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Pleiotrope Effekte von Erythropoietin auf renale Regenerationsmechanismen
während des akuten ischämischen Nierenversagens der Ratte
Sora Enders-Comberg
Aus der Medizinischen Klinik I
der Universität zu Lübeck
Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert
Pleiotrope Effekte von Erythropoietin auf renale Regenerationsmechanismen während des akuten ischämischen Nierenversagens der Ratte
Inauguraldissertation
zur
Erlangung der Doktorwürde
der Universität zu Lübeck
- Aus der Sektion Medizin -
vorgelegt von
Sora Maria Enders-Comberg
aus Hagen
Lübeck 2015
1. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Jan Kramer
2. Berichterstatter/-in: Prof. Dr. med. Christoph Thorns
Tag der mündlichen Prüfung: 18.02.2015
Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 18.02.2015
- Promotionskommission der Sektion Medizin -
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung und Zielsetzung 10
1.1 Einleitung 10
1.1.1 Das akute Nierenversagen 10
1.1.2 Ischämie-Reperfusionsschaden als Ursache des
akuten Nierenversagens 13
1.1.3 Mögliche Reparaturvorgänge im akuten Nierenversagen 15
1.2 Zielsetzung 19
2 Material & Methoden 21
2.1 Geräte und Material 21
2.1.1 Geräte 21
2.1.2 Material, Lösungen, Additive, Pharmaka 22
2.2 Isoliert perfundierte Niere 26
2.2.1 Versuchstiere 27
2.2.2 Präparation der Versuchstiere 27
2.2.3 Präparation der isoliert perfundierten Niere 28
2.2.4 Perfusionsmedium 29
2.2.5 Probengewinnung 29
2.2.6 Analytik 30
2.3 Durchflusszytometrie 32
2.3.1 Probenaufbereitung 32
2.3.2 Durchflusszytometrische Messung 33
2.4 Histologische Untersuchung 34
2.4.1 CD133 Immunhistochemische Färbung 34
2.4.2 Hämatoxylin-Eosin Färbung 35
2.4.3 Histologische Auswertung 36
2.5 Labormedizinische Untersuchung 36
2.5.1 Kreatininbestimmung 37
2.5.2 Harnstoffbestimmung 37
2.5.1 Hämatokritbestimmung 37
2.6 Statistik 37
3 Ergebnisse 39
3.1 Nierengewicht im Verhältnis zum Rattengewicht 39
3.2 Hämatokrit 40
3.3 Harnstoff und Kreatinin 42
3.4 Histologische Veränderungen 43
3.4.1 Tubuli mit Bürstensaum 44
3.4.2 Tubuli mit weitem Lumen 44
3.4.3 Zelldetritus 44
3.4.4 Anzahl von Tubuli 45
3.4.5 Zelluläre Inflammation 45
3.5 Funktionelle Ergebnisse der Untersuchung an der isoliert perfundierten
Rattenniere 47
3.5.1 Perfusionsflussrate und renaler Gefäßwiderstand 47
3.5.2 Glomeruläre Filtrationsrate und Urinflussrate 49
3.5.3 Fraktionierte Albuminclearance und Albumin Exkretionsrate 50
3.5.4 Fraktionierten Natrium- und Wasser Reabsorptionsrate 52
3.6 Ergebnisse der durchflusszytometrischen Untersuchung 53
3.6.1 Endotheliale Progenitorzellen 53
3.7 Ergebnisse der immunhistologischen Färbungen 55
3.7.1 CD133-positive Gefäße 55
4 Diskussion 57
4.1 Keine signifikante Verbesserung der Retentionsparameter nach
täglicher EPO-Gabe 59
4.2 EPO erhöht die Anzahl physiologischer Tubuli 60
4.3 Funktionelle Nierenparameter 61
4.4 Ausblick: Klinische Einsatzgebiete von EPO 63
5 Zusammenfassung 65
Literaturverzeichnis 67
Danksagung 75
Lebenslauf 76
Abkürzungen
Abb. Abbildung
ACh Acetylcholin
AK Antikörper
Alb. Albumin
ANV akutes Nierenversagen
AP Aktivatorprotein
Aqua. dest. Aqua destillatum (destilliertes Wasser)
ATP Adenosin-Triphosphat
BFU-E „burst-forming unit erythroid“
BSA “bovine serum albumin” (Bovines Serumalbumin)
°C Grad Celsius
Ca 2+ Calcium
CD „cluster of differentiation“
CFU-E „colony-forming units erythroid“
Cl Chlorid
CO2 Kohlendioxid
d Tag
DNA “desoxy ribonucleic acid” (Desoxyribonukleinsäure)
EDTA Ethylendiamintetraacetat
EPC „endothelial progenitor cell“ (Endotheliale Progenitorzelle)
EPO Eryhtropoietin
EPO-R EPO-Rezeptor
FACS „flourescence activated cell sorting“
Fc “fragment crystallizable”
FCS “fetal calf serum” (Fetales Kälberserum)
FGF „fibroblast growth factor“ (Fibroblasten Wachstumsfaktor)
FITC Flouresceinisothiocyanat
FS „forward scatter“
g Gramm
GFR Glomeruläre Filtrationsrate
h Stunde
H2O Wasser
Hb Hämoglobin
Hg Quecksilber (mmHg = mm Quecksilbersäule)
HGF „hepatocyte growth factor“ (Hepatozyten Wachstumsfaktor)
HIF “hypoxia inducible factor” (Hypoxieinduzierter Faktor)
Hkt Hämatokrit
IGF „insulin-like growth factor“ (Insulinähnlicher Wachstumsfaktor)
IE Internationale Einheiten
IL Interleukin
i.p. intraperitoneal
I - R Ischämie – Reperfusion
i.v. intravenös
JAK/STAT Janus-Kinase / “signal transducers and acticators of
transcription”
K+ Kalium
kDa kilo Dalton
KM Knochenmark
L Liter
m Meter
min Minute
n Anzahl der durchgeführten Versuche
Na+ Natrium
NF-κB „nuclear factor κ-light-chain-enhancer of activated B-cells“
NO Stickstoffmonoxid
O2 Sauerstoff
OP Operation
PBS Phosphate buffered saline
PE-Cy7 Phycoerythrin-Cy7
pH „pondus Hydrogenii”
PI3K Phosphatidyl-Inositol-3 Kinase
rhEPO “recombinant human EPO” (rekombinantes humanes EPO)
ROS “reactive oxygen species” (Reaktive Sauerstoffspezies)
rpm “rounds per minute” (Umdrehungen pro Minute)
SDF “stromal-cell derived factor”
SS “sideward scatter”
Tab. Tabelle
TNF-α Tumornekrosefaktor-α
VEGF “vascular endothelial growth factor” (Gefäßendothelialer
Wachstumsfaktor)
VEGFR VEGF-Rezeptor
1 Einleitung
1 Einleitung und Zielsetzung
1.1 Einleitung
1.1.1 Das akute Nierenversagen Das akute Nierenversagen (ANV) ist eine akut auftretende Verschlechterung der
Nierenfunktion mit der Folge, dass harnpflichtige Substanzen wie Harnstoff und
Kreatinin im Blut akkumulieren. Des weiteren kann es zu einer Störung des Säure-
Base-Haushalts sowie der Flüssigkeits- und Elektrolyt-Homöostase kommen. Ein
Nachlassen bzw. Versiegen der Harnsekretion (Oligurie, Anurie) tritt mit bis zu
50% relativ häufig im Rahmen eines ANV auf (Silva Junior et al., 2006).
Die Definition des ANV war international nicht einheitlich geregelt. Erst die
Bemühungen der Acute Dialysis Outcome Initiative group führten zur sogenannten
RIFLE-Klassifikation (Risk, Injury, Failure, Loss of kidney function, End-stage renal
disease), die unter Berücksichtigung des Serum-Kreatinins und der Urinmenge
eine Diagnose ermöglicht (Bellomo et al., 2004).
Klasse GFR Kriterien Urinmenge Risk Serum-Kreatinin x 1,5 oder GFR Abfall > 25% < 0,5ml/kg/h x 6h Injury Serum-Kreatinin x 2 oder GFR Abfall > 50% < 0,5ml/kg/h x 12h Failure Serum-Kreatinin x oder GFR Abfall > 75% oder
Serum-Kreatinin ≥ 4ml/dl mit akutem Anstieg von 0,5mg/dl
< 0,3/ml/kg/h x 24h oder Anurie x 12h
Loss Persistierendes akutes Nierenversagen = Verlust der Nierenfunktion > 4 Wochen
End-stage renal disease
Chronisches Nierenversagen > 3 Monate
Tabelle 1: Klassifikation verschiedener Stadien der Nierenschädigung nach RIFLE
10
1 Einleitung
Die RIFLE Kriterien wurden 2004 vom Acute Kidney Injury Network (AKIN)
modifiziert (Mehta et al., 2004). Es wurde eine neue Definition des akuten
Nierenversagens herausgegeben. Demnach ist das akute Nierenversagen:
„Eine plötzliche (innerhalb von 48h) Verminderung der Nierenfunktion definiert als
ein Anstieg des Serum-Kreatinins um ≥ 0,3 mg/dl (≥ 26,4 µmol/l), ein prozentualer
Anstieg des Serum-Kreatinins um ≥ 50% (1,5 fach vom Grundwert) oder eine
Verminderung der Urinmenge (dokumentierte Oligurie von < 0,5 mg/kg/h für mehr
als 6h.“
Analog zur RIFLE Klassifikation lassen sich 3 Stadien des ANV nach AKIN
unterscheiden.
Klasse Serum-Kreatinin Urinmenge 1 Anstieg ≥ 0,3 mg/dl (≥ 26,4 µmol/l) oder ≥ 150 –
200% <0,5ml/kg/h für mehr als 6h
2 Anstieg ≥ 200 – 300% <0,5ml/kg/h für mehr als 12h
3 Anstieg ≥ 4,0 mg/dl (≥ 354 µmol/l) mit akutem Anstieg ≥ 0,5 mg/dl (≥ 44 µmol/l) oder ≥ 300%
<0,3/ml/kg/h für 24h oder Anurie für 12h
Tabelle 2: Klassifikation des akuten Nierenversagens nach AKIN
Seitdem gab es viele Veröffentlichungen, die diese beiden Klassifikationen
verglichen. Bagshaw et al. (2007) konnten keine nennenswerte Verbesserung der
Sensitivität der Diagnose des ANV durch die AKIN Klassifikation feststellen. Lopes
et al. (2008) hingegen konnten eine Verbesserung der Sensitivität aufzeigen,
jedoch keine Verbesserung hinsichtlich der prädiktiven Aussagekraft bezüglich der
Mortalität von Patienten.
Dies verdeutlicht noch einmal, wie schwierig es trotz dieser Bemühungen ist, eine
einheitliche Definition zu finden. Momentan scheint es eine Präferenz der AKIN
Kriterien zu geben.
Aufgrund dieser bis dato uneinheitlichen Definition des ANV war es schwierig,
verlässliche epidemiologische Daten zu erheben. Vor diesem Hintergrund geht
man davon aus, dass die Inzidenz des ANV bei intensivpflichtigen Patienten bis zu
35% beträgt (The VA/NIH Acute Renal Failure Trial Network, 2008). Die Prognose
eines ANV ist ernst und der Krankheitsverlauf wird meist durch die zugrunde
11
1 Einleitung
liegende Erkrankung bestimmt. Die Mortalität liegt im intensivmedizinischen
Bereich bei 50-80% (Brar et al., 2008; Abosaif et al., 2005;) und hat sich in den
letzten Dekaden trotz Verbesserung der intensivmedizinischen Versorgung und
der Dialyseverfahren nicht wesentlich verbessert (Park et al., 2010; Ympa et al.,
2005). Auch heute noch beschränkt sich die Therapie des ANV auf
symptomatische oder präventive Maßnahmen; eine kausale Behandlung mit
Verbesserung der Prognose existiert bisher nicht. Bei Therapieversagen müssen
betroffene Patienten einer Nierenersatztherapie (Hämodialyse oder -filtration)
zugeführt werden (Rondon-Berrios und Palevsky, 2007). Andererseits ist das ANV
bei Überleben in aller Regel reversibel, so dass nur weniger als 1% der
betroffenen Patienten eine dauerhafte Nierenersatztherapie benötigen (Bagshaw,
2006).
Das ANV wird ätiologisch in 3 Gruppen eingeteilt. Die häufigste Ursache für ein
ANV ist das prärenale Nierenversagen (Obialo et al., 2000). Hierbei sind die
tubulären und glomerulären Funktionen primär intakt. Die Funktionsstörung geht
vielmehr auf die verschlechterten Arbeitsbedingungen der Niere zurück, welche
durch eine unzureichende renale Perfusion entstehen. Gründe dafür sind z.B.
Hypotension aufgrund einer peripheren Vasodilatation bei Sepsis oder
Volumenmangelschock, welche zu einer Verminderung des effektiven
Blutvolumens führen (Hilton, 2006).
Nach Wiederherstellung der Perfusion kommt es meist zu einer raschen Erholung
der Organfunktion. Bei länger anhaltenden Störungen kann es jedoch zu
strukturellen Schäden des Nierengewebes und einem Übergang in ein
intrinsisches renales Nierenversagen kommen. Durch andauernde Hypoxie kommt
es zur akuten Tubulusnekrose, die auch nach Wiederherstellung der
Nierenperfusion nicht sofort reversibel ist.
Mit 20-40% steht das intrarenale Nierenversagen bei den Ursachen an zweiter
Stelle der Häufigkeit eines ANV. Die Ursachen sind sehr heterogen und reichen
von vaskulären Störungen über glomeruläre und tubulointerstitielle Erkrankungen
bis zur ischämischen und toxischen Tubulusnekrose. Allen gemeinsam ist jedoch,
12
1 Einleitung
dass im Gegensatz zum prä- und postrenalen Nierenversagen ein struktureller
Schaden der Niere besteht (Haller et al., 2000).
