Napoleon Bonaparte

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04.04.12 18:51 Napoleon Bonaparte – Wikipedia Seite 1 von 31 http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte Napoleon Bonaparte Napoleon Bonaparte, als Kaiser Napoleon I. (französisch Napoléon Bonaparte oder Napoléon I er ; * 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika als Napoleone Buonaparte; † 5. Mai 1821 in Longwood House auf St. Helena im Südatlantik), war ein französischer General, Staatsmann und Kaiser. Aus korsischer Familie stammend, stieg Bonaparte während der Französischen Revolution in der Armee auf. Er erwies sich als ein militärisches Talent ersten Ranges. Vor allem die Feldzüge in Italien und in Ägypten machten ihn populär und zu einem politischen Hoffnungsträger. Dies ermöglichte ihm, durch den Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (9. November 1799) die Macht in Frankreich zu übernehmen. Zunächst von 1799 bis 1804 als Erster Konsul der Französischen Republik und anschließend bis 1814 als Kaiser der Franzosen stand er einem halbdiktatorischen Regime mit plebiszitären Elementen vor. Durch verschiedene Reformen – etwa die der Justiz durch den Code Civil oder die der Verwaltung – hat Napoleon die staatlichen Strukturen Frankreichs bis in die Gegenwart hinein geprägt. Außenpolitisch errang er, gestützt auf die Armee, zeitweise die Herrschaft über weite Teile Kontinentaleuropas. Er war daher ab 1805 auch König von Italien und von 1806 bis 1813 Protektor des Rheinbundes. Durch die von ihm initiierte Auflösung des Heiligen Römischen Reiches wurde die staatliche Gestaltung Mitteleuropas zu einem zentralen Problem des 19. Jahrhunderts. Hatte er anfangs selbst noch den Nationalstaatsgedanken außerhalb Frankreichs verbreitet, erschwerte dessen teils konservative Umdeutung in Spanien, in Deutschland und schließlich auch in Russland die Aufrechterhaltung der napoleonischen Ordnung in Europa. Der katastrophale Ausgang des Feldzugs gegen Russland, dort als Vaterländischer Krieg bezeichnet, führte letztlich zum Sturz Napoleons. Nach einer kurzen Phase der

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Napoleon Bonaparte

Napoleon Bonaparte, alsKaiser Napoleon I.(französisch NapoléonBonaparte oder

Napoléon Ier; * 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsikaals Napoleone Buonaparte; † 5. Mai 1821 in LongwoodHouse auf St. Helena im Südatlantik), war einfranzösischer General, Staatsmann und Kaiser.

Aus korsischer Familie stammend, stieg Bonapartewährend der Französischen Revolution in der Armeeauf. Er erwies sich als ein militärisches Talent erstenRanges. Vor allem die Feldzüge in Italien und inÄgypten machten ihn populär und zu einempolitischen Hoffnungsträger. Dies ermöglichte ihm,durch den Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (9.November 1799) die Macht in Frankreich zu übernehmen. Zunächst von 1799 bis1804 als Erster Konsul der Französischen Republik und anschließend bis 1814 alsKaiser der Franzosen stand er einem halbdiktatorischen Regime mit plebiszitärenElementen vor.

Durch verschiedene Reformen – etwa die der Justiz durch den Code Civil oder dieder Verwaltung – hat Napoleon die staatlichen Strukturen Frankreichs bis in dieGegenwart hinein geprägt. Außenpolitisch errang er, gestützt auf die Armee,zeitweise die Herrschaft über weite Teile Kontinentaleuropas. Er war daher ab 1805auch König von Italien und von 1806 bis 1813 Protektor des Rheinbundes. Durch dievon ihm initiierte Auflösung des Heiligen Römischen Reiches wurde die staatlicheGestaltung Mitteleuropas zu einem zentralen Problem des 19. Jahrhunderts. Hatte eranfangs selbst noch den Nationalstaatsgedanken außerhalb Frankreichs verbreitet,erschwerte dessen teils konservative Umdeutung in Spanien, in Deutschland undschließlich auch in Russland die Aufrechterhaltung der napoleonischen Ordnung inEuropa.

Der katastrophale Ausgang des Feldzugs gegen Russland, dort als VaterländischerKrieg bezeichnet, führte letztlich zum Sturz Napoleons. Nach einer kurzen Phase der

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Verbannung auf Elba kehrte er für hundert Tage an die Macht zurück. In der Schlachtbei Waterloo wurde er endgültig besiegt und zuletzt bis zu seinem Lebensende aufdie Insel St. Helena verbannt.

Kindheit [Bearbeiten]

Napoleon wurde als NapoleoneBuonaparte (korsisch Nabulione) inAjaccio auf der Insel Korsikageboren, die nach einem langenUnabhängigkeitskrieg gegenGenua 1768 an Frankreich verkauftworden war. Er war der zweiteSohn von Carlo Buonaparte undLetizia Ramolino, die gemeinsam13 Kinder hatten, von denen jedochnur acht die frühen Kindheitsjahreüberlebten. Die Familie gehörte

dem korsischen Kleinadel an und war seit dem frühen 16. Jahrhundert auf der Inselpräsent. Ihre Wurzeln liegen in der italienischen Toskana. Napoleons Vater war derSekretär von Pascal Paoli, einem korsischen Revolutionär und Widerstandskämpferund hatte mit diesem für die Unabhängigkeit Korsikas gekämpft. Nach anfänglichenErfolgen wurden die Aufständischen in der Schlacht von Pontenuovo vernichtendgeschlagen und Paoli ging in das Exil nach Großbritannien.

Die Klagen über die verlorene Freiheit und die Opfer gehörten zu den erstenprägenden Einflüssen von Napoleons Kindheit und Paoli blieb bis in die 1790er Jahresein Idol und Vorbild. Napoleons Vater hatte als studierter Jurist zwar an einerkorsischen Verfassung mitgearbeitet, beugte sich aber 1769 rasch der französischenOberhoheit. Er arbeitete fortan als Advokat und Richter, sowie als Winzer undLandwirt auf seinen Gütern. Sein Entgegenkommen brachte ihm die Gunst der neuenfranzösischen Herren ein. Im Jahr 1771 wurde Carlo besoldeter Assessor in Ajaccio.Darüber hinaus war er gewählter Adelsvertreter im korsischen Standesparlamentund in Paris.

Die erste wenig anspruchsvolle Ausbildung erhielten die Kinder der Buonapartes inder Stadtschule von Ajaccio, später wurden Napoleon und einige seiner Geschwister

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von einem Abbé in Schreiben und Rechnen unterrichtet. Vor allem in letzterem sollsich Napoleon ausgezeichnet haben. Aufgrund seiner umfangreichen Bibliothek unddem Einfluss des Vaters interessierten sich seine älteren Söhne früh für Geschichte,Literatur und Jura.

Jugend und militärische Ausbildung [Bearbeiten]

Aufgrund seiner Zusammenarbeit mit den Franzosen gelang es Carlo Buonaparte,vom Gouverneur Korsikas, Louis Charles Graf de Marbeuf, königliche Stipendien fürseine Söhne Napoleon und Joseph zu erhalten. Während der ältere Sohn auf denPriesterberuf vorbereitet werden sollte, war der jüngere für die Militärlaufbahnvorgesehen. Im Dezember 1778 verließen beide zusammen die Insel und kamenzunächst auf das College von Autun, um vor allem die französische Sprache zulernen. Im folgenden Jahr ging Napoleon an die Kadettenschule von Brienne. Hiergalt der wenig wohlhabende Stipendiat und einzige Korse als Außenseiter.

Seine schulischen Leistungen waren unterschiedlich;ein besonderes Talent entwickelte er in derMathematik. Sein Latein blieb so schlecht, dass erdarin gar nicht erst geprüft wurde. SeineOrthographie im Französischen war mangelhaft, seinStil hatte sich dagegen durch umfangreiche Lektüredeutlich verbessert. Dabei interessierte er sich für diegroßen Helden der Geschichte wie Alexander denGroßen und Julius Caesar.

Nach einer problemlos bestandenen Prüfung war erzunächst für eine Marinelaufbahn vorgesehen, abernicht zuletzt der Einspruch der Mutter verhinderte dies. Stattdessen prädestiniertenihn seine mathematischen Kenntnisse für die Artillerie. 1784 wurde er in der Écoleroyale militaire in Paris, der renommiertesten Militärschule des Landes,angenommen. Dort lernte er in der Artillerie-Klasse Hydrostatik, Differential- undIntegralrechnung. Daneben wurden Staatsrecht und Befestigungskunde gelehrt.

Als am 24. Februar 1785 sein Vater an Magenkrebs starb, übernahm Napoleon dieRolle des Familienoberhauptes, die eigentlich seinem älteren Bruder JosephBonaparte zustand. Im selben Jahr konnte Napoleon seine Ausbildung aufgrundseiner guten Leistungen vorzeitig beenden und erhielt, kaum 16 Jahre alt, sein

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Offizierspatent. Er trat in das Regiment La Fère in Valence ein. Dort nahm er alsLeutnant im Januar 1786 seinen Dienst auf, bis er im Juni 1788 nach Auxonne (beiDijon) versetzt wurde. Um seine Mutter zu entlasten, nahm er seinen elfjährigenBruder Louis zu sich und kümmerte sich um dessen Erziehung.

In seiner Freizeit widmete er sich der Literatur und der Schriftstellerei. Er las indieser Zeit sehr viel. Die Lektüre reichte von Romanen bis zu Lehrbüchern, vonantiken Werken wie denen Platons bis zu neuzeitlichen Werken wie denen vonVoltaire, Corneille und Lavater oder naturwissenschaftlichen Werken wie RollinsGeschichte des Altertums, Buffons Histoire Naturelle oder Marignys Geschichte derAraber. Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe hatNapoleon gleich mehrfach gelesen. Daneben studierte er eine Reihe militärischerStandardwerke der Zeit. Als er sich später zunehmend für Politik interessierte,wurde Jean-Jacques Rousseau sein großes Vorbild. Eine konstitutionelle Monarchiewie die Großbritanniens schien ihm vorbildlich. Später ebenfalls von Bedeutung warGuillaume Raynal.

