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Leonard Bernstein’s West Side Story Seite 1 von 18 L L E E O O N N A A R R D D B B E E R R N N S S T T E E I I N N S S W W E E S S T T S S I I D D E E S S T T O O R R Y Y

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Leonard Bernstein’s West Side Story

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Musikarbeit 2004 - Stefano D’Aquino, 3fW

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Leonard Bernstein’s West Side Story

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Inhaltsverzeichnis

VORWORT...........................................................................................................................4

BIOGRAPHIE......................................................................................................................5

SEINE JUGEND.......................................................................................................................5 SEINE MUSIKKARRIERE .........................................................................................................6 DIE WEST SIDE STORY IN BERNSTEIN’S LEBEN ...................................................................7 DIE ZEIT NACH DER „WEST SIDE STORY“ ............................................................................8

DAS MUSICAL................................................................................................................... 10

PERSONENVERZEICHNIS ..................................................................................................... 10 DIE JETS (DÜSENJÄGER, DIE NEW YORKER GANG) 10 DIE MÄDCHEN DER JETS 10 DIE SHARKS (HAIE, DIE PUERTORICANISCHE GANG) 10 DIE MÄDCHEN DER SHARKS 10 DIE ERWACHSENEN 10

ZUR AUFFÜHRUNG ...............................................................................................................11 SCHAUPLATZ UND ZEIT 11 ORCHESTERBESETZUNG 11 SPIELDAUER 11

GESCHICHTE ....................................................................................................................... 12 ERSTER AKT 12 ZWEITER AKT 12 GRUNDLAGEN DER STORY 13

MUSIKALISCHER HINTERGRUND ........................................................................................ 14

„I FEEL PRETTY“............................................................................................................ 15

SITUATION ........................................................................................................................... 15 MUSIKALISCHES…............................................................................................................... 15 SONGTEXT ........................................................................................................................... 16

ANHANG........................................................................................................................... 17

PARTITUR „I FEEL PRETTY“................................................................................................ 17 QUELLENANGABEN ............................................................................................................. 18

BÜCHER 18 INTERNET 18

DANKSAGUNGEN ................................................................................................................. 18

CD...................................................................................................................hintere Klappe

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Vorwort

Musikarbeit 2004

Als Abschluss unseres Musikunterrichts ist eine umfassende Musikarbeit abzugeben. Mein erster Gedanke sagte mir, das Musical „The Phantom Of The Opera“ von Andrew Lloyd Webber zu analysieren und Webbers kompositorische Besonderheiten aufzuzeigen.

Beim Arbeiten am Computer stiess ich auf den Video des Kinofilms „Anger Management/Die Wutprobe“, in welchem der Song aus der „West Side Story“ - „I feel pretty“ - zur Titelmusik gehört. Die Klänge aus diesem Musical inspirierten mich, so dass ich mich definitiv für dieses Thema entschied: Die West Side Story von Leonard Bernstein.

Winterthur, im Januar 2004

Stefano D’Aquino

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Biographie

Der US-amerikanische Dirigent, Komponist und Pianist Leonard Bernstein gilt als einer der grössten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Er dirigierte weltweit die wichtigsten und bedeutendsten Orchester. Seine Kompositionen sind von grosser Leidenschaft und ausserordentlicher Formvielfalt geprägt. Zu seinem Gesamtwerk gehören unter anderem Operetten, Symphonien, Opern und Filmmusik.1

Seine Jugend

Im Jahre 1908 schiffte sich Schmuel Joseph Bernstein in Liverpool nach den Vereinigten Staaten ein. Als Jude sah er in Europa keine Chancen auf ein gutes Leben. Von überall her drohten Gefahren, Bedrängungen und Diskriminierung. So verliess Schmuel Bernstein seine Heimat auf abenteuerlichem Weg nach England, wo er staunend den Überseedampfer betrat, der ihn nach Amerika brachte. Eine vollkommen andere Welt…

