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Mobile Zeiten Geschäftsbericht 2010

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Mobile Zeitengeschäftsbericht 2010

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Die Ärzteversorgung Westfalen-lippe auf einen Blick

Wesentliche Kennzahlen

2010 2009

MitglieDer zuM 31.12. 36.687 35.770

MitglieDerneuzugang 2.002 1.851

altersrenten zuM 31.12. 8.645 8.346

BerufsunfÄhigkeitsrenten zuM 31.12. 548 548

hinterBlieBenenrenten zuM 31.12. 3.358 3.358

BeitragseinnahMen in Millionen euro 408,2 392,0

versorgungsleistungen in Millionen euro 348,9 338,4

kosten für Den versicherungsBetrieB in prozent Der BeitragseinnahMen 1,37 1,37

kapitalanlagen in Millionen euro 8.402,6 8.009,5

verMögensertrÄge in Millionen euro 402,0 398,7

nettoverMögensrenDite in prozent 4,4 4,2

BilanzsuMMe in Millionen euro 8.515,7 8.116,2

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Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe

Auf dem Weg zur ÄVWL 2.0

Nach dem runden Geburtstag im letzten Jahr geht die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe gleich auf die nächste

„50“ zu: Knapp 50.000 Mitglieder und Rentenbezieher schenken der ÄVWL inzwischen ihr Vertrauen. Vertrauen, das nicht nur auf der umsichtigen Anlagepolitik der ÄVWL, sondern auch auf ihrer Betreuungsqualität und Kommunikation basiert.

Die Einführung einer neuen leistungsfähigen Unterneh-menssoftware ist hier nur ein Mosaikstein. Ein weiterer ist die verstärkte Nutzung der gewaltigen Kommunikati-onsmöglichkeiten, die sich im Kosmos von Social Media und mobilem Internet ergeben. Auch wenn manche der im Geschäftsbericht gezeigten Ideen noch Zukunftsmusik sind – die Grundmelodie ist klar: Die ÄVWL steht nicht nur stabil, sie geht auch konsequent mit der Zeit!

Viel Spaß bei der Lektüre.

Der geschäftsbericht wurde auf pefc-zertifiziertem papier aus nach haltiger forstwirtschaft deutscher Mischwälder gedruckt.

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inhalt

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GeschäftsberichtÄVWL„Mobile Zeiten“. So lautet der Titel des neuen Geschäftsberichts 2010 der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe in Münster ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl – Seite01

BilderzurÄVWL

WesentlicheKennzahlenVon Mitgliederzahl über Versorgungsleistungen bis Bilanzsumme: Die Jahre 2010 und 2009 im direkten Vergleich ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/kennzahlen – Seite02

InhaltsverzeichnisSichtbar, auffindbar, abrufbar: Alle Kapitel des ÄVWL Geschäftsberichts 2010 im Überblick. Mit Seitenzahlen ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/inhalt – Seite04

VorwortIn die Zukunft gehen – mit starken Wurzeln. Direkter Dialog, moderne Software und stabilisierte Finanzmärkte waren nur drei der Themen im Geschäftsjahr 2010 ... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/vorwort – Seite06

VerwaltungsorganeDie Verwaltungsorgane der ÄVWL haben auch in 2010 effizient und erfolgreich zusammengearbeitet. Ihre Kommunikation nach innen und außen wird verstärkt ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/verwaltungsorgane – Seite08

MitgliedschaftMitgliedszugang wieder angestiegen. Es konnten 992 Ärztinnen und 1.010 Ärzte neu in das Versorgungswerk aufgenommen werden ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/mitgliedschaft – Seite16

BeiträgeGegenüber 2009 ein Beitragsplus von über 4 Prozent. 2010 wurden Versorgungs abgaben in Höhe von 408,2 Millionen Euro geleistet ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/beitraege – Seite20

LeistungenÜber 12.500 Leistungsempfänger bei der ÄVWL. Der Aufwand für Versorgungs-leistungen betrug 2010 348,9 Millionen Euro ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/leistungen – Seite22

Volkswirtschaft/KapitalmärkteDeutsche Wirtschaft mit starkem Wachstumsschub. Nach der stärksten Rezession der Nachkriegszeit schaffte sie 2010 eindrucksvoll die Kehrtwende ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/volkswirtschaft_kapitalmaerkte – Seite26

ÄvWl geschäftsbericht 2010 suche

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

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anzeigenVermögensanlageRenditechancen genutzt – zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Die ÄVWL ist als langfristig orientierter Investor in der Lage, günstige Einstiegszeitpunkte zu finden ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/vermoegensanlage – Seite32

ImmobilienDeutlicher Aufschwung an den globalen Immobilienmärkten, die sich aus der Finanzmarktkrise lösen konnten ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/immobilien –Seite34

SpezialfondsMit Spezialfonds dem Niedrigzinsniveau getrotzt. Fondsperformance getragen durch Schwellenländer und Konjunkturlokomotive Deutschland ... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/spezialfonds – Seite38

rentenpapiereGute Performance mit Unternehmensanleihen. Bei den Staatsanleihen hat die ÄVWL hingegen zurückhaltend agiert ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/rentenpapiere – Seite40

darlehenNeue Wege im Darlehensgeschäft. Die ÄVWL ist auf der Suche nach adäquaten Ersatzinvestitionen fündig geworden ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/darlehen – Seite41

VerwaltungskostenImmer eine Meldung wert: unser niedriges Verwaltungskostenniveau. Die Verwal-tungskosten bei der ÄVWL betrugen 2010 1,37 Prozent der Beitragseinnahmen...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/verwaltungskosten –Seite42

SonstigesMit moderner Software in die Zukunft. Die ÄVWL hat sich für die Einführung einer sicheren, flexiblen und leistungsfähigen SAP-Software entschieden ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/sonstiges –Seite43

JahresabschlussDie Aktiva und Passiva der ÄVWL 2010. Zum Vergleich die Zahlen aus 2009 ... www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/jahresabschluss – Seite45

BestätigungsvermerkDie Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs RP AG stellt fest: „Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.“ ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/bestaetigungsvermerk – Seite49

risiko-undPrognoseberichtIdentifikation und Bewertung von Risiken, Beurteilung der Risikotragfähigkeit des Versorgungswerkes, Risikomanagement, Risikostrategie, Prognosebericht ...www.aevwl.de/geschaeftsbericht-aevwl/risikoundprognosebericht – Seite50

1313

4343

3737

seo suchmaschinenoptimierung oder search engine optimi za-

tion (seo) sind Maßnahmen, die dazu dienen, dass Webseiten

im suchmaschinenranking auf höheren plätzen erscheinen.

(Quelle: Wikipedia)

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vorWort

Im vergangenen Jahr ist die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe 50 Jahre alt geworden. Doch „alt“ sind wir deswegen noch lange nicht. Im Gegenteil: Immer wieder wollen und müssen wir uns auf neue Ideen und Möglichkeiten einstellen, um mit unseren Mitgliedern gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Unser Jubiläumsjahr 2010 stand deshalb ganz im Zeichen der (kommunikativen) Erneuerung. Die Zeiten ändern sich, und damit auch der Dialog mit unseren Mitgliedern.

„In die Zukunft gehen – mit starken Wurzeln.“

Dr. rer. pol. anDreas kretschMer

hauptgeschäftsführer

Markus altenhoff

geschäftsführer kapitalanlage

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Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

Kommunikation ist heute vor allem eines: schnell, mobil, flexi-bel. Über internetfähige Smartphones und TabletPCs ist Kom-munikation jederzeit und von jedem Ort möglich. Vor allem für junge Leute ersetzt das Treffen in virtuellen sozialen Netzwer-ken mehr und mehr das persönliche Beisammensein. Diesem Trend wollen wir uns nicht verschließen und den mobilen Dialog mit unseren Mitgliedern anstoßen. Künftig wollen wir Sie nicht mehr „nur“ über die klassischen Kommunikationswege Telefon, Post und Internet erreichen, sondern auch über soziale Netzwerke wie beispielsweise XING. So werden wir direkter und schneller mit Ihnen kommunizieren. Der vorliegende Ge-schäftsbericht gibt Ihnen eine konkrete Vorstellung davon, wie diese „neuen“ Kommunikationswege aussehen können. Unsere Aufgabe für das aktuelle Jahr wird es sein, die für unsere Mit-glieder am besten geeigneten Möglichkeiten zu definieren.

Moderne Software

Mindestens ebenso flexibel wie der Mitglieder-Dialog muss die Mitglieder-Verwaltung sein. Unsere aktuell 37.000 Mitglieder und 12.500 Rentenbezieher haben ein Recht darauf, dass ihre Rentenangelegenheiten schnell und zuverlässig abgewickelt werden. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr beschlossen, auf eine neue, leistungsfähige Software der Firma SAP umzu-stellen. Der Umsetzungsprozess läuft und wird uns auch in die-sem Jahr beschäftigen. Die SAP-Lösung ist für die ÄVWL aus mehreren Gründen die beste: SAP hat bereits für andere Ver-sorgungswerke Software-Lösungen entwickelt, sodass wir hier entsprechendes Know-how und Kooperationsmöglichkeiten nutzen konnten. Nicht zuletzt unterstützt die SAP-Software unseren Weg hin zu einer mobilen Kommunikation über E-Mail und Internet.

Stabilität durch Immobilien

Während unsere Kommunikation sich also im Umbruch befin-det, setzen wir im Bereich der Kapitalanlage umso mehr auf Stabilität und Kontinuität und halten die Risiken so gering wie

möglich. Unser „Zugpferd“ sind dabei nach wie vor Immobilien. Da sich dieser Markt als einer der ersten von der Finanzkrise erholt hat, konnten wir hier profitieren. Vor allem mit der im vergangenen Jahr eingeleiteten Fokussierung auf Wohnimmo-bilien in deutschen Ballungszentren haben wir alles richtig ge-macht. Einen deutlichen Zugewinn brachten auch unsere Ge-schäftsimmobilien in Londoner Citylagen, denn sie erfuhren im letzten Jahr eine erfreuliche Wertsteigerung. Unsere insgesamt hohe Immobilienquote von 19 Prozent der Bilanzsumme liefert somit einen stabilen Renditebeitrag zum Gesamtergebnis.

Ausgezeichnete Beitragsproduktivität

Für unsere umsichtige Anlagepolitik bringen uns unsere Mit-glieder deutliches Vertrauen entgegen, was uns sehr freut: Immer häufiger entscheiden sie sich für zusätzliche Beitrags-zahlungen, sodass wir die durchschnittlich gezahlte Versor-gungsabgabe im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent steigern konnten. Diese ausgezeichnete Beitragsproduktivität kommt unseren Mitgliedern direkt zugute: Die so gewonnenen Mittel eröffnen uns Spielräume, die wir zur Rücklagenbildung und zur Dynamisierung der Renten um voraussichtlich 1 Prozent nutzen werden.

Unterm Strich ist unsere Strategie im vergangenen Jahr also aufgegangen: Mit einer wirtschaftlichen Rendite von 6,1 Prozent und einer Nettovermögensrendite von 4,4 Prozent liegen wir deutlich über dem Rechnungszins von 4,0 Prozent. Ein Ergebnis, das uns sehr zufriedenstellt und mit dem wir im Sinne unserer Mitglieder weiter erfolgreich wirtschaften werden.

Dr. rer. pol. anDreas kretschMer

hauptgeschäftsführer

Markus altenhoff

geschäftsführer kapitalanlage

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Interaktion. Die Verwaltungsorgane haben auch in 2010 effizient und

erfolgreich zusammengearbeitet. Ihre Kommunikation

nach innen und außen wird weiter verstärkt:

Die ÄVWL goes XING.

verWaltungsorgane

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

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verWaltungsorgane

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Sorgfältig und sachkundig – die Arbeit im Aufsichtsausschuss

Der Aufsichtsausschuss kam im Geschäftsjahr 2010 zu fünf Sitzungen zusammen. Eine Sitzung fand gemeinsam mit dem Verwaltungsausschuss statt.

Der Aufsichtsausschuss hat die ihm gemäß der Satzung aufer-legten Aufgaben mit großer Sorgfalt durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist, dass der Aufsichtsausschuss wie in den Vorjahren vom Verwaltungsausschuss und von der Geschäfts-führung frühzeitig in wichtige anstehende Entscheidungen ein-gebunden wurde und dass die Zusammenarbeit von großem gegenseitigem Vertrauen begleitet war. Dafür danke ich im Na-men des Aufsichtsausschusses sehr.

Die Mitglieder des Aufsichtsausschusses wurden im abge-laufenen Geschäftsjahr neu gewählt, wobei einige Ausschuss-mitglieder neu in das Gremium aufgenommen wurden. Für das Vertrauen, das mir bei der Wiederwahl als Vorsitzender des Ausschusses von meinen Kolleginnen und Kollegen entgegen-gebracht wurde, bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich.

Um die von der Finanzaufsicht NRW geforderte Sachkunde der ehrenamtlichen Ausschussmitglieder zu schulen, wurde gemeinsam mit dem Aufsichtsausschuss der Ärzteversorgung Land Brandenburg eine gemeinsame Sitzung durchgeführt, zu der eine fachkundige Referentin eingeladen war. Diese Ver-anstaltung wurde sehr positiv aufgenommen und es soll auch

Xing ist eine webbasierte plattform, in der natürliche personen vorrangig ihre geschäftlichen kon-

takte zu anderen personen verwalten können. Das system zählt zur sogenannten sozialen software

und ist eines von mehreren webbasierten sozialen netzwerken. kernfunktion ist das sichtbarmachen

des kontaktnetzes; beispielsweise kann ein Benutzer abfragen, über „wie viele ecken“ – also über

welche anderen Mitglieder – er einen anderen kennt, dabei wird das sogenannte kleine-Welt-

phänomen sichtbar. Daneben bietet das system zahlreiche community-funktionen wie kontaktseite,

suche nach interessengebieten, unternehmenswebseiten und 39.004 deutschsprachigen gruppen.

(Quelle: Wikipedia)

zukünftig angesichts der immer komplexer werdenden Aufga-ben des Ausschusses weitere solcher Fortbildungen geben.

Mit der Neuwahl der Mitglieder des Aufsichtsausschusses wurde auch das „Audit Committee“, das sich aus den Reihen des Aufsichtsausschusses und dem Hauptgeschäftsführer zu-sammensetzt, gewählt. Das „Audit Committee“ soll bei Bedarf kurzfristig zusammentreten und Entscheidungen des Auf-sichtsausschusses vorbereiten.