Die Revolution und korsische Ambitionen [Bearbeiten]

Napoleon hat die Französische Revolution im Sommer1789 ausdrücklich begrüßt, auch wenn er die damitverbundenen Unruhen und Ausschreitungen verurteilte.Er schwor der neuen Ordnung mit seinem Regiment EndeAugust die Treue. Allerdings sah er die Revolution primärals Chance für die Befreiung von Korsika. Im Septembernahm er Urlaub von der Armee und kehrte nach Ajacciozurück. Zusammen mit Bruder Joseph entfaltete er dortumfangreiche politische Aktivitäten.

Als Folge der Revolution konnte der Volksheld PascalPaoli wieder aus dem Exil zurückkehren. Zwar hatNapoleon Paoli in einer Flugschrift als sein Vorbild verherrlicht, dieser abermisstraute den Söhnen des zu den Franzosen übergegangenen Carlo Buonaparte.

1791 kehrte Napoleon zu seinem Regiment zurück und wurde zum Premierleutnantbefördert. Nach der versuchten Flucht von Ludwig XVI. im Juni des Jahres erklärtesich Napoleon zum Republikaner und trat dem örtlichen Jakobinerclub bei. AlsWettbewerbstext für die Akademie in Lyon reichte er eine Schrift mit stark

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republikanisch geprägten Ansätzen ein. Der Aufenthalt bei der Truppe war kurz undEnde 1791 war Napoleon wieder auf Korsika. Dort schaffte er es, gegen den WillenPaolis durch Wahlmanipulation zum Führer der Nationalgarde aufzusteigen. In derFolge wurde deutlich, dass Napoleon diese nutzte, um seinen politischen Einflussgegenüber Paoli auszubauen. Nachdem seine Truppe in blutige Unruhen verwickeltwar, wurde die Einheit ins Innere der Insel verlegt und Napoleon kehrte nachFrankreich zurück.

Wegen zahlreicher Klagen aus Korsika über die Handlungen Napoleons und dessenÜberschreitung seines Urlaubs wurde er Anfang 1792 aus der Armee entlassen. Alser daraufhin nach Paris reiste, um eine Wiedereinstellung zu erreichen, wurde ihmdiese nicht nur gewährt, sondern aus Mangel an Offizieren wurde er zumHauptmann ernannt. Er kehrte allerdings bald schon wieder nach Korsika zurück.Von dort aus beteiligte sich Napoleon mit seiner Freiwilligeneinheit am Gefecht beiLa Maddalena, einer Militäraktion im Nordosten Sardiniens gegen das KönigreichPiemont-Sardinien.

Der Versuch, mit seiner Truppe eine zu Sardinien gehörende Insel zu erobern,scheiterte kläglich, weil die Besatzung der Schiffe meuterte. Nachdem der inzwischenneu gebildete Nationalkonvent die Verhaftung Paolis angeordnet hatte und sichLucien Bonaparte in einem Brief rühmte, dass die Familie Buonaparte dafürverantwortlich sei, musste diese vor dem Zorn der Paolianhänger von der Inselfliehen. Dies bedeutete für die Familie ein Leben im französischen Exil und fürNapoleon das Ende seiner korsischen Ambitionen.

Soldat der Revolution [Bearbeiten]

Nach der Flucht kehrte Napoleon zu seinem in Südfrankreich stationierten Regimentzurück. In Frankreich hatten inzwischen die Jakobiner des Maximilien deRobespierre die Macht übernommen. Hatte sich Napoleon ein Jahr zuvor noch vonden Jakobinern distanziert, diente er nunmehr der neuen Führung. Im Juni 1793verfasste er eine Broschüre, in der er seine politische Position darlegte. In Form einesfiktiven Dialogs ließ diese keinen Zweifel an Bonapartes Zustimmung zum Regimeaufkommen. Der Bruder Robespierres, Augustin, der sich als Beauftragter desKonvents im Süden aufhielt, wurde auf Napoleon aufmerksam und ließ seine Schriftdrucken.

Außerdem wurde er zum Kommandanten der Artillerie bei der Belagerung der von

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aufständischen gemäßigten Revolutionären und Royalisten gehaltenen Stadt Toulonernannt. Die Aufständischen wurden von der britischen Flotte unterstützt. DieAusschaltung dieses potentiellen Brückenkopfes für die britische Armee war also vongroßer Bedeutung.

Am 25. November 1793 trug Napoleon dem Befehlshaber General Dugommier seinenPlan für den Sturm auf die Stadt vor. Dieser führte am 19. Dezember zur Eroberungvon Toulon. Der Erfolg war der eigentliche Beginn des Aufstiegs Napoleons. Am 22.Dezember wurde er zum Dank mit nur 24 Jahren zum Brigadegeneral ernannt. Ererhielt das Kommando über die Artillerie der Italienarmee, die in Nizza aufgestelltwurde. Nach dem Sturz der Jakobinerherrschaft wurde Napoleon als ParteigängerRobespierres zeitweise inhaftiert, bald aber wieder freigelassen. Seine militärischeKarriere erhielt durch die politische Wende einen Rückschlag und führte zum Verlustseines Kommandos.

Napoleon lebte nun mit der übrigen FamilieBuonaparte in Marseille. Sein Bruder Joseph warbdort um die Hand der Julie Clary und Napoleonverliebte sich in deren Schwester Désirée Clary, derspäteren Frau von Jean-Baptiste Bernadotte, demspäteren Marschall und nachmaligen König vonSchweden. Unter dem Eindruck dieser Beziehungbegann Bonaparte einen autobiographischen RomanClisson et Eugénie zu verfassen, der über dasEntwurfstadium nicht hinauskam.

Um seine Karriere zu retten, reiste Napoleon nach Paris und versuchte, sich denneuen Machthabern, den so genannten Thermidorianern um Paul de Barras,anzudienen. Als es in Paris zu einem Aufstand von Rechts kam, wurde Barras zumOberbefehlshaber der Armee des Inneren ernannt. Ohne eigene militärischeKenntnisse holte er Bonaparte an seine Seite. Dieser ließ mit konzentriertemGeschützfeuer die Aufständischen am 5. Oktober 1795 zusammenschießen. ZumDank wurde er zum Divisionsgeneral und kurze Zeit später zum Oberbefehlshaberim Inneren ernannt.

Bonaparte lernte im privaten Umfeld der neuen Machthaber Joséphine deBeauharnais kennen. Diese war Witwe des hingerichteten Alexandre de Beauharnaisund ehemalige Geliebte von Barras. Für Joséphine, die deutlich älter als Napoleon

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war, schien bei einer Heirat dessen neue Karriere eine Möglichkeit zu sein, ihrenkostspieligen Lebensstil zu finanzieren. Napoleon seinerseits war in Joséphinesicherlich verliebt, aber bei ihm spielten bei dieser Verbindung auch rationaleÜberlegungen eine Rolle. Damit wurde die Verbindung zu Barras weiter gestärktund er fand Einlass in die Pariser Gesellschaft. Bonaparte brach die Beziehung zuDésirée Clary ab und heiratete am 9. März 1796 Joséphine.

Der Italienfeldzug [Bearbeiten]

Nur zwei Tage nach seiner Hochzeit reiste Napoleon nach Nizza ab, um denOberbefehl über die Italienarmee zu übernehmen. Seit dieser Zeit nannte er sichanstatt des italienischen Buonaparte französisch Bonaparte.

Die ihm unterstellten Generale, wie Pierre-François-Charles Augereau oder AndréMasséna, standen dem Günstling des Direktoriums anfangs skeptisch gegenüber.Durch sein energisches Auftreten verschaffte sich Bonaparte aber bald allgemeinenRespekt. Die Italienarmee von etwa 40.000 Mann war schlecht ausgerüstet und dieSoldaten hatten seit Monaten keinen Sold mehr bekommen. Entsprechend schlechtwar die Moral der Truppe. Napoleon gelang es rasch, mit verschiedenen Ansprachendie Begeisterung der Armee zu wecken. „Ich will Euch in die fruchtbarsten Ebenender Welt führen. Reiche Provinzen, große Städte werden in Eure Hände fallen; dortwerdet Ihr Ehre, Ruhm und Reichtümer finden.“ Zur Festigung dieser Begeisterungsetzte Bonaparte modern anmutende Propagandamaßnahmen ein. So gab die Armeemit dem Courier de l’Armée d’Italie eine eigene Zeitung heraus, die nicht zuletzt denFeldherrn in ein günstiges Licht setzen sollte. An der systematischen Pressearbeithielt Bonaparte in Zukunft fest.

Auch militärisch wurde Italien zum Prototyp zukünftiger Feldzüge. Das militärischeCredo des gelernten Kanoniers Napoleon lautete: „Es ist mit den Systemen derKriege wie mit Belagerungen von Festungen. Man muss sein Feuer auf ein unddenselben Punkt konzentrieren. Nachdem die Bresche geschlagen und dasGleichgewicht gestört ist, ergibt sich alles Übrige wie von selbst.“ Danach handelteer. Bonaparte zog seine Kräfte an einer Stelle zusammen und setzte diese geballteMacht ein. Voraussetzung war, dass seine Einheiten schneller marschierten als dieder Gegner. In dieser Hinsicht waren die Truppen der Republik, die sich vor allemaus dem durchmarschierten Gebiet ernährten, den Truppen nach Art des AncienRégime mit ihrem großen Tross deutlich überlegen. Ein weiterer Unterschied war,

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dass die Generäle der Revolutionsarmeen, die einentotalen Volkskrieg führten, weniger Rücksicht aufVerluste nahmen als die Befehlshaber der altenArmeen des 18. Jahrhunderts. Besser als andereGenerale erkannte Napoleon während einer Schlacht,wo er mit seinen Truppen massiert angreifen musste,um den entscheidenden Durchbruch zu erzielen.

