MMU – Mobilitätsmanagement in Unternehmen Konzept · 2019-08-12 · „Mobilitätsmanagement in...

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Foto: © Merck Serono S.A. – Corsier-sur-Vevey Mehrjahresprogramm 2014 – 2018 MMU – Mobilitätsmanagement in Unternehmen Konzept

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Mehrjahresprogramm 2014 – 2018MMU – Mobilitätsmanagement in Unternehmen

Konzept

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Inhaltsverzeichnis Impressum und Kontakt .................................................................................................. 2

Ausgangslage und Potenzial .......................................................................................... 3

Einbettung und Positionierung ........................................................................................ 4

Ziele und Weiterführung des Programms ....................................................................... 5

Erfolgsfaktoren und Nutzen für die Akteure .................................................................... 8

Organisation und Zuständigkeiten .................................................................................. 9

Umsetzungsprogramm ................................................................................................. 13

Anhang: Organisationsstruktur ..................................................................................... 15

Impressum und Kontakt

Herausgeber: EnergieSchweiz für Gemeinden Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch Redaktion: Monika Tschannen, Programmleitung MMU Kurt Egger, Programmleitung ESfG Hermann Scherrer, Sektion Mobilität, Bundesamt für Energie Publikation: www.mobilitätsmanagement.ch Kontakt: Programmleitung „Mobilitätsmanagement in Unternehmen“ EnergieSchweiz für Gemeinden

Monika Tschannen, c/o Rundum mobil GmbH Schulhausstrasse 2, 3600 Thun [email protected]; [email protected]

Datum: Thun / Ettenhausen, 10. Juni 2014

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Ausgangslage und Potenzial Das Bundesamt für Energie (BFE) setzt einen Teil der im Rahmen der Energiestrategie 2050 geplanten freiwilligen Massnahmen über das Programm EnergieSchweiz um. Im Schwerpunkt Mobilität sind unter anderem auch Massnahmen zur Beeinflussung des Verhaltens vorgesehen (z.B. Mobilitätsmanagement). Gemeinden und Unternehmen gehören zu den wichtigen Zielgruppen in diesem Handlungsfeld und mit dem Programm „Mobilitätsmanagement in Unternehmen“ (MMU) werden diese gezielt angesprochen und eingebunden.

Das Bundesamt für Energie setzt das MMU-Programm zusammen mit dem Partner EnergieSchweiz für Gemeinden um, mit dem Ziel, Gemeinden oder Gemeindeverbünde und weitere Organisationen mittels mehrjähriger Programme als Projektträger einzubinden. Die Projektträger ihrerseits gehen die Unternehmen über einen Mobilitätsdialog an und motivieren diese (beispielsweise mittels Beratungsangeboten) mobilitätsrelevante Entscheidungen des Unternehmens bewusst zu treffen und Massnahmen für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Mobilität umzusetzen. Dabei wird darauf abgezielt, dass Mobilitätsmassnahmen im Managementsystem der Unternehmen verankert und damit eine nachhaltige Wirkung erzielt wird.

Nach Abschluss der Programmphase 2008 bis 2013 liess das BFE im Zeitraum März bis Oktober 2013 eine externe Evaluation durchführen. Die Resultate und Empfehlungen der Evaluation sind in einem Bericht1 festgehalten. Das Bundesamt für Energie hat mit EnergieSchweiz für Gemeinden die Umsetzbarkeit der Empfehlungen geprüft und darauf basierend verschiedene Anpassungen und Neuerungen beschlossen. Grundlage für die Festlegungen in der neuen Programmphase 2014 – 2018 sind somit die Empfehlungen aus der Evaluation, die Erfahrungen aus den bisherigen Umsetzungen, die Resultate aus einer Befragung sowie aus einem Stakeholder Workshop vom 13. Februar 2014. Das neue Programm wird anlässlich des 4. Mobilitätssalons am 22. Mai 2014 in St.Gallen lanciert.

Das Potenzial von Mobilitätsmanagement in Unternehmen

Der Verkehr ist für einen Drittel des Gesamtenergieverbrauchs der Schweiz verantwortlich und verursacht mit 40 Mio. Tonnen CO2 rund 40% der gesamten CO2-Emissionen der Schweiz.

