Monopole und Demokratisierung – Microsoft und Open Source Martin Turba, 28.11.2006.
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Monopole und Demokratisierung – Microsoft und Open Source
Martin Turba, 28.11.2006
Monopole und Demokratisierung - Microsoft und Open Source Martin Turba - 28.11.2006 11.04.23
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Einführung und Geschichte
Entwicklung freier Software Gründung der Free Software Foundation Entstehung von GNU/Linux freie Software unter Windows
Open Source-Entwicklung heute Werkzeuge Unterstützung Auswirkung
Gliederung
Monopole und Demokratisierung - Microsoft und Open Source Martin Turba - 28.11.2006 11.04.23
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„Es geht mir wirklich nicht darum, Microsoft zu zerstören.
Das wird nur eine völlig unbeabsichtigte Nebenwirkung
sein.“
(Linus Torvalds)
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Einführung und Geschichte
Entwicklung freier Software Gründung der Free Software Foundation Entstehung von GNU/Linux freie Software unter Windows
Open Source-Entwicklung heute Werkzeuge Unterstützung Auswirkung
Gliederung
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Das „Sammelmedium“: Internet
vereint viele Medien
jeder kann „mitentwickeln“
rasante Verbreitung von Anwendungen – siehe Beispiel „Napster“
Dezentralisierung als wirksames Mittel gegen die Zensur
weitere Mittel: Entwicklung neuer Protokolle, verschlüsseln bestehender Protokolle
Medienrevolution ist noch nicht im Bewusstsein der Menschen angekommen
Ankündigung des entstehenden Spannungsfeldes: „Filesharing“
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Verschiedene Formen von Quellcode
Dokumentation der Funktion bestimmter Anweisungen
kompilierter Code
- wird vor dem Ausführen von einem Compiler übersetzt
- Quellcode-Kommentare gehen beim Übergang zur Binärdatei verloren
- ohne den Quellcode kann das Programm nicht mehr angepasst werden
interpretierte Programme
- werden beim Ausführen in Maschinencode umgesetzt
- Programme werden im Quelltext weitergegeben, können angepasst werden
Hybrid: Java-Bytecode
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Beispiel einer Anwendung: Betriebssystem
Grundlegendstes Programm, welches auf einem Computer läuft
Bestandteile:
- Kernel
- Treiber
- Bibliotheken und Schnittstellen (APIs)
- Anwendungsprogramme
z.B. UNIX, Microsoft Windows, GNU/Linux
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Geschichte von Betriebssystemen
Ende der 1960er: Bell Laboratories (eine AT&T Forschungsabteilung) entwickeln UNIX
Vorteil: Standardisierung erleichterte den Informationsaustausch
kartellrechtliche Auflage, die Patente zu lizensieren
Einführung von UNIX am MIT brachte Einschränkungen mit sich
Folge: Entwicklung von GNU („GNU is not UNIX“)
1985: Gründung der Free Software Foundation durch Richard Stallman
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Einführung und Geschichte
Entwicklung freier Software Gründung der Free Software Foundation Entstehung von GNU/Linux freie Software unter Windows
Open Source-Entwicklung heute Werkzeuge Unterstützung Auswirkung
Gliederung
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Gründung der Free Software Foundation
Abgrenzung freier Software von proprietärer Software
Definition grundlegender Freiheiten:
- Verwendungszweck
- Anpassen an eigene Ansprüche
Zugang zum Quellcode
- Verbreitung
- Verbesserung und Erweiterung
auch hier: Zugang zum Quellcode
„Copyleft“
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Entwicklungsprinzipien freier Software
Closed Source: unflexibel, „Mittelalter“:
- Microsoft-Entwickler (Mönche) bereiten die Wahrheit auf
- Marketing-Strategen (Priester) reduzieren die Wahrheit nach Kriterien des Monopols