Wie im letztjährigen Geschäftsbericht bereits ausgeführt, wurde mit der Firma Rölfs und Partner ab dem Geschäftsjahr 2009 ein neuer Wirtschaftsprüfer vom Aufsichtsausschuss ausgewählt. Der erste geprüfte Jahresabschluss hat gezeigt, dass die Auswahl richtig war, denn es handelt sich um eine er-fahrene Prüfungsgesellschaft, die auch andere berufsstän-dische Versorgungswerke zu ihren Kunden zählt und deshalb große Erfahrungen auf diesem Gebiet in die Prüfung einbrin-gen kann.

Angesichts der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise sind vom Finanzministerium als Aufsichtsbehörde für die berufs-ständischen Versorgungswerke in Nordrhein-Westfalen die Anforderungen an das Risikomanagement erheblich verschärft worden. Die Neufassung der Versicherungsaufsichtsverord-nung NRW verlangt genauso wie der Anforderungs katalog der Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrich-

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verWaltungsorgane

Mitglieder Aufsichtsausschuss (bis 06.04.2010)

karl-heinz Müller, lage vorsitzender

Dr. MeD. klaus reinharDt, Bielefeld stellvertretender vorsitzender

peter BussMann, ense

Dr. MeD. peter czeschinski, telgte

Dr. MeD. arnolD greiteMeier, gelsenkirchen

Dr. MeD. clauDia kraMer-cannon, Bielefeld

Dr. MeD. Beate nölle, Dortmund

Dr. MeD. hans-ulrich schröDer, gütersloh

Dr. MeD. frank-eugen skrotzki, Dülmen

Dr. MeD. helMut stoDollick, Dortmund

Dr. MeD. paul WeyanD, Bochum

Dr. MeD. ingeBorg Wolf, Münster

Mitglieder Aufsichtsausschuss (ab 07.04.2010)

karl-heinz Müller, lage vorsitzender

Dr. MeD. clauDia kraMer-cannon, Bielefeld stellvertretende vorsitzende

Dr. MeD. frank Berlage, paderborn

peter BussMann, ense

prof. Dr. MeD. arnt-rené fischeDick, Münster

Dr. MeD. arnolD greiteMeier, gelsenkirchen

Dr. MeD. karl-heinz pfetsch, salzkotten

Dr. MeD. Dr. phil. ursula pruss-kaDDatz, Bielefeld

BarBara spill-Doleschal, Dortmund

Dr. MeD. anDreas WeBer, Bochum

Dr. MeD. paul WeyanD, Bochum

BÄrBel WieDerMann, Dortmund

tungen (ABV) eine Ausweitung der Risiko betrachtung über die Kapitalanlage hinaus auch auf die Bereiche Versicherungs-betrieb sowie Mitglieder- und Rentenbestand. Um den gestie-genen Anforderungen gerecht zu werden, hat der Aufsichts-ausschuss eine Überarbeitung des bereits bestehenden Risikohandbuchs zusammen mit einem externen Berater ver-anlasst. Der Aufsichtsausschuss hat die inzwischen abge-schlossenen Aktualisierungen zustimmend zu Kenntnis ge-nommen und ist überzeugt, dass mit dieser Maßnahme die stabile Weiterentwicklung der ÄVWL zum Wohle ihrer Mitglie-der und Rentenbezieher gewährleistet ist. Auch der Aufsichts-behörde wurde das neue Risikohandbuch im Dezember 2010 vorgestellt und sie hat sich sehr positiv dazu geäußert.

Weiterhin ist auch die Corporate Governance Regelung, die bereits mehrere Jahre diskutiert wurde und über die ich vor der Kammerversammlung bereits berichtet habe, inzwischen zu einem guten Abschluss gekommen. Der Aufsichtsaus-schuss hat die vom internen Corporate-Governance-Arbeits-kreis vorgelegte Lösung genehmigt. Die Corporate Governance Regelung hat einen rechtlichen und faktischen Ordnungsrah-men zum Inhalt und macht die Leitlinien der Geschäftspolitik der ÄVWL publik. Ziel dieses Kodexes ist es, eine verantwor-tungsvolle und auf Beständigkeit, Vertrauen und langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle der ÄVWL zu ermöglichen und sicherzustellen. Der Aufsichtsausschuss ist überzeugt, dass mit diesem Vertragswerk das Vertrauen der Geschäftspartner sowie der Mitglieder und Rentenbezie-her in das Versorgungswerk gestärkt wird.

karl-heinz Müller

Wiedergewählter vorsitzender

des aufsichtsausschusses

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses trafen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr zu drei-zehn Sitzungen. Die Aufgaben des Verwaltungsausschusses sind in der Satzung geregelt und beste-hen unter anderem darin, die Geschäfte zu führen und die Beschlüsse der Kammerversammlung und des Aufsichtsausschusses umzusetzen.

Der Verwaltungsausschuss wurde im November 2009 von der Kammerversammlung neu gewählt und trat im April 2010 sein Amt an. Die Wiederwahl des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden für weitere fünf Jahre ist ein Vertrauensbeweis, für den die beiden Vorsitzenden herzlich danken. Die Zusam-menarbeit des Verwaltungsausschusses mit der Geschäftsführung und mit der Verwaltung ist eng und vertrauensvoll. Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe für ihr Engagement, das sie im abgelaufenen Geschäftsjahr gezeigt haben.

Das neue verwaltungsgremium. von links: Dr. med. anne Bunte, Dr. med. Bernhard Bedorf, Dr. med. günter kloos, rechtsan-

walt frank stiewe, prof. Dr. med. ingo flenker, prof. Dr. thomas langer, Dr. med. peter czeschinski

Bewährte Spitze, neue Aufgaben: Der Verwaltungsausschuss bringt Kontinuität und Erneuerung in Einklang

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verWaltungsorgane

Durch die Einführung einer neuen SAP-Software musste insbesondere von der Mitglieder- und Rentenabteilung, der Abteilung Informationstechnik und dem Rechnungswesen eine hohe Arbeitsbelastung in Kauf genommen werden. Die Vorbe-reitungen der Einführung laufen auf Hochtouren, die komplette Umstellung ist für den Herbst 2011 terminiert.

Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise, die im Jahr 2008 ihren Höhepunkt erlebte, verschärften die Aufsichtsbe-hörden die Vorschriften für die Kapitalanlage. Das Finanzminis-terium als Aufsichtsbehörde für die Versorgungswerke in Nordrhein-Westfalen sieht für die großen Versorgungswerke, zu denen auch die ÄVWL zu rechnen ist, eine Sicherheitsrück-lage von 2 Prozent bezogen auf die Deckungsrückstellung als notwendig an. Mittelfristig sei, so die Aufsichtsbehörde, eine Sicherheitsrücklage in Höhe von 5 Prozent anzustreben. Auf-grund dieser Vorgaben musste die Satzung entsprechend geändert werden. Die neue Satzungsregelung sieht vor, dass die Sicherheitsrücklage 2 Prozent der Deckungsrückstellung erreichen muss und auf Beschluss der Gremien flexibel bis auf 5 Prozent aufgebaut werden kann, wenn die versicherungs-mathematischen Voraussetzungen dafür vorliegen. Zum Ende des Jahres 2010 beträgt die Sicherheitsrücklage nunmehr 2,4 Prozent und einschließlich der stillen Reserven aus dem Kapitalanlagebereich werden sogar 6,9 Prozent der Deckungs-rückstellung erreicht. Damit ist die ÄVWL auch bei hektischen Kapitalmärkten so solide abgesichert, um größere Schwan-kungen ausgleichen zu können.

In der Kapitalanlage sind im abgelaufenen Geschäftsjahr einige wichtige strategische Entscheidungen getroffen worden. Nachdem das „normale“ Darlehensgeschäft aufgrund des niedrigen Zinsniveaus nicht mehr die notwendige Rendite von 4 Prozent erbrachte, wurde dafür Ersatz gesucht und mit den Investitionen unter anderem in die Kavernenfonds und in Infra-strukturmaßnahmen auch gefunden.

Auch der Entschluss, in Wohnimmobilien in Ballungsräumen innerhalb Deutschlands mit Zukunftsperspektive zu investieren, ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Die Kapitalanla-ge steht in Zeiten einer europäischen Schuldenkrise und eines langfristig niedrigen Zinsniveaus vor großen Heraus-forderungen. Desto höher ist es zu bewerten, dass mit einer wirtschaftlichen Rendite in Höhe von 6,1 Prozent und einer Nettorendite von 4,4 Prozent im Jahr 2010 der Rechnungszins von 4 Prozent erneut deutlich übertroffen werden konnte. Bei der wirtschaftlichen Rendite werden auch die Zuwächse bei den stillen Reserven in das Ergebnis mit einbezogen.

Der Verwaltungsausschuss hat sich auch bewusst dafür entschieden, den Rechnungszins auf dem Niveau von 4 Pro-zent zu belassen. Dieser Beschluss beweist, dass die ÄVWL überzeugt ist, dass sie in der Kapitalanlage gut und stabil auf-gestellt ist, um die kommenden Herausforderungen sicher und zum Wohl der Mitglieder meistern zu können.

Die Mitglieder der ÄVWL haben ihr Vertrauen in die ÄVWL erneut bewiesen, indem sie bedeutend mehr Beiträge als im Jahr zuvor in das Versorgungswerk einzahlten. Immer mehr

„Gut aufgestellte Kapitalanlagen haben eine

wirtschaftliche Rendite von 6,1 Prozent und eine

Nettorendite von 4,4 Prozent erwirtschaftet.“

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Mitglieder nehmen angesichts der steigenden Rentenbesteu-erung die Möglichkeiten von zusätzlichen freiwilligen Beitrags-zahlungen wahr, um ihre Rentenanwartschaften zu erhöhen. Somit konnte die durchschnittlich gezahlte Versorgungsabga-be um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

Die Kammerversammlung im Juni des vergangenen Ge-schäftsjahres hat ferner beschlossen, die laufenden Renten und Rentenanwartschaften zum 01.01.2011 um 0,5 Prozent zu erhöhen.

Um die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen der ÄVWL und ihren Mitgliedern und Rentenbeziehern zu erweitern, wird die ÄVWL künftig auch in den sozialen Medien wie Xing etc. vertreten sein. Diese internetbasierten Plattformen finden in der heutigen Zeit vor allem bei den jüngeren Generationen immer mehr Anhänger. Die ÄVWL als modernes Versor-gungswerk erschließt sich diese zusätzlichen Möglichkeiten und bietet allen Mitgliedern und Geschäftspartnern, natürlich auch den Medizinstudenten als zukünftigen Mitgliedern eine ergänzende und vor allem schnelle Plattform zum Austausch von Fakten und weiterführenden Informationen über die ÄVWL.

Mitglieder Verwaltungsausschuss (bis 06.04.2010)

Dr. MeD. günter kloos, gelsenkirchen vorsitzender

prof. Dr. MeD. ingo flenker, sprockhövel stellvertretender vorsitzender

Dr. MeD. BurkharDt BuDDe, Münster

Dr. MeD. anne Bunte, Bielefeld

Dr. MeD. ruDolf kaiser, Münster

hans-jürgen knecht, Düsseldorf (verstorben am 22.09.2009) Dipl.-Mathematiker

prof. Dr. thoMas langer, nottuln lehrstuhl für finanzierung, universität Münster

frank stieWe, unna rechtsanwalt

Mitglieder Verwaltungsausschuss (ab 07.04.2010)

Dr. MeD. günter kloos, gelsenkirchen vorsitzender

prof. Dr. MeD. ingo flenker, sprockhövel stellvertretender vorsitzender

Dr. MeD. BernharD BeDorf, gladbeck

Dr. MeD. anne Bunte, Bielefeld

Dr. MeD. peter czeschinski, telgte

prof. Dr. thoMas langer, nottuln lehrstuhl für finanzierung, universität Münster

frank stieWe, unna rechtsanwalt

Dr. MeD. günter kloos

Wiedergewählter vorsitzender

des verwaltungsausschusses

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MitglieDschaft

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Vernetzung. Rund 37.000 Mitgliedern, 12.500 Rentenbeziehern und

allen künftigen Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe

könnte das gefallen: Die ÄVWL wird in Zukunft mit

einem eigenen Unternehmensporträt im Netz der un-

begrenzten Möglichkeiten vertreten sein.

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MitglieDerneuzugang

• ÄRZTINNEN • ÄRZTE

0

500

1.000

1.500

2.000

2010•2008•2006•2004•2002•2000

905906903822

550507528587

520

913991

944903

582559572

617626

969

882

992

1.010

aBgaBenfreie MitglieDer

• ÄRZTINNEN • ÄRZTE

0

1.000

2.000

3.000

4.000

2010•2008•2006•2004•2002•2000

1.2581.054

847671596568544538

1.551

1.280

999

774650633655

538

6416491.463

1.839

1.691

2.105

18

MitglieDschaft

Mitgliederzugang wieder angestiegen

In Westfalen-Lippe ist der Neuzugang im Jahr 2010 erneut angestiegen. Es konnten 992 Ärztinnen und 1.010 Ärzte neu in das Versorgungswerk aufgenommen werden.

Nach dem im Jahr 2005 von den Versorgungswerken eingeführten Lokalitätsprinzip führt die Aufnahme der ärztlichen Tätigkeit im Kammerbereich zu einer Pflichtmitgliedschaft im betreffenden Versorgungswerk. Das Versorgungswerk spricht keine Befreiung zugunsten des bisher zuständigen Versorgungswerks mehr aus. Dies führt dazu, dass der Zugang an neuen Mitgliedern in den Versorgungswerken seit 2005 stark angewachsen ist.

Das Lokalitätsprinzip ist auch dafür verantwortlich, dass sich ab dem Jahr 2005 demgegenüber auch die Mitgliederabgänge erhöht haben, denn die Ärztinnen und Ärzte, die den Kammer-bereich Westfalen-Lippe verlassen, haben nicht mehr die Wahl-freiheit, sich für eine Fortsetzung der Mitgliedschaft bei der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe zu entscheiden.

Im Jahr 2010 wurden für 531 Mitglieder die eingezahlten Beiträ-ge an das neu zuständige Versorgungswerk übergeleitet. Im Jahr

2009 waren es 552 Mitglieder. Diejenigen Mitglieder, die aufgrund der Überleitungsbestimmungen ihre eingezahlten Beiträge nicht in das neue Versorgungswerk mitnehmen können, treten in die soge-nannte abgabenfreie Mitgliedschaft ein. Dies bedeutet, sie lassen die eingezahlten Beiträge rentenwirksam bei der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe stehen, ohne dass sie Beiträge leisten. Die Zahl der abgabenfreien Mitgliedschaften erhöhte sich auf 3.796 zum 31.12.2010 gegenüber 3.302 zum Ende des Jahres 2009.