Beim italienischen Feldzug standen den Franzosen inNorditalien österreichische und sardinisch-piemontesische Truppen von zusammen etwa 70.000Mann gegenüber. Die konservativen Feldherren derGegner mit ihren inzwischen längst überholtenKriegstechniken wurden schlichtweg überrannt.

Zunächst wurden die beiden Armeen der Gegner in einer Reihe von Schlachtenvoneinander getrennt. Nachdem König Viktor Amadeus III. von Sardinien nach derNiederlage bei Mondovì um Frieden gebeten hatte, wandte sich Napoleon denÖsterreichern zu und besiegte sie am 10. Mai 1796 bei der Schlacht von Lodi.

Nicht nur seine Soldaten bejubelten den Feldherrn. Auch die Einwohner Mailandsbereiteten Bonaparte als scheinbarem Befreier einen begeisterten Empfang. Dieanderen italienischen Staaten bemühten sich, mit Geld und der Übergabe vonKunstschätzen den Frieden zu retten. Nach der Schlacht von Lodi begann beiNapoleon die Überzeugung zu wachsen, dass er nicht nur als Militär, sondern auchpolitisch eine Rolle spielen würde. Die Belagerung der strategisch wichtigen StadtMantua dauerte sechs Monate. Während dieser Zeit wurden verschiedeneEntsatzarmeen von Bonaparte geschlagen. Nach der Kapitulation am 2. Februar 1797war der Weg über die Alpenpässe frei. Österreich, unter der militärischen Führungvon Erzherzog Karl, musste daraufhin den Frieden von Campo Formio annehmenund dabei erhebliche Gebietsverluste hinnehmen. In Italien errichtete Bonaparte mitder Cisalpinischen Republik und der Ligurischen Republik Tochterstaaten derfranzösischen Republik. Die eigenmächtige Handlungsweise und wachsendePopularität Bonapartes verstärkten beim herrschenden Direktorium das Misstrauen.Sie konnten aber kaum etwas gegen den begeisterten Empfang durch dieBevölkerung nach Bonapartes Rückkehr unternehmen.

Die Expedition nach Ägypten [Bearbeiten]

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Napoleon fürchtete nach der Rückkehr aus Italien, dass sein Ruhm bald wiederverblassen würde und drängte das Direktorium, ihm ein neues militärischesKommando zuzuweisen. Als sich die anfänglich geplante Invasion Großbritanniensals undurchführbar erwies, stimmte die Regierung dem Plan einer Eroberung vonÄgypten zu. Ziel war es, Großbritanniens Zugang nach Indien zu stören. Eine vonKriegsschiffen eskortierte Transportflotte lichtete am 19. Mai 1798 die Anker. AnBord waren neben 38.000 Soldaten auch zahlreiche Wissenschaftler und Künstler, diedas Land, seine Geschichte und Kunstdenkmäler erforschen und in Ägyptenmoderne politische und wirtschaftliche Strukturen aufbauen sollten. Nachdem dieFranzosen unterwegs die Insel Malta besetzt hatten, landete die Armee am 1. Juli1798 in Ägypten. Am 21. Juli besiegten die französischen Expeditionsstreitkräfte eineMamlukenarmee in der Schlacht bei den Pyramiden und zogen am 23. Juli in Kairoein. Dort erreichte Napoleon die Nachricht, dass seine Schiffe von einer britischenFlotte unter Horatio Nelson bei Abukir versenkt worden waren. Die Ägyptenarmeewar damit weitgehend vom Mutterland abgeschnitten.

Mit Hilfe der mitgereistenExperten begann Bonaparte mitverschiedenen Reformen undgründete das Institut d’Égypte, daszu einer Keimzelle derÄgyptologie wurde. Im Zuge derExpedition wurde unter anderemder Stein von Rosette gefunden.Diese mehrsprachige Inschrift ermöglichte Jean-François Champollion 1822 dieEntschlüsselung der Hieroglyphen. Von den Ägyptern wurde Napoleon nicht wie inItalien als Befreier, sondern als Ungläubiger und fremder Eroberer angesehen. EinAufstand in Kairo musste gewaltsam niedergeschlagen werden. Da Ägypten offiziellTeil des osmanischen Reiches war, erklärte dieses Frankreich den Krieg. Napoleonmarschierte daraufhin mit einem Teil seiner Armee den neuen Gegnern in RichtungPalästina entgegen. Die Eroberung von Jaffa und Gaza gelang, doch die Festung inAkkon konnte sich halten. Nachdem die französische Armee durch die Pest dezimiertworden war, musste Napoleon sich nach Ägypten zurückziehen. Dort konnten dieFranzosen eine osmanische Armee in der Schlacht von Abukir am 25. Juli 1799 zwarnoch einmal besiegen, aber für Napoleon war klar, dass die Ziele der Expeditionnicht mehr durchsetzbar waren. Außerdem spitzten sich die außenpolitische Lage inEuropa durch den Vormarsch alliierter Truppen im Zuge des zweiten

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Koalitionskrieges und die innenpolitische Krise in Frankreich zu. Dies veranlassteBonaparte, Ägypten unter Zurücklassung der Expeditionstruppen am 23. August1799 zu verlassen. Mit viel Glück segelte er durch die Blockade der Royal Navy underreichte am 30. September Ajaccio auf Korsika. Das französische Festland betrat erbei Saint-Raphaël wieder am 9. Oktober. In Frankreich spielte das Scheitern derExpedition kaum eine Rolle, vielmehr wurde Bonaparte bei seinem Weg nach Parisals Volksheld gefeiert. Viele Bürger erhofften sich von ihm militärische Erfolge, dieWiederherstellung des Friedens in der Außenpolitik und innenpolitisch dieÜberwindung des abgewirtschafteten und korrupten Direktoriums.

Staatsstreich des 18. Brumaire VIII. [Bearbeiten]

Nicht nur in der Bevölkerung hatte das Direktoriumjegliches Vertrauen verloren, auch in der Regierungselbst spielten Emmanuel Joseph Sieyès und RogerDucos mit dem Gedanken an einen Staatsstreich undsetzten hierbei auf die militärische Hilfe durchNapoleon. Am 9. November 1799 schien derStaatsstreich des 18. Brumaire VIII durch politischeManipulationen zu gelingen. Als sich die beidenParlamentskammern am nächsten Tag widerspenstigzeigten und eine wirre Rede Napoleons die Lage nochverschlimmerte, wurden die Kammern durch die Grenadiere Bonapartesauseinandergetrieben. Ein Rumpfparlament billigte die Pläne zur Einrichtung derKonsulatsverfassung unter den Konsuln Bonaparte, Sieyes und Ducos. In der Folgegelang es Napoleon als dem Ersten Konsul, seine Mitverschwörer ins politischeAbseits zu drängen und durch die willfährigen Jean-Jacques Cambacérès undCharles-François Lebrun zu ersetzen. Der 30-jährige Bonaparte wurde so als ErsterKonsul faktisch zum Alleinherrscher.

Napoleon Bonaparte als Erster Konsul der Französischen Republik[Bearbeiten]

Nach der neuen Verfassung vom 25. Dezember 1799 wurde der Erste Konsul für zehnJahre gewählt und hatte weitreichende Vollmachten. So lag das Recht zurGesetzesinitiative bei ihm, er ernannte die Minister und die weiteren hohenStaatsbeamten. Dagegen waren die Mitwirkungsrechte der beiden

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Parlamentskammern (corps legislatif und Tribunat) begrenzt. Insgesamt legitimiertedie Verfassung eine verdeckte Diktatur Bonapartes. Eine Volksabstimmung, derenErgebnisse freilich geschönt waren, ergab die Zustimmung der Bürger zur neuenVerfassung.

Gewissermaßen als Regierungsprogramm gabBonaparte die Parole aus: „Bürger! Die Revolution istzu den Grundsätzen zurückgekehrt, von denen sieausging; sie ist zu Ende.“ Dies entsprach dem Wunschvor allem der bürgerlichen Schichten. Sie wollten dieErrungenschaften der Revolution, wie dieAbschaffung feudaler Privilegien oder dieRechtsgleichheit, zwar bewahrt sehen, verlangtenaber auch nach Schutz vor Umtrieben der Radikalenoder Unruhen der Unterschichten. Dem trug der neueMachthaber Rechnung. Die Ordnung in einigenUnruhegebieten wurde wiederhergestellt. In verschiedenen Bereichen ließ NapoleonReformen durchführen, die teilweise weit über seine Herrschaftszeit Bestand hatten.Dazu gehört die weitere Zentralisierung der Verwaltung, der Ausbau derVerkehrsinfrastruktur, die Sanierung der Staatsfinanzen, eine Währungsreform, dieim Kern bis 1914 Bestand hatte, die Gründung der Banque de France und schließlich1804 den Erlass des Gesetzbuches Code Civil, der als Code Napoleon bekannt ist.Dieser hat bis zum heutigen Tag in vielen Ländern Bedeutung und blieb auch ineinigen Teilen Deutschlands bis 1900 in Kraft. Für besondere Verdienste stifteteBonaparte 1802 die Ehrenlegion.

