Mittendrin Sommer 2013

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Infoheft zur Waldorfpädagogik in Hagen Projektwoche in der Unterstufe Die Epochen der 3. Klasse Klassenfahrt der 5. Klasse aus Elternsicht Forstpraktikum der 7. Klasse Klassenspiel und Projektwoche der 8. Klasse Tattoo – eine neue Form der Theaterarbeit Gäste aus Russland an der Schule Praktischer Werkunterricht für Eltern Lehrer stellen sich vor Die neue Schulführung der RSS Hagen Das Puppenspiel im Waldorfkindergarten Ein Holzofen für den Kindergarten Haspe Besuch bei der Feuerwehr Verabschiedung der Sonnenkinder Sommerfest in den Kindergärten Lesekreis MITTENDRIN MITTENDRIN Sommer 2013

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Schulzeitung der Rudolf-Steiner-Schule Hagen

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Infoheft zur Waldorfpädagogik in Hagen

Projektwoche in der Unterstufe

Die Epochen der 3. Klasse

Klassenfahrt der 5. Klasse aus Elternsicht

Forstpraktikum der 7. Klasse

Klassenspiel und Projektwoche der 8. Klasse

Tattoo – eine neue Form der Theaterarbeit

Gäste aus Russland an der Schule

Praktischer Werkunterricht für Eltern

Lehrer stellen sich vor

Die neue Schulführung der RSS Hagen

Das Puppenspiel im Waldorfkindergarten

Ein Holzofen für den Kindergarten Haspe

Besuch bei der Feuerwehr

Verabschiedung der Sonnenkinder

Sommerfest in den Kindergärten

Lesekreis

MITTENDRINMITTENDRIN

Sommer 2013

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Herausgeber: Rudolf-Steiner-Schule Hagen e.V. Redaktion der Schulzeitung Mittendrin Enneper Straße 30, 58135 Hagen [email protected] www.midri.de

November 2013 Eurythmieensemble „Mistral“Fr. 15.11. Vormittags „Sven Furchtlos“ Norwegisches Märchen für die Klassen 1-6 20.00 Uhr „Die lachende Maske“ (nach Roman v. Victor Hugo) ab Klasse 7 und Erwachsene.

März 2014 Offizieller Festakt „Zukunft braucht Herkunft“ - 30 Jahre Waldorfschule HagenFr. 14.03. 20.00 Uhr Festvortrag Sa. 15.03. Jubiläumsfeier

Fr. 28.03. Thementag mit Johannes Greiner „Zwischen Mediensucht und Medienflucht - Gedanken zu unserem medialen Konsumverhalten.“ Vormittags: Arbeit mit den Oberstufenschülern 20.00 Uhr Öffentlicher Vortrag

Mai 2014 Konzert mit Quadro NuevoFr. 16.05. 20.00 Uhr

Weitere Termine entnehmen Sie bitte dem wöchentlichen Infobrief.

ImpressumWaldorfkindergärten Hagen e.V.Redaktion der Kindergartenzeitung Triangel Louise-Märcker-Straße 1, 58135 [email protected] www.waldorfkindergarten-hagen.de

V.i.S.d.P.: Udo Wortmann, Wannebachstraße 44, 58119 HagenLayout: Katja Funke, Udo WortmannAuflage: 1.000 Exemplare

Für den Inhalt der Artikel sind die Autoren verantwortlich, sie geben nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktionen wieder.

Termine zum Jubiläum „30 Jahre Rudolf-Steiner-Schule Hagen“

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Termine zum Jubiläum 2Grußwort des Waldorfkindergärten Hagen e.V. 4Grußwort der Rudolf-Steiner-Schule Hagen 5Das Puppenspiel im Waldorfkindergarten 6Mein Lieblingsland ist Europa und China... 7„Unser Sohn kommt in die Schule...“ 8Ein Holzofen für Haspe 10Ausflug zur Schmiede am „Krenzer Hammer“ in Ennepetal 12Sonnenkinder Haspe 14Sonnenkinder Delstern 16Sommerfest in den Kindergärten Haspe und Delstern 17Waldorfpädagogik „aufgeschrieben“ 18Der neue Geschäftsführer der Rudolf-Steiner-Schule Hagen stellt sich vor 22Projektwoche in der Unterstufe 23Die Epochen der 3. Klasse 241 x 1 mal anders 28Wiedereinstieg mit der Heimatkunde 29Klassenfahrt der 5. Klasse aus Elternsicht 30Der Konjunktiv in der 6. Klasse 32Forstpraktikum der 7. Klasse 33Gedankenprotokoll einer Mutter 36Das Klassenspiel der 8. Klasse 38Die Projektwoche der 8. Klasse 40Das Sozialpraktikum in der 11. Klasse 42Die Abiturienten 2013 43Zentrale Prüfungen bestanden 43Infotag der Rudolf-Steiner-Schule Hagen 44Tattoo – Bericht über eine neue Form der Theaterarbeit 46Gäste aus Russland an der Schule 49

„Stark für‘s Leben“, Schule als Entwicklungschance 50

Praktischer Werkunterricht für Eltern 51

Lehrer stellen sich vor 52

Traditionelles Kräuterwissen für die heutige Zeit 54

Der Vertrauenskreis stellt sich vor 55

Die neue Schulführung der RSS Hagen 56

Unsere Schule hat ein neues Beitrags-System 58

Kontaktdaten Waldorfkindergärten Hagen e.V. 62

Kontaktdaten Rudolf-Steiner-Schule Hagen 63

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Liebe Leserinnen und Leser,

unsere Waldorfschule und unsere Waldorfkindergärten haben sich auf den Weg gemacht, auf einen gemeinsa-men Weg! Zusammen erinnert, arbeitet und stärkt man sich an den Wurzeln der Anthroposophie. Es finden ge-meinsame Projekte statt und man nimmt sich gegenseitig wahr - eine Gemeinschaft rückt wieder näher zusammen. Diese ist stark und kann viel bewegen!!

Als „sichtbar gewordenes Bild“ auf diesem Weg sind die Schulzeitschrift „Mittendrin“ und die Zeitschrift der Kin-dergärten „Triangel“ EINS geworden und bilden ab sofort eine gemeinsame Zeitschrift.

Ich finde, das ist ein toller Weg, der zum mitwandern ein-lädt!

Grußwort des Waldorfkindergärten Hagen e.V.Gemeinsam stark

In unserer aktuellen „Triangel-Mittendrin“ gibt es wie im-mer viel Interessantes zu entdecken. Berichte aus unseren Kindergärten, die sowohl das tägliche Kindergartenleben zeigen, als auch Einblicke in unsere Pädagogik gewähren. Und wie immer in unserer Sommerausgabe verabschie-den wir unsere Sonnenkinder. Einige von Ihnen werden als Erstklässler in die Waldorfschule überwechseln und so auch das Band zwischen Kindergärten und Schule ver-stärken.

Viel Spaß beim Lesen und einen wunderschönen Sommer wünschen Doris Muylkens-Germann und das Triangel-Team.

„Heilsam ist nur

wenn im Spiegel der Menschenseele

sich bildet die ganze Gemeinschaft

und in der Gemeinschaft lebet

der Einzelseele Kraft.“

Rudolf Steiner

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Grußwort der Rudolf-Steiner-Schule HagenDie Zeit ist reif für „TriMi“Liebe Leserinnen und Leser der „Mittendrin“,liebe Leserinnen und Leser der „Triangel“!

Sie halten nun ein Exemplar der ersten gemeinsamen Ausgabe der Schulzeitung der Rudolf-Steiner-Schule Ha-gen und der Kindergartenzeitung des Waldorfkindergär-ten Hagen e. V. in der Hand. Warum eine gemeinsame Ausgabe?

Es gibt viele Gründe, eine Schul- oder Kindergartenzei-tung zu machen. Man will möglichst alle Mitglieder der jeweiligen Gemeinschaft über das informieren, was im Schul- oder Kindergartenalltag passiert. Menschen erfah-ren also Dinge aus dem Gemeinschaftsleben, auch dann, wenn sie selbst nicht unmittelbar daran beteiligt waren. Das lässt sie an ihnen indirekt teilhaben. Ein gutes Bei-spiel dafür sind die Berichte von Feiern und Festen oder gemeinsamen Aktionen, wie Sie sie auch in dieser Ausga-be wieder finden werden.

Die Zeitung ist auch ein Forum - hier kann man sich prä-sentieren oder eine Meinung kundtun. Eine schöne Mög-lichkeit sowohl für Schüler als auch für Eltern und Lehrer, sich den anderen mitzuteilen. Das können die Gemein-schaft oder sogar die gesamte Gesellschaft betreffende Anliegen, Ideen, die einem am Herzen liegen oder durch-aus schon einmal persönliche Dinge sein.

In gewisser Weise dokumentieren Zeitungen auch das Le-ben einer Gemeinschaft. Wer hat nicht schon einmal eine alte Ausgabe zur Hand genommen und Erinnerungen auf-gefrischt? Sicher kennt jeder noch einen anderen Grund,

warum es sich lohnt, eine Schulzeitung zu machen. All diesen Gründen gemeinsam ist ein Element der Verbin-dung: Sich mitzuteilen, andere teilhaben zu lassen und miteinander in Kontakt zu bleiben.

Und das muss auch ein Grundanliegen aller an Waldorf-pädagogik in Hagen interessierten Menschen sein. Was liegt also näher, als eine gemeinsame Zeitung der beiden wichtigsten Waldorfeinrichtungen in Hagen? Und doch hat es eine ganze Weile gedauert: Im nächsten Jahr wird unsere Schule 30 Jahre alt, der Kindergartenverein hat dieses Alter schon vor ein paar Jahren erreicht. Vielleicht liegt es an den vereinfachten Möglichkeiten der techni-schen Kommunikation und Datenübermittlung, wer weiß. Vielleicht ist jetzt auch einfach die Zeit reif dafür.

Wir freuen uns, wenn dieses, zunächst als Experiment gedachte, Projekt ein Erfolg wird! Und freuen Sie sich auf viele interessante Texte und schöne Bilder aus dem Schul- und Kindergartenleben. Viele der vom Kindergar-ten verabschiedeten Sonnenkinder sind bald Erstklässler bei uns. Die Schulredaktion freut sich daher besonders darüber, eine schon lang gehegte Idee, die Vorstellung des Schulkollegiums, jetzt verwirklichen zu können. Und voller Stolz berichten wir vom großen Erfolg des klas-senübergreifenden Theaterprojekts „Tattoo“, es gibt Epo-chenberichte, Bilder von Klassenfahrten und, und… Lesen Sie einfach selbst!

Über Feedback freut sich sehr:Ihre Redaktion der „Mittendrin“

An Sinnesoffenbarung hingegeben

Verlor ich Eigenwesens Trieb

Gedankentraum, er schien

Betäubend mir das Selbst zu rauben

Doch weckend nahet schon

Im Sinnenschein mir Weltendenken.

