NEWSLETTER 18 · Konversion in Rheinland-Pfalz "Rock am Ring 2015" auf dem ehemaligem Flugplatz...

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Konversion in Hessen NEWSLETTER 18 Februar 2015 Konversion Husarenkaserne Sontra Abschluss der Erschließungsarbeiten im interkommunalen Gewerbegebiet Zweckverband startet mit der Vermarktung Konversion in Büdingen Neue Entwicklungsperspektiven für die Armstrong Barracks Konversion in Gießen Sanierungsmaßnahmen im neuen Gewerbegebiet „Am alten Flughafen“ (ehemaliges US-Depot) Konversion in Rheinland-Pfalz "Rock am Ring 2015" auf dem ehemaligem Flugplatz Mendig (Eifel) Konversionsbeispiele aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz - Komplexe Stadtentwicklungsprojekte in Paderborn, Osnabrück und Münster - Gewerbe und regenerative Energien in Bitburg, Werl und Eschweiler Veranstaltung 6. März 2015 in Darmstadt: Konferenz "Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung" Veröffentlichungen Arbeitshilfe Militärkonversion der Städtebauförderung in Bayern "Architektursommer Rhein-Main" – Projektaufruf

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NEWSLETTER 18 Februar 2015

Konversion Husarenkaserne SontraAbschluss der Erschließungsarbeiten im interkommunalen Gewerbegebiet Zweckverband startet mit der Vermarktung

Konversion in BüdingenNeue Entwicklungsperspektiven für die Armstrong Barracks

Konversion in GießenSanierungsmaßnahmen im neuen Gewerbegebiet „Am alten Flughafen“ (ehemaliges US-Depot)

Konversion in Rheinland-Pfalz"Rock am Ring 2015" auf dem ehemaligem Flugplatz Mendig (Eifel)

Konversionsbeispiele aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz- Komplexe Stadtentwicklungsprojekte in Paderborn, Osnabrück und Münster- Gewerbe und regenerative Energien in Bitburg, Werl und Eschweiler Veranstaltung6. März 2015 in Darmstadt: Konferenz "Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung"

VeröffentlichungenArbeitshilfe Militärkonversion der Städtebauförderung in Bayern"Architektursommer Rhein-Main" – Projektaufruf

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 2

Konversion Husarenkaserne SontraAbschluss der Erschließungsarbeiten im interkommunalen GewerbegebietZweckverband startet mit der Vermarktung

Zu Beginn des neuen Jahres startet in Sontra die Vermarktung von Gewerbeflächen auf dem ehemaligen Gelände der Husarenkaserne. Die Husarenkaserne wurde 2007 von der Bundeswehr geräumt, 2012 hatte die Stadt Sontra das Gelände erworben, um dort gemein-sam mit den Kommunen Herleshausen und Nentershausen (InKomZ) ein interkommunales Gewerbegebiet zu entwickeln. Das Kasernenareal umfasst rund 24 Hektar, von denen etwa drei Viertel als Gewerbegebiet nutzbar sind. Der Rest sind Wald oder Grünflächen bzw. Straßen. Ende Dezember 2014 wurden die Erschließungsarbeiten, d.h. die Herstellung des Wasser- und Abwassernetzes und der Verkehrsflächen einschließlich Straßenbeleuchtung, abgeschlossen.

Diese Maßnahmen waren erforderlich, weil beispielsweise das bestehende Leitungswas-sersystem auf die Anforderungen einer voll belegten Kaserne ausgelegt war und somit für den künftigen Gewerbepark völlig überdimensioniert. Im Zuge der Sanierung und des Um-baus wurden ein voneinander getrenntes Trinkwasser- und Löschwassersystem realisiert. Für die Breitbandversorgung – als Voraussetzung für schnelles Internet im neuen Gewer-begebiet – wurde ein Leerrohr verlegt. In den nächsten fünf Jahren soll in der Region eine leistungsfähige digitale Infrastruktur geschaffen werden, um Wettbewerbsvorteile weiter ausbauen zu können. Gegenwärtig ist die Husarenkaserne noch über das DSL-Netz der Telekom erschlossen. Die verkehrstechnische Anbindung des Gewerbegebietes wird über die Kreisstraße 28 sichergestellt, für die wiederum eine direkte Anbindung an die im Bau befindliche A 44 vorgesehen ist.

