Polizei in Bewegung · (KWP Stettin), mit der ein gemeinsa-mer Übungseinsatz bei einer inszenier -...

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1 I 2019 MECKLENBURG-VORPOMMERN Polizei in Bewegung

Transcript of Polizei in Bewegung · (KWP Stettin), mit der ein gemeinsa-mer Übungseinsatz bei einer inszenier -...

1Polizei-Journal 1/2019

1 I 2019 M E C K L E N B U R G - V O R P O M M E R N

Polizei in Bewegung

ImpressumPOLIZEI-JOURNALZeitschrift der LandespolizeiMecklenburg-Vorpommern

Herausgeber:Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern

Anschrift:Redaktion Polizei-JournalMinisterium für Inneres und Europa M-VReferat II ÖAAlexandrinenstraße 0119055 SchwerinTelefon: 0385/ 588-2053 / 2054E-Mail: [email protected] Redaktion: Steffen Salow, Ines Brandt, Dörte Lemke, Axel Falkenberg, Daniela Hett, Robert Stahlberg, Klaus Wiechmann, Jessica Lerke, Gert Frahm, Ilka Pflüger, Diana Mehlberg, Anna Lewerenz, Alexander Schwabe, Stefan Baudler, Nicole Buchfink, Susan Herbert, Marie Boywitt

3D-Stern: produktionsbüro TINUS

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Auflage: 3.000 Exemplare

2 Polizei-Journal 1/2019I N H A LT

➡ DAS THEMA S.4

➡ POLIZEI KONKRET S.16

➡ CAMPUSLEBEN S.17

➡ POLIZEI INTERNATIONAL S.23

➡ ENTWICKLUNG S.20 ➡ WAS IST LOS? S.27

Inhaltsverzeichnis Polizei-Journal 1/2019

VORWORT.............................................................................................................................................S. 3

DAS THEMA – Die Polizei in „Bewegung“.........................................................................S. 4

PANORAMA.........................................................................................................................................S. 14

POLIZEI KONKRET – Polizeihauptrevier Bergen in neuem Gewand..........S. 16

CAMPUSLEBEN – Volle Mensa, volle Seminarräume.............................................S. 17

SPORT – Mit der Polizei zu den Olympischen Spielen...........................................S. 18

ENTWICKLUNG – Das Internet der Dinge......................................................................S. 20

HEUTE VOR… - 15 Jahren.........................................................................................................S. 21

GUT ZU WISSEN – Miteinander statt gegeneinander............................................S. 22

POLIZEI INTERNATIONAL – Polizei verbindet Europa..........................................S. 23

#AUFSTREIFEINMV........................................................................................................................S. 26

WAS IST LOS?.....................................................................................................................................S. 27

3D-Stern: produktionsbüro TINUS

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Auflage: 3.000 Exemplare

Titelbild:Marie Boywitt

Rückfragen bitte an die Redaktion des Polizei-Journals.

Satz: WerbeagenturCourage & Co I Jutta Gretsch

DruckLandesamt für innere Verwaltung M-V

Wir danken den Autoren für ihre Text- und Bildbeiträge. Für den Inhalt der einzelnen Beiträge zeichnen die Verfas-ser verantwortlich. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen.Die Inhalte und Werke auf diesen Sei-ten unterliegen dem deutschen Ur-heberrecht und sind nur für diese Aus-gabe bestimmt. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art

der Verwertung außerhalb der Gren-zen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jewei-ligen Autors bzw. Erstellers. Down-loads und Kopien der Seiten sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Anfragen für eine andere Verwendung richten Sie bitte an die Redaktion des Polizei-Journals.

28. Jahrgang Nr. 1/2019

Liebe Polizistinnen und Polizisten,sehr geehrte Leserinnen und Leser,

hätte uns 1990 jemand erzählt, wie der Polizeiberuf gut 28 Jahre später aussehen würde: wir hätten ihn für verrückt erklärt.

Die Bedrohungen sind heute ganz andere: Terrorismus, Gewalt- und Cyberkriminalität, Verfassungsfein-de jeglicher Couleur, Reichsbürger, Selbstverwalter. Auf Großevents müssen die Beamtinnen und Beam-ten nicht mehr nur auf Taschendiebe achten, sondern auch auf mögliche Attentäter.

Die Polizei muss sich anpassen. Das betrifft einerseits die Bereiche Organi-sation, Personal und Führung. Unsere Landespolizei wird flexibler, offener und moderner. Dafür stehen beispiel-haft auch die vielen Führungskräfte-wechsel in der Polizei. Auf Seite 12 können Sie hierzu unter anderem ein Interview mit dem neuen Präsidenten des Polizeipräsidiums Rostock, Peter Mainka, lesen.

Andererseits wirkt sich die veränderte Sicherheitslage auch auf die Technik und Ausstattung der Polizei aus. Be-reits mit der letzten SOG-Novelle kam der Einsatz von Bodycams hinzu; auch hierzu finden Sie auf den Folgeseiten erste Eindrücke aus der Praxis von un-seren Beamtinnen und Beamten.

Aber die Polizei bleibt sprichwörtlich in Bewegung: Schon in diesem Jahr steht eine weitere Novellierung des Sicher-heits- und Ordnungsgesetzes (SOG M-V) an und damit neue Eingriffsbe-fugnisse im Kampf gegen Terroristen und Kriminelle. Bei dem über 300 Sei-ten langen Gesetzentwurf handelt es sich um eines der wichtigsten Gesetz-gebungsvorhaben der letzten Jahre und zugleich eines der schwierigsten.

Doch bei allen notwendigen rechtli-chen und technischen Anpassungen: Am Ende sind es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landespolizei, auf die es ankommt. Sie sind es, die für den Einsatz gewappnet sein müssen. Des-halb hat die Landespolizei Ende 2018 in einer groß angelegten Übung mit mehr als 500 Polizei- und Rettungskräf-ten den Einsatz nach einem möglichen Terroranschlag trainiert. Nur auf das, was geübt wird, können wir aufbauen. Großübungen wie diese geben der Landespolizei Handlungssicherheit, um die Abläufe und das Zusammen-spiel zwischen den einzelnen Berei-chen zu verbessern und zu verfeinern.

Der Arbeitsalltag bei der Polizei ist also ohne Frage sehr spannend. Zu einer modernen Polizei gehört es deshalb auch, über diesen Alltag in möglichst all seinen Facetten zu informieren. Neue Polizistinnen und Polizisten rü-cken in den Landesdienst nach – erst kürzlich habe ich mit knapp 350 An-wärterinnen und Anwärtern den

größten Ausbildungsjahrgang in der Geschichte unseres Bundeslands ver-eidigt. Von diesen jungen Kolleginnen und Kollegen wünsche ich mir frischen Wind und neue Ideen bei der Vermitt-lung ihrer Arbeit nach außen im Zeit-alter der sozialen Medien. Denn Polizei-arbeit bleibt auch eine Arbeit im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Das gilt heute mehr denn je.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Spaß bei der Lektüre.

Herzlichst, Ihr

Lorenz CaffierMinister für Inneres und EuropaMecklenburg-Vorpommern

3Polizei-Journal 1/2019 V O R W O R T

Foto: Marie Boywitt

Die Arbeit der Polizei hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Neue Schwerpunkte sind gesetzt. Cyber-Kri-minalität, international organisierte Banden, Terrorismus, Diebstahl oder Verkehrssicherheit: Das Aufgaben-gebiet der Mitarbeitenden der Lan-despolizei M-V hat sich immer mehr erweitert und erfordert zunehmend Spezialisierung und Fachwissen.