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Das Puppenspiel im WaldorfkindergartenBildekräfte stärken das Seelenleben Im Alltag des Waldorfkindergartens hat das Puppenspiel seinen festen Platz. Erinnern Sie sich noch zurück an die Zeit, als Sie mit Puppen und Kuscheltieren spielten? War es nicht so, dass die Puppen lebendig wurden, lachen, weinen und erzählen konnten? Genau, und das Lebendige, das Lachen, Weinen und Erzählen passierte nicht im Außen in Ihrem Kinderzimmer, sondern es passierte IN Ihnen! Das, was sich im Inneren ab-spielt und das Spiel lebendig macht, nennen wir Bildekräfte.

Im Kindergarten möchten wir es ermöglichen, diese Bildekräf-te zu entfalten, denn sie stärken das Seelenleben unserer Kinder. Leider wird gerade dieses in unserer Gesellschaft und im Alltag gehemmt und blockiert, durch ein Zuviel bzw. zu Frühes erleben an „fertigen Geschichten, Medienkonsum, an zielorientiertem Spiel und Lösungsvorschlägen“. Somit werden die Kinder an Unterhaltung, Ablenkung und an eine Bedürfnisbefriedigung auf Knopfdruck gewöhnt.Nur keine Langeweile! Da jedoch erst aus Langeweile Neues entstehen kann, weil die Langeweile Platz für Neu-es macht, wird gerne vergessen.Ebenso hemmen und verhindern wir durch diese „prakti-schen Babysitter“ eine gesunde Entwicklung des Selbst-wertgefühls und der Frustrationstoleranz. Gesundes Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Vertrauen in die eigenen Kräfte stärken uns im weiteren Leben und helfen vermeintlich einfachen Lösungen (Alkohol, Nikotin, Dro-gen, Konsumsucht…) standzuhalten und somit: Lebens-tüchtig zu sein! Also handelt es sich hier auch um einen

wichtigen Gesichtspunkt im Hinblick auf Suchtpräventi-on.

Die Bildekräfte und die Fantasie unserer Kinder anzuregen ist uns daher ein

großes Anliegen. Daher gestalten wir das Puppenspiel zart und zu-

rückhaltend. Das Innere der Kin-der soll angeregt werden. Wir wollen sie lebendig und kreativ sein lassen. So sind die Kinder von außen betrachtet ruhig und untätig, aber konzentriert bei

der Sache. In ihrem Innern sind sie alle bewegt. In jedem Köpf-

chen entstehen ganz eigene Bilder obwohl sie alle die gleiche Geschichte

sehen und hören.

Am Ende sind die Kinder angenehm erschöpft und voller Anregungen, die ins spätere Spiel gerne mit einbezogen werden. Das wird erst möglich, weil wir auf starre Vor-gaben verzichten - keine Pauken und Trompeten, keine Lichtorgeln, kein Geschrei. Die Figuren sind zurückhal-tend gestaltet, die Gesichter lassen frei, einen lachen oder weinen „zu sehen“: Durch zar-te Seidentücher entsteht ein Märchenschleier, eine grüne Wiese, eine See… Die Stimme der Erzieherin ist recht gleich bleibend und dramatisiert nicht. Alles ist wie es ist, und so wie es ist, ist es gut. So schaffen wir ein Urvertrauen in die Welt und letztlich in uns selbst.

Ich freue mich immer wieder aufs Neue, die Märchen-stunde einzuläuten. Als Erzählende und auch als „der Kollegin Lauschende“: Viele weitere Märchen und Pup-penspiele werdend die Augen der kleinen und großen Zu-hörerInnen leuchten lassen!

Lydia Lückermann(Erzieherin in Waldorfkinder-garten Delstern und Puppen-spielerin aus Leidenschaft)

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Mein Lieblingsland ist Europa und China... aber da war ich noch nicht!Von der Bedeutung der Muttersprache Auch in unserem Kindergarten gibt es etliche Kinder, für die Deutsch die Zweitsprache ist. Beim Aufnahme-gespräch ermutigen wir die Eltern, die Familiensprache konsequent zu pflegen. Das Vorlesen in der Erstsprache, zumindest von Gute-Nacht-Geschichten, sollte ein fes-tes Ritual sein. Wir wissen, dass es im häuslichen Alltag gar nicht leicht ist, immer bei der Muttersprache zu blei-ben, weil besonders die größeren Kinder ihre Eltern auf deutsch ansprechen und es von den Erwachsenen viel Aufmerksamkeit und Disziplin erfordert, immer in der Muttersprache zu antworten. Viele Eltern streben auch gar keine Förderung der Muttersprache an und bemühen sich, auch zu Hause weitgehend miteinander deutsch zureden. Während Eltern in früheren Zeiten aus Unkennt-nis auch so beraten wurden, weil die Anpassung an die Umgebung an oberster Stelle stand, sehen Fachleute das heute anders.

Trotz des guten Willens fließen muttersprachliche Anteile in die Zweitsprache und es gibt für das Kind zu wenig trennende Merkmale zwischen Mutter- und Umgebungs-sprache.

Zitat: „Lediglich für Eltern, die von Geburt an zweisprachig aufgewachsen sind, besteht uneingeschränkt die Wahl zwischen den Sprachen.“ 1

Es ist häufig schwierig, Eltern davon zu überzeugen, dass es für ihr Kind besser wäre,wenn beide Elternteile mit dem Kind die Muttersprache sprächen. Hat nämlich das Kind erst eine Mischsprache entwickelt, kann auch ein guter Sprachinput seine Wirkung nichtentfalten, weil an-dere Erwerbsmechanismen wirken. Der Grammatikerwerb der neuen Sprache baut auf den muttersprachlichen Er-fahrungen auf. Wird die Entwicklung der Muttersprache vor dem vollendeten dritten Lebensjahr abgebrochen, ge-hen alle sprachlichen Kenntnisse, die das Kind bis dahin erworben hat, verloren und der Zweitspracherwerb wird sehr mühsam.

Zitat: „Eine Untersuchung von Isabell Wartenburger (2004) zeigte einen Unterschied zwischen einem frühen Zweispracherwerb, der bis zum 6. Lebensjahr erfolgte und dem späteren Zweispracherwerb ab dem 7. Lebensjahr.

Der frühe Zweisprachige unterscheidet sich in der kortika-len Repräsentation der zweiten Sprache nicht von einem Muttersprachler. Der späte Zweisprachlerner benötigt un-abhängig von seiner sprachlichen Kompetenz in der zwei-ten Sprache eine zusätzliche neuronale Aktivierung um die gleiche Leistung zu erzielen. Diese Aktivierung wird nurfür die grammatikalischen Leistungen, nicht für den se-mantischen Abruf benötigt. Daraus ergibt sich, dass es für den Grammatikerwerb eine kritische sensible Phase gibt, die zwischen dem 1. und 7. Lebensjahr liegt. Nur in dieser Phase des Spracherwerbs erfolgt ein komplettes Äquiva-lent eines Mutterspracherwerbs. Der Zweisprachige kann nicht von einem Muttersprachler unterschieden werden.“2

Unser Hauptanliegen ist es, Eltern und Kindern deutlich zu machen, dass wir ihre Muttersprache als etwas ganz Besonderes und etwas sehr Wertvolles schätzen. Mehr-sprachigkeit ist ein hohes Gut, wir bewundern (und be-neiden) die Leichtigkeit, mit der unsere großen Vorschul-kinder von der Umgebungssprache in die Muttersprache hin und her switchen....

Der erste Tag im Kindergarten gibt häufig den Ausschlag, ob sich das Kind wohlfühlt und zur Gruppe und den neu-en Erzieherinnen schnell Vertrauen fasst. Es wird in den ersten Tagen von einem Elternteil begleitet und bekommt so die emotionale Sicherheit und Hilfe bei der Orientie-rung in der neuen Umgebung, die ganz besonders dasje-nige Kind braucht, das der deutschen Sprache noch nicht mächtig ist. Idealer Weise hat das Kind schon längere Zeit mit der Mutter eine Spielgruppe in unserem Kindergar-ten besucht, dann sind ihm die Räume, der Ablauf des Geschehens, manche Lieder und Verse, das Essen, das ein oder andere Kind, vielleicht sogar die Kindergärtne-rin schon bekannt und es bleibt ohne größere Probleme nach ein, zwei Wochen auch allein, ohne Eltern bei uns, es ist in der Gruppe angekommen. Selbstverständlich ist die Begleitung der Eltern unsererseits nach den ersten Tagen der Eingewöhnungszeit nicht vorbei. Es gibt Reflexions-gespräche, wenn es nötig ist zweisprachig; die Empathie drückt sich aber auch darin aus, dass vor Elternabenden, Festen und Aktionen liebevoll mit zusätzlichen Informati-onen an diese Familien gedacht wird.

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Zur Zeit sind in unserer Gruppe fünf Kinder, deren Mutter-sprache russisch ist, bei einem Kind wird zu Hause türkisch gesprochen und ein Kind ist ganz stolz auf die italienische Nonna und singt gern mal italienisch. Geschwisterkinder wachsen unproblematisch in die Gruppe hinein, die gro-ßen Kinder nehmen sich gern der jüngeren an und dol-metschen, wenn wir darum bitten. Die vielen Verse und Lieder, die den Kindergartenmorgen begleiten, kommen den Deutschlernern entgegen, Singen und Reimen macht Freude, schwieriger ist das Zuhören bei längeren Texten. Zu viele fremde Worte rauschen wie Musik als Endlos-schleife an den Kleinen vorbei. So bieten wir viele Ge-schichten als einfache Handpuppenspiele an, geben den Eltern die Texte mit zum Vorlesen, lassen die Vorschulkin-der die Puppen führen. Tiere, Zwerge und Könige gibt es auch als Fingerpuppen, die besonders bei den Jüngsten beliebt sind. Im Lauf des Jahres kommen auch Märchen vor, die sprachlich und inhaltlich komplexer sind. Das wird den Kleinen dann mal „zugemutet“.

Nach Ostern nehmen wir einmal wöchentlich in der Mär-chenzeit eine Binnendifferenzierung vor und lesen allein den Vorschulkindern ein längeres Grimmsmärchen vor.Das Beste aber sind die Tischgespräche. Was da aufs Tapet kommt, wenn 25 Kinder vom Schwimmbad erzählen oder vom Besuch der Großeltern, von der ungeheuren Stärke des Cousins, dem drolligen Geschwisterchen oder eben von Urlaubsreisen, echten oder erfundenen.Es ist schon zweimal vorgekommen, dass eine ehemalige Waldorfschülerin als Praktikantin bei uns ein russisches Geburtstagsständchen gebracht hat- da gab es aber gro-

ße Augen! So eine Überraschung! Wirklich beglückend ist auch für uns, wenn sich Kinder, die erst seit wenigen Monaten deutsch sprechen, auf einmal ins Gespräch ein-schalten und etwas loswerden wollen. Wenn größere Kin-der, die sehr einfach sprechen, ihren ersten Nebensatz bil-den oder wenn aus tiefstem Herzen ausgesprochen wird, wie wohl und behaglich es einem ist: Mein Lieblingsland ist Europa!