Ursachen für ein postrenales Nierenversagen sind in Harnwegsobstruktionen zu
suchen. Es tritt jedoch mit einer Inzidenz von 1-10% eher selten auf. Ein Grund
dafür ist auch, dass eine einseitige Abflussbehinderung durch die gesunde zweite,
kontralaterale Niere kompensiert werden kann (Sykes und Cosgrove, 2007;
Chatterjee 2007)
1.1.2 Ischämie-Reperfusionsschaden als Ursache des akuten Nierenversagens Das ischämische ANV entsteht durch eine prärenal verursachte mangelhafte
Durchblutung der Niere. Gründe dafür sind u.a. Hypotension z.B. im Rahmen
eines Schocks, Stenosen oder Embolien der Nierenarterien sowie abdominell-
chirurgische Eingriffe, bei denen eine temporäre Unterbindung des aortalen
Blutflusses notwendig wird. Im Verlauf dieser signifikanten Minderperfusion kommt
es einerseits zu einer direkten Schädigung der Niere durch die Ischämie, und
andererseits zu einer Schädigung, die durch die darauf folgende Reperfusion
entsteht. Dies nennt man auch Ischämie-Reperfusions (I-R) Schaden, der sowohl
die Funktion der Kapillaren als auch die Funktion der Tubuluszellen betrifftt (Jang
et al., 2009).
Zur Aufrechterhaltung ihrer physiologischen Funktion benötigt die Niere wie jedes
andere Organ oder Gewebe Adenosin-Triphosphat (ATP). Im Rahmen einer
Ischämie kommt es in den proximalen Tubuluszellen zu einer Dysfunktion und
Umverteilung der normalerweise basolateral eingebauten ATP-abhängigen
Natrium-Kalium-Pumpen, und dadurch zu einem Verlust der Zellpolarität. Natrium-
und Calcium-Ionen strömen ein und führen zu einem osmotisch bedingten
Anschwellen der Zelle, woraufhin es zu einem Verlust von Zell-Zell-Adhäsion und
zur Ablösung von der Basalmembran kommt (Spiegel et al., 1989). Durch diese
Unterbrechung verliert die Epithelschicht ihre Barrierefunktion, wodurch es zum
13
1 Einleitung
sogenannten „Backleak“, d.h. einem Rückstrom des glomerulären Filtrats aus dem
Tubuluslumen in das Interstitium, kommt.
Der Zelltod durch Nekrose oder Apoptose ist die Folge. Abgestorbene oder
geschädigte Epithelzellen werden ins Tubuluslumen abgeschilfert und führen zu
einer mechanischen Obstruktion (Bonventre, 1993).
Auch im Bereich des Endothels der Kapillaren kommt es durch ähnliche Vorgänge
zu einem Flüssigkeitsverlust aus dem Intravasalraum und folglich einem relativen
Anstieg des Anteils zellulärer Bestandteile im Blut (Hämatokrit). Dieser Anstieg der
Viskosität führt zu einer verschlechterten Mikrozirkulation bis hin zur Obstruktion
der Kapillaren. Dieser Prozess wird zusätzlich durch eine Störung des
Autoregulationsmechanismus verstärkt: die Niere reagiert physiologisch auf einen
erniedrigten Blutdruck mit einer Vasodilatation am Vas afferens sowie einer
Vasokonstriktion am Vas efferens, um eine ausreichende Perfusion und somit die
GFR aufrecht zu erhalten. Bei einem ischämischen Ereignis hingegen kommt es
zu einer paradoxen Vasokonstriktion. Die Arteriolen reagieren verstärkt auf
vasokonstriktive Mediatoren wie Endothelin oder Angiotensin; im Gegensatz dazu
ist die Antwort auf vasodilatative Stoffe wie Stickstoffmonoxid (NO), Acetylcholin
(ACh) oder Bradykinin herabgesetzt (Bonventre und Weinmann, 2003). Diese
Vasokonstriktion reduziert den renalen Blutfluss weiterhin und potenziert den
ischämiebedingten Schaden.
Zusätzlich verstärkt wird diese kapilläre Obstruktion durch einen
inflammatorischen Prozess, in dessen Verlauf es zu einer Freisetzung von
proinflammatorischen Mediatoren wie Interleukin-1 (IL-1), IL-6 und
Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) kommt. Durch Adhäsion von aktivierten
Leukozyten und Thrombozyten kommt es zu einer Verlegung des Gefäßlumens
(Bonventre et al., 2003).
Obwohl nach einer Hypoxie der Niere eine schnellstmögliche Reperfusion
notwendig ist und therapeutisch angestrebt wird, führt sie zur Freisetzung von
reaktiven Sauerstoffspezies (reactive oxygen species, ROS), die eine Schädigung
des Gewebes bedingen können. In Situationen mit oxidativem Stress werden
14
1 Einleitung
diese ROS generiert, die durch direkte Schädigung der Zellen einerseits, sowie
durch Hochregulierung der Produktion zytotoxischer Substanzen wie Nuclear
factor κ-light-chain-enhancer of activated B-cells (NF-κB) und Aktivatorprotein-1
(AP-1 ) zu einer akuten Tubulusnekrose, und somit einem Transit des prärenalen
ischämischen Nierenversagens in ein intrinsisches Nierenversagen führen
(Midhun et al., 2005). 1.1.3 Mögliche Reparaturvorgänge im akuten Nierenversagen Anders als z.B. das Gehirn oder Herz besitzt die Niere die Fähigkeit, sich nach
einem passageren ischämischen Ereignis vollkommen zu regenerieren.
Reparaturvorgänge finden dabei sowohl an den Tubulusepithel- als auch an den
Endothelzellen der Kapillaren statt.
Um die Regeneration im Tubulus einzuleiten, müssen sich überlebende
Tubulusepithelzellen aus anliegenden Regionen ausbreiten oder migrieren, um die
vorhandenen Substanzdefekte in der Epithelschicht zu decken. Diese Zellen
dedifferenzieren und treten erneut in den Zellzyklus ein, um so die Tubulusstruktur
und –funktion wieder herzustellen (Nony und Schnellmann, 2003). Dabei ist die
normale Proliferationsgeschwindigkeit der Zellen um ein vielfaches gesteigert und
wird durch Genexpression von Wachstumsfaktoren (z.B. IGF-1, HGF) gesteuert
(Witzgall et al., 1994)
Die Reparatur des Tubulusepithels durch Progenitorzellen und mesenchymale
Stamm-/Stromazellen (Msc) aus dem Knochenmark spielt, im Gegensatz zu den
Gefäßendothelien, nach neusten Erkenntnissen im Vergleich zum oben erwähnten
Mechanismus wahrscheinlich nur eine untergeordnete Rolle (Liu und Brakeman,
2008).
15
1 Einleitung
Abbildung 1: Reparaturvorgänge am Tubulusepithel und Kapillarendothel nach ischämischem Trauma. Es kommt sowohl zu lokalen Reparaturmechanismen, als auch zur Mobilisierung von Vorläuferzellen aus dem Knochenmark. Es gibt Hinweise, dass diese Vorgänge durch Erythropoietin unterstützt werden.
Zusätzlich zu diesen lokalen, epithelialen Reparaturmechanismen kommt es auch
zu einer endothelialen Regeneration. Lange Zeit nahm man an, dass postnatale
Neovaskularisierung allein darauf beruht, dass bereits existierende, voll
differenzierte Endothelzellen migrieren und proliferieren (Heeschen et al., 2003).
Dieser Vorgang wird auch Angiogenese genannt.
Trotz dieser Fähigkeit haben reife, terminal differenzierte Endothelzellen ein
niedriges Proliferationspotential, so dass sie nur bedingt einen endothelialen
Schaden ersetzen können. Aus diesem Grund muss der Reparaturvorgang durch
andere Mechanismen unterstützt werden. Im peripheren Blut fand man aus dem
16
1 Einleitung
Knochenmark freigesetzte Stammzellen, die in ihren Eigenschaften den
embryonalen Angioblasten ähneln (Hristov und Weber, 2008). Diese Zellen, auch
endotheliale Progenitorzellen (Endothelial Progenitor Cells, EPCs) genannt,
besitzen das Potential, in Regionen der Neovaskularisierung einzuwandern und
sich dort in reife Endothelzellen zu differenzieren.
Erstmalig beschrieben Asahara et al. (1997) die Isolation und das Vorkommen von
EPCs. Später fand man heraus, dass EPCs 3 charakteristische Oberflächen-
marker exprimieren: CD34, CD133 und den vascular endothelial growth factor
receptor-2 (VEGFR-2). Vorläuferzellen, die diesen Phänotypen zeigen, können vor
allem im Knochenmark detektiert werden. Im peripheren Blut dagegen gibt es nur
noch wenige Zellen die CD133 exprimieren. (Kaushal et al., 2001). Peichev et al.
(2000) inkubierten CD34-, CD133- und VEGFR-2-positive EPCs mit VEGF und
fibroblast growth factor-2 (FGF-2), woraufhin diese in CD133-negative, reife
Endothelzellen differenzierten. Gehling et al. (2000) zeigten, dass CD133-positive
Zellen in Anwesenheit von VEGF und Stammzell-Wachstumsfaktor in reife
Endothelzellen differenzieren. Aufgrund dieser Ergebnisse kann man vermuten,
dass proliferationsfähige endotheliale Progenitorzellen CD133 exprimieren, und
sich erst mit der terminalen Differenzierung in CD133-negative Zellen umwandeln.
Diese Hypothese macht man sich zunutze, um durch Markierung von CD133 die
proliferationsfähigen EPCs zu identifizieren.
Es wurde bereits für viele Organe und Gewebe wie z.B. Herz, Hirn, Gefäße und
Nerven berichtet, dass EPCs eine Neovaskularisierung fördern. In verschiedenen
Fallstudien wurde gezeigt, dass renale Tubulusepithelzellen von weiblichen
Nagetieren, denen (hämatopoetische) Stammzellen von männlichen Tieren
implantiert wurden, Y-Chromosomen besaßen (Gupta et al., 2002; Masuya et al.,
2003; Lin et al., 2003). Diese Beobachtung führte zu der Hypothese, dass
Stammzellen aus dem Knochenmark auch in der Niere zur epithelialen
Regenerationsfähigkeit beitragen können.
Damit EPCs zu den Regionen der Neovaskularisierung gelangen können, müssen
sie zunächst aus dem Knochenmark mobilisiert werden. Diese Freisetzung wird
17
1 Einleitung
durch Chemokine und Wachstumsfaktoren wie z.B. VEGF, Angiopoetin und SDF
(Stromal cell-derived factor) gesteuert.
In den letzten Jahren konnte gezeit werden, dass auch Erythropoietin (EPO) die
Mobilisierung von EPCs aus dem Knochenmark ins periphere Blut steigert
(Heeschen et al., 2003).
Das Glycoprotein EPO besitzt eine Molekülmasse von 30.4 kDa und wird
hauptsächlich durch peritubuläre Fibroblasten der Nierenrinde prozduziert; ein
kleiner Anteil wird beim Erwachsenen auch in der Leber synthetisiert (Bernhardt
und Eckhardt, 2008). EPO stimuliert die Erythropoese, indem es die Apoptose der
roten Vorläuferzellen (hauptsächlich colony-forming units erythroid [CFU-E] und
burst-forming units erythroid [BFU-E]) im Knochenmark hemmt. Die EPO-
Produktion wird über einen negativen Feedback Mechanismus mit hypoxia
inducible factor (HIF-1) reguliert, welches bei Gewebe Hypoxie ausgeschüttet
wird und den stärksten Stimulus für die EPO-Expression darstellt (Ghezzi et al.
2004). Bei intakter renaler Funktion wird die EPO-Konzentration bei fallenden
Hämoglobin-Werten exponentiell erhöht. Der Serumspiegel kann dabei auf das
600fache der Norm ansteigen (Jelkmann, 2004). Die Entwicklung des recombinant
human EPO (rhEPO) bildete die Basis für den weitverbreiteten klinischen Einsatz
von EPO in der Therapie der renalen oder tumorbedingten Anämie.
Der positive Effekt von EPO auf ischämiebedingte Zellschäden wurde in den
letzten Jahren in verschiedenen Organsystemen beforscht. Bei Mäusen die mit
EPO behandelt wurden stieg die Anzahl der EPCs im Knochenmark und im Blut
signifikant an (Müller-Ehmsen et al., 2006). Vesey et al. (2004) stellte mit in vitro-
Verfahren fest, dass proximale Tubuluszellen unter hypoxischen Zuständen durch
EPO-Applikation signifikant weniger Apoptose zeigten als ohne EPO-Applikation.
Der positive Effekt von EPO in vivo kann damit also auf zwei Mechanismen
basieren: der durch EPCs vermittelten gefäßproliferativen Wirkung (Heeschen et
al., 2003) und/oder der direkten antiapoptotischen Wirkung in den proximalen
Tubulusepithel- sowie Gefäßendothelzellen. Diese direkte Wirkung wird durch den
EPO-R vermittelt, der von vielen Zielzellen exprimiert wird, unter anderem von
Neuronen, Gefäßendothelzellen und renalen Tubulusepithelzellen (Westenfelder
18
1 Einleitung
et al., 1999). Bei Aktivierung des EPO-R wird eine Signalkaskade über JAK/STAT
und PI3K (Phosphatidyl-Inositol-3 Kinase) initiiert, die einen proliferativen,
promigratorischen und antiapoptotischen Effekt auf die Zelle hat (Salahudeen et
al., 2008).
Diese durch EPO induzierten zellulären Vorgänge stellen einen
vielversprechenden Ansatz für die Therapie von ischämisch bedingten
Erkrankungen wie z.B. dem akuten Nierenversagen dar, und sind Gegenstand der
aktuellen Forschung (s. Tabelle S. 56).
1.2 Zielsetzung Wie im vorangehenden Abschnitt dargelegt, kommt es im ANV nicht nur zu
epithelialen Regenerationsvorgängen, sondern es werden möglicherweise auch
Endothelschäden, u.a. durch Freisetzung von CD34- und CD133-positiven EPCs
aus dem Knochenmark, repariert. Dabei kann EPO als Mobilisator der EPCs oder
als parakriner Mediator bei Reparaturvorgängen eine Rolle spielen.
Die aktuelle Literatur hierzu beschränkt sich auf Arbeiten, bei denen EPO bereits
prophylaktisch vor der Induzierung eines ANV appliziert wurde. Da dieses
Vorgehen nicht dem realistischen Ablauf in der Klinik entspricht, war es unsere
Intention, ein klinikorientierteres Modell zu etablieren, bei dem der Effekt der EPO-
Applikation im Verlauf eines bereits aufgetretenem ANV unter standardisierten
Bedingungen untersucht werden konnte.
Bei den Untersuchungen sollte zunächst durchflusszytometrisch überprüft werden,
ob durch die Gabe von EPO im ANV-Tiermodell eine Mobilisation von CD133-
positiven und somit proliferationsfähigen EPCs ins Blut erzielt werden kann.
Anhand der Entwicklung des Hämatokritwerts nach Applikation wurde die
physiologische Wirksamkeit von EPO demonstriert.
