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Oscar Freyer Die Entwicklung der Regionalen Psychiatrie Budgets im deutschen Gesundheitssystem
Diese Arbeit entstand im Rahmen des Moduls 23 im Modellstudiengang Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Betreuung: Priv.-Doz. Dr. med. Anne Berghöfer, Prov.-Doz. Dr. rer.medic. Gesundheitsökonom Thomas Reinhold Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Projektbereich Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Luisenstraße 57, 10117 Berlin Wintersemester 2017/18 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text nur die männliche Form verwendet.
Oscar Freyer - Regionale Psychiatrie Budgets
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Abstract
Das Regionale Psychiatriebudget bietet als alternatives Finanzierungskonzept Leistungserbringern die
Möglichkeit, regionale Verantwortung zu übernehmen. In diesem Capitation-Modell orientiert sich die
Vergütung der Leistungserbringer an der Anzahl behandelter Personen in einem bestimmten Zeitraum und
nicht an definierten erbrachten Leistungen oder der Behandlungsdauer. Die pauschale Vergütung
ermöglicht es, das Budget frei einzusetzen und die Behandlung patientenzentrierter zu gestalten und
alternative Behandlungen einzusetzen. Ziel ist es, ein sektorübergreifendes System zu schaffen, in dem das
Motto „So viel stationäre Behandlung wie nötig, so wenig wie möglich“, gilt. Im Rahmen dieser
Literaturrecherche wurde ein aktueller Überblick über die Ausgestaltung der bestehenden Projekte des
Regionalen Psychiatriebudgets geschaffen.
Alle dreizehn zurzeit bestehenden Projekte des Regionalen Psychiatriebudgets haben gemeinsam, dass sich
das Budget pauschal an den behandelten Patienten pro Jahr orientiert. Als Richtgrößte dient dabei immer
die Patientenzahl des Jahres vor Projektbeginn. Ziel aller Projekte ist die Überwindung von Sektorgrenzen,
um eine patientenzentrierte Behandlung ambulant, teilstationär und stationär durchführen zu können,
ohne aus ökonomischen Gründen auf ein bestimmtes Behandlungssetting fokussiert zu sein. Die Mehrzahl
der Kliniken arbeitet dafür mit allen gesetzlichen Krankenkassen zusammen, an drei Projekten partizipieren
nur ein Teil der Kassen. Ein Großteil der beteiligten Klinken befindet sich in ländlichen Bereichen, in denen
die Klinik häufig der einzige psychiatrische Versorger ist. Inzwischen existieren jedoch auch einige Projekte
in größeren Städten. Jedes Projekt ist an seinen regionalen Raum angepasst und setzt eigene
Schwerpunkte, um die Probleme der Versorgung psychisch erkrankter Menschen der Region nachhaltig
lösen zu können. Dabei profitieren alle Beteiligten: Für Kassen und Kliniken ergibt sich eine Budget- und
Planungssicherheit, Kliniken können unabhängiger agieren und der Patient steht bei der Behandlung im
Mittelpunkt.
1. Einleitung
1.1 Status quo
Das Gesundheitswesen befindet sich stets im Spannungsfeld zwischen der ethischen Verantwortung für die
höchstmögliche Versorgungsqualität und den zur Finanzierung des Systems notwendigen ökonomischen
Zwängen. Seit der Abschaffung des Kostendeckungsprinzips 1992 und der Öffnung des Gesundheitssektors
für Privatinvestoren haben sich diese Zwänge noch verschärft. Viele Entscheidungen werden aus
ökonomischer Notwendigkeit heraus getroffen, der einzelne Patient verliert an Bedeutung [1].
Durch diese ökonomischen Zwänge haben festgelegte Vergütungssysteme stets einen Effekt auf die
Versorgung und verändern diese nachhaltig. So sorgen beispielsweise Vergütungsformen, in denen die
erbrachten Einzelleistungen aus einem Katalog abrechenbarer Leistungen als Berechnungsgrundlage
Oscar Freyer - Regionale Psychiatrie Budgets
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dienen, zu einer Maximierung der erbrachten Leistungen, ohne Qualität zu garantieren, während eine
Orientierung an der Behandlungsdauer, d.h. Vergütung der Behandlungstage ohne Obergrenze, zu längeren
Krankenhausaufenthalten und der Vollbelegung der Klinik führen [2].
In der somatischen Medizin besteht seit 2003 ein Abrechnungssystem auf Basis sogenannter Diagnosis
Related Groups (DRG). In diesem werden Patienten anhand ihrer Hauptdiagnose, den erbrachten
Behandlungsleistungen (Operationen, etc.), Nebendiagnosen, Ressourcenverbrauch und demografischen
Daten einer diagnosebezogenen Fallgruppe zugeordnet [3]. Folgen dieses Systems war die Verkürzung der
Liegedauer, jedoch kam es parallel auch zu einer Ausweitung der Fallzahlen [2].
Für die Psychiatrie ist eine solche fallbezogene Pauschalierung nicht geeignet, da die Kostenrelevanz einer
psychiatrischen Erkrankung nicht nur aus der Diagnose, sondern vor allem auch aus Schweregrad und
Kontext bestimmt wird. Festgelegte Verweildauern sind durch Unterschiede zwischen den
Behandlungssettings und -verläufen nicht zielführend. Durch ein System der Vergütung auf Basis von
Fallpauschalen werden diese de facto vorgegeben [4].
Dennoch entschied sich das Bundesministerium für Gesundheit im Jahre 2013, ein ähnliches, für die
Psychiatrie angepasstes Modell einzuführen. Dieses Pauschalierende Entgeltsystem für Psychiatrie und
Psychotherapie (kurz PEPP) stellt eine Mischung aus fallbezogener Pauschalierung und Tagessätzen dar.
Patienten werden anhand von Diagnose, Behandlungssetting und demografischen Merkmalen einer PEPP-
Kategorie zugeordnet, aus der sich eine Bewertungsrelation ergibt. Mit steigender Verweildauer sinkt diese
sukzessive ab. Dieser Relativwert wird dann mit einem jährlich festgelegten, diagnoseunabhängigen
Basisentgeltwert und der Behandlungsdauer multipliziert, woraus sich die Vergütung des Falls ergibt [5, 6].