Ein Versprechen der Landespolizei: „Wir lassen nicht nach“Im Fokus stehen dabei auch Entwick-lungen und Ereignisse in europäischen Nachbarländern, die auch bis Mecklen-burg-Vorpommern vorstoßen können. Deshalb hat sich die Landespolizei im vergangenen Jahr mit einer Vollübung im Landkreis Vorpommern-Rügen un-ter dem Thema „Anschläge und Gefahr von Anschlägen" umfangreich getes-tet“. „Es ist Aufgabe jeder Sicherheits-behörde, sich auf bestimmte Einsatz-situationen, insbesondere auf solche, die die gesamte Organisation über die Maßen personell, technisch-organisa-torisch und taktisch fordern, vorzube-reiten. Diesen Anspruch hatte natür-lich auch die Landespolizei M-V schon immer und so war es nur logisch und konsequent, sich auch in 2018 mit einer solchen Übung auf den Ernstfall vorzubereiten“, erklärt Hannes Lerke, Leiter Führungsstab des Landesbereit-schaftspolizeiamtes M-V.

Der Ernstfall – ein Anschlag in Meck-lenburg-Vorpommern wurde nach-gestellt, um darauf vorbereitet zu sein. Schon früh „konnte ein überwiegend positives Fazit gezogen werden“, so Hannes Lerke weiter. Gut 500 Be-amtinnen und Beamte sowie 16 Ret-tungskräfte waren an diesem Tag im Einsatz. Die Übung dokumentierten 12 Schiedsrichter und 16 Übungsbe-obachter. Und das Fazit von Hannes Lerke: „Viele Rückmeldungen beziehen sich auf den Wunsch einer vollumfäng-lichen, allseits verfügbaren techni-schen Ausstattung. Optimierungsbe-darfe wurden im Bereich der internen Kommunikation festgestellt. Die Lan-despolizei war natürlich auch schon vorher auf solche Lagen vorbereitet und ist es jetzt eben noch mehr.“

In den Bemühungen, besser zu wer-den, „lassen wir dennoch nicht nach“, verspricht der Leiter des Führungssta-

bes. Aus diesem Grund wird die Lan-despolizei auch 2020 eine Vollübung zum Thema „Anschläge und Gefahr von Anschlägen“ durchführen.

4 Polizei-Journal 1/2019DA S T H E MA

Die Polizei in „Bewegung“Das Aufgabenfeld der Landespolizei in Mecklenburg-Vormmern im Wandel der Zeit

Marie Boywitt

Polizei und Rettungskräfte üben gemeinsam am Ereignisort; Foto: Carolin Schlee

Die Landespolizei war schon vorher auf solche Lagen

vorbereitet und ist es jetzt eben noch

mehr.

Grenzen werden überschrittenAber nicht nur die Arbeit innerhalb der Landesgrenze wurde zukunftsweisend unter die Lupe genommen, sondern auch die länderübergreifende Zusam-menarbeit – besonders hier mit der Komenda Wojewódzka Policji Stettin (KWP Stettin), mit der ein gemeinsa-mer Übungseinsatz bei einer inszenier-ten Entführungslage mit Fahndungs- und Suchmaßnahmen durchgeführt wurde. Etwa 750 Beamtinnen und Beamte der Landespolizei M-V, der pol-nischen Polizei und der Bundespolizei mussten gemeinsam einige Hinder-nisse überwinden. „Erstmals wurden polnische Polizistinnen und Polizisten der deutschen Polizei unterstellt und andersherum. Deutsche Kräfte wur-den von polnischer Seite geführt – das war eine besondere Situation“, so Nils Hoffmann-Ritterbusch, Präsident des Polizeipräsidiums Neubrandenburg. Das abschließende Fazit: „Viele Dinge, die wir gemeinsam mit der polnischen Polizei üben wollten, haben prima ge-klappt“, sagt Präsident Hoffmann-Rit-terbusch und „sein Amtsbruder“, der Kommandant der Polizei der Woje-wodschaft Westpommern, General Ce-giela, stimmte ihm zu.

Kommandant Cegiela ergänzt: „Diese Übung hat vor allem zu einem weiteren großen Schritt zu hervorragenden Be-ziehungen zwischen der KWP Stettin und dem Polizeipräsidium Neu-brandenburg geführt.“ Die gemeinsame Übung stelle eine Art Meilenstein für die deutsch-polnische polizeiliche Zusammen-

arbeit dar. „Es war eine großartige Er-fahrung. Wir haben viel gelernt“, unter-streicht Nils Hoffmann-Ritterbusch.

5Polizei-Journal 1/2019 DA S T H E MA

Einsatz im Wald für die deutschen und polnischen Polizisten. Foto: Kathrin Jähner

Gemeinsame Übung der Landespolizei M-V und der polnischen Polizei. Foto: Claudia Tupeit

Die gemeinsame Übung ist ein

Meilenstein für die deutsch-polnische

polizeiliche Zusammenarbeit.

Foto: kalhh/pixabay

Tatort: InternetEine Herausforderung stellt zuneh-mend der Tatort Internet dar. Mit immer neuen Tricks und Spezialwissen schaf-fen es die Kriminellen, für Verunsiche-rung zu sorgen. Von Spam-E-Mails über Trojaner oder Hackerangriffe – alle Be-griffe kursieren immer um das Thema Angriff im Internet. Diesen Verbrechen auf die Spur zu kommen, erfordert eine Spezialisierung der Mitarbeitenden der Landespolizei. Dies soll in der Zukunft noch mehr gestärkt werden.

Die Landespolizei von Mecklen-burg-Vorpommern bietet seit 2019 ein praxisintegrierendes duales Studium in mehreren Bereichen unter anderem der Informatik, der IT-Sicherheit/Mo-bile Systeme oder auch der Software-entwicklung/-Medieninformatik an der Universität Rostock, der Universität Greifswald, der Hochschule Wismar oder Stralsund sowie den Hochschu-len in Lübeck und Lüneburg an. Es soll nicht nur das Landeskriminalamt von M-V (LKA M-V) mit IT-Experten aus-gestattet werden, sondern langfristig auch jedes Revier. „Als staatliche Hoch-schule des Landes sehen wir selbstver-ständlich auch eine Zuständigkeit der Hochschule Wismar, einen Beitrag zur Verbesserung der Personalsituation des Landes Mecklenburg-Vorpom-mern zu leisten. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Studienplätzen im Rahmen des polizeilichen Stipendien-programmes, zumal die Hochschule Wismar bereits über viele Jahre eine enge und gute Partnerschaft auch zu

Polizeibehörden sowie der Fachhoch-schule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes

Mecklenburg-Vorpommern pflegt“, er-klärt der Rektor der Hochschule Wismar Bodo Wiegand-Hoffmeister. Als IT-rele-vante Bachelor-Studiengänge sind un-ter anderem Angewandte Informatik – Multimediatechnik, Informations- und Elektrotechnik, Wirtschaftsinformatik sowie Fernstudiengänge IT-Forensik und Wirtschaftsinformatik im Angebot.Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelorstudiums werden die Studieren-den im Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Ka-tastrophenschutz, im Landeskriminalamt oder in einem der zwei Polizeipräsidien beschäftigt, um beispielsweise in den Bereichen Informatik, Digitalfunk, Cyber-crime, digitale Forensik oder Wirtschafts-informatik zu ermitteln.

Denn Cybercrime ist längst auch schon auf der kleineren Ebene angekommen. Die Entwicklung der vergangenen Jahre

zeigt in dieser Hinsicht eine deutliche Tendenz: Die erfassten Fälle in der Computer-Kriminalität sind von 2008 mit 1.097 auf im Jahr 2017 dann 1.859 deutlich angestiegen. Aufgeklärt wer-den konnten im Jahr 2008 729 Fälle und neun Jahre später 1.054 Straftaten in diesem Bereich. Auch in der Inter-net-Kriminalität ist ein deutlicher An-stieg zu verzeichnen: 2008 waren es 1.881 erfasste Fälle, von denen 1.580 aufgeklärt werden konnten, und im Jahr 2017 schon 4.424, davon 3.414 aufgeklärte Fälle. Hinzu kommt die Dunkelziffer in diesem Bereich der Straftaten, denn nicht immer wird eine Straftat im Bereich des Internets auch tatsächlich angezeigt.