Luftbild HusarenkaserneQuelle: wfg-werra-meissner.de

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 3

Bereits jetzt besteht von Seiten regionaler Unternehmen großes Interesse an den techni-schen Hallen auf dem Gebiet der Husarenkaserne. Aber nicht nur große Unternehmen sind angesprochen, sich in der ehemaligen Husarenkaserne anzusiedeln, sondern gleicherma-ßen auch kleinere Betriebe.

Wichtigstes Ziel des Zweckverbands ist es, die Wirtschaftskraft der Region nachhaltig zu stabilisieren bzw. zu verbessern und zusätzliche qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Ansprechpartner:Bürgermeister Thomas Eckhardt (Sontra), Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes InKomZ, T: 05653 [email protected]äftsführerin des Zweckverbandes InKomZ Stadt Sontra, Bauamt, T: 05653 9777-20,

Bebauung in der ehemaligen Husarenkaserne Fotos: Stadt Sontra

Konversion Sontra in Zahlen:

Gesamtkosten: 1,85 Millionen Eurodavon Fördermittel EU-Strukturfonds und GRW: 922.500 Euro

Bestand: 8.500 Meter Kanal300 Schächte 1.500 Meter Wasserleitung1 Hochbehälter

Durchgeführte Maßnahmen:Sanierung von rd. 1.700 Meter Kanal, Stilllegung von 1.000 Meter Kanal, Neubau eines Regenrückhaltebecken für Oberflä-chenwasser, Umbau und Sanierung der Wasserleitungen, Sanierung der Straßeno-berfläche, neue Anbindung an die Kreis-straße 28 am ehemaligen Panzertor und Neubau bzw. Neuinstallation der Straßen-beleuchtung. Bebauungsplan Husarenkaserne

Quelle: wfg-werra-meissner.de

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 4

Konversion in BüdingenNeue Entwicklungsperspektiven für die Armstrong Barracks

Ende 2014 hat das Büdinger Parlament zugestimmt, dass die Bundesanstalt für Immobi-lienaufgaben (BImA) als Eigentümer der Liegenschaft die Vermarktung des ehemaligen Geländes der Armstrong Barracks auf der Grundlage eines neuen Nutzungskonzepts ausschreibt. Bereits 2007 zogen die amerikanischen Streitkräfte aus Büdingen ab, seit-her steht die Armstrong-Kaserne in der Orleshäuser und Lorbacher Straße leer. Lediglich vier Unterkunftsgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite, eine Fläche von sechs Hektar, waren 2011 von einem badischen Investor erworben, hergerichtet und in Eigen-tumswohnungen umgewandelt worden (siehe Newsletter 8).

Aus einer vorliegenden Machbarkeitsstudie ergaben sich für das verbleibende 18 Hektar große Kasernenareal verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, die nun konkretisiert wurden. In den ehemaligen Armstrong-Barracks sollen Flächen für Wohnen, Arbeiten, Gewerbe und Einzelhandel, möglichst aus einer Hand, entwickelt werden. Grundsätzlich ist die Stadt der Auffassung, dass es in Büdingen ausreichend Mehrfamilienhäuser gebe.