1 Bundesamt für Energie „Evaluation des Programms Mobilitätsmanagement in Unternehmen (MMU)“, November 2013; erstellt durch Interface Politikstudien Forschung Beratung, Planidea SA, SQS

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Im Rahmen einer SVI Studie2 wurde 2008 ein Wirkungsmodell für Mobilitätsmanagement im Unternehmen erarbeitet. Insgesamt wurden für diese Studie Daten von mehr als 30 Unternehmungen mit gesamthaft über 30‘000 Mitarbeitern ausgewertet. Aufgrund dieser Daten kann mit einem CO2-Reduktionspotenzial von rund 250kg pro Mitarbeiter und einem Verlagerungseffekt (ModalSplit zu Gunsten öffentlicher Verkehr/ Fuss- und Veloverkehr) von bis zu 20% gerechnet werden.

In der 2013 veröffentlichten „Evaluation des Programms MMU“, bei der weitere Unternehmens-Daten ausgewertet wurden, konnten die in der SVI Studie erarbeiteten Wirkungswerte aufgrund der schmalen Datengrundlage nicht abschliessend bestätigt werden, mit rund 180 kg eingespartem CO2 pro Mitarbeiter scheint sich aber die Grössenordnung der SVI-Studie zu bestätigen.

In der Schweiz sind heute rund 6‘700 mittlere und 1‘300 grosse Unternehmen mit insgesamt über 2 Mio. Mitarbeitern tätig. Das Potenzial des Programms „Mobilitätsmanagement in Unternehmen“ ist demnach erheblich. Werden beispielsweise 500 Unternehmen mit durchschnittlich 300 Mitarbeitenden für ein Mobilitäts-Managementsystem gewonnen, können durch das Umsetzen von qualifizierten Massnahmen jährlich rund 30‘000 Tonnen CO2 (bei 200 kg CO2-Reduktion pro Mitarbeiter) eingespart werden.

Nebst den energetischen Effekten und dem Beitrag zu den Klimazielen sind auch die weiteren, positiven Auswirkungen aus den Aktivitäten der Unternehmen zu würdigen.

Einbettung und Positionierung In der Evaluation wurde festgehalten, dass das Programm MMU beim Bundesamt für Energie angesiedelt und dort auch weitergeführt werden soll. Mobilitätsmanagement ist aber nicht nur im Kontext der Energiepolitik zu betrachten, vielmehr gilt es auch die positiven Umwelt- und Raumeffekte sowie das Potenzial der Auslastungsoptimierung (inkl. Staureduktion durch Brechen von Verkehrsspitzen) bei den Verkehrsinfrastrukturen zu würdigen und angesichts der sich abzeichnenden Knappheit der finanziellen Ressourcen zu nutzen.

Mobilitätsmanagement bewirkt dank einer gezielteren Abstimmung mit Behörden, mit Transportunternehmen und benachbarten Firmen sowie über die spezifischen Massnahmen eine Optimierung des Angebotes und der Rahmenbedingungen und so eine Beeinflussung der Nachfrage und ergänzt somit als eigenständiger Ansatz die Raum-, Siedlungs- und die Verkehrsplanung.

2 Bundesamt für Strassen „Mobilitätsmanagement in Betrieben – Motive und Wirksamkeit“, September 2008, Forschungsauftrag SVI 2004/045, Roberto De Tommasi und Dominik Oetterli, synergo, Zürich, Gabriel Caduff, Tensor Consulting AG, Bern

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Nachstehende Gliederung zeigt das Zusammenspiel der Planungsfälle am Beispiel Unternehmen:

Raum- und Siedlungsplanung Verkehrsplanung Mobilitätsmanagement

Auswahl des Areals bzw. des Standortes eines Unternehmens; determiniert Anbindung und Erschliessungsstruktur

Optimierung der Verkehrserschliessung; Verkehrsmanagement optimiert die Abläufe auf den Verkehrsträgern

Bewusstere Mobilitätsplanung und bessere Fahrzeugauslastung mittels Organisation von Angeboten, Kommunikation und schaffen von Anreizen

Darstellung in Anlehnung an Übersicht aus der Studie „Verkehrsanbindung von Freizeitanlagen“ Abb. 8.75 Bundesamt für Strassen und Bundesamt für Raumentwicklung, März 2012

Damit Mobilitätsmanagement im verkehrs- und umweltpolitischen Kontext wahrge-nommen wird, bedarf es aktiver Kommunikation gegenüber der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung.

