NICHT RAUCHEN MACHT STARK - Oberschwabenklinik€¦ · te auf morgen mit dem Rauchen auf. Stolz...

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NICHT RAUCHEN MACHT STARK AUSGABE 7 DEZEMBER 2016 INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN, BESUCHER, MITARBEITER UND FREUNDE UNSERER HÄUSER Aufklären statt verbieten. Im Rah- men des Präventionsprojekts „Sehn- Sucht“ wird Siebtklässlern der Re- alschule Markdorf die Risiken des Drogenkonsums aufgezeigt. Seit zehn Jahren sind die Schüler Gast bei Prof. Dr. Günther J. Wiedemann. Das außergewöhnliche Seminar des Chefarztes fesselt die Schüler förm- lich. Der direkte Kontakt und das Gespräch mit todkranken Patienten beeindruckt die Schüler nachhaltig. Das Projekt zeigt Wirkung: Das Rau- chen an der Schule ist in den vergan- genen Jahren kontinuierlich zurück- gegangen. Am Besten ist, nicht anzufangen Neue Stiftung „Fokus Gesundheit“ gegründet Krankenhaus Wangen wird attraktiver Ärztenachwuchs legt Prüfung ab Neuroradiologie unter neuer Chefarztleitung Stationsarztsekretärin entlastet Ärzte

Transcript of NICHT RAUCHEN MACHT STARK - Oberschwabenklinik€¦ · te auf morgen mit dem Rauchen auf. Stolz...

NICHTRAUCHEN MACHT STARK

AUSGABE 7 DEZEMBER 2016

INFORMATIONENFÜR PATIENTEN,

BESUCHER,MITARBEITER

UND FREUNDEUNSERER HÄUSER

Aufklären statt verbieten. Im Rah-men des Präventionsprojekts „Sehn-Sucht“ wird Siebtklässlern der Re-alschule Markdorf die Risiken des Drogenkonsums aufgezeigt. Seit zehn Jahren sind die Schüler Gast bei Prof. Dr. Günther J. Wiedemann. Das außergewöhnliche Seminar des Chefarztes fesselt die Schüler förm-lich. Der direkte Kontakt und das Gespräch mit todkranken Patienten beeindruckt die Schüler nachhaltig. Das Projekt zeigt Wirkung: Das Rau-chen an der Schule ist in den vergan-genen Jahren kontinuierlich zurück-gegangen.

Am Besten ist, nicht anzufangen

Neue Stiftung „Fokus Gesundheit“ gegründet

Krankenhaus Wangen wird attraktiver

Ärztenachwuchs legt Prüfung ab

Neuroradiologie unter neuer Chefarztleitung

Stationsarztsekretärin entlastet Ärzte

unser Gesundheitswesen gehört zu den besten der Welt. Rund 350 Milliarden Euro im Jahr geben wir dafür aus. Das sind über 4000 Euro pro Einwohner. Elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts fließen in die Gesundheit. Ein gigantischer Wert. Weltweit liegen wir damit in der Spitzengruppe. Ein hervorragendes Rettungswesen, eine hoch qualifizierte wohnortnahe Klinikversorgung und ein unverändert dichtes Netz an Haus- und Fach-arztpraxen zeichnen uns aus. Dafür stellen die Kran-kenkassen und die öffentliche Hand Milliardenbeträge bereit. Dennoch gäbe es noch viele sinnvolle und für kranke Menschen auch nötige Dinge, für die das Geld nicht da ist.

In Zukunft wird das nicht besser werden. Die Beiträge der Krankenversicherten sollen stabil bleiben. Zugleich soll der medizinische Fortschritt möglichst allen zu Gute kommen. Das erfordert eine Konzentration ohnehin schon zu knapper Mittel. Die Folge ist fast zwangsläufig, dass insbesondere bei der Betreuung der Kranken und bei der dem einzelnen Fall angemessenen Unterbringung vieles auf der Strecke zu blei-ben droht.

Der Ruf nach dem Staat oder den Krankenkassen wird ver-geblich sein. Es gibt kein Füllhorn der öffentlichen Hand, das sich einfach ausschütten ließe. Es bedarf des bürgerschaftli-chen Engagements. Was in der Welt des Sports oder der Mu-sik gang und gäbe ist, muss auch für die Gesundheit selbst-verständlich werden. Ohne die Hilfe von Gönnern, Spendern und Sponsoren wird es auf die Dauer noch viel weniger gehen als heute. Andere Länder sind diesbezüglich erheblich weiter. Im Landkreis Ravensburg haben jetzt bedeutende Persön-lichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft eine Initiative der Oberschwabenklinik aufgegriffen und die Stiftung „Fokus Ge-sundheit“ gegründet. Mehr über diese Gründung lesen sie in diesem Heft. Erste Projekte, für die es von anderer Stelle kein Geld gegeben hätte, werden bereits gefördert.

Wir haben in unserer Region das Glück, dass sich schon bis-her Fördervereine die Unterstützung des Gesundheitswesens auf die Fahnen geschrieben haben. Auch darüber berichten wir in diesem Heft. Der Verein „Sport hilft“ hat jüngst einen Transportinkubator für die Kinderklinik mitfinanziert. Der Förderverein für die EK-Kapelle hat bereits 170 000 Euro für die Errichtung des Gotteshauses zusammengetragen. Der För-derverein Krebsberatungsstelle unterstützt ein wichtiges Be-ratungsangebot für Krebsbetroffene. Der Förderverein gegen den Schlaganfall finanziert mit der Stroke Nurse ein wichtige Hilfe für die Nachsorge der Patienten.

Die Stiftung verleiht dem Bürgerengagement für unsere Ge-sundheitseinrichtungen nochmals einen neuen Schub. In den OSK-Krankenhäusern finden Sie Informationen der Stiftung und der Vereine, die unsere Arbeit und damit die Versorgung der Kranken unterstützen. Bitte legen Sie diese Blätter nicht als übliche Waschzettel-Werbung einfach beiseite. Überlegen Sie, ob Sie vielleicht einen ganz persönlichen Beitrag für die Versorgung der Menschen in unserem Landkreis, die wieder gesund werden wollen, leisten können und wollen.

Mit freundlichen Grüßen

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BÜRGER ENGAGIEREN SICH FÜR DIE GESUNDHEIT

Andreas Cesa ist neuer Leiter der Gastronomie im Kranken-haus St. Elisabeth. Der 53-Jährige ist für die Cafeteria und das Bistro zuständig. Andreas Cesa ist in Wolfurt (Vorarlberg) ge-boren. Der gelernte Koch und Restaurantfachmann verfügt über umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse in der Gas-tronomie, die er in namhaften Restaurants und Hotels in Ös-terreich, Deutschland und der Schweiz gesammelt hat. Hier war er unter anderem in führenden Positionen im Service und Management tätig. In den letzten zehn Jahren war er Be-triebs- und Restaurantleiter von einem Hotel mit À-la-carte-Restaurant, einem Marktrestaurant und in einem Selbstbedie-nungsrestaurant in Oberösterreich und in Salzburg tätig.

Gisela Engelmann wird am 1. Februar 2017 das Bistro im Krankenhaus Bad Waldsee übernehmen. Die erfahrene Gast-ronomin führte bisher ein Café in Bergatreute. Sie will Patien-ten, Besuchern und auch Mitarbeitern ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Angebot bieten. Dieses reicht von einem gehobenen Frühstücksangebot über Kaffee und Kuchen bis hin zu frischen Snacks wie belegte Seelen oder Baguette und Wienerle. Die Backwaren bezieht Gisela Engelmann von Bä-ckereien in der Region.

Der Freundeskreis der neuen Kapelle im Krankenhaus St. Eli-sabeth hat Landrat Harald Sievers (links) eine weitere Spende über 20 000 Euro für Errichtung und Gestaltung des Gottes-dienst- und Besinnungsraumes überreicht.

Der 2012 gegründete Förderverein hat sich zum Ziel gesetzt, 200 000 Euro und damit die Hälfte der Bau- und Einrichtungs-kosten für die Kapelle aus Spenden zu finanzieren. 170 000 Euro sind bereits zusammengekommen. Viele hundert ein-zelne Spender haben dazu beigetragen, betonten Vereinsvor-sitzender August Schuler (rechts) sowie seine Stellvertreter, die beiden Klinikseelsorger Irene Palm und Dieter Sasser, bei der Spendenübergabe. Der Landrat zeigte sich beeindruckt vom Engagement des 40 Mitglieder starken Vereins sowie der vielen Bürgerinnen und Bürger für die EK-Kapelle.

Der Förderverein hofft auf weiterhin zahlreiche Unterstützer, um sein Spendenziel in den nächsten beiden Jahren zu errei-chen. Darüber hinaus finanziert der Verein eine Truhenorgel für die Kapelle, die bereits in Auftrag gegeben ist und Anfang 2018 fertiggestellt sein soll.

Spenden an den Freundeskreis der neuen Kapelle im Kran-kenhaus St. Elisabeth e.V.IBAN DE89 6505 0110 0101 0939 16BIC SOLADES1RVB

Die Tochter von Pauline Kremer und Eduard Kostbar aus Weingarten wurde am 4. November um 19.12 Uhr geboren. Das kleine Mädchen ist putzmunter. Mina wog bei ihrer Ge-burt 3400 Gramm und war 50 Zentimeter groß. Es ist das erste Kind der jungen Eltern.

Chefärztin Dr. Martina Gropp-Meier beglückwünschte die El-tern zur Geburt ihrer Tochter mit Blumen und einer Flasche Wein.

NEUER GASTRONO-MIELEITER IM EK

PÄCHTERWECHSEL

FÖRDERVEREIN ÜBERGIBT 20 000 €

1.000 BABY IM EK

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Dr. Sebastian Wolf

Geschäftsführer

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sich Schädigungen der Gefäße äußern können. Ein Patient, der gerade bei ihm in Behandlung ist, erzählt, dass er mit 13 Jahren mit dem Rauchen angefangen hat. Im Laufe der Jahre konsumierte er immer mehr Zigaretten. 30 Jahre lang hatte er keine Probleme. Doch dann ka-men die Schmerzen in den Beinen. Dr. Jost musste ihn operieren. Sogenannten Stents dehnen seine kranken Gefäße auf, mehrere Bypasse ersetzen gar gan-ze Blutbahnen. „Eine Heilung ist nicht möglich. Wir können nur die Symptome lindern“, weiß Dr. Jost.

