Planung und Gestaltung von Verkehrsinfrastruktur als ... · Beispiel A7, Hamburg Stellingen: Pola,...
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Prof. Dr. Bremer II Universität Kassel. Integrierte Verkehrsplanung + Mobilitätsentwicklung. orange edge, Integrierte Stadt- und Verkehrsplanung _____ Ab jetzt nur noch besser
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Planung und Gestaltung von Verkehrsinfrastruktur als Entwicklungsbaustein der Stadt: Mobilität 2100
Fassung Ausdruck
Prof. Dr. Stefanie Anna Bremer
orange edge. Integrierte Stadt- und Verkehrsplanung
Universität Kassel. FB 06. Integrierte Verkehrsplanung + Neue Mobilität
Bildern und Urheberrechte liegen bei Prof Dr. Bremer (= orange edge oder Universität Kassel) Vortragsinhalte dürfen ohne Zustimmung auch nicht auszugsweise nicht weiter verwendet werden. Abbildungen, bei denen die Bildrechte nicht vorliegen, sind stark verzerrt („blurred“) dargestellt.
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Sorry, heute keine „Zukunftspornos“
Planung und Gestaltung von Verkehrsinfrastruktur als Entwicklungsbaustein der Stadt: Mobilität 2100
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Verkehrsvision der 1970er
Ohne Bildrechte
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Wirklichkeit 2009
2013: Autobahn in Shanghai. Bildrechte: Alexander Schmidt, Essen
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Kernfrage
Warum kann Verkehrsinfrastruktur nicht schön sein?
Nochmal: Wirklichkeit
Autobahn A40 Essen, Frillendorf, ca. 2009 - Bildrechte: orange edge
Gegenfrage, die häufig gestellt wird
Warum soll die schön sein? Das doch reiner Funktionsraum!
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Stufen der Aneignung: Bildauswertung „fotocommunity“
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Vom Alltag berichten
Natur im Alltag erfahren
Fahren als ästhetisches Erlebnis
Die Autobahn als neue Stadt- Landschaft entdecken
Wie nehmen Menschen in Deutschland eine Autobahn wahr?
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„Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.“ Imanuel Kant
S22, ehemalige Reichsautobahn „Berlinka“ Berlin - Königsberg
Brauchen Menschen wirklich schöne Autobahnen?
„Geschmack ist etwas, das durch Erfahrung, Übung und Vergleich erlernt wird.“ David Hume
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8 Blue Ridge Parkway
„Wer hat eigentlich bestimmt, dass Schönheit bei Verkehrsbauwerken unwichtig ist, wenn es doch zum (Wohl-)Sein des Menschen dazugehört?
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Beispiel A7, Hamburg Stellingen: Pola, Berlin
Städte können sich gemeinsam mit ihren Bürgern gegen Verkehrsschneisen wehren.
Sie fordern dann leider oft teuer Tunnelbauwerke. Beispiel Stadtmitte am Fluss, Saarbrücken Peter Latz
Städte können fordern, dass Planungsfehler nachträglich repariert werden.
Beispiel Garabit Highway Rest Area, Norwegen
Städte können die Zusammenarbeit von Ingenieuren und Gestalterinnen routinierten und Gestaltung mit touristischem Marketing verbinden.
Städte können sich mit baulichen Innovationen an Lärmschutzlösung beteiligen.
Beispiel Mittlerer Ring, München: „Wohnen am Ring“ Léon Wohlhage Wernik Architekten + Thomanek + Duquesnoy und Müller BBM GmbH
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Beispiel Wettbewerbsbeitrag IBA Wettbewerb Leusinger Fürstenhügel – orange edge u.a.
Städte können die Gestaltungsaufgaben formulieren.
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11 A40, Barcode: orange edge für Strassen.NRW
Beispiel: A40, Barcode: orange edge für Strassen.NRW
Städte können dafür sorgen, dass Lärmschutzwände sich in Stadträume integrieren und von Bewohnern und Bürgern akzeptiert und sogar geschätzt werden.