- Benutzer (Bevölkerung) muss die Wahrheit aufnehmen, es gibt nur eine Wahrheit
Open Source:
- ehrenamtlicher Verein
- jeder kann mitmachen
Motivationsfaktoren:
- politischer Idealismus
- Spaß am Programmieren
- Selbstwertgefühl
- berufliche Referenz
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Entstehung von Linux als „UNIX für alle“
Ankündigung 1991 von Linus Torvalds im Usenet
„wird wahrscheinlich nie etwas anderes unterstützen als AT-Festplatten“
Durchbruch: Kombination der GNU-Werkzeuge mit dem Linux-Kernel
Aber:
- übersetzen des Quelltextes sehr kompliziert
- stellt hohe Anforderungen an die Fähigkeiten des Benutzers
Entstehung von Linux-Distributionen führt zu weiter Verbreitung
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Beispiel für eine Linux-Distribution: Debian
menügesteuerte Installation
drei verschiedene Zweige: stable, testing, unstable
Paketmanagement, um auf großes dezentrales Softwarearchiv zuzugreifen
Debian-Gemeinde hat eine eigene Verfassung
demokratische Abstimmungen
weitere Distributionen: SuSE, RedHat, Ubuntu, …
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Warum entsteht so wenig freie Software unter Windows?
Grundsatz: „Freiheit gedeiht, wo Freiheit vorhanden ist“
Freie Software unter Windows meist durch Portierung von Linux
Man muss sich auf die API-Dokumentation verlassen
Entwicklungstools teuer (aber: freie Alternativen, z.B. Dev-C++)
schlechte Portierbarkeit von Windows-Anwendungen
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Einführung und Geschichte
Entwicklung freier Software Gründung der Free Software Foundation Entstehung von GNU/Linux freie Software unter Windows
Open Source-Entwicklung heute Werkzeuge Unterstützung Auswirkung
Gliederung
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Werkzeuge der Open Source-Community
Mailinglisten
Internet Relay Chat (IRC)
Usenet
Programme zur Revisionskontrolle, z.B. CVS, Subversion, BitKeeper
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BitKeeper – proprietäres Werkzeug in der Open Source-Welt?
Bitkeeper wird zum Revisionsmanagement im Linux-Kernel eingesetzt
schwer erlernbar
altmodische Benutzeroberfläche
nur kostenlos, wenn der Entwickler nicht gleichzeitig an Konkurrenzprodukt arbeitet
Einsatz umstritten in der Open Source-Gemeinde
Vorteil: dezentrale Architektur
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Bugzilla
Mozilla Foundation
Standard für Fehlerdatenbanken
jeder kann dort Fehler melden
Nachteil: unübersichtlich und kompliziert (für Nichtentwickler)
Alternativen: z.B. Trac
- integriert Bugtracking, Wiki und Subversion-Interface
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Unterstützung für Open Source-Entwicklung
SourceForge, Freshmeat, u.a.
bieten kostenlose Dienstleistungen für Open-Source-Entwickler:
- Server
- Foren
- Datenbanken
- Mailinglisten
- Shellzugänge
- Zugang zu Systemen für Portabilitäts- und Skalierbarkeitstests
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Welche Betriebssysteme werden auf PCs eingesetzt?
September 2003
97,34% Windows
1,49% Macintosh
0,51% Linux
(http://www.onestat.com/html/aboutus_pressbox24.html)
August 2006
96,97 Windows
2,47% Macintosh
0,36% Linux
(http://www.onestat.com/html/aboutus_pressbox46-operating-systems-market-share.html)
Im Serverbereich deutlich stärkere Verbreitung von Linux als im PC-Umfeld
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Auswirkungen von Open Source
Microsoft
- Shared Source-Programm
- Einsicht in „proprietären“ Quellcode immer leichter möglich
IBM
- Eclipse
Verwendung von Open Source-Tools in normalen Projekten:
- Revisionierungstools wie CVS, Subversion
- Fehlermanagement mit Bugzilla
- Kommunikationswege: Mailinglisten, Wikis
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