Im Jahr 2000 hat Michael Friedmann als Stellvertretender Vorsitzender des Zentralrates der Juden gesagt:„Ich hoffe, dass jeder Mensch in sich multikulturell ist- also von ganz unterschiedlichen Impulsenlebt. Der Traum des freien Menschen ist Vielfalt, nicht Ein-falt.“

Ich will den Sechsjährigen, der sich in drei Jahren die deutsche Sprache erworben hat, so verstehen, dass er sich als Weltbürger fühlt, wenn er Europa als sein Lieblings-land bezeichnet.Ich erhoffe mir von ihm und seinen Freunden das Arbeiten und Mühen an einem friedlichen Europa, das möglichst vielen Bewohnern „Lieblingsland“ wird.

Evamarie Engelen(Kindergärtnerin im Waldorf-kindergarten Haspe)

1 aus: Claudia Jenny,Sprachauffälligkeiten bei zweisprachigen Kindern, www.verlag-hanshuber.com2 a.a.O.

„Unser Sohn kommt in die Schule...“ …wie schön - ein neuer Lebensabschnitt beginnt und wir haben auch schon einen Tornister gekauft, ein Stif-temäppchen genäht, der erste Wackelzahn ist da! Aber, anders als bei seinen Schwestern vorher, ist dieser Ge-danke mit Wehmut verbunden. Denn er ist unser jüngstes Kind und das heißt: Unsere Zeit hier im Kindergarten geht zu Ende. Und das ist schon ein seltsames Gefühl - die-se Gemeinschaft, der ich mich jahrelang sehr verbunden gefühlt habe, zu verlassen, nicht mehr jeden Morgen die vertrauten Räume zu betreten, den typischen Kindergar-tengeruch zu riechen…

Unsere Kinder haben hier eine gute Zeit gehabt! Sie wer-den diese schönen und stärkenden Erfahrungen immer in sich tragen, da bin ich ganz sicher. Unsere Mädchen pla-nen schon, einmal zum Praktikum wieder in den Kinder-garten zu kommen…

Uns Erwachsenen fällt das Abschied nehmen schwerer. Hier bin ich vielen Menschen begegnet, die mich angeregt haben. Privat und durch die Schule bleibt man weiter ver-bunden und doch ist es nicht Dasselbe. Neben meiner Zeit als Mutter liegen auch bald sechs Jahre Vorstandsarbeit hinter mir. In dieser Zeit haben wir einen Aufsitzrasen-mäher angeschafft, eine Begrüßungsmappe eingeführt,

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nen in Haspe und die Kolleginnen in Delstern, allen voran Birgit. Danke an Frau Nieder mit ihrer unerschütterlichen und zuverlässigen Art. Frau Weber mit ihrer immer gu-ten Laune nicht zu vergessen! Und natürlich meinen lie-ben Vorstandskollegen Nina, Henning, Christoph, Andrea, Jörg, Michael, Nicole, Holger, und Sebastian sowie all den anderen Eltern, die sich hier einbringen, um die Kinder-gartenarbeit zu unterstützen – danke.

Während der Anfänge unserer Planungen zur Website fand ich auf einer anderen Kindergartenwebsite einen Spruch von William Martin aus „Das Tao te King für El-tern“. Mit diesem möchte ich schließen und denke, dass die anderen Sonnen kindereltern (wie meine liebe Freun-din Sabine, die mein „Schicksal“ teilt!), sich den beiden letzten Zeilen anschließen werden:

„Wenn die Sinne Deiner Kinder ununterbrochen stimuliert werden stumpfen sie ab.Sie sehen so viel, dass sie blind werden.Sie hören so viel, dass sie taub werden.Sie schmecken so viel, dass sie für immer unzufrieden wer-den.Sie lernen das nicht kennen,was wirkliche Zufriedenheit schenkt.Es ist schwierig, einen Ort der Stille zu schaffen,an dem die Kinder zu ihrer Seele finden können.“

Dieser Kindergarten ist so ein Ort.Darum waren unsere Kinder hier.

Auf Wiedersehen! Karla Klose

gemeinsam den Übergang vom GTK zum KiBiz gemeistert, je einen Anbau und die Einführung der u3-Betreuung in Haspe und Delstern geschafft, eine Plakataktion durchge-führt, und nicht zuletzt die jahrelange Arbeit an unserer Website zu einem erfolgreichen Ende geführt. Und na-türlich noch viele andere große und kleine Projekte ge-schafft, schwierige und schöne Situationen erlebt – alles aufzählen kann man gar nicht. Acht Ausgaben „Triangel“ habe ich betreut und freue mich jetzt, dass es eine ge-meinsame Ausgabe mit der „Mittendrin“ gibt.

Wie viele Feste und Aktivitäten haben uns alle hier fest miteinander verbunden! Ob Hausmeistertag oder Advent-gärtlein, Sommerfest, Erntespaziergang oder Elternabend: Für unsere Kinder haben wir gemeinschaftlich am gro-ßen Zuhause „Kindergarten“ mitgewirkt. Fast acht Jahre durfte ich regelmäßig beim Puppenspiel mitmachen. Der Prinz von Dornröschen ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen! Ach, und der Löwe von den „Zwölf Jägern“ natürlich auch. Eine tolle Erfahrung, vor allem, wenn man die großen Augen der Kinder sieht und die ehrfurchtsvolle Andacht, wenn die Kerzen angezündet werden.

Was könnte man hier alles noch erzählen - doch das würde diese Ausgabe dann vermutlich sprengen. Daher möchte ich zum Wichtigsten kommen: Meinem Dank an die Menschen, die dafür sorgen, dass dieser Kindergarten ein Platz ist, wo Kinder Kinder sein dürfen:

Liebe Monika, Doris, Anna-Maria, Katja, Steffi, Kathrin, Joy, Daniel - Ihr Rosen-KindergärtnerInnen, die Ihr mei-nen Kindern immer verlässliche Bezugspersonen wart, jeder auf seine besondere Art und Weise. Von denen ich als Mutter so viel lernen konnte und die ich immer alles fragen konnte. Vor allem von Dir, Monika, der Dir der Kin-dergarten so am Herzen liegt, konnte ich viel mitnehmen. DANKE!

Auch allen anderen, die diesen Kin-dergarten zu dem machen, was er ist und die mir für meine Ideen immer ein offenes Ohr liehen oder mir einen Rat gaben, danke ich sehr. Evamarie, mit der ich diskutieren konnte, Irmgard, die mit mir zusammen die „Triangel“ betreute, Barbara Lützenbürger, die zusammen mit mir Geburtstag feiert und Christine, mit der ich durch un-sere Kinder weiter verbunden bleibe und natürlich alle anderen Kollegin-

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Am Anfang Stand der Wunsch der Erzieherinnen: Wäre es nicht schön, für die Kinder Brot in einem Holzofen zu ba-cken? Die Kinder erleben zu lassen, wie dieses essentielle Lebensmittel entsteht - die Kinder den unvergleichlichen Duft frisch gebackenen Brotes genießen zu lassen? Ja, es wäre sicherlich eine Bereicherung...Von der Idee zum vollendeten Projekt allerdings ist es ein langer Weg, wie wir gemeinsam lernen...

Der Anfang ist einfach. Ausheben der Erde für die Boden-platte - Schaufeln ist nicht schwer, der Aushub wird ver-teilt, viele Hände, viele Schubkarren, kleine und große.... Die Kinder machen es ihren Papis nach, es entsteht wuse-liger Schubkarrenverkehr. Ich lerne Thomas, den Vater von Michel, kennen, der mir viel darüber erzählt, wie er mit Kindern in Hagen das Handballspielen trainiert.Danach: Eisenmatten, und Beton, viel Beton...... Ich lerne dabei Siggi kennen, der uns eine große Stütze ist, gelas-sen, gemessen, mit der beginnenden Weisheit des Alters gesegnet. Eine stabile Bodenplatte - das ist es, was wir erreichen. Das war, man mag es kaum glauben, im Herbst 2011. Der einbrechende Winter legt die Baustelle lahm.

In 2012 beginnen wir den Sockel zu mauern. Mit Klinkern, zwei nebeneinander, im Versatz - immer auf die Verzah-nung achten! Es ist eine Herausforderung - zu Beginn manchmal zum verzweifeln... Warum mit diesen kleinen Klinkern, frage ich mich, warum nicht ein solider 24er Schalungsstein, Armierung, Beton, fertig? Solche Ge-danken begleiten mich, während ich versuche, mit Hilfe meiner Wasserwaage die traditionell gemauerten Wände im Lot zu halten. Weil wir uns an unsere Bauanleitung halten - eine mittlerweile bereits etwas zerfledderte lose Blattsammlung - ausgedruckt aus dem Internet...... Ich lerne beim mauern Matthias näher kennen, den Vater von Benjamin und Marlene - erfahre viel darüber, wie heute

Ein Holzofen für HaspeEin Vater berichtet von den Höhen und Tiefen beim Bau

mittels aufwendiger, komplexer Software Werkzeuge für die Kaltumformung von Blechen für die Automobilindu-strie konstruiert werden. Konkave und konvexe Flächen, Sicken, Sichtkanten - bis aus einem platten Blech vom Coil eine dreidimensionale Form wird, ist eine Menge Ingenieurskunst gefordert... Der Kaufmann staunt.

Wir haben die Sockelhöhe erreicht, bauen die Scha-lung für die Platte des Brennraums - solide 12,5 Zentimeter stark. Jetzt nur noch die Armierung rein, Beton, viel Beton - und fer-tig. Ich lerne Björn kennen, den Vater von Nils, der sei-ne familiären Beziehungen spielen lässt, um Eisen für die Armierung zu besorgen. Aber: die ungefüllte Scha-lung überwintert unter ei-ner grünen Abdeckplane.

2013 - die Schalung hat den Winter gut überstan-den. Die Armierung - eine durchaus solide 12er Eisen-matte, die unserer Platte die Stabilität einer Autobahn-brücke verleiht - wird zugeschnitten, fachmännisch ge-rändelt - und dann: Estrichbeton, Sack für Sack, fließt in die Schalung. Am Ende ist die Speisswanne durchlöchert vom Rührwerkzeug des Colloidmischers... Aber die Brenn-raumplatte ist fertig - sauber plan, perfekt.

Jetzt wird es spannend - der Bau des Brennraumgewölbes steht an. Feuerfeste Schamottesteine für den Brennraum, eine Ofentür, Promatplatten für die Isolierung des Brenn-raums gegen die Betonplatte und temperaturbeständiger Mörtel müssen her. Die Baumarktbeschaffung hat hier ein Ende.... Ich brüte über den zefledderten Blättern un-serer Bauanleitung, rechne, kalkuliere - und sende meine Stückliste zum Ofenbauer in Erwartung eines Angebots. Meine Vorfreude ist groß - ein Gewölbe zu mauern ist eine spannende Herausforderung!

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Meine Ernüchterung ist ebenfalls groß. Das Angebot übersteigt das vorhandene Budget bei weitem. So geht‘s also nicht, wird uns klar. Jörg aus dem Vorstand macht mir freundlich, aber bestimmt klar, dass der Haushalts-plan des Kindergartens kein Ofenbaubudget beinhaltet. Investitionen in dringende Instandhaltungsarbeiten ge-hen vor - klare Sache.