Zur Erreichung der längerfristigen Zielsetzung soll das Planungselement Mobilitäts-management in den Grundlagen und Führungsprozessen von Kantonen, Gemeinden und Unternehmen verankert werden; die dafür erarbeiteten Instrumente aus dem MMU-Programm und aus weiteren Projekten wie z.B. Mobilitätsmanagement bei Veranstaltungen und Mobilitätsmanagement in Planungsprozessen von neuen Arealen (MIPA) unterstützen diese Zielsetzung.

Ziele und Weiterführung des Programms Mobilitätsmanagement hat zum Ziel, den Ressourcenverbrauch, Emissionen und andere negative Effekte des Verkehrs zu verringern sowie die Überlastung auf Verkehrs-infrastrukturen durch Glätten von Verkehrsspitzen zu reduzieren (inkl. Reduktion der Staukosten) und damit eine nachhaltige und ressourcenschonende Mobilität zu ermöglichen. Ein Ziel ist dabei die Veränderung der Verkehrsmittelwahl (modal split) in Richtung ressourceneffizienter Verkehrsmittel bzw. Verkehrssysteme sowie der Einsatz von Informations-Technologien für flexiblere Arbeitsformen, die weniger Verkehr erzeugen.

Mobilitätsmanagement in einer definierten Organisation versteht sich als mobilitäts-spezifischer Teil des übergeordneten Managementsystems im Sinne und in Anlehnung an bestehende, normierte Qualitäts- (ISO9000) und Umwelt- bzw. Energiemanage-mentsysteme (ISO14001 und ISO 50001).

EnergieSchweiz und EnergieSchweiz für Gemeinden streben längerfristig das Ziel an, dass sich das Thema „Mobilitätsmanagement in Unternehmen“ kraft seiner

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überzeugenden Wirkungen und mit Unterstützung von geeigneten Rahmenbedingungen auf allen Ebenen (Bund, Kantone, Gemeinden) ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand institutionalisiert. In diesem Prozess übernimmt EnergieSchweiz für Gemeinden den Lead, wirkt als Katalysator für diese Zielsetzung und arbeitet eng mit den erforderlichen Stakeholder zusammen. Die in weiterführenden Projekten erarbeiteten Instrumente, wie z.B. aus dem Projekt Mobilitätsmanagement in Planungsprozessen von neuen Arealen (MIPA), unterstützen diese Zielsetzung.

Mit der Weiterführung des Programms MMU 2014 – 2018 sollen folgende Ziele erreicht werden:

- Für den Zeitraum 2014 bis 2018 soll mit insgesamt 50 bisherigen bzw. neuen Projekt-trägern Verträge für ein mehrjähriges Engagement abgeschlossen werden.

- Projektträger sind Gemeinden, Gemeindeverbünde (z.B. Agglomerationsverbünde) und Organisationen (z.B. grosse Unternehmen mit mehreren Geschäfts-niederlassungen), die im Rahmen eines mehrjährigen Programms Eigenleistungen erbringen und die beabsichtigen, Mobilitätsmanagement in mehreren Unternehmen gleichzeitig, lokal oder branchenspezifisch gebündelt einzuführen. Projektträger, welche obgenannte Bedingungen erfüllen (Details dazu s. Pflichtenheft) sind Vertragspartner von Energie Schweiz für Gemeinden und erhalten einen einmaligen Aufbaubeitrag von CHF 5‘000.-.

- Alle Projektträger streben an, zusammen mindestens 200 neue Unternehmen für das Programm MMU zu gewinnen und diese zu motivieren, qualifizierte Mobilitäts-massnahmen einzuführen und längerfristig umzusetzen.

- Projektträger, welche innerhalb eines Areals mehrere Unternehmen für gemeinsame Mobilitätsmassnahmen gewinnen können, erhalten gegen Einreichen einer Vereinbarung einen Areal-Beitrag in Form einer einmaligen Prämie von Fr. 2'000.-.