Zu beginn änderte er seinen Namen in Samuel und nahm alle Arbeiten an, die ihm angeboten wurden. Nach harten Zeiten in der untersten Gesellschaftsschicht zog er nach Boston, wo das Leben weit angenehmer und günstiger war als in New York. Dort arbeitete er in einer Firma, die Coiffeurs mit Material ausstattete und kämpfte sich zäh zum Eigentümer hoch. Mit 25 Jahren heiratete er 1917 die 19-jährige Charna Jennie Resnick. Bereits ein Jahr später konnten sich die beiden zu glücklichen Eltern zählen: Am 25. August 1918 kam in Massachusetts Louis Bernstein zur Welt. Ihm folgten in deutlichen Abständen 1923 seine Schwester Shirley Anne und 1932 Bruder Burton.

Louis, der seinen Namen später gegen Leonard eintauschte, erwies sich als ausgezeichneter Schüler, jedoch schwach was die sportliche Seite anbelangte. Mit zehn erhielt er Klavierunterricht und besuchte mit 14 sein erstes Konzert. Dies wurde zu einem einschneidenden Erlebnis. Eine Welle der Veränderung brach über Bernstein’s Leben. Sein Körper schaffte im Sport nahezu Höchstleistungen, aber auch sein Selbstbewusstsein und Charakter stärkten sich von Tag zu Tag mehr. So besuchte er in jenen Tagen den renommierten Klavierlehrer Heinrich Gebhard, der ihn als musikalisch ausserordentlich begabt einstufte jedoch von seinem Klavierspielen nicht viel hielt und seiner Assistentin abschrieb. So begann der Musikunterricht bei Helen Coates, welche später noch als seine Sekretärin eine wichtige Bedeutung in Bernstein’s Leben haben wird.

1 www.rasscass.com/templ/te_bio.php?PID=375&RID=1

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1934, mit 16 Jahren, hat Leonard seinen ersten eigenen Auftritt. Ein Grosserfolg, welcher zur Folge hatte, dass nun doch noch Herr Gebhard ihn persönlich unterrichtete. Die gut abgeschlossene Schule stärkt Bernsteins Selbstbewusstsein und so betreibt er immer intensiver Musik. Er studierte auf der Harvard-Universität Musik, Sprachen und Philosophie. Als Schüler von bedeutenden Komponisten legt er den Grundstein für sein musikalisches Leben.

Seine Musikkarriere

Im Jahre 1937 begegnete der junge Bernstein zwei der grössten Musiker der USA: Dem Komponisten Aaron Copland und dem Dirigenten Dimitri Mitropolus. Der erste Eindruck den sie von Leonard hatten: A genious boy! Bei seinem ersten Auftritt mit Orchester verbindet er seine zwei riesigen Talente: Er dirigierte eine eigene Komposition. Mitropolus, den Leonard Bernstein später in Boston wieder traf, empfahl ihm ein intensiveres strenges Studium an einem Musikinstitut in Philadelphia – eines der Besten. Nach mehreren Jahren landet Bernstein bei den New Yorker Philharmoniker, wo er zum „Assistant-Conductor“ berufen. Zwar stand Bernsteins Name auf jedem Programm gedruckt, er konnte aber als stellvertretender Dirigent nie aufs Podium. Doch das Schicksal hatte für ihn das Ass im Ärmel.

Der Dirigent des populären Sonntag-Nachmittags-Konzert erkrankte und Bernsteins Chef war unerreichbar auf Tournee. So fragte man Bernstein ob er nicht das Konzert kurzfristig übernehmen könne. Ohne Proben und ohne jegliche Programmänderung dirigierte er an jenem Sonntag Weltwerke. Eine wahre Herausforderung für einen jungen Dirigenten. Doch sein Debüt war so erfolgreich, dass er immer mehr Konzerte leiten durfte und zum Publikumsliebling wurde. Schliesslich wurde ihm die Hauptleitung der New Yorker Philharmoniker übertragen. Und seit jenem Tag riss seine steile Musikkarriere bis zu seinem Tode nicht mehr ab.