Städte können mit Verkehrsinfrastruktur beste Stadtentwicklung machen ! Beispiel LSW Brembo, Italien
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A43 Ruhrgebiet
Gestaltete Lärmschutzwand an der A43, Ruhrgebiet – Bildrechte orange edge
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A57 Krefeld. Material- und Farbmuster
Element Lärmschutzwand für A57 – Urheber- und Bildrechte orange edge, Schütte
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A57 Gestaltungsidee: Blicke in die Landschaft
Gestaltungskonzept für Lärmschutzwand A57 – Urheber- und Bildrechte orange edge
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Prototypen mit Farb- und Lichttests ... „Auch bei der Infrastrukturgestaltung zeigt sich das, was Produktdesigner wie Dieter Rams schon festgestellt haben: Gutes Design ist oft ganz simple. Die Umsetzung macht Spaß, weil es einfach geht.“ Stefanie Bremer
Gestaltungskonzept für Lärmschutzwand A57 – Urheber- und Bildrechte orange edge mit freundlicher Unterstützung der Schütte AG
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Grundidee: Verkehrsbeeinflussung durch LSW-Gestaltung (Verkehrssicherheit, Umweltschutz)
Gestaltungskonzept für Lärmschutzwand A57 – Urheber- und Bildrechte orange edge
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Straßenquerschnitt (Prinzipschnitt) Straßenquerschnitt (Prinzipschnitt)
Es gibt eine Vorder- und Rückseite einer Lärmschutzwand!
Gestaltungskonzept für Lärmschutzwand A57 – Urheber- und Bildrechte orange edge
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Gestaltung der „Resträume“ bzw. „Nicht-Orten“ an Autobahnen als Planungsaufgabe!
Gestaltungskonzept für Lärmschutzwand A57 – Urheber- und Bildrechte orange edge
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Auf dieser Konversionsfläche entsteht eins der größten Stadtentwicklungsgebiete der Stadt Mannheim: Blue Franklin
Einblick praktische Arbeit Straßenumbau B38 Mannheim
Umbaukonzept B 38 Mannheim – Urheber- und Bildrechte orange edge
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IV. AUSBLICK
Nachträglicher Lärmschutz Neue Fußgängerbrücke
Direkte Erschließung der neuen Baufelder
Neue Gebäude schaffen Stadteingang
Erhalt Kult-Imbiss
Einblick praktische Arbeit Straßenumbau B38 Mannheim
Umbaukonzept B 38 Mannheim – Urheber- und Bildrechte orange edge
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Ebenerdige Querungsmöglichkeit
Zusätzliche Abbiegemöglichkeiten an der LSA
Minimierung Unfallgefahr bei Rechtsabbiegeverkehr
Welche Rolle spielen smarte Technologien?
Einblick praktische Arbeit Straßenumbau B38 Mannheim
Umbaukonzept B 38 Mannheim – Urheber- und Bildrechte orange edge
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bewerben Vermeiden, verstecken
1900 1940 1980 2020
ignorieren, aussitzen
einbinden/ integrierten
inszenieren
Die Aufgaben einer guten Gestaltung werden durch die Situation vor Ort definiert. Das unterscheidet Gestaltung von sinnlosem Zierrat.
Grafik: orange edge – für BMVBS, 2012
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„Roads not merely lead to places. They are places.“
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> John Brinkerhoff Jackson
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Bei der Planung der Bauwerke wirken verschiedene Ebenen auf den Straßenbau- lastträger ein: Die EU, der Bund, die Länder, die Kommunen. Andere Träger (Kammern, Stiftungen oder Kontrollinstanzen (z.B. der Bundesrechnungshof) haben direkt oder indirekt einen Einfluss auf die Gestaltung der Infrastruktur
Neu Bundesautobahnamt 2018 !