Viele Fachverbände kritisieren dieses Abrechnungssystem, da sich negative Steuerungsanreize für die
Versorgung ergeben können. So könnten Patienten, die im Rahmen des PEPP stärker vergütet werden,
Patienten vorgezogen werden, die weniger stark vergütet werden. Durch die starke Staffelung der Entgelte
könnte es auch zu verfrühten Entlassungen kommen. Auch zementiert das PEPP-System die Grenze
zwischen ambulantem und stationären Bereich, da die Erlöse für stationäre Patienten höher ausfallen, als
für Patienten in ambulanten Behandlungssettings. [7]. Ab 2018 werden jedoch auch stationsäquivalente
Behandlungen beachtet [5]. Wie sich dies auf die Abrechnungspraxis auswirkt, muss noch evaluiert werden.
1.2 Modellprojekte
Alternativ zu diesem Standartverfahren können Leistungsbringer seit 2012 im Rahmen des §64b SGB V
Alternativmodelle in sogenannten Modellprojekten austesten, um die Versorgung psychiatrischer Patienten
zu verbessern oder die obengenannten Sektorgrenzen zu überwinden. Inzwischen bestehen 19
Modellprojekte, von denen 13 dem Regionalen Psychiatriebudget zuzuordnen sind [8].
Es bestand jedoch auch schon vorher die Möglichkeit, durch individuelle Absprachen alternative Modelle zu
verwirklichen. Initiiert durch das Klinikum Itzehoe und die Landeskrankenhausgesellschaft Schleswig-
Oscar Freyer - Regionale Psychiatrie Budgets
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Holstein startete im Jahre 2003 im Kreis Steinburg das Regionale Psychiatriebudget als Blaupause eines
Modellprojektes schlechthin [2].
1.3 Das Regionale Psychiatriebudget
Beim Regionalen Psychiatriebudget handelt es sich um ein Capitation-Modell, in dem nicht das Erbringen
einzelner Leistungen oder die Behandlung in definierten Strukturen als Berechnungsgrundlage der
Vergütung dienen. Stattdessen orientiert sich die Vergütung pauschal an den behandelten Personen einer
Region innerhalb eines definierten Zeitraumes, meist pro Jahr. Der Leistungserbringer übernimmt so ohne
Vorgabe des Behandlungssettings oder der durchzuführenden Leistungen die Gestaltung der Versorgung,
aber auch die Verantwortung für den Behandlungserfolg der Patienten in der definierten Region [9].
Dies bietet dem Leistungserbringer einen größeren Spielraum in der Gestaltung der Behandlung, es steht
nicht mehr die vorher aus ökonomischen Zwängen nötige stationäre Behandlung im Vordergrund.
Stattdessen können Patienten vermehrt in alternativen Behandlungssettings behandelt werden und auch
der Wechsel zwischen diesen wird vereinfacht. Die Behandlung kann so effektiver am Patienten
ausgerichtet werden, da die in der klassischen Vergütung nicht ausreichend abgebildeten Prozesse im
Regionalen Psychiatriebudget ausreichend finanziert werden. Ziel ist eine mittel- bis langfristige
Gesundheitsförderung der gesamten Region. Die Patienten sollten so kurz wie möglich, da lange
Liegedauern nicht extra vergütet werden und für bestimmte Patienten nachteilig sein können, und so lange
wie nötig, da eine baldige Wiederaufnahme die gesamte Behandlung verteuert und nicht extra vergütet
wird, behandelt und das Behandlungssetting auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden [2].
Die positiven Erfahrungen in Steinburg führten zu einer schnellen Umsetzung in strukturähnlichen Gebieten
in Schleswig-Holstein: Rendsburg (2006), Dithmarschen (2008), Herzogtum-Lauenburg (2008) und
Nordfriesland (2009). Auch der Kreis Nordhausen in Thüringen führte 2009 ein Regionales
Psychiatriebudget ein [2]. Mit Inkrafttreten des §64 SGB V im Jahre 2012 begannen auch Regionen, die sich
strukturell von Steinburg teilweise stark unterscheiden, Modellprojekte des Regionalen Psychiatriebudgets
zu erproben [8].
1.4 Zielsetzung der Arbeit
Im Rahmen dieser Literaturrecherche soll ein Überblick über die aktuellen Regionalen Psychiatriebudgets
geschaffen und Details zu Vertragsumfang und -gestaltung, beteiligten Akteuren und Umfang der
regionalen Versorgung herausgearbeitet werden.
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2. Methodik
Diese Arbeit wurde gemäß der „Satzung der Charité zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ verfasst.
2.1 Suchstrategie
Zur Beantwortung der Leitfrage wurde im Dezember 2017 und Januar 2018 eine Literaturrecherche
durchgeführt. Eine Recherche in der Literaturdatenbank Medline erwies sich als nicht zielführend, da
spezifische gesundheitsökonomische Themen, die einzelne deutsche Kliniken betreffen, dort nicht gelistet
sind.
Stattdessen wurde für einen Überblick über die Thematik zunächst auf die Vorträge und Publikationen des
Netzwerks „Steuerungs- und Anreizsysteme für eine moderne psychiatrische Versorgung“ unter der Leitung
von Prof. Arno Deister zurückgegriffen. Für spezifische Ergebnisse zu einzelnen Kliniken wurden mehrere
Internetsuchen durchgeführt, in denen die Stichworte „Modellprojekt“ oder „Regionales
Psychiatriebudget“ mit dem Kliniknamen oder dem Landkreis kombiniert wurden. Dies förderte neben
wissenschaftlichen Begleitevaluationen einiger Kliniken, Qualitätsberichte, Pressemeldungen, Vorträge,
Zeitungsartikel lokaler Verlage und Publikationen in Fachzeitschriften zutage. Für
Hintergrundinformationen zum deutschen Gesundheitssystem und der Finanzierungssysteme wurde das
Buch „Regionale Verantwortung übernehmen“ von Prof. Arno Deister und Dr. Bettina Wilms verwendet
und eine Suche im Online-Archiv des Deutschen Ärzteblatts durchgeführt. Diese Ergebnisse wurden durch
die offiziellen Publikationen des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus GmbH zum DRG- und PEPP-
System komplettiert. Für die Strukturdaten der Landkreise und die Bettenzahlen der beteiligten Kliniken
wurde auf Daten des Statistischen Bundesamtes, auf die Krankenhauspläne der beteiligten Bundesländer
und auf die Qualitätsberichte der Kliniken zurückgegriffen.