Die Gesamtmitgliederzahl ist zum 31.12.2010 auf 36.687 Mit-glieder gestiegen. Dies ist ein Zuwachs um 2,6 Prozent. Die beitragszahlenden Mitglieder sind um 1,3 Prozent auf 32.891 Ärztinnen und Ärzte angewachsen.

Unterteilt nach ihrem Berufsstatus sind von den beitrags-zahlenden Mitgliedern 39,6 Prozent selbstständig und 55,5 Pro-zent im Angestelltenverhältnis tätig. Unter Sonstige sind die ar-beitslosen Mitglieder mit einem Anteil von 0,6 Prozent sowie Mitglieder, die sich im Mutterschutz bzw. Elternurlaub befinden, und diejenigen Mitglieder, die kurzfristig keine ärztliche Tätigkeit ausüben, mit einem Anteil von 4,9 Prozent zusammengefasst.

Die Gesamtmitgliederzahl ist zum 31.12.2010 auf 36.687 Mitglie-

der gestiegen. Dies ist ein Zuwachs um 2,6 Prozent. Die beitrags-

zahlenden Mitglieder sind um 1,3 Prozent auf 32.891 Ärztinnen

und Ärzte angewachsen.

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grunD Des ausscheiDens Ärztinnen Ärzte insgesaMt vorjahr

Tod 13 24 37 36

Berufsunfähigkeit 29 31 60 62

Altersrente 101 360 461 528

Überleitung an ein anderes Versorgungswerk 264 267 531 552

Sonstiger Abgang 1 2 3 7

Gesamt 408 684 1.092 1.185

MitglieDerBeWegung 2010 Ärztinnen Ärzte insgesaMt vorjahr

Gesamtmitglieder zum 01.01.2010 14.918 20.852 35.770 35.096

+ Zugänge Erstzahler 2010 992 1.010 2.002 1.851

+ Zugänge Reaktivierte 2010 6 1 7 8

– Abgänge 2010 408 684 1.092 1.185

Gesamtmitglieder zum 31.12.2010 15.508 21.179 36.687 35.770

– Abgabenfreie Mitglieder zum 31.12.2010 1.691 2.105 3.796 3.302

Beitragszahlende Mitglieder zum 31.12.2010 13.817 19.074 32.891 32.468

aBgaBenfreie MitglieDer

• ÄRZTINNEN • ÄRZTE

zusaMMensetzung Des BeitragszahlenDen MitglieDerBestanDes

Angestellte Mitglieder 55,5 %

Selbstständige Mitglieder 39,6 %

Sonstige 4,9 %

19

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

„Im vergangenen Jahr

schenkten 36.687 Mitglie-

der der Ärzteversorgung

Westfalen-Lippe

ihr Vertrauen. Dieses

Vertrauen ist für uns die

schönste Anerkennung

unserer Arbeit.“

faceBook ist eine Website zur Bildung und unterhaltung sozialer netzwerke, die der facebook inc.

mit sitz im kalifornischen palo alto gehört. Die plattform war im februar 2004 erstmals zugänglich und

erreichte im januar 2011 nach eigenen angaben 600 Millionen aktive nutzer weltweit. in Deutschland

wird das netzwerk mittlerweile von nahezu 16 Millionen Menschen genutzt. (Quelle: Wikipedia)

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entWicklung Der BeitragseinnahMen in Millionen euro

• GRUNDVERSORGUNG • ANDERE

0

100

200

300

400

500

2010•2008•2006•2004•2002•2000

357,1346,7335,7323,9310,2304,1

284,0280,4270,3

21,218,714,915,316,517,8

16,921,119

369,6

22,422,8

385,4

20

BeitrÄge

Gegenüber 2009 ein Beitragsplus von über 4 Prozent

Im Geschäftsjahr 2010 wurden von unseren Mitgliedern Versorgungsabgaben zur Grundversorgung in Höhe von 385,4 Millionen Euro geleistet. Dies bedeutet eine Stei gerung von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Jahr 2009 hatte mit einer Beitragssteigerung von 3,5 Prozent abgeschlossen.

Daneben gingen noch Beiträge aus Nachversicherungen für aus dem Beamtenstatus ausgeschiedene Ärztinnen und Ärzte sowie Beiträge aus Überleitungen anderer ärztlicher Versor-gungswerke in Höhe von insgesamt 9,9 Millionen Euro (Vorjahr: 10,7 Millionen Euro) ein.

Die Freiwillige Zusatzversorgung war wie schon in den Vor-jahren auch im Jahr 2010 bei unseren Mitgliedern stark gefragt. Dort dürfen die Mitglieder einzahlen, die bereits in der Grund-versorgung die höchstmögliche Versorgungsabgabe geleistet haben. Insgesamt wurden von 1.506 Mitgliedern (Vorjahr: 1.360, 2008: 1.165) 12,9 Millionen Euro gezahlt. Damit wurde die Bei tragssumme des Vorjahres um 1,2 Millionen Euro bzw. um 10,3 Prozent übertroffen.

Die gesamten Beitragseinnahmen betrugen somit 408,2 Mil-lionen Euro, nach 392,0 Millionen Euro im Jahr 2009. Dies ist ein Zuwachs um 4,1 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent).

Mit diesem Ergebnis hat sich die positive Entwicklung der Beitragseinnahmen auch im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter fortgesetzt. Gründe für die steigenden Beitragseinnahmen sind sicherlich auf der einen Seite das Alterseinkünftegesetz, das ab dem 01.01.2005 eine höhere steuerliche Absetzbarkeit der Beiträ-ge zum Versorgungswerk erlaubt. Auf der anderen Seite jedoch

dürften auch viele Mitglieder erkannt haben, dass durch das Alterseinkünftegesetz und die damit eingeführte nachgelagerte Besteuerung die später zu erwartende Nettorente aufgrund der höheren Besteuerung niedriger ausfallen wird als bisher ange-nommen. Durch höhere Einzahlungen und durch die Teilnahme an der Freiwilligen Zusatzversorgung kann dieser Nachteil, zumindest teilweise, ausgeglichen werden. Unsere Mitglieder werden hinsichtlich der Möglichkeiten einer freiwilligen Bei-tragsaufstockung innerhalb unserer Versorgungseinrichtung intensiv beraten.

Aus dem Beitragseingang in der Grundversorgung ergibt sich gemäß § 26 der Satzung eine durchschnittliche Versorgungsab-gabe in Höhe von 12.348 Euro, was einer Steigerung von 2,7 Pro-zent gegenüber dem Vorjahr (12.024 Euro) entspricht.

Die durchschnittliche Versorgungsabgabe des Jahres 2010 ist für die Mitglieder, die nicht als Angestellte den Pflichtbeitrag wie in der gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten haben, also im Wesentlichen für die selbstständig tätigen Mitglieder, Grundlage für die zu leistenden Versorgungsabgaben des Jahres 2012. Auf der Grundlage der festgestellten durchschnittlichen Versorgungsabgabe ergeben sich für das Jahr 2012 folgende Versorgungsabgaben:

Pflichtabgabe 13.582,80 Euro / Jahr

Höchstabgabe 16.052,40 Euro / Jahr

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anteil Der höchstaBgaBenzahler

IN PROZENT DER SELBSTSTÄNDIGEN MITGLIEDER

0

5

10

15

20

25

30

35

2010•2008•2006•2004•2002•2000

28,126,7

24,522,621,721,521,5

23,524,5

28,730,0

21

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

Für die vom Pflichtbeitrag in der gesetzlichen Rentenversiche-rung abhängigen Mitglieder steht der Beitrag für das Jahr 2012 noch nicht fest, da die Beitragsbemessungsgrenze und der Bei-tragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung erst gegen Ende des Jahres 2011 festgelegt werden.

Ein weiterer Zuwachs bei den Höchstabgabenzahlern

Von den selbstständig tätigen Mitgliedern unseres Versorgungs-werkes zahlten im Geschäftsjahr 2010 3.907 (Vorjahr: 3.758) Ärztinnen und Ärzte das 1,3-Fache der durchschnittlichen Versorgungsabgabe des vorletzten Geschäftsjahres (Höchstab-gabe). Dies ist ein Anstieg um 149 Mitglieder. Der Anteil der Höchstabgabenzahler an den selbstständigen Mitgliedern stieg von 28,7 Prozent im Jahr 2009 auf 30,0 Prozent im Jahr 2010.

Das 1,1-Fache der durchschnittlichen Versorgungsabgabe des vorletzten Geschäftsjahres (Pflichtabgabe) müssen diejenigen selbstständigen Mitglieder entrichten, die eine bestimmte Ein-kommensgrenze überschreiten. Im Jahr 2010 ist die Zahl dieser Beitragsgruppe von 5.232 auf 5.327 gestiegen.

Die Gruppe derer, die sich als selbstständig tätige Mitglieder in der Anlaufphase ihrer Praxistätigkeit befinden, sowie die Gruppe derer, die sich anhand des Einkommensteuerbescheides mit 14 Prozent des Praxisgewinns zu den Versorgungsabgaben veranlagen lassen, umfasste im abgelaufenen Geschäftsjahr 3.783 Ärztinnen und Ärzte (Vorjahr: 4.125). Diese Entwicklung lässt einen positiven Trend erkennen, da sich seit mehreren

Jahren die Anzahl dieser Mitglieder nicht mehr erhöht hat bzw. in den vergangenen Geschäftsjahren sogar abgesunken ist.

Die Gruppe der Mitglieder, die den Pflichtbeitrag wie in der gesetzlichen Rentenversicherung zahlen, ist die größte Mit-gliedergruppe der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe. Es handelt sich hierbei um angestellt tätige Mitglieder, die bis auf wenige Ausnahmen (8 Mitglieder) von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung zugunsten der Ärzteversor-gung Westfalen-Lippe befreit sind. Diese zahlen den Beitrag, den sie ansonsten an die gesetzliche Rentenversicherung zu zahlen hätten. Bei einem monatlichen Bruttogehalt von 5.500 Euro oder darüber musste der Höchstbeitrag von 1.094,50 Euro monatlich entrichtet werden. Der Beitrag der von der Versiche-rungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung befreiten Mitglieder wird je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen.

Von diesen angestellt tätigen Mitgliedern entrichtet eine stei-gende Zahl von Ärztinnen und Ärzten einen zusätzlichen freiwil-ligen Beitrag. Diese Mitglieder stocken ihren Pflichtbeitrag auf die Höchstabgabe auf. Im Jahr 2010 nutzten 1.275 angestellte Mitglieder (Vorjahr: 1.207) die Beitragsmöglichkeiten der Grund-versorgung vollkommen aus. Zu diesem zusätzlichen Beitrag zahlt der Arbeitgeber keinen Zuschuss.

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22

leistungen

Der Aufwand für Versorgungsleistungen aus der Grund-versorgung betrug im Jahr 2010 341,8 Millionen Euro nach 331,0 Millionen Euro im Jahr 2009. Dies ist ein Anstieg um 3,3 Prozent. Der Zuwachs ist vor allem mit dem Anstieg der Renten leistungen für die Altersrente zu begründen.

Aus der Freiwilligen Zusatzversorgung wurden 7,1 Millionen Euro (Vorjahr: 7,4 Millionen Euro) an Versorgungsleistungen gezahlt. Der Rückgang der Versorgungsleistungen bei der Freiwilligen Zusatzversorgung ist damit zu begründen, dass

im Jahr 2010 keine Kapitalabfindungen anstelle einer Altersren-te gezahlt wurden. Diese sind auch nur noch für Rentenanwart-schaften, die bis zum 31.12.2004 begründet wurden, möglich.

Die Entwicklung der Versorgungsleistungen verläuft im Rahmen der im versicherungsmathematischen Gutachten niedergelegten Entwicklung.

Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe ist, wie andere Zahlstel-len für Renten auch, nach dem Sozialgesetzbuch V verpflichtet, für krankenversicherungspflichtige Rentenbezieher die Kran-

Service. Wer über die ÄVWL vorsorgt, ist sehr gut

versorgt. Wie viel bringt wie viel ? Diese Frage

können wir künftig noch schneller beantwor-

ten, denn wir stellen unsere IT 2011 noch bes-

ser auf: mit einer neuen, leistungsfähigen

SAP-Software. Ist das neue System implemen-

tiert, kümmern sich unsere IT-Experten ab

dem nächsten Jahr um eine App, mit der Sie

dann einen mobilen Rentenrechner nutzen

können.

Über 12.500 Leistungsempfänger bei der ÄVWL

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0

50

100

150

200

250

300

350

2010•2008•2006•2004•2002•2000

341,8315,6298,1284,3

266,5245,3

225,9205,5

180,1166,5

331,0

aufWenDungen für versorgungsleistungen (grunDversorgung) 2010

IN MILLIONEN EURO

aufWanD für versorgungsleistungen 2010

leistungsart grunDversorgung freiW. zusatzversorg. gesaMt vorjahr

Altersrenten 265,9 6,2 272,1 261,4

Berufsunfähigkeitsrenten 14,9 0,1 15,0 15,4

Witwen-/Witwerrenten 48,4 0,7 49,1 47,9

Waisen-/Halbwaisenrenten 1,9 0,0 1,9 1,9

Kinderzuschüsse 5,6 0,1 5,7 5,8

Sterbegeld 0,8 0,0 0,8 1,0

Kapitalabfindung bei Wiederverheiratung 0,1 0,0 0,1 0,1

Kapitalabfindung anstelle einer Altersrente 0,0 0,0 0,0 0,5

Zuschüsse zu Rehamaßnahmen 0,1 0,0 0,1 0,2

Rückstellung für Versorgungsausgleich gegenüber der gesetzlichen RV 4,1 0,0 4,1 4,2

Gesamt 341,8 7,1 348,9 338,4

IN MILLIONEN EURO

23

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

kenversicherungs- und Pflegeversicherungsbeiträge von der Rente einzubehalten und an die Krankenkassen abzuführen. Im Dezember 2010 waren davon 1.313 Rentenbezieher betrof-fen. Im Gesamtjahr 2010 sind den gesetzlichen Krankenkassen auf diesem Wege 3,5 Millionen Euro Krankenversicher ungs-beiträge und 0,5 Millionen Euro Pflegeversicherungsbeiträge zugeflossen.

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe hat mit Beschluss vom 19.09.2009 für die Grundversor-gung die allgemeine Rentenbemessungsgrundlage bei 45.765 Euro ab Januar 2010 unverändert gelassen. Gleichzeitig wurde beschlossen, die laufenden Renten aus der Grundversorgung und die bestehenden Anwartschaften und laufenden Renten

aus der Freiwilligen Zusatzversorgung zum 01.01.2010 eben-falls nicht zu erhöhen.