In den nun folgenden Jahren wurden viele von Bernsteins Kompositionen aufgeführt, welche alle riesigen Erfolg hatten. Er übernahm die Leitung der frisch gegründeten „New York City Symphony“, trat in Gastspielen in Prag und London auf und brachte Brittens Oper „Peter Grimes“ zur amerikanischen Erstaufführung. 1947 reiste er erstmal nach Palästina und wiederholte seine Reise nur ein Jahr später. Im neuen Staat Israel blieb er zwei Monate und dirigierte mehr als 40 Konzerte, von denen er in 32 auch noch als Solist auftrat.

Im Jahr 1948 besuchte er Deutschland. Er hoffte aus den überlebenden jüdischen Musikern ein Orchester zusammenzustellen. Dieser Traum verplatzte jedoch als er in Deutschland ankam: Fast niemand hatte die Konzentrationslager überlebt… So kam es, dass er ein gemischtes deutsch-jüdisches Orchester leitete, in dem es anfangs noch starke antisemitische Probleme gab.

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Bernstein vermochte sie jedoch zu lösen und trat mit seinem Orchester erfolgreich auf. Im gleichen Jahr besuchte er auch Wien, wo er mit den Wiener Philharmoniker fast zwei Jahre lang arbeitete.

Die West Side Story in Bernstein’s Leben

Es was ein einfacher Telefonanruf von Jerome Robbins am 6. Januar 1949, der den Startschuss zu Bernsteins bekanntesten Werk gab. Seine Idee sei, so erzählte Jerome am Telefon, eine moderne Version von „Romeo und Julia“. So entwickelten sie das Konzept der „East Side Story“. Bald darauf wurde der Broadway-Author Arthur Laurents engagiert, welcher als Verfasser gewählt wurde. Als Schwerpunkt-Thema des Musicals werden Rassenkonflikte gewählt und der Name auf „West Side Story“ geändert. Zwischendurch gönnte Bernstein der „West Side Story“ eine Pause.

Er heiratete 1951 die charmante Lateinamerikanerin Felicia Montealegre. Der Ehe entsprossen zwei Töchter und einen Sohn. Das Musical kommt nur langsam voran. Bernstein will nämlich nicht eine „lasche“ Broadway-Produktion: „Ich versuche, eine feine Scheidewand zwischen Broadway-Musical und Oper zu finden, zwischen Wirklichkeit und Dichtung, zwischen Ballett und bloßem Tanz.“ Erst im Februar 1957, beginnt die Arbeit am eigentlichen Musical. Komposition, Ballett und Gesang werden erprobt und perfektioniert.

Dann war es endlich so weit. Nach amerikanischem Brauch Vorpremiere und dann, am 26. September 1957 die Uraufführung in New York. Ein Erfolg, wie man ihn sich nicht besser wünschen könnte: begeistertes Publikum, zahlreiche Preise für Choreographie und Ballet und ein Interesse der ganzen Welt. Nie wurde vor nicht ausverkauften Sitzreihen gespielt und immer nur vor begeisterten Zuschauern. Nach zwei Jahren oder 734 en-suite Aufführungen nur in New, York ging die letzte Vorstellung über die Bühne. Doch es verging nur ein Jahr bis die „West Side Story“ wieder aufgegriffen wurde.

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Ein Jahr später, 1961, wurde die Story verfilmt und mit dem Akademie-Preis und zehn Oscars ausgezeichnet. Im selben Jahr fand eine Europa-Tournee mit Original-Besetzung statt, welche einzig in Deutschland ein Misserfolg wurde. Sieben Jahre später (1968) wurde die erste deutschsprachige Aufführung in der Volksoper Wien aufgeführt. So begann der Erfolgszug der „West Side Story“ auch im deutschsprachigen Raum.