Baustopp. Alternative Be-schaffungs- und Finanzie-rungsstrategien sind ge-fragt. Der Ehrgeiz wächst - schließlich soll der Ofen nicht als Elbphilharmonie des Waldorfkindergartens Hagen-Haspe enden... Der Zeitplan aber, den Ofen zum Sommerfest in Betrieb zu nehmen, ist hinfällig. Der Flughafen Berlin-Bran-denburg lässt grüßen.

Nina und Lotte starten eine Spendenkampagne - Kar-la entwirft ein Plakat, das für Spenden für das Ofen-projekt wirbt. Mit frischge-backenem Brot werden die Eltern, die ihre Kinder ab-holen, auf das Ofenbaupro-jekt aufmerksam gemacht und um einen Beitrag ge-beten. Und: nach und nach

gehen die ersten Spenden ein - kleine und große - es ist ermutigend, ja, begeisternd. Allen, die mit ihren Spenden zur Vollendung des Ofenbauprojekts beigetragen haben, gilt mein aufrichtiger Dank. Und denen, die das noch tun werden, danke ich an dieser Stelle bereits im Voraus.....

Spenden sind das eine - Sparen ist das andere. Der Gewinn liegt bekanntlich im Einkauf, weiß ich als Kaufmann. Ich lerne Volker kennen, den Vater von Lieselotte und Johan-na, der als Handwerker über gute Beziehungen verfügt und zusagt, sich um die Be-schaffung von Schamotte-steinen zu kümmern. Das ist die größte Budgetpositi-on in unserem Projekt... Ich bin begeistert, als Volker

mir berichtet, dass er einen Lieferanten gefunden hat, der bereit ist, den Kindergarten großzügig zu unterstützen. Matthias googelt sich durch die Weiten des Internets - wir verabschieden uns vom Grundsatz des „buy local“ - die Ofentüre kommt kostengünstig aus Polen.

Die Herausforde-rung, das Ofenge-wölbe zu mauern, rückt näher - die Voraussetzungen sind geschaffen. Ich lerne Jan, Va-ter von David und Noah, kennen. Ein handwerklich er-fahrener Vater, der aufgrund seines Wissens die Her-ausforderung Gewölbebau erfreulicherweise sehr viel ge-lassener sieht als ich. Brennraumgröße im Verhältnis zum Lufteinlass, Dimensionierung der Züge, Auslegung der Schornsteinlänge? Während ich nur auf den zerfledder-ten Bauplan verweisen kann, wird Jan die Sache gründlich angehen - ich erfahre, das sich das alles mittels entspre-chender Berechnungsformeln eindeutig determinieren lässt. Der Ingenieur rechnet - der Kaufmann staunt.

Jan und Matthias fachsimpeln, wie die Werkzeuge kon-struiert werden müssen, damit aus einem simplen Nass-schneidetisch eine Gehrungssäge für Schamottesteine wird, die präzise Keilsteine für das Gewölbe zu schneiden in der Lage ist – „dem Ingenieur ist nichts zu schwör....“ Ich ahne, dass die Spaltmaße des Gewölbes den Ansprüchen von Ferdinand Piech genügen werden. Meine Vorfreude wächst. Ich freue mich auf die Vollendung des Projekts.

Neuer Zeitplan: Der Ofen muss fertig sein, bevor Claus im September in die Schule kommt. Und duftende Brote lie-fern, bevor das erste Flugzeug auf dem Flughafen Berlin-Brandenburg startet, bevor das erste Mal das Orchester in der Elbphilharmonie ertönt...

Daniel J. Berger, Vater von Carl und Claus

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Ausflug zur Schmiede am „Krenzer Hammer“ in EnnepetalAm 06.05.2013 besuchten fünf Sonnenkinder des Wal-dorfkindergarten Hagen-Haspe die Schmiede „Krenzer Hammer“ in Ennepetal.Im Rahmen eines Projektes zum Element Feuer, indem die Kinder bereits selbst Feuer gemacht und aus dem ver-brennenden Holz Holzkohle hergestellt haben, oder auch Ringe oder Kronen selbst ge-schmiedet haben, stand der Abschluss des Projektes an.Der kleine Ausflug begann gut gestärkt am Kindergar-ten, wo gemeinsam mit dem angehenden Erzieher Daniel Hollander und einer Kinder-gartenmutter die Kinder Rich-tung Ennepetal losfuhren.An der Schmiede angekom-men, wurde zunächst der gro-ße Hammerteich bewundert, indem sogar Fische leben, welche die Kinder sogleich entdeckten. Spannend war auch, dass sich bei schönstem Sonnenschein das Schmie-degebäude im Teich wieder spiegelte, wir Erwachsenen staunten schon hier das erste Mal, was den Kindern alles auffiel! Auf dem Weg dann in die Schmiede erklärte Frau Krenzer den Kindern, dass dieses Schmiedewerk schon sehr alt sei. Ihr Mann selbst fertige hier noch nach alter Handwerkstradition verschiedene Werkzeuge an.Dann wurde es ernst! Die eigentliche Schmiede mit ihren Hämmern, den so genannten Fallhämmern, wurde auf-gesucht. Hier erlebten die Kinder die Kraft der Hämmer, angetrieben durch verschiedene Zahnriemenverbindun-gen unter der Decke der Werkstatt herlaufend und somit als Antrieb gut bis zum Hammer verfolgbar für die Kinder und natürlich auch für uns Erwachsene. Eine imposante und beeindruckende Maschinerie!Nun hatten die Kinder die Möglichkeit einen der Schmie-dehämmer mit Hilfe von Frau Krenzer zu bedienen. Na-türlich mussten zuvor ein Schutzkittel und Handschuhe angezogen werden. Die dann eigentliche Schmiedearbeit bestand darin, mit viel Geschick die zuvor glühend ge-machten Eisenstangen so unter dem niederschlagendem Hammer zu drehen und zu werden, dass zum Schluss ein Fälleisen, ein Brecheisen, ein Pfahleisen und, und, und dabei heraus kam. Zum Glück verstand Frau Krenzer viel von dieser Arbeit, sodass jedes Kind am Ende des Ausflugs ein selbst geschmiedetes Stangen-Werkzeug mitnehmen

durfte. Das schaffen eben nur Sonnenkinder!Staunend durchquerten die Kinder dann noch ein kleines Lager mit bereits fertigen Schmiedewerkzeugen. So viele verschiedene Hämmer für die unterschiedlichsten Tätig-keiten hatte sich wohl niemand zuvor vorstellen können. Gartengeräte wie Schüppen, Spaten und Ähnliches, Äxte

und manch schon vergesse-nes Handwerkszeug wurden bestaunt. Dabei konnten die Kinder auch ganz praktisch die Wirkung einer langen Stange als Hebelkraftver-stärker erleben, die zwei er-wachsenen Begleiter waren ja doch nicht so schwer wie gedacht…Nun kam der letzte Teil eines unvergesslichen Vormitta-

ges. Zwei dem Heimatverein „Krenzer Hammer“ zur Sei-te stehenden Azubis der AVU in Gevelsberg fertigten mit jedem Kind einzeln einen wunderschön geschmiedeten Garderobenhaken aus Eisen an. Jedes sicherlich ein Uni-kat – eben handgemacht! Doch die anderen Kinder waren in der Zwischenzeit nicht tatenlos. Frau Krenzer und die Kinder schleppten Tische, kleine Ambosse, Kupferplatten, Dengelhämmer und andere Gerätschaften in den schönen Schmiedegarten und los ging es. jedes Kind konnte nach seinen Möglichkeiten eine Form wie z. B. einen Fisch oder ein Herz auf die Kupferplatte aufbringen und diese dann mit Hilfe des Dengelhammers herausarbeiten. Wem diese Arbeit zu schwer wurde, der durfte sich dann gerne an der direkt vorbei fließenden Ennepe auf der Schaukel oder mit Steinen in das Wasser werfen erholen.Nach eineinhalb Stunden hatten die Sonnenkinder dann viel erfahren und selber herstellen können, sodass sie vol-ler Stolz zurück in den Kindergarten kamen und gleich den anderen Kindern und Erzieherinnen von dem Ausflug berichteten und auch ihre verschiedenen Werke präsen-tierten.Es war ein rundum gelungener Abschluss des Feuer-Pro-jektes, indem die 5 Kinder viel über dieses traditionelle Handwerk erfahren durften.

Daniel Hollander und Sabine Gleim

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Besuch bei der Feuerwehr Es ist DAS Ereignis für unsere Sonnenkinder, der Besuch bei der Feuerwehr. So auch wieder in diesem Jahr, als die Kinder des Waldorfkindergartens in Haspe die Feuerwa-che in Gevelsberg in der Körnerstrasse besuchen durften. Am Montag, den 17. Juni kamen die Sonnenkinder der Gänseblümchengruppe und die Pusteblumengruppe ge-meinsam mit den Kindergärtnerinnen Evamarie Engelen und Barbara Lützenbürger sowie Praktikantin Anna Ro-senkranz in die Feuerwache. Einen Tag später machten sich die Löwenzahngruppe und die Rosengruppe mit den Kindergärtnerinnen Sabine Nölle und Joy Smith und einer Kindergartenmutter auf den Weg. Bei strahlendem Son-nenschein konnten wir dann viel von der Arbeit der Feuer-wehrleute sehen - und auch ganz praktisch ausprobieren.

Dass die Feuerwehr nicht nur Feuer löscht, sondern auch Keller auspumpt, Wege frei räumt und Sand auf Ölspuren streut, erzählten uns die Feuerwehrmänner und frauen gleich zu Beginn. Dass auch manchmal mutlose Kätz-chen aus Bäumen geholt werden müssen, wussten unsere schlauen Sonnenkinder natürlich auch schon… Ein ganz wichtiger Teil der Feuerwehrarbeit ist der Rettungsdienst und so hatten wir dieses Mal die Gelegenheit, einen Ret-tungswagen ganz genau von innen anzuschauen. Ein paar ganz mutige Kinder konnten einmal ausprobieren, wie es auf der Krankentrage so ist. Selbstverständlich durften sich alle die Feuerwehrausrüstung anschauen und wie je-des Jahr mit der kleinen Handpumpe selbst pumpen und spritzen. Und als Abschluss gab es die Fahrt mit dem Lei-terwagen hoch hinaus!Liebe Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen: Vielen Dank dafür, dass Ihr uns Eure Zeit schenkt und uns einen so schönen und interessanten Einblick in Eure schwierige Arbeit gewährt!

Die Fotostrecke zeigt, was wir alles erlebt haben!

Karla Klose

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Sonnenkinder Haspe

Liebe Sonnenkinder!Bald geht Eure Kindergartenzeit zu Ende und auf euch wartet das große Abenteuer „Schule“! Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Großwerden.Wir wünschen euch erst einmal eine schöne Ferienzeit und einen tollen Einschulungstag und dann:

Gänseblümchengruppe

v .r. n. l.:Hintere Reihe:

Noëmi W., Milla B., Fiona K.,

Rosalie C., Sophia K.

Vordere Reihe: Stefan W.,

Nils St., Steven W.,

Kevin L.

Löwenzahngruppe

v .r. n. l.:Hintere Reihe:

Henry G,. Max R.

Vordere Reihe: Claus B., Luca S.,

Paulina P., Maximilian K.

