Neuordnungen im Nahen und Mittleren Osten. Informelles Imperium Informelle Kontrolle:...
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Neuordnungen im Nahen und Mittleren Osten
Informelles Imperium
Informelle Kontrolle: quasi-koloniales Abhängigkeitsverhältnis
Territorium bzw. Staat behält politisches System, Außenpolitik, innenpolitische Funktionen
Faktisch nicht souverän, weil Entscheidungsgewalt durch „ungleiche Verträge“ eingeschränkt ist . Diese sichert etwa Immunität ausländischer Bürger, greift ein in Außenhandelsgesetze, oder sichert Stationierung ausländischer Truppen
Fokus
Britische Globalstrategie und die Rolle des Nahen und Mittleren Ostens
Ägypten Palästina/Israel
Indischer Ozean
Osmanisches Reich im 19. Jahrhundert
Suezkanal (1854-1869)
Herausragende wirtschaftliche und strategische Bedeutung
Zusammenbruch des osmanischen Reiches Exogene Faktoren: Erster Weltkrieg,
Sezessionsbewegungen vor dem Ersten Weltkrieg, Arabischer Aufstand
Endogene Faktoren: Schwäche der Sultane, verkrustetes Regime, Jungtürken, Militär
Britischer Einfluss und arabischer Aufstand
Naher/Mittlerer Osten 1920
Frankreich im Libanon und Syrien (1920-1945) Sykes-Picot-Abkommen 1916 Französischer kultureller Einfluss Niederschlagung von Aufständen nach
1918 (Abb.: Aufstand der Drusen 1925-27)
Städte in den vierziger Jahren (Aleppo, Damaskus, arabische Halbinsel)
Großbritannien und Ägypten
1882: Britische Besetzung 1914: Protektorat 1922: Nominelle Unabhängigkeit Strategische Bedeutung im 2. Weltkrieg Schwache und unbeliebte Monarchie
König Farouk (1920-1965 – Regierungszeit 1936-1952/53)
Arabischer NationalismusGamal Abdel Nasser (1918-1970)
eng verknüpft mit „Moderne“, indem er archaische, feudale Traditionen zu überwinden suchte;
militaristisch, indem er militärische Stärke und Disziplin als die zentralen Werte vertrat, mit denen die Niederlage von 1948 überwunden werden könne;
betrachtete die Mobilisierung der Bevölkerung für nationalistische Anliegen als das entscheidende Kriterium seiner Legitimation. Nur Umfang und Größe der nationalistischen Bewegung würden, so die Überzeugung, den israelischen Feind irgendwann besiegen.
Suezkrise
1952: Putsch nationalistischer Offiziere gegen König Farouk
Verstaatlichung des Suezkanals Oktober/November 1956: Suezkrise Großbritannien und Frankreich wollen Ägypten
durch Militäroperation zu Konzessionen zwingen Veto der Supermächte
Entwicklungspolitik: Determinanten Keine industrielle Basis und Unternehmerschaft. Staat rückt
geradezu zwangsläufig ins Zentrum wirtschaftlicher Entwicklung. Kapitalismus wird als Ursache von Kolonialismus und als Vehikel
ausländischer Interessen betrachtet. Importsubstitutionspolitik der Regimes verstärkt Rolle des Staates.
Rolle des Staates in der ägyptischen Wirtschaft (in Millionen ägyptische Pfund)
0200400600800100012001400160018002000
1953 1973
StaatPrivatwirtschaft
Sykes-Picot-Abkommen 1916
Balfour Declaration 1917
Zionismus
Ausdruck von Nationalismus Reaktion auf Diskriminierung und Verfolgung Migration europäischer Juden nach Palästina (1939:
445.000 = 30% der Bevölkerung)
Palästinensischer Aufstand 1936-1939 Generalstreik ohne charismatische Führung Jüdische Migranten übernehmen Arbeitsplätze Verhaftung führender Vertreter durch
Kolonialmacht Ergebnis: Schwächung der Palästinenser
Bedingungen nach 1945
Holocaust und Weltmeinung Interesse der US-Regierung an weiterer
Immigration Jüdische Terrorkampagne Zunehmende Unregierbarkeit Kein koordinierter palästinensischer
Widerstand
Palästina - Israel
Zusammenfassung I
Britische und osmanische Einflüsse im 19. Jahrhundert
Zusammenbruch des osmanischen Reiches
Aufteilung des Nahen Ostens in Einflussbereiche durch Großbritannien und Frankreich
Zusammenfassung II
Großbritanniens Rückzug von „East of Suez“: Ende der Weltmachtrolle
Teilverantwortung der Kolonialmächte für schleppende soziale, politische, wirtschaftliche Entwicklung
Problem: mangelhafte säkulare Bildungssysteme und anhaltende massive Diskriminierung von Frauen