2.2 Ein- und Ausschlusskriterien
Aus der großen Menge an Ergebnissen wurden solche entfernt, die Doppelungen enthielten oder deren
Informationsgehalt unzureichend war. Auch veraltete Ergebnisse, die einen nicht mehr aktuellen Stand der
Entwicklung darstellten und Vortragsfolien, die ohne den mündlichen Vortrag nicht nachzuvollziehen
waren, wurden aussortiert.
Neben den hauptsächlich deutschsprachigen Quellen wurden auch englischsprachige Quellen
berücksichtigt.
Oscar Freyer - Regionale Psychiatrie Budgets
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3. Ergebnisse
3.1 Suchergebnisse
Durch die Recherche konnten insgesamt 95 Veröffentlichungen gefunden werden. Diese
Veröffentlichungen stammen aus verschiedenen Quellen und wurden gelesen, ausgewertet und anhand
der oben genannten Kriterien sortiert. Von den 95 Informationen konnten so 49 aussortiert werden
(Abbildung 1). Beachtet wurden hauptsächlich Vorträge, Publikationen, Pressemeldungen und
Qualitätsberichte der Kliniken.
Abbildung 1: Auswahl der Suchergebnisse
3.2 Hauptergebnisse
Zurzeit bestehen in Deutschland 13 Projekte des Regionalen Psychiatriebudgets, von denen fünf in
Schleswig- Holstein angesiedelt sind. Die restlichen acht Projekte sind über Deutschland verteilt, wobei
meist eine Umsetzung in Regionen mit geringer Einwohnerzahl und –dichte erfolgt. Beachtet man die
historische Entwicklung, so wird erkennbar, dass Regionale Psychiatriebudgets zunächst in Schleswig-
Holstein (Ausnahme Nordhausen in Thüringen) umgesetzt wurden. Erst mit Beschluss des §64 SGB V im
Jahre 2012, der die Einführung von Modellprojekten in der Psychiatrie vereinheitlichte, entstanden sie auch
in anderen, meist strukturähnlichen Bereichen. Daneben existieren bisher fünf gescheiterte Projekte, die
eine dauerhafte Umsetzung nach Testphasen nicht realisieren konnten.
Von den 13 Projekten arbeiten zehn mit allen gesetzlichen Krankenkassen als Vertragspartner zusammen,
einige beziehen darüber hinaus auch private Krankenkassen mit ein. Die restlichen drei Projekte arbeiten
jeweils mit einer Auswahl von Kassen (Abbildung 2). In allen Projekten einigten sich die Vertragspartner auf
eine Patientenzahl, die der Leistungserbringer pro Jahr behandeln muss. Als Orientierungsgröße dienten
Oscar Freyer - Regionale Psychiatrie Budgets
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dabei stets die Patientenzahlen aus dem Jahr vor Start des Projektes. Die Kliniken erhalten dafür ein
pauschales Budget, das unabhängig von spezifischen Leistungen eingesetzt werden kann. Von dieser
Budgetfindung ist die Budgetrealisierung (die tatsächliche Abrechnung) abzugrenzen, die seit 2015 in allen
Projekten anhand des PEPP-Katalogs vorgenommen wird [8].
Grün: Regionale Psychiatriebudgets mit allen Kassen als Vertragspartner
Orange: Regionale Psychiatriebudgets mit einer Auswahl von Kassen als Vertragspartner
Rot: gescheiterte Projekte
Abbildung 2: Räumliche Zuordnung der Modellprojekte des Regionalen Psychiatrie Budgets
Das pauschale Budget wird in allen Projekten dazu eingesetzt, Grenzen zwischen den unterschiedlichen
Behandlungssettings abzubauen und den Wechsel zu vereinfachen. Ambulante, teilstationäre und
stationäre Versorgung sollen zusammenwachsen, um dem Patienten eine auf ihn zugeschnittene
Behandlung zu ermöglichen [9]. Da die Leistungserbringer mit dem Wechsel zu einem Regionalen
Psychiatriebudget regionale Verantwortung für die Versorgung psychiatrisch erkrankter Menschen
übernehmen, gibt es teilweise starke individuelle Unterschiede zwischen den Projekten. Die Ausgestaltung
der Behandlung ist auf die Probleme der Region angepasst und bildet beispielsweise die räumliche Struktur
und die Ausgangsbedingungen der Klinik, aber auch spezifische Patientenkollektive ab. Im Folgenden
werden nun die einzelnen Projekte nach individuellen Besonderheiten untersucht und die Umsetzungen
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der sektorübergreifenden Behandlung dargestellt. Zunächst werden solche Projekte, die mit allen
gesetzlichen Kassen zusammenarbeiten, chronologisch besprochen. Darauf folgen ebenfalls chronologisch
die Projekte, die nicht mit allen Kassen zusammenarbeiten. Die dazugehörigen Daten sind in Tabelle 1
aufgelistet.
