 2000). Trigoso
& Stockert (1995) vermuteten, dass die Färbungen auf einer ionischen Bindung zwischen den
Farbstoffen und den kationischen Proteinen in den Granula der eosinophilen Granulozyten
beruhen.
FITC ist als Marker zur Detektion eosinophiler Granulozyten geeignet. In dieser Studie wurde
diese Möglichkeit genutzt und die eosinophilen Granulozyten in nur einem Färbeschritt
markiert. Durch Auslassung mehrerer Färbeschritte können Material und Zeit, und somit auch
Kosten eingespart werden. Efthimiadis et al. (1996) errechneten einen Kostengewinn von
9,50$ pro Färbung. In bisherigen immunzytologischen Studien wurden eosinophile
Granulozyten mithilfe spezifischer Antikörper von anderen Zellen diskriminiert. So wird
CD49 nur von aktivierten eosinophilen Granulozyten exprimiert und bildet zusammen mit
CD29 den VLA4-Komplex. Der Nachweis von CD49 eignet sich zur Detektion eosinophiler
Granulozyten ebenso wie die Untersuchung der CD16-Expression, das auf eosinophilen
Granulozyten fehlt und sie somit von den neutrophilen Granulozyten unterscheidet (Thurau et
al. 1996). Mit dem EG-2-Antikörper lassen sich sowohl zellgebundenes als auch
extrazelluläres ECP und EPX anfärben. Der Antikörper EG-1 färbt nur ECP. Häufig wird der
Antikörperklon BMK13, selten der teurere Proteoglykan-2-Antikörper zur Detektion von
MBP genutzt. Weitere Oberflächenantigene eosinophiler Granulozyten sind CD9, CD11b,
CD44 und CD69. Nach Stimulation mit IL-3, IL-5 und GM-CSF exprimieren eosinophile
Granulozyten auch HLA-DR zur Antigenpräsentation, was ebenfalls durch monoklonale
Antikörper detektiert werden kann. Antikörper zur Erkennung von EDN/ EPX stehen für EIA-
oder ELISA-Anwendungen zur Verfügung.
5.1.4 Betrachtungen zur Eosinophilie
Der Begriff „Eosinophilie“ bezeichnet im klinischen Sprachgebrauch meist die Erhöhung der
eosinophilen Granulozyten im peripheren Blutbild. Allgemein beschreibt der Begriff die
__________________________________________________________________Diskussion
65
Neigung von Zell- und Gewebestrukturen, sich mit Eosin anzufärben (Lexikon Medizin,
Urban & Schwarzenberg 1997)
Die Eosinophilie der polypösen Nasenschleimhaut ist kein feststehender Begriff und wird in
verschiedenen Studien unterschiedlich definiert. Meist basiert die Bestimmung der
Eosinophilie in der Lichtmikroskopie auf der Betrachtung von fünf Gesichtsfeldern bei
400facher Vergrößerung (entspricht „high power fields“ – HPF). Kaldenbach et al. (1999)
legen vier Schweregrade fest: Grad 0 = 0-4 Eos/5 HPF, Grad 1 = 5-15 Eos/5 HPF, Grad 2 =
16-30 Eos/5 HPF und Grad 3 = >30 Eos/5 HPF. Olze et al. 2006 und Schaefer et al. 2006
teilen die Polypen nur noch in eosinophil (>100 Eos/5 HPF) oder nicht eosinophil (<100
Eos/5 HPF) ein. Nach dieser Einteilung wären also alle Polypen der Studie von Kaldenbach et
al. (1999) „nicht eosinophil“. Eine Vergleichbarkeit der mit dieser Methode erhaltenen
Ergebnisse scheint nicht zu bestehen. Auch werden bei Betrachtung der HPF keine
Unterscheidungen von z.B. ödematösen Arealen vorgenommen. Jankowski et al. (2002)
bestimmen dagegen die eosinophilen Granulozyten als prozentualen Anteil an insgesamt 1000
Entzündungszellen ebenfalls bei 400facher Vergrößerung in der Durchlichtmikroskopie. Die
Grenze wurde in dieser Studie bei 10% gesetzt. Alle Patienten mit chronischer Sinusitis ohne
Polypen zeigten einen Anteil unter 10%, 88% der Patienten mit Polypen lagen über den 10%
(Jankowski et al 2002).
Eine Zellmenge kann als Relativ- oder Absolutwert angegeben werden. Der Relativwert
beschreibt den prozentualen Anteil bestimmter Zellen (z.B. der eosinophilen Granulozyten)
an einer Referenzpopulation (z.B. alle Leukozyten), wie in der Studie von Jankowski et al.
(2002). Der Absolutwert gibt die Zellzahl in einem bestimmten Volumen oder einer
bestimmten Fläche an, wie von den Forschungsgruppen um Kaldenbach et al. (1999), Olze et
al. (2006) und Schäfer et al. (2006) angewendet.
Der Anteil der eosinophilen Granulozyten ist mit 1,5% aller diploiden Zellen in der
vorliegenden Studie eher gering. Der Maximalwert liegt bei 14,4%. Die Vergleichbarkeit zu
Ergebnissen anderer Forschungsgruppen gestaltet sich schwierig, da die Bezugsgröße nicht
die Gesamtzahl der diploiden Zellen wie in der vorliegenden Studie, sondern z.B. die
Gesamtzahl aller Immunzellen sind (Jankowski et al. 2002). Noch schlechter ist die
Vergleichbarkeit zu Untersuchungen, bei denen die Begutachtung lichtmikroskopisch mithilfe
der HPF durchgeführt wurde und keine Verhältnisse der Zellen zueinander bestimmt wurden.
Da die Bezugsgröße in der bisherigen Forschung nicht die diploiden Zellen waren, existiert
auch keine festgelegte Grenze der Eosinophilie. Deshalb wurden mehrere Grenzen (
__________________________________________________________________Diskussion
66
statistischen Zusammenhang zu Allergie und Rezidiv untersucht (s. Punkt 5.2.4).