Altersrenten

Der Bestand an gezahlten Altersrenten hat sich zum 31.12.2010 von 8.346 auf 8.645 erhöht. 499 (Vorjahr: 580) Mitglieder beka-men 2010 erstmals eine Altersrente ausgezahlt. 200 (Vorjahr: 199) Altersrentner sind im Geschäftsjahr 2010 verstorben. Von den Rentenzugängen des Jahres 2010 waren 47,8 Prozent vor-gezogene Altersrenten, 42,9 Prozent Regelaltersrenten mit Vollendung des 65. Lebensjahres, 2,8 Prozent der Altersrenten

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üBersicht üBer Die zu- unD aBgÄnge Bei Den einzelnen rentenarten iM jahr 2010

rentenart anzahl zuM 01.01.2010 zugÄnge 2010 aBgÄnge 2010 anzahl zuM 31.12.2010

Altersrenten 8.346 499 200 8.645

Berufsunfähigkeitsrenten (unbefristet) 519 55 54 520

Berufsunfähigkeitsrenten (befristet) 29 23 24 28

Witwenrenten 2.594 148 129 2.613

Witwerrenten 151 16 3 164

Waisenrenten 14 2 7 9

Halbwaisenrenten 599 81 108 572

Leistungsbezieherinsgesamt 12.252 824 525 12.551

0

10

20

30

40

50

60

70

2010•2008•2006•2004•2002•2000

61,966,5

52,0

61,1 61,656,5

52,1 52,1 50,645,1 47,8

anteil Der vorgezogenen altersrenten an Den rentenneuzugÄngen

IN PROZENT

24

leistungen

waren über das 65. Lebensjahr hinausgeschobene Altersren-ten und 6,5 Prozent der Renten gingen von der Berufsunfähig-keitsrente in die Altersrente über, weil das 65. Lebensjahr voll-endet wurde. Zum 31.12.2010 wurden außerdem noch 1.493 (Vorjahr: 1.567) Kinderzuschüsse zu den Altersrenten gemäß § 17 der Satzung in Höhe von 4,6 Millionen Euro gezahlt.

Berufsunfähigkeitsrenten

Im Jahr 2010 wurde an 67 Mitglieder (Vorjahr: 88) erstmals eine Berufsunfähigkeitsrente gezahlt. Hierbei handelte es sich um 44 unbefristete und 23 befristete Renten. Die Gesamtzahl der am 31.12.2010 registrierten Berufsunfähigkeitsrenten ist mit 548 Ärztinnen und Ärzten gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben.Bei 78 Mitgliedern endete im Geschäftsjahr 2009 die Zahlung

der Berufsunfähigkeitsrente. Die Gründe für das Ausscheiden waren Tod (19), Reaktivierung (6), der unterjährige Bezug einer Berufsunfähigkeitsrente nur für wenige Monate (1) oder Voll-endung des 65. Lebensjahres (33). Bei 11 Rentenbeziehern, die bisher eine befristete Berufsunfähigkeitsrente bezogen, wur-de die Rente in eine unbefristete Rente umgewandelt. Bei 8 Rentenbeziehern ist die befristete Berufsunfähigkeitsrente ausgelaufen. Es wurde ein neuer Antrag auf Weitergewährung der Berufsunfähigkeitsrente gestellt, worüber am Jahresende noch nicht entschieden war.

Zum 31.12.2010 wurden außerdem noch 384 (Vorjahr: 391) Kinderzuschüsse zu den Berufsunfähigkeitsrenten gemäß § 17 der Satzung in Höhe von 1,00 Millionen Euro gezahlt.

Die Entwicklung der Hinterbliebenenrenten verlief im Rahmen der Erwartungen.

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Welche erkrankungen führen zur BerufsunfÄhigkeitsrente?

Herz- und Gefäßerkrankungen 3,1 %

Krankheiten am Skelettsystem 4,6 %

Tumorerkrankungen 6,9 %

Sonstige 12,5 %

Erkrankungen des Nervensystems 15,5 %

Geistes- und Suchterkrankungen 57,4 %

DER BERUFSUNFÄHIGKEITSBESTAND ZUM 31.12.2010 AUFGETEILT IN KRANKHEITSURSACHEN

entWicklung Der anzahl Der BerufsunfÄhigkeitsrenten

• UNBEFRISTET • BEFRISTET

0

100

200

300

400

500

600

2010•2008•2006•2004•2002•2000

525513535553598614

42384539258614

577628

519

29

520

28

700

25

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

app. eine app (von der engl. kurzform für application) ist im allgemeinen jede form von anwendungs-

programmen. apps im engeren sinn zeichnen sich dadurch aus, dass sie speziell an die zielplattform

angepasst und sehr leicht über ein online-portal bezogen werden können. Die Bandbreite der anwendungen

ist sehr hoch. sie reicht von einfachsten Werkzeugen und spaßanwendungen mit nur einer funktion bis hin zu

programmpaketen mit umfangreicher funktionalität. Dazu gehören einfache inhalte (aktuelle nachrichten,

zeitungsartikel) und Datenbanken genauso wie reine Benutzerschnittstellen, die die effiziente nutzung von

bestimmten Webanwendungen auf einem smartphone ermöglichen. (Quelle: Wikipedia)

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26

volksWirtschaft / kapitalMÄrkte

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27

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

Globales Wissen. Vom Sitz Münster aus ist die ÄVWL an den

nationalen und internationalen Kapital-

märkten aktiv. Sie ist damit Teil der globalen

volkswirtschaftlichen Entwicklung. Zeit für

einen Überblick!

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entWicklung Des BruttoinlanDsproDukts in DeutschlanD in prozent gegenüBer DeM vorjahr

QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT

-5

-3

-1

1

3

5

2010•2008•2006•2004•2002•2000

1,3

2,52,9

0,81,1

-0,20

1,2

3,2

-5,0-4,7

3,6

28

volksWirtschaft / kapitalMÄrkte

Nachdem die deutsche Wirtschaft im Jahr 2009 die stärks-te Rezession der Nachkriegszeit erlebt hatte, schaffte sie im abgelaufenen Jahr 2010 mit einem Wachstum des Brut-toinlandsprodukts in Höhe von 3,6 Prozent eindrucksvoll die Kehrtwende.

Noch zu Beginn des Jahres wurde die deutsche Wachstums-stärke unterschätzt, indem mit einer wesentlich schwächeren Erholung der Wirtschaft gerechnet wurde. Doch im Laufe des Jahres stieg die Nachfrage nach deutschen Produkten und Dienstleistungen, besonders aus den asiatischen Ländern und aus den Schwellenländern, rasant an, mit der Folge, dass die deutsche Exportwirtschaft wieder zu alter Stärke, wie vor der Krise, zurückfand. Demzufolge konnten 14,2 Prozent mehr Wa-ren als im Vorjahr exportiert werden, während die Importe um

Deutsche Wirtschaft mit starkem Wachstumsschub

13 Prozent zulegen konnten. Damit hat der Außenhandel in Hö-he von 1,1 Prozent zum Wachstum des Brutto inlandsprodukts beigetragen. Im Jahr 2009 hatte der Außenhandel mit minus 2,9 Prozent noch die rezessive Entwicklung verstärkt.

Auch die Investitionen haben sich nach dem deutlichen Rück-gang im Jahr 2009 wieder belebt. Die Ausrüstungsinvestitionen konnten um 9,4 Prozent, die Bauinvestitionen um 2,8 Prozent und die sonstigen Investitionen um 6,4 Prozent zulegen. Die sonstigen Investitionen bestehen zu mehr als 75 Prozent aus selbst erstellter oder erworbener Software. Trotz dieser kräfti-gen Steigerungen sind allerdings die Vorkrisenstände in die-sem Bereich noch nicht wieder erreicht.

Der private Konsum, seit Jahren das „Sorgenkind“ der deut-schen Wirtschaft, trug mit einer Steigerung in Höhe von 0,5 Prozent ebenfalls zur positiven Wirtschaftsentwicklung bei.

google earth ist eine in der grundform unentgeltliche software der google inc. und stellt einen virtuellen

globus dar. sie kann satelliten- und luftbilder unterschiedlicher aufl ösung mit geodaten überlagern und auf

einem digitalen höhenmodell der erde zeigen. (Quelle: Wikipedia)

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preisanstieg in prozent gegenüBer DeM vorjahr

QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

2010•2008•2006•2004•2002•2000

1,6

2,3

2,6

0,4

1,51,7

1,0

1,5

1,9

1,4

1,1

29

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

Unterstützt wurde diese Entwicklung durch ein Ansteigen des Einkommens aller privaten Haushalte. Allerdings hatten viele Ökonomen einen stärkeren privaten Konsum erwartet. Es bleibt weiter eine Aufgabe für die nächsten Jahre, die deutsche Volkswirtschaft durch eine Stärkung der Binnennachfrage un-abhängiger von der Weltwirtschaft und vom Export zu machen.

Die Verbraucherpreise haben sich im Vergleich zum Jahr 2009 wieder nach oben entwickelt. Während 2009 die Preise für Waren und Dienstleistungen nur um 0,4 Prozent höher lagen, wurde im abgelaufenen Jahr im Jahresdurchschnitt eine Inflati-onsrate von 1,1 Prozent ermittelt. Ausschlaggebend für den stärkeren Preisanstieg waren die Verteuerungen bei den Ener-gie- und Nahrungsmittelpreisen, während technische Geräte wie PCs und Fernsehgeräte sich gegenüber dem Vorjahr verbilligten.

Das Bruttoinlandsprodukt wurde im Jahresdurchschnitt 2010 von 40,5 Millionen Erwerbstätigen erwirtschaftet. Dies sind 212.000 Personen mehr als im Jahr 2009. Somit erreichte die Erwerbstätigenquote bereits ein Jahr nach der schärfsten Rezession der Nachkriegszeit einen historischen Höchststand. Die Arbeitslosenquote sank nach Berechnungen der Agentur für Arbeit von 8,2 Prozent auf 7,7 Prozent bezogen auf die Erwerbspersonen bzw. um 179.000 auf rund 3,24 Millionen. Der

robuste Arbeitsmarkt in Deutschland, der schon oft als „deut-sches Jobwunder“ angesehen wurde, ist damit zu begründen, dass die Firmen während der Rezession keine Massenent-lassungen vorgenommen haben, sondern die Nachfrage-schwäche durch Kurzarbeit, Abbau von Überstunden und flexible Arbeitszeitregelungen aufgefangen wurde. Allerdings konnte man auch eine deutliche Zunahme an sogenannten unsteten Be-schäftigungsverhältnissen, wie Zeit- oder Leiharbeit, feststellen.

Der Vertrauensverlust des Euros konnte gestoppt werden

Das abgelaufene Jahr 2010 war das turbulenteste Jahr des Euro seit seiner Einführung im Jahr 2002. Im Frühjahr erschüt-terte zunächst die Schuldenkrise in Griechenland das Funda-ment der Gemeinschaftswährung. Das Krisenszenario weitete sich danach auch auf Irland, Portugal und Spanien aus. Nur das Zusammenspiel von Europäischer Union, Internationalem Wäh-rungsfonds und Europäischer Zentralbank und das Installieren eines Rettungsschirms durch die Europäische Union in einem vorher nicht für möglich gehaltenen Umfang konnten den Ver-trauensverlust des Euros stoppen.

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entWicklung Des euros in Beziehung zuM Dollar iM jahr 2010

1,1

1,15

1,2

1,25

1,3

1,35

1,4

1,45

1,5

DEZ••SEPT••JUN••MÄRZ••

perforMance ausgeWÄhlter aktieninDizes voM 01.01.2010 Bis 31.12.2010

0,0

7,5

15,0

22,5

30,0

MSCI WorldMSCI Emerging MarketsStoxx50DAX

3,1

27,5

20,1

16,1

30

volksWirtschaft / kapitalMÄrkte

Der Euro/Dollar-Wechselkurs fiel bis zur Mitte des Jahres infolge der Turbulenzen von 1,47 auf 1,19 zurück. In der zweiten Jahreshälfte fassten die Anleger wieder Vertrauen, dass die eingeleiteten Maßnahmen die Gesamtlage stabilisieren wer-den. Zum Jahresende konnte sich der Euro somit wieder auf 1,33 erholen.

Der Zerfall der Gemeinschaftswährung scheint zum Jahres-wechsel 2010/2011 vorerst abgewendet, obwohl die Schulden-krise im Euroland nach wie vor noch nicht gelöst ist.

Deutliche Aufwärtstendenz der Aktienmärkte im zweiten Halbjahr

Das Jahr 2010 begann an den Aktienmärkten mit heftigen Aus-schlägen nach oben und unten. Eine große Unsicherheit aufgrund der Verschuldungsproblematik einzelner Länder Eu-ropas, in den USA und in Japan dominierte die Börsen und ver-ursachte eine sehr verhaltene Anlegerpolitik. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte setzten sich jedoch zunehmend die posi-tiven Konjunktur- und Unternehmenserwartungen durch. Die Anleger registrierten, dass einige Aktienmärkte günstig be-wertet waren. Allen voran wurde die Wirtschaftserholung

durch die Emerging Markets getragen, aber auch die Industrie-staaten, insbesondere Deutschland, konnten die vorsichtigen Erwartungen zu Jahresbeginn übertreffen. Die sehr groß zügige Geldpolitik der Notenbanken und die üppigen Konjunkturpro-gramme beflügelten die Märkte und ließen die meisten Börsen zum Jahresende deutlich im Plus – oftmals sogar im zweistelli-gen Bereich – schließen. Deutschland als Konjunkturlokomotive Europas ließ den DAX das Jahr 2010 mit einer Performance von 16,1 Prozent beenden, der Stoxx50 hingegen verzeichnete mit 3,1 Prozent ein eher verhaltenes Jahr. Vor dem Hintergrund der starken wirtschaftlichen Entwicklung der aufstrebenden Schwel-lenländer, insbesondere in Lateinamerika und Asien, war die Per-formance des MSCI Emerging Markets wenig überraschend, der mit einer Steigerung von 27,5 Prozent aufwarten konnte.

Schwierige Zeiten für die Rentenmärkte – Ausnahme Emerging Markets

Endete das Jahr 2009 als Jahr der „Unternehmensanleihe“, so war dieses Thema in 2010 ebenso ein Dauerbrenner. In Euro begebene Unternehmensanleihen konnten mit einer Perfor-mance von 4,0 Prozent Staatsanleihen übertreffen. Der JPM

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entWicklung Des golDpreises je unze feingolD in Dollar iM jahr 2010

1.000

1.050

1.100

1.150

1.200

1.250

1.300

1.350

1.400

1.450

DEZ••SEPT••JUN••MÄRZ••

perforMance ausgeWÄhlter aktieninDizes voM 01.01.2010 Bis 31.12.2010

31

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

Emerging Markets Bonds Index, stellvertretend für den Schwel-lenländer-Anleihemarkt, schloss das Jahr 2010 mit einer Performance von 20,0 Prozent.