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Tabelle 1: Aktuell bestehende Modellprojekte des Regionalen Psychiatriebudgets mit Struktur- und Klinikdaten (modifiziert und verändert nach B. Wilms [8])
*Kinder- und Jugendpsychiatrie, ** ehemaliger Kreis Chemnitzer Land [10], *** Friedrichshain-Kreuzberg 13.942, Spandau 2.593, Reinickendorf 2.909, Tempelhof-Schöneberg 6.499, Neukölln 7.301, Marzan-
Hellersdorf 4.243, **** Bonn 2260, Kreis Rhein-Siegen 517, Wesseling 1539, Die Strukturdaten basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes [11, 12]
Die Klinikdaten entstammen den Krankenhausplänen der jeweiligen Bundesländer [13, 14, 15, 16, 17, 18] und Daten der Krankenhäuser [19, 20]
Landkreis Klinik Kostenträger RPB seit Laufzeit bis Einwohner Einwohnerdichte (Einwohner pro km2)
Behandlungskapazität Behandlungskapazität in der KJP*
Kreis Steinburg Klinikum Itzehoe alle 2003 31.12.2020 131.457 124 Stationär: 60 Tagesklinik: 75
ohne
Kreis Rendsburg-Eckernförde imland Klinik Rendsburg
alle 2006 31.12.2020 270.378 124 Stationär: 110 Tagesklinik: 34
ohne
Kreis Dithmarschen West-Küsten-Klinikum alle 2008 31.12.2020 132.917 93 Stationär: 87 Tagesklinik: 30
ohne
Kreis Herzogtum-Lauenburg Johanniter Krankenhaus Geesthacht
alle 2008 31.12.2020 192.999 153 Stationär: 51 Tagesklinik: 43
ohne
Kreis Nordfriesland Fachkliniken Nordfriesland gGmbH
alle 2009 31.12.2020 163.960 79 Stationär: 109 Tagesklinik: 72
ohne
Kreis Nordhausen Südharz-Krankenhaus Nordhausen
alle 2009 31.12.2021 85.355 120 Stationär: 65 Tagesklinik: 10
Stationär: 46 Tagesklinik: 8
Stadt Zwickau Heinrich-Braun-Klinikum
alle 2013 31.12.2020 91.123 888 Stationär: 77 Tagesklinik: 21
Stationär: 24 Tagesklinik: 15
Stadt Glauchau und Umgebung** Rudolf Virchow Klinikum Glauchau
alle 2013 31.12.2020 119.232 355 Stationär: 70 Tagesklinik: 40
ohne
Kreisfreie Stadt Hamm St. Marien-Hospital alle 2014 31.12.2021 179.397 792 Stationär: 96 Tagesklinik: 32
ohne
Kreis Lüneburg, Kreis Harburg Psychiatrischen Klinik Lüneburg
AOK Niedersachsen (30% der Versicherten)
2014 9.4.2022 428.841 167 Stationär: 232 Tagesklinik: 71
ohne
Berlin Vivantes-Kliniken DAK (8,5% der Versicherten)
2016 31.12.2023 1.726.588 4778*** Stationär: 1031 Tagesklinik: 414
Stationär: 72 Tagesklinik: 68
Kreisfreie Stadt Bonn, Kreis Rhein-Siegen, Stadt Wesseling, Stadt Euskirchen (nur KJP)
LVR-Klink Bonn TK, Barmer, DAK (40% der Versicherten)
2016 30.9.2024 960.648 722**** Stationär: 528 Tagesklinik: 109
Stationär: 50 Tagesklinik: 30
Kreis Heidenheim Klinikum Heidenheim alle 2017 31.12.2023 130.527 208 Stationär: 68 Tagesklinik: 14
ohne
3.3 Ausgestaltung der Projekte
Steinburg
Die Idee des Regionalen Psychiatriebudgets stammt aus den 90er Jahren und wurde als Reaktion auf die
Psychiatrie-Personalverordnung, die zwar eine wichtige Basis der Finanzierung psychiatrischer Versorgung
bot, die Steigerung von Behandlungsaufwand und –kosten jedoch nicht abbildete, postuliert. Die erste
Umsetzung erfolge 2003 auf Bemühen des Klinikum Itzehoe durch Prof. Arno Deister und der
Landeskrankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein im Kreis Steinburg. Im ländlich geprägten Landkreis mit
geringer Einwohnerzahl und Dichte ist das Klinikum Itzehoe die einzige psychiatrische Klinik und
vorgesehener Pflichtversorger der Region. Das Modellprojekt wurde 2003 auf Basis des § 26 Abs. 2 der
Bundespflegesatzverordnung mit allen Kassen begonnen. Das Klinikum übernimmt seitdem die
Gewährleistung der Behandlung aller psychiatrischer Patienten, die Voraussetzungen zur Behandlung in
einer Institutsambulanz erfüllen, die von Vertragsärzten überwiesen oder als Notfall aufgenommen
werden. Als Zielgröße der zu behandelnden Patienten wurden, abgeleitet aus den Zahlen des Jahres 2002,
1.349 Patienten, mit einer Schwankungsbreite von ± 6 %, vereinbart. 2013 wurde das Regionale
Psychiatriebudget wie alle vor 2013 gestarteten ähnlichen Projekte in ein Modellprojekt auf Basis des § 64b
SGB V überführt [2, 21].
Schwerpunkt der psychiatrischen Behandlung in Itzehoe ist die flexible Behandlung in unterschiedlichen
Settings. Um dies zu gewährleisten, erfolgt die Aufnahme der Patienten durch einen Facharzt, der
gemeinsam mit den Patienten das beste Setting auswählt. Dabei sind stationäre, teilstationäre oder
ambulante Behandlungen sowie Mischformen, beispielsweise nachtklinische Angebote, möglich. Nach der
Auswahl des Settings wird dem Patienten ein auf bestimmte Diagnosen spezialisiertes Behandlungsteam
zugewiesen, welches den Patienten in allen Settings betreut. Dadurch wird eine Behandlungskontinuität
erreicht, um eine engere Beziehung zum Patienten zu ermöglichen und Behandlungsabbrüche zu
vermeiden. Bei stationären Aufenthalten sind auch Entlassungen auf Probe möglich. Durch die weiten
Wege erwies sich die Möglichkeit von Home Treatment zunächst als schwierig, seit 2014 können Patienten
endlich auch im häuslichen Umfeld behandelt werden. Das dafür zuständige Team besteht aus einer Ärztin,
einer Sozialpädagogin und Pflegekräften. Zum stärkeren Einbeziehen des Patientenumfeldes sind auch
Angebote wie Familientherapie möglich. Wie geplant ergab sich in den Jahren nach der Einführung des
Regionalen Psychiatriebudgets eine starke Abnahme der Verweildauer von initial 21 Tagen auf 12 Tage
(Stand 2014). In der Folge konnten die Bettenzahlen um 17,6% reduziert und die teilstationären
Kapazitäten verdoppelt werden [2, 22, 23].