Die Zeit nach der „West Side Story“

Leonard Bernstein wurde 1969 zum Ehrendirigent auf Lebenszeit der New Yorker Philharmoniker ernannt. Ihm gelang dann, zwei Jahre später, eines seiner tiefgründigsten Werke, die Mass. Auftraggeber war die Familie der ermordeten US-Präsidenten J.F.Kennedy. So rätselhaft wie sein Tod war auch das an ihn erinnernde Werk. Ein Gemisch aus katholischem Messetext mit fesselnden Zusätzen und kaum definierbaren Formen der Kunst.

Vom 14. bis 21. August 1977 findet in Österreich das „Erste Europäische Leonard-Bernstein-Festival“ statt, dem Unfassbares gelingt: eine ehrliche Umarmung zwischen dem Juden Bernstein und dem österreichischen Ex-Nazi Helmut Wobisch und zwischen dem glanzvollen Trompeter der Wiener Philharmoniker und deren Obmann während des Nationalsozialismus. Der tolle Wirbel geht weiter: Konzerte, Opern, Kompositionen, Vorträge, Kurse. Ohne Pause.

Mit 55 Jahren stirbt 1978 seine Frau Felicia, von der er mehr durch Reisen getrennt als zusammen war. Nur manchmal tauchte die Schönheit an der Seite ihres weltberühmten Ehemannes an einem Konzert auf. Zum 100. Gedenktag des Komponisten Strawinsky, den Bernstein für den grössten Musiker des Jahrhunderts hielt, organisierte er 1982 auf der ganzen Welt feierliche Konzerte und in Israel ein ganzes Strawinsky-Festival. Später wird er zum Ehrendirigent auf Lebenszeit am Israel Philharmonic Orchestra. Anlässlich des Falles der Berliner Mauer leitete er Beethovens neunte Symphonie und textete den Schlusschor um als „Ode an die Freiheit“.

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Am 15. Oktober 1990 starb Leonard Bernstein an Folge eines Herzinfarktes in New York. Bernstein könnte als beispielgebend sein für Toleranz, Weltoffenheit, Vielseitigkeit und Geradlinigkeit und dabei eine Vision verdeutlichen, nach der Musik ein Zugang zum Leben ist, der für alle geöffnet sein muss. Bernsteins Credo als Lehrer war, dass Lehre keine lästige Pflicht, sondern eine Lebensaufgabe sei - demnach erwächst aus gegenseitigem Geben und Nehmen zwischen Schüler und Lehrer ein respektvoller Umgang mit den Mitmenschen.2

Der Traum des amerikanischen Nationalgefühls erfüllte sich, die Liebe des ganzen Landes umbrandete ihn sofort und begleitete ihn auf seinem Weg zum „Mr. Music“ der gesamten Welt. Er war ein einsamer Reiter inmitten des Publicity-Rummels, den er liebte und genoss. Trotzdem war er hinter den Kulissen, die er so freigiebig an Orchester, Sänger und Freunde verteilte, eine undurchdringliche Mauer der Distanz. Bernstein gab eine auch für den Laien beeindruckende Show beim Dirigieren und war doch überhaupt kein „Show-Dirigent“. Ein Show-Dirigent ist nämlich anders bei den Proben als bei der Vorstellung. Bernstein war beim Dirigieren genauso wie im Privatleben. Nichts war bei ihm „gemacht“…3

2 http://www.martinschlu.de/kulturgeschichte/zwanzigstes/bernstein/start.htm

3 Leonard Bernstein, West Side Story; Antlantis Musikbuch-Verlag, S.361-362

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Das Musical

Leonard Bernstein schuf mit dieser zeitlosen Liebesgeschichte eine neue und zugleich einzigartige Form des Musiktheaters.4