Durch Ermittlung der funktionellen Nierenretentionsparameter (Harnstoff und
Kreatinin) im Blut sollte geprüft werden, ob es durch EPO zu einer Verbesserung
19
1 Einleitung
20
der Nierenfunktion kommt, was vor allem in Bezug auf Therapieoptionen eine
Rolle spielt.
Mithilfe histologischer Untersuchungen sollte nachgewiesen werden, ob durch
EPO-Applikation eine Verminderung des Tubulusepithelschadens in vivo erreicht
werden kann, und ob sich CD133-positive Zellen auch im Sinne eines
Reparaturvorganges im Endothel der Gefäße im Nierengewebe darstellen lassen.
Mit Hilfe des Modellsystems der isoliert perfundierten Rattenniere sollte zusätzlich
geprüft werden, ob Parameter der glomerulären, tubulären und/oder endothelialen
Funktion nach EPO-Applikation beeinflusst werden.
Die Fragestellung der Arbeit kann damit in zwei wesentliche Teilaspekte gegliedert
werden:
1. Führt die Applikation von EPO im ANV zu einer verbesserten
Nierenfunktion?
2. Auf welcher Ebene (Glomerulum, Tubulusapparat, Endothel) kann nach der
EPO-Applikation eine funktionelle und strukturelle Verbesserung
beobachtet werden?
2 Material & Methoden
2 Material & Methoden
2.1 Geräte und Material
2.1.1 Geräte Absaugpumpe Vacuum Pump XF54 230 50 (Millipore, Billerica, USA)
BGA-Messgerät ABL5 (Radiometer, Willich)
Durchflusszytometer Cytomics FC 500 (Beckman Coulter, Krefeld)
Elektrolytautomat Efox 5053 (Eppendorf, Hamburg)
Entwässerungsbad TP 1020 (Leica Mikrosysteme, Wetzlar)
Feinwaage 444-33 (Kern & Sohn, Balingen-Frommern)
Hämatokrit-Messgerät Microspin (Compur Monitors, München)
Hämoglobin-Messgerät D1M1000 (Compur Monitors, München)
Laborchemisches Analysegerät AU2700 (Beckman Coulter, Krefeld)
Linienschreiber Typ 2041 (Linseis Messgeräte, Selb)
Mikroskop Laborlux 11 (Leitz, Oberkochen), Axioplan 2 (Carl Zeiss, Oberkochen)
Mikroskopkamera AxioCam MRc5 (Carl Zeiss, Oberkochen)
Mikrotom HM 440E (Thermo Fisher Scientific, ehem. Microm, Walldorf)
Mikrowelle (Medion, Essen)
OP Tisch (Spezialanfertigung)
Perfusionssystem (Spezialanfertigung)
Pumpe MC-MS/CA4 (Ismatec, Wertheim-Mondfeld)
Verstärkersystem (Druckaufnehmer + Flussregulator) (Spezialanfertigung)
Vortex Vibrofix VF1 (IKA, Staufen)
Wasserbad Tissue Floating Bath TFB45 (Medite, Burgdorf)
Zellzähler COULTER Counter AC-T 8 (Beckman Coulter, Krefeld)
Zentrifugen Varifuge 3.0 R (Heraeus, Hanau), Biofuge pico (Heraeus, Hanau)
21
2 Material & Methoden
2.1.2 Material, Lösungen, Additive, Pharmaka 2.1.2.1 Material
EDTA Röhrchen S-Monovette®, 5 ml (Sarstedt, Nümbrecht)
Jugularis- und Urinkatheter Polythene tube Portex, 0,28 mm (neoLab, Heidelberg)
Hämatokrit-Röhrchen heparinisiert, 9 µl, (ST 06550 A, BDH, über VRW
International, Darmstadt)
Hämoglobin-Röhrchen heparinisiert, 5 µl, ST 00150 A (BDH)
Objektträger SuperFrost® Plus (Menzel-Gläser, Braunschweig)
Reaktionsgefäß, 1,5 ml (Eppendorf, Hamburg)
Zentrifugenröhrchen, 25 ml (Sarstedt)
Zentrifugenröhrchen, 50 ml (Sarstedt)
2.1.2.2 Additive
CD34 PE-Cy7 conjugated SC-7324 (Santa Cruz, Heidelberg)
CD133 rabbit polyclonal IgG M-286 (Santa Cruz, Heidelberg)
CD133 antibody (Selleck Chemicals, Houston, USA)
Eosin B (C.I. 45400) (Carl Roth, Karlsruhe)
Entellan® (Merck, Darmstadt)
Ethanol (Apotheke des UKSH Lübeck)
Färbungs-Kit EnVision Kit G2 (Dako, Hamburg)
FCS-Rinderserum, Gibco® (Invitrogen GmbH, Karlsruhe)
Ficoll® 400 (BDH, über VWR International, Darmstadt)
FITC-conjugated goat anti rabbit IgG (Jackson Immuno Research, Suffolk UK)
Hämalaunlösung nach Meyer (Carl Roth, Karlsruhe)
Primär-AK M286 (Santa Cruz, Heidelberg)
Rinderserum Albumin (genaue Zusammensetzung im Anhang)
Roti®-Histofix 4% (Carl Roth, Karlsruhe)
Waschpuffer 0,3 % Tween 20 (Sigma Aldrich, München)
Xylol (Isomere) (Carl Roth, Karlsruhe)
22
2 Material & Methoden
2.1.2.3 Pharmaka
Erythropoetin Erypo FS 2000 (Ortho Biotech Janssen-Cilag, Neuss)
Heparin-Natrium 25000 (ratiopharm, Ulm)
Thiopental Trapanal® (Altana, Wesel)
2.1.2.4 Lösungen
Für die genaue Zusammensetzung der Folgenden s.u.
5000 ml Dialysat
300 ml Perfusat (150 ml 10%ige Albuminlösung + 150 ml Substitutionslösung)
Alle folgenden Materialien der Firmen Merck, Seva, Rath, Biomol, Hassa Lab
Dialysat 3000,0 ml Aqua dest.
319,0 ml 10% NaCl
115,0 ml NaHCO3
22,5 ml 7,45% KCl
15,0 ml MgCl2 (= 0,2M)
1,8g Harnstoff
14,5 ml 0,1M NaH2PO4
33,0 ml 0,1M Na2HPO4
56,4 ml Aminosäuregemisch (Aminoplasmal L 10)
1,5 g Glutamin
0,8 g Cystein
10,0 ml Inulin (Inutest)
250,0 µl ADH (Pitressin 1:100)
1,1 g Na-Pyruvat
1,2 g Na-Lactat
0,5 ml Genamicinsulfat (Gentamixin Beecham 80)
15,0 ml 50% Glucose
1,54 g Glutathion, red.
0,8 g Na-Malat
23
2 Material & Methoden
0,66 g Oxalessigsäure in 10,0 ml 8,4% NaHCO3
50 mg Vitamin C
0,5 g Glycin
16,0 ml CaCl2 (=0,5M)
Substitutionslösung 60,0 ml Aqua dest.
10,0 ml 10% NaCl
2,44 ml 8,4% NaHCO3
0,75 ml 7,45% KCl
0,9 ml MgCl2
108,0 mg Harnstoff
0,44 ml 0,1M NaH2PO4
1,9 ml 0,1M Na2HPO4
3,4 ml Aminosäuregemisch (Aminoplamal L 10)
88,0 mg Glutamin
51,0 mg Cystein
0,6 ml Inulin (Inutest)
15,0 µl ADH (Pitressin 1:100)
66,0 mg Na-Pyruvat
69,0 Na-Lactat
30,0 µl Gentamicinsulfat (Gentamicin Beecham 80)
1,0 ml 50% Glucose
93,0 mg Glutathion, red.
45,0 α-Ketoglutarat
48,0 mg Na-Malat
40,0 mg Oxalessigsäure in 1,0 ml 8,4 NaHCO3
5,0 mg Vitamin C
25,0 mg Glycin
0,75 ml CaCl2
24
2 Material & Methoden
Rinderserum Albumin Rinderserum Albumin Stammlösung
BSA (K 51-001, PAA Lab GmbH, Pasching, Österreich)
PBS-Lösung (phosphate buffered saline)
8,0 g NaCl
0,2 g KCl
1,44 g Na2HPO4
0,24 g KH2PO4
Citratpuffer 9,0 ml Stammlösung A
41,0 ml Stammlösung B
450,0 ml Aqua dest.
Stammlösung A 0,1 M Zitronensäure
21,01 g C6H8O7xH20 (#244, Mercke) in 1000 ml Aqua dest.
Stammlösung B 0,1 M Natriumcitrat
29,41 g C6H5O7Na3xH2O (#6448, Mercke) in 1000 ml Aqua dest.
FACS-Puffer PBS
1% BSA
0,1% NaN3
25
2 Material & Methoden
2.2 Isoliert perfundierte Niere
Das Modell der isoliert perfundierten Rattenniere wurde bereits vor ca. 50 Jahren
zum ersten Mal publiziert (Weiss et al., 1959) und ist heute ein Standardverfahren,
um physiologische und biochemische Vorgänge in der Niere unter möglichst
kontrollierbaren Bedingungen untersuchen zu können. Dabei wird die Niere vom
Organismus komplett isoliert; der Kreislauf wird durch eine
Rezirkulationsanordnung und das Blut durch ein Perfusionsmedium ersetzt.
Bei der hier verwendeten Versuchsanordnung wurde die Niere an ein System
angeschlossen, in dem das Perfusionsmedium kontinuierlich gegen das 25fache
Volumen einer eiweiß- und zellfreien Lösung dialysiert wurde. Damit war es
möglich, eine stabile Organfunktion durch eine weitgehend konstante
Zusammensetzung des Perfusionsmediums über mehrere Stunden aufrecht zu
erhalten. Das Modellsystem der isoliert perfundierten Rattenniere ist in der
Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Horst Pagel, Institut für Physiologie (Direktor: Prof. Dr.
W. Jelkmann), Universität zu Lübeck, etabliert. Die hier beschriebenen Analysen
wurden in enger Kooperation durchgeführt.
26
2 Material & Methoden
.2.1 Versuchstiere ene Sprague-Dawley Ratten aus der Zucht
m für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in
Abbildung 2: Modell der isoliert perfundierten Niere. Über eine doppelläufige Kanüle wurde das Perfusionsmedium druckkontrolliert (100 mmHg) der Niere zugeführt; über einen unter der Niere befindlichen Trichter wurde das venöse Effluat aufgefangen und der Rezirkulation zugeführt. Verbrauchte Substrate wurden aus dem Dialysat ersetzt; gleichzeitig wurde das Dialysat oxygeniert (95% O2, 5% CO2) und mit dem Perfusionsmedium über einen dazwischen geschalteten Dialysator äquilibriert. Anfallenden Stoffwechselprodukten stand ein großes Verteilungsvolumen von über 5 Litern zur Verfügung. Der von der isolierten Niere produzierte Urin wurde separat aufgefangen. (nach Pagel et al., 1991) 2Verwendet wurden männliche, erwachs
von Charles River (Kißlegg) mit einem Gewicht von 190-510 g. Die Ratten hatten
jederzeit freien Zugang zu Nahrung und Wasser.
Die Genehmigung zur Durchführung der Versuche wurde am 27.12.2007 durch
das zuständige Ministeriu
Kiel an Dr. med. Jan Kramer, Medizinische Klinik I, UKSH Lübeck erteilt
(Versuchs-Nr.: V312-72241.122-4 [85-8/07] „Erythropoietin und Stammzellbasierte
Therapie des akuten Nierenversagens“).
2.2.2 Präparation der Versuchstiere Die Präparation erfolgte modifiziert nach Pagel et al. (1988). Nach
intraperitonealer Anästhesie mit 60 ml/kg KG Thiopental wurden die Tiere in
Rückenlage auf einer 37°C warmen Metallplatte laparotomiert, und die Nieren und
renalen Gefäße freigelegt. Die Aa. renales wurden beidseits für jeweils 30 min mit
Metall-Clips abgeklemmt.
27
2 Material & Methoden
ach 1h wurde in die linke V. jugularis ein Katheter gelegt, über den 0,5 ml Blut
zur Bestimmung des Hämatokrits und der Hämoglobin-Konzentration entnommen
wurden. Danach wurden in einem ersten Versuchsarm 500 IE/kg KG EPO in einer
Vorverdünnung von 1:10 langsam einmalig i.v. injiziert. Die Dosis wurde aufgrund
bisher publizierter Studien gewählt (s. Tabelle S. 56).
Der Katheter wurde anschließend wieder entfernt und die Bauchdecke
verschlossen. Die Tiere verbrachten die postoperative Zeit bei den gleichen
Bedingungen wie bereits oben geschildert. In einem weiten Versuchsarm wurden
die Tiere während des Versuchsverlaufs zusätzlich ab dem 1. postoperativen bis
zum 3. postoperativen Tag mit 500 IE/kg KG EPO i.p./Tag behandelt.
lossen. iziert.
N
Abbildung 3: Vorbehandlung der Versuchstiere. Als Kontrollen dienten schein-operierte Tiere, bei denen lediglich eine Laparotomie erfolgte sowie nicht-operierte Tiere. Bei allen anderen Tieren wurden die Aa. renales beidseits für 30 Minuten ligiert, und die Laparotomie wieder verschDen Tieren der EPO-Gruppe wurde 30 Minuten nach der Ligatur 500 IE EPO / kg KG i.v. inj
2.2.3 Präparation der isoliert perfundierten Niere Der Tag an dem die Operation zur Erzeugung des ANV durchgeführt wurde, wurde
als Tag 0 bezeichnet. Alle weiteren Tageszeitangaben beziehen sich auf die
postoperative Phase. Die Tiere wurden am 1., 3., 5. oder 7. postoperativen Tag
untersucht.
Dazu erfolgte die Freilegung und Präparation der Nieren wie bereits oben
beschrieben. Urin wurde direkt aus der ebenfalls frei gelegten Blase mittels
28
2 Material & Methoden
agel et al. (1991). Die jeweils
chte Niere wurde in einer temperierten (37°C) Metallkammer platziert, und 5 ml
in EDTA-Röhrchen entnommen. Die doppelläufige
indungen
urchtrennt und die isolierte Perfusion fortgesetzt.