Nachdem sich durch die wissenschaftliche Begleitevaluation in Steinburg positive Effekte auf
Kostenstabilität und Verbesserung des Funktionsniveaus der Patienten gezeigt haben [24] und Dank der in
Schleswig-Holstein positiven Grundstimmung des Gesundheitsministeriums und der Kostenträger starteten
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weitere Kliniken in strukturähnlichen Gebieten Projekte des Regionalen Psychiatriebudgets. Diese waren
dem Vorbild Steinburg recht ähnlich, jedoch auf die jeweilige Ausgangslage angepasst.
Rendsburg
Das erste Nachfolgeprojekt startete 2006 im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die dort ansässige imland Klinik
Rendsburg ist für die psychiatrische Versorgung des gesamten Kreises zuständig und arbeitet mit allen
gesetzlichen Kassen als Vertragspartner zusammen.
Auch in Rendsburg erfolgt die Aufnahme durch Fachärzte, die die Patienten einem Behandlungssetting
zuordnen. Statt durch Behandlungsteams wird die Behandlungskontinuität durch teilstationäre Behandlung
schon auf der Station sichergestellt. Auch Home Treatment unter Einbeziehung des Patientenumfeldes ist
möglich. Durch die initial schon sehr niedrige Bettenmessziffer kam es nach Einführung des Regionalen
Psychiatriebudgets nicht zu einer Verringerung der Bettenzahl. Dennoch wurde die Kapazität der
Tagesklinik um 25% erhöht und zwei zusätzliche psychiatrische Institutsambulanzen geschaffen [25, 26].
Dithmarschen
Wurde Dithmarschen wegen der strukturellen Ähnlichkeit zu Steinburg in wissenschaftlichen Evaluationen
zunächst als Vergleichsregion verwendet, wurde auch dort 2008 ein Modellprojekt des Regionalen
Psychiatriebudgets gestartet. Dabei wurde mit allen gesetzlichen Krankenkassen als Vertragspartner eine
Zielgröße von 2000 Patienten definiert, für die eine pauschale Vergütung von 8 Millionen Euro pro Jahr zur
Verfügung steht. Davon fließen 600.000 Euro in die Zusammenarbeit mit Brücke e.V., einer
sozialpsychiatrischen Beratungsstelle.
Schwerpunkt des Projektes in Dithmarschen ist die Einführung von alternativen Behandlungskonzepten, die
im herkömmlichen System nicht vergütet werden. Bisher wurden unter anderem Angebote wie die
progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, eine Backgruppe, eine Gärtnerei und ein Streichelzoo
etabliert. Zur Normalisierung des Umfeldes werden darüber hinaus tagesklinische und vollstationäre
Patienten vermischt. Zur Vermeidung von Hospitalisierung ist auch Home Treatment im Umfeld des
Patienten möglich. Nach Einführung kam es zu einer Reduktion der Bettenkapazität und der stationären
Liegedauer von 20,6 Tagen (2007) auf 14,6 Tage (2012) [27].
Herzogtum-Lauenburg
Auch für das 2008 im Landkreis Herzogtum-Lauenburg initiierte Projekt des Regionalen Psychiatriebudgets
wurden alle gesetzlichen Kassen als Vertragspartner gewonnen. Die Zielgröße der zu behandelnden
Patienten pro Jahr sind 2200 Patienten, für diese stehen pauschal 7 Millionen Euro zur freien Verfügung.
Schwerpunk ist Home Treatment durch mobile Krisen-Interventions-Teams, die den Patienten in seinem
Umfeld aufsuchen und bereits vor der stationären Aufnahme und nach geplanten Frühentlassungen die
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weitere Behandlung sicherstellen. Jedes Team besteht aus Ärzten, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern,
Psychologen, Pflegekräften und Genesungshelfern und ist für einen Bereich mit 30.000-60.000 Bürgern
zuständig. Die initial schon geringe Bettenzahl von 51 Betten soll auf 20 gesenkt werden, während die
Kapazitäten der Tagesklinik von 43 auf 82 gesteigert werden soll [28, 29].
Nordfriesland
Der Landkreis Nordfriesland hebt sich durch eine deutlich niedrigere Einwohnerdichte von 79
Einwohnern/km2 von allen anderen Regionen mit Regionalen Psychiatriebudgets ab. Dennoch wurde 2009
in Zusammenarbeit zwischen den Fachkliniken Nordfriesland gGmbH (inzwischen DIAKO Nordfriesland) und
allen gesetzlichen Krankenkassen ein Modellprojekt des Regionalen Psychiatriebudgets gestartet. Zielgröße
war eine Patientenzahl von 2558 ± 6 % pro Jahr. Die beteiligte Klinik war die erste Fachklinik, in der ein
Regionales Psychiatriebudget verwirklich wurde.
Ziel des Projekts ist es, die zentrierte stationäre Versorgung aufzulösen und stattdessen eine große Menge
von Angeboten über den gesamten Landkreis zu streuen, um so möglichst nah am Patienten arbeiten zu
können, ohne ihn aus seinen bekannten Strukturen herauszunehmen. Dazu wurde zunächst die stationäre
Bettenzahl reduziert und in der Folge die Kapazitäten der Tageskliniken an vier Standorten auf insgesamt 72
Plätze erhöht. Darüber hinaus ist die Behandlung in drei Psychiatrischen Institutsambulanzen möglich [30,
31].