Napoleon ließ die organisierte politische Opposition bekämpfen, gleichzeitigversuchte er, sowohl die ehemaligen Anhänger der Jakobiner wie auch die Royalistenin den neuen Staat zu integrieren. Im Fall der letzteren spielte das Konkordat mitPapst Pius VII. von 1801 eine wichtige Rolle. Als Bonaparte nach einer aufgedecktenVerschwörung im August 1803 um Georges Cadoudal, Pichegru und GeneralMoreau den Herzog von Enghien, einen Angehörigen des ehemaligen Königshauses,in Deutschland entführen, verurteilen und erschießen ließ, bedeutete dies einenRückschlag für den Versöhnungsprozess und löste insbesondere im Ausland heftigeProteste aus.

Außenpolitisch ging es zunächst darum, den zweiten Koalitionskrieg siegreich zu

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beenden. Mit seiner Armee zog er nach dem Vorbild von Hannibal über die Alpen.Der Sieg in der Schlacht bei Marengo am 14. Juni 1800 war allerdings vor allemGeneral Desaix zu verdanken, der in der Schlacht fiel. Nach dem entscheidenden Siegder von General Jean-Victor Moreau geführten Truppen in der Schlacht vonHohenlinden wurde am 9. Februar 1801 in Lunéville der Frieden mit Österreichgeschlossen. Der Frieden mit Russland folgte am 8. Oktober 1801, und der Friedenvon Amiens beendete am 25. März 1802 den Krieg mit Großbritannien. In Überseeführte die Wiedereinführung der Sklaverei 1802 in Haiti zum Aufstand undschließlich zur Unabhängigkeit. Im Jahr 1803 verkaufte Bonaparte Louisiana(Neufrankreich) an die Vereinigten Staaten (Louisiana Purchase). Damit zog sichFrankreich gänzlich vom nordamerikanischen Kontinent zurück.

Die innen- und außenpolitischen Erfolge ermöglichten es Bonaparte, sich – legitimiertdurch eine weitere Volksabstimmung am 2. August 1802 – zum Konsul aufLebenszeit erklären zu lassen. 3 Millionen abstimmende Franzosen entschieden sichfür ein „Ja“, 1600 für ein „Nein“. Die Bestimmung, seinen Nachfolger selbstauswählen zu können, war wie die Einführung einer regelrechten Hofhaltung in denTuilerien, ein Schritt auf dem Weg zur Monarchie.

Die Friedenszeit dauerte nicht lange. Napoleons Außenpolitik mit der Annexion vonPiemont, der engen Bindung der Schweiz an Frankreich, der Verordnung einer neuenVerfassung in Holland und letztlich der Streit um den Status der Insel Malta führtenzur Kriegserklärung Großbritanniens. In den ersten Jahren blieben derenAuswirkungen begrenzt. Während Großbritannien vor allem einen Kolonial- undSeekrieg führte, sperrte Bonaparte seinen Machtbereich für britische Waren undannektierte Hannover. Der Plan einer Invasion Großbritanniens wurde 1805 erneutaufgegeben.

Napoleon I. – Kaiser der Franzosen [Bearbeiten]

Der Aufstieg des Kaiserreiches und die Neuordnung Europas [Bearbeiten]

Nachdem Napoleon in einer Volksabstimmung die Kaiserwürde angetragen wordenwar, krönte sich Napoleon am 2. Dezember 1804 in der Zeremonie in Anwesenheitvon Pius VII. selbst in der Kathedrale Notre Dame de Paris zum Kaiser. Am 26. Mai1805 wurde Napoleon im Mailänder Dom mit der Eisernen Krone der Langobardenzum König von Italien gekrönt. Während die Annahme der Kaiserkrone nach innensein Prestige weiter erhöhen sollte, war es nach außen ein Versuch, sein Regime

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dynastisch zu legitimieren. Gleichzeitigsignalisierte der Kaisertitel jedoch denAnspruch auf die zukünftige GestaltungEuropas.

Eine

Verbesserung der internationalen Beziehungen warmit der Krönung nicht verbunden. Stattdessen gingZar Alexander I. im April 1805 ein Bündnis mitGroßbritannien ein. Ziel war es, Frankreich auf dieGrenzen von 1792 zurückzuwerfen. Dem schlossensich Österreich, Schweden und Neapel an. NurPreußen beteiligte sich nicht an dieser DrittenKoalition. Umgekehrt traten die nach demReichsdeputationshauptschluss gestärkten deutschen

Länder Bayern, Württemberg und Baden auf Seiten Bonapartes in den Krieg ein.Gemäß seiner schon früher bewährten Taktik, die feindlichen Armeen voneinanderzu trennen und nacheinander zu schlagen, wandte sich Napoleon zunächst gegenÖsterreich. Der erste Schlag traf mit einer Blitzkampagne die Österreicher in derSchlacht von Elchingen bei Ulm (25. September – 20. Oktober 1805), wo General KarlMack von Leiberich gezwungen wurde, mit seiner gesamten Armee von anfangs70.000 Mann zu kapitulieren. Damit stand Napoleon der Weg nach Wien offen: Nachkleineren Scharmützeln entlang der Donau gelang seinen Truppen am 13. Novemberdie kampflose Einnahme Wiens.

Im Anschluss lockte Napoleon die Russenund Österreicher durch geschickteVortäuschung eigener Schwäche in dieSchlacht bei Austerlitz, die er am 2.Dezember 1805 gewann. Zwar wurde diefranzösische Flotte bei Trafalgar vonNelson am 21. Oktober 1805 vernichtendgeschlagen, aber auf dem Kontinent bedeutete Austerlitz die Entscheidung. Am 26.Dezember 1805 wurde mit Österreich der Friedensvertrag von Pressburg geschlossen.Die Bedingungen waren hart. Die Habsburgermonarchie verlor Tirol und Vorarlberg

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an Bayern und ihre letzten italienischen Besitzungen fielen an das napoleonischeKönigreich Italien. Zum Dank für ihre Unterstützung wurden die Kurfürsten vonBayern und Württemberg zu Königen erhoben.

Um die Erfolge zu sichern, betrieb Napoleon mit den jüngeren Angehörigen seinerFamilie gezielte Heiratspolitik und setzte Geschwister und Gefolgsleute als Herrscherder abhängigen Staaten ein. So wurde Joseph 1806 zunächst König von Neapel und1808 König von Spanien, Louis wurde 1806 König von Holland. Seine Schwester Elisawurde 1805 Fürstin von Lucca und Piombino, 1809 Großherzogin der Toskana,Pauline war vorübergehend Herzogin von Parma und darüber hinaus Herzogin vonGuastalla. Caroline Bonaparte wurde als Frau von Joachim Murat 1806 Großherzoginvon Berg, 1808 Königin von Neapel. Jérôme wurde 1807 König des neugeschaffenenKönigreichs Westphalen. Einzig sein Bruder Lucien, mit dem sich Napoleonüberworfen hatte, ging weitgehend leer aus. In Deutschland wurde am 16. Juli 1806aus anfangs 16 Ländern der Rheinbund gegründet. Seine Mitglieder verpflichtetensich zur militärischen Unterstützung Frankreichs und zum Austritt aus dem HeiligenRömischen Reich. Protektor des Bundes war Napoleon. Daraufhin legte Franz II. dieKaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches nieder.

Krieg gegen Russland und Preußen [Bearbeiten]

Inzwischen hatten sich die Beziehungen Frankreichs zu Preußen verschlechtert.Nachdem dieses mit Russland ein geheimes Bündnis geschlossen hatte, wurdeNapoleon am 26. August 1806 ultimativ aufgefordert, seine Truppen hinter denRhein zurückzuziehen. Dies betrachtete Bonaparte als Kriegserklärung. Er stießdaraufhin mit seinen Truppen vom Main aus durch Thüringen auf die preußischeHauptstadt Berlin vor. Im Oktober 1806 kam es zu der Schlacht bei Jena undAuerstedt, in der die preußischen Truppen vernichtend geschlagen wurden.

Das Fürstentum Erfurt wurde nach der Niederlage als kaiserliche Staatsdomänedirekt Napoleon unterstellt, während die umliegenden thüringischen Staaten demRheinbund beitraten. Die französischen Truppen marschierten in Berlin ein.

Mit den verbliebenen Truppen setzte Preußen den Kampf an der Seite der russischenArmee fort. Bei dem Feldzug gegen Russland zeigten sich erstmals deutliche Grenzender napoleonischen Armee. Das Land war zu weitläufig und die Wege zu schlechtfür rasche Truppenbewegungen. Die Versorgung der Armee war unzureichend unddie Russen unter General Levin August von Bennigsen wichen immer weiter zurück,

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ohne sich zur Schlacht stellen zu lassen. Den Winter 1806/1807 verbrachte Napoleonin Warschau, wo ihn polnische Patrioten zur Wiederherstellung Polens drängten.Dort begann auch Bonapartes langjährige Beziehung zu Gräfin Walewska, mit der erein Kind zeugte.

Erst am 8. Februar 1807 kam es zur Schlacht bei Preußisch Eylau, ohne dass eineEntscheidung gefallen wäre. Am 14. Juni 1807 konnte Bonaparte Bennigsen in derSchlacht bei Friedland entscheidend schlagen. Am 7. Juli schlossen Frankreich,Russland und Preußen den Frieden von Tilsit. Für Preußen waren dieFriedensbedingungen katastrophal. Alle Gebiete westlich der Elbe gingen verlorenund wurden Grundlage für das neue Königreich Westphalen. Die polnischenProvinzen Preußens wurden zum Großherzogtum Warschau erhoben. Insgesamtverlor Preußen etwa die Hälfte seines bisherigen Territoriums, musste zudem nochhohe Kontributionen zahlen und durfte nur noch in einem beschränkten Umfang eineArmee unterhalten.

Fast ganz Kontinentaleuropa war nun unter direkter oder indirekter KontrolleNapoleons. Gegen das weiter feindlich gesinnte Großbritannien verhängte Bonapartemit der Kontinentalsperre einen europaweiten Handelsboykott.