Insofern besteht von Seiten der Stadt kein Interesse, dass z.B. die gemeinnützige Woh-nungsbaugenossenschaft, an der die Stadt beteiligt ist, zusätzliche Wohnungen in den sanierungsbedürftigen Zeilenbauten auf dem Kasernen-areal herrichtet. Auch Flächen für Gewerbe sind in Büdingen vorhanden, u.a. im 17 Hektar großen Gewerbegebiet Reich-ardsweide. Das Gebiet ist erschlossen und befindet sich derzeit in der Vermarktung. Auch andere frühere Ideen für die Konversion des Kasernengeländes, z.B. ein Kompetenzzen-trum für Erneuerbare Energien zu schaffen oder großflächigen Einzelhandel anzusiedeln, wurden wieder verworfen.

Bedarf sieht die Stadt Büdingen jedoch bei Einfamilienhäusern bzw. Baugrundstücken, die in Büdingen nach wie vor gesucht sind. Im Neubaugebiet in Eckartshausen wurden bereits acht von 23 Bauplätzen veräußert, einige Grundstücke sind reserviert. Büdingen versteht sich als ausgezeichneter Wohnstandort und wirbt mit seiner guten Anbindung in die Rhein-Main-Region und in den Raum Gießen.

Armstrong Barracks Büdingen Fotos: HA Hessen Agentur GmbH

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 5

Um neue Baugrundstücke für Einfamilienhäuser zu schaffen, wäre jedoch ein Abriss großer Teile jener Bebauung auf dem Kasernengelände notwendig, deren Bausubstanz unzrei-chend ist. Auch Wasser- und Abwasserleitungen dürften sanierungsbedürftig sein bzw. als System nicht brauchbar, da der überwiegende Teil der Gebäude früher zentral und nicht pro Gebäude beheizt wurde. Etwa ein Viertel der Fläche der ehemaligen Armst-rong Barracks kann als weite-re Erstaufnahmeeinrichtung in Hessen genutzt werden und für rund 500 Menschen eine Unterkunft bieten.

Weitere Informationen:Stadt Büdingen, Bürgermeister Erich Spamer, T: 06042 884-101, [email protected]

Bundesanstalt für Immobilien-aufgaben (BImA), Verkaufsteam Frankfurt II, Sabine Schleich, T: 069 95937-245

„Kombinations-Modell“

In Büdingen will man ähnlich wie im ehemaligen US-Depot in Gießen ein Modell der Kombination von Konversion und Unterbringung von Flüchtlin-gen erproben:

Die BImA wird ein Ausschreibungsverfahren zur Veräußerung der Armst-rong Barracks durchführen, an dem sich vermutlich auch ein Unternehmen aus Mittelhessen beteiligen wird. Das Unternehmen beabsichtigt Presse-meldungen zufolge, die komplette Kaserne von der BImA zu erwerben, um anschließend zügig die Infrastruktur und ausgewählte Gebäude auf dem Areal herzurichten. Die hergerichteten Gebäude würden dann vom Land zur Unterbringung von Flüchtlingen gemietet.

Vorteil für Büdingen: Die komplette Infrastruktur würde hergerichtet, also nicht nur die Gebäude, die zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden. Die sanierten Gebäude könnten später dem allgemeinen Woh-nungsmarkt zur Verfügung stehen.

Vorteil für die BImA: Durch die Kombination der Vorhaben und Interessen könnte die vollständige Vermarktung der Arm-strong-Kaserne gelingen. Ohne Kombination gestaltete sich die Konversion der übrigen 14 Hektar vermutlich schwieriger.

Vorteil für den potenziellen Käufer: Er kann mit gesicherten Mieteinnah-men für einige Jahre für einen Teil der hergerichteten Kaserne kalkulieren.