Nordhausen
2009 startete in Nordhausen das erste Regionale Psychiatriebudget außerhalb von Schleswig-Holstein. Die
Ausgangslage der Klinik entsprach ungefähr der Klinik Itzehoe. Auch die Struktur ist ähnlich ländlich
geprägt. In Nordhausen wurde mit allen gesetzlichen Krankenkassen als Vertragspartner die Behandlung
von 1319 ± 6 % Patienten als Zielgröße vereinbart. Auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde hier das
erste Mal in das Regionale Psychiatriebudget miteinbezogen.
Schwerpunkt sind ähnlich wie in Steinburg settingübergreifende Behandlungsteams, die den Patienten auch
im Home Treatment versorgen. Diese bestehen aus Psychiatern, Pflegefachkräften, Psychologen und
Sozialarbeitern und bieten eine langfristige Behandlungskontinuität. Nach Einführung des Regionalen
Psychiatriebudgets wurde die stationäre Kapazität um 25% auf 51 Betten reduziert. Gleichzeitig wurde die
tagesklinische Behandlungskapazität um das 2,7-Fache gesteigert [2, 32].
Zwickau
Nach der Neureglung zur Einführung von Modellvorhaben durch den §64b SGB V begann eine zweite Welle
der Verbreitung, zunächst 2014 in Zwickau und Glauchau. Das Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau
übernimmt jedoch nur die regionale Verantwortung für die Stadt Zwickau selbst, nicht für den gesamten
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dazugehörigen Landkreis. Die Zusammenarbeit erfolgte zunächst mit allen gesetzlichen Krankenkassen, seit
September 2014 sind auch Privatversicherte miteingeschlossen. Das Regionale Psychiatriebudget gilt auch
für die Kinder- und Jugendpsychiatrie, hierfür erstreckt sich die Verantwortung jedoch auf die
Gesamtpopulation des Landkreises Zwickau.
Schwerpunkt der Behandlung sind Case-Manager, die die Behandlung der Patienten über alle Settings
hinweg als Bezugsperson begleitet. Um auch das Umfeld des Patienten mit einzubeziehen, sind Home
Treatment und vor allem in der Kinder- und Jugendpsychiatrie neue Therapieformen wie zum Beispiel die
Multifamilientherapie möglich [33, 34].
Glauchau
Die Einführung des Regionalen Psychiatriebudgets im Rudolf Virchow Klinikum Glauchau begann ebenfalls
2014. Auch hier konnten alle gesetzlichen Krankenkassen als Vertragspartner gewonnen werden, die
Zielgröße sind ca. 1850 Patienten im Jahr. Die Klinik übernimmt die Verantwortung für den gesamten
nördlichen Bereich des Landkreises Zwickau (ehemals Landkreis Chemnitzer Land), der vor allem ländlich
geprägt ist.
Ziel der Behandlung ist die engere Verzahnung von stationärer Behandlung mit tagesklinischen und
ambulanten Angeboten. Dazu wurde zunächst auf jeder Station ein tagesklinischer Bereich geschaffen, ein
aktiveres Entlassungsmanagement eingeführt und wöchentliche Konferenzen für Behandelnde aller
Behandlungssettings eingeführt. Die Behandlung ist durch Home Treatment Teams, bestehend aus
Ergotherapeuten, Pflegekräften, Mitarbeitern des Sozialdienstes, Ärzten und Psychologen auch im Umfeld
des Patienten möglich. Durch die Umstrukturierungsmaßnahmen konnte die durchschnittliche
Verweildauer von 17,8 Tage (2012) auf 14,5 Tage (2016) gesenkt werden, während die Fallzahlen stabil
blieben. Die Zahl der Hausbesuche nahm im gleichen Zeitraum von 318 (2012) auf 1457 (2016) stark zu
[10].
Hamm
Ebenfalls seit 2014 wird im St. Marien-Hospital Hamm unter dem Namen „Integrative Psychiatrie Hamm“
ein Modellprojekt des Regionalen Psychiatriebudgets erprobt. Vertragspartner sind neben allen
gesetzlichen auch die privaten Krankenkassen, mit denen Versorgung von ca. 3.300 Patienten als Zielgröße
vereinbart wurde.
Schwerpunkt der „Integrativen Psychiatrie“ ist die Garantie einer Behandlungskontinuität durch
settingübergreifende Case-Manager, entweder ein Arzt oder Psychotherapeut, die das multiprofessionelle
Behandlungsteam aus Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Spezialtherapeuten und Pflegekräften
koordinieren. Diese übernehmen auch die stationsersetzende Behandlung des Home Treatment. Ziel ist die
Vermeidung von Behandlungsabbrüchen. Nach frühen Entlassungen können die Patienten weiterhin
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ambulante Therapieangebote nutzen oder Home Treatment in Anspruch nehmen. Nach Beginn des
Projektes kam es zu einer leichten Reduktion der Behandlungstage. Eine Studie der Universität
Witten/Herdecke soll die Effektivität des neuen Systems wissenschaftlich überprüfen [35, 36].
Heidenheim
Das jüngste Projekt startete zu Beginn des Jahres 2017 als erstes Projekt in Baden-Württemberg im Kreis
Heidenheim. Trotz des anfänglichen Wiederstands der AOK Ostwürttemberg konnten alle Kassen als
Vertragspartner gewonnen werden. Das Klinikum Heidenheim übernimmt die Verantwortung für den
gesamten, ländlich geprägten Landkreis.
Schwerpunkte des Projektes sind Home Treatment als stationsersetzende Behandlung und eine Stärkung
der Institutsambulanzen. Auch Peer-Support durch ehemaligen Patienten und Kontakt zu Betreuern über
soziale Medien wird angeboten. Die Effektivität der Institutsambulanzen wird durch gezielte
Einzelleistungsabrechnung evaluiert [37, 38].