Äußerst sorgenvoll hingegen wurde die Schuldenauswei-tung der einzelnen Eurostaaten betrachtet. Die Risikoprämien einiger Staaten (gemessen an den 5-jährigen Kreditausfallver-sicherungen zur Emittentenabsicherung – den sogenannten Credit Default Swaps) weiteten sich drastisch aus: Griechen-land von 2,8 Prozent auf 10,2 Prozent, Irland von 1,6 Prozent auf 6,2 Prozent, Portugal von 0,9 Prozent auf 5,0 Prozent und Spanien von 1,1 Prozent auf 3,5 Prozent.

Die Renditen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen fielen aufgrund der Flucht in den „sicheren Hafen“ bis Ende August von 3,4 Prozent auf den historischen Tiefstand von 2,1 Prozent, ehe deutlich über den Erwartungen liegende Wirtschafts-wachstumsdaten und wieder steigende Inflationsraten in der Eurozone die Renditen wieder auf 3 Prozent steigen ließen.

Boom bei den Rohstoffen

Das Jahr 2010 war ein äußerst gutes Jahr für die Rohstoffmärkte. Getrieben sowohl durch die starke Nachfrage aus Schwellen-

ländern wie China oder Indien, aber vor allem jedoch durch die Turbulenzen an den europäischen Finanzmärkten, suchten die Investoren Sicherheit und Inflationsschutz. Dies wirkt sich vor allem auf den Gold- und Silberpreis aus, die um 29 Prozent bzw. 82 Prozent angestiegen sind. Letzterer erreichte den höchsten Preis seit 30 Jahren.

Doch nicht nur Edelmetalle brachten den Investoren hohe Gewinne ein, auch Agrarrohstoffe wie Baumwolle, Weizen und Zucker konnten mit zweistelligen Zuwachsraten glänzen. Hier spielten nicht zuletzt auch empfindliche Ernteausfälle rund um die Erde eine bedeutende Rolle.

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32

verMögensanlage

Analyse. Die Kapitalmärkte gleichen einem Labyrinth.

Um den besten Weg für die eigene Vermögens-

anlage zu finden, hat die ÄVWL auch in 2010

die Rahmenbedingungen „gescannt“ und für

ihre Zwecke analysiert.

Qr-code (engl. Quick response, „schnelle antwort“, als Markenbegriff „Qr code“) ist ein zweidimensio -

naler strichcode, der von der japanischen firma Denso Wave im jahr 1994 entwickelt wurde. Der Qr-code

besteht aus einer quadratischen Matrix aus schwarzen und weißen punkten, die die kodierten Daten binär

darstellen. eine spezielle Markierung in drei der vier ecken des Quadrats gibt die orientierung vor. Die Daten

im Qr-code sind durch einen fehlerkorrigierenden code geschützt. selbst wenn bis zu 30 prozent des codes

zerstört sind, kann er noch dekodiert werden. Man benötigt eine kostenlose app (einen Qr-reader), dann

einfach nur das smartphone über den code halten. (Quelle: Wikipedia)

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verMögensertrÄge in Millionen euro

0

100

200

300

400

500

600

2010•2008•2006•2004•2002•2000

380,3

438,1441,2427,5

355,6

302,3

247,8

360,7

527,0

398,7 402,0

zuM 31.12.2010 ergiBt sich folgenDe verMögensverteilung

anlagesegMent in Mio. euro in % Der BilanzsuMMe vorjahr in Mio. euro in % Der BilanzsuMMe

Immobilien-Direktbestand 535,1 6,3 566,5 7,0

Beteiligungen 94,9 1,1 77,5 1,0

Hypotheken- und Grundschuldforderungen 1.254,1 14,7 1.405,1 17,3

Namensschuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen, Darlehen 2.666,3 31,3 2.834,7 34,9

Inhaberschuldverschreibungen, andere festverzinsliche Wertpapiere 25,0 0,3 51,0 0,6

Aktien und Fondsanteile 3.511,0 41,2 2.872,0 35,4

Einlagen bei Kreditinstituten 316,1 3,7 202,4 2,5

Umlaufvermögen und immaterielles Vermögen 113,0 1,4 106,6 1,3

33

Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Die ÄVWL ist als ein langfristig orientierter Investor in Krisen-zeiten in der Lage, zeitweilige Tiefstände in den einzelnen Anla-gesegmenten gezielt zu nutzen und somit günstige Einstiegszeit-punkte zu finden. So bot auch das Krisenszenario der letzten Jahre Chancen, insbesondere im Immobilienbereich, in der Akti-enanlage und auch bei den Unternehmensanleihen. Werden die Chancen genutzt, führt dies zu außerordentlichen Gewinnen, wenn die Märkte sich wieder „beruhigen“ und die Kurse bzw. die Preise wieder steigen.

Die ÄVWL hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut das rich-tige „Timing“ gefunden, was in einer wirtschaftlichen Rendite in Höhe von 6,1 Prozent zum Ausdruck kommt. Die wirtschaftliche Rendite berücksichtigt nicht nur die Kapitalerträge, sondern auch die ordentlichen und außerordentlichen Erträge der Kapi-talanlage sowie die Veränderungen der stillen Reserven. Als Nettorendite, die ohne die Veränderungen der stillen Reserven errechnet wird, wurden 4,4 Prozent realisiert. Mit diesem Ergeb-nis konnte die ÄVWL im abgelaufenen Geschäftsjahr wie schon im Jahr 2009 den Rechnungszins von unverändert 4 Prozent wie-derum deutlich übertreffen. Dieses Ergebnis ist vor dem Hinter-grund des Niedrigzinsniveaus bei 10-jährigen Bundesanleihen, die im vergangenen Jahr zeitweise nur knapp über 2 Prozent ren-tierten, um so höher zu bewerten.

Die Vermögenserträge konnten von 398,7 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 402,0 Millionen Euro im vergangenen Geschäfts-jahr gesteigert werden.

Die ÄVWL nutzt mit ihrer Kapitalanlagestrategie zum Vorteil von Mitgliedern und Rentenbeziehern alle Möglichkeiten, um bei Beachtung einer großen Sicherheit und Rentabilität bei ständiger

Liquidität die bestmögliche Rendite zu erzielen. Jedoch fühlt sie sich als Investor auch ethischen, sozialen und ökologischen Belangen verpflichtet, sofern dies mit der oben beschriebenen Kapitalanlagestrategie im Einklang steht. Dies hat sie in den vergangenen Jahren durch verschiedene Investments unter Beweis gestellt. Als Beispiel hierfür gilt die Investition in einen Timber-Waldfonds und die Beteiligung an einer alternativen Genossenschaftsbank, die im Jahr 2010 weiter aufgestockt wurde. Beide Investments sind nachhaltig und auch von der Ren-dite her attraktiv. Aber auch das prämierte Immobilienobjekt Kranhaus am Kölner Rheinufer erfüllt die Kriterien der Nachhal-tigkeit und der Energieeffizienz.

Renditechancen genutzt – zur Nachhaltigkeit verpflichtet

Einschließlich der Immobilienspezialfonds und -beteiligungen sowie der in den Spezialfonds gehaltenen Immobilien beläuft sich der Gesamtanteil der Immobilien am Gesamtvermögen auf 19 Prozent.

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iMMoBilien

3434

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35

Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Überblick. Street View heißt 360 Grad. Auch wir fassen möglichst alles

ins Auge, was für oder gegen ein Investment spricht. Mit

Erfolg. Seit 2009 tragen zum Beispiel auch die Kaiserhöfe in

Berlin zu unserem positiven Kapitalanlageergebnis bei.

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Die iMMoBilienspezialfonDs entWickelten sich 2010 Wie folgt:

Bestand zum 01.01.2010 548.242.218,69

+ Zugänge 119.663.786,12

– Abgänge und Kapitalrückflüsse 21.570.562,03

– Abschreibungen 8.933.563,89

Bestandzum31.12.2010 637.401.878,89

IN EURO

für Das iMMoBilienverMögen in Der Direktanlage ergaB sich 2010:

Bestand zum 01.01.2010 566.546.228,02

+ Zugänge 1.578.655,13

– Abgänge 22.872.035,60

– Abschreibungen 10.180.872,13

Bestandzum31.12.2010 535.071.975,42

IN EURO

36

iMMoBilien

Im Rückblick muss das Jahr 2010 wohl als das Jahr charak-terisiert werden in dem sich die globalen Immobilienmärk-te grundsätzlich aus der Finanzmarktkrise lösen konnten.

Zwar gab es bedeutende regionale wie sektorale Unterschiede in Bezug auf Transaktionsvolumen, Preis-, Mietentwicklungen oder Leerstandsquoten, aber deutliche Besserungstendenzen haben sich nahezu überall gezeigt. So konnten Objekte in erst-klassigen Lagen und Qualitäten besonders gute Ergebnisse erzielen, während geringere Qualitäten sich nur langsam zu erholen scheinen. Auch waren Regionen wie London, Paris, aber auch viele asiatische Wachstumszentren gefragter als beispielsweise die Peripherieländer der Eurozone, die immer noch stark unter den Konsequenzen der globalen Finanzmarkt-krise litten. Ein Grund für das Ansteigen der Preise in den großen Städten ist sicherlich die Furcht vieler Investoren vor einer ansteigenden Inflation. Die Immobilienanlage hat sich in den vergangenen Jahrzehnten besonders in Zeiten einer Geldent-wertung als wichtiger Inflationsschutz bewährt. Auch ist die Strategie der ÄVWL, in den zurückliegenden Krisenjahren die günstigen Preise vor allem in London zu nutzen, aufgegangen. Denn seit dieser Investition hat sich die Wertentwicklung dieser Immobilien in Londons City deutlich nach oben entwickelt.

Das Jahr 2010 stand insgesamt wieder mehr unter dem Vor-zeichen der „Normalisierung“ der Marktsituation. Die grundle-gende strategische Weiterentwicklung und Positionierung des

Immobilienportfolios bekam wieder mehr Gewicht. Im Jahr 2009 hatte der Fokus im Sinne eines antizyklischen Verhaltens noch deutlich stärker auf außergewöhnlichen Opportunitäten gelegen.

Im ersten Halbjahr 2010 konnte die ÄVWL einige weitere sehr interessante Opportunitäten in der Londoner City und in Form von Anteilen an einem bestehenden Immobilienportfolio der Pensionskasse der Lehrer und Collegeprofessoren in den USA realisieren.

In der zweiten Jahreshälfte konzentrierte sich die Investi-tionstätigkeit wieder mehr auf die strategische und damit lang-fristige Weiterentwicklung des Immobilienportfolios. Besonde-re Priorität genossen in diesem Zusammenhang der Ausbau der regionalen Diversifikation und die weitere Streuung der Nutzungsarten. Besonders hervorzuheben sind hier die Akqui-sitionen im Aachener Handelsimmobilienfonds, der entspre-chend den Planungen mit Objekten in Düsseldorf auf der Schadow straße, aber auch in Genf qualitativ deutlich aufgewer-tet wurde. Beide Objekte sind voll vermietete Einzelhandels-immobilien, die aufgrund ihrer Lage und Qualität deutlich zur Stabilität und zur Wertentwicklung des Fonds beitragen.

Im vergangenen Geschäftsjahr hat die ÄVWL die vorbereitete wohnwirtschaftliche Neuausrichtung ihres Bestandes einge-leitet und zu diesem Zweck einen Wohnimmobilien-Spezial-fonds aufgelegt mit dem Ziel, die Wohnungsbestände dort zu bündeln. Der Fonds wird in den nächsten Jahren vor allem in wachstums- und wirtschaftsstarken Ballungszentren bestän-

Globale Immobilienmärkte lösen sich aus der Finanzkrise – deutliche Wertsteigerung in großen Städten

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für Das iMMoBilienverMögen in Der Direktanlage ergaB sich 2010:

Bestand zum 01.01.2010 566.546.228,02

+ Zugänge 1.578.655,13

– Abgänge 22.872.035,60

– Abschreibungen 10.180.872,13

Bestandzum31.12.2010 535.071.975,42

IN EURO

37

Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

dig Wohninvestments tätigen, die den neuesten technischen und ökologischen Anforderungen entsprechen. Der prognosti-zierte demografische Wandel wird in die Anlageentscheidungen ebenso einfließen wie Fragen der Energieeinsparung, Sicher-heit und Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.

Im Bereich der internationalen Investments gehört die Fer-tigstellung des Objekts 1 Grafton Street in London, aber auch der weitere Baufortschritt eines Einzelhandelsobjekts in Prag am Wenzelsplatz zu den berichtenswerten Höhepunkten.

Die ÄVWL hat mit einer Quote in Höhe von 19,0 Prozent von der Bilanzsumme einen traditionell hohen Bestand an Immobi-lien in ihrem Portfolio. Hiervon entfallen 7,3 Prozent auf den Immobiliendirektbestand, der einschließlich der außerordent-lichen Erträge aus Veräußerung und Übertragung und nach planmäßigen Abschreibungen eine wirtschaftliche Rendite in Höhe von 6,9 Prozent erzielte. Weitere Immobilienengagements sind in den Spezialfonds und in den Beteiligungen bilanziert; die wirtschaftliche Rendite dieser Assets lag bei 4,7 Prozent.

Die Immobilien lieferten damit im Jahr 2010 wie in den Vor-jahren einen wertvollen und stabilen Renditebeitrag zum Ge-samtergebnis, der deutlich über den Vergleichskennzahlen der Immobilienwirtschaft liegt.

Die konsequente Umsetzung der innovativen Immobilien-strategie und die daraus resultierenden herausragenden Leis-tungen der ÄVWL wurden auch in diesem Jahr bei den IPE Real Estate Awards mit vier Awards ausgezeichnet.

Die fachlich exzellent besetzte Jury der renommierten euro-päischen Fachzeitschrift „Investments & Pensions Europe“ (IPE) erwähnte in ihrer Laudatio insbesondere den erfolg-reichen Schritt von einem national agierenden Investor mit aus-schließlich direkt gehaltenem Immobilienbestand zu einem global stark diversifizierten Portfolio, welches die Optionen hält, optimal auf Marktgegebenheiten zu reagieren. Außerdem wurde die Ausgewogenheit zwischen Bestandsimmobilien mit geringem Risiko und Anlagen mit höherem Ertrags- und Risiko-profil, die konkrete Marktchancen nutzen sollen, hervorgeho-ben. Dabei wurde anerkannt, dass diese Struktur vor allem durch den gezielten Einsatz externer Zweckgesellschaften („Vehikel“) ermöglicht wurde, was zu einer Effizienzsteigerung im Bereich der Kosten und Steuern führte.