ätzlich frisch
ewonnene, gewaschene humane Erythrozyten (Hkt 5 %) und Rinderserum-
lbumin (10 g/l) enthielt. Um anfallende Metaboliten zu eliminieren und fehlende
ubstrate und Volumen zu ersetzen, wurde das Perfusat kontinuierlich gegen das
5fache Volumen einer zell- und eiweißfreien Lösung dialysiert. Gleichzeitig diente
als „Dialunge“, indem ein angewärmtes und angefeuchtetes
urde.
ung
Rest wurde in flüssigem Stickstoff eingefroren.
Punktion entnommen und der rechte Ureter für die spätere Uringewinnung
katheterisiert. Es wurden 60 IE Heparin über den Jugulariskatheter injiziert.
Das weitere operative Vorgehen erfolgte nach P
re
Blut aus der Aorta in e
Perfusionskanüle nach Schurek et al. (1976), mit der gleichzeitig die Perfusion und
die Messung des Perfusionsdrucks möglich waren, wurde distal des Abgangs der
A. renalis dexter in die Aorta eingeführt. Die A. mesenterica superior, die linke A.
renalis und die Aorta proximal des Abgangs der rechten A. renalis wurden ligiert,
und die Perfusion der Niere zunächst in situ gestartet. Das venöse Blut wurde in
einem Trichter aufgefangen und dem Kreislauf wieder zugeführt. Der Urin wurde
gesammelt und alle 30 Minuten dessen Menge bestimmt. Die Perfusion erfolgte
druckkonstant bei 100 mmHg. Nach 3-5 min wurden alle Gefäßverb
d
2.2.4 Perfusionsmedium Das Perfusionsmedium bestand aus einem substrat- und
aminosäurenangereicherten Krebs-Henseleit-Puffer (pH 7,4), der zus
g
A
S
2
der Dialysator
Gasgemisch (95 % O2, 5 % CO2) zur Oxygenierung beigemischt w
2.2.5 ProbengewinnDie linke, nicht perfundierte Niere wurde dekapsuliert, ausgewogen und in 4
gleichgroße Sektionen geteilt. Ein Teil wurde für die immunhistologische Färbung
in Formalin fixiert, der
29
2 Material & Methoden
erfusionsflussrate
2.2.6 Analytik Sämtliche Angaben wurden auf 1 g Nierengewicht umgerechnet.
P
sflussrate wurde aus der Drehzahl der Perfusionspumpe abgeleitet
eit:
e)].
d (RVR)
Die Perfusion
(Tacho-Signal) und kontinuierlich auf einem Linienschreiber dokumentiert [Einh
ml / (min x g Nier
Renaler Gefäßwiderstan
t
g
Der renale Gefäßwiderstand wurde gemäß dem Ohmschen Gesetz errechne
[RVR = Perfusionsdruck/Perfusionsflussrate), Einheit: mmHg / [ml / (min x
Niere)]].
Urinflussrate
Der Urin wurde gesammelt und das Volumen alle 30 min bestimmt [Einheit: µ
(min x g N
l /
iere)].
Albumin-Exkretionsrate
Die glomeruläre Filtrationsbarriere ist für Albumin weitgehend undur
Ultrafiltrat gelangtes Albumin wird normalerweise im proximalen Tubulus zu 96%
resorbiert; erhöhte Albumin Konzentrationen im Urin sprechen normalerwe
chlässig. Ins
ise für
ine glomeruläre Dysfunktion. Da die isoliert perfundierte Niere aber aus bisher
nicht geklärten Gründen massiv mehr Protein glomerulär filtriert als eine Niere in
vivo (Pagel et. al., 1998), müssen die Ergebnisse zurückhaltend interpretiert
e
werden.
Glomeruläre Filtrationsrate (GFR)
Die Inulinkonzentrationen in den Urin-Proben und den Proben des
Perfusionsmediums wurden nach der Hexokinase-Methode nach Schmidt (1961)
estimmt. Daraus wurde die GFR errechnet [Einheit: µl / (min x g Niere)]:
GFR = Urinzeitvolumen × Inulinkonzentration (U)Inulinkonzentration (P)
b
30
2 Material & Methoden
Fraktionelle Albuminclearance
Die fraktionelle Clearance (FCL) einer Substanz ist definiert als der Anteil der
usgeschiedenen Substanz an der Menge der glomerulär filtrierten Substanz. Die
t daher Auskunft über die renale
Albuminkonzentration (P)
a
fraktionelle Albuminclearance gib
Albuminausscheidung in Relation zur GFR:
FCL Alb (%) = Albuminkonzentration (U) Inulinkonzentration (P)Inulinkonzentration (U)
100
Albumin-Konzentrationen wurden nach einer Mikromodifikation der Methode nach
Lowry et al. (1951) bestimmt.
Fraktionelle Natrium-Resorptionsrate
Natrium wird über sekundär-aktiven Transport in den Tubuluszellen resorbiert,
woraufhin Wasser passiv einströmt. Die fraktionelle Natrium-Resorptionsrate ist
somit Indikator für die Funktionalität der Tubuli (Thurau, 1961).
Frakt. Na-Reabsorption (%) = Natriumkonzentration (P)Natriumkonzentration (U)
100
raktionelle Wasser-Resorptionsrate
F
Da die Tubuluswand für Inulin undurchlässig ist, lässt sich mit dem Quotienten aus
er Inulinkonzentration im Plasma und der Inulinkonzentration der
ubulusflüssigkeit die bis dorthin stattgefundene fraktionelle Wasser-Resorption
estimmen.
Frakt. H2O-Reabsorption (%) = Inulinkonzentration (P)Inulinkonzentration (U)
d
T
b
100
31
2 Material & Methoden
n einzeln
urch eine feine Kanüle gesaugt, in der sie einen Lichtstrahl (meist Argon- oder
e Emission wird im Gerät registriert; so kann im
den Informationen
iner bestimmten Zellpopulation zugeordnet werden. Durch die Verwendung
nti rabbit IgG, Jackson
muno Research) und des CD34-Antikörpers (CD34 PE Cy-7 conjugated, Santa
2.3 Durchflusszytometrie
Mit dem Durchflusszytometer können Zellen anhand ihrer Größe und Granularität
unterschieden werden. Nach Anfärbung mit bestimmten Floureszenzfarbstoff-
markierten Antikörpern können weitere Parameter wie DNA-Gehalt oder
Oberflächenantigene bestimmt werden.
Die Zellen müssen sich dabei in einer Suspension befinden und werde
d
Neon-Laser) passieren. Di
„Forward-Scatter“ (FS) die Zellgröße, und im „Sideward-Scatter“ (SS) die
Zellgranularität bestimmt werden. Allein durch die unterschiedlichen
physikalischen Eigenschaften können die Zellen mit diesen bei
e
verschiedener Antikörper gegen Oberflächenantigene kann anhand des
Expressionsmusters eine genaue Charakterisierung der Zellen erfolgen.
2.3.1 Probenaufbereitung Zur Etablierung der Methode wurde zunächst Knochenmark als Probenmaterial
verwendet, da sich dort quantitativ mehr EPCs befinden als im peripheren Blut.
Die Verarbeitungsschritte waren für beide Materialien identisch.
Die von den Herstellern empfohlene Antikörpermenge bezieht sich üblicherweise
auf eine Zellzahl von 1x10^6 Zellen. Daher musste zunächst die Zellzahl der
aufbereiteten Blut- und Knochenmarksproben ermittelt werden. Dafür wurde
jeweils eine kleine Menge von 50 µl in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß überführt und die
Zellzahl mittels Zellzähler bestimmt. Von beiden Proben wurden jeweils 1x10^6
Zellen in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß vorgelegt und mit 10 µl des primären CD133-
Antikörpers (CD133 rabbit polyclonal IgG, Santa Cruz) für 15 min bei 4 °C
inkubiert.
Um überschüssigen Antikörper zu entfernen wurden die Proben für 2 min bei 4000
rpm zentrifugiert und der Überstand abpipettiert. Das Pellet wurde mit jeweils 10 µl
des sekundären Antikörpers (FITC-conjugated goat a
Im
32
2 Material & Methoden
kommt. Somit wurden 2 verschiedene Antigene
leichzeitig auf derselben Zellpopulation nachgewiesen.
c-
ezeptoren muss als Referenzwert eine Negativ-Kontrolle mitgeführt werden.
en substrahiert. Bei diesen
r. med. Jan Kramer und Prof. Dr. rer. nat.
urden
genden Promotionsarbeit durchgeführt.
ben (Größe und Granularität der
n ann auf
n zu reduzieren.
Cruz) resuspendiert, inkubiert und wie bereits oben beschrieben gewaschen. Der
CD34-Antikörper war bereits floureszenzmarkiert, so dass dort kein sekundärer
Antikörper nötig war. Die Floureszenzfarbstoffe für CD133 und CD34 besitzen
unterschiedliche Emmisionsspektren (FITC vs. PE Cy-7), und können somit als
Doppelfärbung zusammen in einer Probe angewendet werden, ohne dass es
dabei zu Interferenzen
g
Aufgrund von Autofloureszenz und unspezifischer Bindung von Antikörpern an F
R
Diese wird in der Auswertung von den Ergebniss
Negativ-Kontrollen erhielten die Blut- und Knochenmarksproben lediglich den
sekundären Antikörper und wurden unter den gleichen Bedingungen wie bereits
oben genannt verarbeitet.
Anschließen wurden die Proben mit FACS-Puffer auf 500 µl aufgefüllt und jeweils
100 µl dieser Suspension für die durchflusszytometrische Messung verwendet.
2.3.2 Durchflusszytometrische Messung Das Protokoll zur qualitativen Bestimmung CD133- und CD34-positiver Zellen
wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Ulrich Lindner (Interdisziplinäre AG
Stammzellbiologie, Medizinische Klinik I und Institut für Virologie und Zellbiologie
der Universität zu Lübeck; Leitung: PD D
Jürgen Rohwedel) erstellt. Die Messungen am Durchflusszytometer w
eigenständig von mir im Rahmen der vorlie
Es wurden sowohl zweidimensionale Daten erho
Zellen), als auch einzelne Parameter durch sogenannte „Gates“ bestimmt. Dabei
wurde im FS- und SS-Streulichthistogramm eine Auswahl um die
Lymphozytenregion gelegt. Nur Zellen innerhalb dieser Region wurde d
Floureszenzintensität untersucht. Somit ist es möglich, Verunreinigung durch
andere Zellpopulatione
33
2 Material & Methoden
unhistochemische Färbung
en Ethanolkonzentrationen.
it inem Mikrotom in 3 µm dicke Schichten
ttung der Oberflächenschicht des Paraffins zu
der aus den Schnitten ausgewachsen
erden. Dazu wurden die Objektträger jeweils ca. 9 min in verschiedenen
2.4.1.3 Denaturierung durch Hitze
s Gewebes wiederherzustellen wurden die
2.4 Histologische Untersuchung
2.4.1 CD133 ImmDie Vorbereitung der Präparate und die immunhistochemischen Färbungen
wurden mit technischer Unterstützung von Frau Ann-Katrin Hellberg-Schnieder
(Institut für Physiologie, Direktor: Prof. Dr. W. Jelkmann) durchgeführt.
2.4.1.1 Dehydrierung
Zunächst erfolgte die Entwässerung der zuvor in Formalin (Roti®-Histofix) fixierten
Präparate für insgesamt ca. 24 h in 12 absteigend
Daraufhin wurden die Präparate in 53 °C warmes Paraffin überführt und mit dem
Paraffin in Blöcke gegossen. Anschließend kühlten sie auf einer Metallplatte bis
auf -11 °C ab.
Die ausgehärteten Blöcke wurden m e
geschnitten. Anschließend wurden die Schichten auf ein auf 40 °C erhitztes
Wasserbad gelegt, um so eine Glä
erzielen. Im Anschluss wurden die Schichten auf positiv geladene Objektträger
aufgebracht.
2.4.1.2 Entparaffinisierung und Antigendemaskierung
Anschließend musste das Paraffin wie
w
Ethanolkonzentrationen absteigender Reihenfolge von 100 % bis 70 % und zuletzt
in Citratpuffer bei pH 6 gewaschen.
Um die Immunreaktivität de
Objektträger in einer Mikrowelle erwärmt. Dafür wurden sie in einem wärmefesten
Behältnis in Citratpuffer gelagert und für 2 min bei höchster Stufe aufgekocht;
danach weitere 15 min bei niedrigster Stufe in der Mikrowelle belassen. Danach
kühlten die Objektträger für 15 min aus.
34
2 Material & Methoden
schienen aufgelegt. Nacheinander wurden
ht bei 4°C im
ben zunächst 3x6 min in Puffer gewaschen
e (ENHANCER) aus EnVision Kit G2, Dako). Es
luss daran eine Gegenfärbung mit
Liquid-permanent-Red (nach Anleitung angemischt aus Permanent Red Substrate
urden mit Hilfe der technischen Unterstützung
Im Anschluss erfolgte ein weiterer Waschgang mit destilliertem Wasser und
Waschpuffer, welcher gleichzeitig als „Signalverstärker“ diente.
2.4.1.4 Inkubation und Färbung
Erst nach der unter 2.4.1.1 bis 2.4.1.3 geschilderten Vorbereitung erfolgte das
Aufbringen des Primärantikörpers (CD133 antibody, Selleck Chemicals). Dazu
wurden die Objektträger auf Metall
Enzymblocker zur Verminderung der Hintergrundanfärbung sowie Proteinblocker
aufgebracht. Nach einer kurzen Einwirkzeit wurden sie abgeschüttet und
Restmengen vorsichtig mit Zellstoff abgetupft. Danach wurde der Antikörper mit
FCS-Rinderserum in einer Verdünnung von 1:50 aufgebracht. Eine Ausnahme
bildeten die Negativ-Kontrollen bzw. sekundären Kontrollen, bei denen nur FCS
ohne Antikörper resp. nur der sekundäre Antikörper aufgetragen wurde.
Es wurden große Objektdeckel aufgelegt und die Metallschienen in eine feuchte
Kammer eingesteckt. Diese soll Hintergrundfärbung durch eingetrocknete
Antikörper verhindern. Die Objektträger wurden über Nac
Kühlschrank inkubiert.
Nach der Inkubation mussten die Pro
werden, erst dann konnte der sekundäre Antikörper (Rabbit/Mouse (LINK),
entnommen aus EnVision Kit G2, Dako) auf alle Proben bis auf die Negativ-
Kontrollen aufgebracht werden. Die Proben wurden gespült und ein Enzym-
Verstärker aufgebracht (AP Enzym
folgte ein erneuter Waschgang und im Ansch
Buffer und Permanent Red Chromogen aus EnVision Kit G2, Dako). Der Zeitpunkt
der korrekten Anfärbung wurde mit dem Mikroskop überprüft.