Das System in der Defensive [Bearbeiten]

In den Jahren nach dem Frieden von Tilsit befand sichNapoléon auf dem Höhepunkt seiner Macht. ImInneren seines Herrschaftsbereiches verstärkten sichin dieser Zeit die despotischen Tendenzen. Kritik anseiner Amtsführung duldete Bonaparte immerweniger. Weil Außenminister TalleyrandWiderspruch gegen die Expansionspolitik anmeldete,wurde er 1807 entlassen. Die Zensur und Gängelungder Presse wurden verschärft. Das Theaterdekret von1807 schränkte den Spielraum der Pariser Bühnen ein.Auf der anderen Seite stand ein wachsenderPersonenkult um den Kaiser. Die Aristokratisierung

schritt weiter fort. Im Jahr 1808 wurde per Gesetz ein neuer Adel geschaffen.Daneben spielten am Hofe immer mehr alte Aristokraten des Ancien Regime eineRolle. In weiten Teilen der Bevölkerung, die noch immer vom Gleichheitsideal der

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Revolution geprägt war, wurde diese Entwicklung kritisch gesehen.

Außenpolitisch stand die Durchsetzung der Kontinentalsperre gegen Großbritannienim Vordergrund. In Italien gelang dies teilweise mit Gewalt. Mit Zustimmung desKönigs marschierte eine französische Armee zur Besetzung Portugals durch Spanien.Napoleon nutzte einen Thronstreit zwischen dem spanischen König Karl IV. unddessen Sohn Ferdinand VII. aus, und setzte in einem politischen Coup, gestützt aufdie französischen Truppen im Land, seinen Bruder Joseph als König von Spanien ein.Unmittelbar danach brach in Spanien eine allgemeine nationale Erhebung aus, dieJoseph Bonaparte zur Flucht aus Madrid zwang. Unterstützt wurden die Spanier voneinem britischen Expeditionskorps unter Arthur Wellesley, dem späteren Herzog vonWellington. Nach der Kapitulation seines Generals Junot musste Napoleon selbsteingreifen. Nachdem er auf dem Erfurter Fürstenkongress im Oktober 1808 versuchthatte, die europäischen Mächte zum Stillhalten zu bewegen, rückte Bonaparte mitseinen besten Truppen in Spanien ein. Anfangs gegen reguläre Soldaten erfolgreich,wurde die Grande Armée mit einem erbittert geführten Guerillakrieg konfrontiert.Ohne greifbaren Erfolg kehrte Napoleon zu Beginn des Jahres 1809 nach Frankreichzurück. Der Kleinkrieg in Spanien blieb ein ungelöstes Problem, das starkeTruppenverbände band und kostspielig war.

Kurz nach der Rückkehr marschierte die österreichische Armee unter Karl vonÖsterreich-Teschen in Bayern ein. Österreich setzte dabei auf nationale Parolen undtraf in der eigenen Monarchie und in Deutschland auf Zustimmung. In Tirol kam esdaraufhin zur Erhebung von Andreas Hofer gegen die bayerischenBesatzungstruppen. In Norddeutschland versuchten Ferdinand von Schill oder dieSchwarze Schar militärischen Widerstand zu leisten. Vor allem Intellektuelle wieJoseph Görres, Johann Gottlieb Fichte, Ernst Moritz Arndt und andere begannen mitteils nationalistischen Tönen die französische Fremdherrschaft anzugreifen.Allerdings war das napoleonische System noch stark genug, um Preußen oder dieRheinbundfürsten weiter zu binden. Daher stand Österreich auf dem KontinentNapoleon isoliert gegenüber.

Napoleon traf am 16. April 1809 in Donauwörth ein. Am 21. Mai 1809 überquertenseine Truppen südöstlich Wiens die Donau. In der Schlacht von Aspern-Esslingstoppten die Österreicher den französischen Vormarsch. Diese Schlacht wurde zurersten Niederlage Napoleons. In der Schlacht bei Wagram konnte er aber letztendlichErzherzog Karl besiegen. Im Friede von Schönbrunn musste Österreich daraufhin auf

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Dalmatien, Zentralkroatien, die Krain, dasKüstenland, Salzburg und das Innviertel verzichten,womit es etwa die Hälfte seiner Erbländer verlor undbeinahe aus den alten römisch-deutschenReichgrenzen verdrängt war. Das Land musste deranti-britischen Kontinentalsperre beitreten und seinHeer auf 150.000 Mann reduzieren. Ferner wurde einMilitärbündnis zwischen Österreich und Frankreichgeschlossen.

Im selben Jahr ließ sich Napoleon von Joséphinescheiden, da ihre Ehe kinderlos blieb. In der Hoffnung auf die Anerkennung durchdie alten Dynastien und die Festigung des Bündnisses mit Österreich heirateteBonaparte 1810 Marie-Louise von Habsburg, die älteste Tochter des österreichischenKaisers Franz I. Aus der Ehe ging mit dem 1811 geborenen Napoleon II. dergewünschte Thronfolger hervor. Im Glauben, damit eine neue Dynastie begründet zuhaben, wurden im ganzen Kaiserreich verschiedene Feiern angeordnet, von deneneinige Teil eines dauerhaften napoleonischen Festkalenders werden sollten.

Der Russlandfeldzug [Bearbeiten]

Zar Alexander I. von Russland war Ende 1810 aus wirtschaftlichen Gründen nichtmehr bereit, sich an der von Napoleon verhängten Kontinentalsperre gegenGroßbritannien zu beteiligen. Da Napoleon diese als einziges Kampfmittel gegenGroßbritannien ansah, führten die Position Russlands und weitere Faktoren dazu,dass sich die Beziehungen zwischen beiden Seiten abkühlten. Bonaparte bereitetesich im Jahr 1811 und in der ersten Hälfte des Jahres 1812 auf einen Krieg mitRussland vor. Die Rheinbundstaaten wurden verpflichtet, ihre Kontingente zuerhöhen und auch Österreich und Preußen sahen sich genötigt, Truppen zu stellen.Nur Schweden hielt sich unter dem neuen Kronprinzen und ehemaligenfranzösischen General Bernadotte abseits und verbündete sich mit Russland.Insgesamt war die Grande Armée bei ihrem Aufmarsch 675.000 Mann stark. Dies wardie größte Armee, die es in Europa bis dahin jemals gegeben hatte.

Am 24. Juni 1812 überschritt Napoleon die Memel. Sein Plan für denRusslandfeldzug war, wie in den bisherigen Blitzfeldzügen eine schnelle spektakuläreEntscheidungsschlacht herbeizuführen, die den Krieg bald beenden undFriedensverhandlungen einleiten sollte. Doch die russischen Truppen unter der

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Führung von Barclay de Tolly wichen in die Weiten des Landes zurück. Die bisherigeMethode, die Armee aus den Erzeugnissen des Landes zu versorgen, funktioniertenicht, da die Russen eine Politik der verbrannten Erde betrieben. Bereits am 17.August 1812, als die Truppe Smolensk erreichte, war sie nur noch 160.000 Mannstark. Vor Moskau stellten sich die Russen unter Kutusow zur Schlacht. Die Schlachtvon Borodino konnte Napoleon zwar gewinnen, aber sie wurde zu einer derverlustreichsten Auseinandersetzungen der napoleonischen Kriege überhaupt.Insgesamt 80.000 Tote oder Verwundete gab es auf beiden Seiten zusammen.

Durch diesen Pyrrhussieg gelang es Napoleon zunächst, ohne weiteren KampfMoskau einzunehmen. Nach dem Einmarsch wurde die Stadt – vermutlich von denRussen selbst – in Brand gesetzt. Die Soldaten der Grande Armée litten unterHunger, Krankheiten, Schnee und Kälte. Der Zar verweigerte Verhandlungen. Am18. Oktober gab Napoleon den Befehl zum Abmarsch. Fehlender Nachschub,Krankheiten sowie ständige Angriffe der russischen Kosaken setzten denfranzösischen Truppen schwer zu. In der Schlacht an der Beresina wurde NapoleonsGrande Armee endgültig zerschlagen.

Nur 18.000 napoleonische Soldaten übertraten im Dezember 1812 die preußischeGrenze an der Memel. Der Befehlshaber des preußischen Hilfskorps, Yorck vonWartenburg, trennte sich von der Grande Armée und schloss eigenmächtig einenWaffenstillstand mit dem Zaren (Konvention von Tauroggen). Napoleon war schonvorher nach Paris geflohen, um eine neue Armee aufzustellen. Noch während desverlustreichen Rückzugs ließ der kaiserliche Hof vermelden: „Seine Majestät derKaiser befinden sich bei bester Gesundheit.“

Der Zusammenbruch [Bearbeiten]

In Deutschland führte die Niederlage Napoleons zu einem Aufschwung dernationalen Bewegung. Der Druck der öffentlichen Meinung führte dazu, dassbisherige Verbündete Bonapartes sich der Gegenseite zuwandten. König FriedrichWilhelm III. schloss mit dem Vertrag von Kalisch ein Bündnis mit Russland und riefzum Befreiungskrieg auf. Dem folgten anfangs nur wenige deutsche Länder, auchÖsterreich hielt sich zunächst von diesem Bündnis fern. Unmittelbar nach seinerRückkehr begann Napoleon damit, neue Soldaten auszuheben. Mit einer nur schlechtausgebildeten Armee, der es zudem an Kavallerie mangelte, marschierte Bonapartenach Deutschland. Anfangs zeigten sich noch einmal die militärischen Fähigkeiten

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Napoleons. Er siegte am 2. Mai 1813 bei Großgörschen und am 20./21. Mai beiBautzen. Die reorganisierte preußische Armee hatte sich in einen ernstzunehmendenGegner gewandelt, der den Franzosen hohe Verluste beibrachte. Aus diesem Grundstimmte Bonaparte einem Waffenstillstand zu.