Armstrong Barracks Büdingen Fotos: HA Hessen Agentur GmbH

Zwei neue Erstaufnahmeeinrichtungen auf Konversionsflächen

Bereits 2014 wurde im Rahmen des „Maßnahmenkatalogs Asyl“ u.a. zu-gesagt, weitere Erstaufnahmeeinrichtungen in Hessen zu schaffen. Die bisher einzige Hessische Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) in Gießen soll dadurch entlastet werden. Verschiedene Liegenschaften wurden mit dem Hessischen Immobilien-management (HI) und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) überprüft. Geeignete Standorte sind die beiden ehemaligen Kasernenge-lände in Neustadt und Büdingen. Die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neu-stadt wurde 2013 von der Bundeswehr frei gegeben, die Armstrong Kaser-ne in Büdingen wurde bereits 2007 von den US-Streitkräften geräumt. Dort sollen nun Erstaufnahmeeinrichtungen entstehen, in denen nach Herrichtung von Gebäuden und Infrastruktur insgesamt 1.600 Menschen Zuflucht finden können. Das Land wird damit weitere 54 Mio. Euro in die Erstaufnahmeeinrichtungen in Hessen investieren. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wird in Neustadt wie auch in Büdingen eigene Verwaltungseinheiten einrichten. Vgl. FAZ, Rhein-Main-Zeitung 28.1.2015, Pressemeldung des Hessischen Sozialministeriums vom 4.2.2015

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 6

Konversion in GießenSanierungsmaßnahmen im neuen Gewerbegebiet "Am alten Flughafen" (ehemaliges US-Depot)

Auf dem 70 Hektar großen Gelände im ehemaligen US-Depot, das von dem Unternehmen Revikon GmbH aus Gießen erworben wurde (siehe Newsletter Nr. 15), schreiten die im Sommer 2014 begonnenen Bauarbeiten zur abschnittsweisen Entwicklung des Areals – von innen nach außen - voran. Dabei ist man bestrebt, sanierungsfähige Gebäude, den historisch gewachsenen Baumbestand und einen Park erhalten, ebenso wie Frischluft-schneisen, die die Stadt versorgen. Insgesamt rechnet das Unternehmen mit einer Ent-wicklungszeit von fünf Jahren, notwendige Abbrucharbeiten sollen bereits Anfang 2015 beendet sein.

Kernstück der Entwicklung ist das histori-sche Empfangsgebäude des Flughafens aus dem Jahr 1927, das nach dem Zweiten Welt-krieg von der amerikanischen Militärpolizei genutzt wurde. Es wird in Abstimmung mit dem Denkmalschutz restauriert. Alte Fenster werden freigelegt, die Fassade wird saniert und der Innenausbau wird erneuert. Das Un-ternehmen möchte den Komplex zum Zen-trum des neuen Gewerbegebiets „Am alten Flughafen“ machen und im Obergeschoss des Gebäudes die Revikon-Verwaltung für das Gebiet unterbringen. Das sanierte Emp-fangsgebäude soll Treffpunkt für die angesie-delten Gewerbetreibenden werden und für Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Das Interesse an Flächen und Gebäuden im neuen Gewerbegebiet ist groß, u.a. we-gen seiner direkten Lage an der Autobahn: Von reinen Büronutzungen bis hin zu produ-zierendem Gewerbe und Logistik ist in dem Misch-, Gewerbe- und Industriegebiet alles denkbar.

Nach rund 70 Jahren ununterbrochener Prä-senz räumen die Amerikaner Ende 2016 den Standort Gießen endgültig. Bis dahin wird auch das vom Air Force Exchange Service

(AAFES) betriebene Güterverteilzentrum geschlossen. Das 54 Hektar große Distribution Center könnte ebenfalls von der Revikon GmbH übernommen werden, die eine Kaufoption mit der BImA vereinbart hatte.

Weitere Informationen:Revikon GmbH, 35394 Gießen T: 0641 9483 860-0, [email protected]

Ehemaliges Flughafen-Empfangsgebäude vorher und aktuellFotos: HA Hessen Agentur GmbH, Revikon

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 7

Der ehemalige Militärflugplatz Mendig in der Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz ist der neue Schauplatz des Kultfestivals „Rock am Ring“, das 2015 sein 30. Jubiläum feiert und nun Anfang Juni 2015 dort stattfinden wird. Die neue Spielstätte liegt nur knapp 30 km vom bisherigen Austragungsort, dem Nürburgring, entfernt und ist über die A 61 sowie mit der Bahn zu erreichen.