6 Polizei-Journal 1/2019DA S T H E MA

Projekt BodycamAuch die Arbeitsmittel der Polizei sollen moderner werden, sodass das Pilotpro-jekt Bodycams in den Polizeihauptre-vieren Anklam, Rostock-Reutershagen und Schwerin eingeführt wurde. Dabei wurden die verschiedenen Modelle der Bodycams nicht nur im Hinblick auf deren technischen Bedienungs-möglichkeiten (Praxistauglichkeit, Do-kumentation, Speicherung/Löschung und Auswertung) getestet, sondern auch, inwiefern die sichtbar getrage-nen Geräte deeskalierend und präven-tiv in der Arbeit der Polizistinnen und Polizisten mit jeweiligen Tatverdäch-tigen oder Zeugen wirken oder auch, ob die Kameraaufnahmen zur Fest-stellung und Aufklärung von Straftaten dienen können. Auch wenn ein ab-schließendes Fazit noch nicht gezogen werden kann, deutet sich an, dass das Tragen von Bodycams Einfluss auf Ge-

walttaten gegenüber Polizeivollzugs-beamtinnen und –Beamten hat. Aus-nahmen stellen die Fälle dar, in denen der Tatverdächtige oder Zeuge unter dem Einfluss von Rauschmitteln stand – je höher die Beeinflussung, desto weniger Wirkung zeigte die Nutzung der getragenen Kamera. Ein positiver Effekt ist zudem, dass die Beamtinnen und Beamten der Pilotdienststellen die erstellten Aufnahmen bereits nutzten, um das eigene Verhalten sowie das Verhalten des Gegenübers zu analysie-ren und Rückschlüsse zu ziehen. Diese Ergebnisse können auch in Zukunft zur Kommunikation und im Umgang mit-einander verwendet werden. Das ab-schließende Fazit kann aber erst nach allen ausgewerteten Erhebungen er-folgen.

Neue Impulse aus der Polizei für die PolizeiNicht nur technische und organisato-rische Entwicklungen sorgen für neue Impulse innerhalb der Polizei, sondern auch personelle Veränderungen. Die Leitung des Polizeipräsidiums Rostock sowie des Landeswasserschutzpoli-zeiamtes Mecklenburg-Vorpommern wurden mit bekannten Gesichtern neu besetzt, um so durch neue Impulse die Arbeiten in den jeweiligen Bereichen zu verändern. Die beiden „Neuen“ wer-den auf den nächsten Seiten vorgestellt.

Da sich so viel im Inneren der Polizei be-wegt, wird sich auch dieses Magazin ein wenig ändern. Ein neues Layout, graphi-sche Elemente und ein anderer Blick in die Polizei-Welt – sowohl real als auch digital – sollen Spaß am Lesen machen und die vielen Facetten der polizeilichen Arbeit zeigen. Eine Übersicht zu den aktuellen Stationen der Polizei im Land folgt auf den kommenden Seiten.

Ausgewählte Dienststellen in M-V waren Versuchsfeld für die Bodycams. Foto: Jenny Pawellek

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9Polizei-Journal 1/2019 DA S T H E MA

Anja Hamann fordert Mut von der Polizei Robert Stahlberg

I N N O VAT I O N & E N T W I C K LU N G

Neue Ufer entdeckt die neue Direktorin des Landeswasserschutzpolizeiamtes Meck-lenburg-Vorpommern (LWSPA M-V): Anja Hamann ist seit dem 1. Februar 2019 im Dienst. Die 53-Jährige war auch bereits an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpom-mern (FHöVPR M-V) tätig und kennt sich somit mit der Ausbildung und dem aktiven Dienst der Polizistinnen und Polizisten aus. „Die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen und eine mir bislang fremde   Seite der Landespolizei kennenzulernen, haben

mich gereizt“, erklärt sie in Bezug auf ihren Wechsel von der Leitung des Führungsstabes im Polizeipräsidium Rostock zur Direktorin. Mit ihr sprach Robert Stahlberg.

1. Warum entschieden Sie sich für eine Laufbahn bei der Polizei?

Als ich im Jahr 1985 mein Abitur machte, konnte ich mich nur schwer zwischen einem Studium der Psychologie und einem Jurastudium entscheiden. Bei der Berufswahl trieben mich ein ausgepräg-ter Gerechtigkeitssinn und mein Interesse

an der Arbeit mit Menschen an.  Im sel-ben Jahr wurde in Schleswig-Holstein erstmalig die Möglichkeit des Direktein-stieges in den damaligen gehobenen Dienst der Kriminalpolizei eröffnet. Diese Gelegenheit erschien mir die perfekte Kombination meiner beiden Interessen-gebiete – eine Annahme, die sich zu 100 Prozent bewahrheitet hat.

2. Was reizt Sie an Ihrer aktuellen Tätigkeit?Besonders freue ich mich mit Blick auf die Arbeit der Landespolizei M-V auf einen weiteren Perspektivwech-sel, verbunden mit einer   deutlichen Horizonterweiterung. Viele neue Men-schen, Themen und Herausforderun-gen warten auf mich.

3. Was war Ihr schönstes Dienst- erlebnis?Wann immer eine dienstliche Situa-tion ein enges Zusammenarbeiten im Team erforderte, habe ich die unge-heuer motivierende Wirkung des ge-meinsamen Erfolges gespürt. In einer Sonderkommission, einer sonstigen BAO-Lage oder einer Projektgruppe zusammen an einem Strang zu ziehen, für die beste Lösung zu kämpfen, sich gegenseitig zu unterstützen  und ge-meinsam Verantwortung zu überneh-men, das macht unsere Polizeiarbeit aus und hat mich immer mit Freude und Stolz erfüllt.

4. Wo sehen Sie Schwierigkeiten?Die Polizei muss als Dienstleistungs-verwaltung mit den gesellschaftlichen

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Foto: Sophie Pawelke

I N N O VAT I O N & E N T W I C K LU N G

Veränderungen Schritt halten. Das Spannungsfeld zwischen erforderli-cher Beständigkeit und Stabilität auf der einen Seite und Flexibilität und Er-neuerung auf der anderen Seite erfor-dert von uns Innovationsbereitschaft und Mut. Aufgrund der zunehmenden Dynamisierung und der Digitalisierung der Prozesse sehe ich hier eine beson-dere Herausforderung für die nähere Zukunft.

5. Wo ist Ihr Lieblingsplatz inner- halb Ihres Dienstortes?Über den Dächern von Waldeck. Ich gewöhne mich gerade an mein neu-es Büro im vierten Stock und hoffe, es wird zu einem meiner Lieblingsplätze werden. Und ich freue mich darauf, bei meinen anstehenden Dienststellenbe-suchen der Wasserschutzpolizei viele weitere „Lieblingsplätze“ zu entdecken.

6. Was würden Sie gerne können?Diverse Fremdsprachen fließend spre-chen!

7. Wer ist Ihr persönlicher Held?Alle unsere  Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag den anspruchsvollen und manchmal auch gefährlichen Poli-zeidienst leisten, sind für mich poten-zielle Helden des Alltags.

8. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?„Becoming: Meine Geschichte“ von Mi-chelle Obama – eine sehr lesenswerte Autobiografie, die eine Amtszeit eines Präsidenten der Vereinigten Staaten

von Amerika sehr menschlich inter-pretiert.

9. Welche Fernsehsendung verpas- sen Sie nie?Im Zeitalter von Mediatheken und In-ternetfernsehen ist man ja glücklicher-weise nicht mehr an feste Sendezeiten gebunden. Ich sehe gerne Krimis und manchmal auch eine Kochsendung.