Diesen nutzten die Gegner dazu, Österreich auf ihre Seite zu ziehen. Auf einemFriedenskongress in Prag wurde Napoleon ein Ultimatum gestellt, das unteranderem die Auflösung des Rheinbundes, die Aufgabe des GroßherzogtumsWarschau sowie die Wiederherstellung Preußens in den Grenzen von 1806 vorsah.Da dies faktisch die Aufgabe der französischen Vormacht in Europa bedeutet hätte,ging Napoleon darauf nicht ein. Daraufhin erklärte Österreich Frankreich den Krieg.Preußen, Russland und Österreich schlossen die Allianzverträge von Teplitz ab. Daauch Schweden sich an der Koalition beteiligte, standen nunmehr alle nicht vonBonaparte direkt oder indirekt kontrollierten Staaten in Europa gegen ihn. Imfolgenden Feldzug spielten die Verbündeten ihre zahlenmäßige Überlegenheit aus,wichen in Folge der Strategie von Trachenberg einer Entscheidungsschlacht mit derfranzösischen Hauptarmee anfangs aus und fügten den Truppen der napoleonischenMarschälle erhebliche Verluste zu. Immer stärker wurde der Bewegungsspielraumder französischen Hauptarmee begrenzt. Die endgültige Niederlage der Franzosenkam 1813 in der sogenannten Völkerschlacht bei Leipzig. Dabei spielte derSeitenwechsel Bayerns im Vertrag von Ried wenige Tage vorher auch eine Rolle,während Sachsen mit Napoleon unterging. Napoleon zog sich mit den Resten seinerArmee hinter den Rhein zurück.

In der Folge kündigten die Rheinbundstaaten Bonaparte die Gefolgschaft auf und ander spanischen Front rückte Wellington bis zur französischen Grenze vor. Im InnerenFrankreichs regte sich erstmals seit langem öffentlicher Widerspruch gegen dasRegime. Als die gesetzgebende Körperschaft bürgerliche Freiheitsrechte einforderte,ließ Napoleon diese schließen. Die Rekrutierung neuer Soldaten stieß wegen dernachlassenden Unterstützung für Bonaparte auf erhebliche Schwierigkeiten, so dassNapoleon den alliierten Streitkräften nur noch eine zahlenmäßig unterlegene undschlecht ausgebildete Armee entgegensetzen konnte. Dennoch zeigte sich angesichtsder unmittelbaren Bedrohung noch einmal Napoleons Geschick als Feldherr. Trotzdeutlich unterlegener Kräfte gelang es durch geschicktes und temporeichesManövrieren, die zahlenmäßig drückend überlegenen, aber getrennt marschierendenFeinde mehrfach zu schlagen. Diese Erfolge veranlassten ihn, sich bei einem weiterenFriedensangebot auf dem Kongress von Châtillon ablehnend zu zeigen. In der Folge

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war jedoch klar, dass er der zahlenmäßigen Überlegenheit nicht mehr gewachsenwar. Daher nahmen die alliierten Truppen nach der Schlacht bei Paris am 31. März1814 die Hauptstadt ein. Der Kaiser verlor daraufhin jegliche Unterstützung derArmee, der Politik und selbst enger Getreuer. Am 2. April 1814 sprach der Senat dieAbsetzung des Kaisers aus. Am 6. April dankte er zu Gunsten seines Sohnes ab.Damit waren die Alliierten nicht einverstanden. Sie verlangten vom Kaiser,bedingungslos abzudanken und boten den Vertrag vom 11. April 1814 zurUnterschrift an. Diese Offerte unterschrieb Napoleon unter dem Datum vom 12.April, nachdem er in der Nacht vom 12. auf den 13. April einen Suizidversuchunternommen hatte. Ihm wurde die Insel Elba als Wohnsitz zugewiesen und einzigder Kaisertitel belassen.

Elba, Herrschaft der Hundert Tage und Waterloo [Bearbeiten]

Die Reise auf die Insel Elba dauerte vom 25. bis 27. April 1814. Da Anschläge aufseine Person befürchtet wurden, trug Napoleon als Vorsichtsmaßnahme undgleichsam als Verkleidung den Mantel des russischen Generals Schuwalow. Er warnun der Herrscher über ein Eiland mit 10.000 Einwohnern und einer Armee von 1.000Mann. Er begann zwar eine umfangreiche Reformtätigkeit, die ihn als ehemaligenBeherrscher Europas aber nicht ausfüllen konnte. Durch ein Netz von Agentenwusste er genau, dass es in Frankreich nach der Restauration unter Ludwig XVIII.eine weit verbreitete Unzufriedenheit gab. Ermutigt von diesen Meldungen, kehrteNapoleon am 1. März 1815 nach Frankreich zurück. Die Soldaten, die ihn hättenaufhalten sollen, liefen zu ihm über. Am 19. März 1815 floh König Ludwig aus denTuilerien. Zwar wurde die Verfassung des Kaiserreichs teilweise liberalisiert, aber dieZustimmung zum wiederhergestellten napoleonischen Regime blieb begrenzt.

Aufgeschreckt von den Ereignissen in Frankreich, entschieden sich Österreich,Russland, Großbritannien und Preußen daraufhin auf dem Wiener Kongress zummilitärischen Eingreifen. Am 25. März erneuerten sie ihre Allianz von 1814.

Trotz aller Schwierigkeiten gelang es Napoleon, eine gut ausgerüstete Armee aus125.000 erfahrenen Soldaten auszuheben. Er ließ eine provisorische Regierung unterMarschall Davout in Paris zurück und marschierte gegen die Allianz. Wie gewohnt,plante Bonaparte, die Gegner nacheinander zu schlagen.

Anfangs gelang es ihm bei Charleroi, einen Keil zwischen die britische Armee unterWellington und die preußischen Truppen unter Blücher zu treiben. Am 16. Juni

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schlug er die Verbündeten in der Schlacht bei Quatre-Bras und der Schlacht beiLigny.

Am 18. Juni 1815 griff Napoleon die alliierte Armee von Wellington nahe dembelgischen Ort Waterloo an. Wellington gelang es, die günstige Stellung gegen allefranzösischen Angriffe im Wesentlichen zu halten. Aus dieser Lage ist seinAusspruch überliefert: „Ich wünschte es wäre Nacht oder die Preußen kämen.“ Tatsächlichkamen die preußischen Truppen unter Marschall Blücher den Briten zur Hilfe undNapoleon wurde geschlagen.

Das Ende dieser Schlacht bedeutet faktisch das Ende der Herrschaft der hundert Tage.Bei seiner Rückkehr nach Paris trat Napoleon am 22. Juni 1815 zurück, nachdem erbei Parlament und ehemaligen Getreuen jegliche Unterstützung verloren hatte.Weder die Hoffnung auf eine Emigration nach Amerika noch auf politisches Asyl inGroßbritannien erfüllten sich, stattdessen wurde Napoleon auf Beschluss derAlliierten nach St. Helena im Südatlantik verbannt. Am 8. August ging der ehemaligeKaiser mit seinen Begleitern an Bord des Schiffes, das ihn in den Südatlantik bringensollte. Am 18. Oktober wurde die Insel erreicht.

Verbannung, das Ende auf St. Helena und Aufbahrung [Bearbeiten]

Auf der britischen Insel St. Helena wurde Bonaparte und seinen wenigen Begleiternder Wohnsitz des Gouverneurs Longwood House zugewiesen. Nach NapoleonsWillen hielten die Franzosen die Illusion eines kaiserlichen Hofstaates aufrecht.Bonaparte schrieb seine Memoiren. Im Laufe der Zeit verschlechterte sich derGesundheitszustand Napoleons zusehends, bis er schließlich am 5. Mai 1821 starb.Sein Leichnam wurde noch am selben Tag obduziert. Der englische KapitänFrederick Marryat fertigte eine Skizze des Leichnams an, die erhalten geblieben undim Londoner National Maritime Museum ausgestellt ist.

Der Leichnam wurde am 9. Mai in einem vierfachen Sarg beigesetzt. In dermedizinischen Fachliteratur ist überzeugend dargelegt, dass Napoleon anfortgeschrittenem Magenkrebs mit Lymphknotenbefall verstarb. AllerWahrscheinlichkeit nach war eine durch das Karzinom ausgelöste starkeMagenblutung die unmittelbare Todesursache. Neue Forschungsergebnisse legendarüber hinaus nahe, dass der bösartige Tumor nicht, wie früher vermutet, familiärbedingt war – bis heute sind die Todesursachen anderer Familienmitglieder nichtgeklärt. Vielmehr sei die Erkrankung auf eine Infektion mit dem Bakterium

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Helicobacter pylori zurückzuführen. Daneben gab esweitere Vermutungen über die Todesursache. Einedavon lautet, dass Napoleon sukzessiv durch Arsenvergiftet worden sein könnte, zum Beispiel vonGeneral Montholon oder durch die arsenhaltige Farbe(Schweinfurter Grün) in seinen Tapeten. Mit letzterGewissheit werden sich die genauen Ursachen seinesTodes heute wohl nicht mehr klären lassen. Doch eineitalienische Forschergruppe kam zu dem Ergebnis,dass Napoleon nicht vergiftet wurde (zumindest nichtabsichtlich). Durch eine Haaranalyse wurdefestgestellt, dass in allen betrachteten Lebensphasenähnlich hohe Gehalte des giftigen Metalls im Körper vorhanden waren.

Nach seinem Tod setzten sich die Bonapartisten für die Thronansprüche der FamilieBonaparte ein. Sie trugen wesentlich zum Aufstieg Napoleons III. bei und hattennoch nach dessen Sturz auf das Heer und die Beamtenschaft großen Einfluss. Erst inden 1880er Jahren verlor der Bonapartismus an Bedeutung.