2.4.2 Hämatoxylin-Eosin Färbung Die Hämatoxylin-Eosin Färbungen w
von Frau Ann-Kathrin Hellberg-Schnieder (Institut für Physiologie, Direktor: Prof.
Dr. W. Jelkmann) auf der Basis eines in der Routinediagnostik verwendeten
Standard-Protokolls durchgeführt.
35
2 Material & Methoden
ie so vorbereiteten Schnitte wurden anschließend mit A. dest.
ewaschen.
eyer für 5 min mit
nschließendem Bläuen in Leitungswasser (Sichtkontrolle, ca 1 min).
n Xylol, sowie eine Eindeckung
it Entellan®.
in repräsentativer Bereich
efroren.
2.4.2.1 Dehydrierung und Entparrafinisierung
Als erstes erfolgte eine Dehydrierung und Entparaffinisierung der Schnitte wie
bereits bei der immunhistochemischen Färbung unter 2.4.1.1 sowie 2.4.1.2
beschrieben. D
g
2.4.2.2 Hämatoxylin-Eosin Färbung
Zunächst erfolgte eine Kernfärbung mit Hämalaun nach M
a
Anschließend wurden die Präparate für 3 min mit Eosin gegengefärbt. Es folgte
eine kurze Differenzierung mit 80%igem Ethanol, sowie eine aufsteigende
Alkoholreihe mit 96%igem Ethanol sowie 2x 100%igem Ethanol für jeweils 4 min.
Abschließend erfolgte eine zweimalige Immersion i
m
2.4.3 Histologische Auswertung Das Protokoll zur Auswertung der HE-Färbung wurde in Kooperation mit Herrn
Prof. Udo Helmchen (Pathologie UKE, Hamburg) erarbeitet.
Mit dem Lichtmikroskop (20er Objektiv) wurde e
ausgewählt. Anschließend wurden unter Verwendung des 40er Objektivs je 100
Tubuli ausgezählt; die Beurteilung des Ödems bzw. der interstitiellen Zellularität
erfolgte an jeweils 3 Gesichtsfeldern pro Präparat.
2.5 Labormedizinische Untersuchung Die Bestimmung von Kreatinin und Harnstoff wurde im medizinischen Routinelabor
des Medizinischen Versorgungszentrums MVZ Dr. Kramer & Kollegen, LADR
GmbH, Geesthacht, durchgeführt. Die Analytik wurde in Serien durchgeführt.
Hierfür wurde das Untersuchungsmaterial zentrifugiert, und der Überstand bei
-20°C bis zur Durchführung der Analyse eing
36
2 Material & Methoden
erfolgte im direkten Zusammenhang mit der
insäure. Die
nm ist proportional zur Kreatinin-
onzentration der Probe. Ermittelt wurde die Kreatininkonzentration mit dem
omaten AU2700, Beckman Coulter.
ip der Harnstoffbestimmung basiert auf einem kinetischen UV-Test.
arnstoff wird durch Urease zu Ammoniumionen und CO2 hydrolysiert. Die
n und 2-Ketoglutarat bilden in Gegenwart von GLDH und NADH
Hämatokrit wurde während der OP Blut über einen V.
2.6 Statistik Die biometrische Planung der Experimente erfolgte mit Unterstützung durch Herrn
Dr. Bernd-Wolfgang Igl (Dipl.-Stat.), Institut für Medizinische Biometrie und
Statistik (IMBS; Direktor: Prof. rer. nat. Andreas Ziegler), Universität zu Lübeck.
Die Anzahl der jeweils pro Analysezeitpunkt unabhängig voneinander
untersuchten Versuchtstiere wird in den entsprechenden Abbildungen im
Die Hämatokritbestimmung
Durchführung der isoliert perfundierten Rattenniere im Forschungslabor des
Instituts für Physiologie, Universität zu Lübeck (Prof. Dr. Jelkmann).
2.5.1 Kreatininbestimmung Grundlage der Kreatininbestimmung ist ein kinetischer Farbtest. Kreatinin bildet in
alkalischen Medien eine gelborange Verbindung mit Pikr
Absorptionsabweichungsrate bei 520/800
k
klinisch-chemischen Analyseaut
Untersuchungsmaterial war EDTA-Plasma.
2.5.2 Harnstoffbestimmung Das Prinz
H
Ammoniumione
Glutamat und NAD+. Die Extionktionsabnahme pro Zeiteinheit ist proportional der
Harnstoffkonzentration. Ermittelt wurde die Harnstoffkonzentration mit dem
klinisch-chemischen Analyseautomaten AU2700, Beckman Coulter.
Untersuchungsmaterial war EDTA-Plasma.
2.5.3 Hämatokritbestimmung Zur Bestimmung des
jugularis Katheter entnommen. Das Blut wurde in ein Hämatokrit-Glasröhrchen
überführt, und der Wert im Messgerät (Microspin, Compur Monitors, München)
ermittelt.
37
2 Material & Methoden
38
Ergebnisteil dieser Arbeit aufgeführt. Dargestellt in den Abbildungen sind
Mittelwerte ± Standardabweichung.
Zur statistischen Auswertung sowie zur graphischen Darstellung der Daten wurde
das Programm „Sigma Plot 10.0“ (Systat Software) verwendet. Zur Berechnung
der Wahrscheinlichkeit p wurde der students-t-test angewendet. Das
Signifikanzniveau wurde mit α = 0,05 festgelegt.
3 Ergebnisse
3 Ergebnisse
3.1 Nierengewicht im Verhältnis zum Rattengewicht Zur Abschätzung des Ausmaßes des Gewebeödems wurde das Verhältnis des
Nierengewichts zum Rattengewicht berechnet (g Niere / g Ratte). Die Tiere
wurden dafür vor Beginn der OP gewogen. Nach Beendigung der OP wurde
jeweils die linke Niere entfernt und gewogen. Es wurde das einfache Verhältnis
der Gewichte zueinander berechnet (g Niere / g Ratte).
Abbildung 4: Im akuten Nierenversagen führte das Ödem ab Tag 3 zu einer Gewichtszunahme der Niere mit einem Maximum am Tag 5 und 7. Das Verhältnis von Nierengewicht zum Rattengewicht unterschied sich nach EPO-Applikation an den Tagen 0-1 nach der Operation nicht signifikant zur Kontrolle. Am Tag 7 konnte zwar eine Verringerung dieser Ratio unter EPO im Vergleich zu unbehandelten ANV Tieren beobachtet werden, diese war jedoch nicht signifikant (p = 0,11). Dargestellt sind die Mittelwerte und Standardabweichungen von mehreren unabhängigen Versuchen (n = 57). Die Zahlen über den Balken geben die jeweils unabhängig voneinander untersuchte Anzahl von Versuchstieren pro Analysezeitpunkt an.
Bei den Kontrolltieren zeigte sich ein durchschnittliches Verhältnis von
Nierengewicht zu Rattengewicht von 0,0041 ± 0,00037 (n = 5). An den Tagen 0
(OP-Tag) und 1 zeigte sich sowohl mit als auch ohne EPO-Applikation sowie bei
den scheinoperierten Tieren noch keine signifikante Änderung dieser Ratio. Erst
am 3. postoperativen Tag kam es zu einer Zunahme des Verhältnisses auf
39
3 Ergebnisse
0,00561 ± 0,00152 ohne EPO Applikation sowie auf 0,00641 ± 0,00141 mit EPO
Applikation.
Am Tag 7 zeigte sich schließlich eine Verschiebung des Verhältnisses zu Gunsten
der Tiere die EPO erhielten (0,007762 ± 0,00198 ohne EPO vs. 0,00563 ±
0,00133 mit EPO). Diese Verringerung des Verhältnisses und damit die Abnahme
des Nierengewichts in der EPO-Gruppe war jedoch im Vergleich zu den
unbehandelten Tieren im ANV nicht signifikant (p = 0,11).
Auch durch eine tägliche EPO Gabe über 3 Tage hinweg zeigte sich keine
signifikante Verbesserung im Vergleich zur nicht-EPO Gruppe mit ANV am 3.
postoperativen Tag (p = 0,85).
3.2 Hämatokrit Im Rahmen der Operation der isoliert perfundierten Niere wurde den
Versuchstieren Blut über einen V. jugularis Katheter entnommen und der
Hämatokrit ermittelt. Die erste Blutentnahme erfolgte noch vor der EPO-
Applikation am Tag 0; die zweite Entnahme wurde am Tag 0 4h nach EPO-
Applikation bzw. am 1., 3. oder 7. Untersuchungstag durchgeführt.
Abbildung 5: Der Hämatokrit stieg nach EPO-Applikation im ANV im Vergleich zur Kontrolle an. Hierbei bestand am Tag 3 nach ANV-Induktion kein Unterschied, wenn EPO einmalig am Tag 0 bzw. über 3 Tage täglich appliziert wurde. Dargestellt sind die Mittelwerte und Standardabweichungen von mehreren unabhängigen Versuchen (n = 23). Die Zahlen über den Balken geben die jeweils unabhängig voneinander untersuchte Anzahl von Versuchstieren pro Analysezeitpunkt an.
40
3 Ergebnisse
Der durchschnittliche Hämatokrit am Tag 0 vor EPO-Gabe lag bei 42,1 ± 2,02%.
Die darauf folgenden Messungen zeigten, dass der Hämatokrit nach EPO-
Applikation an den Tagen 1 (p = 0,03) und 3 (P = 0,06) im Vergleich zur Kontrolle
signifikant ansteigt.
Am Tag 7 nach EPO-Applikation erreichte der Hämatokrit sein Maximum (51,0 ±
1,0 %) in der durchgeführten Versuchsreihe. Im Vergleich zur Kontrolle zeigte sich
somit eine signifikante Erhöhung des Hämatokrits (p = 0,0027) am Tag 7 nach
EPO-Applikation
Bei täglicher EPO Applikation ergab sich nach 3 Tagen ein durchschnittlicher
Hämatokrit von 45,3 ± 0,58 %. Es lag somit auch nach 3 Tagen täglicher EPO-
Gabe eine signifikante Hämatikriterhöhung im Vergleich zur Kontrolle vor (p =
0,044).
41
3 Ergebnisse
3.3 Harnstoff und Kreatinin
Abbildung 6: Harnstoff ist nach täglicher EPO-Applikation im Vergleich zur einmaligen Gabe am Tag 3 verringert. Dargestellt sind die Mittelwerte und Standardabweichungen von mehreren unabhängigen Versuchen (n = 64). Die Zahlen über den Balken geben die jeweils unabhängig voneinander untersuchte Anzahl von Versuchstieren pro Analysezeitpunkt an.
Abbildung 7: Kreatinin ist bei täglicher EPO-Gabe im Vergleich zur einmaligen Gabe am Tag 3 des ANV verringert (Anzahl der Versuchstiere für den jeweiligen Untersuchungstag s. Abb. 6)
42
3 Ergebnisse
Im ANV stiegen die renalen Retentionsparameter Harnstoff (Abb. 6) und Kreatinin
(Abb.) am 1. postoperativen Tag nach Ischämie-Induktion auf ein Maximum an.
Die Retentionsparameter blieben dann im weiteren Verlauf erhöht und
normalisierten sich erst am 7. Tag nach ANV-Induktion.
Bei einer einmaligen EPO-Gabe zeigte sich am Tag 1 des ANV eine Verbesserung
des Harnstoffs und des Kreatinins.
Die Ergebnisse zeigten ansonsten keine Verringerung des Harnstoffs und des
Kreatinins nach einmaliger EPO-Applikation. Im Gegenteil, es ließ sich sogar ein
Anstieg der beiden Werte nach EPO-Applikation im Vergleich zur Kontrolle an den
Tagen 0, 3 und 7 verzeichnen. In der EPO-Gruppe ließ sich am 3. Tag ein
Kreatinin-Wert von 1,07 ± 0,36 mg / dl im Vergleich zu 1,83 ± 0,48 mg / dl in der
non-EPO-Gruppe. Dies entspricht einer signifikanten Erhöhung des Kreatinins
nach EPO-Gabe am 3. postoperativen Tag (p = 0,04). Die Harnstoffwerte waren
nach EPO-Gabe am 3. Tag ebenfalls erhöht; hier ergab sich jedoch keine
Signifikanz (p = 0,1). Nach einmaliger EPO-Applikation verlief das ANV somit
prolongiert.
Die Kreatininwerte der Kontroll- sowie der scheinoperierten Tiere lagen relativ
konstant zwischen 0,41 und 0,53 mg / dl.
Durch eine tägliche EPO-Gabe konnte zwar am 3. postoperativen Tag eine
Verringerung des Kreatinins von 1,07 ± 0,36 auf 0,99 ± 0,96 mg/dl erreicht
werden, doch im Vergleich zur nicht-EPO-Gruppe war dieses Ergebnis nicht
signifikant (p = 0,73).
Harnstoff konnte zwar nach täglicher EPO Gabe im Vergleich zur nicht-EPO
Gruppe am Tag 3 von 126,8 ± 57,0 mg/dl auf 107,7 ± 3,79 mg/dl reduziert werden,
jedoch zeigt sich auch hier keine Singnifikanz (p = 0,6).
3.4 Histologische Veränderungen Die morphologischen Veränderungen nach einmaliger EPO-Applikation im ANV
wurden anhand von HE angefärbten Präparaten (Abb. 8) beurteilt. Falls nicht
weiter angegeben beziehen sich die Angaben auf jeweils 10 Tubuli, wobei immer
100 Tubuli pro Versuchsprobe (n = 3) ausgezählt wurden.
Es wurden folgende Aspekte untersucht: Anzahl der Tubuli mit Bürstensaum,
Anzahl der Tubuli ohne Bürstensaum, Anzahl der Tubuli mit weitem Lumen, Anzahl
43
3 Ergebnisse
der Tubuli mit intraluminalem Zelldetritus, sowie Anzahl der Tubuli pro Gesichtsfeld
und Anzahl der mononukleären Zellen pro Gesichtsfeld. Alle Proben wurden am
jeweils ersten postoperativen Tag gewonnen, da an diesem Tag ein positiver Effekt
der einmaligen EPO-Gabe auf die renalen Retentionsparameter Kreatinin und
Harnstoff zu beobachten war. Als Kontrolle dienten nicht-operierte Tiere.
3.4.1 Tubuli mit Bürstensaum Als erstes Anzeichen für eine tubuläre Schädigung im ischämisch bedingten ANV
kommt es zu einem Rückgang des Bürstensaums.