► SANJA (12 JAHRE) SAGT: „WIR WURDEN INFORMIERT, WAS DAS

RAUCHEN BEWIRKT. UND DASS WIR NICHT DAMIT ANFANGEN SOLLEN.“ AUCH SIE IST ÜBERZEIGT, DASS SIE

NIE RAUCHEN WIRD. ◄

„Ich war mal der Held auf dieser Welt und habe angefangen, zu rauchen“, er-zählt Peter G. Es war auf einem Fest. 15 Jahre alt war er damals. Ein älterer Jun-ge habe ihn animiert. Nach der ersten

Zigarette und dem ersten Bier war ihm übel, gesteht der 54-Jährige. „Aber ich war cool und ein Held“, sagt er. Heute weiß er, dass er dumm war. Der frühere Sportler befindet sich bei Prof. Wiede-mann wegen den Folgen des Rauchens in Behandlung.

► BEN UND JOHANNES (BEIDE 12 JAHRE) FANDEN DIE VERANSTAL-TUNG SEHR INTERESSANT. NACH-

DEM, WAS SIE HEUTE HIER GEHÖRT HABEN, WOLLEN BEIDE DAS RAU-

CHEN NIE VERSUCHEN.◄

35 Jahre danach hörte Peter G. von heu-te auf morgen mit dem Rauchen auf. Stolz zeigt er sein Smartphone. Eine App führt Buch: Seit elf Monaten, zwei Stun-den und 29 Minuten ist er stolzer Nicht-raucher. 8738 Zigaretten hat er in dieser Zeit nicht geraucht und somit exakt 2688 Euro gespart. Ein stattlicher Betrag. „Als Jugendlicher war ich immer knapp bei Kasse, wegen den teuren Zigaretten“,

blickt er zurück. Die Schilderungen stimmen die 12- bis 13-jährigen Schüler bedenklich.

► JULIA (12 JAHRE) BEEINDRUCKTE DIE LEBENSGESCHICHTEN DER

PATIENTEN TIEF. ◄

Prof. Wiedemann forderte die Jugendli-chen auch auf, an ihre Eltern zu appel-lieren. „Wenn Eure Eltern jetzt aufhören zu rauchen, haben sie in zwei Jahren ein so geringes Risiko wie ein Nicht-raucher, einen Herzinfarkt zu bekom-men“, erklärt er. Peter G. pflichtet ihm bei. „Legt Euren Eltern einen Brief unter den Weihnachtsbaum. Darin formuliert ihr Euren größten Wunsch: „Ich möchte, dass ihr mit dem Rauchen aufhört, da-mit ihr länger lebt. So haben wir mehr Zeit und Geld, gemeinsam etwas zu un-ternehmen“, so sein Tipp.

► „JETZT, NACH DIESER VERANSTAL-TUNG, FANGE ICH BESTIMMT NICHT

MIT DEM RAUCHEN AN“, BEKRÄF-TIGT DER 12-JÄHRIGE TOM. ◄

Jakob Groth moderiert durch die Ver-anstaltung. Der 15-Jährige ist aktiver Eishockeyspieler. Für ihn als Sportler scheidet Rauchen kategorisch aus. „Ich will Euch vom Hirn her überzeugen, wa-rum es falsch ist, mit dem Rauchen zu beginnen“, schickt Jakob Groth voraus. Auch Prof. Wiedemann will keineswegs schockieren oder den mahnenden Zei-gefinger heben.

Michael Hoffmann ist Lehrer und Prä-ventionsbeauftragter der Realschule Markdorf. Mit dem Projekt „SehnSucht“ wollen er und seine Kollegen über Sucht- und Drogenprävention aufklären. „Ich schätze an dieser Veranstaltung, dass die Schülerinnen und Schüler mit der Wirklichkeit konfrontiert werden. Sie setzen sich in einem Krankenhaus mit durch Rauchen erkrankten Patienten auseinander. Sie erleben Ärzte, die um die Gesundheit und oft auch das Leben dieser Patienten kämpfen. Das ist kein abstrakter Filmvortrag, es sind authen-tische Begegnungen“, sagt Michael Hoff-mann.

Der Chefarzt erklärt, was im Körper passiert, wenn man raucht. „Raucher sind nicht blöd. Rauchen macht Spaß, aber auch süchtig. Und dies verursacht Krankheiten. Hier hört dann der Spaß auf!“, warnt Prof. Wiedemann. Rauchen hat viele negative Auswirkungen. Es verengt die Blutgefäße. Der Arzt zählt ei-nige Folgen auf: Bluthochdruck, Herzin-farkt, Schlaganfall, Raucherbein, Krebs.

► KARLO (12 JAHRE) HAT AUCH ET-WAS DAZU GELERNT, WIE ER SAGT. ER HAT VIEL ÜBER DIE FOLGEN DES

RAUCHENS ERFAHREN. ER IST ÜBER-ZEUGT, DIE FINGER VON ZIGARET-

TEN ZU LASSEN. ◄

Unterstützung bekommt Prof. Wiede-mann von Dr. Dominik Jost, Chefarzt der Klinik für Gefäß-, Endovascular- und Thoraxchirurgie am EK. Er erklärt, wie

„ICH FANGE BESTIMMT NIE MIT DEM RAUCHEN AN“Bereits zum zehnten Mal waren rund 100 Schüler des Bildungszentrums Markdorf zu Gast bei Prof. Dr. Günther J. Wiedemann.

Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Kran-kenhaus St. Elisabeth (EK) in Ravensburg hat die Siebt-klässler in seiner Präventionsveranstaltung über die Risiken des Rauchens aufgeklärt. „Sucht statt Freiheit und Abenteuer“ lautet seine Devise. Beeindruckt ha-ben sich die Schüler von den Schilderungen zweier be-troffener Patienten gezeigt.

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Unter dem Titel “SehnSucht” veranstalten Lehrer der Realschule Markdorf für alle Schüler der 7. Klassen Projekttage, damit sie die Gefahren und Risiken des Drogenkonsums einschätzen lernen. Seit Jahren besu-chen sie die Antirauchen-Veranstaltung von Prof. Dr. Günther J. Wiedemann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Michael Hoffmann ist der Präventionsbeauftragte der Realschule. Er erklärt, warum er diese Veranstaltung für wichtig hält.

HERR HOFFMANN, SEIT ZEHN JAHREN IST DAS ANTIRAU-CHEN-SEMINAR BEI PROFESSOR WIEDEMANN FESTER BE-STANDTEIL IHRES PRÄVENTIONSPROGRAMMS. DR. ROLAND HEPTING, DER EHEMALIGE REKTOR DER REALSCHULE MARK-DORF, HAT ES SOGAR ALS „WICHTIGSTE UNTERRICHTSSTUN-DE IM LEBEN DER SCHÜLER“ BEZEICHNET. WAS SCHÄTZEN SIE AN DIESER VERANSTALTUNG?

Ich schätze an dieser Veranstaltung, dass Schülerinnen und Schüler mit der Wirklichkeit konfrontiert werden. Sie setzen sich in einem Krankenhaus mit durch Rauchen erkrankten Patienten auseinander. Sie erleben Ärzte, die um die Gesund-heit und oft auch das Leben dieser Patienten kämpfen. Das ist kein abstrakter Filmvortrag, es sind authentische Begegnun-gen.

ES FÄLLT IMMER WIEDER AUF, WIE RUHIG DIE SCHÜLER WÄHREND DES SEMINARS SIND. SIE FOLGEN GEBANNT DEN AUSFÜHRUNGEN DER STERBENSKRANKEN PATIENTEN, DIE IHRE „RAUCHERKARRIERE“ UND IHREN LEIDENSWEG SCHIL-

DERN. BEEINDRUCKT DIESE VERANSTALTUNG DIE JUNGEN MENSCHEN AUCH NACHHALTIG?

Auf jeden Fall! Mit großer Betroffenheit und Mitgefühl reagie-ren Schülerinnen und Schüler darauf, dass hier Menschen tapfer von ihren Schmerzen berichten, von Atemnot, Ersti-ckungsangst oder der Amputation eines Beins. Die Patienten erzählen, wie leichtsinnig oder auch aufgrund von Gruppen-zwang sie begonnen haben zu rauchen und dann süchtig ge-worden sind. Sie würden ihre Entscheidungen gerne rückgän-gig machen, müssen aber jetzt mit den Konsequenzen leben.

Die Aussagen und Appelle dieser Patienten bleiben den Schü-lerinnen und Schülern langfristig im Gedächtnis. Sie können dazu beitragen, dass sich Schülerinnen und Schüler für die Bewahrung ihrer Gesundheit entscheiden und gegen die Dro-ge.

BESPRECHEN SIE DIESE VERANSTALTUNG ANSCHLIESSEND IM UNTERRICHT? WAS NEHMEN IHRE DARAUS SCHÜLER MIT?

Die Klassenlehrer der 7. Klassen besprechen diese Anti-Rau-cherveranstaltung im Rahmen der Projektwoche im Unter-richt nach. Die Schüler sollen erkennen, dass sie Verantwor-tung für ihr Leben und ihre Gesundheit übernehmen können und müssen. Sie müssen im entscheidenden Moment „Nein“ sagen zur angebotenen Zigarette. Hierfür braucht es ein ge-stärktes Selbstbewusstsein, auch das ist ein Ziel unserer Prä-ventionsarbeit.

GIBT ES AUCH RÜCKMELDUNGEN VON ELTERN? BERICHTEN DIESE VON DISKUSSIONEN IN DER FAMILIE?

Schüler berichteten mir, dass sie nach dieser Veranstaltung auch mit ihren Eltern über das Rauchen diskutiert haben. El-tern, die selbst rauchen, warnten hierbei ihre Kinder instän-dig davor, damit anzufangen. Diese Eltern vermeiden es, in Gegenwart ihrer Kinder zu rauchen und würden ihre Sucht gern aufgeben. Leider bleiben sie ungewollt negative Vorbil-der.

KÖNNEN SIE BEURTEILEN, OB DER ANTEIL DER SCHÜLER, DIE RAUCHEN, AN IHRER SCHULE ZURÜCKGEGANGEN IST?

Ja, der Anteil der rauchenden Schülerinnen und Schüler an unserer Schule ist deutlich zurückgegangen. Die Anti-Rau-cher-Kampagne von Prof. Dr. Wiedemann hat sicher einen gewichtigen Anteil daran.

DANN KANN MAN IHR PROJEKT ZUR SUCHTPRÄVENTION DURCHAUS ALS ERFOLG WERTEN. EMPFEHLEN SIE AUCH AN-DEREN SCHULEN, ÄHNLICHE PROJEKTE INS LEBEN ZU RUFEN?

Ja, natürlich empfehle ich unser erfolgreiches Projekt wei-ter! Ich möchte jedoch anfügen, dass sehr viele Schulen in Baden-Württemberg in Sachen Suchtprävention hervorragen-de Arbeit leisten. Und abschließend sollte klar sein, dass die Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler uns jede An-strengung wert sein sollte.

Das Bundesgesundheitsministerium hat Ende Novem-ber den aktuellen Krebsbericht vorgestellt. Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Durch einen gesunden Lebensstil lassen sich viele dieser Erkrankungen vermeiden. Als Risiko-faktoren gelten vor allem der Konsum von Tabak, aber auch von Alkohol sowie Übergewicht und Bewegungs-mangel.