Der rund 190 Hektar große Flugplatz bietet ausreichend Platz für mehrere Open Air- und Zeltbühnen sowie die mehr als 85.000 erwarteten Fans. Während die Bühnen auf befestig-ten Flächen aufgebaut werden, eignen sich die weitläufigen Rasenflächen u.a. als Zeltplatz. Alle Besucher können hier unmittelbar auf dem nahezu ebenen Gelände campen, während am Nürburgring die Campingplätze aufgrund der Topografie teilweise weit entfernt lagen. Das Gelände des ehemaligen Flugplatzes bietet darüber hinaus genügend Flächen zum Parken. Ein weiteres, wichtiges Kriterium für den Zuschlag stellte auch die Tatsache dar, dass sämtliche Genehmigungen vorliegen und alle sonstigen Voraussetzungen für das Festival rechtzeitig erfüllt werden.

Da der Flugplatz im westlichen Teil an das Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ grenzt, wird in Zusammenarbeit mit dem BUND, dem Naturschutzbund (Nabu) und der Verbandsge-meinde ein langfristiges Naturschutzkonzept entwickelt, welches mit der Konzertagentur vertraglich fixiert wird.

Der Flugplatz Mendig mit seiner 2 Kilometer langen Start- und Landebahn wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Militärflugplatz genutzt, ab 1939 durch die Luftwaffe der Wehrmacht. 1945 besetzten amerikanische Truppen den Flugplatz und übergaben ihn an die französischen Streitkräfte. Von 1957 bis 2007 nutzte ihn schließlich die Bundeswehr.

Ehemaliger Militärflugplatz LuftaufnahmeFotos: triwo

Konversion in Rheinland-Pfalz"Rock am Ring" 2015 auf ehemaligem Flugplatz Mendig (Eifel)

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 8

Nach seiner Schließung erwarb die Triwo AG 2008 das gesamte Areal und verpachtet seit-dem über die neu gegründete TRIWO Gewerbepark Mendig GmbH die Liegenschaften. Circa 20 Gebäudetypen unterschiedlicher Größe befinden sich auf dem Gelände. Der örd-liche Teil gliedert sich in einen Logistik- und Produktionsbereich sowie einen Unterkunfts-bereich.

Im Logistik- und Produktionsbereich befinden sich sechs Flugzeughallen, mehrere Kfz-Hallen, Lagerge-bäude und das Technikzentrum. Im Unterkunftsbe-reich befinden sich heute u.a. ein Schulungszentrum sowie eine Kantine mit Großküche. Der Flugplatz wird u.a. durch verschiedene Gewerbebetriebe genutzt wie die TEA Test Event Area GmbH & Co. KG, eine Teststrecke und ein Eventzentrum für Auto- und Reif-entests, Fahrtraining, LKW-Tests sowie alle Arten von Veranstaltungen.

Darüber hinaus drehen Fernsehanstalten und Pro-duktionsfirmen auf dem Gelände Filmbeiträge zu ver-schiedenen Autosendungen.

Als Luftfahrt-Standort ist Mendig Heimatstandort der Firma Roland Aircraft, die sich als Hersteller von Ul-traleichtflugzeugen in den ehemaligen Hallen für die Verbindungshubschrauber niedergelassen hat.

Weitere Informationen:www.triwo.de, [email protected], T: 0651 9382-229

Die TRIWO AG wurde 1972 in Trier gegründet und ist heute eine inhabergeführte Familien-Aktiengesellschaft, deren Geschäftsfelder Projektentwicklung, Asset- und Facility-Management sind. Die Gesellschaft investiert überwiegend in Gewerbeimmobilien, darunter gemischt genutzte Büro- und Handelsimmobi-lien sowie Flächen für Logistik und Produktion, die in Gewerbeparks angeboten werden. Die Gesellschaft ist nach eigenen Angaben Eigen-tümer von über 850.000 qm Mietflächen und rund 650 Hektar Grundstücksflächen.