100newBridgeStreet,London

langfristig voll vermietete Büroimmobilie

in der city of london,

Direktimmobilie im fcp luxemburg

ruederive3BIS/rueduPort12,Genf

einzelhandelsimmobilie in 1a-lage,

neuerwerb im aachener handels-

immobilienfonds

Jungfernstieg50,hamburg

einzelhandels-/Büroimmobilie in bester

innenstadtlage,

im retail germany plus fonds der aik

google street vieW ist ein zusatzdienst zu googles kartendienst google Maps und dem geoprogramm

google earth. es werden ansichten in 360-grad-panoramabildern aus der straßenperspektive dargestellt. erst-

mals vorgestellt wurde der Dienst im juni 2007 auf der Where-2.0-konferenz in san josé mit ausgesuchten ansich-

ten, lediglich verfügbar in den vereinigten staaten. in der folgezeit wurde der Dienst international ausgeweitet und

sorgte insbesondere aufgrund von Datenschutzbedenken für schlagzeilen. (Quelle: Wikipedia)

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Der gesaMtBestanD Der fonDs ohne iMMoBilienspezialfonDs hat sich Wie folgt entWickelt:

Bestand zum 01.01.2010 2.323.771.234,27

+ Zugang 623.410.242,81

– Abgänge und Kapitalrückflüsse 73.550.837,68

Bestandzum31.12.2010 2.873.630.639,40

IN EURO

38

spezialfonDs

Fondsperformance getragen durch Schwellenländer und Konjunkturlokomotive Deutschland

Wenn man in 2009 dachte, das Niedrigzinsniveau habe mit rund 3 Prozent für eine 10-jährige Bundesanleihe seinen Boden erreicht, wurde man im Jahr 2010 eines Besseren belehrt. Das Zinsniveau sank im Zuge der Verschuldungskrise in Euroland und der Flutung der Kapitalmärkte mit Notenbankgeld auf deutlich unter 3 Prozent. Diese enorme Renditelücke im Ver-gleich zum Rechnungszins in Höhe von 4 Prozent musste unter anderem mit einer entsprechenden Fondsperformance aufge-fangen werden, damit der Rechnungszins für die Mitglieder und Rentner der ÄVWL auch in diesem Jahr erzielt werden konnte.

Die ÄVWL bedient sich im Fondsbereich größtenteils eigens aufgelegter Spezialfonds, welche entweder nach Vorgaben der ÄVWL durch externe Manager oder durch interne Portfolioma-nager betreut werden. Das Spezialfondssegment konnte auf-grund der komfortablen Reservensituation und des damit ein-hergehenden Risikobudgets aus dem Jahr 2009 sukzessive im Bereich von ausgewählten Aktienanlagen, insbesondere in den

Schwellenländern (Emerging Markets) und Deutschland, aus-gebaut werden. Die Schwellenländer, vor allem in Latein-amerika und in Asien, haben im Vergleich zu den meisten Indus-triestaaten ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum, eine geringere Staatsverschuldung und ihr Anteil am weltweiten Wirtschaftswachstum nimmt kontinuierlich zu. Deutschland war in 2010 nicht zuletzt aufgrund seiner Exportstärke die Wachstums- und Wirtschaftslokomotive Europas. Somit ist die Strategie, an der Performance dieser beiden Wachstumstreiber teilzuhaben, voll aufgegangen. Weiterhin wurde der Bereich der Emerging Market Bonds, der Anleihen der Schwellenländer, weiter ausgebaut – dies zu einem großen Teil auch in Lokalwäh-rung. Denn gerade die starke Nachfrage nach Rohstoffen aus diesen Ländern führt in der Regel auch zu einer deutlichen Aufwertung der Landeswährungen. Sofern Abwertungsrisiken erkannt wurden, sind diese mittels (Währungs-)Absicherungs-strategien (sogenannten Overlaystrukturen) berücksichtigt worden. Weitere Absicherungsstrategien trugen dazu bei, dass die Kapitalbindungsdauer der Unternehmens- und Staatsanlei-hen aktiv gesteuert wurde, um die absehbaren Folgen, zum

Mit Spezialfonds dem Niedrigzinsniveau getrotzt

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risikoaufschlÄge Der piigs Deutlich ausgeWeitet

0

200

400

600

800

1.000

1.200

DEZ••SEPT••JUN••MÄRZ••

P Risikoaufschlag Portugal

I Risikoaufschlag Italien

I Risikoaufschlag Irland

G Risikoaufschlag Griechenland

S Risikoaufschlag Spanien

39

Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Beispiel die Anfälligkeit im Hinblick auf eine mögliche Zins-niveausteigerung, zu senken. Ferner machten taktische Kom-ponenten eine Feinjustierung der Aufstockung bzw. Reduzie-rung der verschiedenen Assetklassen möglich. Somit wurde ein ver besserter Ein- bzw. Ausstiegszeitpunkt aus einzelnen Anlagesegmenten möglich.

Wie im Jahr 2009 hatte der Bereich der alternativen Kapital-anlagen auch im Jahr 2010 noch mit nachlaufenden Bewer-tungen zu kämpfen, das heißt, dass die negativen Einflüsse der Wirtschafts- und Finanzkrise sich erst zu einem späteren Zeit-punkt auf die Performance dieser Anlagen niedergeschlagen haben. Dennoch konnte dieses Segment aufgrund voraus-schauender Investitionen eine zufriedenstellende positive Per-formance im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaften.

Hervorzuheben ist die aktive Portfoliosteuerung, die es der ÄVWL erlaubt, schnell und umfassend auf Veränderungen der Finanzmärkte zu reagieren. Dadurch konnte die wirtschaftliche Performance aller Spezialfonds auf insgesamt 5,8 Prozent an-gehoben werden.

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Der gesaMtBestanD Der rentenpapiere hat sich Wie folgt entWickelt:

naMenspapiere, schulDscheinDarlehen, Darlehen festverzinsliche Wertpapiere

Bestand zum 01.01.2010 2.834.721.518,41 51.107.857,24

+ Zugang 338.894.757,98 751.080,26

– Abgang, Verkäufe, Tilgungen 507.295.388,21 26.893.937,50

– Abschreibungen 0,00 0,00

Bestandzum31.12.2010 2.666.320.888,18 24.965.000,00

IN EURO

40

rentenpapiere / Darlehen

Die Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre hat neben ihren negativen Auswirkungen auf Banken und die Weltwirtschaft auch Chancen und Opportunitäten auf den Kapitalmärkten geboten, die die ÄVWL im Jahr 2010 auch vielfältig genutzt hat. So war es vielen Unternehmen aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in der Unternehmensfinanzierung nicht bzw. nur eingeschränkt möglich, sich bei Banken zu refinanzieren und wenn, dann nur unter Inkaufnahme deutlich höherer Kreditmar-gen und Auflagen.

Der Unternehmenssektor steckte in einer „Kreditklemme und war demzufolge ge-zwungen, den Kapitalbedarf über den Kapitalmarkt abzudecken, zum Beispiel durch die Ausgabe von Schuldscheindarlehen oder Unternehmensanleihen. Die ÄVWL hat diese Chance genutzt und das Wertpapierportfolio um diese Titel ergänzt. Unabding-bare Voraussetzung war jedoch eine uneingeschränkt gute Bonität, zum Beispiel durch Investmentgrade-Status – sowie eine stabile und nachhaltig gute Branchen-struktur und -prognose.

Wie bereits in den Vorjahren konnte die klassische Bundesanleihe nicht die erfor-derliche Rendite für den Rechnungszins von 4 Prozent erbringen, vielmehr sank die Rendite für Neuanlagen in 10-jährige Bundesanleihen zeitweise sogar deutlich unter 3 Prozent. Die ÄVWL konnte andererseits aber von der insgesamt rückläufigen Zins-entwicklung, über die Entwicklung der stillen Reserven profitieren, da die Bewer-tungskurse der festverzinslichen Wertpapiere im Bestand deutlich anzogen. Die Ver-trauenskrise in der Euro-Peripherie hielt auch in 2010 unverändert an, deshalb hat die ÄVWL in diesem Bereich weiterhin nur sehr zurückhaltend agiert.

Die wirtschaftliche Rendite beim Wertpapierdirektbestand konnte mit 7,3 Prozent einen überzeugenden Beitrag zur Gesamtperformance leisten. Diese beinhaltete nicht nur ordentliche Kuponerträge, sondern auch Wertsteigerungen von im Wert-papierdirektbestand gehaltenen Unternehmensanleihen.

Gute Performance mit Unternehmensanleihen

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Der gesaMtBestanD Der grunDschulD- unD hypotheken- forDerungen hat sich Wie folgt entWickelt:

fonDs

Bestand zum 01.01.2010 1.405.143.153,69

+ Zugang 2010 8.104.905,00

– Tilgungen 2010 158.303.046,10

– Wertberichtigungen 799.131,33

Bestandzum31.12.2010 1.254.145.881,26

IN EURO

41

Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Seit Jahrzehnten lieferte das Segment „Hypothekendarlehen“ sichere, attraktive Erträge. Infolge der seit Längerem sinkenden Renditen für „risikolose“ Vermögens-anlagen und eines starken Verdrängungswettbewerbs im Hypothekenmarkt, insbe-sondere durch Internetportale und -banken, ist jedoch die Neuvergabe bzw. Prolongation grundpfandrechtlich besicherter Darlehen zu Konditionen deutlich unterhalb des Rechnungszinses faktisch eingestellt worden. Aus diesem Grund ist der Anteil an Darlehen zum Bilanzstichtag von 17,3 Prozent auf 14,7 Prozent der gesamten Kapital-anlagen abgesunken. Die verbleibenden Altverträge liefern unverändert stabile Ren-diten – in 2010 5,1 Prozent p.a.

Zukünftige Herausforderung wird es sein, geeignete Ersatzinvestments mit ver-gleichbar risikoarmen Ertragspotenzialen zu finden. In 2010 ist es der ÄVWL gelungen, einem Bankenkonsortium beizutreten, das den Betrieb bzw. Ausbau von strategisch wichtigen Gas- und Ölkavernen finanziert. Neben attraktiven Darlehenszinsen ist ins-besondere auf die besondere Bonität der Mieter hinzuweisen, die sich überwiegend aus staatlichen bzw. halbstaatlichen Gas- oder Erdölbevorratungsunternehmen und multinationalen Energiekonzernen zusammensetzen. Ebenfalls wurde ein (Fonds-)Segment geschaffen, das in dänische Pfandbriefe investiert. Dem deutschen Pfand-brief ähnlich bieten dänische Pfandbriebe vergleichbare Sicherheit bei höherem Ren-diteniveau.

In 2011 werden verstärkt Anlagen in infrastrukturnahe Themen angegangen, die ebenfalls gute Ertrags-/Risikochancen bieten.

Darlehensersatzgeschäft wird ausgebaut

Querschnitt einer kaverne

Die ÄVWL ist auf der

Suche nach adäquaten

Ersatzinvestitionen für

das Darlehensgeschäft

fündig geworden.

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Immer eine Meldung wert – unser niedriges Verwaltungskostenniveau

verWaltungskosten / sonstiges

Information. Wir informieren Sie über die neuesten Entwicklungen aus unserem Hause.

Melden Sie sich an – und bleiben Sie

informiert!

Die Verwaltungskosten für den Versicherungsbetrieb betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,37 Prozent der Beitragseinnahmen und sind somit gegenüber dem Vor-jahr (1,37 Prozent) unverändert geblieben. Ab dem Geschäftsjahr 2009 wurde die Kosten-struktur wie bei Versicherungen üblich neu angeordnet, sodass die Kosten für die beiden letzten Geschäftsjahre nicht mit den Vorjahren vergleichbar sind.

Die Verwaltungskosten für die Kapitalanlage, bezogen auf den Endbestand der Kapitalanlagen, beliefen sich auf 0,6 Promille (Vorjahr: 0,8 Promille).

neWsletter. Der ÄvWl-newsletter ist eine publikation aus dem hause ÄvWl, der via Mail

verschickt wird. er informiert über alle neuerungen rund um wichtige gesetzesänderungen,

Meldungen und angebote bezüglich ihrer rente und unseren vielfältigen aktivitäten. sie können

ihn über www.aevwl.de jederzeit bestellen.

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2009

Mit moderner Software in die Zukunft

Die Mitglieder- und Rentenabteilung der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe betreute zum 31.12.2010 rund 37.000 Mitglieder und 12.500 Rentenbezieher. Diese Aufgabe erfordert eine sichere, flexible und leistungsfä-hige Software, mit der die vielen Änderungen der Mitglieder beim Berufsstatus, bei Arbeitgeberwechsel sowie bei der Beitragszahlung etc. schnell und zuverlässig abgewickelt werden können. Aber auch Renten-simulationen auf die spätere Altersrente mit verschiedenen Beitragsmöglichkeiten soll die Software zügig und ohne großen Aufwand zur Verfügung stellen. Außerdem erwarten die Rentenbezieher zu Recht, dass ihre Rente pünktlich zum Ersten eines jeden Monats auf ihrem Konto verbucht ist. Alle umfangreichen Funk-tionen auf der Mitglieder- und auf der Rentenseite wurden bisher mit einer eigenentwickelten und seit dem Jahr 1999 eingesetzten Software problemlos und qualitativ hochwertig bewältigt. Allerdings hat sich die Technik seit dieser Zeit rasant weiterentwickelt, sodass die ÄVWL im letzten Jahr vor der Frage stand, die vorhandene Software zu aktualisieren und auf den neuesten technischen Stand zu bringen oder eine auf einer Standardsoftware basierende Lösung, die auf die Belange der ÄVWL zugeschnitten werden kann, einzusetzen.