Obwohl immer mehr Menschen, auch bedingt durch die hö-here Lebenserwartung, an Krebs erkranken, leben die Betrof-fenen heutzutage deutlich länger als noch vor 40 Jahren. Als Grund wird der Fortschritt in der Medizin genannt. Früher-kennung und Therapiemöglichkeiten sind heute besser und wirkungsvoller als früher. Wird Krebs früh erkannt, lässt er sich effektiver behandeln.

RAUCHEN IST DIE ZWEITHÄUFIGSTE TODESURSACHE

SCHÜLER MÜSSENDIE GEFAHREN KENNEN

Ein Interview mit Michael Hoffmann, dem Präventionsbeauftragten der Realschule Markdorf, warum Suchtprävention an Schulen Früchte trägt.

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„FOKUS GESUNDHEIT“ :NEUE STIFTUNG HILFT

Als erste Förderprojekte hat die Stiftung die Beschaffung von Schnell-Diagnostikgeräten für die Notaufnahmen der Krankenhäuser in Ravensburg und Wangen sowie Unterstützungen für die Arbeit Eh-renamtlicher in den Krankenhäu-sern beschlossen.

Viele Leistungen und Angebote, die für die Versorgung kranker Menschen för-derlich sind, lassen sich aus den Mitteln der Krankenversicherungen nicht finan-zieren. Gesundheitseinrichtungen sind zunehmend auf die Hilfe Dritter ange-wiesen. Dies hat die Gründungsstifter dazu bewogen, mit einem Stiftungska-pital von 100 000 Euro die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts ins Leben zu rufen. Den Gründerkreis von „Fokus Gesundheit“ bilden S.D. Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg-Waldsee, S.D. Fürst zu Waldburg-Zeil, die EBZ SE in Ravensburg mit ihrem Vorstandsvorsit-zenden Thomas Bausch, IHK-Präsident Heinrich Grieshaber, Handswerkskam-mer-Präsident Joachim Krimmer, Udo Vetter, die Kreissparkasse Ravensburg mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Heinz Pumpmeier sowie die Oberschwabenkli-nik gGmbH mit ihrem Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf.

DER STIFTUNGSVORSTAND:

• S.D Johannes Fürst zu Waldburg- Wolfegg-Waldsee (Vorsitzender)

• Thomas Bausch, Vorstandsvorsitzen-der der EBZ SE Ravensburg (stellvertr. Vorsitzender)

• Joachim Krimmer, Unternehmer und Präsident der Handwerkskammer Ulm

• Heinz Pumpmeier, Vorstandsvorist-zender der Kreissparkasse Ravens-burg

• Dr. Sebastian Wolf, Geschäfsführer der Oberschwabenklinik gGmbH

Zum Vorsitzenden von Stiftungsvor-stand und Stiftungsrat ist S.D. Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg-Waldsee gewählt worden. Sein Stellvertreter in beiden Ämtern ist Thomas Bausch. Die Stiftungsgründer haben zur fachlichen Bewertung und Diskussion von Förder-projekten ein Kuratorium eingesetzt. Vorsitzender des Kuratoriums ist Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direkter der Klinik für Kinder- und Ju-gendmedizin des Unversitätsklinikums Ulm, sein Stellvertreter der frühere Ers-te Bürgermeister der Stadt Ravensburg, Hans Georg Kraus.

Auf Vorschlag des Kuratoriums hat der Stiftungsvorstand bereits die ersten drei Förderprojekte beschlossen. Die Notaufnahmen am Krankenhaus St. Eli-sabeth Ravensburg und am Klinikum Westallgäu in Wangen erhalten „Point-of-Care“-Diagnostikgeräte. Mit diesem Gerät ist mittels Teststreifen eine schnel-le Erstdiagnostik möglich, deren Ergeb-nisse schon nach 20 Minuten vorliegen. Müssen die Proben in ein Zentrallabor geschickt werden, kann dies bis zu ein-einhalb Stunden dauern. Für Patienten,

DAS STIFTUNGSKURATORIUM:

• Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärzt-licher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitäts-klinikums Ulm (Vorsitzender)

• Hans Georg Kraus, Bürgermeister a.D. (stellvertretender Vorsitzender)

• Schwester Sonja Maria Hipp, Generalvikarin der Franziskanerin-nen von Reute

• Irene Stimmler, Pflegefachkraft auf einer Intensivstation

• Roland Beierl, Geschäftsführer der AOK Bodensee-Oberschwaben

• Dr. Hans Bürger, niedergelassener Arzt aus Vogt, Vorsitzender der Kreisärzteschaft

bei denen ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie drohen könnten, lässt sich durch das „Point-of-Care-Testing“ wertvolle Zeit gewinnen, um sie schnell der geeigneten Therapie zuzuführen. Die Anschaffung der beiden Geräte wird rund 6000 Euro kosten.

Mit jeweils 1000 Euro fördert „Fokus Gesundheit“ die Arbeit der „Grünen Damen“ am EK Ravensburg sowie den ehrenamtlichen Dienst „ODEM“, der in Ravensburg und Wangen demenzkran-ke Patienten begleitet. Dass mit dem Start der Stiftung auch das Engagement Ehrenamtlicher unterstützt wird, ver-stehen Vorstand und Kuratorium als ein deutliches Signal nach außen, wo einer der Schwerpunkte in der Arbeit der Stif-tung liegen wird.

„Wir haben ein sehr gutes Gesundheits-system“, stellt Prof. Debatin fest. Imma-nent sei diesem System aber auch, dass in ihm Effizienz und Wirtschaftlichkeit verlangt werden. Daneben müsse es aber auch um Menschlichkeit und Zu-wendung gehen. Dafür könne sich eine Stiftung einsetzen. Daneben gebe es für die Arbeit der Stiftung wichtige regiona-le Aspekte, wenn es um Schnittstellen und Übergänge zwischen den einzelnen Stellen im Gesundheitswesen geht, die manchmal nicht optimal funktionieren.

STIFTUNGSRAT:

• S.D Johannes Fürst zu Waldburg-Wol-fegg-Waldsee (Vorsitzender)

• Thomas Bausch (stellvertretender Vorsitzender)

• Heinrich Grieshaber

• Joachim Krimmer

• Udo Vetter

• Heinz Pumpmeier (Kreissparkasse Ravensburg)

• Dr. Sebastian Wolf (Oberschwabenklinik gGmbH)

NAMHAFTE PERSÖNLICHKEITEN

Namhafte Persönlichkeiten und Unternehmen haben die gemeinnützige Stiftung „Fokus Gesundheit“ gegründet, um Gesundheitsprojekte im Land-kreis Ravensburg zu unterstützen.

SPENDEN:IBAN DE56650501100101136220Kreissparkasse Ravensburg, BIC SOLADES1RVB

INFORMATIONEN:Homepage: www.stiftung-fg.deMail: [email protected]: 075 27/96 82 00

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„FOKUS GESUNDHEIT“FÖRDERT BEREITS DIEERSTEN PROJEKTE

DEMENZ: THERAPIENSORGEN FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT

POINT-OF-CARE-DIAGNOSTIKGERÄT ZUM SCHNELLEN ERKENNEN EINER HERZINFARKTGEFAHR

Mit zusammen rund 6000 Euro fördert „Fokus Gesundheit“ den Kauf von je-weils einem Point-of-Care-Diagnostik-gerät für die Notaufnahmen des Kran-kenhauses St. Elisabeth in Ravensburg und des Klinikums Westallgäu der Oberschwabenklinik in Wangen. Das Point-of-Care-Testing (POCT) ist eine pa-tientennahe Labordiagnostik, die mit Teststreifen und einem entsprechen-den Messgerät ohne zeitliche Verzöge-rung und ohne Transport der Proben in ein Zentrallabor durchgeführt werden kann. Die Notaufnahmen der Ober-schwabenklinik verfügten bisher nicht über entsprechende voll automatisierte Geräte, die von der Probenvorbereitung bis zum Testergebnis nur wenige einfa-che Handgriffe des Benutzers erfordern. Entsprechende Proben werden ins La-bor geschickt, was bedeutet, dass es bis zum Vorliegen des Ergebnisses ca. ein-einhalb Stunden dauern kann.

Mit einem für das POCT geeigneten Messgerät wäre dies innerhalb von 20 Minuten möglich. Gerade für Patienten, bei denen Verdacht auf einen drohen-den Herzinfarkt oder eine Lungenembo-lie besteht, ließe sich damit im Einzelfall womöglich wertvolle Zeit gewinnen. Die

Patienten könnten entsprechend früher der angezeigten und geeigneten Thera-pie zugeführt werden. Im Krankenhaus St. Elisabeth ließe sich das Gerät im Jahr bei ca. 2000 Patienten einsetzen. In Wangen ist von ca. 1000 Patienten jähr-lich auszugehen.

Mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand lässt sich mit dem Diagnostik-geräten ein großer Effekt für viele Pati-enten erzielen.

„GRÜNE DAMEN“ KÜMMERN SICH UM HILFEBEDÜRFTIGE PATIENTEN

Mit 1000 Euro fördert „Fokus Gesund-heit“ die „Grünen Damen“ am Kranken-haus St. Elisabeth in Ravensburg Unter dem Begriff „grüne Damen“ werden Eh-renamtliche verstanden, die sich um hil-febedürfte Patienten insbesondere bei der Aufnahme und der Entlassung küm-mern. Sie helfen bei der Erledigung der Formalitäten, begleiten die Patienten auf die Station und sind beim Transport des Gepäcks behilflich. Für solche Leistun-gen gibt es keinerlei Gegenfinanzierung durch die Kostenträger. Obwohl die Gruppe im Krankenhaus St. Elisabeth ohne jedes Entgelt arbeitet, entstehen Aufwendungen. Dazu gehören einheitli-che und passende Kleidung, ein Anlauf-punkt, Transporthilfen für Gepäck oder auch Erstattung entstehender Aufwen-

dungen, insbesondere von Fahrt- und Fortbildungskosten.

ODEM-GRUPPEN KÜMMERN SICH UM MENSCHEN MIT DEMENZ

Der ehrenamtliche Dienst ODEM beglei-tet Menschen mit Demenz auf Stationen im Krankenhaus St. Elisabeth Ravens-burg und im Klinikum Westallgäu Wan-gen. „Fokus Gesundheit“ unterstützt die ODEM-Gruppen mit 1000 Euro. Die ODEM-Gruppe wird regelmäßig ge-schult, wobei krankenhausspezifische Themen wie Schmerzempfinden bei De-menz, Krankenhaushygiene oder Aro-matherapie vermittelt werden. Ein mo-natlicher Erfahrungsaustausch rundet das Projekt ab und ermöglicht gegensei-tige Hilfestellung. Die Ehrenamtlichen betreuen regelmäßig an verschiedenen Tagen stundenweise die Patienten. Sie hören ihnen zu, erzählen, lesen vor, man singt gemeinsam oder hört mitein-ander Musik, macht einen kleinen Spa-ziergang in die Kapelle oder ins Café. Als unterstützende Materialien zur Thera-pie werden Bücher, Bilder, Spiele, CDs und ein CD-Player eingesetzt. Die Be-schaffung dieser Materialien muss aus Spendenmitteln erfolgen. Daneben ist es ein dringender Wunsch, dass den Eh-renamtlichen die Fahrtkosten erstattet werden können.