- Projektträger erhalten für Unternehmen, welche am Programm teilnehmen einen Beitrag von max. CHF 5‘000.- je Unternehmen. Das Programm bietet den Unternehmen zwei mögliche Wege an, qualifizierte Mobilitätsmassnahmen einzu-führen und längerfristig umzusetzen. Im Idealfall wird das Mobilitätsmanagement im betrieblichen Managementsystem verankert (z.B. Qualitäts- und/oder Umwelt-managementsysteme analog ISO 9000/14‘001 oder ISO 50’001). Weg A beinhaltet ein systemisches Vorgehen und Weg B ermöglicht einen lösungsorientierten Einstieg in ein Mobilitätsmanagement. (Details dazu s Pflichtenheft).

- Die Informations- und Kommunikationsaktivitäten werden im Programm 2014 – 2018 verstärkt, mit dem Ziel, auf allen Ebenen und bei allen relevanten Akteuren Wirkungsweise, Potenzial und den vielfältigen Nutzen von Mobilitätsmanagement und insbesondere MMU bekannt zu machen sowie Projektpartner zur Teilnahme und möglichst viele Unternehmen zur Umsetzung von MM zu motivieren.

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- Ein geeignetes Instrumentarium mit aufgearbeiteten Beispielen aus der Praxis, Checklisten und Formularen wird für Akteure im Programm im Internet öffentlich zur Verfügung gestellt.

- Ein Ausbau der Programmpartnerschaften und Vernetzung soll mithelfen, die Ziele zu erreichen. Neu wird eine Begleitgruppe gebildet und über den Programmaus-schuss aktiv geführt (siehe dazu auch das beiliegende Organigramm). Dieses Begleitgremium setzt sich zusammen aus Fachleuten aus relevanten Bundesämtern, aus Kantonen, welche das Programm MMU partnerschaftlich unterstützen und ergänzen sowie aus Vertretungen interessierter und engagierter Wirtschaftskreise.

- Für eine motivierte und erfolgreiche Umsetzung von Mobilitätsmassnahmen wird ein neues Managementtool für Mobilitätsaspekte und -massnahmen in Unternehmen (Managementtool MMU) über das Internet öffentlich zur Verfügung gestellt. Zur Förderung der Anwendung werden im Rahmen des Programms gezielte Schulungen der unterschiedlichen Benutzergruppen sowie eine Hotline angeboten.

- Das Programm vermittelt Schulungen im Bereich normierte Managementsysteme und wichtige Managementprozesse (insbesondere zu Zielsetzungs- und Kontroll-prozessen) an.

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Erfolgsfaktoren und Nutzen für die Akteure Mobilitätsmanagement ist eine freiwillige Massnahme mit einem hohen Nutzen für die beteiligten Akteure. Mobilitätsmanagement in Unternehmen leistet einen Beitrag an die Ziele der Energiestrategie des Bundes und generiert für Gemeinden und Unternehmen Vorteile. Gemeinden profitieren von:

einer aktiven Zusammenarbeit mit den Unternehmen (inkl. bessere Kenntnisse der mobilitätsbezogenen Unternehmensbedürfnisse) und dem Generieren von Synergien, z.B. bei gleichzeitiger Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen

einer effizienten Nutzung der Verkehrsinfrastrukturen einem Beitrag zur Steigerung der Standortattraktivität einem Beitrag zur Steigerung der Lebens- und Wohnqualität den Impulsen für eine neue Mobilitätskultur (auch für die Freizeitmobilität) einer hohen Glaubwürdigkeit durch Mobilitätsmassnahmen in gemeindeeigenen

Betrieben der Chance, gegenüber Unternehmen und ihrer Mitarbeitenden eigene Anliegen

sichtbar zu machen (z.B. Themen wie „Energiestadt“ und „Nachhaltigkeit“).

Unternehmen profitieren von: reduzierten Mobilitätskosten effizienter Nutzung von Firmenfahrzeugen und Parkplätzen der Erfüllung von allfälligen Auflagen seitens der öffentlichen Hand einer besseren Erreichbarkeit und geringeren Staukosten zufriedenen und gesunden Mitarbeitenden (weniger Krankheit, weniger Unfälle) einer Betriebskultur, die auf Zusammenarbeit beruht (Fairness) von einem Imagegewinn und einem nachweisbaren Tatbeweis für Nachhaltigkeit einer besseren Abstimmung mit den mobilitätsbezogenen Anliegen der Ge-

meinde und von benachbarten Unternehmen.