Personenverzeichnis

Die Jets (Düsenjäger, die New Yorker Gang) Riff, der Anführer Tony, sein Freund Action Arab Baby John Ice

Die Mädchen der Jets Graziella Velma Anybodys

Die Sharks (Haie, die puertoricanische Gang) Bernardo, der Anführer Chino, sein Freund Pepe Indio Juan

Die Mädchen der Sharks Maria, Bernardos Schwester Anita, seine Freundin Rosalia Consuela Francesca

Die Erwachsenen Doc, Besitzer des Drugstores Schrank, Polizeileutnant in Zivil Krupke, Polizeiinspektor Gladhand, Maître de plaisir im Jugendclub

4 Bregenzer Festspiele

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Zur Aufführung

Schauplatz und Zeit Wie der Titel schon besagt spielt das ganze Stück auf der New Yorker West Side im Jahre 1950.

Orchesterbesetzung Eine sehr ungewöhnliche Besetzung, in der besonders verschiedenste Spielarten des Saxophons stark vertreten sind ausser den in Sinphonieorchester üblichen Bläsern, zudem sehr differenzierte und fast unglaublich vielseitige Schlagzeugbesetzung. Dazu Gitarren, Klaviere und Streicher5

Spieldauer

Beide Akte zusammen ergeben eine Spielzeit von ungefähr 2 ½ Stunden.

Bühnenbild und Szenen aus der West Side Story Aufführung an den Bregenzer Festspielen 2003.

5 Leonard Bernstein, West Side Story; Antlantis Musikbuch-Verlag, S. 8

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Geschichte

Erster Akt Die Jets und die Sharks, zwei Jugendbanden, liefern sich in der New Yorker West Side erbitterte Straßenkämpfe. Die Jets sehen das Viertel als ihr Zuhause und die aus Puerto Rico eingewanderten Sharks als unerwünschte Eindringlinge. Die Jets wollen endlich den entscheidenden Kampf mit den Puertoricanern um die Vorherrschaft im Viertel ausfechten.

Riff, Anführer der Jets, überbringt Bernardo, dem Anführer der Sharks, bei einer Tanzveranstaltung die Herausforderung. Tony, der mit Riff die Jets gegründet hat und jetzt in Docs Laden arbeitet, hat das Bandenleben eigentlich satt, läßt sich aber von Riff noch einmal überreden, mitzukommen.

Auf dem Tanzfest begegnen sich Tony und Maria, die Schwester Bernardos. Sie verlieben sich ineinander, werden aber von Bernardo getrennt. Dieser beauftragt Chino, Maria nach Hause zu bringen, Anita, die Freundin Bernardos, begleitet sie. Die Banden vereinbaren nach Einbruch der Dunkelheit den Kampf.

Tony findet Maria auf dem Balkon im Hinterhof wieder. Sie gestehen einander ihre Liebe. Für den nächsten Abend verabreden sie sich im Laden für Brautkleider, wo Maria arbeitet.

Die Jets erwarten die Sharks in Docs Laden. Tony erscheint und versucht zwischen Jets und Sharks zu vermitteln, er schlägt einen Zweikampf vor.

Tony und Maria sehen sich nach Feierabend im Laden für Brautkleider wieder. Maria bittet ihn den Zweikampf zu verhindern. Sie schwören einander ewige Liebe.

Unter der Autobahn bereiten sich die beiden Gangs auf den Zweikampf vor. Tony kommt gerade noch rechtzeitig und will den Kampf verhindern. Aber Bernardo reizt Tony. Riff geht auf Bernardo los, sie ziehen ihre Messer, Bernardo ersticht Riff. Tony rächt seinen Freund, stürzt sich auf Bernardo und tötet diesen ebenfalls.