Nach zahlreichen Gesprächen und nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hat sich die Geschäftsführung der ÄVWL in Verbindung mit den Gremien für die Einführung einer SAP-Software entschieden. Bei der Firma SAP handelt es sich um einen großen und leistungsfähigen Anbieter von Software zur Abwicklung betriebs-wirtschaftlicher Geschäftsprozesse, der eine flexible und zukunftssichere Software anbietet. Aufgrund der weiten Verbreitung der SAP-Produkte können jederzeit nach Änderungsbedarf Programmierkapazitäten auf dem freien Markt eingekauft werden. Bei einem Produkt von einem kleineren Anbieter wäre dies nicht in jedem Fall gewährleistet. Weiterhin gibt es bereits berufsständische Versorgungswerke, die mit der SAP-Software arbeiten, weshalb sich hier Kooperationsmöglichkeiten anboten, die den gesamten Weiter-entwicklungsaufwand deutlich reduzieren. Als Kooperationspartner für dieses Projekt konnte die Verwal-tungsgesellschaft für Versorgungswerke (VGV) aus Berlin gewonnen werden, die bereits sieben berufsstän-dische Versorgungswerke verwaltet. Das größte Versorgungswerk, das der VGV angeschlossen ist, ist die Ärzteversorgung Berlin.

von links: Dr. ulrich sonnemann, Martin frank (arthur D. little, externe projektkoordination), Detlef hilgenberg,

Wilfried Brickenkamp, uwe sobotta, claus-peter stehmann, jürgen hiegemann, Michael gans

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uWe soBotta

Workstreamverantwortung it

Michael gans

Workstreamverantwortung

zahlungsmanagement

jürgen hiegeMann

Workstreamverantwortung

rentenverwaltung

claus-peter stehMann

operative projektleitung

WilfrieD BrickenkaMp

gesamtprojektverantwortung

und Migration

Detlef hilgenBerg

Workstreamverantwortung

Mitgliederverwaltung

Dr. ulrich sonneMann

assistent der

hauptgeschäfts führung

sonstiges

Die SAP Software unterstützt außerdem die ÄVWL in ihrem Schritt, zukünftig moderne und zukunfts orientierte Medien in die Kommunikation mit den Mitgliedern, Rentenbeziehern und Geschäftspartnern einzubeziehen. So soll papierlose Kommu-nikation per E-Mail, Internet etc. verstärkt vorangetrieben werden. Die Software ist anpassungsfähig und bietet die nötigen Schnittstellen, um dieses Vorhaben effizient in die Tat umsetzen zu können.

Mit der Entscheidung zugunsten der SAP Software wurde ein „Kernteam“, das aus Mitarbeitern der ÄVWL besteht, gebildet. Dieses „Kernteam“ hat die Aufgabe, in Verbindung mit einem externen Berater und in ständiger Abstimmung mit der Geschäftsführung die Einführung der neuen Software planmäßig zu gewährleisten. Die Umstellung auf die neue Software ist zum Ende des Jahres 2011 geplant.

Die ÄVWL ist überzeugt, mit der SAP-Software alle Optionen für die Zukunft in Händen zu halten, um die Beratung der Mitglieder und Rentenbezieher noch moderner und qualitätsorientierter gestalten zu können.

Die ÄVWL hält mit

der SAP-Software

alle Optionen für die

Zukunft in Händen.

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Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

Transparenz. Alle Zahlen kommen auf den Tisch, und jeder soll sie einsehen

können. Gern auch künftig in der Wikipedia, dem Inbegriff des

Online-Wissens.

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Aktiva

Bilanz zum 31.12.2010

2010 2009

A.IMMAterIeLLeVerMöGenSGeGenStÄnde 2.372.640,93 83.022,00

B.KAPItALAnLAGen

I. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte einschließlich der Anlagen im Bau 535.071.975,42 566.546.228,02

II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

– Beteiligungen 94.943.284,89 77.491.793,31

III. Sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.511.032.518,29 2.872.013.453,96

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 24.965.000,00 51.107.857,24

3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 1.254.145.881,26 1.405.143.153,69

4. Sonstige Ausleihungen

a) Namensschuldverschreibungen 1.212.095.848,73 1.379.010.829,53

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 1.453.798.986,65 1.455.298.616,20

c) Übrige Ausleihungen 426.052,80 412.072,68

5. Einlagen bei Kreditinstituten 316.144.895,35 202.445.932,08

6. Andere Kapitalanlagen 1.500,00 1.500,00

C.ForderunGen

Sonstige Forderungen 6.409.190,64 11.232.832,40

d.SonStIGeVerMöGenSGeGenStÄnde

I. Sachanlagen und Vorräte 458.565,54 514.931,59

II. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 9.695.604,29 12.851.546,00

III. Andere Vermögensgegenstände 29.077.557,45 28.148.502,08

e.reChnunGSABGrenzunGSPoSten

I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten 56.959.636,16 52.465.850.36

II. Sonstige 8.051.915,74 1.386.982,38

SummederAktiva 8.515.651.054,14 8.116.155.103,52

IN EURO

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jahresaBschluss

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Passiva2010 2009

A.eIGenKAPItAL

– Sicherheitsrücklage 197.114.692,00 156.615.806,00

B.VerSICherunGSteChnISCherÜCKSteLLunGen

I. Deckungsrückstellung

– laut versicherungstechnischer Berechnung 8.105.734.593,45 7.830.790.312,69

II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 5.573.423,21 5.113.995,23

III. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung 172.910.909,28 91.380.940,38

C.AndererÜCKSteLLunGen

I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpfl ichtungen 12.776.905,00 11.052.772,00

II. Sonstige Rückstellungen 1.773.300,00 1.836.200,00

d.AndereVerBIndLIChKeIten

– Sonstige Verbindlichkeiten 17.881.880,82 17.015.407,99

e.reChnunGSABGrenzunGSPoSten 1.885.350,38 2.349.669,23

SummederPassiva 8.515.651.054,14 8.116.155.103,52

IN EURO

47

Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2009

Ärzteversorgung Westfalen-lippe

WikipeDia ist ein am 15. januar 2001 gegründetes freies online-lexikon in zahlreichen sprachen. Der name

Wikipedia ist ein kofferwort, das sich aus „Wiki“ (hawaiisch für „schnell“) und „encyclopedia“ (dem englischen

Wort für enzyklopädie) zusammensetzt. Die deutschsprachige Wikipedia umfasst über eine Million und die

englischsprachige Wikipedia weit über drei Millionen artikel. (Quelle: Wikipedia)

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jahresaBschluss

2010 2009

I. VerSICherunGSteChnISChereChnunG

1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung

– Gebuchte Bruttobeiträge 408.230.167,51 391.983.122,65

2. Beiträge aus der Bruttorückstellung für Beitragsrückerstattung 82.112.475,00 0,00

3. Erträge aus Kapitalanlagen

a. Erträge aus Beteiligungen 3.276.860,37 204.476,72

b. Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 43.889.202,38 49.765.589,37

c. Erträge aus anderen Kapitalanlagen 339.514.989,89 315.631.469,47

d. Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 15.270.052,81 33.120.691,16

4. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 256.865,47 267.482,33

5. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

a. Zahlungen für Versicherungsfälle –361.277.933,37 –351.596.473,82

6. Veränderungen der übrigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen

– Deckungsrückstellung –274.944.280,76 –232.617.396,69

7. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen –163.642.443,90 –58.387.508,25

8. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung

– Verwaltungsaufwendungen –5.820.785,98 –5.148.293,30

9. Aufwendungen für Kapitalanlagen

a. Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige –17.060.302,30 –19.142.537,11

b. Abschreibungen auf Kapitalanlagen –24.172.498,03 –37.687.480,10

c. Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen –3.128.746,94 –13.399.947,61

Versicherungstechnischesergebnisfüreigenerechnung 42.503.622,15 72.993.194,82

II.nIChtVerSICherunGSteChnISChereChnunG

1. Sonstige Erträge 1.601.132,65 2.864.608,60

2. Sonstige Aufwendungen –2.975.593,80 –3.720.345,18

3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 41.129.161,00 72.137.458,24

4. Außerordentliche Erträge 115.300,00 0,00

5. Außerordentliche Aufwendungen –745.575,00 0,00

6. Außerordentliches Ergebnis –630.275,00 0,00

7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,00 –14,24

8. Jahresüberschuss 40.498.886,00 72.137.444,00

9. Einstellungen in die Sicherheitsrücklage –40.498.886,00 –72.137.444,00

10. Bilanzgewinn 0,00 0,00

IN EURO

01.01.2010 – 31.12.2010

Gewinn- und Verlustrechnung

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Ärzteversorgung West-falen-Lippe, Einrichtung der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Körperschaft des öffentlichen Rechts, Münster, für das Geschäfts jahr vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buch führung und die Aufstellung von Jahres ab schluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschrif-ten und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Versor-gungswerks. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahres-abschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lage-bericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab-schlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss un-ter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichen der Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungs handlungen werden die Kenntnisse über die Ge-schäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Versorgungswerks sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden

die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kon-trollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben be urteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilan-zierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamt-darstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge won-nenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den ge-setzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ord-nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Versorgungswerks. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Versorgungswerks und stellt die Chancen und Risi ken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Düsseldorf, den 11. Mai 2011

Rölfs RP AG Helmut Heyer Frank Neumann Wirtschaftsprüfungsgesellschaft – Wirtschaftsprüfer - - Wirtschaftsprüfer -

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risiko- unD prognoseBericht

1. Risikobericht

1.1 Identifikation und Bewertung von Risiken

a. Risiken des Versicherungsbetriebes Risiken aus IT-SystemenIm Bereich der IT-Sicherheit unterscheidet man grundsätzlich 3 Risiken:1. Verfügbarkeit: Daten müssen bei Bedarf zur Verfügung stehen2. Vertraulichkeit: Daten dürfen nur für denjenigen im Zugriff sein, für den sie bestimmt sind3. Integrität: Daten müssen unverfälscht abgespeichert werden

Die ÄVWL gewährleistet den Schutz dieser 3 Sicherheitsziele durch:1. Den Aufbau und den Betrieb eines Informationssicherheits-management-Systems2. ein betriebsbereites Notfall-Rechenzentrum einschließlich entsprechender Notfalltests3. Installation eines Informationssicherheits-Steuerungs-kreises4. Controlling aller sicherheitsrelevanten Ereignisse und ent-sprechendes Reporting5. Rollenbasierte Berechtigungskonzepte6. Monitoring aller produktiven Systeme und Dienste7. Durchführung von Nutzwertanalysen, um eingesetzte Sys-teme zu überprüfen

Seit Durchführung dieser Maßnahmen hat es keine sicher-heitsrelevanten Ereignisse gegeben. Alle durchgeführten Not-falltests sind erfolgreich durchgeführt worden.

Die sich aus der für das Jahr 2011 geplanten Einführung der neuen SAP-Software ergebenden technischen Risiken sind relativ gering.

Risiken aus dem PersonalwesenDas Ausscheidensrisiko kann sich altersbedingt und aufgrund des Wechsels in ein anderes Unternehmen ergeben. Qualifika-tionsrisiken sind zum Beispiel dann vorhanden, wenn keine adäquate Fort- und Weiterbildung, auch für ältere Mitarbeiter, keine ausreichende Einführung in neue Technologien bzw. arbeitsorganisatorische Veränderungen gewährt wird und keine ausreichende Qualifikation entsprechend der vorhandenen Stel-lenbeschreibung vorliegt. Krankheitsrisiken sind insbesondere lang andauernde Erkrankungen von Führungskräften sowie Mit-

arbeitern mit spezialisiertem Aufgabengebiet sowie mehrere Krankheitsfälle in einer Abteilung zugleich.

Eine nicht „ausgewogene“ Alterstruktur kann zu zeitgleichem Verlust von Know-how-Trägern und zu einem Missverhältnis von erfahrenen und jungen Mitarbeitern führen.

Dem altersbedingten Ausscheidensrisiko wird bei ÄVWL durch Nachfolgeplanung oder Umstrukturierung begegnet. Risiken aus dem Wechsel in ein anderes Unternehmen werden unter anderem durch ein attraktives Arbeitsumfeld, Einbeziehung der Lebenssituation sowie Weiterbildungsmaßnahmen reduziert.

Qualifikationsrisiken werden durch Fort- und Weiterbildung sichergestellt, mit dem Ziel des Erhalts und der Weiterentwick-lung von Kernkompetenzen, der Sicherung des Bedarfs an Fach-kräften und Know-how-Tägern.

Krankheitsrisiken werden durch Arbeitsschutzmaßnahmen reduziert.

RechtsrisikenDie rechtlichen Risiken bestehen darin, dass die sozialrechtliche Gesetzgebung in Deutschland und auf europäischer Ebene verän-dert wird und dadurch die Grundlagen für das Bestehen der berufsständischen Versorgungswerke berührt werden.

In Deutschland wird zurzeit die Einführung einer Erwerbstäti-genversicherung diskutiert, die auch die berufsständischen Versorgungswerke berühren könnte. Allerdings sind nach dem momentanen Stand der Diskussion hieraus keine rechtlichen Risiken erkennbar. Dies gilt auch für die sozialrechtliche Gesetz-gebung im Allgemeinen.

ReputationsrisikenIn der Mitglieder- und Rentenabteilung soll im Jahr 2011 die neue SAP-Software installiert werden. Während das technische Risiko durch die Einführung relativ gering ist, kann es anfangs bei der Sachbearbeitung ein erhöhtes Fehlerrisiko geben. Darüber hinaus könnte es Verzögerungen bei den Jahresabschluss-arbeiten geben, da bei der Migration ein Bearbeitungsstau entste-hen wird. Hieraus könnte ein Reputationsrisiko resultieren.

Dem Reputationsrisiko wird durch frühzeitig eingeleitete Maß-nahmen begegnet. So wurde beschlossen, dass das Migrations- und Berechtigungskonzept sowie das Testkonzept für die Renten-berechnung durch die Wirtschaftsprüfer testiert werden sollen. Außerdem werden umfangreiche Schulungen der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter bereits im Vorfeld durchgeführt. Die mög-lichst geringe Verlängerung der Bearbeitungszeiten nach SAP-Einführung soll als Abteilungsziel definiert und an eine leis-tungsorientierte Bezahlung angeknüpft werden.

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

b. Risiken Mitglieder- und Rentenbestand

Aufgrund der Stagnation der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 2011 wird auch die Beitragsleistung der angestellten Mitglieder nicht in der Größenordnung wie in den Vorjahren ansteigen. Dadurch wird sich eine geringere Beitragsproduktivität in 2011 ergeben.

c. Risiken der Vermögensanlage

ImmobilienDas Immobilienportfolio zeichnet sich durch eine breite Diver-sifizierung aus. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass es infolge der Staatsschuldenkrise zu einem erneuten Ein-bruch der konjunkturellen Lage mit den damit zusammenhän-genden Auswirkungen auf die Immobilienmärkte kommt. Hier würden vor allem Mietausfälle und die nachlassende Nachfrage institutioneller Anleger mit entsprechenden Kaufpreisreduzie-rungen zum Tragen kommen.

Belastend für die Immobilienmärkte könnten sich auch die Regelungen von Solvency II auswirken. Solvency II erfordert bei Versicherungen bei Immobilieninvestitionen eine höhere Un-terlegung durch Solvenzkapital. Dies könnte zu Zurückhaltung bei neuen Investitionen bzw. zu Verkäufen aus dem bestehen-den Immobilienportfolio führen. Die positiven konjunkturellen Aussichten in den Industrieländern dürften diese Entwick-lungen jedoch überkompensieren.

Bei dem indirekten Immobilienbestand kommt noch die Ge-fahr einer deutlichen Abwertung des Pfunds bzw. des Dollars als Risiko hinzu. Diesem müsste dann mit einer Währungsabsi-cherung in dem Spezialfonds begegnet werden.