Ehemaliger Militärflugplatz LuftaufnahmeFotos: triwo

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 9

Konversionsbeispiele aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz: - Komplexe Stadtentwicklungsprojekte in Paderborn, Osnabrück und Münster - Gewerbe und regenerative Energien in Bitburg, Werl und Eschweiler

Beginnender Konversionsprozess in Paderborn (Nordrhein-Westfalen)

Fünf Kasernenflächen mit einer Größe von rund 373 Hektar werden in Pader-born von den britischen Streitkräften ab 2016 Zug um Zug freigegeben. Der absehbare komplexe Konversionspro-zess und die schrittweise Realisierung der Umnutzung dieser Flächen stellt eine enorme Herausforderung für die Stadt dar. Durch die Freimachung die-ser Flächen ergeben sich für die Stadt Paderborn jedoch auch Chancen, den stadträumlichen, wirtschaftlichen, de-mografischen und immobilienwirtschaft-lichen Entwicklungen der nächsten Jahr-zehnte erfolgreich zu begegnen.

Mit der „Paderborner Konversion“ starte-te 2014 ein Prozess, in dem gemeinsam mit der Bürgerschaft Räume gestaltet, Ideen entwickelt und Perspektiven auf-gezeigt werden.

Weitere Informationen: www.paderborner-konversion.de/standorte

Mitten in der Konversion: Osnabrück (Niedersachsen)Die britischen Streitkräfte hinterließen nach ihrem Abzug im Jahr 2009 sechs Kasernen mit einer Gesamtfläche von rund 160 Hektar, zwei Schulen sowie 750 bundeseigene und 490 angemietete Wohnungen. In einem umfangreichen Planungs- und Beteiligungsprozess wurden mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Fachleuten der Perspektiv-plan Konversion erarbeitet, welcher städtebauliche und freiraumplanerische Leitlinien vor-gibt und als Grundlage für die zukünftige Entwicklung der frei werdenden Kasernenflächen dient. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden bzw. wurden für die einzelnen Kasernen-flächen städtebauliche Wettbewerbe und Gutachterverfahren durchgeführt, Rahmenpläne erarbeitet und die verbindliche Bauleitplanung weiter voran getrieben.

Weitere Informationen: www.osnabrueck.de/konversion/index.asp

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 10

Umfangreiche Konversionserfahrungen in Münster (Nordrhein-Westfalen)In Münster sind seit den 1990er Jahren bereits mehrere Konversionsprojekte umgesetzt worden. Die 88 Hektar der Buller-, Waterloo- und Swinton-Kaserne bilden nun den Ge-werbepark Loddenheide. Das ehemalige Heeresverpflegungsamt bietet heute gewerbli-chen und dienstleistungsorientierten Betrieben sowie dem Staatsarchiv in den erhaltenen Speichergebäuden Raum. Das Wohnquartier Meerwiese belegt das Gelände der ehemali-gen Portsmouth-Kaserne. Aus der ehemaligen Nelson-Kaserne wurden die Solarsiedlung Gasselstiege und das Lincoln-Quartier entwickelt. Die Gartensiedlung Weißenburg ist auf dem Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne entstanden. Der Leonardo-Campus für Wissenschafts- und Hochschuleinrichtungen ist aus der ehemaligen Von-Einem-Kaserne hervorgegangen.

Weitere Informationen: Stadt Münster: Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung – Konversionwww.muenster.de/stadt/stadtplanung/konversion.html

Zivile Luftfahrt, Industrie und Gewerbe sowie Freizeitnutzung in Bitburg (Rheinland-Pfalz)Ein interesantes Beispiel für die Umnutzung eines militärischen Flugplatzes ist der ehe-malige Flughafen Bitburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Das ca. 500 Hektar große Gelände ist eine gelungene Kombination von Regionalflugplatz, Freizeitzentrum, Dienstleistungs-, Industrie- und Gewerbestandort.

