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1 | Gefahrensensibilisierung mit dem Risiko-Parcours Straßenbetriebsdienst| Koblenz 26. Juni 2014

Mut, Leichtsinn oder Alltag?Gefahrensensibilisierung mit dem Risiko-Parcours Straßenbetriebsdienst

Sebastian Rabe & Michael HöhneLandesbetrieb Straßenbau NRW


Photos: Straßen NRW, UK NRW

Ausgangslage


►„Das Risiko eines Straßenwärters, bei seiner Tätigkeit auf der Autobahn zu verunglücken, wird 12x höher eingeschätzt als bei anderen Erwerbstätigen.“Buttgereit (1994), zit. in Roos et al. (2008). Verbesserung der Sicherheit des Betriebspersonals in Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf Bundesautobahnen. Berichteder Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft V 170, S. 10.

►„Nach Berechnungen des Landesbetriebs Straßenbau in NRW, basierend auf den Unfalldaten des Jahres 2001, ist das reale Risiko eines Beschäftigten beim Straßenbetriebsdienst 48x höher, einem tödlichen Unfall zu erliegen, als bei anderen Beschäftigungsgruppen in der gewerblichen Wirtschaft.Roos et al. (2008). Verbesserung der Sicherheit des Betriebspersonals in Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf Bundesautobahnen. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft V 170, S. 10.

Wie kann die Sicherheit an Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf BAB weiter verbessert werden?

Zielsetzung

Unterhaltungsarbeiten an Straßen sind gefährlich!Anlass

Projekthintergrundwissenschaftliche Befunde


Hinweise auf Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit an Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf BAB aus der Sicht der „Experten vor Ort“ gewinnen

Sicherheit an Arbeitsstellenkürzerer Dauer auf BAB

persönliche Maßnahmen

?organisatorische

Maßnahmen

?

technische Maßnahmen

! verkehrs-überwachende

Maßnahmen

?

Zielsetzung Gesamtprojekt


Sammlung der Vorschlägeper Poster in den Auto-bahnmeistereien

Ideenwettbewerbin allen 29 Autobahnmeistereien in NRW


Basis: n = 237 Nennungen; davonNennungen Technik = 118Nennungen Organisation = 49Nennungen Person = 70

innovativeNeuvorschlägevon Interesse

Fokus

Darüber hinaus sindzahlreiche Vorschläge einge-gangen, die vom Landesbe-trieb bereits umgesetzt oderzurzeit in Pilotversuchen ge-testet werden; z.B. Warn-schwellen, Lkw-Warnung viaCB-Funk, LED-Vorwarntafeln,Überkopfsignalisierung, Front-blitzanlagen usw..

Da diese Vorschläge bereitsverfolgt werden, wurden siebei der Auswahl von Pilot-maßnahmen nicht weiterberücksichtigt.

1 Einordnung der 237 Vorschlägedurch die Projekt-gruppe

IdeenwettbewerbVorschläge der Autobahnmeistereien und Weiterverfolg barkeit der Vorschläge 1


Minderung der Unfallschwere / -

folgenbei Straßenwärtern

Vermeidung von Unfällen

mit Straßenwärtern

Möglichkeiten zur Verringerung der

Unfallgefährdung in AkD

VorschlagArbeitsstellen-

sicherung:

Absprachen optimieren

VorschlagFahrzeuge:

Sichtbarkeit erhöhen

VorschlagVerhalten:

Umgang mit Risiko(situationen)

IdeenwettbewerbClusterung der Vorschläge in Themengebiete


► Sensibilität für die Risiken der Straße wiederherstellen / erhöhen

► Risikovermeidung ist allen Straßenwärterinnen und Straßenwärtern wichtig. Zur Risikovermeidung existiert eine Vielzahl unterschiedlicher persönlicher Strategien.

► Wie gehen Sie vor, um gefährliche / kritische Situationen zu bewältigen?

► Ihre Erfahrung zählt: Was hat sich bewährt – und was nicht?

► Im Risiko-Parcours gibt es kein „richtiges Verhalten“ oder „falsches Verhalten“,sondern nur Ihren persönlichen Umgang mit der Situation.

► Erfahrungen sammeln und austauschen

Photo: Unfallkasse NRW

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstWorum geht‘s?


Photo: Straßen NRW

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstSetup I


Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstSetup II

Photo: Straßen NRW


DoppelDenkerWahrnehmen:

Auf die Arbeit konzentrieren und auf den Verkehr achten

FaustRegelSitzen:

fünf Faustregeln für die Sitzeinstellung

ArgusAugeSchätzen:

Entfernungen, Geschwindigkeiten, Lücken im Verkehr

LückenSpringerFahrbahn queren:

Bislang immer gut gegangen …

FluchtWegeÜbersteigen:

Super-Rail und Betonschutzwand locker bezwingen

Risiko-Parcours – die „Experimente“


Pho

tos:

Unf

allk

asse

NR

W

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment Argus Auge


Photos: Unfallkasse NRW



►Zahlenfächer zur verbindlichen Festlegung

Bildmaterial: Institut Input, Dortmund



Film: Unfallkasse NRW

►Finden Sie im Verkehr eine zum Aussteigen geeignete Lücke!



Abb

.: w

ww

.spr

eads

hirt

.de

[Zug

riff v

. 13.

01.1

4]

Überschatzung der Entfernungherannahender Fahrzeuge

Unterschätzung der Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge

herannahende Fahrzeuge:

reicht die Lücke?

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment Argus Auge: Schätzen von (Zeit)Lücken im Verkehr

Schätz-fehlerNr. 1!

Schätz-fehlerNr. 2 !