Zweiter Akt Maria und ihre Freundinnen sind in ausgelassener Stimmung. Chino kommt und berichtet vom schrecklichen Ausgang des Kampfes. Er zieht mit einem Revolver los, um Bernardo zu rächen. Tony flüchtet zu Maria und versucht, alles zu erklären. Er bittet sie um Verzeihung. Tony entkommt, als Anita die beiden überrascht. Sie macht Maria Vorwürfe wegen ihrer Liebe zu Tony, ist aber bereit, ihn vor Chino zu warnen. Ltd. Shrank befragt Maria zu den Vorkommnissen auf dem Tanzfest.

Anita geht zu Doc, um Tony zu finden, wird aber von den Jets aufgehalten und gedemütigt. Voller Wut behauptet sie, Chino habe Maria getötet.

Tony möchte sich bei Doc Geld für die Flucht mit Maria leihen. Doc eröffnet ihm, daß Maria tot sei. Verzweifelt irrt Tony durch die Straßen auf der Suche nach Chino. Plötzlich sieht er Maria, die wie abgemacht zu Docs Laden kommt, und läuft auf sie zu. Im selben Moment schießt Chino auf ihn und Tony stirbt.

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Grundlagen der Story Wie bereits erwähnt lehnt dieses Musical stark an Shakespeare’s „Romeo und Julia“ an. Man kann dies an mehreren Punkten genau erkennen:

§ So wie Julia in ihrer Gouvernanten eine Vertraute hat, hat Maria eine in ihrer Freundin Anita.

§ Julia hat einen Verehrer: Paris; Maria hat Chino.

§ Die beiden Liebenden bei Shakespeare begegnen einander auf einem Ball, bei Bernstein bei einem Tanzabend im Turnsaal ihrer Highschool.

§ Hass zwischen zwei Familien: Montagues und Capulets – auf der anderen Seite zwei Teenagerbanden: Jets und Sharks

§ Balkon bei Romeo und Julia wird zur Feuerleiter in der West Side Story.

§ Bei Shakespeare tötet Tybalt Romeos Freund Mercutio worauf Romeo Tybalt umbringt, im Musical ermordet Bernardo Tonys Freund Riff und besiegelt damit sein eigenes Schicksal.

ð Bemerkenswerter Unterschied: Julia stirbt, während Maria am Leben bleibt!

Zentraler Gedanke in der West Side Story ist die Sehnsucht nach einem festen Platz in der Welt. Die zugereisten Sharks suchen in den Straßen von New York ein Stück Heimat, die sie in Puerto Rico zurückgelassen haben, um in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ein besseres Leben zu führen. Dies geschieht allerdings nicht, wie sie es sich vorgestellt haben und aus Frustration entspringen Wut und Aggression, die sich in Gewalttaten äußern.

Obwohl die Jets als Einheimische mit diesem „Privileg„ ausgestattet sind, stehen sie auf der Schattenseite im eigenen Land und haben kaum Perspektiven für die Zukunft.

Sowohl dem Drugstorebesitzer Doc als auch dem Kommissar Schrank, gelingt es nicht, die Lage der Jugendlichen zu beeinflussen.

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Musikalischer Hintergrund

Die Musik der West Side Story wird als ausergewöhnlich bewertet. Es erschien Bernstein absurd die Musik in "Ernste Musik und Unterhaltungsmusik" einzuteilen. So verwendet er in der West Side Story Elemente der "ernsten" Musik, des Jazz, der Oper und der Unterhaltungsmusik. Die verschiedensten Stile und Techniken können beim genaueren Betrachten des Stücks gefunden werden. „Den eigentlichen Wert der Musik macht jedoch die Zuordnung von Motiven zum dramatischen Geschehen und zu den Personen sowie deren Verknüpfung aus.6“ So nutzt Bernstein die Musik zur Kennzeichnung der unterschiedlichen Personengruppen.

