Oder Die soziale Bedeutung der Musik Die soziale Bedeutung der Musik Ein Referat von Franz Zinser.
Transcript of Oder Die soziale Bedeutung der Musik Die soziale Bedeutung der Musik Ein Referat von Franz Zinser.
oder oder
Die soziale Bedeutung Die soziale Bedeutung der Musikder Musik
Ein Referat von Franz ZinserEin Referat von Franz Zinser
1.1. Die Kinder des Monsieur MathieuDie Kinder des Monsieur Mathieu
2.2. Rhythm is it! Rhythm is it!
3.3. Aussage der FilmeAussage der Filme
4.4. KritikKritik
5.5. Theodor W. AdornoTheodor W. Adorno
1. Die Kinder des Monsieur 1. Die Kinder des Monsieur MathieuMathieu
Die Kinder des Monsieur Mathieu
• Lehrer gründet Chor in einer Schule für schwererziehbare Kinder
• Die Prügeleien nehmen ab und die schulischen Leistungen verbessern sich
• „Chor-Boom“ in Frankreich
Vertrauen in die Kraft der MusikVertrauen in die Kraft der Musik
Der Spiegel:"Wer sich von den singenden Rotznasen und Engelsgesichtern nicht rühren lässt, hat kein Herz.“
Kulturweltspiegel
„Zauberhaft, bewegend, unglaublich rührend, so wunderbarund herzerwärmend. „Zum Weinen schön“
2. Rhythm is it!2. Rhythm is it!
Rhythm is it!
• Projekt der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Roystone Maldoom
• Kinder aus den untersten sozialen Schichten sollen Ballet tanzen
• Ziel: Auftritt vor 3000 Zuschauern
• Film zeigt, wie Tanz und Musik die Kinder aufrichtet, resozialisiert und ihnen Perspektiven eröffnet
Maldoom:„Dieser Junge kann in seinem
Leben alles Erreichen was er will“
Welt am Sonntag:„Der Film sollte an jeder deutschen
Schule gezeigt werden, in jeder Lehrerausbildung und in jedem Unternehmen, in dem es darum geht, Mitarbeiter zu motivieren.“
Die Zeit:„Und wir wünschen uns, […] dass
der Film 'Rhythm is it!' Pflicht in
allen Schulen wird." Internet
3. Aussage der Filme3. Aussage der Filme
Aussage der Filme
Unterschied in der Methodik
Die Kinder d. M. Die Kinder d. M. MathieuMathieu
•Musik baut Druck abMusik baut Druck ab
lockere, lockere, sensible,freie sensible,freie AthmosphäreAthmosphäre
Rhythm is it!Rhythm is it!
•Musik baut Druck auf Musik baut Druck auf
Disziplin, Disziplin, WillensstärkeWillensstärke
Musik als „Weichspüler“ Musik als „Hartmacher“
„Musik soll sowohl die unbequeme normative Instanz sein, an der sich jeder aufrichten kann als auch die angenehm lindernde Salbe gegen den großen Krisenschmerz“
Die Wirtschaft ist hingerissen…
• BMW zeigt „Rhythm is it“ seinen Managern
(Stichwort: Motivation)
• RWE zeit ihn auf ihrem Ressorttreffen Personal
(Thema: Berufsbildung/Personalentwicklung)
• Deutsche Bank führt ihn während der Jahreshauptversammlung vor
Musik als Alternative zu klassischen Motivationsmethoden
…trotzdem stagnieren die Ausgaben
• Die Euphorie baut sich in einer Phase auf, in der es um die allgemeine Wertschätzung der Musik gar nicht gut steht
Ausgaben (Grundmittel) der öffentlichen Haushalte für Theater Ausgaben (Grundmittel) der öffentlichen Haushalte für Theater und Musik nach Aufgabenbereichen in Mio. EURund Musik nach Aufgabenbereichen in Mio. EUR
2500
2600
2700
2800
2900
3000
3100
3200
1995 1999 2000 2001 2002 2003
Ausgaben
© Statistisches Bundesamt Deutschland 2005
• Musikunterricht an den Schule wird Vernachlässigt
• Zuschüsse für Jugendmusikschulen werden gekürzt
Studien belegen: Schüler sind friedliebender, wenn sie Musikunterricht erhalten
4. Kritik4. Kritik
Kritik • Filme zeigen keine Aussteiger und Misserfolge
• Musik wird als Wunder- und Allheilmittel präsentiert
• Die große Begeisterung zeigt auch, wie schwach das Bewusstsein für die (Klassische-) Musik inzwischen ausgeprägt ist.
• Musik wird ausschließlich für ihren Nutzen gelobt
Pädagogisierung der MusikPädagogisierung der Musik
• Filme behandeln die Wirkung der Musik Filme behandeln die Wirkung der Musik auf die „Unterschichtauf die „Unterschicht“
Nutzt die aktuelle gesellschaftliche Situation aus und stellt Musik als Mittel gegen den sozialen Verfall dar
Bedeutung der Kunst für Soziales
Musik wird nicht mehr als Musik wird nicht mehr als gesamtgesellschaftlichegesamtgesellschaftliche Perspektive verhandelt Perspektive verhandelt
Nur für EinzelneNur für Einzelne
• Das selbe gilt auch für Sponsoren. Anstatt die Allgemeinheit zu fördert unterstützt die Wirtschaft einzelne kleine Projekte wie „Rhythm is it“.