Ganz viel Spaß beim Lernen all der neuen Dinge, die da auf euch zukommen.Das wünschen euch ganz herzlich:

Eure Erzieherinnen und Erzieher und alle Eure Kindergartenfreunde!

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Pusteblumengruppe

v .l. n. r.:Ilija D., Lina S., Zeynep A., Jolie P.

Rosengruppe

hintere Reihe: Janne T., Noemi V., Julian K.

vordere Reihe: Lasse D., Michel G.

„Was eine Kinderseeleaus jedem Blick verspricht!So reich ist doch an Hoffnungein ganzer Frühling nicht.“

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

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Sonnenkinder DelsternVogelgruppe

Mäusegruppe

von unten nach oben und links nach rechts:

Leonie S., Fiona S., Henry V.,

Lewi B., Linus L., Paula B.,

Florentine R., Sedyn D., Julius K.,

Ayleen S., Loana R., Annika R.

v. l. n. r.:

Mina T., Jeremy G.,

Thea W., Leah P., Lea M.

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Sommerfest in den Kindergärten Haspe und DelsternBei strahlendem Sonnenschein (wenn es auch etwas win-dig war), konnten am Samstag, den 22. Juni die Kinder-gartenkinder mit ihren Eltern, Geschwistern, Großeltern, Kindergärtnerinnen und allen Freunden ein wunderschö-nes Fest genießen! Hier ein paar Impressionen…

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Nachdem wir in den letzten Ausgaben unser pädagogi-sches Konzept dargestellt haben, folgen nun Auszüge aus dem Teil, den wir „Struktur der täglichen Arbeit“ genannt haben. Hier geht es um Elemente der täglichen Arbeit im Kindergarten und die damit verbundenen pädagogischen Aspekte.

aus „Teil 3: Struktur der täglichen Arbeit1. FreispielFür die erste Freispielphase im Gruppenraum bieten wir den Kindern viele verschiedenartige Spielbereiche an, um ihren jeweiligen Grund bedürfnissen und Spielinteressen entgegen zu kommen:• eine Bauecke mit Brettern und Ständern, Tüchern,

verschieden großen Holzklötzen und einfachen Spiel-figuren,

• eine Puppenecke mit Puppen und einigem Zubehör wie Bettchen, Kleidchen, Kinderofen, Kochgeschirr u. a.,

• eine Kuschelecke,• eine Werkbank mit einfachem, funktionstüchtigem

Werkzeug wie Sägen, Feilen, Raspeln, Hämmer und Nägeln, sowie Holzresten,

• eine große Spielfläche für größere Spiel- und Bau-vorhaben, unter anderem für gemeinsame Kreisspiele (Morgenreigen),

• einen großen Tisch zum Malen, Basteln, Handarbei-ten (auch für das gemeinsame Frühstück), unter dem während des Freispiels vieles erfunden und gespielt werden kann.

Selbstverständlich bedarf es für die Anregung der Phan-tasie vielseitig einzusetzendes Spielmaterial aus unter-schiedlichsten Materialien:• Spielständer und Bretter; aus Ihnen lassen sich z. B.

kindshohe Brücken, Tore, Betten, Ställe, Lastwagen, Schiffe, Kaufläden, Puppentheater und vieles mehr aufbauen,

• große und kleine bunte Tücher aus denen Buden, Verkleidung, Verbände, Zudecken, Sättel oder Spiel-landschaften gelegt, gefaltet, gewickelt werden kön-nen,

• kleine bis mittelgroße Klötzchen, Kastanien, Mu-scheln, Korken; hiermit werden nicht nur Türmchen gebaut oder Straßen gelegt, sie werden auch liebend gern zu Schätzen, Feuerholz, Einkaufsgütern, Handys,

Waldorfpädagogik „aufgeschrieben“ - Aus der Konzeption des Waldorfkindergärten Hagen e.V.

Bauschutt, Fischbeute u. v. m. umfunktioniert oder es werden aus ihnen unter schiedlichste Gerichte „ge-kocht“.

In der Freispielzeit bringt das Kind seine gesamte Kraft zur Wirksamkeit. Damit es nicht in eine Überforderung seines vorhandenen Kraftpotenzials gerät, ist das Freispiel zeitbegrenzt. Die vorhandene Kraft wird für positives, ide-enreiches Spiel sinnvoll genutzt.Auch die Erzieherinnen und Erzieher tragen indirekt zum Gelingen eines phantasievollen Freispiels bei. Vorrangig dienen sie den Kindern natürlich als schützender Beob-achter. Gleichzeitig unterstützen sie die Kinder als Vor-bilder und beschäftigen sich ihrerseits mit sinnvoll anre-genden Tätig keiten und sind dabei immer um eine eigene wohlwollende Grund stimmung bemüht. Da die Tätigkei-ten weitgehend durchschaubar sind (wie z. B. Raumrei-nigung, Blumengießen, Backen, Kochen, Nähen, Stricken, Filzen, Flicken, Spielzeugherstellung oder –reparaturen), regen sie die Kinder zu ideenreicher Eigentätigkeit an. Es ist bemerkenswert, wie die liebevolle Zuwendung der Er-zieherinnen und Erzieher an eine praktische Tätigkeit an-regend und harmonisierend auf das ganze Spiel geschehen in der Gruppe zurückwirkt.Wichtige Kompetenzen, wie Eigeninitiative, Selbstbe-hauptung, Sozial fähig keit und Sprachfähigkeit, werden im Freispiel spielend erübt, mannig faltige Sinnes erfahrungen gemacht und ein realistisches Anspruchsniveau ausgebil-det.

2. MorgenkreisZum Morgenkreis sammelt die Erzieherin bzw. der Erzie-her die Kinder mit einem Lied um sich. Dann werden der Jahres- oder Festeszeit ent sprechende rhythmische Rei-me, Sing- und Klangspiele in bewegte Formen gebracht. Beim so genannten Reigen sind alle Kinder und Erwach-senen der Gruppe aktiv beteiligt. Der Morgenkreis wird über drei bis vier Wochen immer in die gleichen Gesten, Gebärden und Bewegungen umgesetzt.

Ein wichtiger Bestandteil des Morgenkreises ist die Bewe-gung. Während die Erzieherin singt oder spricht, versucht sie, das Wesentliche z. B. eines Tieres oder einer Hand-werkertätigkeit in lebendige Gesten umzuwandeln Die in Form gebrachte wahre Geste teilt dem Kind etwas vom Wesen der Erde und ihrer Geschöpfe mit.

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Es ist durch Gehirnforschung wissenschaftlich bewiesen, dass die Bewegung von Armen, Beinen, Fingern und Spra-chorganen sich auf die Ausgestaltung des Gehirns aus-wirkt. Die Intelligenz, die das Kind später zum Lernen in der Schule und im Leben braucht, wird im betreffenden Alter nicht durch kognitive Spielmaterialien ausgebaut, sondern vielmehr durch in sinnhafte Tätigkeit eingebun-dene körperliche Bewegung.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Morgenkreises ist die Sprache. Durch die schön klingenden Verse, Laut- und Wortspiele begegnet das Kind einem reichhaltigen und vielfältigen Wortschatz. Die Aussprache der Erzieherin ist dabei immer wohlklingend betont und deutlich artikuliert. Die sich in solcher Qualität wiederholenden Texte regen die Sprach aufnahme und Sprechfähigkeit kontinuierlich an, was die Sprachförderung im Kindergarten wesentlich unterstützt.

Im Morgenkreis erlebt das Kind hochwertige Sprache, die es zum einen in der Nachahmung selber wiederholt und deren Sinn sich ihm durch die Bewegung erschließt. Freu-de am Tun, an der Bewegung und am Sprechen regen die Sprachaufnahme und Sprechfähigkeit des Kindes intensiv an und verknüpfen sein Verständnis für die Inhalte mit dem Gefühl der Freude.

3. Garten und WaldKinder lieben es, draußen zu sein und zu spielen, herum-zutollen und die Geheimnisse der Erde zu erforschen, zu bauen und die Erde und den Sand zu bearbeiten. Deshalb ist ein wichtiger Teil unseres Kindergartentages das Spiel in unserem Garten. Zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wet-ter, bietet sich die Möglichkeit, interessante und anre-gende Erfahrungen zu sammeln, sich im wahrsten Sinne den Elementen zu stellen. Angemessene Kleidung sorgt für den Schutz, das Abenteuer zu erleben. Ganz elemen-tar lassen sich die Eindrücke von Wärme, Kälte, Nässe, Wind im Kreis des Jahres laufes spüren. Die anfallenden Gartenarbeiten und die Bedingungen der Jahreszeiten werden von den Kindern aufmerksam verfolgt und in ih-rem Spiel aufgenommen und verwandelt. So bietet das Spiel draußen jeden Tag aufs Neue Überraschungen und Freuden. Die Welt wird mit allen Sinnen erlebt und diese Erlebnisse aus erster Hand machen die Welt ver ständlich, überschaubar und liebenswert.

Das Spiel im Garten ist bestens dazu geeignet, dem Be-wegungsdrang der Kinder nachzukommen und Fähigkei-ten, wie Balancieren, Klettern und Springen zu erüben.

Aus einer ungezwungenen spielerischen Situation heraus, die dem Kinde entspricht, werden motorische Fähigkeiten vervoll kommnet. Das Spiel und die Freude an der Bewe-gung schaffen ideale Voraussetzungen dafür. Gerade in der heutigen Zeit, in der der Freiraum für die Kinder immer weiter eingeschränkt wird, ist die Vielfalt der Bewegungs-möglichkeiten von großer Bedeutung. Das Erüben von motorischen Fähigkeiten wirkt nicht nur auf den Körper und das Körper gefühl, sondern ist auch förderlich für die Ausbildung und Weiter entwicklung der kognitiven Fähig-keiten, der Intelligenz und des Selbst vertrauens. So kann man feststellen, dass sich der Tastsinn förderlich auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns auswirkt. Der Gleich-gewichtssinn wiederum, ist eine Voraussetzung für die innere Ausgeglichenheit und das seelische Gleichgewicht der Kinder. Durch das Erüben der motorischen Fähigkei-ten werden die eigenen körperlichen Grenzen erlebt und erweitert. Die Eigenkörperwahrnehmung wird geschult.Gleichzeitig ist der Garten aber auch der Ort im Kinder-garten, der von allen Kindern und Erwachsenen benutzt wird, so dass dem sozialen Gedanken, dem Gemein-schaftsgefühl, eine große Bedeutung zukommt.

Unsere Einrichtungen sind von Gärten umgeben, in denen sich ver schiedene Sandkästen befinden. Sandspielsachen, Softbälle, Stelzen und Seilchen stehen den Kindern eben-so zur Verfügung, wie auch Holzklötze und Baubretter, mit denen Buden konstruiert werden können – der Phan-tasie der Kinder sind dabei keine Grenzen gesetzt, außer denen, die die Statik mit sich bringt. Ferner befinden sich Klettergerüste und Rutschen auf den Geländen, die die Kinder zum gemeinsamen Spiel einladen.