Erfolgsfaktoren des Modells der Projektpartnerschaft:

- Der Projektträger (Gemeinde oder Organisation) erhält eine Plattform, über welche positive und konstruktive Kontakte zu Unternehmen aufgebaut werden können (Mobilitätsdialog).

- Die Gemeinde wird motiviert, mit Anreizen und ordnungspolitischen Massnahmen die Projektpartnerschaft zu stärken. Fördernde, übergeordnete Rahmenbedingungen sind beispielsweise: eine behördenverbindliche Verkehrs- bzw. Mobilitätsplanung / Pakierungsregelungen in der Gemeinde / Optimierung des ÖV-Angebots / Fahrten-modelle / Auflagen im Rahmen Gestaltungsplan und im Baubewilligungsverfahren etc.

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- Gemeinden nehmen zunehmend das Handlungsfeld Mobilitätsmanagement in der Planung und Weiterentwicklung von ESP (Entwicklungsschwerpunkten) auf. Erfolgt bereits frühzeitig eine integrierte Planung, können auf der Ebene Infrastruktur bereits günstige Voraussetzungen für ein betriebliches Mobilitätsmanagement geschaffen werden (Einrichten von Car-Sharing Standorten, vernetzte Veloabstellanlagen und Veloverleihangebote, Velo- und Fusswegverbindungen, optimale öV-Erschliessung, etc.). Die Instrumente aus dem Projekt Mobilitätsmanagement in Planungsprozessen von neuen Arealen (MiPA) unterstützten die Gemeinden in diesen Aufgaben.

- Das Programm ermöglicht die Bündelung von Anliegen der Unternehmen und eine Stärkung der Verhandlungsposition der Gemeinde gegenüber:

Anbietern von Transportdienstleistungen

der Region und dem Kanton

Agglomerationsverbünden, etc.

- Die Zusammenarbeit mit Unternehmen ergibt für die Gemeinde eine Rückkoppelung zuhanden der Planung (z.B. Einfluss auf Infrastruktur- und Angebotsplanung LV / ÖV).

- Die Projektträgerschaft stärkt in Gemeinden und Organisationen das Wissen um Wirkungszusammenhänge sowie eine effiziente Zusammenarbeit mit externen Akteuren.

- „Mobilitätsmanagement in Unternehmen“ ist ein wichtiges Element im Rahmen einer Mobilitätsstrategie von Kanton, Agglomeration und Gemeinde. Ein Engagement in diesem Thema ist in vielen Gemeinden ein erster, konkreter Schritt zu einer umfassenden Mobilitätsstrategie.

- Projektträger, die mit einem Mobilitätsmanagement in der eigenen Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen gewinnen an Glaubwürdigkeit.

Organisation und Zuständigkeiten Das Erreichen der obgenannten Ziele soll mittels der nachfolgend dargestellten organisatorischen Regelungen sichergestellt werden. Sie sollen insbesondere Klarheit schaffen bezüglich der Aufgaben, Zuständigkeiten und Kompetenzen in der Umsetzung des Programms (vgl. Organisationsstruktur im Anhang). Die Zuständigkeiten und Kompetenzen sind wie folgt geregelt.

EnergieSchweiz für Gemeinden

Für die vertraglichen Abmachungen ist die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Energie-Schweiz für Gemeinden verantwortlich. Ihr Vorsitzender präsidiert den Ausschuss MMU,

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beauftragt die für die operative Leitung des Programms verantwortlichen Personen und ist gegenüber dem Bundesamt für Energie für die vertragskonforme Umsetzung und Abrechnung zuständig.

EnergieSchweiz / Bundesamt für Energie

Für das Vereinbaren von Zielen und Massnahmen und die Umsetzung der vertraglichen Abmachungen ist beim BFE die Sektion Mobilität zuständig. Diese vertritt das Amt im Ausschuss MMU, ist für die Koordination innerhalb des Amtes verantwortlich und kommuniziert wichtige Entscheide vor allem mit der für EnergieSchweiz für Gemeinden zuständigen Stelle in der Sektion Gebäude.