10. Essen bestellen oder selbst ko-chen – welches ist Ihr Lieblings-gericht?

Leider gibt es nicht das eine Lieblings-gericht. Ich liebe die Hühnersuppe mei-ner Mutter, Kohlrouladen und Grünkohl, wie man ihn in Schleswig-Holstein isst – mit Zucker und karamellisierten Kartof-feln. Für ein gutes Stück Fleisch lasse ich jedes Dessert stehen. Vor allem aber lie-be ich es, in Gemütlichkeit und mit der richtigen Begleitung zu genießen – und damit meine ich sowohl die Menschen

als auch den Wein.11. Welche Herausforderungen sehen Sie für das Jahr 2019?Meine persönliche Herausforderung wird es sein, mich den neuen Aufga-ben der Wasserschutzpolizei des Lan-des M-V mit allen Facetten zu stellen und das Steuerrad fest in die Hand zu nehmen. Für die Landespolizei denke ich, dass die noch andauernde prekäre Personalsituation sowie der anstehen-de Generationswechsel viel Kraft und Fingerspitzengefühl erfordern.

Zur Person

Anja Hamann w

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nn 1985 in S

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deskriminalamt und Leiter

in der Krimi-

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spektion Rostock

sowie des

Fachbereichs

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der FHöVPR M-V.

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Peter Mainka bewundert Pioniere Sophie Pawelke

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Von der rauen See ans ruhige Land: So in der Art lässt sich die Karriere des neu-en Polizeipräsidenten des Polizeipräsi-diums Rostock, Peter Mainka, beschrei-ben. Seit November des Jahres 2018 hat der 60-Jährige seine neue Position inne. Er ist Chef von rund 2.300 Mit-arbeitenden und zuständig für die Si-cherheit von gut 900.000 Bürgerinnen und Bürgern in Mecklenburg-Vorpom-mern. Über seinen Wunsch, zur Polizei zu gehen, über die Besonderheit seiner aktuellen Arbeit bis hin zu seinen Träu-men nach der Amtszeit sprach Peter Mainka mit Sophie Pawelke.

1. Warum entschieden Sie sich für eine Laufbahn bei der Polizei?

In meinem ersten Berufsleben fuhr ich zur See. Aufgrund der familiären Situation wollte ich mich verändern und überlegte, was interessant und anspruchsvoll wäre. Schon damals in-teressierte ich mich sehr für Kriminal-fälle. Und so stellte ich mich selbst bei der Polizei vor. Damals musste man sich noch nicht – so wie man es heu-te kennt – bewerben. Heute kann ich sagen: Alles, was ich mir damals vorge-stellt habe, hat sich bestätigt.

2. Was reizt Sie an Ihrer aktuellen Tätigkeit?

Einfluss auf die Organisation zu neh-men und Dinge mitzugestalten – das reizt mich. Wenn man in einer Hierar-chie bis fast an die Spitze kommt, hat man natürlich auch andere Gestal-tungsmöglichkeiten. Ich habe mich entschieden, Führungsverantwortung zu übernehmen – und das mit aller Konsequenz.

3. Was war Ihr schönstes Dienster-lebnis?

Ich habe nur schöne Erlebnisse. Ich komme jeden Tag gern zur Arbeit.

4. Wo sehen Sie Schwierigkeiten?Für mich gibt es keine Schwierigkeiten. Es gibt Dinge, die nicht immer ganz so gut laufen – strukturell oder auch per-sonell. Das sind Probleme und die kann man lösen. Der Aufgabe stelle ich mich gern.

5. Wo ist Ihr Lieblingsplatz inner-halb Ihres Dienstortes?

Überall dort, wo ich mit den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern des Polizei-präsidiums Rostock ins Gespräch kom-me. Ich bin viel unterwegs und möchte alle Dienststellen kennenlernen.

Foto: Sophie Pawelke

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6. Was würden Sie gerne können?Wenn ich etwas machen möchte, lasse ich mich selten davon abbringen und probiere es einfach aus. Was ich wirklich noch ver-bessern möchte, sind meine Fremdspra-chenkenntnisse. Vielleicht habe ich dafür nach meiner Amtszeit beim Reisen die Möglichkeit.

7. Wer ist Ihr persönlicher Held?Ich habe vor Leuten großen Respekt, die sich auf unbekanntes Terrain begeben und somit Pionierarbeit leisten. So wie zuletzt der Astronaut Alexander Gerst.

8. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

„Eine Nacht in Lissabon“ von Erich Maria Re-marqué

9. Welche Fernsehsendung verpassen Sie nie?Da gibt es tatsächlich keine. Ich bin nicht so der Fernseh-Mensch.

10. Essen bestellen oder selbst kochen, welches ist Ihr Lieblingsgericht?Ein gutes Stück Fleisch, nicht ganz durchge-braten – das kann ich auch selbst ganz gut zubereiten. Allerdings gehe ich auch gerne essen.

11. Welche Herausforderungen sehen Sie für das Jahr 2019?

Mein Versprechen zu halten und alle Dienst-stellen des Präsidiums zu bereisen, um mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Ich will die Fragen und Wünsche der Basis in meine tägliche Arbeit aufnehmen.

Zur Person

Peter Mainka wurde 1958 in Erfurt geboren, er

ist verheiratet und hat zwei Kinder. Vor dem Be-

ginn seiner beruflichen Laufbahn

bei der Deutschen

Volkspolizei im Jahr 1981 fuhr Peter Mainka als

Vollmatrose der Deutschen Seereederei zur See. Es

folgten in den 1980er-Jahren

zunächst Aufgaben

im Streifeneinzeldienst sowie als Sachbearbeiter

der Kriminalpolizei im Volkspolizeikreisamt (VPKA)

in Rostock. Nach seinem erfolgreich abgeschlosse-

nen Studium als Diplom-Staatswissenschaftler 1989

folgten mehrere Führungsaufgaben in der Landes-

polizei Mecklenburg-Vorpommern, unter anderem

als Leiter der Kriminalpolizeiinspektion in Güst-

row oder der Polizeiinspektion in Ba

d Doberan. Von

2011 an leitete er die Kriminalpolizeiinspek

tion in

Rostock und ab Mai 2016 war der Leitende

Krimi-

naldirektor Mainka Behördenleiter des Lande

swas-

serschutzpolizeiamtes Mecklenburg-Vorpommern.

13Polizei-Journal 1/2019 DA S T H E MA

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15Polizei-Journal 1/2019 PA N O R A MA

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gestaltete Schreibräume sowie zu-sätzliche Technik für die Kriminalbe-amtinnen und -beamten erleichtern die alltägliche Arbeit. Auch der Wach-bereich, in dem die Bürgerinnen und Bürger erstmals persönlichen Kon-takt zu den Beamtinnen und Beam-ten aufnehmen können, überzeugt.

Den Umbau des viergeschossigen Verwaltungsgebäudes mit den er-höhten Sicherheitsanforderungen der Polizei übernahm der landes-eigene Betrieb für Bau und Liegen-schaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V). Das 4,3 Millionen Euro umfassende Bauprojekt wurde zwi-

schen März 2017 und De-zember 2018 fertiggestellt. B e s u c h e r -p a r k p l ä t z e befinden sich direkt vor dem Gebäu-de, das zu-dem barriere-frei ist.

Das Polizeihauptrevier sowie die Kriminalkommissariat-Außenstelle in Bergen auf Rügen erscheinen in neuem Glanz: Am 5. Dezember 2018 bezogen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das ehemalige und mitt-lerweile sanierte Finanzamt in der Wasserstraße 15d.Seither fahren die Beamtinnen und Beamten von dort zu Polizeieinsät-zen, nehmen in den neuen Räumen unter anderem Informationen und Strafanzeigen entgegen, führen kri-minalpolizeiliche Vernehmungen durch und sind rund um die Uhr für Bürgerinnen und Bürger ansprech-bar.