Da die Infiltration der Polypen durch verschiedene Entzündungszellen unterschiedlich stark
ist, wurden in dieser Studie die eosinophilen Granulozyten auf die Gesamtzahl der diploiden
Zellen bezogen. Dieser Ansatz erwies sich aufgrund der automatisierten Messung aller Zellen
als gut praktikabel und kommt der Angabe als Absolutwert am nächsten. Außerdem bietet die
Bezugnahme auf alle diploiden Zellen für weitere Studien eine gute Möglichkeit der
Vergleichbarkeit.
5.2 Diskussion der Ergebnisse
5.2.1 Geschlechts- und Altersverteilung im Patientengut sowie Lokalisation der Polypen
In dieser Studie wurde Material von 41 Patienten untersucht. Das Geschlechtverhältnis ergab
eine Verteilung von 3:1 zugunsten der männlichen Patienten. Ähnliche
Geschlechtsverteilungen wurden auch in anderen Studien gefunden (Drake-Lee 1994,
Hedman et al. 1999, Johansson et al. 2003, Larsen & Tos 2004).
Bei den Patienten dieser Studie liegt der Altersgipfel bei den 36 bis 40jährigen Patienten. Dies
liegt nahe dem von Rasp et al. (2000) beschriebenen Altergipfel von 45 ± 14 Jahren. Das
Durchschnittsalter bei Ersterkrankung wird bei 42 Jahren angegeben (Larsen & Tos 1994).
Ein weiterer Gipfel findet sich in der vorliegenden Studie bei den 66-70jährigen. Dies
entspricht nicht den Angaben von Drake-Lee (1994), der eine abnehmende
Erkrankungshäufigkeit bei Patienten über 60 Jahre feststellte. Diese Studie wurde am
Patientengut einer Universitätsklinik durchgeführt. Möglicherweise kommt die Häufung von
älteren Patienten in der Studie durch die vermehrte Behandlung multimorbider Patienten an
einer Universitätsklinik zustande.
Durch Analyse der Operationsberichte konnte die Lokalisation der Polypen in den
Nasennebenhöhlen deutlich gemacht werden: in allen Fällen ließen sich Polypen im
Siebbeinbereich nachweisen. Bei 22% der Patienten fanden sich außerdem polypöse
Schleimhautschwellungen in den Kieferhöhlen und bei 3% der Patienten zusätzlich in den
Stirn- oder Keilbeinhöhlen. Diese Daten bestätigen die Beobachtungen, dass die Krankheit im
ostiomeatalen Komplex des Siebbeins beginnt und sich dann auf die nachgeschalteten
Nasennebenhöhlen ausbreitet (Stammberger 1999).
__________________________________________________________________Diskussion
67
5.2.2 Allergierate im Patientengut
Im untersuchten Patientengut ergab sich ein Anteil allergischer Patienten von 48,8% im
Patientengut, wobei die Angaben auf anamnestischen Daten beruhen und nicht immer durch
einen Allergietest (z.B. Prick-Test oder serologische Untersuchungen) verifiziert wurden. Die
Rate liegt höher als die Allergierate der Normalbevölkerung von 15- 25% (Bauchau &
Durham 2004) und würde in dieser Höhe den Angaben von Albegger entsprechen, der bei
50% der Polyposis-Patienten eine allergische Genese vermutete (Albegger 1977). Weitere
Autoren sehen in inhalativen oder digestiven Allergien eine mögliche Ursache für
Nasenpolypen (Sin et al. 1997, Krause 2003). In Frankreich wurden bei 31% der Polyposis-
Patienten Nahrungsmittel- und Arzneimittelallergien gefunden (Rugina et al. 2002). Die
Prävalenz von positiven Skin-Prick-Tests bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis wird in
der Literatur mit einer großen Spanne von 16% bis 94% angegeben (Emanuel et al. 2000,
Fokkens et al. 2007). Zum Teil entsprechen diese Häufigkeiten denen der Normalbevölkerung
(Klima et al. 1993, Drake-Lee et al. 1984). In 60% der Fälle bestehen Sensibilisierungen
gegen mehrere Allergene (Emanuel et al. 2000).
Umgekehrt wird die Häufigkeit der Polyposis nasi bei Vorliegen einer allergischen Rhinitis in
der Literatur auf 1,5% (0,5-4,5%) geschätzt (Settipane & Chafee 1977, Lund 1995, Settipane
1996b, Hosemann et al. 2000) und wäre somit im Vergleich zur Normalbevölkerung (1-2%)
nicht oder nur geringfügig erhöht.
Bachert et al. (2007) fanden eine lokale totale und spezifische IgE-Produktion im
Polypengewebe, konnten aber keine positiven Reaktionen im Skin-Prick-Test nachweisen.
Auch IgE-Bestimmungen im Serum blieben negativ. Sie deuteten die Ergebnisse als
Ausdruck einer lokalen allergisch-entzündlichen Reaktion auf Pilzantigene.
Der hohe Anteil von Allergikern in dieser Studie ist bemerkenswert. Möglichweise kam es im
Untersuchungszeitraum zu einem Selektionsvorteil von Patienten mit Allergien und Polypen,
da in der Ambulanz des Universitätsklinikums Leipzig gleichzeitig die allergologische
Sprechstunde sowie die Einweisersprechstunde für stationäre Behandlungen stattfanden.
Der pathogenetische Zusammenhang zwischen allergischen Erkrankungen und der Polyposis
nasi bleibt weiter unklar, die Datenlage lässt aber die Annahme zu, dass allergische
Erkrankungen keinen Einfluss auf die Entstehung der chronischen Entzündungsreaktion in der
Nasenschleimhaut haben. Inwieweit sie die Aufrechterhaltung der Entzündung und das
Fortschreiten des Polypenwachstums fördern, lässt sich noch nicht einschätzen. Da allergische
Erkrankungen die Symptome der Polyposis nasi verstärken, sollten sie in jedem Falle
therapiert werden (Bachert et al. 2003).
__________________________________________________________________Diskussion
68
5.2.3 Rezidivrate im Patientengut
Im untersuchten Patientengut ergab sich eine Rezidivrate von 36,6%. Es wurden alle
Operationen im Bereich der Nasennebenhöhlen unabhängig vom Ausmaß der Operation
gewertet. Meist fehlte die Angabe über ein Vorhandensein von Nasenpolypen bei einer
vorausgegangenen Operation. Operationen an den unteren Nasenmuscheln sowie Septum-
oder Rhinoplastiken wurden nicht als Vor-Operation einbezogen.
Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen die hohe Rezidivrate der Polyposis nasi. Ein Anteil
der Rezidive von 36,6% ist vergleichbar mit den Ergebnissen anderer Forschungsgruppen, die
Raten zwischen 16% und 52% fanden (Drake-Lee et al. 1984, Slavin 1988, Jäntti-Alanko et
al. 1989, Friedman & Katsantonis 1990, Hilka et al. 1992, Settipane 1996a, Senior et al. 1998,
Kaldenbach et al. 1999).
Zahlreiche Studien wurden nicht nur zur Klärung der Entstehung von Nasenpolypen, sondern
auch zur Suche nach prognostischen Faktoren für die Rezidivwahrscheinlichkeit
durchgeführt. Eine erhöhte Rezidivrate fand sich bei gleichzeitigem Vorliegen einer
Analgetika-Intoleranz, rezidivierenden Infektionen der oberen Atemwege, Asthma bronchiale,
inhalativen Allergien, hohem Lebensalter und einem chronischen Hautekzem (Slavin 1988,
Settipane 1996a). In einer Studie von Amar et al. (2000) erlitten 23% der Patienten ohne
Analgetika-Intoleranz und 36% der Patienten mit Analgetika-Intoleranz ein Rezidiv. Bei
Analgetika-intoleranten Patienten sollte eine operative Sanierung angestrebt werden, auch
wenn das Risiko einer Rezidivpolyposis und Ostienstenose mit bis zu 80% über dem
Durchschnitt liegt. Eine Sanierung der Nasennebenhöhlen führt zu einer Verbesserung der
Asthmabeschwerden und Lungenfunktionsprüfung ein Jahr postoperativ bei 20-85% der
Patienten (Schmid et al. 1999).
1993 fanden Stoop et al. bei 50% der Allergiker ein Rezidiv im Gegensatz zu 25% bei
Nichtallergikern. Drake-Lee et al. (1984) beschrieben einen tendenziellen Zusammenhang
zwischen Rezidivpolypen und dem Vorliegen von Asthma, Ekzem und Analgetika-Intoleranz,
konnten aber keinen Zusammenhang zu einer allergischen Rhinitis finden. Hilka et al. (1992)
fanden bei allergischen Patienten eine erhöhte Rezidivrate bei Patienten mit einer chronischen
Rhinosinusitis ohne Polypen. Einen Einfluss einer Allergie auf die Rezidivrate bei Patienten
mit Polyposis nasi konnten sie nicht nachweisen. Senior et al. 1998 fanden keinen
Zusammenhang zwischen Asthma, Allergie, Analgetika-Intoleranz und einem Rezidiv. In
einer 1989 durchgeführten Studie von Jäntti-Alanko et al. fand sich unter Atopikern sogar
eine geringere Rezidivrate als bei Patienten ohne Atopie. Settipane (1996b) stellte fest, dass
__________________________________________________________________Diskussion
69
sich Patienten mit einem positiven Allergie-Hauttest häufiger einer Revisions-Operation
unterzogen und die Rezidive bei Allergikern gehäuft in der Pollensaison auftreten.
In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen einer vorhandenen Allergie und dem
Auftreten eines Rezidivs nicht anhand der anamnestischen Daten, sondern anhand der
objektiven Analyse der eosinophilen Infiltration im Gewebe untersucht.
5.2.4 Die eosinophile Infiltration und deren Einfluss auf Allergie und Rezidiv
Eine Vielzahl von Studien beschäftigte sich mit einem möglichen Zusammenhang zwischen
der eosinophilen Infiltration und möglichen Begleiterkrankungen sowie der
Rezidivwahrscheinlichkeit. Die eosinophile Infiltration von Nasenpolypen stellt ein
herausragendes Merkmal der Polypen da. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen die
Aussage, dass die Anzahl eosinophiler Granulozyten im nasalen Schleimhautgewebe bei
Patienten mit Polyposis nasi erhöht ist (Jankowski 1996, Kaldenbach et al. 1999). Die in
dieser Arbeit untersuchten Polypen waren ausschließlich eosinophile Polypen. Dies lässt sich
sowohl anhand der histopathologischen Beurteilung der routinemäßig durchgeführten
Untersuchungen, durch die manuelle Auszählung der eosinophilen Granulozyten, als auch in
den mit dem LSC erhobenen Daten bestätigen.
Bei der objektiven Quantifizierung des Polypengewebes zeigte sich eine unterschiedlich
starke Infiltration durch eosinophile Granulozyten. Somit stellte sich die Frage, inwieweit die
Stärke der eosinophilen Entzündung mit möglichen Begleiterkrankungen und der
Rezidivwahrscheinlichkeit korreliert. Eine erniedrigte Eosinophilenzahl findet sich bei
Polypen von an zystischer Fibrose Erkrankter (Mygind 1999). Da diese Patienten primär
ausgeschlossen waren, kann im Rahmen dieser Studie keine Aussage zum Zusammenhang
zwischen der eosinophilen Infiltration und der zystischen Fibrose gemacht werden. Stark
erhöht ist die Eosinophilenzahl bei Patienten mit Asthma bronchiale und Analgetika-
Intoleranz (Jankowski et al. 2002). Diese Patientengruppen wurden im Rahmen dieser Studie
nicht gesondert untersucht, so dass eine Aussage zum Einfluss dieser Erkrankungen ebenfalls
nicht möglich ist.
Die Auswertung der Ergebnisse ergab für eosinophile Granulozyten keine signifikanten
Unterschiede zwischen der Patientengruppe mit Allergie im Vergleich zu den Patienten ohne
Allergie unabhängig von der gewählten Grenze der Eosinophilie ( . Auch
hinsichtlich der histopathologischen Gradeinteilung findet sich kein statistischer
Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration und der Allergieanamnese. Bei
allergischen Reaktionen ist die Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut und in
__________________________________________________________________Diskussion
70
Geweben erhöht. Aufgrund der hohen Anzahl eosinophiler Granulozyten in Nasenpolypen
wird seit Jahren eine allergische Genese der Polyposis nasi diskutiert (Bachert et al. 2003). In
dieser Studie kann kein Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration bei der
Polyposis nasi und Allergien festgestellt werden. Die Akkumulation der eosinophilen
Granulozyten in Nasenpolypen besteht, ist aber nach den erhobenen Daten nicht von einer
vorhandenen Allergie abhängig. Übereinstimmend mit mehreren Studien konnte bei Patienten
mit Polyposis nasi kein Unterschied der Eosinophilenzahl bei Atopikern im Vergleich zu
Nicht-Atopikern gefunden werden (Park et al. 1998, Jankowski et al. 2002). Fokkens et al.