Ausschuss MMU

Der Ausschuss trägt die strategische Verantwortung zur Umsetzung der Kampagne „Mobilitätsmanagement im Unternehmen“. Er trifft sich zweimal pro Jahr. Im Ausschuss vertreten sind je ein/e Delegierte/r des Bundesamtes für Energie und von EnergieSchweiz für Gemeinden. Bei gegenseitigem Einverständnis kann er sich um weitere Personen ergänzen. Im Ausschuss vertreten mit beratender Stimme ist auch die mit der operativen Umsetzung betraute Programmleitung. Zu den Aufgaben des Ausschusses gehören:

- Strategische Planung und Lenkung des Programms, in enger Abstimmung mit den vertraglichen Abmachungen und den strategischen Rahmenbedingungen des BFE, von EnergieSchweiz und EnergieSchweiz für Gemeinden. Genehmigung von all-fälligen Anpassungen am Pflichtenheft oder Abweichungen von den vertraglichen Abmachungen.

- Vernetzung mit den anderen Aktivitäten des Bundesamtes für Energie sowie Fachstellen aus anderen Bundesämtern, vor allem auch im Hinblick auf die länger-fristigen Zielsetzungen.

- Einsetzen und Einberufen der Begleitgruppe (s. nachstehende Beschreibung).

- Abstimmen der Aktivitäten mit dem beauftragten Kommunikationspartner von EnergieSchweiz für Gemeinden.

- Freigabe von Jahresplanung und Jahresbudget auf Antrag der Programmleitung.

- Freigabe der Jahres- und Finanzberichte.

- Freigabe der Teilprojekte und Genehmigung der Vertragsvorlagen und der Gesuche von Projektträgern.

- Verabschiedung von Berichten und Abrechnungen zuhanden des Bundesamtes für Energie.

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- Fachliche Unterstützung der Programmleitung.

- Absicherung von Betrieb und Qualität des webbasierten Managementtools.

- Entscheid über im Budget nicht vorgesehene Auftragsvergaben an Dritte (ausserhalb der Projektträger).

Begleitgruppe

Die Begleitgruppe MMU dient als Resonanzgremium, als Koordinationsorgan und als Multiplikator. Es verfolgt das Ziel, Mobilitätsmanagement in Unternehmen auf allen rele-vanten Ebenen zu stärken und zu verankern. Sie unterstützt die Umsetzung des Programms MMU konkret über den Zugang zu flankierenden Massnahmen und ergänzenden Leistungen. Dieses Begleitgremium setzt sich zusammen aus Fachleuten aus weiteren Bundesämtern, aus Kantonen, welche das Programm MMU partner-schaftlich unterstützen sowie aus Vertretungen interessierter und engagierter Wirtschaftskreise. Der Ausschuss präzisiert bei Bedarf die Aufgaben und das Pflichten-heft der Begleitgruppe.

Programmleitung

EnergieSchweiz für Gemeinden beauftragt im Einverständnis mit dem Projekt-verantwortlichen im BFE die operative Leitung des Programms „Mobilitätsmanagement im Unternehmen“. Die Programmleitung stellt eine optimale, landesweite Betreuung sicher. Zu ihren Aufgaben gehören:

- Operative Planung und Umsetzung gemäss den vertraglichen Abmachungen.

- Erstellen und Umsetzen der Jahresplanung inkl. Budgetierung / Kommunikation / Schulungen / Instrumente. Die Umsetzungsfreigabe erfolgt im Rahmen der Jahres-planung durch den Ausschuss.

- Prüfen der Anträge und Offerten mit Empfehlung an den Ausschuss.

- Erstellen der Verträge mit den Projektträgern und den übrigen Auftragnehmern, nach Freigabe der Projektanträge bzw. Offerten durch den Ausschuss.

- Sicherstellen der vertragskonformen Umsetzung der Aufträge und Teilprojekte, wobei auf die Erfüllung der Vorgaben des Pflichtenheftes für Projektträger/innen besonders zu achten ist.

- Fachliche Beratung gegenüber Projektpartnern, Projektträgern und Unternehmen sowie Betrieb einer Hotline zu Fragen zum Management Tool MMU.

- Betreuung und Unterstützung sowie Koordination der Teilprojekte.

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- Unterstützung der Projektträger sowie weiterer wichtiger Partnern mittels Kommuni-kationsunterlagen und Vorträgen.