„In der neuen Dienststelle haben sich die Arbeits- und Lebensbedingun-gen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wesentlich verbessert. Damit ist ein wichtiger Beitrag ge-leistet worden, um den gestiegenen Anforderungen der nächsten Jahre gerecht zu werden“, so die Leiter der Dienststellen, Mario Ullrich und Ralf Krey. Denn mit dem Umzug können die verschiedenen polizeilichen Be-reiche in Bergen in einem moder-nen und zeitgemäßen Gebäude mit gemeinsamen Schulungs- und Be-ratungsräumen sowie einem Sport-raum tätig sein. Das neue Mobiliar, höhenverstellbare Tische, großzügig

Kontakt:Polizeihauptrevier BergenWasserstraße 15d18258 BergenTelefon: 03838/810-0Telefax: 03838/810-260E-Mail: [email protected]

Foto: Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern, Christian Hoffmann, 2018

Minister Lorenz Caffier (2.v.r.) eröffnet feierlich das neue Gebäude. Foto: Nicole Buchfink

Polizeihauptrevier Bergen in neuem Gewand Ilka Pflüger

Das Gebäude im Tageslicht von außen. Foto: Ilka Pflüger

P O L I Z E I K O N K R E T

17Polizei-Journal 1/2019

Stundenplan. Detaillierte Fallbespre-chungen oder Klausurvorbereitungen werden weiterhin in kleinen Seminar-gruppen abgehalten.“ Grund dafür, dass Seminare zum Teil zu Vorlesungen werden, ist Zeitersparnis. Statt sechs Seminare in einer Woche durchzufüh-ren, werden mit einer Vorlesung die gleichen Themen abgehandelt.

Derzeit zählt die Fachhochschule rund 1.000 Anwärterinnen und Anwärter – und auch die stehen vor einer neuen Herausforderung, denn sie müssen sich

fortan intensiver ein-bringen, um nicht in der „Masse“ unterzu-gehen.

Die Weichen für eine gleichbleibend hohe Lernqualität im kom-menden Jahr an der FHöVPR M-V sind ge-stellt. Das Campus-leben gewinnt mit den vielen Neu-zugängen, wie das Campuserwachen, der Glühweinmarkt, die, Spendenaktion

„Weihnachtsfreude im Karton“ und an-dere Veranstaltungen in den letzten Mo-naten eindrucksvoll gezeigt haben.

Es ist voll(er) geworden auf dem Cam-pus. Alle Seminarräume sind besetzt, die Schlange an der Mensa ist oft lang und auch nach dem Unterrichtsschluss ist einiges los an der Fachhochschule in Güstrow. Die massive Einstellungs-welle, die im Ausbildungs- und Stu-dienjahr 2017/18 begonnen hat, gilt dem Ziel, mehr Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst in Mecklen-burg-Vorpommern auszubilden. Doch wie kann die Fachhochschule für öf-fentliche Veraltung, Polizei und Rechts-pflege des Landes Mecklenburg-Vor-pommern (FHöVPR M-V) die gewohnt hohe Qualität in der Lehre auch mit den vielen Neuzugän-gen gewährleisten? Dafür wurde sich für das Jahr 2019 breiter aufgestellt.

Mit den Mehrein-stellungen der Aus-zubildenden und Studierenden für Po-lizei und Verwaltung wurde auch das Per-sonal der Fachhoch-schule aufgestockt. So gab es bereits 2018 fast 30 neue Dozentinnen und Dozenten, die zum Teil von anderen Universitäten oder Fachhochschulen und zum Teil aus der Praxis kommen. Außerdem wurden die

Lehrformen auf den Prüfstand gestellt und überlegt, ob Seminare zwingend in Halbgruppen – bestehend aus zwölf statt 24 Studierenden – durchgeführt werden müssen.

„Module, die eine intensive Betreuung der Auszubildenden und Studierenden benötigen, werden weiterhin in kleinen Gruppen vermittelt, wie zum Beispiel das einsatzbezogene Training oder die Schießausbildung“, so Dr. Anne Linke, Dozentin für Sozialwissenschaften an der Fachhochschule in Güstrow.

Ansturm auf dem FH-Gelände. Foto: FHöVPR M-V

Studieren ungewöhnlich: Die Studiengruppen zieht es bei schönem Wetter auch mal nach draußen. Foto: FHöVPR M-V „Jedoch haben wir einige Lehrforma-

te überdacht. Zur Einführung oder Vertiefung von Themen, wie zum Bei-spiel Strafrecht oder Eingriffsrecht, ste-hen vermehrt Vorlesungen auf dem

C A M P U S L E B E N

Volle Mensa, volle Seminarräume Die FH Güstrow kann das wuppen

Carolin Lindemann

18 Polizei-Journal 1/2019

Mit der Polizei zu den Olympischen Spielen

Marie Boywitt und Josefine Brunkow

Beruf und Leistungssport verbinden? Das funktioniert bei der Landespoli-zei von Mecklenburg-Vorpommern. Dort bekommen Leistungssportler aus dem Land bei ihrem Weg zum Polizei-meister und zur Polizeimeisterin eine besondere Unterstützung durch die Sportfördergruppe. Während der Aus-bildung werden den Athleten Frei-räume gegeben, um das Training und die Wettkämpfe zu bewältigen. Die Disziplinen reichen vom Radsport über Stabhochsprung, Kugelstoßen, Leicht-athletik, Boxen bis hin zu Segeln und Rudern.

Der aktive Läufer Tom Gröschel profi-tiert von diesem Angebot. „Die S p o r t f ö r d e r -gruppe ist die einzige Institu-tion in Mecklen-b u rg -Vo r p o m -mern, in der man Leistungsspor t und eine Ausbil-dung verbinden kann. Ohne diese Chance wäre es mir nicht mög-lich gewesen, das Laufen so erfolgreich zu vollziehen“, sagt der amtierende Deutsche Meister im Marathon. Seine Wettkampfplanun-gen für dieses Jahr sind im vollen Gan-ge. Anfang April startet der 27-Jährige bei einem Halbmarathon als Formtest, um „Ende April meinen dritten Mara-thon anzugehen. Eine neue Bestzeit wird dort das Ziel sein“. Das große Ziel

ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

Zwischendurch rief aber auch immer die Pflicht als Polizist und er musste Demonstrationen in Rostock absichern oder war beispielsweise beim DFB-Po-kalspiel des FC Hansa Rostock gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg im Einsatz. Durch die Sportfördergrup-pe in MV kann er somit auf mehreren Wegen seine Träume verwirklichen. „Ich bin Polizist geworden, weil ich ein sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsge-fühl habe. Ich mag den Umgang mit Menschen und möchte ihr Sicherheits-gefühl stärken“, erklärt er.

Um den jungen Athleten eben dies zu ermöglichen, setzt auch der Inspekteur der Polizei M-V Wilfried Kapischke auf die Fördergruppe: „Sport ist ein wich-tiger Bestandteil unserer Gesellschaft.Daher freut es mich, dass wir jungen Athletinnen und Athleten diese Mög-lichkeit sowohl einer sportlichen Kar-riere und zugleich einer beruflichen

Perspektive einräumen können.“

Im Jahr 2008 wurde die Sportförder-gruppe der Landespolizei M-V ins Le-ben gerufen und hat bereits sechs Jahr-gänge mit insgesamt 24 Sportlern und Sportlerinnen gefördert.

Aktuell besteht die Gruppe aus zehn Aktiven, von denen fünf Athletinnen und Athleten noch die Ausbildung ab-solvieren. „Seit nunmehr zehn Jahren fördert die Landespolizei M-V den Spit-zensport bei uns im Land. Die intensi-ve und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und dem Olympiastützpunkt trägt maßgeblich

dazu bei, dass wir den Sport und den Polizeidienst mitein-ander kombinieren“, ergänzt Wilfried Kapischke. Im Rhyth-mus von zwei Jahren stehen bis zu fünf Ausbildungsplätze für aktive Sportlerinnen und Sportler bei der Landespolizei zur Verfügung. Die Dauer der Ausbildung an der Fachhoch-schule für öffentliche Verwal-tung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vor-pommern (FHöVPR M-V) mit Sitz in Güstrow beträgt zweieinhalb

Jahre. Die reguläre Ausbildungszeit wurde aufgrund von Freistellungspha-sen für das Training und die Wettkämp-fe um ein halbes Jahr verlängert. Nach der erfolgreichen Ausbildung gehören die Athletinnen und Athleten zur Be-reitschaftspolizei von M-V.