In Zukunft wird es deutlich mehr Demenzkranke geben. Vor allem aus einem Grund: Die Menschen werden immer älter. Noch gibt es keine Heilung für die Krankheit des Vergessens, aber schon jetzt können verschiedene Therapien dafür sor-gen, dass die Lebensqualität länger erhalten bleibt.

Demenz kann jeden Menschen ab etwa 70 Jahren treffen. Statistisch gesehen lei-det jeder Zweite über 90 an der Krank-heit. Zwei Arten der Demenz treten dabei hauptsächlich auf: Die vaskuläre Demenz und die Alzheimer Erkrankung. Die vaskuläre Demenz entwickelt sich als Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn. „Kleine Blutgefäße gehen über die Zeit hinweg kaputt. Das führt zu vielen Mikroinfarkten im Gehirn“, erklärt Prof. Dr. med Dietmar Bengel. Er ist unter anderem Chefarzt der Klinik für Neurologie und der Geriatrischen Rehabilitation an der Oberschwabenkli-nik in Ravensburg und Experte auf dem Gebiet der Demenz.

Die häufigste Form des Krankheitsbil-des, so Prof. Bengel, ist Alzheimer. Dabei hat der Erkrankte vorrangig mit dem fortschreitenden Verlust des Gedächt-nisses zu kämpfen. Nach und nach ver-liert er auch andere geistige Fähigkeiten wie etwa das Orientierungsvermögen, das Sprachvermögen und im Verlauf auch die Gehfähigkeit.

Eine Heilung für Demenz gibt es noch nicht, aber Prof. Bengel steht der Zu-kunft optimistisch gegenüber: „Weltweit wird in der Sache extrem viel geforscht und man weiß schon sehr viel über Zell-schädigung. Auf Heilung kann man im nächsten Jahrzehnt hoffen.“

Aber auch für diejenigen, die nicht mehr so viel Zeit haben, gibt es Möglichkeiten, die Krankheit zumindest hinauszuzö-gern. Zum einen kann jeder etwas zur Vorbeugung tun. „Von denen, die regel-mäßig Sport machen, erkranken nur halb so viele an Demenz“, sagt Prof Diet-mar Bengel. Eine ausgewogene Ernäh-rung sei ebenfalls zu empfehlen und „in Maßen Alkohol trinken ist sogar vorteil-haft“, so der Chefarzt. Ganz wichtig sind geistige Aktivitäten wie soziale Kontakte pflegen, mit anderen diskutieren, reisen oder Veranstaltungen besuchen. Vor dem Rauchen warnt er jedoch.

Übrigens: Wer im Alter vergesslicher wird, ist nicht automatisch dement. Oft handelt es sich um normale Alterser-scheinungen. Brisant wird es erst dann, wenn der Mensch alltagsrelevante Din-ge wie einkaufen oder Überweisungen tätigen plötzlich nicht mehr umsetzen kann. Dazu kommt die Desorientierung. Dann sollte fachärztliche Behandlung der nächste Schritt sein. Meist diagnos-tiziert ein Neurologe oder Psychiater

das Krankheitsbild. Eine medikamentö-se Therapie ist möglich. Damit, so Prof. Bengel, gewinnt der Patient etwa einein-halb Jahre mehr an Lebensqualität.

Positiv wirkt sich auch die „Sanierung des Umfelds“ aus. Heißt, der Tagesab-lauf sollte überschaubar und gleichmä-ßig gestaltet und der Lebensraum so wenig wie möglich verändert werden. Gewohnheiten, z. B. körperliche Aktivi-tät, Hobbys oder Haushalt, sollte der Be-troffene beibehalten. „Dabei ist es wich-tig, dass die Angehörigen den Patienten so lange wie möglich in den Alltag inte-grieren und ihm Aufgaben übertragen“, sagt Prof. Bengel. Passivität - geistig wie körperlich - hingegen, ist der Anfang vom Ende.

Prof. Dr. Dietmar Bengel

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Naturverbundenheit ausdrücken, dazu mit zurückhaltenden Farben Geborgen-heit vermitteln“, ergänzt Margit Sigg, Architektin und Projektleiterin bei IKP.

Um Aufenthaltsatmosphäre geht es auch beim Umbau des 4. Obergeschosses. Bis vor kurzem hat hier noch das Zentrum für Psychiatrie eine Station betrieben. Das ZfP ist mittlerweile in einen eigenen Neubau auf der Nordseite des Klinika-reals gezogen. Damit ist im Kranken-hausgebäude Platz frei geworden für 30 Betten der OSK, die diese für die weitere Entwicklung des Klinikums Westallgäu benötigt. Mit 3,7 Millionen Euro ist diese Investition veranschlagt. Das Kranken-haus Wangen wird dann insgesamt 228 Betten haben.

Mitarbeiter der OSK eine echte Heraus-forderung“, sagt Hubert Meßmer, Leiter des Bau- und Gebäudemanagements bei IKP. Eine Herausforderung, die glän-zend gemeistert wird, bestätigt Dr. Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Pflege der OSK. Der Betrieb in der Geburtshil-fe verlaufe trotz der Baustelle nebenan ohne jede Störung.

Dazu trägt der Zugang zu den Bauberei-chen bei. Über Bauleitern geht es außen am Gebäude hinauf in den ersten Stock, in dem sich die Geburtshilfe befindet. Die Handwerker kreuzen so gut wie nie die Wege der jungen Familien oder der Klinikbesucher. Sobald der Notfallsec-tio-OP fertig ist, geht es an die Renovie-rung des daneben gelegenen Kreißsaals. In dieser Zeit erfüllt der Notfallsectio-OP die Rolle des zweiten Kreißsaals. In ei-nem dritten Schritt folgen der Raum für die Geburtswanne und der Aufnahme-raum für die werdenden Mütter. „Über die ganze Bauzeit hinweg stehen immer zwei Kreißsäle zur Verfügung“, betont Dr. Faust. Für die Geburtshilfe gibt es

Auf Hochtouren laufen die Umbau-ten in der Geburtshilfe und für die neue Station im 4. Obergeschoss im Klinikum Westallgäu der Ober-schwabenklinik in Wangen. Knapp sieben Millionen Euro investiert der Landkreiskreis Ravensburg über seinen Eigenbetrieb IKP in das Krankenhaus Wangen. Neben Ge-burtshilfe und Station sind Brand-schutzmaßnahmen der dritte große Schwerpunkt.

Ein erstes Etappenziel ist erreicht. Ende Oktober konnte die Oberschwabenklinik den ersten Teil der neuen Geburtshilfe beziehen. Im Frühjahr 2017 kann der neue Not-Sectio in Betrieb gehen. Der-zeit ziehen die Handwerker noch Lei-tungen und installieren Einrichtungen. Gleichzeitig kommen auf der gegenüber-liegenden Seite der Wand im Kreißsaal Kinder zur Welt. „Das Nebeneinander von Klinikbetrieb und Baustelle ist für die Handwerker genauso wie für die

keinerlei Einschränkungen. Nicht von ungefähr sind in diesem Jahr schon über 500 Kinder in Wangen zur Welt gekom-men.

Im Juli 2017 sollen alle Arbeiten in der Geburtshilfe erledigt sein. Etwas über eine Million Euro wird dann in diesen Bereich geflossen sein. Ab dann greift auch die Entlastung durch den Notfalls-ectio-OP für die anderen Kliniken des Hauses. „Um heute schon ständig größt-mögliche Sicherheit für Mutter und Kind zu bieten, müssen wir für Notfalls-ectios ständig einen unserer fünf Haupt-OPs freihalten“, erläutert Dr. Faust. Die Notwendigkeit entfällt, wenn in der Ge-burtshilfe beide Kreißsäle und der Not-fallsectio-OP zur Verfügung stehen. Für andere Kliniken im Hause bedeutet dies zusätzliche OP-Kapazitäten. „Das wird insbesondere auch in der Orthopädie unsere Möglichkeiten nochmals verbes-sern“, so der OSK-Direktor.

Obwohl im neuen Notfallsectio-OP noch gebaut wird, sind Elemente der Innenge-staltung bereits sichtbar. „Der Kranken-hauscharakter wird so weit als möglich zurückgedrängt“, sagt Hubert Meßmer. „Wir wollen die zum Allgäu passende

UMBAU IM KRANKENHAUS WANGEN LÄUFT AUF HOCHTOURENDr. Jan-Ove Faust: Erneuerte Geburtshilfe und weitere Station machen das Haus noch attraktiver

Als erstes Baby in einem der neu gestalteten Kreißsälen im Krankenhaus Wangen ist am 30. Oktober Daria Seyfried um 2.30 Uhr auf die Welt gekommen. Betreut von Oberärztin Katja Bräuer und Hebamme Brigitte Boura-Kral, fühlte sich die Mutter Angelika Lanz-Seyfried in der freundlichen und nun farbenfrohen Atmosphäre rundum gut aufgehoben und bestens versorgt.

ERSTER BABYSCHREI IM NEUEN KREISSSAAL

27 jungen Menschen haben am 1.Oktober ihre Ausbildung an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Wangen begonnen. 20 angehende Pflegefachkräfte werden ihre praktische Ausbildung im Klinikum Westallgäu Wangen machen und sieben bei den Fachklinken in Wangen. Einige der Auszubildenden haben schon in einem Jahrespraktikum oder einem Freiwilligen Sozi-alen Jahr (FSJ) die ersten Pflegeerfahrungen gesammelt.

27 NEUE AUSZUBILDENDE AN DER KRANKENPFLEGESCHULE WANGEN

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Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie bringt sowohl in der Versorgung von Schwerstverletzten als auch auf dem Gebiet des Gelenkersatzes viel Erfahrung mit. „Herr Medvedev-Hannes ist für unsere Klinik, die sowohl als Überregionales Traumazentrum anerkannt als auch als Endoprothetikzentrum zertifiziert ist, die ideale Besetzung“, begründet Chefarzt Prof. Dr. Franz Maurer die Wahl des Leitenden Oberarztes.