Die drei folgenden Projekte des Regionalen Psychiatriebudgets arbeiten nicht mit allen gesetzlichen
Krankenkassen zusammen. Daher ist in diesen Kliniken ein zweigleisiges Vorgehen notwendig, in dem der
Großteil der Patienten im normalen System verbleibt, während eine Minderheit des Patientenkollektivs in
den durch das Regionale Psychiatriebudget möglichen Strukturen behandelt wird. Dabei kommt es
zwangsläufig zu Parallelstrukturen, die sich unter anderem am fehlenden Abbau stationärer Kapazitäten
erkennen lassen.
Lüneburg/Harburg
Das erste Projekt dieser Art wurde 2014 in den Kreisen Lüneburg und Harburg in Zusammenarbeit der
Psychiatrische Klinik Lüneburg mit der AOK, die ca. 1/3 der Patienten versichert, gestartet. Auch diese
beiden Kreise sind ländlich geprägt, es besteht jedoch eine enge Nachbarschaft zu Hamburg. Die beteiligte
Klinik ist nicht der einzige Versorger vor Ort. Das Krankenhaus Ginsterhof besitzt ebenfalls eine kleine
psychiatrische Abteilung und ist nicht Teil des Regionalen Psychiatriebudgets.
Neben dem Abbau von Sektorgrenzen und der Flexibilisierung der Behandlung stehen sogenannte
Drehtürpatienten im Mittelpunkt. Diese Patienten kommen im Abstand von wenigen Jahren für eine
stationäre Behandlung in die Klinik, verlieren nach jeder Behandlungsepisode allerdings den Kontakt, bis
der zunehmende Leidensdruck zu einem neuen Aufenthalt führt. Durch Home Treatment soll der Kontakt
zu dieser Patientengruppe gehalten werden und der Behandlungserfolg dauerhaft gesichert sein. Um eine
Entwurzelung zu vermeiden, werden Patienten recht schnell aus der stationären Behandlung entlassen und
dann unter Einbeziehung des Umfeldes zuhause weiterversorgt [39, 40, 41].
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Berlin
Durch das Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH in Berlin wird das Regionale Psychiatriebudget das
erste Mal in einer Großstadt erprobt. Diese bietet einerseits die Möglichkeit, durch kürzere Wege Home
Treatment vereinfacht durchzuführen, jedoch besteht durch das zahlreiche Angebot psychiatrischer
Kliniken auch ein hoher „Konkurrenzdruck“, da Patienten die Klinik einfach wechseln können, was zu
Kostenverlagerungen und -anstieg führen würde. Als Pflichtversorger für sechs Bezirke besitzen die
Vivantes-Kliniken eine große Behandlungskapazität, das Projekt wird zunächst nur an zwei Standorten,
Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg, erprobt. Die Entscheidung über die Umsetzung in den anderen
Kliniken erfolgt 2018. Vertragspartner ist die DAK, die aber nur 8,5% der stationär behandelten Patienten
versichert. Auch die Kinder-und Jugendpsychiatrie ist Teil des Regionalen Psychiatriebudgets.
Der Schwerpunkt der innovativen Versorgung liegt auf Home Treatment, um Patienten auch außerhalb der
Klinik im häuslichen Umfeld durch sogenannte FlexiTeams, bestehend aus einem Facharzt, einem
Psychologen, einem Ergotherapeuten und einem Genesungsbegleiter, betreuen zu können. Die Teams
gelten im Krisenfall auch als Ansprechpartner. Daneben wird durch den Abbau von Sektorgrenzen die
Möglichkeit geschaffen, flexibler mit stationären Aufenthalten umgehen zu können. Patienten können auch
nach der Entlassung weiter an ambulanten Angeboten teilnehmen. Bisher konnte ca. 1/6 der bei der DAK
Versicherten mit Home Treatment behandelt werden [19, 42].
Bonn
In Bonn startete im Oktober 2016 ein Regionales Psychiatriebudget unter dem Namen DynaLIVE
(Dynamische lebensnahe integrative Versorgung). Als Vertragspartner konnten die TK, die Barmer
Ersatzkasse, die DAK und die KKH gewonnen werden, die ca. 40% der Patienten versichern. Als Budgetbasis
wurde die Behandlung von 5600 Patienten mit einem Gesamtbudget von 28 Millionen Euro vereinbart.
Auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist im Projekt mit einbezogen. Die Budgetrealisierung erfolgt dabei
teilweise durch PEPP, stationsersetzende Leistungen werden gesondert abgerechnet.
Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Behandlungsqualität. Dafür sollen Patienten sektorübergreifend
von einem Behandlungsteam behandelt werden. Außerdem wurden Case-Manager eingeführt, die als
Behandlungsverantwortliche direkter Ansprechpartner des Patienten sind und gemeinsam mit dem
Patienten über das richtige Setting entscheiden. Während des Aufenthalts sind auch stationsersetzende
Behandlung durch ambulante Angebote oder Home Treatment möglich [43, 44].
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4. Diskussion
4.1. Zusammenfassung der Hauptergebnisse
Das Regionale Psychiatriebudget bietet als Finanzierungskonzept die Möglichkeit, psychiatrische
Behandlung unabhängig von Leistungskatalogen und zementierten Sektorgrenzen zu gestalten. Die
beteiligten Leistungserbringer schließen dazu einen Vertrag mit einzelnen oder mehreren Krankenkassen,
in dem die Behandlung einer definierten Patientenzahl in einem bestimmten Zeitraum als Grundlage für
das Budget dient.
Jede Klinik kann das Budget dabei frei einsetzen und durch alternative Behandlungskonzepte und das
Zusammenwachsen von Ambulanz, Tagesklinik und Station die Sektorgrenzen der Versorgung überwinden
und Verantwortung für die Gesundheit der Region übernehmen.
4.2. Stärken und Limitationen
Die größte Limitation dieser Arbeit liegt sicherlich an der sehr hohen Variabilität der Quellenqualität der
einzelnen Projekte. Bisweilen war die Quellenlage unzureichend. Durch fehlenden Einblick in
Vertragsdetails konnten nur begrenzt belastbare Budgetzahlen gefunden werden. Diese wurden in der
Arbeit benannt, die Aktualität ist allerdings nicht immer gegeben. Durch gezielte Interviews mit
Verantwortlichen auf Klinikseite oder dem Auswerten von nicht öffentlichen Verträgen könnte dort noch
mehr herausgefunden werden.