Bei der ANV-Gruppe ohne EPO-Applikation konnten keine Tubuli mit Bürstensaum
beobachtet werden, im Gegensatz zu 0,66 ± 1,3342 Tubuli mit Bürstensaum nach
EPO-Gabe (p = 0,031). In der Kontrolle fanden sich 10,0 ± 0,00 Tubuli mit
Bürstensaum.
Dementsprechend fanden sich 9,34 ± 1,3342 Tubuli ohne Bürstensaum in der
ANV-Gruppe nach EPO-Gabe und 10,0 ± 0,00 Tubuli ohne Bürstensaum in der
non-EPO ANV-Gruppe (p = 0,031).
3.4.2 Tubuli mit weitem Lumen Durch Verlust der interzellulären Verbindungen kommt es im ischämisch bedingten
ANV zu einem Ablösen der Tubuluszellen von der Basalmembran und einem
ödembedingten Aufquellen der Tubuli, welche in der histologischen Betrachtung
dann weit erscheinen.
Es konnten 6,15 ± 3,60 Tubuli mit weitem Lumen bei Tieren ohne EPO-Gabe im
ANV gezählt werden. Im Vergleich dazu verringerte sich diese Zahl in der mit EPO
behandelten ANV-Gruppe auf 4,4 ± 3,63 Tubuli (p = 0,07). In der Kontrollgruppe
ohne ANV fanden sich keine Tubuli mit weitem Lumen.
3.4.3 Zelldetritus Bei einer Schädigung der renalen Tubuli kommt es zu einer Abschilferung von
Zelldetritus in das Lumen.
Die Anzahl der Tubuli mit intraluminalem Zelldetritus konnte bei ANV-Tieren durch
EPO-Applikation nicht signifikant verbessert werden (9,52 ± 1,13 mit EPO vs. 9,60
44
3 Ergebnisse
± 1,10 ohne EPO [p = 0,79]). In der Kontrolle ohne ANV fanden sich keine Zellen
mit Detritus.
Die folgenden Angaben beziehen sich jeweils auf 1 Gesichtsfeld, wobei 3
Gesichtsfelder pro Probe ausgewertet wurden.
3.4.4 Anzahl von Tubuli Bei einem ausgeprägten Gewebeödem der Niere sollte sich theoretisch die Anzahl
der Tubuli pro Gesichtsfeld verringern. Die Anzahl der Tubuli betrug in der nicht-
EPO ANV-Gruppe 24,0 ± 2,97 (n = 2) im Gegensatz zu 22,2 ± 5,89 Tubuli in der
mit EPO behandelten ANV-Gruppe (n = 5). In der Kontrolle ohne ANV fanden sich
22,17 ± 4,16 (n = 6) Tubuli pro Gesichtsfeld.
3.4.5 Zelluläre Inflammation Mononukleäre Zellen wie Monozyten und Lymphozyten sind Teil des
Immunsystems, und ihre Anwesenheit im interstitiellen Gewebe spricht für eine
Inflammationsreaktion.
In der ANV-Gruppe konnten 56 ± 13,43 mononukleäre Zellen pro Gesichtsfeld
ausgezählt werden. In der Gruppe der mit EPO behandelten ANV-Tiere fanden
sich 57,27 ± 10,89 Zellen. In der Kontrollgruppe ohne ANV wurden 28,56 ± 10,56
mononukleäre Zellen ausgezählt.
45
3 Ergebnisse
Abbildung 8: Histologisch lässt sich eine teilweise signifikante Verbesserung der Morphologie der Tubuluszellen durch einmalige Gabe von EPO am 1. postoperativen Tag erzielen. Durch EPO lässt sich eine vermehrte Anzahl von Tubuli mit Bürstensaum beobachten (A, B). Ebenso finden sich bei EPO vermindert Tubuli mit weitem Lumen (C) oder intraluminalem Zelldetritus (D). G-I zeigen repräsentative Gesichtsfelder mit dem 40er Objektiv, die für die Auswertung ausgewählt wurden. Angaben zur Anzahl der ausgewerteten Proben sind im Text dargestellt. (Anzahl der Versuchstiere für den jeweiligen Untersuchungstag s. Abb. 8A)
46
3 Ergebnisse
3.5 Funktionelle Ergebnisse der Untersuchung an der isoliert perfundierten Rattenniere 3.5.1 Perfusionsflussrate und renaler Gefäßwiderstand
Abbildung 9: Sowohl die Perfusionsgeschwindigkeit (A) als auch der renale Gefäßwiderstand (B) werden durch eine EPO-Applikation positiv beeinflusst. Durch EPO-Applikation kann am Tag 0 eine Perfusionsflussrate erreicht werden, die annähernd den Werten der Kontrolltiere entspricht (A). Durch den endothelialen Schaden im ANV erhöht sich der renale Gefäßwiderstand auf maximal 30 mmHg / ml / min x g am Tag 3. Durch EPO-Applikation lässt sich der Gefäßwiderstand auf 10 mmHg / ml / min x g reduzieren (B). (Anzahl der Versuchstiere pro Untersuchungstag s. Abb. 9A)
47
3 Ergebnisse
Die Perfusionsflussrate wurde aus der Drehzahl der Perfusionspumpe, die das
System der isoliert perfundierten Niere speist, abgeleitet (Tacho-Signal) und
kontinuierlich auf einem Linienschreiber dokumentiert.
Durch EPO Applikation konnte am Tag 0 im ANV eine Perfusionsflussrate (Abb.
9A) erzielt werden (18,2 ± 1,6 ml / [min x g Niere]), die annähernd den Werten der
Kontrolltiere entspricht (18,8 ± 0,9 ml / [min x g Niere]). Verglichen mit der non-
EPO-Gruppe ergibt sich jedoch keine ausreichende Signifikanz durch EPO Gabe
am Tag 0 (p = 0,35). Am Tag 3 erreicht die Perfusionsflussrate nach EPO
Applikation im ANV ein Minimum (11 ± 0,8, p = 0,12). Obwohl im ANV die
Perfusionsflussrate unter EPO-Gabe an jedem Tag höher war als ohne EPO,
ergab sich für keinen Untersuchungstag eine ausreichende Signifikanz (Tag 7, p =
0,087).
Auch der renale Gefäßwiderstand (Abb. 9B) scheint durch eine EPO Gabe im ANV
positiv beeinflusst zu werden. Am Tag 0 konnte der Gefäßwiderstand durch die
EPO Applikation ebenfalls auf Werte gesenkt (6,5 ± 0,7 mmHg / (ml / [min x g
Niere])) werden, die annähernd denen der Kontrolltiere entsprachen (5,8 ± 0,4
mmHg / {ml / [min x g Niere]}). Im Vergleich zur Gruppe ohne EPO ergibt sich für
die EPO-Applikation am Tag 0 eine Signifikanz von p = 0,36.
Am 3. postoperativen Tag kam es bei den Tieren ohne EPO im ANV zu einer
massiven Zunahme des Gefäßwiderstands auf 30,4 ± 7,7 mmHg / {ml / [min x g
Niere]}. Durch eine EPO Applikation lässt sich der Gefäßwiderstand am Tag 3 des
ANV auf 10,8 ± 1,1 mmHg / {ml / [min x g Niere]} verringern (p = 0,32). Auch hier
scheint EPO zwar zu einer optisch deutlichen, jedoch nicht signifikanten
Verbesserung zu führen.
48
3 Ergebnisse
3.5.2 Glomeruläre Filtrationsrate und Urinflussrate
Abbildung 10: Durch ein ischämisches Trauma kommt es im ANV durch den Verlust der Autoregulationsmechanismen des golmerulären Filtrationsapparates zu einer Verringerung der GFR (A) und konsekutiv der Urinflussrate (B). Es lässt sich hier keine Verbesserung durch eine EPO-Applikation erzielen. (Anzahl der Versuchstiere pro Untersuchungstag s. Abb. 9A)
Obwohl auch im Glomerulum EPO-Rezeptoren vorhanden sind, lässt sich durch
eine EPO-Applikation keine Verbesserung der glomerulären Funktion im ANV
erzielen (Abb. 10).
49
3 Ergebnisse
Lediglich am Tag 1 (p = 0,64) und Tag 7 (p = 0,64) nach EPO-Gabe ist die GFR im
Vergleich zu den Tieren ohne EPO-Applikation im ANV erhöht. An den Tagen 0 (p=
0,18) und 3 (p = 0,25) ist die GFR nach EPO-Gabe sogar erniedrigt. Weder für
eine Verbesserung noch für eine Verschlechterung durch EPO Gabe ließ sich ein
signifikantes Ergebnis nachweisen.
Für die Urinflussrate gilt, dass an allen Untersuchungstagen eine
Verschlechterung durch EPO eintrat. Am Tag 3 betrug die Urin Flussrate in der
Gruppe ohne EPO 30,37 ± 54,05 µl / (min x g Niere) und war damit im Vergleich
zur EPO Gruppe mit 2,03 ± 1,57 µl / (min x g Niere) erhöht (p = 0,34). Auch für
keinen der anderen Tage konnte eine ausreichende Signifikanz für die Ergebnisse
nachgewiesen werden.
3.5.3 Fraktionierte Albuminclearance und Albumin Exkretionsrate
50
3 Ergebnisse
Abbildung 11: Im Modellsystem der isoliert perfundierten Rattenniere erhöhen sich im ischämischen ANV im Vergleich zu Kontrolltieren die fraktionelle Albuminclearance (A) und die Urin Albumin Exkretionsrate (B) Eine Verbesserung der Urin Albumin Exkretionsrate durch EPO-Applikation lässt sich lediglich am Tag 1 nach ANV-Induktion (B) nachweisen. (Anzahl der Versuchstiere pro Untersuchungstag s. Abb. 9A)
An allen Untersuchungstagen zeigte sich eine erhöhte Albuminclearance in der
EPO-Gruppe. Am 3. postoperativen Tag zeigte sich nach EPO Gabe eine
fraktionierte Albuminclearance von 360,4 ± 53,9 x 10¯³. Im Vergleich dazu zeigte
sich bei den Tieren ohne EPO Applikation im ANV ein Wert von 21,7 ± 4,4 x 10¯³ (p
= 0,003). Hier scheint EPO einen deutlich negativen Effekt auf die Clearance zu
haben (Tag 0 p = 0,04; Tag 1 p = 0,23).
Ähnliches zeigte sich bei der Urin Albumin Exkretionsrate. Hier gab es lediglich am
Tag 1 eine Verringerung nach EPO Applikation im Vergleich zu den Tieren, die
kein EPO nach einer ANV-Induktion erhielten (70,5 ± 16,6 µg / [min x g Niere] mit
EPO vs. 77,8 ± 13,5 µg / [min x g Niere] ohne EPO; p = 0,88). An den restlichen
Tagen kam es nicht zu einer Verbesserung durch die EPO Gabe, jedoch auch
keiner signifikanten Verschlechterung.
51
3 Ergebnisse
3.5.4 Fraktionierte Natrium- und Wasser Reabsorptionsrate
Abbildung 12: Im ANV führt die akute Tubulusnekrose zu einer Abnahme der fraktionellen Natrium- (A) und Wasserreabsorptionsrate (B). Eine EPO-Applikation im ANV führt nicht zu einer Verbesserung der fraktionierten Reabsorptionsraten von Natrium (A) und Wasser (B). (Anzahl der Versuchstiere pro Untersuchungstag s. Abb. 9A)
Die fraktionierte Natrium Reabsorptionsrate zeigte im ANV lediglich am Tag 7 eine
geringfügige Verbesserung durch EPO Applikation (90,0 ± 1,4 % mit EPO vs. 84,1
± 1,7 % ohne EPO; p = 0,08). An den anderen Untersuchungstagen konnte keine
Erhöhung der Reabsorptionsrate festgestellt werden.
52
3 Ergebnisse
Auch bei der Wasserreabsorptionsrate zeigte sich nur am 7. postoperativen Tag
ein positiver Einfluss durch EPO Gabe (88,8 ± 1,5 % mit EPO vs. 81,7 ± 1,7 %
ohne EPO; p = 0,10). Zusammenfassend konnte durch EPO-Gabe keine
signifikante Verbesserung der fraktionierten Natrium- und
Wasserreabsorptionsrate erzielt werden. Die an den Tagen 1 und 3 gemessene
Verringerung der Natrium- (p = 0,23 resp. 0,078) sowie Wasser-Reabsorptionsrate
(p = 0,23 resp. p =0,83) ist für keine der beiden Parameter signifikant.
3.6 Ergebnisse der durchflusszytometrischen Untersuchung 3.6.1 Endotheliale Progenitorzellen Durch EPO-Gabe kommt es im Knochenmark zu einer Mobilisierung von
endothelialen Progenitorzellen ins periphere Blut. EPC wurden
durchflusszytometrisch anhand der Expression der Oberflächenmarkermoleküle
CD133 und CD34 detektiert (Abb. 13). Um eine Probe mit möglichst geringer
Verunreinigung durch andere Zellpopulationen zu erhalten wurde bei der
durchflusszytometrischen Analyse eine Auswahl („Gate“) um die entsprechende
Lymphozytenregion gelegt (Abb. 13A). In Abb. 13B ist beispielhaft eine Population
von CD34- und CD133-positiven EPC dargestellt. In den folgenden Abbildungen
ist die Negativkontrolle jeweils rot dargestellt, die CD133 positiven Zellen hingegen
blau.
In Abb. 13E ist eine deutliche Kongruenz der Negativkontrolle und einer Probe
peripheren Bluts der nicht-EPO ANV-Gruppe zu erkennen. Auch in der Gruppe der
Schein-operierten Tiere (Abb. 13F) kommt es nicht zu einer erhöhten
Ausschüttung von CD133-positiven Zellen ins periphere Blut.
In den Abb. 13C (1d) und D (3d) hingegen zeigt sich ein deutlich erhöhtes
Vorkommen CD133 positiver Zellen im peripheren Blut nach EPO Applikation.
Durch EPO Gabe kommt es also zu einer erhöhten Konzentration CD133-positiver
Zellen im peripheren Blut in den Tagen 1-3 nach EPO-Applikation. Nur nach EPO-
Applikation konnten EPC im peripheren Blut detektiert werden.