Fast zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde Napoleon Bonapartes Leichnam am 15.Oktober 1840 exhumiert. Auf der Fregatte Belle Poule wurden die sterblichenÜberreste zurück nach Frankreich gebracht und in den Pariser Invalidendomüberführt. Er ist dort seit dem 15. Dezember 1840 in einem Sarkophag aufgebahrt.

Abstammung [Bearbeiten]

Sebastiano Nicolo Buonaparte (1683–1720/1760)

Giuseppe Maria Buonaparte (1713–1763)

Maria Anna Tusoli (1690–1760)

Carlo Buonaparte (1746–1785)

Giuseppe Maria Paravisini

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Maria Saveria Paravisini (1715–1750)

Anna Maria Salineri

Napoleone Buonaparte(1769–1821)

Giovanni-Agostino Ramolino

Giovanni Geronimo Ramolino (1723 –1755)

Angela-Maria Peri

Letizia Ramolino (1750–1836)

Giuseppe Pietrasanta

Angela Maria Pietrasanta (1725–1790)

Maria-Giuseppe Malerba

Beziehungen und Nachkommen [Bearbeiten]

Während Napoleons Ehe mit Joséphine kinderlos blieb, zeugte er mit seiner zweitenFrau Marie-Louise von Österreich den Thronfolger Napoleon II.

Neben seinen Ehen hatte Napoleon verschiedene Geliebte, mit denen er auch Kinderhatte. Bereits während seiner Ehe mit Joséphine hatte er zwei illegitime Kinder vonMätressen. Aus der Verbindung mit Eleonore Denuelle de la Plaigne (1787–1868):

Graf Charles Léon Denuelle (1806–1881)

Aus einer sieben Jahre währenden Liebesbeziehung mit Gräfin Maria Walewska(1786–1817):

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Graf Alexandre Colonna-Walewski (1810–1868)

Beide Söhne hatten ihrerseits Nachkommen.

Weitere Kinder:

Émilie Louise Marie Françoise Joséphine Pellapra (1806–1871) 1von Françoise-Marie LeRoyHélène Napoleone Bonaparte (1816–1910) von Gräfin MontholonJules Barthélemy-Saint-Hilaire (1805–1895)Eugen Alexander Megerle Edler zu Mühlfeld (1810-1868) von Victoria Kraus(Abstammung ungeklärt)

Zu Napoleons weiteren Geliebten gehörten u. a. die Schauspielerinnen MargueriteJoséphine George, genannt Georgina, und Catherine Josephine Duchesnois; MadameDuchâtel, Frau eines älteren Staatsrates; Carlotta Gazzani, eine genuesische Tänzerin,die von Napoleon zur Vorleserin von Joséphine ernannt wurde, und teilweise Frauenseiner Offiziere.

Körpergröße [Bearbeiten]

Es ist ein verbreiteter Mythos, dass Napoleon von geringer Körpergröße gewesenwäre. Der österreichische Psychologe Alfred Adler prägte danach den BegriffNapoleon-Komplex, um den Minderwertigkeitskomplex kleingewachsener Männerund dessen Überkompensation zu beschreiben. Die Legende ist entweder auf eineVerwechslung des englischen Längenmaßes foot (30,48 cm) mit dem französischenpied (32,48 cm) zurückzuführen oder auf Napoleons Vorliebe, sich mit hochgewachsenem Gefolge zu umgeben. Sie wurde von der englischen Kriegspropagandapopularisiert, die Napoleon in ihren Karikaturen immer als ausgesprochen kleindarstellten: 1803 zeichnete James Gillray ihn etwa als Gulliver im Land der Riesen,wobei Georg III. die Rolle des Königs von Brobdingnag übernahm. Ein weiteresBeispiel ist die Karikatur „The Plumpudding in Danger“ aus dem Jahr 1805, die zeigt,wie William Pitt und ein ausgesprochen schmächtiger Napoleon sich die Weltkugelaufteilen. Von Gillray stammt auch der Spitzname „Little Boney“ (übersetzt etwa:„Der kleine Knochige“), der sich rasch weit verbreitete. Tatsächlich war Napoleonetwas über 1,68 m groß und erreichte damit eine für Männer seiner Zeitdurchschnittliche Körpergröße.

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James Gillray: Der König von Brobdingnag und Gulliver. Karikatur aus dem Jahr1803

James Gillray: Der Plumpudding in Gefahr. Karikatur aus dem Jahr 1805

George Cruikshank: Der kleine Boney geht aufs Töpfchen. Karikatur aus dem Jahr1814

Museale Rezeption [Bearbeiten]

Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien sind die Koalitionskriege in einemeigenen Saal (Saal III – Saal der Franzosenkriege) im Detail dokumentiert. Zur PersonNapoleons selbst befindet sich dort ein Porträt, das ihn als König von Italien zeigtund von seinem Mailänder Hofmaler Andrea Appiani stammt. Weiters ist auch derMantel ausgestellt, den Napoleon vom 25. bis 27. April 1814 während der Reise vonFontainebleau in die Verbannung auf Elba trug. Ein besonderes Stück ist auch dieKuriertasche Napoleons mit der Aufschrift: „Dépéches de sa Majesté Napoleon Empereuret Roi“, und „Départ de Paris pour le Quartier Général“ (Abgang von Paris nach demHauptquartier).

In der Schatzkammer in Wien befinden sich im Bereich „Napoleonica“ Relikte aus demBesitz Napoleons und der Kaiserin Marie-Louise, insbesondere die Wiege des kleinenNapoleon Franz.

Das so genannte Napoleonzimmer im Schloss Schönbrunn wurde von Napoleonvermutlich als Schlafzimmer benutzt, als er in den Jahren 1805 und 1809 Wienbesetzte und das Schloss zum Hauptquartier wählte.

Napoleonmuseum Thurgau auf Schloss Arenenberg in der Gemeinde Salenstein,Kanton Thurgau, Schweiz.Napoleonmuseum-Arenberg,Museum of Napoleon Souvenirs im Fürstepalast von Monaco [1]National Museum of the Bonaparte Residence in Corsica im Geburtshaus Napoléonsin Ajaccio auf Korsika. englischNationalmuseum des Schlosses von Malmaison auf Schloss Malmaison bei Paris [2] -wohl eines der bekanntesten Museen.National Museum des Schlosses Bois-Préau

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Museum Napoléon in Cendrieux im Département Dordogne eine Privatsammlungeines Nachfahren von Jérôme Bonaparte [3]Napoleon Museum in Rom, im Wohnhaus von Naploeons Mutter LaetitiaRamolino Museo Naploeonico-en

Literatur [Bearbeiten]

Napoleon – Sein Leben und seine Zeit [Bearbeiten]

Vincent Cronin: Napoleon. Stratege und Staatsmann. Heyne, München 2002, ISBN3-453-09047-0.August Fournier: Napoleon I. Eine Biographie. Phaidon-Verlag, Essen 1996, ISBN3-88851-186-0 (Repr. d. Ausg. Wien 1886) [teilweise hier benutzt die 4. Aufl.Wien/Dresden 1922].Emmanuel de Las Cases: Mémorial de Sainte Hélène. 5 Bde. London / Paris 1823.(dt. Das Tagebuch von St. Helena. Geführt von Graf Emmanuel de Las Cases. ISBN 3-7175-8114-7).Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. Hugendubel, München 2006,ISBN 3-7205-2860-X.Volker Hunecke: Napoleon. Das Scheitern eines guten Diktators, Paderborn:Ferdinand Schöningh 2011 ISBN 978-3-506-76809-4.Friedrich Max Kircheisen: Napoleon I. Seine Leben und seine Zeit. 9 Bde. Müller-Verlag, Leipzig 1911/1934.Friedrich Sieburg: Gespräche mit Napoleon. dtv, München 1962.Jakub Josef Dominik Malý: Napoleon Bonaparte I–II. 1848–49.Walter Markov: Napoléon und seine Zeit – Geschichte und Kultur des Grand Empire,Leipzig 1996.Adolphe Thiers: Histoire de la Revolution française. 10 Bände + Atlas, Paris 1823–27 (Standardwerk auch in deutscher Übersetzung).Adolphe Thiers: Histoire du Consulat et de l'Émpire. 20 Bände + Atlas, Paris 1845–62, (dt.: Geschichte des Konsulats und des Kaiserreichs, Reprint Hamburg, VRZ-Verlag, ISBN 3-931482-22-7).Jean Tulard: Napoleon oder der Mythos des Retters. Ullstein, Frankfurt/M. 1982,ISBN 3-548-27514-1.Jean Tulard (Hrsg.): Dictionnaire Napoleon. Nouv. éd., rev. et augm., Paris 1989,ISBN 2-213-02286-0.Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2006. ISBN 3-499-50646-7.

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Friedrich Wencker-Wildberg, Friedrich Kircheisen (Hrsg.): Napoleon – DieMemoiren seines Lebens. 14 Bände, Wien/Hamburg/Zürich o. J. (ca. 1930),Reprint Hamburg, VRZ-Verlag, ISBN 3-931482-14-6.Johannes Willms: Napoleon – Eine Biographie. München 2005, ISBN 3-406-52956-9.Eckart Kleßmann: Napoleon und die Deutschen. Das Buch zur Fernsehserie. Rowohlt,Berlin 2007, ISBN 978-3-87134-561-6 .Marion George / Andrea Rudolph (Hg.): Napoleons langer Schatten über Europa.Dettelbach: J. H. Röll Verlag 2008 (Kulturwiss. Beiträge. Quellen u. Forschungen 5).ISBN 978-3-89754-289-1.Claudia Fräss-Ehrfeld (Hg.): Napoleon und seine Zeit, Kärnten – Innerösterreich –Illyrien. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-85454-113-4.Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. in Kooperation mit dem KHM (Hg.):Napoleon – Feldherr, Kaiser und Genie. Ausstellungskatalog zur NiederösterreichischenLandesausstellung 2009, Wien 2009.