Marathoni Tom Gröschel laufend bei der Europameisterschaft in Berlin. Foto: Larasch

S P O R T

Checkliste für die Bewerbung

✔ Zugehörigkeit zum Olympiakader, Perspektivkader, Ergänzungskader, Nachwuchskader 1 und 2

✔ Mindestens mittlere Reife oder ein vergleichbarer Bildungsabschluss

✔ Polizeidiensttauglichkeit

✔ Erfolgreicher Abschluss des Auswahlverfahrens für die Einstellung in die Landespolizei

✔ Mitglied in einem Sportverein von Mecklenburg-Vorpommern und Teilnahme an nationalen sowie internationalen Wettkämpfen

✔ Sportfachliche Empfehlung vom Olympiastützpunkt Mecklenburg-Vorpommern

✔ Erfüllung der beamtenrechtlichen Voraussetzungen (nicht älter als 32 Jahre, Deutsche Staatsbürgerschaft oder Bürger- schaft in einem EU-Mitgliedstaat, Eintreten für die freiheitliche, demokratische Grundordnung, die im Grundgesetz verankert ist, körperliche und geistige Gesundheit, in den zurückliegenden fünf Jahren keine Haftstrafe)

Alles für die Bewerbung zusammen? Dann melde Dich hier:

Fachhochschule für öffentliche

Verwaltung, Polizei und Rechtspflegedes Landes Mecklenburg-VorpommernZentraler Auswahl- und EinstellungsdienstGoldberger Str. 12-1318273 GüstrowTelefon: 03843-283-123 bis - 129E-Mail: zaed@fh-guestrow.dewww.fh-guestrow.dewww.polizei.mvnet.dewww.facebook.com/fhguestrow

Olympiastützpunkt Mecklenburg-Vorpommern

Trotzenburger Weg 15 18057 Rostock Telefon: 0381-49 75 60 E-Mail: [email protected] www.osp-mv.de

Spezialanfertigung: Die MV-Sport-fördergruppe besitzt ein extra kreiertes Logo für öffentliche Auftritte. Foto: Landespolizei M-V

Die Sportlerinnen und Sportler müssen während der Ausbildung natürlich auch normal am Unterricht teilnehmen. Jo Ellen Look (Bahnrad), Helena Wanser (Segeln), Gillian Ladwig (Stabhochsprung), Lena Haverland (Segeln), Eliana Nebihi (Boxen) Foto: Marie Boywitt

Das spezielle Ärmelabzeichen der Sportfördergruppe vonMecklenburg-VorpommernFoto: Landespolizei M-V

19Polizei-Journal 1/2019 S P O R T

20 Polizei-Journal 1/2019

schließend werden wir Werkzeuge ent-wickeln, die für Ermittlungen rund um mögliche Angriffsszenarien im Internet der Dinge genutzt werden können“, erläutert Dr. Thomas Mundt vom Lehr-stuhl für Informations- und Kommuni-kationsdienste der Universität Rostock erläutert.

Das gemeinsame Projekt wird außer-dem durch den Europäischen Fonds für die Innere Sicherheit gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Aus-schlaggebend dafür ist die zukunfts-weisende Arbeit des Projektes. „Denn dabei geht es uns nicht nur um die Ver-folgung von Straftaten, sondern auch darum, diesen effektiv vorzubeugen“, ergänzt Jens Krüger, Erster Kriminal-hauptkommissar im Landeskriminal-amt M-V.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.emerge-iot.de/

Das Internet der Dinge Neue Herausforderungen für die Polizei im World Wide Web

Dr. Anna Lewerenz, Dr. Michael Vogt

Stellen Sie sich vor, es ist Sonntagmor-gen: der Frühstückstisch ist gedeckt, der Toaster sorgt für eine knusprige Bräune des Brotes, die Kaffeemaschi-ne läuft. Ein gewöhnlicher Vormittag in vielen deutschen Haushalten. Doch was wäre, wenn alle Dinge auf und neben dem Tisch miteinander kom-munizieren könnten? Vielleicht würde die Gabel ein Geräusch von sich ge-ben, wenn man zu schnell isst, oder der Toaster nach einer Abfrage der Waage verweigern, die dritte Scheibe Brot zu toasten, oder der Kühlschrank daran erinnern, dass die Milch fast auf-gebraucht ist und nachfragen, ob er gleich welche nachbestellen soll.

Dieses Szenario beschreibt, was man unter dem sogenannten Internet der Dinge (englisch: Internet of Things, kurz: IoT) versteht. Es bezeichnet die Vernetzung von Gegenständen mit dem World Wide Web, damit diese Gegenstände selbstständig über das Internet kommunizieren und so ver-schiedene Aufgaben für den Besitzer erledigen können. Der Anwendungs-bereich erstreckt sich dabei von einer

allgemeinen Informationsversorgung über automatische Bestellungen bis hin zu Warn- und Notfallfunktionen.

LKA und Uni Rostock arbeiten ge-meinsam Das Internet der Dinge birgt neben ungeahnten Möglichkeiten aber auch Risiken. Denn jedes Gerät mit einem Betriebssystem, das sich mit dem Internet verbindet, ist potentiell miss-bräuchlicher Nutzung ausgesetzt. Da-raus ergeben sich für die Strafverfol-gungsbehörden teilweise ganz neue Straftatbestände und Ermittlungsbe-reiche. Um diese IoT-Sachverhalte bes-ser aufklären und verfolgen zu können, hat das Landeskriminalamt Mecklen-burg-Vorpommern mit der Universität Rostock das Projekt „EMERGE IoT“ ins Leben gerufen. EMERGE IoT steht für die Entwicklung von Kompetenzen, Methoden und Werkzeugen für zu-kunftsorientierte Ermittlungen und Er-mittlungsunterstützung im „Internet of Things“. „Gemeinsam mit dem Landes-kriminalamt wollen wir in einem ersten Schritt die technischen Grundlagen des Internets der Dinge analysieren. An-

E N T W I C K LU N G

Das gesamte Team hinter dem Projekt Emerge IoT. Foto: Anna Lewerenz

21Polizei-Journal 1/2019

…15 JahrenAm 19. März 2004 setzte die Landespolizei von Mecklen-

burg-Vorpommern erstmals Leichen- und Blutspürhunde ein. Insgesamt vier Vierbeiner standen den damaligen Beam-

tinnen und Beamten helfend zur Seite.Als Leichenspürhund „eignen sich Diensthunde mit einem ausgeprägten Spieltrieb. Sie müssen sozial

umgänglich und sehr gut führbar sein“, erklärt Nico Priebe von der Diensthundeschule in

Klinken.Aktuell befinden sich in der Landes-polizei zwei Leichenspürhunde. Ein

Leichen-und Blutspürhund ist in der Polizeiinspektion Güstrow

und ein Leichenspürhund im Landesbereitschafts-

polizeiamt M-V im Einsatz.

H E U T E V O R …

Polizei und Presse - kann das zusammen-passen? Eine Frage, die schwer zu be-antworten ist, denn vor allem müssen beide Berufsfelder miteinander arbeiten. Hinweise für Journalisten und Polizei-vollzugsbeamtinnen und -beamte zur Zusammenarbeit gibt Corinna Pfaff, Ge-schäftsführerin des Deutschen Journalis-ten-Verbandes in Mecklenburg-Vorpom-mern (DJV M-V), im Kurz-Interview mit Marie Boywitt.

Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Zusammenarbeit zwischen den polizeilichen Kräften und der Presse aus?Gegenseitiger Respekt. Und dass auf An-fragen schnell geantwortet wird. Auch, wenn noch nicht alles bis auf das letzte Detail geklärt ist.

Worauf ist aus Sicht der Journalisten zu achten?Journalisten fahren nicht aus Spaß zum Tatort, zum Unfall oder zur Demonstra-tion. Es ist ihre – schließlich auch durch das Grundgesetz legitimierte – Aufgabe, die Öffentlichkeit über das Geschehen zu informieren, Fotos zu machen und Fragen zu stellen. Natürlich dürfen sie die Arbeit

der Einsatzkräfte nicht behindern. Und sie müssen bestimmte Regeln einhalten, wie sie unter anderem im Pressekodex und in den „Verhaltensgrundsätzen“ festgehalten sind, die Polizei und Journalisten mal ge-meinsam aufgestellt haben.

Was ist die größte Hürde bei der Zu-sammenarbeit?Vielleicht, dass wir zu wenig voneinander wissen. Wir sollten öfter miteinander re-den. Zum Beispiel darüber, ob die „Verhal-tensgrundsätze“, die aus dem Jahr 1993 stammen, heute in bestimmten Punk-ten überarbeitet werden müssten. Auch scheint noch nicht überall bekannt zu sein, dass es ein sicheres Zeichen gibt, an dem Polizistinnen und Polizisten erken-nen, dass es sich tatsächlich um haupt-berufliche Journalisten handelt, die vor Ort auftauchen: Das ist der Presseausweis, der mit dem Logo des Deutschen Presse-rats und der Unterschrift des Vorsitzenden der Ständigen Konferenz der Innenmi-nister und -senatoren der Länder – kurz Innenministerkonferenz (IMK) – versehen ist. Unter www.presseausweis.org erfährt man mehr. Auch, nach welchen Kriterien er vergeben wird. Der DJV gehört zu den Verbänden, die ihn ausstellen dürfen. Wir prüfen sehr genau, ob die Kriterien einge-halten werden.

Wie funktioniert Ihrer Einschätzung nach die Zusammenarbeit der Presse und der Polizei in Mecklenburg-Vor-pommern aktuell?Alles in allem gut, denke ich. Grundsätzli-che Klagen, wie die von Kollegen in Sach-sen, haben uns hier noch nicht erreicht. Dennoch gibt es Gesprächsbedarf.

Corinna Pfaff Foto: R. Cordes

Der bundeseinheitliche Presseausweisgilt für ein Kalenderjahr, wird mit jähr-lich wechselnder Farbe ausgegeben und ist mit verschiedenen Sicherheits-merkmalen versehen. Er enthält auf der Vorderseite die persönlichen Angabendes Ausweisinhabers bzw. der Ausweis-inhaberin, ein Lichtbild sowie das Logo des Deutschen Presserates und auf sei-ner Rückseite die Unterschrift des Vor-sitzenden der Innenministerkonferenz.

22 Polizei-Journal 1/2019

Miteinander statt gegeneinander Marie Boywitt

Der bundeseinheitliche Presseaus-weis kann aktuell bei den folgenden als ausgabeberechtigt anerkannten Medienverbänden beantragt werden: Bundesverband Deutscher Zeitungs-verleger (BDZV), Deutsche Journalis-tinnen- und Journalisten-Union (dju in ver.di), Deutscher Journalisten-Ver-band (DJV), Verband Deutscher Zeit-schriftenverleger (VDZ), Freelens e. V., Verband Deutscher Sportjournalisten e. V. (VDS) Journalistinnen und Journalisten, die keinen bundeseinheitlichen Presse-ausweis besitzen, müssen sich durch andere Formen deutlich als Vertrete-rinnen oder Vertreter der Presse aus-weisen.

G U T Z U W I S S E N

23Polizei-Journal 1/2019

Polizeihauptkommissar Andreas Heiden ist zur Abfahrt bereit. Fotos: Privat (4)

Bei verschneiten Fahrbahnen, über Hü-gel, Off-roading durchs Gelände: So sah teilweise der Alltag von Polizeihaupt-kommissar (PHK) Andreas Heiden vom Landeswasserschutzpolizeiamt Meck-lenburg-Vorpommern während seiner Auslandsmission in Georgien aus. Ging es mit dem Geländewagen nicht mehr weiter, mussten er und seine Kollegen zu Fuß gehen. 1,5 Kilometer bergauf in 1200 bis 2500 Metern Höhe auf dem Kaukasus entlang der georgischen Grenze zur Region Südossetien. „Unse-re Aufgabe bestand darin, die adminis-trative Grenzlinie zu überwachen und Grenzverletzungen zu melden“, so Poli-zeihauptkommissar Heiden. Einen Mecklenburger packt das FernwehDer 45-jährige Andreas Heiden nahm vom 25. Oktober 2017 bis zum 27. Oktober 2018 bei der Beobachtermis-

Für die Polizistinnen und Polizisten ging es über unwegsames Gelände.

sion (Monitoring Mission), die von der Europäischen Union initiiert wurde, teil. Aus diesem Grund mussten alle Erkenntnisse an das Hauptquartier der Missionsleitung in Tiflis gesendet wer-den und wurden von dort weiter zur EU nach Brüssel geleitet. Diese Mission in Georgien war sein insgesamt fünf-ter Auslandseinsatz. Zuvor absolvierte er bereits zwei Einsätze im bilateralen Projekt German Police Projekt Team (GPPT) in Afghanistan und zwei Ein-sätze über die Agentur Frontex in Grie-chenland.

„Ich habe mich für diesen Auslandsein-satz beworben, um meinen Horizont zu erweitern und eine unbeeinflusste Draufsicht auf das Land, die Menschen sowie die Lebensbedingungen zu be-kommen. Und nicht zuletzt: um das Land Mecklenburg-Vorpommern zu vertreten“, sagte er stolz und fügt mit

einem Grinsen hinzu: „Außerdem packt mich als gelernter Schiffsmechaniker ab und zu das Fernweh.“Ab Januar 2018 hatte er aufgrund seiner Erfahrung sogar die Leitung des deut-schen Polizeikontingentes inne, wo-durch er sich neben den eigentlichen Patrouillen auch um taktisch-organisa-torische Angelegenheiten kümmern musste und direkt der Geschäftsstelle der Arbeitsgruppe Internationale Poli-zeimissionen (AG IPM), Missionsbetreu-ung, mit Sitz in Potsdam im Bundes-polizeipräsidium unterstand. „Die Arbeit mit den Kollegen aus 25 verschiedenen europäischen Staaten, die zum Erfolg der Mission beigetragen haben, war sehr aufschlussreich und hat meinen Horizont täglich erweitert“, schwärmte Andreas Heiden.

P O L I Z E I I N T E R N AT I O N A L

Polizei verbindet in Europa Marie Boywitt und Robert Stahlberg

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch in Georgien.