(1990) konnten in ihrer Studie ebenfalls keinen Unterschied in der Verteilung der
eosinophilen Granulozyten im Polypengewebe bei Gesunden, Allergikern oder Patienten mit
rezidivierender Polyposis nasi finden. Dagegen beschreiben Baumgarten et al. (1980) in ihrer
Studie einen unterschiedlichen Index von eosinophilen Granulozyten zu Plasmazellen beim
Vergleich von Patienten mit und ohne Allergie. In zwei weiteren Studien wurde ebenfalls eine
erhöhte Anzahl eosinophiler Granulozyten im Gewebe von Allergikern im Vergleich zu
Nicht-Allergikern beschrieben (Kawabori et al. 1994, Kaldenbach et al. 1999).
Studien zu den Regulationsmechanismen ergaben ein Zytokinprofil von IL-5, IL-3 und GM-
CSF bei der Polyposis nasi. Bei allergischen Reaktionen ist IL-5 in hohen Maßen
nachweisbar, aber kein IL-3 und GM-CSF, weshalb man die Aktivierung eosinophiler
Granulozyten durch allergische Reaktion in Frage stellt (Bachert et al. 2003).
Wir fanden auch eosinophile Granulozyten bei Patienten, die unter Polypen ohne weitere
Begleiterkrankung litten. Einige dieser Begleiterkrankungen wie Asthma bronchiale oder
Analgetika-Intoleranz können zeitlich nach den eosinophilenreichen Nasenpolypen auftreten.
Da sich die Symptome der Polyposis nasi meist über Jahre entwickeln, wären prospektive
Studien ein sinnvoller Ansatz, um die Entwicklung der Entzündungsreaktion zu beobachten.
Eine Nachuntersuchung der Patienten dieser Studie könnte ebenfalls interessante Erkenntnisse
liefern.
Die Auswertung der Ergebnisse ergab für eosinophile Granulozyten keine signifikanten
Unterschiede zwischen der Patientengruppe mit Rezidiv im Vergleich zu den Patienten ohne
Rezidiv unabhängig von der gewählten Grenze der Eosinophilie ( . Auch
hinsichtlich der histopathologischen Gradeinteilung findet sich kein statistischer
Zusammenhang zwischen der eosinophilen Infiltration und der Rezidivanamnese. Krajina et
al. (1996) fanden bei einer rezidivierten Polyposis nasi bei 74% eine eosinophile Infiltration
im Gegensatz zu 44% bei nicht-rezidivierter Polyposis nasi. Stoop et al. (1993) dagegen
konnten keinen Zusammenhang zwischen der Infiltration durch eosinophile Granulozyten
__________________________________________________________________Diskussion
71
oder Mastzellen und einem Polypenrezidiv nachweisen. Zum gleichen Ergebnis kam die
Gruppe um Fokkens et al. 1990.
Man vermutet für die Entstehung der Polyposis nasi sowie deren Rezidiven die gleichen
pathogenetischen Mechanismen. Da operative Maßnahmen unabhängig von der
Erkrankungshäufigkeit erst bei ausgeprägter Symptomatik und somit längerer
Erkrankungsdauer der Polyposis nasi durchgeführt werden, kann man vermuten, dass die
eosinophile Infiltration gleiche Ausprägungsgrade annimmt. Häufig werden topische
Kortikoide oder auch hochdosiert systemische Kortikoide prä- und perioperativ gegeben. Das
verringert die Infiltration der Nasenschleimhaut durch Entzündungszellen und hat somit einen
bedeutenden Einfluss auf die Ergebnisse bei Untersuchungen zur Infiltration durch
Entzündungszellen. Die Stärke der eosinophilen Infiltration wird häufig als Kriterium für eine
postoperative Anwendung topischer und systemischer Kortikoide herangezogen. Um Befunde
besser einordnen zu können, werden Angaben zur Medikation auch bei routinemäßig
durchgeführten histopathologischen Untersuchungen gefordert (Jankowski et al. 2002).
Ob von einer mit der Polyposis nasi assoziierten Erkrankung auf die eosinophile Infiltration
des Gewebes geschlossen werden kann oder umgekehrt, eine Erkrankung allein durch die
Bestimmung der eosinophilen Infiltration vermutet werden kann, bleibt weiter ungeklärt.
Allerdings erscheint dieser Ansatz aufgrund der Gemeinsamkeiten der beteiligten
Entzündungszellen und Zellbotenstoffe als wenig Erfolg versprechend. Ebenso erlaubt die
Bestimmung der eosinophilen Infiltration keinen Rückschluss auf die Rezidivanamnese und
erscheint damit auch wenig aussagekräftig bezüglich einer Voraussage künftiger Rezidive.
5.3 Ausblick
Im Rahmen der vorliegenden, retrospektiven Studie gelang es, ein leicht durchführbares,
kostengünstiges und schnelles Protokoll zur objektiven Quantifizierung eosinophiler
Granulozyten in Nasenpolypen zu erstellen. Das LSC eignet sich hervorragend zur Analyse
entzündeter Gewebe. Klinische Befunde wie Allergie und Rezidiv wurden erstmals mit
quantitativen zytologischen Daten untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Bestimmung der
Eosinophilenzahl in Nasenpolypen keine Aussage über Begleiterkrankungen oder Rezidiv
zulässt. Die objektive Quantifizierung der eosinophilen Granulozyten kann aber im Rahmen
weiterer Studien angewendet werden. Dabei könnten auch andere Methoden der
Materialgewinnung wie eine nasale Lavage oder Bürstenzytologie etabliert werden (Piacentini
et al. 1998).