Medvedev-Hannes hat an der Universität in Rostow am Don, einer Millionenstadt im Südwesten von Russland, Medizin studiert. Als er 2001 nach Deutschland kam, wurde sein Di-plom anstandslos anerkannt. Sein Praktisches Jahr wie auch das dritte Staatsexamen hat er an der Technischen Universität in München abgeschlossen. Erfahrung sammelte er danach an verschiedenen Krankenhäusern in Süddeutschland, unter anderem am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regens-burg. Das Krankenhaus der Maximalversorgung ist ebenfalls wie das EK Überregionales Traumazentrum und nach dem Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) für die Versorgung von Schwerstverletzten zugelassen. Zuletzt war er Leitender Oberarzt an der Kreisklinik Wörth, ebenfalls ein Endoprothe-tikzentrum. Da die Ehefrau von Zakhar Medvedev-Hannes aus Lindau stammt, hegte die junge Familie mit zwei Kindern seit langem den Wunsch, in deren Heimat nahe ihrer Familie sesshaft zu werden.

„Am EK kann ich meine beiden Spezialgebiete in idealer Weise ausüben. In unserem Traumazentrum werden Menschen mit komplizierten Schwerstverletzung interdisziplinär versorgt. Darüber hinaus ist die Klinik in der Endoprothetik hoch spe-zialisiert und genießt einen sehr guten Ruf“, sagt Medvedev-Hannes. Er selbst ist nicht nur auf den Gelenkersatz bei Hüfte und Knie spezialisiert, auch Schulterverletzungen gehören zu dem Repertoire des 38-jährigen Facharztes. Lobend erwähnt er auch die Expertise auf dem Gebiet der Revisionsendopro-thetik, also der Wechseloperationen von künstlichen Gelen-ken.

Zuvor war die junge Medizinerin bereits sechs Jahre als Assistenzärztin im EK beschäftigt und absolvierte dort nach ihrem Medizinstudium am Universitätsklinikum Tübingen ihre Facharztausbildung. „Ich wollte immer schon in der Frauenklinik im EK arbeiten. Ravensburg ist einfach meine Heimat. Meine Familie lebt hier und ich selbst bin vor einigen Jahren hier im EK zur Welt gekommen“, strahlt Nüsüye Deniz.

Sie schätzt an der Frauenklinik Ravensburg besonders das breitgefächerte Spektrum des Fachgebietes und die damit ver-bundene Abwechslung. Auch Chefärztin Dr. Martina Gropp-Meier lobt die neue Oberärztin in ihrem Team: „Frau Deniz hat in den letzten Jahren viel Engagement und Einsatz gezeigt und ist bereit, mehr Verantwortung in der Klinik zu überneh-men.“

Die Ärztin sammelte sowohl in der Gynäkologie als auch in der Geburtshilfe am EK viel Erfahrung. Als Oberärztin wird sie schwerpunktmäßig in der Geburtshilfe tätig sein. Doch die versierte Operateurin wird auch weiterhin in der Gynäkologie Eingriffe vornehmen.

Die beiden großen Schwerpunkte der Frauenklinik sind die Frauenheilkunde sowie die Schwangerschaftsbetreuung und Geburtshilfe. Zusammen mit der Klinik für Kinder und Ju-gendliche bildet die Frauenklinik das Perinatalzentrum Level 1 und kann somit auch Risikoschwangerschaften und Frühge-borene optimal betreuen.

In der Frauenheilkunde werden alle Erkrankungen der Brust und der weiblichen Geschlechtsorgane behandelt. Das im EK angesiedelte Brustzentrum und das Gynäkologische Krebszen-trum sind bereits seit Jahren von der Deutschen Krebsgesell-schaft zertifiziert. „Die Frauenklinik im EK arbeitet auf uni-versitärem Niveau. So hatte ich die besten Voraussetzungen, um hier meinen Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe zu machen“, so Deniz.

NEUE OBERÄRZTIN UND...

...NEUER LEITENDER OBERARZT

Nüsüye Deniz ist seit dem ersten Oktober Oberärztin der Frauenklinik im Krankenhaus St. Elisabeth.

Zakhar Medvedev-Hannes ist seit Mitte Oktober neuer Leitender Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus St. Elisabeth.

Rund 120 Ärzte sind der Einladung von Prof. Dr. Florian Seeger, dem neuen Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Krankenhaus St. Elisabeth Ravensburg, zu einer herzmedizinischen Veran-staltung in der Diözesanaka-demie in Weingarten gefolgt. Es war eine Art „Antritts-besuch“ des neuen Chefarztes, der im Herbst von der Universitätsklinik Frankfurt zur Oberschwabenklinik gewechselt ist, bei seinen Kolleginnen und Kollegen aus den niedergelassenen Praxen und aus den Kliniken der näheren und weiteren Umgebung.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung war die Herzin-suffizienz. Die Leistungsschwäche des Herzens gilt als eine der häufigsten Todesursachen. Laut Schätzungen leiden mehr als zwei Prozent der Bevölkerung daran. Gemeinsam gaben Pro-fessor Seeger, sein Oberarztteam sowie hochkarätige Gastre-ferenten einen umfassenden Überblick über die Behandlungs-möglichkeiten. Sie stellten dabei auch das Leistungsspektrum der Klinik für Kardiologie am Krankenhaus St. Elisabeth dar. Im EK steht als einzigem Haus im Landkreis Ravensburg rund um die Uhr ein Team für die sofortige Behandlung von Notfäl-len im Herzkatheterlabor bereit.

Die Oberärzte Andreas Klein und Dr. Michael Hartl sprachen über die Ursache und die akute Versorgung der Herzinsuffi-zienz. Medikamentöse Therapien beleuchtete Dr. Gerhard

Wech. Die Möglichkeiten der Herzchirurgie stellte Prof. Dr. Andreas Liebold, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Univerisitätsklinikum Ulm, dar. Über in-terventionelle Therapien, wie sie das EK Ravensburg anbietet, sprach Prof. Seeger. Die Referenten beschränkten sich nicht nur auf die High-Tech-Medizin, sondern hatten genauso den Alltag der Herzpatienten im Blick. Nicht von ungefähr sprach Dr. Roman Schmucker, Chefarzt der Kardiologie an der Klinik Schwabenland der Waldburg Zeil-Kliniken in Isny-Neutrauch-burg, zum Thema „Sport, Sauna, Alkohol und Sex. Was dürfen Patienten mit Herzinsuffizienz im Alltag?“ Einen Blick auf die Herzmedizin im Jahre 2020 wagte schließlich Prof. Dr. Birgit Assmus, Leitende Oberärztin am Unversitätsklinikum Frank-furt am Main.

Gastgeber Prof. Seeger war mit der Veranstaltung voll auf zu-frieden, war es doch ein über vierstündiger reger Erfahrungs- und Meinungsaustausch von Ärzten aus der ganzen Region, die sich um Patienten mit Herzbeschwerden kümmern.

ÄRZTE INFORMIEREN SICH ÜBER BEHANDLUNG DER HERZSCHWÄCHEProf. Dr. Florian Seeger, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin

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Aus 120 Seminaren und Kursen können Ärzte, Pflegefachkräfte und andere Berufsgruppen des Ge-sundheitswesens wählen. Die Ge-sundheitsakademie setzt neben be-währten Kursen auch auf viele neue Angebote.

„Anfragen und Vorschläge unserer Teil-nehmer waren wie auch in den Vor-jahren Impulsgeber, unser Bildungs-programm zu aktualisieren und neue,

zusätzliche Angebote anzubieten“ er-klärt die Leitung der Bildungseinrich-tung in Weingarten.

An der Gesundheitsakademie sind die Oberschwabenklinik (74,8 %) und das Klinikum Fried-richshafen (25,2 %) beteiligt. In der Ausbildung von Pfle-gefachkräften und Operationstechni-schen Assistenten (OTA) kooperiert die Einrichtung mit vielen Krankenhaus-trägern in der weiteren Region. Das Bil-

FORTBILDUNG MIT ALLEN FACETTEN

ANDREAS THIEL LEITET DIE PFLEGESCHULEN

Christine Brock-Gerhardt hat das neue 260 Seiten starke Bildungspro-gramm der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben vorgestellt.

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm sind sowohl das Krankenhaus St. Elisabeth (EK) in Ravensburg als auch das Kran-kenhaus Wangen. In beiden OSK-Häusern haben insgesamt 19 Medi-zinstudenten mit ihr Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen. Die theoretische Prüfung in Medizin haben die jungen Ärzte bereits an ihren Universitäten abgelegt. Nun mussten sie ihr praktisches Kön-nen unter den strengen Augen der Prüfungskommission unter Beweis stellen.

Die beiden Lehrbeauftragten, Prof. Dr. Ekkehard C. Jehle (EK) und Dr. Joachim Brückel (Krankenhaus Wangen), sind verantwortlich für die theoretische und praktische Ausbildung der Medizinstu-denten im Praktischen Jahr (PJ). Gemein-sam mit anderen Chef- und Oberärzten bereiten sie die Medizinstudenten auf ihren Beruf vor.

Seit Jahren genießen beide OSK-Häuser bei den Medizinstudenten einen guten Ruf. Sie loben die intensive Betreuung und die hohe Qualität der praktischen Ausbildung. Die PJ-Studenten werden in die Ärzteteams integriert und lernen so den klinischen Alltag kennen.

JUNGE MEDIZINER LEGEN IN DER OSK IHR STAATSEXAMEN AB

Die beiden jungen Ärztinnen, die in Wangen ihr Examen abgelegt haben, lobte der Prüfungsvorsitzende: „Die beiden Kandidatinnen haben gezeigt, dass sie über viel praktische Erfahrung verfügen. Dies spricht für eine intensi-ve Betreuung am Krankenhaus Wan-gen. Beide haben eine gute Ausbildung genossen.“ Auch die 17 Ärztinnen und Ärzte am EK zeigten wie gewohnt gute Leistungen. Belohnt wurde das Enga-gement von Prof. Jehle und seinen Kol-legen mit der Wahl zum besten Akade-mischen Lehrkrankenhaus 2016 für die Ausbildung im sogenannten „Prakti-schen Jahr“.

dungsprogramm steht aber immer auch Mitarbeitern von anderen Institutionen offen. „Neben Teilnehmern von Akutkli-niken, Reha- und Pflegeeinrichtungen verzeichnen wir seit Jahren vermehrt Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ambulanten Diensten, die unser Ange-bot buchen. Auch dieser Gruppe können wir ein erweitertes Angebot unterbrei-ten“, bestätigt Christine Brock-Gerhardt.

Andreas Thiel ist neuer Leiter der Pflegeschulen an der Gesund-heitsakademie Bodensee-Ober-schwaben. Die Schulen für Gesund-heits- und Krankenpflege sowie für Gesundheits- und Kinderkranken-pflege bilden Pflegefachkräfte für die Oberschwabenklinik, das Klini-kum Friedrichshafen, das Kranken-haus Tettnang, das Krankenhaus 14 Nothelfer Weingarten und das Hegau-Bodensee-Klinikum Singen aus. Insgesamt besuchen derzeit 262 junge Leute die Pflegeschulen in Weingarten.