- Erstellen des Jahresberichtes zur Genehmigung durch den Ausschuss.

- Sicherstellen der Qualität und des Betriebes des Managementtools MMU.

- Sicherstellen des Controllings sowie der Dokumentation im Hinblick auf Evaluationen und Wirkungsanalysen.

- Koordination mit und Unterstützung von Spezialanwendungen wie MIWO, MIPA u.ä., sofern dafür nicht ein separater Auftrag besteht. Die Unterstützung betrifft v.a. die Qualitätssicherung und die Abstimmung der Kommunikation mit den übrigen MM-Aktivitäten.

Programmpartner

Programmpartner unterstützen das Programm Mobilitätsmanagement in Unternehmen und arbeiten mit EnergieSchweiz für Gemeinden zusammen. EnergieSchweiz und EnergieSchweiz für Gemeinden begrüssen eine Zusammenarbeit insbesondere mit den Kantonen, dem Städte- und Gemeindeverband, mit Wirtschaftsverbänden sowie mit Fachstellen aus anderen Bundesämtern.

Die Unterstützung des Programms MMU kann in Form einer Mitgliedschaft in der Begleitgruppe sein, über bilaterale Kontakte erfolgen oder das Bereitstellen planerischer Instrumente und anderer Hilfsmittel beinhalten. Allfällige finanzielle Beiträge sind frei-willig und unabhängig von den Bedingungen im Programm MMU. Es gibt keine gegen-seitigen Verrechnungen. Kantone, die ein eigenes mit MMU abgestimmtes Förder-programm betreiben, haben Anrecht auf eine Einsitznahme in der Begleitgruppe.

Projektträger

Projektträger sind Gemeinden, Gemeindeverbünde und Organisationen, die beab-sichtigen, Mobilitätsmanagement in mehreren Unternehmen gleichzeitig in einem Programm einzuführen. Sie planen und führen zum Thema „Mobilitätsmanagement in Unternehmen“ ein mehrjähriges, qualitätsgesichertes Programm durch. Sie erbringen Eigenleistungen, mindestens im Ausmass des erhaltenen Aufbau-beitrages.

Zusammen mit ausgewiesenen und erfahrenen Fachleuten motiviert und überzeugt der Projektträger möglichst viele Unternehmen zur Teilnahme am Programm MMU. Der Projektträger berät und unterstützt die Unternehmen beim Aufbau und der Umsetzung eines Mobilitätsmanagements und stellt ihnen entsprechende Fach-kompetenz, Tools und Hilfsmittel zur Verfügung.

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Das Programm bietet den Projektträgern fachliche Beratung und Unterstützungen an (in den drei Landessprachen D, F, I). In der Startphase werden Informations-veranstaltungen für Projektträger durchgeführt, mit dem Ziel, über das Programm vertieft zu informieren und die langfristig anzustrebenden Strategien und Rahmen-bedingungen vorzustellen. Zudem werden regelmässige Treffen zum Erfahrungs-austausch (ERFA-Treffen) sowie gezielte Schulungen, insbesondere im Bereich normierter Managementsysteme, angeboten bzw. vermittelt.

Die zur Projektumsetzung notwendigen Instrumente und Hilfsmittel werden den Projektträgern zur Verfügung gestellt. Dazu gehört insbesondere ein neu konzipiertes Managementtool, welches die Unternehmen in allen wichtigen Prozessschritten eines Mobilitätsmanagements unterstützt und für die verlangten Abschlüsse die erforderlichen Dokumente zur Verfügung stellt. Das neue, Web basierte Management Tool steht ab Ende 2014 zur Verfügung; Anwender werden in der Handhabung geschult.

Das Programm stellt die zur Projektumsetzung und Kommunikation notwendigen Instrumente und Hilfsmittel zur Verfügung.

Als Beitrag für die Planung und den Aufbau eines Mobilitätsmanagementprogramms sieht das Programm MMU einen einmaligen Betrag von Fr. 5'000.- vor, sofern der Projektträger einen mindestens gleichwertigen Beitrag leistet. (Details gemäss Pflichtenheft und Vertrag).

Das Programm MMU sieht einen Beitrag je beteiligtes Unternehmen von max. Fr. 5'000.- vor, welches gemäss den detaillierten Regelungen des Pflichtenheftes an den Projektträger ausbezahlt wird.