Weitere Informationen: Flugplatz Bitburg GmbH, www.flugplatz-bitburg.de

Energiepark und Wohnen in Werl (Nordrhein-Westfalen)In Werl (Kreis Soest) sind auf dem 143 Hektar großen Gelände des früher von belgischen Truppen genutzten Militärflughafens und der angrenzenden Kaserne Wohn- und Gewer-begebiete entstanden. Gewerbliche Ansiedlungen erfolgten sowohl im Logistikbereich als auch im Energiepark KonWerl, ein Technologiezentrum für regenerative Energien und rati-onelle Energienutzung.

Weitere Informationen: KonWerl Zentrum GmbH, www.konwerl.de

Naturnahe und umweltverträgliche Folgenutzungen in Eschweiler (Nordrhein-Westfalen)Die auf dem Stadtgebiet von Eschweiler (Städteregion Aachen) liegenden 320 Hektar des ehemaligen "Camps Astrid" sollen einer naturnahen und umweltverträglichen Folgenutzung zugeführt werden. Dies geschieht im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung der Region.

Während die versiegelten und bebauten Flächen für das zukünftige "Camp CO2-Zer0 – Standort für regenerative Energien und Umweltschutz in Anwendung, Entwicklung und De-monstration" vorgesehen sind, sollen bewaldete Bereiche erhalten und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Ökologisch sensible Bereiche, die sich aufgrund der zurück-liegenden Nutzung entwickeln konnten, sollen einen besonderen Schutz erfahren.

Weitere Informationen: Camp Astrid – CO2 Zerowww.sustainableindustrialsites.eu/de/untersuchte-standorte/33.html

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Veröffentlichungen

Arbeitshilfe Militärkonversion der Städtebauförderung in Bayern

2013 hat der Bund in Zusammenarbeit mit Vertretern der Län-der, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und weiteren Akteuren den „Praxisratgeber Militärkonversion“ veröffentlicht, um den von Militärkonversion betroffenen Kommunen Unter-stützung zu geben.

Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr hat 2014 in ihrer eigenen Veröffent-lichungsreihe eine „Arbeitshilfe Militärkonversion“ ergänzt.

Das Themenheft 21 basiert wiederum auf einer Arbeitshilfe, die eine Arbeitsgruppe der Fachkommission Städtebau der Baumi-nisterkonferenz erstellt hatte. Zur Veranschaulichung wurden erfolgreiche bayerische Projektbeispiele in die Veröffentlichung integriert.

Download Arbeitshilfe Militärkonversion / Bayern: http://www.stmi.bayern.de/assets/stmi/buw/staedtebaufoerderung/arbeitshilfe_militaerkon-version.pdf

Download Praxisratgeber Militärkonversion / Bund:http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BMVBS/Sonderveroeffentlichun-gen/2013/DL_Militaerkonversion.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Darmstadt / Schader-Forum (Schader-Stiftung)Konferenz "Gesellschaftlicher Wandel und Quartiers- entwicklung"Freitag, 6. März 2015, 10.30 - 17.30 Uhr

Mit dem Wandel der Gesellschaft ändern sich auch die Wohnbedürfnisse der Menschen. Um vor diesem Hintergrund mittel- bis langfristig die zu erwartende Entwicklung von Wohn-standorten und Stadtquartieren – sowohl im Bestand als auch im Neubau – einzuschätzen und, um ein adäquates Angebot bereitzustellen, haben Kooperationspartner aus Wissen-schaft und Immobilienpraxis in einer zweijährigen Zusammenarbeit hierfür ein übertrag-bares nachfrageorientiertes Bewertungsverfahren und ein Handbuch für Akteure des Wohnungsmarktes entwickelt und erprobt. Das Handbuch wird während der Konferenz vorgestellt.