53
3 Ergebnisse
Abbildung 13: Nach EPO-Applikation steigt die Anzahl der CD133-positiven Zellen im peripheren Blut (Negativkontrolle rot dargestellt, CD133-positive Zellen blau dargestellt). A: Gate um die entsprechende Zellpopulation. B: Population von sowohl CD34- als auch CD133-positiven Zellen (= endotheliale Progenitorzellen, EPC) im peripheren Blut 1d nach EPO-Applikation. C: CD133-positive Zellen im peripheren Blut 1d nach EPO-Applikation. D: CD133-positive Zellen im peripheren Blut 3d nach EPO-Applikation. E: CD133-negative Zellpopulation im peripheren Blut in einem exemplarischen Beispiel einer Probe der ANV-Gruppe ohne EPO-Applikation. F: CD133-negative Zellpopulation im peripheren Blut 1d nach Schein-OP (Anzahl der Versuchstiere für die jeweiligen Untersuchungstage ohne EPO-Applikation: 0d n=1, 1d n=5, 3d n=1, 5d n=0, 7d n=0, insgesamt n=7; Anzahl der Versuchstiere für die jeweiligen Untersuchungstage mit EPO-Applikation: 0d n=2, 1d n=7, 3d n=4, 5d n=0, 7d n=3, insgesamt n=16; Anzahl der Versuchstiere mit Schein-OP: n=4)
54
3 Ergebnisse
3.7 Ergebnisse der immunhistologischen Färbungen 3.7.1 CD133-positive Gefäße
Die immunhistochemische Färbung der Präparate (beschrieben unter 2.4.1)
erfolgte durch Frau Ann-Kathrin Hellberg-Schnieder, Institut für Physiologie
(Direktor: Prof. Dr. W, Jelkmann), Universität zu Lübeck. Die Auswertung erfolgte
im Rahmen dieser Promotionsarbeit.
Abbildung 14: Eine EPO-Applikation im ANV führt zu einer Erhöhung der Anzahl (A) CD133-positiver Gefäße (B; rot = CD133-positiv) in den mikroskopisch analysierten Nieren pro Gesichtsfeld (p < 0,001)
55
3 Ergebnisse
56
In den histologischen Präparaten zeigte sich eine signifikante Erhöhung der
Anzahl CD133-positiver Gefäße in den untersuchten Nieren nach EPO Applikation
im ANV am 1. postoperativen Tag im Vergleich zu ANV-Nieren ohne EPO-
Applikation. Es ließen sich 7,64 ± 4,38 CD133-positive Gefäßanschnitte einen Tag
nach EPO-Gabe im Gegensatz zu 1,42 ±1,74 CD133-positiven Gefäßanschnitten
ohne EPO-Applikation pro Gesichtsfeld detektieren (p = 0,0000007). Prinzipiell
kommt es im ANV zu keiner Veränderung der Anzahl CD133-positiver
endothelialer Strukturen in den ischämisch geschwächten Nieren im Vergleich zu
den nicht-operierten Tieren.
4 Diskussion
4 Diskussion Das akute Nierenversagen (ANV) im Rahmen von Schock, Sepsis oder
postoperativen Komplikationen ist trotz sich ständig verbessernden
intensivmedizinischen Optionen ein gefürchteter Zustand, für den es bis lang keine
adäquate Therapie gibt.
In den letzten Jahren galt das Interesse der nephrologischen Forschung vor allem
der Erprobung verschiedener vasoaktiver, metabolischer und hormoneller
Substanzen zur therapeutischen Intervention. Erythropoetin (EPO) wurde bereits
für diverse Organe wie z.B. Herz (Calvillo et al., 2003), Leber (Yilmaz et al., 2004)
und Gefäße (Nakano et al., 2007) als Mittel zur Förderung regenerativer Prozesse
nach ischämischem Trauma eingesetzt (zur Übersicht: Patel et al., 2011).
Beispielsweise konnte auch durch zeitgleiche einmalige Gabe von 5000 IE/kg KG
EPO i.p. im Rattenmodell die neuronale Apoptose und Infarktrate nach einer
cerebralen Ischämie reduziert werden (Sirén et al., 2001).
Die Entdeckung des EPO-Rezeptors (EPO-R) in non-hämatopoetischen Organen
wie z.B. der Niere (Westenfelder et al., 1999) oder in Gefäßendothelien
(Anagnostou et al., 2004) erklärt die mögliche pleiotrope Wirksamkeit von EPO.
Auch im ANV wurde EPO zur Unterstützung reparativer Vorgänge eingesetzt (zur
Übersicht: Moore et Bellomo, 2011). In vielen dieser Studien wurde EPO jedoch
noch vor oder zeitgleich mit dem Auslösen eines ischämischen Ereignisses
eingesetzt. Kiris et al. (2008) z.B. behandelten Ratten 5 min vor Setzen eines I-R
Schadens mit 1000 IE/kg KH EPO. Diese EPO-Gruppe zeigte im Vergleich zu
Ratten ohne EPO-Behandlung eine signifikante Verringerung von Metaboliten des
anaeroben Stoffwechsels (Malondialdehyde, Superoxid Dismutase), sowie eine
signifikante Verringerung der glomerulären und tubulären Nekrose.
Auch andere Forschungsgruppen injizierten EPO überwiegend bevor ein
ischämisches Ereignis herbeigeführt wurde (s. Tabelle 3). Im klinischen Alltag
mögen diese Ergebnisse von Relevanz für elektive abdomino-aortale Eingriffe
sein, jedoch nicht für ein bereits eingetretenes ANV, bei dem eine prä-ischämische
Intervention nicht mehr möglich ist.
57
4 Diskussion
Unser Ziel war es daher, diesen theoretischen Ansatz in ein realitätsnahes Modell
umzuwandeln, das es ermöglicht, therapeutische Optionen in Hinblick auf spätere
klinische Relevanz zu analysieren. EPO wurde in der vorliegenden Arbeit daher
nicht zur Protektion eines ANV, sondern zur Behandlung eines bereits
bestehenden ANV eingesetzt.
Autor Spezies + Organ
EPO-Dosis Wann und wie lange EPO appliziert?
Effekt
Vesey et al., 2004
Ratte, Niere, I-R
5000 IE / kg KG
Einmalig prä Ischämie
Mitoserate im prox. & dist. Tubulus ↑, Apoptoserate ↓, Kreatinin ↓
Spandou et al., 2006
Ratte, Niere, I-R
500 IE /kg KG
Einmalig 45min prä Ischämie
Harnstoff ↓, Kreatinin ↓, Tubulusnekrose ↓, Apoptose ↓
Bahlmann et al., 2004
Ratte Niere, I-R
0,1 µg / kg KG, Darbopoietin s.c.
1x wöchentlich über 6 Wochen nach 5/6 Nephrektomie
Kreatinin ↓, RR ↓
Lee et al. 2005
Ratte, Niere, Ciclosporin A
100 IE /kg KG, rhEPO i.p.
3x wöchentlich, gleichzeitig mit CsA Gabe
CRP ↓, keine Verbesserung der Nierenfunktion
Sharples et al. 2004
Ratte, Niere, I-R
300 IE / kg KG, i.v.
Einmalig 30 min prä Ischämie oder 30 min post Ischämie
Kreatinin ↓, Nekrose ↓, Apoptose ↓
Kiris et al., 2007
Ratte, Niere, I-R
1000 IE/kg KG s.c.
Einmalig 5 min prä Ischämie
Nekrose ↓
Salahudeen et al., 2008
Ratten, Niere, Cisplatin
5000 IE/kg KG i.v. dreimalig
2d prä, während und 2d nach CP-Gabe
Kreatinin ↓
Nemoto et al., 2001
Ratten. Niere, I-R
500 IE/kg KG oder 3000 IE/kg KG
Einmalig gleichzeitig mit Ischämie
Hämatokrit ↑ Mortalität ↓
Tabelle 3: EPO-Gabe in verschiedenen Tier-Modellen
58
4 Diskussion
4.1 Keine signifikante Verbesserung der Retentionsparameter nach täglicher EPO-Gabe Als Zeichen des Funktionsverlusts der Niere steigen bei ANV die
Retentionsparameter im Blut an. In der vorliegenden Arbeit wurden deshalb
Kreatinin und Harnstoff im Rattenplasma bestimmt, jeweils mit und ohne EPO-
Applikation.
Harnstoff ist das Endprodukt des Aminosäurestoffwechsels und eine harnpflichtige
Substanz, die bei ANV retiniert wird und dann im Blut akkumuliert. Mit der
Bestimmung dieses Parameters kann man orientierende Aussagen über das
Ausmaß des ANVs treffen.
Kreatinin ist ebenfalls eine harnpflichtige Substanz und wird relativ konstant
glomerulär filtriert. Sinkt die GFR im ANV unter 50%, so kommt es zu einem
Anstieg des Kreatininwerts im Blut. Die Menge des ausgeschiedenen Kreatinins ist
außerdem abhängig von der Muskelmasse, körperlicher Aktivität und dem
Geschlecht, wird aber in der Klinik oft als Parameter zur Verlaufskontrolle
herangezogen (Hollmen, 2011). Weder für Kreatinin noch für Harnstoff ließ sich
durch eine EPO-Gabe eine positive Veränderung erzielen. Im Gegenteil; es zeigte
sich am 3. postoperativen Tag ein signifikanter Kreatinin-Anstieg nach EPO-Gabe
(p = 0,04). Auch eine tägliche EPO-Gabe führte nicht zu einer Verbesserung der
Retentionsparameter.
Da EPO die Apoptose von erythroiden Vorläuferzellen im Knochenmark hemmt,
wird es von peritubulären Fibroblasten der Niere in hypoxischen Situationen
sezerniert, um die Anzahl im Blut zirkulierender Erythrozyten zu erhöhen. EPO
führt dadurch zu einer Erhöhung des Hämatokrits, welcher somit auch ein
Indikator für die Effektivität der EPO-Applikation ist. In den durchgeführten
Versuchen wurde EPO am Tag der Operation verabreicht und der postoperative
Hämatokrit an den Tagen 1, 3, 5 und 7 ermittelt. Es konnte ein erhöhter Hämatokrit
im Vergleich zum Ausgangswert (Kontrollgruppe) als Zeichen einer erhöhten
Erythrozytenzahl nach EPO-Applikation beobachtet werden. Am 7. Tag nach EPO-
Gabe war der Unterschied zur Kontrollgruppe signifikant (p = 0,0027). Auch nach 3
Tagen täglicher EPO-Applikation war der Hämatokrit signifikant erhöht im
Gegensatz zur Kontrolle (p = 0,04).
59
4 Diskussion
In den meisten Arbeiten zu diesem Thema wurde EPO nur einmalig appliziert. In
unserer Versuchsanordnung konnte durch eine einmalige Gabe nur eine
Reduktion der renalen Retentionsparameter am 1. postoperativen Tag erreicht
werden, und nur eine mäßige oder sogar gar keine Verbesserung der funktionellen
Parameter erzielt werden. Da zudem das ANV nach einmaliger EPO-Gabe das
Maximum der Harnstoff- und Kreatinin-Werte auf den 3. Tag verschob und zu
einem prolongierten Verlauf des ANV führte, entschlossen wir uns zu einer
täglichen EPO-Gabe über 3d. Damit konnte sowohl für Kreatinin als auch für
Harnstoff eine Verringerung dieser Retentionsparameter erzielt werden. Lee et al.
(2008) applizierten Ratten mit Cisplatin-induziertem ANV ab dem 4. Tag nach ANV
Induktion bis zum 10. Tag täglich 100 IE/kg KG EPO. Am Tag 10 zeigte sich eine
signifikante Verringerung der Kreatininlevel im Serum sowie eine signifikante
Verbesserung der Kreatinin-Clearance im Vergleich zu einer non-EPO Gruppe.
Schlussfolgernd kann man sagen, dass eine wiederholte, tägliche EPO-
Applikation tendenziell einer einmaligen Gabe überlegen ist.
Wir beschränkten uns zunächst auf eine Untersuchung der Parameter Kreatinin
und Harnstoff (sowie Hämatokrit), da sie die größte Aussagekraft über den
tatsächlichen klinischen Verlauf und die Prognose besitzen. Dennoch wäre es
sicher interessant zu wissen, ob sich diese Verbesserung auch auf histologischer
Ebene verfolgen lässt, oder sich durch eine erhöhte und andauernde EPC-
Mobilisierung im Blut ausdrückt.
4.2 EPO erhöht die Anzahl physiologischer Tubuli Die histologische Auswertung wurde anhand von HE-gefärbten Präparaten
durchgeführt
Das größte Charakteristikum proximaler Tubuli ist ein Epithel mit vielen Microvilli,
die bei histologischer Betrachtung wie ein Bürstensaum erscheinen. Bei einem
ischämischen Trauma kommt es zu einem Verlust dieser funktionellen
Tubulusabschnitte.
In den Präparaten zeigte sich, dass bei ANV-Tiere, die EPO erhielten, signifikant
mehr Tubuli mit Bürstensaum detektiert werden konnten als bei ANV Tieren ohne
EPO-Applikation. Zwar war die Anzahl im Vergleich zu Kontrolltieren immer noch
stark verringert, dennoch kam es durch EPO zu einer erhöhten Anzahl von
60
4 Diskussion
morphologisch intakten Tubuli (p = 0,03) im Vergleich zu ANV-Nieren ohne EPO-
Behandlung.
Ein späteres Zeichen für die akute Tubulusnekrose (ATN) im ischämischen ANV ist
das Abschilfern avitaler Tubulusepithelzellen ins Lumen. Dieser Zelldetritus verlegt
das Lumen und kann zu einer mechanischen Obstruktion führen. In der
Untersuchtung zeigte sich keine signifikante Verringerung des intraluminalen
Zelldetritus nach EPO Gabe in den ANV-Nieren.
Als letztes Stadium der tubulären Schädigung kommt es durch den Verlust der
interzellulären Verbindungen zu einem ödematösen Anschwellen der Tubuli, die
mikroskopisch dann mit einem weiten Lumen imponieren. EPO verringerte zwar
die Anzahl der Tubuli mit weitem Lumen, allerdings nicht in signifikantem Ausmaß. Auch die Anzahl mononukleärer Zellen, welche ein Hinweis auf eine
inflammatorische Reaktion sein können, war nicht verringert.
Zusammengefasst scheint es durch EPO Gabe zu einer gering erhöhten
Wahrscheinlichkeit für das Antreffen morphologisch intakter Tubuli zu kommen.
Das Ausmaß der Korrelation zwischen verbesserter Morphologie und
verbessertem klinischen Outcome ist allerdings schwierig zu beurteilen.