Die praktischen Teile ihrer dreijährigen

Ausbildung durchlaufen die Schüler in den Krankenhäusern, bei denen sie auch als Auszubildende angestellt sind. Auch die Studenten des integrierten Bachelor-Studiengangs Pflege, bei dem die Akademie Kooperationspartner der Hochschule Ravensburg-Weingarten ist, besuchen in der ersten Phase ihres Stu-diums die Pflegeschulen an der Akade-mie. Hier zählen auch das Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg sowie die ADK GmbH zu den Partnern.

„Mit Andreas Thiel tritt ein Mann der ersten Stunde der Gesundheitsakade-mie in die Verantwortung für die Pflege-schulen“, sagt Christine Brock-Gerhardt,

die Leiterin der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben. Seit der Grün-dung der Akademie im Jahre 2009 un-terrichtet Andreas Thiel in Weingarten die angehenden Pflegefachkräfte. Zuvor war er seit 1996 Lehrer an der Pflege-schule des Klinikums Friedrichshafen gewesen, das gemeinsam mit der Ober-schwabenklinik seit 2009 Träger der Ge-sundheitsakademie ist.

Andreas Thiel weiß auch aus eigener praktischer Erfahrung, wofür er die jun-gen Leute ausbildet. Er hat er selbst als Krankenpfleger und Praxisanleiter ge-arbeitet. Gebürtig aus Freiburg, zog es ihn gleich nach der Ausbildung an den Bodensee. Immer schon berufspolitisch engagiert, war und ist der Diplompfle-gepädagoge in überregionalen Arbeits-gruppen wie den BLGS (Bundverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberu-fe) aktiv.

PJ-Studenten aus den Krankenhäusern St. Elisabeth und Wangen nach ihrem Praktischen Jahr

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Dr. Alfons Bernhard wird neuer Chefarzt der Klinik für Neurora-diologie am Krankenhaus St. Elisa-beth Ravensburg. Der Aufsichtsrat der Oberschwabenklinik hat den 56-Jährigen bisherigen Leitenden Oberarzt zum Nachfolger von Dr. Nico Prey gewählt, der altershalber Ende Januar 2017 die Chefarztpo-sition abgibt. „Die Möglichkeit zur Stabübergabe innerhalb des Teams ist in einer solch hoch spezialisier-ten Einrichtung ein Glücksfall“, sagt Dr. Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Pflege der OSK.

Die Neuroradiologie ist ein noch jun-ges, spezialisiertes und rasch sich ent-wickelndes Fachgebiet. Sie befasst sich mit Erkrankungen des Gehirnes, der Wirbelsäule und des Spinalkanals ein-schließlich der Bandscheiben. Über die Diagnostik hinaus sind die Neuroradio-logen auch therapeutisch zum Beispiel im Rahmen der Akutbehandlung von Schlaganfällen oder bei Hirnblutun-gen gefragt. Mit der interventionellen Neuroradiologie verfügt das EK über ein Spezialgebiet, das im weiten Umkreis kein anderes Krankenhaus bietet.

Das EK war eines der ersten Kranken-häuser außerhalb der Unikliniken, an denen dieses Fach etabliert worden ist. Für das heutige überregionale Schlag-

NEUER CHEFARZT NEURORADIOLOGIE

eine Übergangszeit wird deshalb Dr. Prey, auch nach seiner Pensionierung, noch seinem alten Team für Urlaubsver-tretungen zur Verfügung stehen.

DIE KLINIK FÜR NEURORADIOLOGIE: HOCH SPEZIALISIERTE DIAGNOSTIK UND THERAPIE

Vor 20 Jahren betrug die Zahl an neuro-radiologischen CT-Untersuchungen etwa 2.000 pro Jahr. Heute sind es fast 11.000. Allein daran lässt sich die gewachsene Bedeutung des Faches ablesen. „Damals dauerte eine Computertomographie des Kopfes 15 Minuten, heute eine bis zwei“, blickt Dr. Alfons Bernhard zurück. „Na-türlich sprechen wir über technische Medizin“, räumt er ein. Aber eine Tech-nik, die dazu beiträgt, Krankheiten zu erkennen und dadurch richtig und ef-fektiv zu behandeln, zum Nutzen des Patienten.

Dr. Bernhard hat gemeinsam mit seinem langjährigen Chef Dr. Nico Prey miter-lebt, wie sich die Möglichkeiten der Ärz-te über zwei Jahrzehnte hinweg rasant entwickelt haben. Die Neuroradiologie arbeitet interdisziplinär eng mit den Ab-teilungen Neurologie mit überregiona-lem Schlaganfallzentrum, Neurochirur-gie und Gefäßchirurgie zusammen. Zum einen ist die Neuroradiologie diagnos-

anfallzentrum am EK ist die Neurora-diologie unverzichtbar. Daneben sind insbesondere die Neurochirurgie sowie die Gefäß-, Endovaskular- und Thorax-chirurgie mit Gefäßzentrum auf die Mit-arbeit der Neuroradiologen angewiesen. Die Behandlung von Patienten mit Hirn-blutungen, auf-grund von Gefäßmissbil-dungen, wäre ohne die Neuroradiologie nicht möglich.

Seit 1992 hat Dr. Nico Prey die Neuro-radiologie am EK geleitet und auf ihren heutigen Stand gebracht. Er hatte die Aufgabe vor 25 Jahren von Prof. Dr. Sto-eter übernommen, bei dem er zuvor seit 1986 als Oberarzt tätig war. Das Fach war zunächst eine Sektion der Radio-logie. 2013 wurde die Neuroradiologie zu einer eigenen Klinik mit Dr. Prey als Chefarzt aufgewertet.

Sein Nachfolger Dr. Alfons Bernhard ist fast genauso lange dabei wie er. Der ge-bürtige Ettenkircher (Gemeinde Fried-richshafen), der in seiner Freizeit im örtlichen Musikverein Klarinette spielt, kam nach dem Studium in Ulm 1988 als Assistenzarzt für Radiologie ans EK. Von 1992 bis 1994 durchlief er bei Dr. Prey die neuroradiologische Weiterbildung. Danach arbeitete er ein Jahr als Assis-tenzarzt in der Neurologie beim dama-ligen Chefarzt Prof. Dr. med. Hans Joa-chim von Büdingen.

Nach der abgeschlossenen Facharz-tausbildung für diagnostische Radiolo-gie mit Schwerpunkt Neuroradiologie wurde Dr. Bernhard 1996 zum Oberarzt und stellvertretenden Leiter der Neuro-radiologie ernannt. 20 Jahre lang hat er gemeinsam mit Dr. Prey das Fach am EK vertreten. „Unsere gemeinsame Arbeit ist eine Erfolgsgeschichte“, blickt Dr. Bernhard zurück.

Er ist davon überzeugt, dass die Bedeu-tung der Neuroradiologie noch weiter wächst: „Mit einer älter werdenden Be-völkerung werden zerebrovaskuläre Erkrankungen, und damit leider auch Schlaganfälle, weiter zunehmen.“ Die technische Entwicklung der Katheter und Materialien, mit denen die Neuro-radiologen in die Hirngefäße eingreifen, sei noch längst nicht zu Ende. Eine Aus-weitung der Indikationen sei zu erwar-ten.

Mit Nadine Strümpel arbeitet am EK bereits heute eine weitere Neuroradio-login mit interventioneller Erfahrung. Dr. Bernhard wird in den kommenden Jahren einen weiteren Kollegen in den interventionellen Techniken ausbilden. Die Neuroradiologen müssen rund um die Uhr rufbereit sein, was bei der ge-wachsenen Zahl an Fällen zu zweit zu einer sehr hohen Belastung führt. Für

tische Schnittstelle, zum anderen führt sie hochspezialisierte Therapien durch mittels Kathetertechnik in Hirngefäßen.

TAUSENDE PATIENTEN PROFITIEREN IM EK JEDES JAHR VON DER EXPERTISE DER KLEINEN ÄRZTEGRUPPE

Ca. 3.300 kernspintomographische Un-tersuchungen werden von der Abteilung Neuroradiologie jährlich durchgeführt. Hinzu kommen ca. 400 Myelografien und 150 diagnostische Hirngefäß-Angio-grafien. Dass die Neuroradiologen für 60 Notfallpatienten an einem Wochenende die bildgebende Diagnostik durchfüh-ren, ist keine Seltenheit. Vieles lässt sich dank teleradiologischer Möglichkeiten heutzutage von zu Hause aus erledigen. Doch im Durchschnitt zwei Mal in der Woche eilen die Neuroradiologen aus der Rufbereitschaft in die Klinik, um akut einen Schlaganfallpatienten zu be-handeln.

Etwa 200 interventionelle Eingriffe wer-den pro Jahr durchgeführt. „Es sind Ein-griffe, die zum Teil sehr lange dauern“, erläutert Dr. Bernhard. Schlagzeilen machte in jüngster Zeit die Thrombekto-mie. In den Medien wurde die Möglich-keit, nach einem Schlaganfall ein Blutge-rinnsel mittels Mikrokatheter und Stent aus einem Hirngefäß zu entfernen, als

„Revolution“ gefeiert. In vielen Fällen erhält es den Betroffenen Lebensqua-lität. In diesem Jahr werden etwa 100 Patienten mittels Thrombektomie be-handelt, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 50%.

Therapiert werden auch Patienten mit einer verengten Halsschlagader. Ihnen können die Neuroradiologen einen Stent einsetzen, als Alternative zur Operation. Bei einer Aussackung eines Blutgefäßes im Gehirn, dem Hirnarterienaneurys-ma, können die Ärzte mittels Katheter-technik, dem sogenannten Coiling be-handeln. Platinspiralen (Coils) werden in das Aneurysma eingebracht, dies bie-tet einen zuverlässigen Schutz vor wei-teren Blutungen.

Die Klinik für Neuroradiologie arbeitet eng und reibungslos mit der Klinik für Radiologie, unter Leitung von Prof.Dr. med. Martin Heuschmid, zusammen. Die MTRAs arbeiten für beide Abteilun-gen, ebenso wird die apparative moder-ne Ausstattung gemeinsam genutzt.

Mit drei Fachärzten und de facto einer halben Stelle eines Rotationsassistenten ist die Neuroradiologie eine der kleinen Kliniken am EK. Sie erfüllt aber wichti-ge Aufgaben im interdisziplinären Ver-bund und ist in ihrer „schlanken“ Struk-tur höchst effizient.

Dr. Alfons Bernhard übernimmt den Stab von Dr. Nico Prey

Dr. Nico PreyDr. Alfons Bernhard

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vor allen Dingen viel Zeit. Auch andere Untersuchungen können schnell mal eine halbe oder gar ganze Stunde dau-ern. Wenn ich das erledige, kann sich der Arzt ohne ständig unterbrochen zu werden um andere Patienten küm-mern. Anamnese und Therapieentschei-dungen darf nur er erledigen“, sagt Sa-bine Korn.

