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OrthoAktiv GmbH Augsburger Str. 9 86157 Augsburg Tel.: +49(0) 821-22 81 90 10Fax: +49(0) 821-22 81 90 20eMail: [email protected] Internet: www.orthoaktiv.de
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Vorteile: Pyrocarbon-Kopf
Anatomisches Design / Halswinkel 15 °
Modulares System / optimale Anpassung durch verschiedene Größen
Kopf: S / M / L
Hals: S / M / L / XL = 48 Möglichkeiten
Schaft: S / M / L / XL
Spreizschaftsystem
Zementfreie Implantation
Gute Osteointegration durch Titan
Indikationen: Komplexe Radiuskopffrakturen
Posttraumatische Ellenbogeninstabilität
Humeroradiale und proximale Radioulnararthrose
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Inhalt
OP-Vorbereitung: 4 Schaftgrößen
4 Halsgrößen
3 Kopfgrößen
48 Kombinationsmöglichkeiten
Röntgenschablonen als Vorbereitungshilfe
Patientenlagerung Rückenlage
Arm in Extension auf Lagerungstisch
Anlegen einer Blutsperre
Unterarm proniert
Ellenbogen in ca. 45° - 90° Flexion
Inhalt OP-Technik I. Zugang
II. Radiuskopfresektion
III. Implantatauswahl
IV. Implantation Pass- und definitive Prothese
V. Entfernen der Prothese (bei Bedarf)
VI. Wundverschluss
VII. Nachbehandlung
VIII. Physiotherapie
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I. Zugang:
1. Inzision (ca. 8 cm) beginnend über dem lateralen Epicondy-
lus bis hin zum Processus styloideus.
2. Freilegung des Extensorenmuskelstranges.
3. Palpation des Radiuskopfes – Handgelenk in maximaler
Extension entspannt die Muskeln.
4. Teilung bzw. Verlagerung des Extensorenmuskelstranges;
auf den Nervus interosseus am distalen Inzisionsende achten.
5. Spaltung des Ligamentum anulare und seitliche Fixation.
6. Entfernen von osteochondralen Fragmenten – Spülung des
Gelenkes.
7. Zugangserweiterung bei Bedarf durch Freipräparieren des
knöchernen Strecksehenansatzes (ca. 1 cm).
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II. Radiuskopfresektion:
1. Die angelegte Sägelehre beschreibt einen 15 ° Valgus Win-
kel des Radiusverlaufes zum proximalen Handgelenkspalt
in Pronation.
2. Die Positionierung der Sägelehre ist korrekt, wenn die
distale Spitze in Pronation mittig zwischen Daumen und
Zeigefinger liegt.
3. Osteotomie des Radiuskopfes mit oszillierender Säge in
90 ° zur Radius-Längsachse – der Unterarm ist proniert.
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III. Auswahl der Kopfgröße:
1. Die Implantatgröße orientiert sich an der Größe des rese-
zierten Radiuskopfes.
2. Eine kleinere Größe ist im Zweifelsfall zu bevorzugen um
die Wiederherstellung des Ligamentum anulare sicherzu-
stellen und Druckbelastung auf die Humeruscondyle sowie
ulnare Gelenkfläche zu reduzieren.
IV. Implantation der Prothese:
1. Präparation des Radius-Schaftes
a) die Raspeln sind farblich auf die Schäfte der Passpro-
thesen abgestimmt.
2. Implantation der Passprothese
a) Der ausgewählte Probeschaft wird mit dem zugehö-
rigen Schraubinstrument eingebracht und später
wieder entfernt (bitte nicht zu fest anschrauben).
b) Der Probeschaft sollte leicht einzuführen sein, da der
endgültige Prothesenschaft später in Dübeltechnik
verspreizt wird.
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MM
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3. Auswahl der Halsgröße
a) Die vorher bestimmte Kopfgröße auf die Messlehre
aufstecken; die 4 Schenkel der Lehre nach und nach
ausklappen und bei eingesetztem Probeschaft ins Ge-
lenk einführen, bis die optimale Halslänge gefunden
ist (auf der Rückseite des Schenkels ablesbar).
b) Die Kongruenz der Humero- / ulnaren Gelenkfläche
während der Messung kontrollieren.
4. Endgültige Auswahl der Prothesengröße
a) Zusammenstecken der ausgewählten Probekompo-
nenten (Hals- und Kopf).
b) Einsetzen in den Probeschaft (s. Absatz „Wichtig“).
c) Bei zu strammen Kontakt zwischen Passprothese und
Humeruscondyle sollte der Radius nachreseziert
werden.