Grafik: orange edge – für BMVBS, 2012
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BVWP Kosten-Nutzen Analyse Umwelt Risiko Abschätzung Städtebauliche Effekte Raumwirksamkeitsanalyse Politische Beratung
Vorplanung
Linienentwurf (1:5000 - 1:10.000)
ROV UVP Linienbestimmung
Bedarfsplan (BVWP) (1:50.000)
Planfeststel-lungsver- fahren Ausführung 1 2 3 4 5
?? Raumordnung
Landschaftspfle-gerischer Begleitplan
Landschaftspfle-gerischer Begleitplan (1:1.000) Genehmigungsent-wurf (1:500 - 1:1.000)
Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange
Ausführungs-planung
Feststellungs- entwurf (1:500 - 1:1.000)
Ausführungs-entwurf (1:100 - 1:1.000)
In einem mehrstufigen Verfahren wird eine Bundesfernstraße bestimmt, wobei eine Vielzahl von Studien erarbeitet und die Planung mit vielen Trägern abgestimmt wird.
Grafik: orange edge – für BMVBS, 2012
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Was sehen die beiden jungen Männer, das die junge Frau scheinbar weniger interessiert?
Gegenreaktion, die häufiger kommt
„Warum sollten wir Straßen schön gestalten? Anstatt Autobahnen
aufzuhübschen, sollte ihr lieber den Radverkehr fördern und den ÖV stärken!“ Also: Perspektivwechsel
Wirklichkeit ÖV
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Ist das eine einladende Gestaltung? Diese Art der Fahrzeuggestaltung erinnert mich an ein Krankenhaus oder ein Altenheim für Demenzkranke
ÖV-Wirklichkeit 2018
Straßenbahn in Köln – Bildrechte Sefanie Bremer
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28 Einsame Bushaltestelle im ländlichen Raum (Norddeutschland) Quelle: Internet: Ohne Bildrechte
Wer ist hier schon gerne „Beförderungsfall“ ?
ÖV-Wirklichkeit seit 1970
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FOLIEN!
Beispiel Switchh Point Berliner Tor. Als attraktives Werbebild
Luftbildaufnahme switchh Point Berliner Tor Hamburg, Quelle: Internet: Ohne Bildrechte
Internetbild (Werbung)
So sieht es aus, wenn die Stadt Hamburg mit dem HHV für das neue Mobilitätsangebot für die Kunden wirbt: Tolles Design mit kräftigem Farbasphalt. Vielfältige Angebot, kurze Weg. Alles direkt an einem Ort. Weckt Interesse und macht Lust.
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FOLIEN!
Realität Switchh Point Bahnhof Harburg
250 Meter, drei Ampeln
250 Meter, drei Treppen,
eine Straße
Luftbildaufnahme switchh PointHamburg-Harburg Quelle: Internet: Ergänzungen: orange edge - ohne Bildrechte
Wirklichkeit
Am Switchh Point in Harburg (Randgebiet der Stadt und oft außerhalb des medialen Interesses) sieht die schönen neue Mobilitätswelt nicht mehr so glänzend aus. Hier fehlt die kräftige CI-Farbe. Die neuen Mobilitätsangebote wurden- aus nachvollziehbar pragmatischen Gründen (Eigentumsverhältnisse u.ä.)- an unterschiedlichen Standorten verteilt und sind für die potenziellen Kunden nur über Umwege erreichbar.
Zugegeben, der Ort war schon vorher trostlos. Der switchh Point macht den für den Süderelbraum so wichtigen Verkehrsknotenpunkt leider nicht besser: Alles wirkt weiterhin trostlos, wenig einladend, unambitioniert. Richtig „bock“ auf Verkehrswende hat man an so einem Ort nicht.
Am Bahnhof Harburg kommen Fernbahn, Regionalbahn, Bus, Taxi, Switchh, Leihräder, carsharing, manchmal sogar „MOIA“, das neuste Tripsharingangebot von Volkswagen, zusammen. Der Bahnhof hat eine gute Auslastung. Trotzdem sieht er so aus, als ob ihn kein Planer wirklich haben möchte.