Außerdem befinden sich in unseren Gärten Blumen- und Kräuterbeete, an denen die Kinder mit den Erzieherinnen arbeiten können und so das Wachsen und Gedeihen und auch die Ruhepausen der Pflanzen erleben können.Neben dem Spielen kommt so auch der Pflege unserer Gärten im Alltag große Bedeutung zu. Selbstverständlich werden Gartenarbeiten vor und mit den Kindern aus-geführt. Sie helfen gern beim Jäten, Fegen, Rechen und anderen Arbeiten. Diese Arbeiten werden mit großem In-teresse ver folgt und oftmals ist es für die Kinder selbst-verständlich, mitzumachen und zu helfen.

Außerdem veranstalten wir auch Feste in unserem Garten, wie z. B. das Sommerfest, zu dem alle Kinder mit Eltern und Geschwistern eingeladen werden. Der Garten kann also durchaus als ein zentraler Ort gemein schaftlichen Lebens unseres Kindergartens gesehen werden.

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4. MärchenkreisDas Spiel, z. B. im Garten, hat die Kinder aktiv ihre Um-welt gestalten lassen, sie sind gerannt, gesprungen, ge-klettert oder haben im Sand gespielt. Ihr ganzer Körper war im Einsatz. Es war eine Zeit des Agierens und des Aufbrauchens der körperlichen Kräfte. Vergleicht man den Rhythmus des Ein- und Ausatmens mit dem Gesche-hen in den alltäglichen Abläufen, so kann man hier von einer Zeit des Ausatmens sprechen. Um einen gesunden Rhythmus leben zu können, muss dieser Zeit nun eine Zeit des Einatmens folgen. Dies ist mit dem Märchenkreis ge-geben: Die Kinder sitzen ca. 15 Minuten still und lauschen einer Geschichte.

Zur Einstimmung wird zum Beispiel eine Kerze angezün-det, ein Sinnbild für das Anzünden unseres inneren Lich-tes. Ein Lied oder Spruch stimmt uns chorisch auf die be-sinnliche Stimmung des Märchens ein. Und in dem etwas abgedunkelten Raum wird ein seelischer Raum für das Zuhören geschaffen. Nun kommen die Kinder zur Ruhe und ihre Seele erhält Nahrung durch das Märchen.

Die zu erzählende Geschichte wird nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewählt. Inhaltliche und sprachliche Aspekte, z. B. Jahres- und Festes zeit, rhythmische Wie-derholungen und die Gruppenkonstellation sind dabei von Bedeutung. Sie wird über einen bestimmten Zeitraum in unter schiedlicher Art und Weise ausgestaltet und wieder-holt, damit sie von den Kindern ganz verinnerlicht wer-den kann, sowohl vom Inhalt als auch vom sprachlichen Ausdruck her. Auf diese Weise dient sie unter anderem als sprachfördernde Einheit im Kindergartenalltag, denn in ihrer Sprache erhebt sie sich künstlerisch über die All-tagssprache hinaus. Dies wird besonders an den Märchen

der Gebrüder Grimm deutlich. Aber auch einfachere Ge-schichten, die eine Wiederholung von sprachlichen Ein-heiten und/oder Reimen enthalten, sind für die Kinder mit ihrer Liebe zu Rhythmus und Reim eine Freude und eine Bereicherung des sprachlichen Ausdrucks. Für die kleine-ren Kinder, die noch ganz in der Gegenwart leben, stellt sie sich jeden Tag neu dar. Sie erleben die Abenteuer jeden Tag aufs Neue. Gleichzeitig haben sie auch große Freude an Wieder holungen, sie geben ihnen das Gefühl von Ver-trautheit und Sicherheit. Die größeren Kinder fangen an, sich an die Geschichte vom Vortag zu erinnern. Damit es ihnen nicht langweilig wird, ist die Erzählkunst der Erzie-herin und des Erziehers gefragt: Wie lebendig kann sie die Geschichte vor ihrem inneren Auge entstehen lassen, da-mit auch die Großen in die Erzählung eintauchen können? Eine weitere Möglichkeit, die Erzählung neu und inter-essant zu gestalten, ergibt sich z.B. durch das Stehpup-pen- oder Marionettenspiel. Dieses visualisiert auf ein-fache Weise die Begebenheiten der Geschichte und kann von der Erzieherin, aber auch von den Kindern gespielt werden. Oft genug kann man erleben, dass so ein Spiel, je über schaubarer und einfacher es aufgebaut ist und gespielt werden kann, sich anregend auf das freie Spiel der Kinder auswirkt. Diese fangen während der aktiven Spielezeit an, selber Stehpuppen oder Marionettenspiele auf zubauen, ihre Freunde einzuladen und ihnen eine Ge-schichte zu erzählen. Aus dem Zuhören kommen sie so in das aktive Erzählen hinein. Dabei werden der Aufbau und Fluss eines gedanklichen Bogens geübt und grammatika-lische Wendungen erprobt.

Nach dem Märchenerzählen führt die Erzieherin oder der Erzieher durch Spruch oder Lied die Kinder aus der be-schaulichen Märchenzeit in die Gegenwart.“

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Lesekreis der Waldorfkindergärten und der RSS Hagen - Ein Gemeinschaftsprojekt

macht Spaß. Aber es passiert interessanterweise auch noch etwas anders an diesen Abenden: Durch das ge-meinsame Hinwenden zu einem Thema verbinden sich alle sozusagen im Geiste. Und das gibt eine erstaunliche Kraft! In vielen Gesprächen nach dem Lesekreis habe ich das von anderen Teilnehmern bestätigt gefunden. Offen-bar bewirkt das intensive Zueinander-in-Resonanz gehen während dieser 90 Minuten gemeinsamen Austauschs, dass sich eine Art Kraftfeld aufbaut. Der Effekt ist auf jeden Fall: Es erfrischt ungemein!

Der Lesekreis ist ein offener Austausch unter Gleichge-sinnten, der in einer gelösten und vertrauensvollen At-mosphäre stattfindet. Es fällt einem leicht, sich zu öffnen und eigene Gedanken zu äußern. Oder man hört einfach nur zu. Fragen können in die Runde gestellt werden. Und am Ende geht man bereichert wieder auseinander. Bis zum nächsten Mal.Lust, auch mitzumachen? Auf der Website www.waldorfkindergarten-hagen.de unter „Aktuelles“ findet Ihr immer die aktuellen Lesekreis-termine. Karla Klose

An vielen Waldorfschulen in Deutschland sind Kindergar-ten und Schule auf einem Gelände. Dies erleichtert die Zusammenarbeit und den Informationsfluss oft sehr. In Hagen mit seinem großen Kindergartenverein und zwei Standorten, Haspe und Delstern, haben wir diesen „Lu-xus“ nicht. Oftmals muss um die Kommunikation daher gerungen werden, Missverständnisse entstehen. Unter anderem aus diesem Grund haben Lehrer und Lehrerin-nen der Rudolf-Steiner-Schule die Initiative ergriffen und die Erzieherinnen unseres Kindergartenvereins und alle interessierten Eltern zu einem gemeinsamen Lesekreis eingeladen. Seit Anfang des Jahres trifft dieser sich nun regelmäßig einmal im Monat an einem Mittwochabend.

Warum ein Lesekreis? In einem Lesekreis sitzen Menschen beisammen, die ein gemeinsames Interesse an einem The-ma verbindet, dieses möchten sie sich zusammen erarbei-ten. Das Thema, das uns alle verbindet, ist die Waldorf-pädagogik. Nicht immer ist aber leicht zu verstehen, was uns Rudolf Steiner in seinen Schriften dargestellt hat. Da liegt es nahe, dies gemeinsam zu versuchen, vor allem, wenn man Menschen dabei hat, die sich schon lange mit der Thematik beschäftigen. Mit Gertrud Gutsch, Wolf-gang Saßmannshausen und Thomas Buchner haben wir in unserem Lesekreis drei Menschen, die aufgrund ihrer gro-ßen Erfahrung viel berichten und erklären können. Unsere Anfangslektüre „Die Erziehung des Kindes vom Gesichts-punkte der Geisteswissenschaften“ ist ein Grundlagen-werk der Waldorfpädagogik. Wir lesen jeweils ein Stück und tauschen uns dann darüber aus: Wie hat man das Ganze verstanden? Was meint Rudolf Steiner damit? Und was bedeutet es für uns, unseren Erziehungsalltag?

Es ergeben sich angeregte Diskussionen, bei denen auch schon mal die unterschiedlichen Temperamente der Teil-nehmer „aufeinanderprallen“. Dann tun sich erstaunliche Erkenntnisse auf, andere Sichtweisen versucht man zu verstehen. Spannend ist auch immer wieder, festzustel-len, wie fortschrittlich Rudolf Steiners Aussagen sind. Manches, was er vor 100 Jahren aufgeschrieben hat, wird in unserer Zeit, z.  B. durch die moderne Hirnforschung, bestätigt. Und immer wieder die Erkenntnis, dass ich an mir selbst arbeiten muss, Selbsterziehung! Das Schlag-wort vom „lebenslangen Lernen“ bekommt hier einen ganz anderen, tieferen Sinn.Diese Seite, nennen wir sie mal die inhaltliche Seite oder den Lernaspekt an diesem Lesekreis ist schon toll und

„Ohne Steiner wär hier keiner.“ Wandcollage in der Waldorfschule Haan-Gruiten.

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Liebe Schulgemeinschaft,ganz herzlich möchte ich Sie in meiner brandneuen Funk-tion als Geschäftsführer der Rudolf-Steiner-Schule in Hagen grüßen und wünsche Ihnen viele interessante Mo-mente beim Lesen dieser Zeitschrift!

Gerne nutze ich die Gelegenheit, mich Ihnen kurz vorzustellen:Mein Name ist Simon Kechagias, 42 Jahre alt (wenn Sie so wollen, ein „alter Grieche“ also), sehr glück-lich verheiratet und Vater von zwei Kindern. Beide Kinder besuchen die Waldorfschule in Wuppertal, und seit dem Schuleintritt fühle ich mich der Waldorfpädagogik verbunden. Es war in etwa wie die Begegnung mit einem noch unbekannten, aber see-lenverwandtem Freund.Somit war es nur eine logische Schlussfolgerung, als frischgebackener Waldorf-Schülervater im Finanz- und Beitragskreis mitzuwirken. Dadurch eigne ich mir bereits seit vier Jahren über diese Elternkreisinitiative wertvolles Hintergrundwissen zum selbstverwalteten Schulwesen an.

Mein beruflicher Werdegang hat schon viele interessan-te Stationen kennen gelernt: Als Weltenbummler war ich durch meine gastronomische Ausbildung im In- und Aus-land als Schiffssteward auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs und habe u.a. in der Schweiz und in Australien gearbeitet.

Nach meinem Studium und Abschluss als Betriebswirt war ich als Betriebs-leitung der Historischen Stadthalle in Wuppertal tätig, habe das Quali-täts- und Projektmanagement beim Deutschen Jugendherbergswerk in Hagen geleitet und war zuletzt als freiberuflicher Finanzberater tätig. Dass ich nun meine Kreativität und Fähigkeiten vor allem im rechtlichen und finanzwirtschaftlichen Bereich als Geschäftsführer dieser Waldorf-schule einsetzen darf, ist für mich ein echter Glücksfall.

Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe, und setze auf viele fruchtbare Jahre der Zusammenarbeit! Freundlich grüßt SieIhr Simon Kechagias

Der neue Geschäftsführer der Rudolf-Steiner-Schule Hagen stellt sich vor

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Ende November, kurz vor dem Herbstbasar, wurde in der Unterstufe fleißig gewerkelt. In allen Klassenräumen pro-duzierten die Kinder unter Anleitung der Lehrer unter-schiedlichste Dinge, um sie schließlich beim Basar feil zu bieten. Kleine Marktstände wurden im Pavillon aufgebaut und die Kinder verkauften ihre „Schätze“ dort selbst. Sie gingen weg wie warme Semmeln. Es gab beispielsweise Papiersterne, selbstgemachte Seife, gefaltete Schachteln, kleine Holzobjekte, Vogelnisthäuschen, Kerzen, Papierla-ternen, Filzkränze, Schalen aus Pappmaché, Büttenpapier, und und und.....

Außerdem wurden noch russische Volkstänze eingeübt und ein Theaterstück geprobt und ausgeführt.

Birgit Andrich

Projektwoche in der Unterstufe

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Die Epochen der 3. KlasseHandwerk, Acker- und HausbauDie Epochen der Klasse 3 sind geprägt durch den Sach-kundeunterricht. Im Laufe des Schuljahres lernen die Kin-der die verschiedenen Handwerksberufe kennen. Dabei geht es darum, dass sie erleben, wie der Mensch durch die Geschicklichkeit und Kraft seines Körpers das Leben meistern kann. Ein ganz wichtiges Fazit der Handwerker-Epoche ist es, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aus dem Erleben der eigenen Fähigkeiten zu schöpfen. Zur Karnevalszeit bietet sich dann eine schöne Gelegenheit einmal Handwerker zu sein. Und so war auch in diesem Jahr die Karnevalsfeier der Drittklässler von Handwerks-berufen geprägt. Unter dem Motto „Wer will die fleißigen Handwerker sehn‘“ feierten sie ein zünftiges Handwer-kerfest und präsentierten sich selbst in unterschiedlichen Berufstrachten.

„WER WILL DIE FLEISSIGEN HANDWERKER SEHN‘“

Später im Schuljahr besuchten sie dann noch zwei Mal als Kulturstrolche das Hagener Freilichtmuseum und tauch-ten dort in das Handwerk des Schmieds und des Papier-machers ein. Aus heißem Eisen schmiedeten die Kinder Nägel und in der Papiermühle schöpften sie feines Büt-tenpapier.

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Vom „Korn zum Brot“ könnte man die sich anschließende Ackerbauepoche der Klasse 3 bezeichnen. Doch es geht um wesentlich mehr. Ausgangspunkt ist der Erzählstoff, der in dieser Klassenstufe Grundlegendes beinhaltet: Das alte Testament. Die Kinder hören von der Erschaf-fung der Welt, von Adam und Eva, vom Paradies und von der Vertreibung daraus. Diese mythischen Bilder spie-geln aus waldorfpädagogischer Sicht das Stadium des Entwicklungsprozesses wider, in dem sich das Kind um das neunte Lebensjahr befindet, wenn es den „Rubikon“ überschreitet. In dieser Zeit bekommt das Kind ein neues Verhältnis zu sich selbst und zur Welt. Es erlebt die Welt und die Dinge darin mit stärkerer innerer Empfindung und es fängt an, sich deutlicher in der Welt zu erleben, bzw. das Ich und die Welt voneinander zu trennen. Aus diesem Grunde ist naturkundliches Lernen gerade zu diesem Zeit-punkt sinnvoll. Denn naturkundliches Lernen heißt, das Leben in der Welt wahrnehmen und daran die eigenen Sinne schärfen. Vor diesem Hintergrund folgt die Acker-bauepoche in der die Kinder von der Arbeit des Bauern erfahren. Bei ihrer Klassenlehrerin Miriam Duschek wurde dies alles bildhaft-anschaulich im Unterricht geschildert. Die Kinder fertigten wunderbare Bilder, Texte und Aufsät-ze in ihren Epochenheften an.

Normalerweise geht es dann so weiter: Die Kinder ge-hen nach draußen in die Natur und erleben die Arbeit des Bauern auf dem Feld. Da in diesem Jahr aber der Früh-ling einfach nicht kommen wollte und es bis weit nach den Osterferien winterlich kalt blieb mit Frosttempera-turen im Boden, konnten die Kinder keine Frühjahrssaat ausbringen. Erst im Herbst werden sie aufs Feld bei Hof Sackern gehen und leibhaftig pflügen, eggen, säen und ernten. Dabei werden sie am eigenen Leib erfahren,wie hart die Arbeit an „Mutter Erde“ ist. Doch die diesjährigen Drittklässler ließen sich im Frühjahr vom Wetter nicht be-irren und übten stattdessen in der Schule den Ackerbau als kleines Theaterstück ein und führten es den Eltern und Freunden im Pavillon als Ackerbauspiel vor. Wenn es dann im Herbst aufs Feld geht, sind die Kinder bestens einge-stimmt.

Das war es aber noch längst nicht mit dem praktischen Arbeiten in der 3. Klasse. Eine Hausbauepoche rundete das Schuljahr eindrucksvoll ab. Im Hauptunterricht lern-ten die Kinder aus der Geschichte des Hausbaus, wie an-ders Häuser früher aussahen, wie unterschiedlich andere Völker wohnen und sie lernten auch alle Stationen des heutigen Bauens kennen. Schließlich durften sie über ei-nen Zeitraum von 4 Wochen selbst ein kleines Häuschen

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bauen. Sensationell waren die Ergebnisse – lauter Kunst-werke waren da zu sehen. Sie verwandelten den Klassen-raum zum Infotag am 8. Juni 2013. im Anschluss an die Monatsfeier in einen Ausstellungssaal.

Zusammen mit einigen Eltern der Klasse und der Klassen-lehrerin arbeiten die Kinder nun noch bis zu den Sommer-ferien an einem „richtigen“, großen Haus, das als Spiel-haus der OGS dienen soll. Dabei lernen sie noch etwas ganz wichtiges: wie viele Handwerker gemeinsam an ei-nem solchen Werk arbeiten müssen und wie dabei jeder auf den anderen angewiesen ist.Ein Schuljahr, das zusammenschweißt!

Birgit Andrich

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Aus allen Ecken des Schulhofes erklang im Mai allmor-gendlich für fünfzehn Minuten das kleine Einmaleins. In Partnerarbeit übten die Viertklässler mit ihren Schützlin-gen aus der zweiten Klasse zielstrebig die Rechensätz-chen. Dabei bewiesen die Kinder viel Phantasie: lautstark wurden die Aufgaben geklatscht, gesprungen oder gelau-fen. Bälle, Seile oder Kirschkernsäckchen unterstützten das rhythmische Lernen. Eifrig übten die Schüler jeden Tag aufs Neue und freuten sich gemeinsam über jede er-lernte Reihe, die im Einmaleins-Pass „abgehakt“ werden

1 x 1 mal anderskonnte. Für die Viertklässler war es eine spannende Er-fahrung, als „Lehrer“ mitverantwortlich für den Lerner-folg ihres kleinen Schützlings zu sein. Die Zweitklässler erfreuten sich an den anregenden Üb-Ideen der Größeren. Insgesamt waren es sehr bereichernde vier Wochen des gemeinsamen Lernens. Für alle war klar: das war nicht das letzte Mal!

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In der dritten Klasse verließ ich meine Schüler für ein Jahr Elternzeit. Als ich Mitte der vierten Klasse wiederkam, empfingen mich die Kinder freudig und erwartungsvoll. Ich merkte, dass sie in der Zwischenzeit einen großen Sprung gemacht hatten: Hatte ich es zuvor noch mit einer Gruppe quirliger und neugieriger kleiner Kinder zu tun, saßen nun schon richtig große Schulkinder vor mir, die genau wussten was sie wollten: lernen! Da kam uns die erste Heimatkunde-Epoche gerade recht. Denn hier gab es vieles zu entdecken. Für die Kinder wurde es eine große Freude herauszufinden, warum z. B. die Menschen vor lan-ger Zeit von den Bergen in das Tal kamen, wie später die Stadt Hagen entstand oder wie hart die „Iserschmitten“

Wiedereinstieg mit der HeimatkundeRückkehr nach einem Jahr Elternzeit

arbeiten mussten, um das Eisen schmieden zu können. Ebenfalls wurde erforscht, wa-rum es in Haspe nach leckerem Zwieback roch und sich die Ha-gener Luft mit „Has-per Gold“ vermischte. Ausflüge in das Frei-lichtmuseum Hagen, zum Haus Harkorten, nach Haspe oder zum Bismarckturm ermun-terten die Kinder darin ihre Umgebung ganz

bewusst wahrzunehmen und historische Geschehnisse der Stadt auch geographisch einzuordnen. Insgesamt waren es vier ausgefüllte Wochen, in denen viel erlebt, geschrieben, gemalt, gelesen, zugehört und er-zählt wurde. Alles in Allem war es eine tolle erste Heimat-kunde-Epoche für mich und meine „neue-alte Klasse“!Ich möchte an dieser Stelle nochmal Frau Winter danken, die mir durch ihren wunderbaren Vertretungsunterricht den Wiedereinstieg in das Klassenlehrerdasein so leicht gemacht hat!

Katrin Christmann

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Klassenfahrt der 5. Klasse aus ElternsichtMein Name ist Yvonne Eilert und ich hatte das große Glück, die Klassenfahrt der 5. Klasse nach Elbtal als Be-treuerin begleiten zu dürfen.

Als Rahmenprogramm hatte die Klasse zur Aufgabe, ihren Neigungen und Interessen entsprechend, Kunststücke zu erlernen, die zum Ende der Klassenfahrt in einer sehr au-thentischen Zirkusvorstellung, samt Zirkusdirektor, darge-boten wurden. Die Kinder haben die Woche über fleißig gearbeitet. Sie haben sich in Gruppen zusammengefun-den, Höhen und Tiefen ihrer Übungsphasen überwunden, ihre Fähigkeiten erweitert und ein gemeinsames Ganzes erschaffen – sehr beachtlich, wie ich finde.Neben der Projektarbeit blieb noch genug Zeit, die umlie-gende Gegend zu erkunden. So haben wir ein Basaltstein-werk besucht, wo die Kinder staunten, dass aus riesen-haften Gesteinsbrocken, Krümel, so groß wie Sandkörner, gemahlen wurden.

So gab es noch einige Ausflüge und viele Gemeinschafts-erlebnisse, über die die Kinder mit Sicherheit in ihren Berichten noch ausführlich erzählen werden. Bemerkens-

wert war, wie viel Vertrauen die Kinder in ihren Klassen-lehrer haben. So war es möglich, eine harmonische und den Kindern sicherlich positiv im Gedächtnis bleibende Klassenfahrt zu gestalten. Auch auf dieser Klassenfahrt fiel wieder auf, dass die Kinder unserer Schule in der Öffentlichkeit immer wieder dadurch auffallen, dass sie Regeln respektieren, besondere Fähigkeiten besitzen und sehr fröhlich sind. Ein beglückender Umstand.