Auch die Entlassung der Patienten ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Tätigkeit. Am Tag zuvor erfährt Sabine Korn vom zuständigen Stationsarzt, wer morgen nach Hause darf. Dann kontrolliert sie, ob der Arztbrief komplett ist. Sie ergänzt die verordneten Medikamente, die La-borwerte und schaut, ob Diagnose und Therapie lückenlos dokumentiert sind. „Mit einem kompletten Arztbrief ist der Hausarzt schnell und umfassend infor-miert“, erklärt Sabine Korn.

Ihre Arbeit bereitet Sabine Korn sehr viel Freude. „Ich bin noch nie in mei-

onsärzten und den Pflegefachkräften. Durch ihre Tätigkeit werden vor allen Dingen die Stationsärzte unterstützt und spürbar entlastet. So kann sich das Ärz-teteam von Chefarzt Dr. Thomas Sapper intensiver um ihre Patienten kümmern.

Die Krankenschwester hat ihre Ausbil-dung im Krankenhaus Bad Waldsee im Jahre 1991 begonnen. Seitdem arbeitet sie dort und kennt die Abläufe im Haus bestens. Doch viel hat sich durch ihre Tätigkeit verändert. Viele Prozesse sind effektiver geworden. Die Bezeichnung Assistenzarztsekretärin lässt zwar ver-muten, dass sie ihre Arbeit am Schreib-tisch erledigt. Tatsächlich verbringt sie dort die wenigste Zeit, um Termine für beispielsweise CT-Untersuchungen im EK zu vereinbaren, Vorbefunde von Hausärzten oder Krankenhäusern an-zufordern oder Arztbriefe zu vervoll-ständigen. Hauptsächlich widmet sie

Ärzte landauf landab bemängeln die Zunahme der Bürokratie in ih-rem Beruf. Sie müssen viel Zeit für Dokumentationen und andere Schreibarbeiten verwenden. Zeit, die ihrer eigentlichen Arbeit, näm-lich der Versorgung von Patienten, abgeht. Sabine Korn unterstützt die Internisten am Krankenhaus Bad Waldsee bei diesen und anderen Routinetätigkeiten tatkräftig. Die Stationsarztsekretärin schafft ih-nen Freiräume und sorgt somit für eine qualitativ hochwertige Patien-tenversorgung.

„Ich bin die Zuarbeiterin für unsere Ärz-te“, beschreibt Sabine Korn ihre Funk-tion. Die Stationsarztsekretärin sieht sich als Bindeglied zwischen den Stati-

sich den Patienten der Klinik für Innere Medizin.

Bis spätestens neun Uhr hat sie bei allen internistischen Patienten die Blutabnah-men erledigt. „Wenn ein Arzt tagsüber eine Blutabnahme anfordert, erledige ich das möglichst zeitnah“, erklärt Sa-bine Korn. Sie legt Venenkanülen, misst Vitalwerte und dokumentiert sie – ihre Aufgaben sind umfassend. Sie schätzt ihre Freiheit, selbst Prioritäten setzen zu können. Dazu erfordert es Fachkennt-nisse und Organisationstalent. Hektik zeigt sie vor Patienten nicht. Sie sollen sich gut betreut fühlen. Und in der Tat ist die Patientenzufriedenheit messbar gestiegen, seitdem das Projekt im Jahr 2011 angelaufen ist.

Viele zeitaufwändige Untersuchungen führt sie routiniert selbständig durch. „Bei einem Demenztest braucht man viel Geduld, Einfühlungsvermögen und

DIE ÄRZTE VONBÜROKRATIE ENTLASTEN

nem Leben so gern arbeiten gegangen wie bei dieser neu geschaffenen Stelle. Ich habe ganz tolle Chefs“, strahlt sie. Als größte Anerkennung wertet sie, dass Chefarzt Dr. Thomas Sapper ihr ein Bachelorstudium an der Dualen Hoch-schule in Karlsruhe ermöglicht hat. Drei Jahre dauert das Vollzeitstudium. Lehr-veranstaltungen in Karlsruhe und Praxi-seinsätze im Krankenhaus Bad Waldsee

wechseln in einem Turnus von drei Mo-naten ab. Danach darf sie sich Physician Assistant - Arztassistentin (B.Sc.) - nen-nen. Sabine Korn freut sich schon auf den Start im Januar. Eine Vertretung hat sie auch schon organisiert. Sie betrach-tet das Studium als Chance und Auftrag zugleich, die Qualität ihrer Arbeit wei-terzuentwickeln.

Stationsarztsekretärin Sabine Korn entlastet Ärzte. Der Verbund für Qualität und Management in kommunalen Krankenhäusern belohn-te das Projekt mit einem Qualitätspreis.

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Von den Ärzten der Klinik für Anäs-thesie, Dr. Ulrike Korth, Dr. Chris-toph Beyer, Elke Benkißer und Bernd Lindenmeier, wurden die Kinder in Gruppen durch das Kran-kenhaus geführt und lernten vom Rettungswagen bis in den OP alle Glieder der Notfallversorgung ken-nen.

Los ging es mit einer kleinen Fragerun-de. Die meisten der Kinder hatten selbst schon Erfahrungen mit kleineren und größeren Verletzungen gemacht. Von den Betreuern gab es dazu hilfreiche Tipps, wie sie in einer Notfallsituation reagieren müssen. Als alle Fragen ge-klärt waren, ging es weiter. Die Kinder durften sich einen Rettungswagen und einen Notarztwagen ganz genau von in-nen ansehen. Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz erklärten, was sich alles in einem Rettungswagen befindet und wie damit geholfen wird. Im Schockraum konnten sie das Röntgengerät genaues-tens unter die Lupe nehmen. Wer mutig genug war, konnte sich seine inneren Organe mit dem strahlungsfreien Ultra-schallgerät zeigen lassen. Eine weitere Station führte die Gruppen in einen OP-Saal. An einem Modell demonstrierten die Gruppenleiter, wie eine Anästhesie durchgeführt wird und was man dazu alles benötigt. Zum Schluss durfte sich jedes Kind noch einen richtigen Gipsver-band anlegen lassen.

Der Weihnachtsmann ist in Beglei-tung eines Engels mit Säcken vol-ler Geschenken in die Kinderklinik der OSK nach Ravensburg gekom-men. Mit Büchern, Kartenspielen, Plüschtieren zum Kuscheln aber auch Süßigkeiten beschenkte er die kranken Kinder, die in der Ad-ventszeit im Kinderkrankenhaus sein müs-sen, um sie zu trösten. Die strahlenden Kinderaugen haben ge-zeigt, dass sich die Kleinen über die Gaben gefreut haben.

Initiiert wurde diese Aktion von der Dethleffs Family, einer Stiftung des be-kannten Caravan- und Reisemobilher-stellers aus Isny. Die Stiftung hat es sich vor 13 Jahren zur Aufgabe gemacht, Kindern in Heimen, Krankenhäuser und Hospizen eine kleine Freude in der Vorweihnachtszeit zu machen. Die Kin-derklinik der OSK ist seither Station der Tour mit dem unverkennbaren Reise-mobil durch das Allgäu und Oberschwa-ben. „Wir suchen die Geschenke selbst aus. Dabei achten wir darauf, dass es sich um sinnvolles Spielzeug handelt“, erklärt Sylke Roth, Projektleiterin bei Dethleffs Family.

Den Weihnachtsmann spielt Walter Zel-ler. Er ist Geschäftsführer der Ulmer Zeitarbeit. Seit 25 Jahren ist seine Firma Geschäftspartner von Dethleffs. Für ihn ist die Geschenketour fester Bestandteil seines Terminkalenders.

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie hält montags Sprechstunde im MVZ im Ärztehaus am EK. Mit ihm und dem Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin Konrad Zahniel decken nun zwei versierte Ärzte ein breites Spekt-rum bei orthopädischen Problemen oder Verletzungen ab.

Dr. Bartels ist neben seiner Tätigkeit im MVZ weiterhin als Facharzt an der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am EK tätig. Hier hat er jahrelange Erfah-rung bei der Versorgung von Patienten gesammelt. Dass er nun auch Sprech-stunden im MVZ hält, betrachtet er als sinnvolle Ergänzung. „Wir können hier im MVZ Patienten, die im EK operiert worden sind, optimal nachversorgen. Besonders bei komplexen Verletzungen können wir den Heilungsverlauf wie von der Klinik geplant durchführen und bei Problemen im Verlauf durch den di-rekten Kontakt mit Prof. Maurer schnell anpassen“, erklärt Dr. Bartels.

KINDERGARTEN-KINDER IM EK

SÄCKE VOLLER GESCHENKE

DR. BARTELS VERSTÄRKT MVZ

49 Kinder aus Kindergärten waren beim Kinderakademietag zu Besuch

Stolz zeigen die Ärzte aus Indien das Zertifikat ihrer Schulung bei Dr. Günther Waßmer

Weihnachtsmann und Engel bringen Geschenke in die Kinderklinik

Dr. med. Richard Bartels verstärkt den orthopädischen Fachbereich

Sechs Ärzte aus Amravati im indischen Bundesstaat Maharashtra sind nach Wangen gekommen, um sich von Dr. Günther Waßmer in die Fertigkeiten der Com-puternavigation einführen zu lassen. Der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Kran-kenhaus Wangen gilt als Koryphäe auf dem Gebiet des künstlichen Knieersatzes. Seine Klinik ist Referenzzen-trum für endoprothetische Eingriffe dieser Art.

Knieprobleme bis hin zu extremen Fehlstellungen der Beine sind in Indien weit verbreitet. Dr. Waßmer macht die Lebens-gewohnheiten als Verursacher aus. Er selbst war bereits häu-figer als Ausbilder in Sachen Endoprothetik in Indien. Viele Tätigkeiten werden im Sitzen oder Knien ausgeführt. Dies führt zu schweren Verschleißerscheinungen. Ein weiterer Grund ist das Gesundheitssystem des Landes. Eine generelle Krankenversicherung oder staatliche Krankenhäuser gibt es nicht. Vorsorgeuntersuchungen oder -maßnahmen werden nicht wahrgenommen. „Die Menschen gehen erst zum Arzt, wenn die Schmerzen unerträglich sind“, weiß Dr. Waßmer.