FaustRegelSitzen:


ArgusAugeSchätzen:








in Anlehnung an: http://www.oss.at/media/pix_content_oss/GrafikSitzposition.jpg [Zugriff v. 21.02.2012]

in Anlehnung an: Sunrise Medical GmbH & Co. KG (o.J.) Sunrise Medical Rollstühle: Getestet nach ISO 7176-19. Im Internet verfügbar unter http://www.myhandicap.de/fileadmin/myhandicap_de/web-inhalte/Gesundheit_Partnerschaft_Hilfsmittel/Hilfsmittel/Rollstuehle/Crashtest/06_SM_Crash_Brochure.pdf[Zugriff v. 21.02.2012]

►Wirksamkeit von Rückhaltesystemen u.a. abhängig von - Sitztiefe, Sitzhöhe, Rückenlehnenneigung, - Kopfstützeneinstellung

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment Faust Regel


Mit einer adäquaten Sitzeinstellung können gesund-heitliche Belastungen verringert werden.

Mit einer gut eingestellten Sitzposition lassen sich Sicherheitsgewinne erschließen.


Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment Faust Regel




FaustRegelSitzen:


ArgusAugeSchätzen:








Überqueren einer zweistreifigen Autobahn unter fließendem Verkehr.�Geh- oder Laufgeschwindigkeit�Tragemöglichkeiten von Schilderpfosten, Schild und

Schilderfuß�Reagieren auf Unvorhergesehenes�Verlieren von Ausrüstungsgegenständen

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment Lücken Springer





FaustRegelSitzen:


ArgusAugeSchätzen:








Übersteigen einer Super-Rail-Schutzplanke oder einer Betonschutzwand im Alltag�Bewegungsmuster und Übersteigvarianten�Sicherungsvarianten

„Vorwärts nimmer, rückwärts immer“

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment Flucht Wege





FaustRegelSitzen:


ArgusAugeSchätzen:








Beenden

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment DoppelDenker

Pho

tos:

Unf

allk

asse

NR

W


Auch scheinbar einfache Aufgaben wie das Aufsam-meln verlorener Ladung benötigen viel Aufmerksam-keit, da jegliche Arbeiten auf oder am Rande der Fahr-bahn immer eine Doppelbelastung aus Arbeitsaufgabe und Verkehrsbeobachtung darstellen.

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstExperiment DoppelDenker



Abb

.: w

ww

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italw

orsh

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[Zug

riff v

. 15.

01.1

4]

Was lernt uns das?

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstFazit?


Titelseite der Westfä-lischen Rundschauvom 05.06.2012

� ein Auge auf den Verkehr

� „ein Auge auf der Arbeit“

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstFazit


machen

Gefahrenkenntnis ist entscheidendfür sicherheitsrelevantes Verhalten!

Tätigkeiten, die in ihrer Gefährlichkeit unterschätzt werden, sind diejenigen, bei denen in Relation die meisten Unfälle passieren!

in Anlehnung u.a. an Musahl, H.-P. (2009)

Risiko-Parcours StraßenbetriebsdienstFazit

!

„Es geht nicht darum, wer (an einem Unfall) schuld ist. Sondern wie es in Zukunft besser geht!“!


Methode►Für jede Station des Risiko-Parcours eine unmittelbar

nach der Station erfolgende Einschätzung

► unter der Fragestellung „Wie hat Ihnen dieses Experiment gefallen“?

►Möglichkeit der zusätzlichen freien Äußerung möglich

Anzahl Parcours► 6 Parcours in 2012

► 11 Parcours in 2013

Anzahl Teilnehmer► 88 Teilnehmer in 2012 (d.h. 14,66 TN pro Parcours)*1

► 170 Teilnehmer in 2013 (d.h. 15,45 TN pro Parcours)*2

*1: Minimum: 10 Teilnehmer, Maximum: 17 Teilnehmer*2: Minimum: 12 Teilnehmer, Maximum: 18 Teilnehmer

Akzeptanzanalyse


2,82

2,85

2,94

2,86

2,74

2,84

1 2 3

gesamt(n=170)

ArgusAuge(n=177)

FaustRegeln(n=166)

LückenSpringer(n=174)

FluchtWege(n=169)

DoppelDenker(n= 162)

Akzeptanzanalyse für das Jahr 2013Gesamteinschätzung über alle Experimente


Chart 34Sicherer Arbeitsraum Straße

Akzeptanzanalyse für das Jahr 2013Einschätzung Experiment ArgusAuge



Akzeptanzanalyse für das Jahr 2013Einschätzung Experiment Faust Regeln



Akzeptanzanalyse für das Jahr 2013Einschätzung Experiment Lücken Springer



Akzeptanzanalyse für das Jahr 2013Einschätzung Experiment Flucht Wege



Akzeptanzanalyse für das Jahr 2013Einschätzung Experiment DoppelDenker


Export des Risiko-Parcours► Unfallkasse Hessen

► ggf. Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommernin Kooperation mit Unfallkasse Schleswig-Holstein, Hansestadt Hamburg und den Vertretern derStraßenbauverwaltungen der Bundesländer

Ausblick (I)

Erweiterung in 2014 / 2015► für die Azubi-Schulungen des Landesbetriebs Straßenbau NRW (3. Lehrjahr)

► Straßenmeistereien des Landes NRW (2-Richtungs-Verkehre!)

Einstellungsmessung (mit 20 Tablets) ► 17 items

Risikogewöhnung // Eintrittswahrscheinlichkeit für Unfälle // Wahrnehmungskompetenz //Beurteilungskompetenz // Entscheidungskompetenz // Nutzenerwartung Risiko // Gruppendruck //

► 3 Statistik-FragenBerufsalter // Tätigkeitsfeld // selbst verwickelte Verkehrsunfälle on the job


Ausblick (II)

Item für die Dimension Wahrnehmungskompetenz


Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

[email protected]@strassen.nrw.de

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