Auch das häufige Zurückgreifen auf Vortragsfolien, ohne die Vorträge selbst gehört zu haben, stellt eine
Limitation dar. Die Informationen auf den Folien waren nicht immer ausreichend, wurden jedoch, wenn
möglich, durch andere Quellen nachvollzogen.
Es konnte auch wenig auf wissenschaftliche Evaluationen zurückgegriffen werden, da nur fünf der dreizehn
Projekte teilweise extern, teilweise intern durch eine wissenschaftliche Evaluation begleitet wurden. Bei
den bereits seit recht langer Zeit bestehenden Projekten war die Datenlage darüber hinaus recht alt und
womöglich schon überholt. Die durch §65 SGB V vorgeschriebene Evaluation aller Modellprojekte nach
§64b SGB V, die durch das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) Dresden, durch die
Universität Magdeburg und durch das Wissenschaftliche Institut für Gesundheitsökonomie und
Gesundheitssystemforschung (WIG2) umgesetzt wird, könnte sich als nicht ausreichend herausstellen, da
hauptsächlich Routinedaten der Krankenkassen ausgewertet werden [45]. Einige Projekte sind deshalb im
Begriff, weiterführende Evaluationen durchzuführen, in denen auch „weiche“ Parameter wie
Krankheitsverlauf der Patienten berücksichtigt werden.
Zunächst wurde nur auf Publikationen zurückgegriffen, die im Kielwasser des Netzwerkes „Steuerungs- und
Anreizsysteme für eine moderne psychiatrische Versorgung“ erschienen sind. Dieses Netzwerk ist ein
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Zusammenschluss von Ärzten, die für die Änderung der Finanzierung der Psychiatrie hin zu einem
Capitation-Modell plädieren.
An diesem Punkt liegt jedoch auch die größte Stärke der Arbeit. Da weder das Institut für Sozialmedizin,
Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, die Betreuerin Frau Berghöfer, noch der Autor der Arbeit Teil
des Netzwerkes sind, bietet diese Arbeit eine Außenperspektive auf die Thematik. Um diese Neutralität
abzubilden, wurden die Quellen, wenn möglich durch externe Beobachtungen und Standpunkte der
Kostenträger komplettiert.
4.3. Barrieren
Trotz positiver Effekte auf Kostenstabilität, Verbesserung des Funktionsniveaus der Patienten und einer
geringeren Belastung der Angestellten verläuft die Verbreitung der Regionalen Psychiatriebudgets
schleppend [27, 24]. Mögliche Ursache ist die starke Polarisierung des Gesundheitswesens mit vielen
Akteuren, die jeweils unterschiedliche, teils diametrale Interessen verfolgen (Abb. 3). Auch hängt die
Initiierung eines Modellprojektes vom Bemühen einzelner Protagonisten ab, die zu Etablierung viel
Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Abbildung 3: Akteure im Gesundheitswesen
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Mögliche Hürden sind die Krankenhauspläne der Länder, die eine bestimmte stationäre Kapazität
verlangen, jedoch häufig stationsäquivalente Behandlungen gar nicht abbilden. Eine Ausnahme bildet hier
insbesondere Schleswig-Holstein [13]. Auf der Kostenträgerseite sind mögliche Probleme das Fehlen von
Evaluationen oder das fehlende Vertrauen in die bisher erfolgten. Durch die Übernahme des Home
Treatment in das Regelfinanzierungsmodell fällt auch die Notwendigkeit von Modellprojekten zur
Erprobung solcher innovativer ambulanter Versorgungangebote weg [46]. Außerdem führt die Konkurrenz
der gesetzlichen Krankenkassen untereinander bei einigen Kassen zur Sorge, Konkurrenten wegen einer
geringeren Krankheitsschwere der eigenen Versicherten durch pauschale Kopfbeträge mitzufinanzieren.
Auch die internen Strukturen der Kliniken müssen sich an das neue Konzept anpassen. Es kommt zu einer
deutlichen Flexibilisierung der Mitarbeiter, die Abläufe und vor allem die Abrechnung müssen angepasst
werden. Insbesondere bei Fachkliniken besteht die Angst, durch fehlende Einnahmen aus der Somatik die
Liquidität zu gefährden [31]. Nicht zuletzt könnte es durch mangelnde Qualität auch zu
Kostenverlagerungen in den komplementären Bereich kommen, indem niedergelassene Ärzte und
alternative Angebote häufiger konsultiert werden.
4.3. Schlussfolgerungen
Durch die regionale Verankerung der Projekte besteht zwischen den Projektausgestaltungen eine hohe
Heterogenität. Die grundlegende Philosophie des Abbaus von Sektorgrenzen wird deswegen auf
unterschiedliche Art und Weise umgesetzt. Im ländlichen Raum konnten wissenschaftliche Evaluationen ein
Vorteil der Regionalen Psychiatriebudgets gegenüber der Standartversorgung zeigen. Von Vorteil für die
Umsetzung sind eine geringe Einwohnerzahl, die Zusammenarbeit mit allen Krankenkassen und die
„Monopolstellung“ der Klinik. Der Erfolg eines solchen Projektes im großstädtischen Bereich ist noch nicht
wirklich abschätzbar, die Erfahrungen der Vivantes-Kliniken könnten dort Aufklärung verschaffen. Für die
Zukunft ist eine vor allem auf Qualitätsmerkmale bezogene Evaluation obligat. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt
sich jedoch sagen, dass für alle an einem Regionalen Psychiatriebudget Beteiligten Vorteile bestehen. Die
Kliniken und die Krankenkasse profitieren von der Budgetsicherheit, die dauerhaft steigende Kosten in der
Behandlung verhindert und eine flexiblere Gestaltung der Behandlung ermöglicht. Von dieser profitiert
neben den Patienten auch das Klinikpersonal.
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