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Beispiel Mobilitätsstation Offenburg
Professionelle Werbeaufnahme der Mobilittässtation in Offenburg Quelle: Internet: Ohne Bildrechte
Auf dem Werbefoto kommt das gute Design ( Andre Stocker) der neuen Mobilitätsstation gut zur Geltung.
Das neue Mobilitätsangebot sieht einladend aus.
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Realität Mobilitätsstation Offenburg
Professionelle Werbeaufnahme der Mobilittässtation in Offenburg Quelle: Internet: Ohne Bildrechte
In Wirklichkeit steht die Station eher isoliert auf einer Verkehrsinsel und ist nicht gut zu erreichen. Die Station steht etwas verloren im Straßenraum und kann sich am Standort nicht als neues attraktives Angebot behaupten. Sie geht optisch unter.
Die Station wurde leider NICHT in einen städtebaulichen-verkehrsplanerischen Entwurf integriert. Sie verliert ihre Strahlkraft. Das ist schade: Gutes Design an einem „Unort“ ist kein wirklich starker Schritt in Richtung „Verkehrswende“..... Chance vertan.
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Prinzipien einer guten Straßenraumgestaltung In Anlehnung an Dieter Rams, 1970
Einleitung 00
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Gutes Streetdesign sorgt für Innovationen und Fortschritt.
1 Gutes Streetdesign fördert richtiges Verhalten.
2 Gutes Streetdesign ist ehrlich und nimmt die Menschen so,
wie sie sind.
3
Gutes Streetdesign denkt an jedes Detail.
6
Gutes Streetdesign unter-stützt die Nachhaltigkeit.
5
Gutes Streetdesign ist schlicht und schön.
7 Gutes Streetdesign ermög-licht jedem Akteur, seinenBeitrag zur Aufwertung/ Verbesserung zu leisten. 4
Das Handbuch bietet eine klare Kommunikationsbasis. Dadurch können Eigentümer, lokale Ak-teure und Stadtverwaltung sehr viel effizienter für eine positive Zukunft entlang der Heerstraße sorgen. Jeder weiß, in welche Richtung sich das Gebiet weiter-entwickeln könnte. Jeder weiß,
welche Regeln gemeinsam festge-legt wurden und welche Rolle er dabei übernehmen muss.
Gestaltungsprinzipien Dem Handbuch liegt ein weit gefasster Design-Begriff zugrun-de. In Anlehnung an Dieter Rams (1995), einem der bedeutends-
ten deutschen Industriedesigner, wurden für das Handbuch sieben Gestaltungsgrundsätze festgelegt, die beschreiben, wie Design als Schnittstellenthema aller Fach-disziplinen zu verstehen ist:
HB_Heer_Manual_Master 141117.indd 15 14.11.17 10:45
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Aufgaben der Verkehrsplanung = Aufgaben der Infrastrukturgestaltung
Sichere und leistungsfähige Straße Militär- und
wirtschafts-strategische Straße
Umweltverträgliche Straßen und Verkehrsvermeidung
Zum Stadtraum passende Straßen
Straßenmit Raum für alle Verkehrsteilnehmer
Intelligente Straßen
Nochmal: Gestaltung ist kein „Aufhübschen“, sondern eine Methode, um Planungsziele besser/ schneller/ einfacher/ effizienter zu erreichen. Kein Automobilhersteller „hübsch“ seine Fahrzeuge auf,
sondern nutzt gutes Design, um Fahrzeuge
besser/schneller/einfacher/effizienter verkaufen zu können.
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Stadt verantwortenPositionen zum Wesen unserer gebauten und gelebten Umwelt
Infrastruktur in der Landschaft. Eine baukulturelle Herausforderung
Dokumentation der Expertenwerkstatt „Infrastruktur in der Landschaft. Eine baukulturelle Herausforderung“ vom 21. Februar 2011 im Umspannwerk Ohlauer Straße, Berlin
Lesetipp