Andreas Heiden an der Seite der BundeskanzlerinEin besonderes Erlebnis war für den Mecklenburger der Besuch der Bun-deskanzlerin Angela Merkel in Ge-orgien. Andreas Heiden sollte der Bundeskanzlerin bei Bedarf Fragen be-antworten. „Dazu befand ich mich im-mer in ihrer Nähe“, berichtete er. Gut 30 Reporter von Zeitungen aus aller Welt und etwa 15 internationale Kamera-teams begleiteten den Besuch von Angela Merkel – und Polizeihauptkom-missar Andreas Heiden war immer mit dabei. Bundeskanzlerin Angela Mer-kel zeigte sich sehr überrascht, einen Polizeibeamten aus Mecklenburg-Vor-pommern an ihrer Seite zu haben. „Gleich im ersten Gespräch mit der Kanzlerin reduzierte sich mein Lam-penfieber aufgrund der Lockerheit und Entspanntheit von ihr fast auf null“, be-schrieb Andreas Heiden. Nach den of-fiziellen Besuchen an der Grenze nahm sich die Kanzlerin Zeit für Gespräche mit den deutschen Mitgliedern der Mission. „Die Kanzlerin hatte ein großes Interes-se daran, zu erfahren, welche Eindrü-cke wir in unserer bisher verbrachten Zeit in Georgien gewonnen haben. Sie

selbst hatte bereits als 17-Jährige als Rucksacktouristin Georgien bereist. Es war ein sehr angenehmes und lo-ckeres Gespräch“, so Andreas Heiden. Die anschließende Absicherung der Kanzlerin bei Gesprächen mit der Be-völkerung stellte nicht nur den erfah-renen Polizeibeamten, sondern auch ihre eigenen Personenschützer vor eine Herausforderung. „Alles in allem war es ein sehr anstrengender, schö-ner und aufregender Tag in meinem Leben“, resümierte Andreas Heiden.

Seit nunmehr gut sechs Monaten ist er wieder in Deutschland – zu Hause in MV. Die Zeit in Georgien wird er aber so schnell nicht vergessen. „Mei-ne Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Die Menschen sind so hilfsbereit und ehrlich und wenn auch überwiegend bettelarm, sehr gast-freundlich. Das eine Jahr ging sehr schnell vorbei“, so Andreas Heiden et-was wehmütig.

Eine deutsche Delegation um den Inspekteur der Polizei Mecklenburg-VorpommernWilfried Kapischke (Mitte) besuchte PHK Andreas Heiden (hinten links).

24 Polizei-Journal 1/2019P O L I Z E I I N T E R N AT I O N A L

EU-Beobachtermission in Georgien (EU Monitoring Mission) Die Beobachter werden an den Standorten Zugdidi, Gori und Mtskheta eingesetzt und be-streifen die „Administrative Boundary Line“ (ABL/ übersetzt etwa: „administrative Grenze“) auf georgischer Seite und sind im georgischen Kernland präsent. Der Schwerpunkt der Tätigkeit ist die Beobachtung des unmittelbaren Bereiches der Grenzlinien, insbesondere aller Aktivitäten der russischen, südossetischen sowie abchasischen Sicherheitskräfte. Darüber hinaus wird der Ausbau der Grenzsicherungsanlagen durch russische Grenztruppen auf südossetischer und

abchasischer Seite dokumentiert. Die Beobachter nehmen auch Kontakt mit georgischen Polizeibehörden und Militärein-richtungen sowie zu nationalen und internationalen Hilfsorganisationen auf.

Warum ist die Landespolizei MV im Ausland?Deutsche Polizistinnen und Polizisten sind weltweit zur Stabilisierung von Krisenstaaten im Einsatz. Als Trainer, Mentoren und Beobachter unterstützen sie seit fast 30 Jahren bevollmächtigte internationale Friedensmissionen und bilaterale Polizei-projekte. Organisiert und koordiniert werden Missionen mit deutscher Beteiligung von der Bundespolizei. Grundlage für die Anzahl der durch die Bundesregierung entsendeten Beamtinnen und Beamten in Auslandsmissionen ist ein festgelegter Schlüssel, der so genannte Königsteiner Schlüssel. MV ist aufgrund der Beschlüsse bei der Innenministerkonferenz derzeit verpflichtet, zwei Polizeivollzugbeamte in Auslandsmissionen zu entsenden.

Ansprechpartnerin im Ministerium für Inneres und Europa Mecklenburg-Vorpommern ist Christine von Zitzewitz ([email protected], Tel: 0385/588 24 89).

25Polizei-Journal 1/2019 P O L I Z E I I N T E R N AT I O N A L

26 Polizei-Journal 1/2019# AU F S T R E I F E I N M V

27Polizei-Journal 1/2019 WA S I S T LO S ?

Vom Landespolizeiorchester

Mittwoch, 1. Mai 2019 Auftritt im Zoo Rostock von

10.30 bis 11.00 Uhr

Wo? Rostocker Zoo, Barnstorfer Ring 1 in 18059 Rostock https://www.polizei.mvnet.de/Polizei/LBPA/Landespolizeiorchester/

Aus der Polizeiinspektion Stralsund Sonnabend, 15. Juni 2019„Tag der Bundeswehr“Beginn: 10.00 Uhr

Wo? Auf der Stralsunder HafeninselMit dabei sind Beamtinnen und Beamte der Kriminalpolizei, des Autobahn- und Verkehrspolizeireviers, der Prävention sowie Diensthunde.

Aus der FHöVPR M-V

Ringvorlesung: „Kriminalwissen-schaften, die Wissen schaffen“

Donnerstag, 23. Mai 2019, 19.30 bis 20.30 Uhr

mit anschließender Diskussion

Wo? FHöVPR M-V, Goldberger Str. 12-13, 18273 Güstrow, Lehrgebäude 2, Hörsaal 184

Thema: Ein Rechtsvergleich verdeckter Ermitt-lungen in den USA, Deutschland, Frankreich und Italien (Prof. Dr. Jaqueline Ross, Illinois, College of Law)http://www.fh-guestrow.de/tempdocs/Flyer_Ringvorlesung_2019.pdf

Vom Verfassungsschutz

Mecklenburg-Vorpommern

Donnerstag, 23. Mai 2019

Beginn: 9.30 Uhr, Einlass ab 8.45 Uhr

6. Gemeinsamen Symposium der Verfassungs-

schutzbehörden

der ostdeutschen Flächenländer und Berlins

Wo? Industrie- und Handelskammer zu Schwerin,

Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12, 19053

Schwerin

Thema: Ist unsere Demokratie noch Wehrhaft?

(Aus Sicherheitsgründen erfolgt der Einlass nur

nach vorheriger Anmeldung.)

Vom Landespolizeiorchester Freitag, 26. April 2019 Auftritt von 12.00 bis 13.00 Uhr

Wo? Marktplatz Schwerin https://www.polizei.mvnet.de/Polizei/LBPA/Landespolizeiorchester/

Vom Landespolizeiorchester

Mittwoch, 1. Mai 2019 Auftritt im Kurhausgarten

von 15.30 bis 17.00 Uhr

Wo? Kurhausgartenin Rostock Warnemünde, Seestraße 18 in 18119 Rostockhttps://www.polizei.mvnet.de/Polizei/LBPA/Landespolizeiorchester/

Vom Polizeipräsidium

Neubrandenburg

Sonntag, 21. April 2019

PP Neubrandenburg feiert

„4 Jahre Twitter“

Wo? Twitter:

Polizeipräsidium NB (@Polizei_PP_NB)

Vom Polizeipräsidium Neubrandenburg

Sonnabend, 27. April 2019Beginn: 19.30 Uhr Benefizkonzert Polizeipräsidium Neubrandenburg mit der

Neubrandenburger Philharmonie und

den 27. Internationalen Orgeltagen Neu-brandenburgVon Mozart bis PoulencWo? Konzertkirche Neubrandenburg

Aus der Polizeiinspektion Stralsund

Montag, 13. Mai 2019von 11.00 bis 16.00 Uhr

Eröffnung des Bäderdienstes der Landespolizei M-V mit dem Minister für Inneres und Europa

Lorenz Caffier

Wo? „Steinerne Fischbrücke“ (Betonaus-leger neben dem Hafenkapitänsgebäude) auf der Stralsunder Hafeninsel

Ausbildung oder Studium Bewirb dich bei der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und setz etwas in Bewegung. Für die duale Ausbildung bzw. das duale Studium trittst du in ein sofortiges Beamtenverhältnis auf Widerruf ein und erhältst monatliche Bezüge in Höhe von ca. 1.100 EUR. Mehr Infos auf www.fh-guestrow.de.

Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern

Helfen. Sicherheit geben. Für andere da sein.