Gleichwohl müssen Inder diese OP aus eigener Tasche zahlen. „Zehn bis 15 Jahre muss ein indischer Durchschnittsverdiener arbeiten, um die Kosten für diese OP anzusparen. Nur wenige können sich ein neues Kniegelenk tatsächlich leisten“, erklärt Christian Kirschbaum von Aesculap, einem namhaften Her-steller von Gelenkprothesen und chirurgischem Instrumenta-rium. Kirschbaum betreut die indischen Ärzte auf ihrer ein-wöchigen Schulungsreise in Deutschland. „Bei den immensen Kosten legen Inder großen Wert auf deutsches Knowhow. Bei-des genießt ein sehr hohes Ansehen“, fügt er hinzu. „Prothe-sen, die mit Hilfe der Computernavigation eingebaut werden, sitzen präziser und halten deswegen länger. Indische Patien-ten verlangen zunehmend nach dieser Methode“, begründet ein indischer Arzt seinen Studienaufenthalt.

NIKOLÄUSE IM NIKIDR. WASSMER SCHULT INDISCHE CHIRURGEN

Quad-ATV-Club beschenkt Kinder

MENSCHEN UND

GESCHICHTEN

Mitglieder des Quad-ATV-Clubs Schussental e. V. be-suchten auch dieses Jahr die kranken Kinder der Kinderklinik im EK in Ravensburg. Mit ihren buntge-schmückten vierrädrigen Geländefahrzeugen fuhren sie als Nikolaus verkleidet von Oberhofen zum Kinder-krankenhaus. Dort wurden sie bereits von den kleinen Patienten und deren Eltern erwartet. Kinderkranken-schwester Grit Görnitz führte die Mitglieder des Clubs von Station zu Station. Roger Schnell, der 1. Vorstand des Quad-ATV-Club Schussental, bedankte sich für den tollen Empfang herzlich.

Mit einem fröhlichen ,,Kling, Glöckchen, klingelingeling“ wur-den die Motorsportfreunde von den kleinen Patienten bereits erwartet. Eltern und das Pflegepersonal stimmten in die Melo-die mit ein. Jedes kranke Kind erhielt ein Geschenk, doch auch die Geschwisterkinder, die zu Besuch waren, kamen selbstver-ständlich nicht zu kurz. Auf Wunsch der Eltern durften die Kinder mit vor das Krankenhaus, um sich mit dem Nikolaus oder alleine auf einem der buntgeschmückten Fahrzeuge fo-tografieren zu lassen.

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Alexej LitjuschkinFranziska AdlerNina KnörleKatharina KönigMaria LebsackAlicia LudwigBenita NilsonClara Juliane PetrySophie PfefferIda SauerJennifer BeutingerAnna BormetAnnika DennenmoserAleyna FindikBrian Bundi KaburuDanielle KlockenhoffPatrick OswaldAndolalao Marie RazafisaonaAnna SchlegelAndreas EgghartJulia SonntagLea ButtersteinAntonia EgleSimon HeiderMartina HerliczekVanessa SchnepfJosefine SchummerMagdalena SommerDevers Tatcheu MassuKathrin AppelAlexandra MeyerFatme ZoureikatLeonie FalkensteinAsya JocysKatrin MerkelTamara FischerMadlen GüttlerUlrika Netzer

Laura ArndtPhilipp VögeleKirill FeningNelly ReinerValnora HotiLena ParschauLina EmserNina SchmidLeonie NachbaurAnna EiseleMiriam RauhEveline KüblerMareike FritzTheresa KempterMelina SchlichteSophie ZöhlerFranziska BrauchleFelix RudeAnnette SonntagJasmin GutekunstEmily LaheyneEvelyn KamarasOlga HerzenAnna PatzeltRebecca VogelAnna Lena MüllerClaudius MöllerSandra SchirmerIrmgard ChristGeorg RothMilena WillburgerJuliane RothenhäuslerMoritz LangJulia DammenmillerMarina EbingerRicarda PflugerPatrick SchenkAmjad Alarbid

Jana HeinzelmannAlisa KölbelGrit GörnitzJanina MüllerAnja KraxenbergerAlisa SteinleChantal TürkisMoritz ManglerCorinna Alexandra RothElena GutSandra RischeAnna HuthSonja Luisa MaierJenny LedererFenja MeyerLukas SchefferAntonia SchwenkelHannah HornChristiana MouzouridiInken BartelsAnne PfänderNatalia JozsaMartina SchenkerHelge HöfeldEva-Maria KörnerMichelle KonradTamara SingerSarah MechsnerNicola Freya PohlmannHamza Ech-ChiguerSimon RestleLena Marie MertinBarbara DamouneAlena StierMichael PottkämperPeggy WolfAnja HärleSandra Benesch

Sarah StreicherMonika FendtJohannes SchnellEverlyann Wanjiru WangechiClaudia WerthJenny BürgelMarlen GeigerSarah-Michelle HuberMarica Petkovic-PodoreskiMarkus Michael MuljonoMarie HartmannAnna DietrichLorenz BildsteinChristine BreyChristine DiemLars HochholzerAnna-Lena MaderCatarina MatosUlrike Elisabeth EibnerFabien MollDominic MüllerViviana NeumannYouchahou NsangouSelina ReineckeJacqueline SchellingerKatharina SchickRebecca UhlIsabell DentlerChristine KölschLeonie PflegharPatrick ObertPetra Maria MadlenerZakhar Medvedev-HannesAnneke OberhoferMuriel Gertrud DietenbergerNoemi Teresa KuldGianna GrimmKatrin Ullrich

Victoria-Maria PredaTanja WallerIsabel SpeerRainer SchuhMarie Grace LeyhEray IpekJana KieblerRenata KadarDonika BehluliKatrin MeißlePeter SeegerHussain WajidSimone KüchleUlrike BlessingJulia SchleithSivarani KanagasabeiAndrea GruberYvonne RiegerAnnkathrin Ruth LachnerPatricia BuckLilian BurghardtFranziska DierigKathrin WarthAnn-Kathrin Holland-LetzMelanie MaidelThuy Linh NguyenLydia PaulusSalome RennerLucas Störk

WILLKOMMEN BEI DER OSK

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Wir suchen ständig Mitarbeiter aus den verschiedensten Berufsgruppen, vor allen

Dingen für den ärztlichen Dienst und examinierte Pflegekräfte.

Unsere Stellenangebote finden Sie unterFacebook/Oberschwabenklinik GmbH

oder www.oberschwabenklinik.de

Christopher ArifiStephanie BachertElke BenkißerCornelia BinderUrsula BöttcherManuela BrauchleOlga DickMelanie EbnerCarmen HenggeRebecca JehleKarl KriegelSarah LangAndrea LuchianJulia MoorRosa PauleElena SchneiderCaroline StolzenbachNoemi-Kinga Weibel-KochGerd WielandFranziska WillburgerMiriam ZengerUlrike Zodel

Birgit BenzingerElisabeth BrauchleFleur EberleUta FallerAntje FrickMarianne HeithausenJutta IgelAndrea KannlerAndreas KleinAndrea LottDorothea MendlerManuela MertschRoberto MocciaLidia ReisSonja Sepp

Marica DrechselKlaus GöppertRosi HeiligKathrin OstrowskiBeatrice RehmSabine SchaedlerMonika SchmidtPatricia Schulz

Klara EhrmannIsolde FuchsPetra HeineBeate KrugMargareta Steinbinder

Seyum BereketabLydia HeubuchAngelika OttJoachim Schindler

40 Jahre

Maria MittermaierHelga Pascher

WIR GRATULIEREN DEN JUBILAREN

10 Jahre 20 Jahre 25 Jahre 30 Jahre 35 Jahre

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER:Oberschwabenklinik gGmbHPostfach 216088191 RavensburgTelefon 0751/87-0Telefax 0751/87-2523info@oberschwabenklinik.dewww.oberschwabenklinik.deAmtsgericht Ravensburg,HRB 551792Umsatzsteuer-Identifikationsnummerder OSK gem. § 27a UStG:DE 184435819

GESCHÄFTSFÜHRER:Dr. Sebastian Wolf

REDAKTION:Winfried Leiprecht (verantwortlich) Klaus Kalmbach, Madita Rauh, Stefanie Rebhan

LAYOUT:michael schebestakonzept & design gmbh, Vera Sproll

BILDER:Winfried Leiprecht, Klaus Kalmbach, Madita Rauh, Vera Sproll, Derek Schuh, Ursula Fricker, iStock-photo,

VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN:atvMedien Service GmbHWithauweg 570439 Stuttgart

Nachdruck oder Reproduktion nur mit Genehmi-gung des HerausgebersAuflage: 12.500

WWW.OBERSCHWABENKLINIK.DE FACEBOOK.COM/OBERSCHWABENKLINIK

WIR GEDENKEN

der im Alter von 54 Jahren verstorben ist.

Herr Abaci war seit dem Jahr 2007 im Krankenhaus St. Elisabeth beschäftigt. Im Hol- und Bringedienst verrichtete er seine Aufgaben sehr zuverlässig. Seine Kollegen und Vorgesetzten haben ihn wegen seiner großen Hilfsbereitschaft, seiner Kollegialität und seiner Freund-lichkeit geschätzt. Sein respektvoller und zuvorkommender Umgang mit al-len Menschen hat ihm viel Sympathie eingebracht.

Wir werden ihm ein ehrendes Anden-ken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Tagen seiner Ehefrau, seinen Kindern sowie seinen Angehörigen.

Haydar Abaci

Apotheke am ElisabethenkrankenhausWir freuen uns sehr, Sie in unserer neuen Apotheke im Ärztehaus amKrankenhaus St. Elisabeth begrüßen zu dürfen.

Unser bewährt freundliches und kompetentes Team der Marien-Apothekeberät Sie auch in den neuen Räumen unserer Filiale mit fundiertem Wissenin allen Fragen zu Ihrer Gesundheit.

Wir werden auf modernste Computer-Technik und ein automatischesWarenlager zurückgreifen, doch im Mittelpunkt steht bei uns der Mensch.

Kontakt:

Carmen Masur Elisabethenstr. 19 88212 Ravensburg Telefon: 0751/7910 7910 Telefax: 0 751/7910 7914 [email protected] www.apotheke-am-EK.de

Wir freuen uns sehr, Sie in unserer neuen Apotheke im Ärz-tehaus am Krankenhaus St. Elisabeth begrüßen zu dürfen.

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Wir werden auf modernste Computer- Technik und ein automatisches Waren- lager zurückgreifen, doch im Mittel- punkt steht bei uns der Mensch.

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Gerhard SchmidtElisabethenstr. 1988212 RavensburgTelefon: 0751/7910 7910Telefax: 0751/7910 [email protected]

potheke amElisabethenkrankenhaus

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Argentalklinik, Isny-Neutrauchburg Klinik im Hofgarten, Bad WaldseeKlinik Alpenblick, Isny-Neutrauchburg Klinik Schwabenland, Isny-NeutrauchburgFachkliniken Wangen Parksanatorium AulendorfRehabilitationsklinik Bad Wurzach Rehabilitationsklinik SaulgauTherapeutisches Bewegungszentrum, Isny-NeutrauchburgTel. +49 (0) 7562 71-1135www.wz-kliniken.de

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