__________________________________________________________________Diskussion
72
Die Anwendung topischer oder systemischer Kortikoide bei entzündlichen Erkrankungen der
Nasenschleimhaut wird gefordert (Fokkens et al. 2007). Es zeigt sich aber, dass aufgrund der
Budgetierung im Gesundheitswesen die Versorgung mit topischen Kortikoiden nur teilweise
realisiert wird. Zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen könnte es sinnvoll sein,
insbesondere im ambulanten Bereich eine objektive Nachweismethode für beteiligte
Entzündungszellen zu entwickeln und anhand dieser Daten eine Therapientscheidung
(topisches Kortikoid oder operatives Vorgehen) zu treffen. Die Laser Scanning Zytometrie
bietet ein objektives Verfahren zur Analyse an geringen Proben. Auch Untersuchungen an
Nasenspülflüssigkeiten und Bürstenzytologien könnten zufrieden stellende Ergebnisse liefern.
Weiterhin könnten mithilfe der Laser Scanning Zytometrie auch wertvolle Hinweise über
beteiligte Infektionserreger ermittelt werden.
Durch verschiedene Antikörper ist der Nachweis vieler Rezeptoren und Syntheseprodukte der
eosinophilen Granulozyten möglich. Diese könnten mit der Laser Scanning Zytometrie
dargestellt und analysiert und somit weitere Zusammenhänge und Einflüsse der einzelnen
Zellpopulationen im Rahmen der Entzündung erforscht werden. Aufgrund der Möglichkeit,
mehrfach Färbungen und kombinierte Messungen an einer Zellpopulation durchzuführen,
erweitert sich das diagnostische Spektrum der Laser Scanning Zytometrie beträchtlich.
Zusätzlich ist immer die Möglichkeit der Kontrolle durch bewährte Techniken sowie der
Dokumentation gegeben. Dazu müssen aber noch Protokolle entwickelt und etabliert werden,
die auch dem Anspruch der Vergleichbarkeit unter verschieden Laboren standhalten müssen.
Die Laser Scanning Zytometrie bietet eine weitere interessante Möglichkeit: aufgrund der
Relokalisierungsfunktion können Aktivierungsmechanismen, Proliferation, Apoptose und
deren Beeinflussung durch Zytokine als Funktion der Zeit untersucht werden. Ebenso könnten
Medikamentenwirkungen an Zellkulturen analysiert werden (Barnard et al. 2008).
____________________________________________________________Zusammenfassung
73
VI Zusammenfassung der Arbeit
Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med.
Polyposis nasi: Quantitative Analyse der eosinophilen Granulozyten mit der Laser Scanning Zytometrie
eingereicht von Manuela Gutsche
angefertigt an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig in der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/ Plastische Operationen
betreut von Prof. Dr. med. habil. F. Bootz
Oktober 2009
Ätiologie und Pathogenese der Polyposis nasi konnten bisher nicht vollständig geklärt
werden. Nasenpolypen sind Ausdruck einer chronisch-entzündlichen Erkrankung der
Nasenschleimhaut. Eosinophile Granulozyten sind bei den meisten Polypen die
vorherrschenden Entzündungszellen und halten die Entzündungsreaktion aufrecht. Inwieweit
sie bei der Entstehung der Polyposis nasi eine entscheidende Rolle spielen, ist Gegenstand
aktueller Forschungen.
Ob eine inhalative Allergie die Entwicklung von Nasenpolypen induziert oder die
Unterhaltung der zugrunde liegenden chronischen Entzündung fördert, wird seit Jahren
kontrovers diskutiert.
Trotz medikamentöser und operativer Therapien erleiden viele Patienten ein Rezidiv der
Nasenpolypen. Die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs beim einzelnen Patienten kann nicht
prognostiziert werden.
Die Standardmethode der histopathologischen Begutachtung von Nasenpolypen ist die
Lichtmikroskopie von HE-gefärbten Gewebsschnitten und subjektive Einschätzung der
Gewebseosinophilie. Teilweise hängt von dieser interindividuell stark variierenden
Einschätzung die weitere Therapie (z.B. Anwendung topischer Kortikoide) ab.
____________________________________________________________Zusammenfassung
74
Ziel dieser Studie war die objektive Analyse von operativ entfernten Nasenpolypen mit der
Laser Scanning Zytometrie. Diese Ergebnisse sollten mit histologischen Standardmethoden
verglichen und statistische Zusammenhänge zu den klinischen Angaben über Allergie und
Rezidiv geprüft werden.
Es gelang die Erstellung eines Protokolls zur objektiven Quantifizierung eosinophiler
Granulozyten. Das polypöse Gewebe von 41 Patienten wurde zu Einzelzellsuspensionen
aufbereitet und auf Objektträgern immobilisiert. DNA, Zytokeratinfilamente und eosinophile
Granula wurden mit Fluoreszenzfarbstoffen angefärbt und mit dem Laser Scanning Zytometer
untersucht. Hierbei wurde die selektive Färbung der eosinophilen Granulozyten mit
Fluoreszein-Isothiocyanat (FITC) etabliert. Eine FITC-Konzentration von 50µg/ml ergab eine
stabile und reproduzierbare Färbung der eosinophilen Granulozyten. Nach der lasergestützten
Messung wurden die gleichen Objektträger mit Hämatoxylin und Eosin gefärbt und die
Messergebnisse der ersten Messung ebenfalls mit dem Laser Scanning Zytometer visuell
kontrolliert.
Die untersuchten Proben wurden gleichzeitig bei routinemäßig durchgeführten pathologischen
Begutachtungen in vier Schweregrade bezüglich der eosinophilen Infiltration eingeteilt.
Außerdem erfolgte eine semiquantitative Bestimmung der Eosinophilie durch Zellzählung in
high power fields (HPF). Die LSC-Daten zeigten eine gute Korrelation zu den
Vergleichsdaten der semiquantitativen Bestimmung (r=0,79). Die Ergebnisse der
histopathologischen Begutachtung stimmten weder mit den im LSC objektiv bestimmten,
noch durch manuelle Zählung per high power field erhaltenen Maß der eosinophilen
Infiltration überein.