Wichtig:
Winkel-Ausrichtung der Kopf- / Halskomponente (gleiche Vor-
gehensweise für definitive Komponenten):
• Die Orientierungslehre in das Loch des Halses einste-
cken und durch seitliches Schwenken die Kopf-/Hals-
komponente korrekt ausrichten.
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d) Der Unterarm befindet sich in Pronation. Grobe Aus-
richtung des Halses durch Drehen, bis das eingravier-
te „L“ (für lateral) seitlich sichtbar ist.
e) Feinjustierung
Die optimale Ausrichtung des Halses ist erreicht,
wenn die Orientierungslehre in 90 ° senkrecht
zur Fingerspalte zwischen Daumen und Zeige-
finger steht.
Nach erfolgter Ausrichtung kann das Instrument
auch zum Einschlagen des Halses verwendet
werden. Hierzu genügt ein leichter Schlag auf
den Silikonteil des Griffes.
Eine Röntgenkontrolle zeigt die korrekte Pass-
form von Hals und Schaft, die richtige Lage und
Funktionalität der Prothese.
5. Entfernen der Passprothese und Einsetzen der definitiven
Prothese
• Die Komponenten der endgültigen Prothese werden
mit Hilfe der Farbmarkierungen bestimmt.
a) Entfernen der Passprothese
Hals und Kopf werden zusammen mit dem Ein-
/Ausschlaginstrument aus dem Schaft entfernt.
Der Schaft wird mit dem zugehörigen Schraub-
instrument - eventuell durch einen zusätzlichen
Hammerschlag - entfernt.
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b) Implantation des Prothesenschaftes
Der definitive Prothesenschaft wird mit dem In-
bus-Schraubendreher eingesetzt und wie ein
Dübel im Radiusschaft verankert. Der über den
Schraubendreher aufgesteckte Schafthalter ver-
hindert eine Rotation des Prothesenschaftes
während dem Eindrehen der Spreizschraube.
Die Schraube befindet sich bereits im Prothe-
senschaft.
Schraube mindestens bis zum Erreichen der
grünen Markierung und maximal bis zum Ver-
schwinden der 2. roten Markierung am Schrau-
bendreher eindrehen. Schraube vorsichtig an-
ziehen, um Schaftfrakturen zu verhindern.
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c) Zusammensetzen von Kopf und Hals
Die endgültig ausgewählten Komponenten Hals
und Kopf werden in die spezielle Hand-
Schraubzwinge eingesetzt; der Hals mit der Hal-
teklammer fixiert und vorsichtig bis max. zur
Stop-Markierung zusammengepresst (s. Abb.).
d) Einsetzen der Kopf- / Halskomponente in den Schaft
Das Implantat mit dem Kopf voran in das Ge-
lenk einbringen und dann den Hals in den
Schaft einführen.
Winkel-Ausrichtung der Kopf-/Hals-
Komponente wie unter Absatz „Wichtig“
(S. 7-8) beschrieben.
V. Entfernen der Prothese (nur bei Bedarf):
1. Der Hals kann mit dem Ein-/Ausschlaginstrument durch
vorsichtige Hammerschläge in entgegengesetzter Richtung
entfernt werden.
2. Mit dem Schraubendreher die Spreizschraube im Schaft
lösen. Die Schaft-Spreizung geht aufgrund der Elastizität
des Materials in seine Ausgangsposition zurück.
3. Mit dem aufgesetzten Schafthalter wird die Rotation des
Prothesenschaftes bei Lösen der Spreizschraube verhindert.
Falls nötig, kann der Schaft durch einen vorsichtigen
Schlag mit dem Hammer gelockert werden.
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VI. Wundverschluß:
1. Naht des Ligamentum anulare
2. Muskelnaht; eventuell einlegen einer Drainage
3. Hautnaht
VII. Nachbehandlung:
• Ruhigstellung in einer Oberarmschiene (Orthese oder Gips)
VIII. Physiotherapie:
• Bei präoperativer Stabilität kann mit der Mobilisation des
Patienten am zweiten, postoperativen Tag begonnen wer-
den. Der Bewegungsumfang ist freigegeben.
• Fehlende Stabilität präoperativ erfordert Ruhigstellung in
einer Oberarmschiene für ca. 21 Tage; mit vorsichtiger Be-
übung in Flexion und Extension kann am 7. Tag begonnen
werden.
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Prä-Operative Röntgenbilder
Post-Operative Röntgenbilder
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Instrumentarium – Set
Passprothesen
Messlehre
Orientierungslehre
Distraktor
Inbusschraubendreher
Messlehre
Sägelehre
Sterilbox Sicherungsklammer Sterilbox
Raspeln
Schraubendreher
Schraubzwinge
Schafthalter