Die Japankrise im März stellt kein erhöhtes Risiko für das Immobilienportfolio dar, weil der aktuelle Anteil Japans am Ge-samtportfolio zurzeit deutlich weniger als 1 Prozent ausmacht.

Darlehenssegment

Das Darlehensgeschäft ist bis auf Weiteres eingestellt und es erfolgen keine Neuzusagen mehr, weil die Renditeanfor-derungen beim Neugeschäft momentan nicht zu erzielen sind und sich das Bonitätsrisiko erhöht hat.

Vorgesehen ist der Aufbau von risikoadäquaten Ersatzinvest-ments.

Rentendirektbestand Im Rentendirektbestand sollen primär nur Anlagen erfolgen, die für eine „Buy-and-hold“-Strategie geeignet sind. Da das Versorgungswerk aufgrund der vorhandenen Liquiditätsüber-

schüsse nicht auf Cashflows aus dem Rentendirektbestand angewiesen ist, kann es in diesem Bereich Illiquiditätsprämien vereinnahmen. So ist es möglich, trotz des allgemein niedrigen Zinsniveaus auch für Anleihen bonitätsstarker Emittenten („In-vestment-Grade-Rating“) oder für Anleihen von nicht gerateten Unternehmen, die die Vorgaben des Kreditleitfadens des GDV1

erfüllen, Renditen oberhalb des Rechnungszinses zu erzielen. Zwischenzeitliche Kursrückgänge, die aus einem allgemeinen Anstieg des Zinsniveaus resultieren, haben bei den Schuld-scheinen und Namenspapieren aufgrund der HGB-Bilanzierung keine Abschreibungen zur Folge, reduzieren jedoch die stillen Reserven und damit das verfügbare Risikobudget der ÄVWL. Auf der anderen Seite wird durch einen Zinsanstieg das Wieder-anlagerisiko verringert. Obwohl sich diese gegenläufigen Effekte mittelfristig ausgleichen dürften, kommt dem Bewer-tungsrisiko aus Zinssteigerungen momentan eine höhere Bedeutung zu, es erscheint auf Jahressicht jedoch tragbar.

Mit Abklingen der Finanzmarktkrise ist das allgemeine Aus-fallrisiko gesunken. Dennoch kommt dem Management des be-stehenden Kreditrisikos eine wesentliche Bedeutung zu. Vor Erwerb und während der Laufzeit werden die Bestände des Rentendirektbestandes kontinuierlich auf ihre Veränderungen in Bezug auf Kreditqualität (externe/interne Ratings, GDV-Kennzahlen) überprüft. Die ÄVWL sieht für die nächsten zwölf Monate keine drohenden Ausfallrisiken, die wesentlichen Ein-fluss auf den Ergebnisbeitrag des Segmentes nehmen könnten.

SpezialfondsIm Spezialfondssegment können positive Diversifikations-effekte und höhere Ergebnispotenziale erschlossen werden, denen allerdings höhere Ertrags-/Risikovolatilitäten gegen-überstehen.

Im Teilsegment deutscher Spezialfonds dominieren Markt-preisrisiken, die sich je nach Assetklasse im Wesentlichen durch Veränderungen von Zinsen, Aktien- und Wechselkursen sowie implizite Volatilitäten einstellen. Soweit wie möglich wer-den diese Parameter in extern gesteuerte Risiko-Overlay-systeme einbezogen. Die im Luxemburger FCP-Spezialfonds gehaltenen überwiegend alternativen Anlagen können auf-grund ihrer eher illiquiden, intransparenten Struktur nicht in Overlaysysteme eingebunden werden, somit sind keine Hedging-Maßnahmen möglich. Dieses Risiko sollte langfristig durch substanziell höhere Ergebnisbeiträge („Illiquiditäts-prämie“) überkompensiert werden und erscheint durch die lang-fristig gesicherte Cashflow/ALM-Struktur der ÄVWL tragbar.

Während der Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch der Be-reich alternative Rentenanlagen erheblich unter Druck geraten. Notverkäufe, die dadurch zustande kamen, weil Investoren ihren Verschuldungsgrad zurückführen müssen, haben zu massiven Marktverwerfungen in Form von Illiquidität und somit

1 gesamtverband der Deutschen versicherungswirtschaft e.v.

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fehlender Transparenz für eine faire Bewertung geführt. Dieser Zustand hat sich normalisiert. Rückkehrende Risikobereit-schaft der Investoren und eine deutlich entspannte Liquiditäts-situation haben zu einer starken Preiserholung und zu einer verbesserten Marktpreisbildung geführt. 2010 waren keine be-standsgefährdenden Entwicklungen zu erkennen. Auf Basis des externen Risikomanagements erscheint das aktuelle Risiko-Return-Verhältnis angemessen, die Zielsetzung einer Rendite von 6 Prozent zu erreichen. Allerdings werden aktuell aufgrund der Ereignisse in Japan wieder steigende Risiken im Fondsbe-reich gesehen, besonders bei den Anlagen in Asien.

1.2 Beurteilung der Risikotragfähigkeit des Versorgungswerkes

Das Hauptziel der ÄVWL besteht in der dauerhaften Erfüllbarkeit der versicherungstechnischen Verpflichtungen. Bei der Beurtei-lung der Risikotragfähigkeit wird daher insbesondere darauf ab-gestellt, ob der Rechnungszins für das jeweilige Geschäftsjahr mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden kann. Der quanti-tativen Risikosteuerung liegt daher vornehmlich eine GuV- Perspektive zugrunde.

Zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit werden dem Gesamt-Ri-sikobudget die Risiken der drei Risikokategorien der Arbeitsge-meinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) Risiken des Versicherungsbetriebes, Risiken Mitglieder- und Rentenbestand sowie Risiken der Vermögensanlage gegenüber-gestellt. Das Gesamt-Risikobudget ermittelt sich aus der Summe aus drei verschiedenen Risikodeckungsmassen:1. versicherungstechnisches (Plan-)Ergebnis, analog zur GuV-Ermittlung unter Berücksichtigung der Kapitalanlage (Verlustobergrenze I) zuzüglich2. (realisierbare) stille Reserven der Aktiva und Passiva sowie offen ausgewiesene Rücklagen der Passivseite der Bilanz (Verlustobergrenze II) zuzüglich3. vom Aufsichtsausschuss bereitgestelltes Risikokapital (Verlustobergrenze III)

Genau wie bei der Ermittlung des Risikobudgets wird auch bei der Ermittlung der Risiken nicht nur auf die Aktivseite, sondern auch auf die Passivseite der Bilanz abgestellt. Insbesondere die Simu-lation der Zuführung zur Deckungsrückstellung bei veränderten versicherungsmathematischen Annahmen ist hier zu nennen. Durch Gegenüberstellung von Risiken und Gesamt-Risikobudget wird ein Limitauslastungsgrad ermittelt, der gemäß einer Ampel-logik unterschiedliche Handlungsmaßnahmen und Berichts-pflichten gegenüber den Organen Aufsichts- und Verwaltungs-ausschuss auslöst.

Die Überrendite aus dem Kapitalanlagebereich sowie insbeson-dere die hohe Beitragsproduktivität führten zu einem versiche-rungstechnischen Ergebnis, das es erlaubt, sowohl die laufenden Renten und die Rentenanwartschaften aus der Grundversorgung um 1 Prozent zu dynamisieren, als auch der Sicherheitsrücklage rund 40,5 Millionen Euro zuzuführen. Die gesamte Sicherheits-rücklage steigt zum Ende des Jahres 2010 somit auf 2,4 Prozent der Deckungsrückstellung an. Unter zusätzlicher Berücksichti-gung der gemäß Risikohandbuch anzurechnenden stillen Reser-ven im Bereich der Kapitalanlage ergibt sich eine Quote von circa 6,9 Prozent der Deckungsrückstellung. Damit ist die Risikotrag-fähigkeit der ÄVWL gegeben.

1.3 Risikomanagement, Risikostrategie

Die Einhaltung der gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen sowie satzungsmäßigen Grundsätze und Regelungen ist durch eine qualifizierte Führung der Geschäfte hinsichtlich des Kapitalan-lagemanagements, der versicherungstechnischen Sachverhalte sowie einer angemessenen Organisation (Aufbauorganisation und Prozesse) sicherzustellen. In diesem Zusammenhang sind die Kapitalanlagen der ÄVWL unter Berücksichtigung der Art der betriebenen Geschäfte sowie der Unternehmensstruktur so anzulegen, dass möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei jederzeitiger Liquidität unter Wahrung einer angemessenen Mischung und Streuung erreicht werden können. Des Weiteren ist durch die Beobachtung und Sammlung aktueller Informatio-nen zum Beitragszahler- und Rentenbestand der ÄVWL einer negativen Veränderung der versicherungstechnischen Grund-lagen der Passivseite vorzubeugen. Risiken des Versicherungs-betriebs sind nur in einer dem Unternehmenszweck angemes-senen Art und Weise einzugehen und durch überprüfbare Rege-lungen, zum Beispiel in den Themenbereichen Personal, IT und Recht zu steuern.

Der Risikomanagementprozess beinhaltet alle Aktivitäten zum strukturierten Umgang mit Risiken unter dem Primat der langfristigen Sicherstellung angemessener Vorsorgeleistungen an die Mitglieder der ÄVWL und deren Familienangehörige. Zentrales Element des Risikomanagementsystems bildet ein jährlich revolvierender Regelkreislauf, bestehend aus Risiko-planung und -steuerung. Die Risikoplanung ist Bestandteil des jährlichen Planungsprozesses, in dem quantitative und qualita-tive Zielvorgaben für die einzelnen Risikopositionen der ÄVWL festgelegt werden. Im Rahmen der Risikosteuerung ist zwischen der quantitativen und qualitativen Steuerung zu unterscheiden. Während die qualitative Risikosteuerung die Bewertung, Über-wachung und Steuerung aller wesentlichen Risiken auf Basis von Expertenschätzungen durch die jeweils festgelegten Risi-koverantwortlichen meint, beinhaltet die quantitative Risiko-

risiko- unD prognoseBericht

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Ärzteversorgung Westfalen-lippe Bericht Des verWaltungsausschusses

üBer Das geschÄftsjahr 2010

steuerung die systematische Limitierung wesentlicher Risiken vor dem Hintergrund der Einhaltung der aus der Risikopräfe-renz der ÄVWL abgeleiteten Risikotragfähigkeit (vgl. 1.2. Beur-teilung der Risikotragfähigkeit des Versorgungswerkes). Sowohl bei der quantitativen als auch bei der qualitativen Risiko steuerung ist eine Ampelsystematik installiert, die je nach Ampelstatus unterschiedliche Handlungsmaßnahmen und Berichtspflichten auslöst. So kann frühzeitig auf negative Entwicklungen reagiert werden.

2. Prognosebericht

a. Mitglieder und Beiträge

Mit dem Jahr 2005 wurde innerhalb der ärztlichen Versorgungs-werke das Lokalitätsprinzip eingeführt. Damit verbunden war ein Ansteigen des Mitgliederneuzuganges, aber auch eine größere Anzahl von Abgängen im Geschäftsjahr. Anzeichen dafür, dass sich dies in näherer Zukunft ändern wird, liegen nicht vor.

Die meisten Mitglieder der ÄVWL sind im Angestelltenver-hältnis tätig. Diese Mitglieder sind fast alle von der Versiche-rungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung zu gunsten der ÄVWL befreit und zahlen den gleichen Beitrag, den sie bei Nichtbefreiung an die gesetzliche Rentenversicherung zahlen würden. Die Bundesregierung plant, mit Wirkung ab dem 01.01.2013 den Beitragssatz von zurzeit 19,9 Prozent des sozial-versicherungspflichtigen Bruttoentgeltes auf 19,3 Prozent ab-zusenken mit der Folge, dass die Rentenbeiträge ebenfalls sin-ken. Der Beitrag, den unsere Mitglieder an die ÄVWL zahlen, würde damit ebenfalls absinken. Von dieser Maßnahme würde die Beitragsproduktivität erheblich betroffen sein.

b. Leistungsempfänger und Leistungen

Bei den Leistungen und Leistungsempfängern ist nicht erkenn-bar, dass sich an den versicherungsmathematisch kalkulierten Grundlagen zukünftig gravierend etwas ändern könnte.

c. Kapitalanlage

Die Weltwirtschaft weist nach der Finanz- und Wirtschaftskrise deutliche Tendenzen einer Normalisierung auf, wobei sich insbe-sondere die Emerging Markets als Wachstumsmotor auszeich-nen. Innerhalb der Industrieländer konnte sich vor allem Deutschland schneller als erwartet aus der Krise befreien.

Insgesamt stehen die Unternehmen, namentlich diejenigen mit hohen Exportanteilen, wieder besser da, als es noch vor

einem Jahr prognostiziert wurde. Dies zeigt sich unter anderem in steigenden Aktienkursen und rückläufigen Risikoaufschlägen bei Unternehmensanleihen.

Die zu beobachtende Normalisierung des Zinsniveaus für risi-koarme Anlagen bietet derzeit weiterhin nur begrenzt Möglich-keiten zur Erzielung des Rechnungszinses in Höhe von 4 Prozent. Die Strategie, (Unternehmens-) Anleihen mittlerer Laufzeiten zu bevorzugen, hat sich ausgezahlt und wird weiterverfolgt. Die ÄVWL erwartet zwar keine weitere gravierende Reduzierung der Risikoaufschläge, geht aber davon aus, die sich in diesem Seg-ment bietende Mehrrendite zu realisieren. Die im Rahmen der Inflationsdiskussion immer wieder geäußerten Befürchtungen eines kurzfristig starken Zinsanstiegs hält sie derzeit zwar noch für verfrüht, gleichwohl finden inflationsbasierte Strukturen in den anlagestrategischen Entscheidungen bereits Berück-sichtigung.

In diesem Zusammenhang ist auch die weiterhin verfolgte Sachwertorientierung in Form von Investitionen in Aktien und hochwertigen Immobilien zu sehen. Insbesondere bei Aktien-investitionen gilt es aber, neben den weiterhin attraktiven Er-tragserwartungen auch die wachsenden geopolitischen Risiken angemessen in den Anlageentscheidungen und -prozessen zu berücksichtigen. Die wieder aufgenommenen Investitionen in Emerging Markets und Rohstoffe sollen weiterhin dazu dienen, das in diesen Ländern/Sektoren vorhandene überproportionale Wachstumspotenzial zu nutzen.

Die eingeleiteten bzw. fortgesetzten Maßnahmen sollten auch über das Jahr 2010 hinaus dazu führen, mit den Kapitalanlagen der ÄVWL den Rechnungszins von 4 Prozent zu übertreffen.

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