4.3 Funktionelle Nierenparameter Durch EPO-Gabe konnte teilweise eine Verbesserung der funktionellen
Nierenparameter in der isoliert perfundierten Rattenniere erzielt werden. Der
renale Gefäßwiderstand verringerte sich annähernd auf Werte, die denen der
Kontrolltiere entsprachen. Auch die Perfusionsflussrate war unter EPO-Gabe
höher als ohne EPO. In Hinblick auf die Urin Albumin Exkretion konnte zwar an einigen Tagen eine
Verbesserung durch EPO erzielt werden, jedoch war keine konstante
Verbesserung zu erkennen.
Durch den Verlust der Autoregulationsmechanismen des glomerulären
Filtrationsapparats kommt es nach einem ischämischen Trauma zu einer
Verringerung der GFR und konsekutiv der Urinflussrate. Obwohl auch im
Glomerulum EPO-Rezeptoren vorhanden sind, lässt sich durch eine EPO-
Applikation keine Verbesserung erzielen.
61
4 Diskussion
Lediglich am Tag 1 und Tag 7 nach einmaliger EPO-Gabe waren sowohl die GFR
als auch die Urinflussrate im Vergleich zu den Tieren ohne EPO-Applikation im
ANV erhöht, was einer funktionellen Verbesserung entspricht. Leider ließ sich kein
signifikanter, kontinuierlicher Unterschied nachweisen.
Als weiterer Parameter für eine glomeruläre Schädigung wurde Albumin
untersucht. Albumin ist ein Makroprotein, das unter physiologischen Umständen
den glomerulären Filter nur in sehr geringem Ausmaß passieren kann. Erst wenn
es zu einer Schädigung des Glomerulums kommt lässt sich Albumin im Urin
detektieren. Die fraktionierte Albuminclearance und die Urin Albumin
Exkretionsrate sind somit Marker für das Ausmaß einer glomerulären Schädigung.
Allerdings muss man hinterfragen, ob die gefundenen Werte das wahre Ausmaß
der glomerulären Schädigung widerspiegeln, da es beim Modell der isoliert
perfundierten Niere aus noch nicht geklärten Gründen häufig zu einer erhöhten
Durchlässigkeit des Glomerulums kommt.
Unabhängig davon kam es durch EPO zu keiner Verbesserung der
Albuminexkretion.
Zusätzlich wurde der Effekt von EPO auf die fraktionierte Wasser- und
Natriumreabsorptionsrate im ANV untersucht. Durch einen sekundär-aktiven
Transport wird Natrium im Tubulus resorbiert, woraufhin Wasser passiv einströmt.
Die Natrium- und Wasserreabsorptionsraten sind somit Indikatoren für die
Funktionalität und Integrität der Tubuli, welche nach einem ischämischen Trauma
in ihrer Physiologie gestört sind. Doch auch hier kam es nicht zu einer
Verbesserung durch EPO.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es nicht zu einer signifikanten
Verbesserung der Nierenfunktion durch EPO kommt. Dies steht in Diskrepanz zu
vielen Arbeiten der aktuellen Forschung (de Souza et al., 2012; Caetano et al.,
2011). Ein Grund hierfür mag vor allem die niedrige Fallzahl sein (n = 1 – 7), die
sich aufgrund der vielen einzelnen Untersuchungstage ergab.
In der vorliegenden Arbeit konnte allerdings gezeigt werden, dass es durch EPO
zu einem Anstieg CD133- und CD34-positiver Zellen ins periphere Blut kommt.
62
4 Diskussion
Diese Zellen, genannt EPCs, können, wie in diversen Veröffentlichungen gezeigt
wurde, an einer Regeneration der Nierengefäße beteiligt sein (Ward et al., 2011).
In der vorliegenden Arbeit konnten in einer histologischen Begutachtung signifikant
mehr CD133-positive Gefäße in der EPO Gruppe im Gegensatz zur nicht EPO
Gruppe nachgewiesen werden.
4.4 Ausblick: Klinische Einsatzgebiete von EPO
Eine 2010 von Endre et al. veröffentlichte Doppelblind-Plazebo-Studie an 529 ICU-
Patienten zeigte, dass eine frühe Intervention (innerhalb von 6h nach
Diagnosestellung) mit EPO den Verlauf des ANVs nicht positiv beeinflussen kann.
Allerdings wurden zur Diagnose des ANV zum ersten Mal die Enzyme γ-Glutamyl
Transpeptidase sowie Alkaline Phosphatase herangezogen, welche nur einen
schwachen positiven prädiktiven Wert zeigten.
Die vorliegende Arbeit konnte jedoch eine Verbesserung der Retentionsparameter
nach täglicher EPO-Applikation aufzeigen, welche als Verlaufsparameter eine
große klinische Relevanz besitzen. Desweiteren fanden sich morphologische und
histologische Verbesserungen, die durch eine EPO Gabe initiiert wurden.
Ein weiteres Einsatzgebiet von EPO ist jedoch die präoperative Gabe bei
Eingriffen, die mit einer erhöhten Inzidenz von ANV einhergehen (z.B. abdominal-
aortale Eingriffe). Da EPO bereits zum Ausgleich intraoperativer Blutverluste
eingesetzt wird (Ulrich et al., 2010), liegt eine Erprobung hier nahe.
Bedenken sollte man jedoch die erhöhte Thrombosegefahr die mit einer EPO-
induzierten erhöhten Erythrozytenzahl einhergehen kann. Bennett et al. zeigten
2008, dass die Anwendung von EPO zum Ausgleich einer Chemotherapie-
induzierten Anämie bei Tumorpatienten eine erhöhte Thrombosegefahr mit
verschlechterter Prognose aufweist. Zusätzlich negativ in Betracht zu ziehen bei
Patienten mit malignen Erkrankungen ist das gefäßproliferative Potential von EPO.
In vitro kann EPO zu einer Neovaskularisierung und somit zu schnellerem
Wachstum eines Tumors führen (Szenajch et al., 2010).
Ein großes Problem stellt allerdings nicht nur die Therapie des ANV dar, sondern
auch dessen Diagnose. Im klinischen Alltag wird vor allem Kreatinin zur Diagnostik
63
4 Diskussion
64
herangezogen, da es günstig und einfach zu bestimmen ist. Dieser Wert steigt
jedoch erst 24-78h nach einem ischämischen Ereignis, sowie ab einer GFR von
unter 50% im peripheren Blut an (Hollmen, 2011). Bereits nach 6h kann es jedoch
zu einem irreparablen Schaden der Niere kommen (Johnson et a., 2006).
Für eine effektive Therapie des ANV ist es also auch von großer Bedeutung, dass
die Diagnosesicherung verbessert wird, indem sensible und klinisch relevante
Marker (d.h. günstig und zeitnah zu bestimmen) gefunden werden, oder deren
Bestimmung effizienter gestaltet wird. Ein vielversprechender Früh-Marker für die
akute Nierenschädigung ist das Neutrophil Gelatinase-assozierte Lipocalin
(NGAL). NGAL im Urin ist bei Patientin die ein ANV entwickeln, z.B. 2h nach
kardiopulmonalem Bypass erhöht; Kreatinin im Serum hingegen steigt erst 48h
nach der operativen Intervention an (Mishra et al., 2005).
Ziel der zukünftigen therapeutischen Bemühungen muss es sein, eine effektive
Behandlung des ANV zu finden, die den Verlauf und die Prognose der Erkrankung
verbessert. EPO hat dabei in der aktuellen Forschung verheißungsvolle
Aussichten. Da eine EPO Applikation vor allem in experimentellen Studien
renoprotektive Effekte bewiesen hat, sowie in Ermangelung geeigneter
therapeutischer Alternativen zur Behandlung des ANV, sind weitere klinische
Studien unabdingbar um das volle Potential von EPO ausschöpfen zu können.
5 Zusammenfassung
5 Zusammenfassung Das akute Nierenversagen (ANV) ist trotz Verbesserung der intensivmedizinischen
Möglichkeiten immer noch mit einer Mortalität von 50-80% behaftet. Vor allem
durch ein ischämisches Trauma kommt es zur akuten Tubulusnekrose und zum
Verlust der Nierenfunktion.
Reparaturvorgänge finden sowohl am Tubulusepithel als auch am Gefäßendothel
statt. Diese lokalen Regenerationsprozesse können u.a. durch Erythropoietin
(EPO) initiiert werden, dessen antiapoptotische und gefäßproliferative Wirkung
schon seit einigen Jahren bekannt ist und bereits in klinischen Studien für Herz
und ZNS bestätigt wurde.
EPO fördert die Mobilisierung von Stammzellen, den sog. Endothelialen
Progenitorzellen (EPC), aus dem Knochenmark. Diese EPC sind CD133- und
CD34-positiv und können sich im geschädigten Nierengewebe zu reifen
Gefäßendothelzellen differenzieren.
Ziel der Dissertation war es, die Wirkung von EPO in Hinblick auf funktionelle und
strukturelle Veränderungen im ANV zu untersuchen. Dafür wurde die
Nierenfunktion durch Bestimmung der renalen Retentionsparameter Kreatinin und
Harnstoff im Blut sowie verschiedene funktionelle Parameter im Modell der isoliert
perfundierten Niere analysiert. Zudem erfolgte eine durchflusszytometrische
Blutuntersuchung und eine histologische Betrachtung des Nierengewebes.
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die Gabe von EPO zum Auftreten von CD133-
und CD34-positiven EPC im peripheren Blut führt. Ebenso konnten CD133-
positive Gefäße in ischämisch geschädigten Nieren nach EPO-Applikation
nachgewiesen werden. Histologisch zeigte sich eine leichte Verbesserung der
akuten Tubulusnekrose durch EPO Applikation.
Funktionell konnten keine konstante, signifikante Verbesserung der tubulären und
glomerulären Funktion nach EPO-Applikation im ANV nachgewiesen werden.
Jedoch zeigte sich eine Verbesserung der renalen Retentionsparameter Kreatinin
und Harnstoff bei täglicher EPO-Gabe. Funktionell konnte unter EPO-Applikation
65
5 Zusammenfassung
66
ebenfalls eine Verbesserung des renalen Gefäßwiderstandes und der
Nierenperfusion demonstriert werden, so dass in Zusammenschau mit dem
Auftreten der EPC und den CD133-positiven Endothelien am ehesten von einem
pleiotropen Reparatureffekt durch EPO auf Ebene der Gefäße im ANV
ausgegangen werden kann.
In klinischen Studien ist es bisher nicht gelungen, den im Tiermodell gefundenen
renoprotektiven Effekt von EPO darzustellen. Hier besteht also weiterhin
Forschungsbedarf, um das volle Potential von EPO im ANV zu ergründen.
Tägliche EPO-Gaben scheinen hierbei für die Renoprotektion am
erfolgversprechendsten zu sein.
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Danksagung
An erster Stelle möchte ich mich bei meinem Doktorvater Prof. Dr. Jan Kramer
bedanken. Ohne deine Unterstützung und ständige Motivation würde ich jetzt noch
die Einleitung schreiben. Du bist der beste Doktorvater den ich mir hätte wünschen
können!
Desweiteren möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Jan Kramer, Herrn Prof. Dr. N.
Tautz, Herrn Prof. Dr. W. Jelkmann und Herrn Prof. Dr. H. Pagel für die Überlassung
des Themas und die Bereitstellung des Arbeitsplatzes bedanken. Bedanken möchte
ich mich auch für die fachliche Unterstützung und die großzügige Bereitstellung von
Literatur.
Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern des Instituts für Physiologie, Frau
Urszula Frackowski und Frau Ann-Katrin Hellberg-Schnieder, für ihre gute
Einarbeitung in das Thema und die immer währende Geduld bei all meinen Fragen.
Desweiteren möchte ich mich bei den Mitarbeitern der interdisziplinären
Arbeitsgruppe „Stammzellbiologie“ der Medizinischen Klinik I (Prof. Dr. Jan Kramer;
Direktor: Prof. Dr. H. Lehnert) und des Instituts für Virologie und Zellbiologie (Prof. Dr.
J. Rohwedel; Direktor: Prof. Dr. N. Tautz), Frau Barbara Andresen und Frau
Alexandra Tiedtke, für die freundliche Zusammenarbeit und stete Unterstützung
bedanken.
Außerdem danken möchte Herrn Dr. Ulrich Lindner, der mir die Welt der
Durchflusszytometrie erklärt hat.
An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meinem ehemaligen Biologielehrer Herrn
Bernd Luhmann bedanken, der mein Interesse für Naturwissenschaften geweckt hat.
Im nächsten Leben werde ich Evolutionsbiologin!
Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Schwester und meinen Eltern, die mich
immer bei allem unterstützt haben. Ohne euch wäre ich nie so weit gekommen!
Lebenslauf
Nachname: Enders-Comberg
Vorname: Sora Maria
Geburtsdatum: 26.07.1983 in Hagen
Schulausbildung
1990-1994 Grundschule in Hilden
1994-1996 Gymnasium in Hilden
1996-2003 Gymnasium in Dortmund, Abitur
2000-2001 Auslandsjahr, The Leys School, Cambridge, England
Hochschulstudium
2003-2010 Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität zu
Lübeck
2006 Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, Note „gut“
2010 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, Note „gut“
Praktisches Jahr: Innere Medizin, Sana Kliniken, Lübeck; PD Dr. Bahr
(2009) Gynäkologie, Universitätsklinikum Lübeck; Prof. Dr. Diedrich
Allgemein- und Viszeralchirurgie; Prof. Dr. Bruch
Unfallchirurgie; PD. Dr. Paech
76
77
Weiterbildung
2011 - 2012 Assistenzärztin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Sana Klinik Eutin
Seit 2013 Assistenzärztin, Gynäkologie und Geburtshilfe, St.-Johannes-
Hospital Dortmund
Wissenschaftliche Tätigkeit
06/2007-07/2008 Durchführung des experimentellen Teils der Promotionsarbeit
Veröffentlichungen
Poster
1. Kramer J, Lindner U, Enders-Comberg S, Meier M, Lehnert H, Steinhoff J,
Rohwedel J, Pagel H: Application of Epoetin alfa improves renal function
during acute ischemic renal failure in an animal model. 3rd Congress on
Regenerative Biology and Medicine, 3rd Congress of the German Society of
Stem Cell Research. Stuttgart, 09. – 11.10.2008
2. Kramer J, Lindner U, Enders-Comberg S, Meier M, Lehnert H, Steinhoff J,
Rohwedel J, Pagel H: Recruitment of endothelial progenitors by EPO
improves renal function durfin acute kidney injury in an animal model. 8th
International Luebeck Conference on the Pathophysiology and
Pharmacology of Erythropoietin and other hematopoietic Growth Factors.
Lübeck, 30.07. – 01.08.2009