Im Falle von zu vielen Anmeldungen von Projektträgern werden Gemeinden, die Mitglied im Trägerverein Energiestadt sind, prioritär berücksichtigt.

Das Pflichtenheft für Projektträger ist integraler Bestandteil des Konzeptes und regelt die Rechte und Pflichten der Partner.

Umsetzungsprogramm EnergieSchweiz für Gemeinden setzt die geplanten Aktivitäten im Sinne der Zielerfüllung um und nutzt Synergien über Aktivitäten in weiteren Themen. Ein wichtiges Ziel ist die Motivation von Kantonen, Gemeinden aber auch von Partnern in der Wirtschaft zur Verankerung von Mobilitätsmanagement über geeignete Rahmen-bedingungen.

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Meilensteine für die Umsetzung des Programms 2014 bis 2018 Jahr Meilenstein / Aktivität Zeitraum/-punkt

2014

Lancierung Programm MMU Mobilitätssalon St.Gallen 22.5.2014

Dokumente auf www.mobilitätsmanagement.ch; erster Rundbrief August 2014

Start Bewerbung: Newsletter EnergieSchweiz für Gemeinden Aug./Sept. 2014

Infoveranstaltungen für Gemeinden und weitere interessierte Projektträger 2 x d, je 1 x f/i

Herbst 2014

Anträge / Eingaben von Projektträgern ab 31.8.2014

Programmrundbrief d/f/i November 2014

Nachträgliche Erfüllung und Abrechnung aus Programm 2008–2013 31.12. 2014

Management Tool steht zur Verfügung / Lancierung Ende 2014

2015

Anträge / Eingaben von Projektträgern 28.2.2015

Schulung Management Tool d/f/i März 2015

Programmrundbrief d/f/i März 2015

Infoveranstaltungen für Gemeinden und weitere interessierte Projektträger 2 x d, je 1 x f/i

Mai 2015

ERFA Projektträger und Schulung Management Tool d/f/i August 2015

Anträge / Eingaben von Projektträgern 31.8.2015

Programmrundbrief d/f/i Oktober 2015

2016

Anträge / Eingaben von Projektträgern 28.2.2016

Programmrundbrief d/f/i März 2016

Option: 5. Mobilitätssalon / Fachkongress MM April 2016

Anträge / Eingaben von Projektträgern 31.8.2016

ERFA Projektträger / Schulung Management Tool MMU d/f/i September 2016

Programmrundbrief d/f/i Oktober 2016

2017

Anträge / Eingaben von Projektträgern 28.2.2017

Programmrundbrief d/f/i März 2017

ERFA Projektträger / Schulung Management Tool MMU d/f/i Juni 2017

Eingaben Projektträger (Abrechnung von Modulen f. Unternehmen) 31.8.2017

Programmrundbrief d/f/i November 2017

2018

Programmrundbrief d/f/i Januar 2018

Eingaben Projektträger zum Programmabschluss und letzter Eingabetermin für Beitragsabrechnungen

28.2.2018

Schlussbericht MMU Mai 2018

Option: 6. Mobilitätssalon / Fachkongress MM Juni 2018

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17.5.2014/MTS/GE

v Bundesamt für Energie Ausschuss MMU

EnergieSchweiz für Gemeinden

Begleitgruppe und Programmpartner

Mobilitätsmanagement

» Kantone » Wirtschaftsverbände » UVEK - Ämter

Programmleitung

CH-F CH-I

Projektträger: Gemeindeverbünde

Agglomerationen

Projektträger: Gemeinden

Projektträger: grosse Unternehmensgruppen

Legt ein Konzept und Mehrjahresprogramm vor mit Einbindung der Verbundgemeinden

Projekt auf Basis Mehrjahresprogramm zusammen mit Unter-nehmen in ihrem Gemeindegebiet

CH-weit tätig oder regional mit grossen Einheiten. Legt Konzept und Mehrjahrespro-gramm vor mit Bezeichnung der involvierten

Unternehmen in den Verbundgemeinden

U U U U U U U U U U

Unternehmen in der Gemeinde

U U U U U

Betriebe der Unternehmensgruppe

Organigramm Programm Mobilitätsmanagement in Unternehmen 2014 – 2018