Weitere Informationen: unter http://www.quartierentwickeln.de/Anmeldung auf der Webseite der Schader-Stiftung www.schader-stiftung.de/veranstaltungen/artikel/save-the-date-konferenz-gesellschaftli-cher-wandel-und-quartiersentwicklung/

Veranstaltungen

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Konversion in Hessen - Newsletter 18 - Februar 2015 - Seite 12

"Architektursommer Rhein-Main“ – Projektaufruf

Das Thema „Städtebau und Architektur“ wird beim „Architektursommer Rhein-Main“, der vom 10. bis zum 26. September statt-findet, im Mittelpunkt der öffentlichen Auf-merksamkeit stehen.

Kern des Architektursommers 2015 werden Interventionen und Installationen sein, die auf Konzepten beruhen, die 2014 in einem Workshop im Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfuirt am Main entwickelt und vorgestellt wurden. Im Fokus der Konzepte, die sich auf den Main als verbindendes Element konzentrieren, steht die Frage, was die Re-gion Rhein-Main ausmacht An ausgewählten Orten entlang des Mains soll veranschaulicht werden, wie die einzelnen Teile der Region noch besser zueinander finden können und die Region als Ganzes gestärkt werden kann.

Kulturelle Identität, zukünftige Mobilität, Klimawandel und das Zusammenspiel unterschied-licher Orte mit unterschiedlichen Qualitäten sind dabei die inhaltlichen Schwerpunkte. Ar-chitektur und Städtebau können so einen Beitrag zur organisatorischen, gestalterischen, politischen und kulturellen Weiterentwicklung der Region leisten. Der Architektursommer 2015 versteht sich als eine Impulsveranstaltung, als ein Festival, das Kommunikation, Zu-sammenarbeit und Zusammenwirken in der Region anregt und vertieft.

Die Organisatoren rufen nun zur Beteiligung auf und bitten, Projektvorschläge einzurei-chen. Dabei kann es sich um Ausstellungen, Installationen, Performances, Führungen, In-terventionen, Vorträge oder Diskussionen handeln. Die eingereichten Projekte sollten das Thema des Architektursommers 2015 aufgreifen und ergänzen: Wie kann die Rhein-Main Region gestärkt werden? Wie kann der Main dabei als verbindendes Element berücksich-tigt werden? Über die Projektideen der vier ausrichtenden Städte Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden und Mainz hinaus, sind auch die anderen Rhein-Main-Kommunen aufgerufen, Projektideen einzureichen.

Es wird je ein Bewerbungsverfahren für Frankfurt/Offenbach und für Wiesbaden/Mainz durchgeführt. Die übrigen Kommunen sollten sich bei beiden Ausrichter-Vereinen bewer-ben. Kosten und Organisation des Beitrags müssen von den Bewerbern selbst übernom-men werden.

Weitere Informationen und Rückfragen zum Projektaufruf: [email protected] „Call for papers“ unter: www.baukultur-hessen.de

Veröffentlichungen (Fortsetzung)

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Strukturpolitische Grundsatzfragen bei Konversionsmaßnahmen:Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Heike BasseT: 0611 815-2276 [email protected]

Bearbeitung der Förderanträge zu Konversionsmaßnahmen:Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, Niederlassung Kassel

Stefanie Maurer, Reiner PapstT: 0561 706-7719 [email protected]: 0561 706-7715 [email protected]

Inhaltliche Beratung und Information zu Konversionsprozessen:HA Hessen Agentur GmbH

Susanne Piesk T: 0611 95017-8364 [email protected]

Planungs- und genehmigungsrechtliche Fragestellungen, Arbeitskreise Konversion:Regierungspräsidium DarmstadtCamillo Braun T: 06151 12-8938

Regierungspräsidium KasselSusanne LinnenweberT: 0561 106-3126 [email protected]

Regierungspräsidium GießenAntje te Molder, Simone PhilippiT: 0641 303-2410 [email protected] T: 0641 303-2418 [email protected]

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