Die Jets werden durch den Jazz der 50er Jahre (Nordamerika) und die Sharks durch lateinamerikanische Tanzmusik (Südamerika) charakterisiert. Besonders gut ausgedrückt wird dies in den Songs, in denen sich die Lebenssituation der Jets ('Jet-Song') und der Sharks ('America') äußern. Inhalt, Sprache und Musik bieten sich zur Identifikation an. Der 'Jet-Song' charakterisiert die meist aus unerfreulichen Familienverhältnissen stammenden Jugendlichen mit ihren Problemen und dem gemeinsamen Ziel, gegen alle Feinde, insbesondere die Sharks, vorzugehen. Gegen das harte Leben setzen die jungen Jets die Mitgliedschaft in ihrer Bande. Die Beschwörung von Zusammengehörigkeit der Mitglieder bis zum Tod steht im Mittelpunkt. Dies wird immer wieder musikalisch mit dem "Jet-Motiv" untermauert. Der Song ist relativ schwierig zum Singen, denn er enthält zahlreiche grosse Tonsprünge und muss in rauher und aggressiver Weise gesungen werden. Durch dissonante Akkorde, und "blue notes", stellen sich die Jets hier als aggressive und rauhe Gang vor.

Im Stück "America" ist der Gesang durch Dreiklangsmelodik mit vielen Tonwiederholungen und geschlossenen Melodieabschnitten viel einfacher gestaltet. Die Hoffnungen und Wünsche der Puertoricaner in New York werden der aus Hass und Benachteiligung bestehenden Realität gegenübergestellt. Der besondere Reiz des Strophenliedes liegt im ständigen Wechsel zwischen 6/8 und 3/4 Takt. Bernstein verwendet in diesem Song zwei lateinamerikansische Tanzrhythmen: "Seis" und "Huapango". Das Puertoricanische ist auch in den begleitenden Gitarren und Perkussionen zu spüren. Einer möglichen Sehnsucht nach Rückkehr werden Beschreibungen entgegengehalten, die auch die Heimat nicht nur als sonniges, tropisches Land erscheinen lassen.

6 Leonard Bernstein, Zitat

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„I feel pretty“

Dieses Lied wird von Maria gesungen. Sie singt es vor lauter Glück, nachdem sie mit Tony zusammen gekommen war. Es ist der erste Song im zweiten Akt und wird in einer Schneiderei gesungen.7

Situation

In Marias Zimmer haben sich an einem Abend drei Mädchen mit ihr getroffen. Fröhlich, verspielt, laut wie junge puertoricanische Mädchen so sind. Es ist 21:45 Uhr, also nur wenig nach dem Kampf. Nichts ahnend necken sie einander gutmütig und freundschaftlich an und lachen über ihre albernen Aussagen. Consuelo will sich die Haare färben, Maria sagt ihre Hochzeitsnacht würde bevorstehen. Ein netter Abend in Marias sehr bescheidener „Wohnung“.

Fröhliche Musik begleitet Consuelo, die sich gerade im Spiegel betrachtet, und Rosalia, die auf dem Bett sitzt und ihre Nägel fertig lackiert.8

Nach einem kurzen Gespräch beginnen sie zu singen.

�� Diese Szene bis zum Ende des Liedes findet man mit Originalstimmen auf der beiliegenden CD.

Musikalisches…

Wesentliche musikalische Merkmale sind:

§ Takt, Rhythmus, Tempo: schneller 3/8-Takt, schwingende, tänzerische Wirkung des Stückes, Auftaktigkeit verstärkt die Wirkung, rhythmische Positionierung eines Sechzehntel auf den ersten Schlag treibt das Tempo voran.

§ Ähnliche, vergleichende Beobachtungen können zur Melodie gemacht werden, die sich vom c' bis zum c" sprunghaft bewegt, jedoch insgesamt einer bogenförmigen melodischen Linie folgt.

§ Motivwiederholungen entsprechen den Textwiederholungen und charakterisieren gleichzeitig die Aufgeregtheit.