Weder die LSC- Daten noch die histopathologische Beurteilung zeigten einen statistischen
Zusammenhang zwischen der Eosinophilie und dem Vorliegen einer Allergie oder eines
Rezidivs unabhängig von der Definition der Eosinophilie (
berechnet mit Fishers exaktem Test.
Die Laser Scanning Zytometrie ermöglicht die schnelle, zuverlässige und quantitative
Untersuchung einer großen Anzahl unterschiedlicher Zellen eines Gewebes. Sie stellt ein
automatisiertes und objektives Verfahren der histologischen Untersuchungstechniken dar. Die
Färbung eosinophiler Granulozyten mit FITC führt zu einer Kostenreduktion, da teure
Antikörper eingespart werden können. Allerdings ist durch die quantitative Bestimmung der
Eosinophilie im Polypengewebe eine Aussage über den pathogenetischen Aspekt einer
Allergie nicht möglich. Auch kann kein Rückschluss von der Quantität der eosinophilen
Granulozyten auf die mögliche Entwicklung eines Rezidivs geschlossen werden. Die
____________________________________________________________Zusammenfassung
75
weiterführende Erforschung funktioneller Parameter der eosinophilen Granulozyten wie
Zytokinproduktion, Proliferation und Apoptose oder der Nachweis von Infektionserregern mit
der LSC könnten eher zum Verständnis der pathogenetischen Zusammenhänge bei der
Polyposis nasi führen. Zur Festlegung der optimalen Therapiestrategie wird die Bestimmung
von Zellparametern und Regulationsmechanismen entscheidend sein, da sich in Zukunft das
therapeutische Konzept vermehrt auf antientzündliche Therapieoptionen stützen wird.
Aufgrund der optimalen Kombination von zytometrischen Messungen und morphologischer
Dokumentation könnte die die Laser Scanning Zytometrie neben anderen objektträger-
basierten Verfahren eine wichtige Rolle spielen.
____________________________________________________________________Literatur
76
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_____________________________________________________________________Anhang
92
VIII Anhang
Abkürzungsverzeichnis
5-HPETE 5-Hydro-Peroxy-Eicosa-Tetranoid-Säure
AK Antikörper
ANCA Antineutrophile zytoplasmatische Autoantikörper
APC Antigen präsentierende Zellen
ASS Acetylsalicylsäure
BENARES Nicht-allergische Rhinitis mit Bluteosinophilie-Syndrom
BSA bovines Serumalbumin
C3, C5 Komplementfaktor 3 bzw. 5
CCD "charge coupled device", lichtempfindliche Fotodioden
CCR3 C-C-Chemokinrezeptor 3
CD Zelloberflächenmoleküle humaner Leukozyten (cluster of
differentiation)
CD4+-Zellen T-Helferzellen
CFTR-Gen zystische Fibrose-transmembranöses Konduktor-Regulations-Gen
CG-RP Calcitonin-Gen assoziiertes Peptid
COX Cyclooxigenase
DNA, DNS Desoxyribonukleinsäure
ECP Eosinophilen-kationisches Protein
EDN/ EPX Eosinophilen-Neurotoxin
EIA Enzymgekoppelter Immunadsorptionstest
ELISA Enzyme Linked Immunosorbent Assay = EIA
EPO Eosinophilen-Peroxidase
Fc Fragment cristalline, Teilkomponente eines Antikörpers
FITC Fluorescin- Isothiocyanat
FSC Flow Zytometrie
G-CSF Granulozyten koloniestimulierender Faktor
GM-CSF Granulozyten- Makrophagen koloniestimulierender Faktor
GRO- wachstumsassoziiertes Onkogen
HCl Salzsäure
HE Hämatoxylin und Eosin
_____________________________________________________________________Anhang
93
HIV Humanes Immundefizienzvirus
HLA-DR humanes Leukozytenantigen DR
HPF ein Gesichtsfeld bei größter Auflösung (high power field)
ICAM interzelluläres Adhäsionsmolekül
IFN Interferon
IgA, IgM, IgG, IgE Immunglobulin (A, M, G, E)
IGF-1 insulin like growth factor
IL Interleukin
IL1-RA IL1-Rezeptor-Antagonist
ISAAC the International Study of Asthma and Allergies in Childhood
LFA-1 Leukozyten funktionsassoziiertes Adhäsionsmolekül
LOX Lipoxigenase
LSC Laser Scanning Zytometer
LT C/ D/ E Leukotrien C/ D/ E
M-CSF Makrophagen koloniestimulierender Faktor
MAC-1 Makrophagen-Antigen-1 (CD11b/ CD18)
MBP Major basic Protein
MCP Monozyten chemotaktisches Protein
MIP Makrophagen inflammatorisches Protein
MPO Myeloperoxidase
NARES Nicht-allergische Rhinitis mit Eosinophilie-Syndrom
NOX Stickoxid
NSAR Nicht steroidale Antirheumatika
PAF Plättchenaktivierender Faktor
PBS Phosphat-gepufferte Salzlösung
PG Prostaglandin
PI Propidium Jodid
PMT Photomultiplier
RANTES released upon activated normal t-cells secreted
RAST Radio-allergen-sorbent-test
RNA, RNS Ribonukleinsäure
SAG Superantigen
SD Standardabweichung
SO2 Schwefeldioxid
_____________________________________________________________________Anhang
94
TGF transformierender Wachstumsfaktor
TH-Zellen T-Helferzellen
TNF Tumor-Nekrose-Faktor
VCAM vaskuläres Zelladhäsionsmolekül
VIP vasoaktives intestinales Polypeptid
VLA very late antigen
_____________________________________________________________________Anhang
95
Lösungen und Hilfsmittel
1. Lösungen
Ammoniak, 1%ig Apotheke der Universität Leipzig
aufsteigende Alkoholreihe Ethanol 70%ig, 80%ig, 96%ig, absolut, vergällt;
Apotheke der Universität Leipzig
BSA-PBS-Lösung, 0,5%ig Herstellung durch Verdünnen von 50µl BSA-
Stammlösung in 950µl PBS-Lösung
BSA-PBS-Lösung, 1%ig Herstellung durch Verdünnen von 100µl BSA-
Stammlösung in 900µl PBS-Lösung
BSA-Stammlösung, 10%ig Lagerung bei -4°C;