Die Napoleonischen Kriege [Bearbeiten]

Michael Broers: The Napoleonic empire in Italy, 1796–1814. Palgrave Macmillan,Basingstoke 2005, ISBN 1-4039-0565-7.Carl von Clausewitz: Hinterlassene Werke des Generals Carl von Clausewitz überKrieg und Kriegführung. 10 Bde. Dümmler, Berlin 1857 (beinhaltet das militärisch-philosophische Hauptwerk Vom Kriege und verschiedene Feldzugsstudien zuden Napoleonischen Kriegen).Eckart Kleßmann: Napoleons Rußlandfeldzug in Augenzeugenberichten. Dtv,München 1982, ISBN 3-423-02714-2.Eckart Kleßmann: Deutschland unter Napoleon in Augenzeugenberichten. Dtv,München 1982, ISBN 3-423-02715-0.Eckart Kleßmann: Die Befreiungskriege in Augenzeugenberichten. Dtv, München1973, ISBN 3-423-00912-8.Rory Muir: Tactics and the experience of battle in the age of Napoleon. Yale UniversityPress, New Haven 1998, ISBN 0-300-07385-2.Napoleon I.: Militärische Schriften. Verlag Damm, Dresden 1901 (Kommentar:Bernhard Boie).Stephen Pope: The Cassell dictionary of the Napoleonic Wars. Cassell Books, London1999, ISBN 0-304-35229-2.Gunther Rothenberg: Die Napoleonischen Kriege. Brandenburger Verlagshaus,

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Berlin 2000, ISBN 3-89488-134-8.Detlef Wenzlik (Hrsg.): Die napoleonischen Kriege. 18 Bände. VRZ-Verlag,Hamburg 1999 ff. ISBN 3-931482-01-4.Anka Muhlstein: Der Brand von Moskau. Napoleon in Russland. Insel Taschenbuch3468, Frankfurt am Main und Leipzig 2008, ISBN 978-3-458-35168-9.

Napoleon und die Frauen [Bearbeiten]

Waltraud Maierhofer, Gertrud Roesch, Caroline Bland (Hrsg.): Women AgainstNapoleon. Historical and Fictional Responses to His Rise and Legacy. Campus,Frankfurt 2007, ISBN 3-593-38414-0.Stefan Gläser: Frauen um Napoleon. Piper, München 2004, ISBN 3-492-23811-4.Franz Herre: Joséphine. Kaiserin an Napoleons Seite. Pustet, Regensburg 2003, ISBN3-7917-1829-0.Franz Herre: Marie Louise. Napoleon war ihr Schicksal. Lübbe-Verlag, Bergisch-Gladbach 1998, ISBN 3-404-61419-4.Antoine R. D'Ornano: Marie Walewska. „L'épouse polonaise“ de Napoléon. Hachette,Paris 1947.Gertrude Aretz: Die Frauen um Napoleon. Scherz-Verlag, Bern 1947 (Repr.d.Ausg. München 1912).

Napoleon-Mythos [Bearbeiten]

Wulf Wülfing: Napoleon. In: Wulf Wülfing u. a.: Historische Mythologie derDeutschen 1798–1918. Fink, München 1991, ISBN 3-7705-2605-8, S. 18–58.Barbara Beßlich: Der deutsche Napoleon-Mythos. Literatur und Erinnerung 1800–1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007. ISBN 978-3-534-20025-2.

Napoleon-Karikaturen [Bearbeiten]

Gisela Vetter-Liebenow: Napoleon – Genie und Despot. Ideal und Kritik in der Kunstum 1800. Hannover 2006.

Filme [Bearbeiten]

Spielfilme [Bearbeiten]

Zahlreiche Spielfilme haben Napoleon und seine Kriege zum Thema, darunter:

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04.04.12 18:51Napoleon Bonaparte – Wikipedia

Seite 29 von 31http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte

Napoléon (1927, restaurierte Fassung 1981), wichtigstes Werk von Abel Gance,in BreitwandtechnikNapoleon auf St. Helena (1929), Regie: Lupu Pick, psychologische Studie überNapoleons letzte JahreNapoleon ist an allem schuld (1938), gesellschaftskritische SatireWaterloo (1970), Regie: Sergei Bondartschuk, Inhaltsangabe von arteNapoleon (2002), vierteiliges Drama, Regie: Yves Simoneau, unter anderem mitChristian Clavier als Napoleon und Heino Ferch als General Marquis deCaulaincourt.

Dokumentarfilme [Bearbeiten]

Napoleon.Teil 1: Der unaufhaltsame Aufstieg BonapartesTeil 2: Der tiefe Fall eines Giganten.TV-Dokumentation, Frankreich, USA, 2000, 73 und 74 Min., Regie: DavidGrubin, Produktion: ArteNapoleon und die Deutschen. Vierteilige Dokumentarfilmreihe, Deutschland 2005,jeweils 52 Min., 1. Napoleon und die Deutschen, 2. Napoleon, der Revolutionär, 3.Napoleon, der Maßlose, 4. Napoleon, der Verlierer, Buch: Steffen Schneider, Regie:Georg Schiemann, Elmar Bartlmae, Produktion: MDR, WDR, Inhaltsangabenvon arteAusterlitz, Napoleons langer Marsch zum Sieg. Dokumentarfilm, Frankreich, 2006,90 Min., Regie: Jean-François Delassus; Produktion: ARTE France, unteranderem mit Bernard-Pierre Donnadieu (Napoleon), Julien Collard (Garnier),John Bobrynine (Talleyrand), Inhaltsangabe von arte

Weblinks [Bearbeiten]

Literatur von und über Napoleon Bonaparte im Katalog der DeutschenNationalbibliothekNapoleon-online.de1807 – Großmachtpolitik an der MemelEPOCHE NAPOLEONDas Napoleon PortalNapoleonguide.comDie Napoleon-Stiftung

Page 30: Napoleon Bonaparte

04.04.12 18:51Napoleon Bonaparte – Wikipedia

Seite 30 von 31http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte

Die nationale Vereinigung der Napoléon-Museen in FrankreichCorrespondance militaire de Napoléon Ier. Extraite de la correspondancegénérale Et publiée (Institut de Stratégie Comparée, Paris)Informationen zu Napoleon, I im BAM-Portal

Einzelnachweise [Bearbeiten]

1. Seit 1796 nannte sich Napoleone Buonaparte selbst französisch NapoléonBonaparte. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 35.

2. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 12–15, August Fournier:Napoleon der I. Eine Biographie. 4. Aufl. Wien/Leipzig, 1922 S. 1–6.

3. Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 12–18, VolkerUllrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 16–22.

4. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 23–29; Franz Herre:Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 21–32.

5. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 29–35.6. zit. nach Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 36.7. zit. nach Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 48.8. Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 45–56, Volker

Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 36–43.9. Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 57–64, Volker

Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 43–47.10. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 47–51.11. Proklamation der Konsuln über die Beendigung der Revolution vom 15.

Dezember 179912. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 51–65, S. 68f.13. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 65–76.14. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 77–82.15. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 93–106.16. Alwin Hanschmidt: „…auch an den Ufern der Ems zur Freude geweckt …“ –

Napoleon-Feiern in Lingen, Meppen und Papenburg 1811, in: EmsländischeGeschichte 19. Hrsg. von der Studiengesellschaft für EmsländischeRegionalgeschichte, Haselünne 2011 (ISBN 978-3-9814041-3-5), S. 278-305.

17. "Ja, meine Herren, ich bin und werde immer der Herr der Baltischen Regionsein. Der Zar von Russland hat in der Tat bisher meine Verordnungen in seinenHäfen nicht durchgesetzt. Aber er wird es tun, in den nächsten sechs Monaten.Sonst erkläre ich ihm den Krieg" – Die Londoner Times vom 29. Juni 1811

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04.04.12 18:51Napoleon Bonaparte – Wikipedia

Seite 31 von 31http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte

18. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 108–115.19. Vertrag von Fontainebleau (französisch)20. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 117–125.21. ! Dieser Mantel befindet sich heute im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien,

vgl. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das HeeresgeschichtlicheMuseum in Wien. Graz u.a. 2000, S. 32.

22. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 126–134.23. Alessandro Lugli, Inti Zlobec, Gad Singer, Andrea Kopp Lugli, Luigi M

Terracciano, Robert M Genta: Napoleon Bonaparte´s gastric cancer: aclinicopathologic approach to staging, pathogenesis, and etiology, NatureClinical Practice Gastroenterology & Hepatology 4, 52–57, 1. Januar 2007

24. John Emsley: Mörderische Elemente, Prominente Todesfälle. ISBN 3-527-31500-4

25. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S.141f.26. Kein Giftanschlag auf Napoleon27. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 135–143.28. Werner Sabitzer: Der „Napoléonide“ Digitalisat29. Felix Müller: Unter 1,70 Meter? Kleine Männer und die Macht. In: Die Welt vom

20. Mai 2011 (online, Zugriff am 1. Januar 2012).30. Claudia Hattendorff: Napoleon I. und die Bilder oder: Wie funktioniert politische

Kommunikation im Bereich des Visuellen. In: Veit Velzke (Hrsg.), Napoleon. Trikoloreund Kaiseradler über Rhein und Weser. Böhlau, Köln 2007, S. 397-400.

31. Jean Tulard: Dictionnaire napoléon. Bd. 2, Paris 1999, S. 380.32. Liselotte Popelka: Heeresgeschichtliches Museum Wien. Graz u.a. 1988, S. 34.