§ Formablauf: Großform

§ Die Binnenform ist ein 8-taktiger musikalischer Satz, der sich in 4-taktige Phrasen gliedern lässt. Motivverarbeitung ist deutlich erkennbar.

§ Die Instrumentalbegleitung unterstützt die melodische Bewegung, führt sie weiter und treibt die Bewegung durch Motivwiederholungen voran, wenn die Singstimme auf langen Tönen ausharrt.

7 www.erft.de/schulen/gymlech/westside/lieder3.html

8 Regieanweisungen

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Songtext

MARIA I feel pretty, Oh, so pretty,

I feel pretty, and witty and gay, And I pity

Any girl who isn’t me today.

I feel charming, Oh, so charming--

It’s alarming how charming I feel, And so pretty

That I hardly can believe I’m real.

See the pretty girl in that mirror there: Who can that attractive girl be?

Such a pretty face, Such a pretty dress, Such a pretty smile, Such a pretty me!

I feel stunning And entrancing--

Feel like running and dancing for joy, For I’m loved

By a pretty wonderful boy!

ROSALIA, CONSUELO, FRANCISCA Have you met my good friend Maria,

The craziest girl on the block? You’ll know her the minute you see her-- She’s the one who is in an advanced

State of shock.

She thinks she’s in love. She thinks she’s in Spain.

She isn’t in love, She’s merely insane.

It must be the heat Or some rare disease Or too much to eat, Or maybe it’s fleas.

Keep away from her --

Send for Chino!

This is not the Maria We know!

Modest and pure, Polite and refined,

Well-bred and mature And out of her mind!

MARIA

I feel pretty, Oh, so pretty

That the city should give me its key. A committee

Should be organized to honor me.

I feel dizzy I feel sunny,

I feel fizzy and funny and fine, And so pretty,

Miss America can just resign!

See the pretty girl in that mirror there:

ROSALIA, CONSUELO, FRANCISCA What mirror where?

MARIA

Who can that attractive girl be?

ROSALIA, CONSUELO, FRANCISCA Which? What? Where? Whom?

MARIA

Such a pretty face, Such a pretty dress, Such a pretty smile, Such a pretty me!

ALL

I feel stunning And entrancing--

Feel like running and dancing for joy, For I’m loved

By a pretty wonderful boy!

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Anhang

Partitur „I feel Pretty“

Die im Anhang bereitgestellten Noten sind der offiziellen West Site Story Partitur entnommen (Copyright by Boosey & Hawkes, 1956, 1957, 1959)

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Quellenangaben

Bücher Kurt Pahlen - Leonard Bernstein, West Side Story Atlantis Musikbuchverlag, Serie Musik Band 8046, Ausgabe Mai 2002

Reinholda Dusella und Helmut Loos – Leonard Bernstein, Der Komponist Boosey & Hawkes, 1989

Thomas R Seiler – Leonard Bernstein, Die letzten zehn Jahre Edition Stemmle, 1999

Gudula Ostrop - Erprobung des Prinzips der "Szenischen Interpretation" im Musikunterricht

Offizielles Notenbuch Boosey & Hawkes, 1959, 1957, 1959

Internet http://www.erft.de/schulen/gymlech/westside/musical.htm

http://www.erft.de/schulen/gymlech/westside/autor.htm

http://www.martinschlu.de/kulturgeschichte/zwanzigstes/bernstein/start.htm

http://www.klassikakzente.de/page_7410.jsp

http://www.leonardbernstein.com

http://www.westsidestory.com

Danksagungen

Ich danke meinem Klavierlehrer Maarten van der Lek für die Hilfe beim musikalischen Teil, meiner Mutter für die sprachliche Überarbeitung und Larissa Huber für die Bereitstellung des Druckers.

Weiteren Dank an all jene, welche mich in irgendeiner Weise unterstützt haben.

Besonderen Dank geht an Herrn A. Müller, meinen Musiklehrer.