Albumin, bovine, Fraction V; Sigma-Aldrich Chemie
GmbH, Steinheim, Deutschland
destilliertes Wasser Aqua destillata; Apotheke der Universität Leipzig
Eosin, 1% alkoholische Eosinlösung;
Apotheke der Universität Leipzig
Ethanol, 70%ig Raumtemperatur, gepuffert, pH 7,4;
Apotheke der Universität Leipzig
Eukitt® O. Kindler GmbH & Co, Freiburg, Deutschland
FITC-Färbelösung, 50µg/ml Herstellung durch Verdünnen von 50µl FITC-
Stammlösung in 950µl PBS-Lösung
Flourescin Isothiocyanat, mixed isomers, Sigma-
Aldrich Chemie GmbH, Steinheim, Deutschland
FITC-Stammlösung, 10mg/ml Herstellung durch Lösen von 10 mg FITC-Pulver in
1,0ml destilliertem Wasser
Glycerol-PBS-Lösung Herstellung durch Verdünnen von 750µl Glycerol in
250µl PBS-Lösung;
Glycerol: Apotheke der Universität Leipzig
Hämatoxylin, 1% Hämatoxylin nach Delafield;
Apotheke der Universität Leipzig
HCL-Alkohol Ethanol-Salzsäure, 30ml 8molare HCl auf 1000ml
96%igen, vergällten Ethanol;
Apotheke der Universität Leipzig
Lyse-Puffer FACS™ Lysing Solution, Becton Dickinson
_____________________________________________________________________Anhang
96
(FACS™ Lysing Solution) Immunocytometry Systems, San Jose, CA, USA
Mäuse-IgG1-anti-Cytokeratin-
Antikörper Klon MNF116
Dako Glostrup, Dänemark
Mäuse-IgG1-
Negativkontrollantikörper
Dako Glostrup Dänemark
Natriumchloridlösung, 0,9%ig Apotheke der Universität Leipzig
Phosphate Buffered Saline (PBS)
pH 7,40
Herstellung durch Lösen von 9,6g Dulbecco´s PBS
Pulver in 1l destilliertem Wasser, Lagerung
lichtgeschützt bei 4°C;
Dulbecco´s phosphate buffered saline w/o NaHCO3,
Gibco, Invitrogen Corporation, UK
PI-Glycerol-PBS-Lösung Herstellung durch Verdünnen von 50µl PI (Propidium
Iodine)- Färbelösung in 950µl Glycerin-PBS-Lösung
(entspricht 25µg/ml PI in Glycerin-PBS)
Propidium Iodine (PI)-
Färbelösung, 50µg/ml
Herstellung durch Verdünnen von 50µl PI-Stammlösung
in 950µl PBS-Lösung
Propidium Iodine (PI)-
Stammlösung, 10mg/ml
Herstellung durch Verdünnen von 10mg PI-Pulver in
1ml destilliertem Wasser;
Propidium Iodine; Molecular Probes, Eugene, Oregon,
USA
Streptavidin-APC-Färbelösung Herstellung durch Verdünnen von 10µl gelieferter
Stammlösung in 90µl PBS-Lösung;
Streptavidin, Allophycocyanin, crosslinked, conjugate
1mg/ml; Molecular Probes MoBiTec, Eugene, Oregon,
USA
Xylol Merck, Deutschland
Ziege-anti-Maus-IgG1-
Färbelösung, konjugiert mit Biotin
Ziege-anti-Maus-IgG1-Antikörper verdünnt 1:10 in PBS;
goat-anti-mouse-IgG1, human ads. Biotin Conjugate
affinity isolated;
Caltag Laboratories, Burlingame, CA, USA
_____________________________________________________________________Anhang
97
2. Hilfsmittel
Aufbewahrungsbehälter Kartell, Italien
DAKO Medicon,
Medimachine und
Filcon System
DAKO Corporation, Carpinteria, CA, USA
Deckgläschen 24×24mm, Menzel-Gläser, Deutschland
Einmalspritze Einmalspritze 5ml, steril, B. Braun Melsungen AG, Melsungen,
Deutschland
Eppendorfhütchen Eppendorf AG, Hamburg, Deutschland
Fettstift Dako PEN® for Immunohistochemistry,
Dako Glostrup, Dänemark
Glasküvette Apotheke der Universität Leipzig
Laser Scanning
Zytometer (LSC)
bestückt mit einem Argon- und einem Helium-Neon-Laser
CompuCyte Corporation, Cambridge, MA, USA
Lichtmikroskop Carl Zeiss, Jena, Deutschland
Microsoft Excel, Word,
Power Point
Microsoft Corporation, USA
Objektträger SuperFrost®Plus Objektträger 25x 75x 1.0mm, Menzel-Gläser,
Deutschland
Pipetten Pipettiervolumen von 2 bis 20µl, 10 bis 100µl sowie 100 bis
1000µl;
Eppendorf Pipette Reference mit Bedienknopf, Eppendorf AG,
Hamburg, Deutschland
Rundbodenröhrchen 5ml Polysterol Rundbodenröhrchen, steril, Becton Dickinson and
Company, Franklin Lakes, NJ, USA
Skalpell Disposable Scalpel, Feather Safety Razor CO., LTD Medical
Divison
SPSS 12.0 SPSS 12.0 für Windows, The Apache Software Foundation 2000
Taschenrechner Casio® Scientific Calculator fx-4800 P, Casio Computer Co., LTD.
Tokio, Japan
WinCyte™ Software CompuCyte Corporation, USA
Zentrifuge Hettich Zentrifuge EBA 8S, Hettich Zentrifugen, Tuttlingen,
Deutschland
_____________________________________________________________________Anhang
98
Beispiel: Darstellung der Messung in Diagrammen, statistische
Auswertung und Bilddokumentation
X059 Polyp vom 07.02.02: Messung am 12.02.02, Färbung: Zytokeratin-APC + FITC +PI Histogramme und statistische Tabellen (Wincyte-Software),
Erklärungen im Abschnitt Material & Methoden: Darstellung der Messdaten in Diagrammen, S. 36 u. 37
_____________________________________________________________________Anhang
99
„View cells in region“-Funktion: Darstellung der Messereignisse aus der grünen Region als Pixelmap
_____________________________________________________________________Anhang
100
„view cells in region..“-Funktion: Darstellung der Messereignisse aus der Region 1 (80,3%) als Pixelmap
_____________________________________________________________________Anhang
101
Danksagung
An dieser Stelle danke ich Herrn Prof. Bootz, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-
Ohrenheilkunde der Universität Bonn, für die freundliche Überlassung des Themas und seine
stets fördernde Begleitung und Unterstützung bei der Durchführung dieser Promotion.