Nach der Popularisierung folgt Nach der Popularisierung folgt jetzt die Pädagogisierungjetzt die Pädagogisierung
Anfang der neunziger Jahre wird die klassische Musik von einer „Popularisierungswelle“ überrollt
– Werbespots haben klassische Musik im Hintergrund– Klassik-Open-Air-Konzerte, etc.
„Ziel:“ Durch das Abbauen von Schwellenängsten der Klassik neue Durch das Abbauen von Schwellenängsten der Klassik neue Hörergruppen erschließenHörergruppen erschließen
Anstrengungen entpuppten sich als Marketingstrategie der Industrie
Folgt jetzt die Pädagogisierung?
• MusikpädagogikboomMusikpädagogikboom• Großes Angebot an Workshops, Schnupperveranstaltungen und Großes Angebot an Workshops, Schnupperveranstaltungen und
Klassik-für-Kinder-ProduktenKlassik-für-Kinder-Produkten
Der große Zuspruch und die Motivation der Teilnehmer scheinen den Anspruch dieser Projekte zu rechtfertigen
Fördern sie wirklich ein Fördern sie wirklich ein nachhaltiges Verständnis für nachhaltiges Verständnis für
Kunst und Kultur?Kunst und Kultur?
Marketinginteressen, Imagebildung, Eventgeklingel ?!!
5. Theodor W. Adorno
Theodor W. Adorno (1903-1969)
Internet
• Sozialphilosoph und Musikkritiker
•Beschäftigte sich in den fünfziger Jahren mit der Musikpädagogik
• „Aus dem Dilemma von Bastelei und Leitbilderei führte heraus, wenn es gelänge, die gesuchte Vermittlung in der Sache selbst zu finden.“
•„Musik als soziale Funktion ist dem Nepp verwandt, schwindelhaftes Versprechen von Glück, das anstelle des Glücks sich selber installiert.“
Anstatt sich auf die “Wunderwirksamkeit“ der Musik zu konzentrieren sollte man sich lieber der Musik selbst widmen
Roystone MaldoomRoystone Maldoom• Royston begann seine Karriere als Choreograph im Jahre 1975 mit einem Werk, das ihm den
Preis der Französischen Stiftung für hervorragende künstlerische Leistungen brachte. Danach schuf er Werke für das Dance Theatre of Harlem New York, das Scottish Ballet, das Irish National Ballet und das Ballet Nacional de Peru sowie für eine Menge kleinerer Truppen von Berufstänzern, die Ballett und zeitgenössischen Tanz in Großbritannien und woanders aufführen.
• Im Jahre 1980 wurde er als Tanzkünstler für den Landkreis Fife in Schottland fest angestellt und erhielt somit eine der ersten Stellen dieser Art in dem Vereinigten Königreich. Im Laufe von drei Jahren brachte er dann viele Workshops, Sommerkurse und Festspiele zustande und organisierte kommunale Tanzgruppen für Jugendliche und Erwachsene.
• Nach einer Zeit als Tanzforschungsbeamte für den Bezirksrat Stirling ging er nach London und arbeitete häufiger im Ausland wie in Südafrika, Simbabwe und den Vereinigten Staaten (in Oregon) sowie in Litauen während des Unabhängigkeitskampfes und in Kroatien/Bosnien während des Balkankonfliktes.
• Royston arbeitete auch mit ehemaligen Straßenkindern in Äthiopien, mit Kindern am Rande der Gesellschaft in Peru, mit katholischen und protestantischen Jugendlichen in Nordirland, mit Gefangenen beider Geschlechter, mit geistig behinderten Kindern und Erwachsenen, mit Jugendlichen ohne Zugang zu dem gängigen Bildungssystem und mit Exilkindern sowie in einer Menge Grund- und Mittelschulen und in Tanzschulen für angehende Berufstänzer.
• Royston arbeitete in vielen Teilen Deutschlands als Choreograph des Europäischen Tanzfestes für Jugendliche in Duisburg und für den Deutsch/Britischen Jugendtanzaustausch in Berlin (1989-91). Er war Gastchoreograph in der Ballettabteilung der Hochschule für darstellende Kunst Frankfurt und arbeitete zuletzt mit den Berliner Philharmonikern.
• Andere Begleitorchester waren das London Symphony Orchestra, das Ulster Orchestra, das Scottish Chamber Orchestra, das Scottish Symphony Orchestra und das Natal Symphony Orchestra sowie manche Kammerorchester und Chöre. Sein Ballett zu Strawinskys 'Le Sacre du Printemps' wurde in Addis Abeba, Duisburg, Berlin (1990 und 2003), Lima, Belfast, London, Vilnius und Glasgow sowie in vielen Schulen und Gemeinden im Vereinigten Königreich aufgeführt.