Mein besonderer Dank gilt Herrn PD Dr. med. Andreas Gerstner. Während der gesamten Zeit
war er durch sein reges Interesse und Hilfe bei auftretenden Problemen und Fragen ein
hervorragender Ansprechpartner. Seine großartige Unterstützung und sein Engagement bei
der Arbeit am Laser Scanning Zytometer erleichterten zu Beginn auftretende technische
Schwierigkeiten. Sein Interesse in neue Überlegungen und immer wiederkehrende
freundschaftliche Anregung und Kritik gaben mir entscheidende Impulse für das Fortschreiten
der Untersuchungen.
Ein großer Dank richtet sich an Frau Dipl.-Ing. I. Meinhardt, die große Hilfe bei der
Herstellung und Beschaffung verschiedener Materialien leistete und mit großem technischen
und organisatorischen Talent und enormer Hilfsbereitschaft und Freundschaftlichkeit sehr
gute Arbeitsbedingungen und ein herzliches Klima im Labor schuf.
Herrn PD Dr. rer. nat. Attila Tarnok (Herzzentrum Leipzig) danke ich dafür, dass er das Laser
Scanning Zytometer zur Verfügung stellte und zur Überwindung einiger technischer Hürden
beitrug. Herrn Prof. Dr. med. F. Emmrich (Institut für Immunologie, Universität Leipzig)
möchte ich dafür danken, dass er mir in seiner Einrichtung das Laser Scanning Zytometer
ebenfalls zur Verfügung stellte.
Für ihr großes Interesse am Fortschreiten der Arbeit sowie für ihre stetige Unterstützung
möchte ich mich ganz besonders bei meiner ganzen Familie, bei Dr. med. Julia Machlitt und
Dr. med. Wiebke Laffers bedanken.
Manuela Gutsche
_____________________________________________________________________Anhang
102
Lebenslauf
Persönliche Daten:
Manuela Gutsche
geb. am 10. Juli 1977 in Cottbus
ledig
Schulbildung:
1984 - 1990 20. POS Cottbus
1991 - 1997 Ludwig-Leichardt-Gymnasium Cottbus
Schulabschluss: Allgemeine Hochschulreife
Studium:
1997 - 2004 Studium der Humanmedizin an der Universität Leipzig
09/ 1999 Ärztliche Vorprüfung
09/ 2000 Erstes Staatsexamen
04/ 2003 Zweites Staatsexamen
05/ 2004 Drittes Staatsexamen
Zusatzqualifikationen:
10/1999 Ausbildung zur Rettungssanitäterin beim Arbeiter-Samariter-
Bund Leipzig,
1999- 2004 Beschäftigung als Rettungssanitäterin im kassenärztlichen
Notdienst
Beruflicher Werdegang:
seit 12/2004 Assistenzärztin in der Abteilung für Hals- Nasen- Ohren-
Heilkunde/ Plastische Operationen der Parkklinik Weißensee,
Berlin
_____________________________________________________________________Anhang
103
Wissenschaftlicher Werdegang
Vorträge:
Gutsche M., Gerstner A., Machlitt J., Emmrich F., Bootz F.:
Quantitative Bestimmung der Gewebseosinophilie bei Polyposis nasi.
10. Jahrestagung der Vereinigung Mitteldeutscher HNO- Ärzte, Jena, 07.-08.09.2001
Gutsche M., Emmrich F., Tárnok A., Bootz F., Gerstner A.:
Quantification of eosinophilia in nasal polyps by FITC binding. 15th. Heidelberg Cytometry
Symposium (HCS), Heidelberg, 17.-19.10.2002
Gutsche M., Behrbohm H.:
Die Chirurgie der knöchernen Nasenpyramide. 3. Lindauer Symposium für Ästhetische
Chirurgie und Kosmetische Zahnmedizin, Lindau 19.-20.06.2009
Abstracts:
Gutsche M., Gerstner A., Machlitt J., Emmrich F., Bootz F. (2001):
Quantitative Analysis of Eosinophilia in Polyposis of the Nose and Sinuses by LSC. The
Journal of Biological Regulators and Homeostatic Agents (ISSN 0393-974X) JBRHA 2001,
15(4): 478-79.
Gutsche M., Emmrich F., Tárnok A., Bootz F., Gerstner A.(2002):
Quantification of eosinophilia in nasal polyps by FITC binding. Program and Abstracts: 15th.
Heidelberg Cytometry Symposium (HCS) ISSN 0949-5347, 1: 31.
Publikation:
A.O.H. Gerstner, M. Gutsche, M. Bücheler, J. Machlitt, F. Emmerich, F. Sommerer, A.
Tárnok, F. Bootz (2004):
Eosinophilia in nasal polyposis: its objective quantification and clinical relevance. Clinical
and Experimental Allergy, 34: 65-70.
Berlin, 11.10.2009
Manuela Gutsche
_____________________________________________________________________Anhang
104
Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne unzulässige Hilfe
oder Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Ich versichere, dass
Dritte von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten
haben, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen, und dass
die vorgelegte Arbeit weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer
anderen Prüfungsbehörde zum Zweck einer Promotion oder eines anderen Prüfverfahrens
vorgelegt wurde. Alles aus anderen Quellen und von anderen Personen übernommene
Material, das in der Arbeit verwendet wurde oder auf das direkt Bezug genommen wird,
wurde als solches kenntlich gemacht. Insbesondere wurden alle Personen genannt, die direkt
an der Entstehung der vorliegenden Arbeit beteiligt waren.
Berlin, 10.11.2009
Manuela Gutsche