Yvonne Eilert

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Die sechste Klasse hat in diesem Jahr den Konjunktiv ge-lernt. Dabei machte die Klasse in Partnerarbeit Interviews. Das heißt, einer war der „Reporter“, der andere der „Er-zähler“, der etwas Unglaubliches gesehen ider gehört hat. Danach war es die Aufgabe, einen richtigen Artikel im Konjunktiv, alsoz.B. „gestern Nacht sei ein Mann vorbei gelaufen“, aus demIntervwi zu schreiben, Bei manchen war ein raubüberfall das Thema,bei anderen eine Explosi-on oder eine ungezogene Klasse. Dazu hat das Paar noch ein Bild gemalt. Die Artikel sind sehr gut geworden!!

Julian Iske

Der Konjunktiv in der 6. KlasseDie Zeitungsartikel

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Forstpraktikum der 7. KlasseTraditionell fährt man in der 7. Klasse an Waldorfschulen zu einem Forstpraktikum. Unsere Siebtklässler 2013 sind in das Jugendwaldheim Brunnenbachsmühle in Braun-lage im Harz gefahren. In den zwei Wochen sollten die Kinder durch die praktischen Tätigkeiten einen Einblick in vielerlei Zusammenhänge bekommen.Durch frühes Aufstehen und feste Arbeitszeiten, sowie ei-ner Belohnung (dem Sonnentalersystem – eine Spezialität des JWH Brunnenbachsmühle) sollte das Praktikum einen ersten Einblick in die Arbeitswelt geben. Weitere Schwerpunkte sollten das Verständnis für Natur-zusammenhänge, die Bedeutung des Waldes im Allgemeinen und die der Tier- und Pflanzenwelt sein. Zusammenhänge der vielfältigen Elemente des Lebensbereiches Wald, sowie das Einwirken der Menschen durch ihr Verhalten auf Natur und Klima sollten ins Bewusstsein der Kinder rücken. Am Montag ging es in der Frühe an der Schule

los. Man fuhr mit dem Bus lustige und kurzweilige vier Stunden bis in den Harz. Schnee und Kälte konnte unsere 7. Klasse nicht überraschen, denn man hatte sich vorher über die klimatischen Be-sonderheiten des Harzes informiert, doch war es etwas Besonderes im April in 40cm hohem Schnee auszusteigen.Die Unterkunft war sauber und gepflegt und zum Anfang gab es eine strenge Einführung des JWH Leiters, Herrn Steffen Küppers, in die Hausregeln, damit das auch so blieb. Es wurden die verschiedenen Dienste für die kom-menden Tage eingeteilt.

Der erste Programmpunkt war gleich einer der Härtesten. Die Kinder wurden darüber informiert, dass der ehemalige Bahnhof, der nun das JWH Brunnenbachsmühlgebäude ist, eine Rolle in der Vernichtungsmaschinerie des dritten

Reiches gespielt hatte. Er war eine der Stationen des To-desmarsches von KZ-Häftlingen, die kurz vor Kriegsende aus dem in der Nähe gelegenen Konzentrationslager Mit-telbau-Dora, wegen der näher rückenden alliierten Trup-pen, in weiter westlich gelegene Lager gebracht wurden. Viele dieser Zwangsarbeiter starben entkräftet auf dem Weg, nicht marschfähige wurden in großer Zahl von den SS-Wachmannschaften ermordet. Der Opfer wurde mit einer Schweigeminute gedacht.

Der erste Küchendienst verrichtete seine Arbeit und es ging früh ins Bett. Nicht ohne Grund, denn am folgen-den Morgen standen unsere Hagener bereits um 6:00 Uhr auf und waren schon um 6:30 Uhr am Frühstückstisch. Es wurden die Mitarbeiter des Hauses und die Arbeitsdienste und deren Arbeiter vorgestellt.

Um 7:00 Uhr ging es mit der Arbeit los und es wurde mit zwei Pausen dazwischen bis 12:30 Uhr gearbeitet. Da-nach gab es das Mittagessen wieder im JWH.

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Jeden Tag gab es Aufgaben am Haus, die zu erledigen waren und welche im Wald (in den die Kinder mit Klein-bussen gefahren wurden):Es mussten Buchensetzlinge im Wald eingepflanzt wer-den.Der Hordengatterbautrupp musste im Wald aus Holzlat-ten und Nägeln die Hordengatter zusammensetzen.

Waldwege mussten in Ordnung gebracht werden.Es musste Holz gehackt werden und dieses musste einge-lagert bzw. umgelagert werden.

Um das Haus herum mussten Wege und Flächen nach der Schneeschmelze von Geröll und Ästen befreit werden.

Der Hausdienst kümmerte sich um saubere Sanitärräume, brachte die Schmutzschleuse (einen Raum in dem Wan-der- und Gummistiefel gelagert und getrocknet wurden)

in Ordnung, machte Glasflächen und Türklinken hygie-nisch rein, kümmerte sich um das Eindecken der Tische, sowie um das Abdecken und Spülen nach den Mahlzeiten.Durch den Arbeitsplan der JWH Leitung ist jedes Kind bei jeder Arbeitsgruppe mindestens einmal eingeteilt worden.Für die Arbeit, für das umweltgerechte Verhalten im Haus (es wurde die Energiebilanz eines jeden Zimmers geson-dert erstellt), für die Mühe, die man sich bei der Arbeit gab, für das Verhalten in der Arbeitsgruppe, und für eini-ges mehr, das sich nicht all unseren Hagenern erschloss, gab es täglich Sonnentaler zu verdienen. Etliche mehr von den Talern konnten die Kinder während der nachmittägli-chen Aktionen dazuverdienen.Es gab eine Gruppenwertung und eine Einzelwertung, die zum Schluss jeweils einen Gewinner küren sollte.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Verschnaufzeit hatte die Klasse gemeinsame Aktionen oder Aktivitäten am Nachmittag. An einigen Tagen ging man zusammen auf Erkundung der Umgebung, wie z.B. in das benachbar-te Dorf Braunlage, das einen Fußweg von ca. 40 Minuten entfernt ‚hinter dem Berg‘ lag. An den meisten Tagen gab es jedoch dazu gebuchte oder selbst organisierte Aktio-nen. Dabei waren einige Ausflüge:

• Das Nationalparkhaus Harz wurde aufgesucht. Hiergab es reichhaltige Informationen zum Harz und seiner besonderen Umwelt. Hier lernten die Kinder über die Tierwelt des Harz, wie dem Luchs und seiner Wiederein-bürgerung, sowie dem Rotwild und seinem Lebensraum in der kalten Mittelgebirgslandschaft. Auch das Wissen über die besondere Forstlandschaft und seiner Probleme durch das massenhafte Auspflanzen von Flachlandkiefern in der Gebirgsregion wurde vertieft.

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•DieGrubeSamsonwurdebesucht. Eine Erzgrube mit reicher historischer Traditi-on und einem Museum, das die Geschichte des Berg-baus im Harz beleuchtete.• Das Torfhaus, auch einNationalparkhaus, am Fuße des Brocken, bot viele Informationen zur Umwelt des Harz.Weitere Nachmittagsakti-onen fanden auf dem Ge-lände des JWHs statt.• Die „Sonnentalerchal-lenge“ hatte verschiedene Stationen, an denen ver-schiedene Aufgaben, die sich thematisch um Wald und Umwelt drehten, erle-digt werden mussten.•Das„Prädatorspiel“wiesspielerischaufdasVerhältniszwischen Ästieren des Waldes und das der Raubtiere hin, die sich von ihnen ernähren. Einige wenige Kinder waren Wölfe und die Vielzahl waren Rotwild.• Der „Gang durch die Zeit“ verwies auf die zeitlichenRelationen von Entwicklungen der Erde und auf die der Menschheit hin. Das Resümee war für die Kinder überra-schend: so kurz auf der Welt und doch so viel Verantwor-tung! „Wir müssen mit der Umwelt leben, statt gegen sie“Nach dem Abendessen gab es eine Stunde „Berichtsheft-schreiben“. Danach wurde viel gesungen und neben vie-ler individueller Freizeit (Volleyball, Fußball, Tischtennis, Kicker, Aktivitäten im und um den Bach vor dem Haus, Lesen am großen Kamin, Gemeinschaftsspiel im großen Esszimmer) wurde eine Nachtwanderung gemacht, wie auch Mal zusammen gegrillt oder am Lagerfeuer gesessen und auch dort gesungen.

Für das Wochenende waren zwei große Wanderungen geplant. Die Erste ging auf den Wurmberg, dem zweit-höchsten Berg des Harz. Die Wanderung am Sonn-tag ging an den Brocken, bzw. für fünf Schüler/Innen in Frau Dinters und Herrn Magers Begleitung auf den Brocken. Der Rest der Klas-se fühlte sich wegen des Wurmbergabenteuers nicht so fit und ging mit Herrn Deák einen anderen Teil des „Goethewegs“ an den torfi-gen Entwässerungskanälen der Bergbauregion Harz entlang und dann zurück zum JWH.

Die 31 Schüler/Innen wurden von Frau Dinter als Klassen-lehrerin begleitet. Für die Unterstützung aus der Eltern-schaft fuhr Herr Mager die ganzen zwei Wochen mit und Herr Rosenkranz und Herr Deák wechselten sich nach der Hälfte der Zeit ab.

Die Kinder hatten wunderbare Berichte schon vor Ort ge-schrieben und waren nach wenigen Tagen von der Land-schaft und dem Leben im JWH begeistert. Die Mitarbeiter des Hauses waren „klasse“. Viele der Kin-der wären gern eine Woche länger dort geblieben. Das lag auch daran, dass unsere Kinder zum ersten Mal für so eine lange Zeit „zusammen“ waren. Das Gruppengefühl und die harte körperliche Arbeit machten den Kindern so-gar „sehr viel Spaß“. Für folgende Klassen unserer Schule ist vorzumerken - bei der Essenswahl lieber eine üppigere und vielseitigere Menüvariante zu buchen.

Einen Monat später hat sich die 7. Klasse mit Eltern und Angehörigen in der Schulküche getroffen und das Forst-praktikum in Bild und Wort vorgestellt. Die Eltern haben nicht schlecht gestaunt ihre Kinder riesige Spalthammer schwingend bei der Arbeit zu sehen. Nachher gab es „Fin-gerfood“ und es war es ein schöner Rückblick auf die ar-beitsamen zwei Wochen im Harz.

Leslie DeákZsolt S. Deák

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„Mama, in zwanzig Jahren müssen wir unbedingt in die Brunnenbachsmühle fahren und uns das Buchenwäld-chen anschauen, das ich gepflanzt habe!“, berichtet mein Sohn als erstes ganz stolz, nach seiner Rückkehr aus dem Forstpraktikum im Nationalpark Harz.

Mit strahlen Augen erzählt er detailgetreu von der Umge-bung und dem Tagesablauf, so dass ich den Wald förmlich sehen und riechen kann.Vom Schnee, der trotz der steigenden Außentempera-turen nur sehr langsam schmolz; vom Holzhacken und dessen Trockenlagerung, damit es auch im kommenden Winter wieder so behaglich am beliebten Kachelofen im Gemeinschaftsraum des Hauses wird.

„Und das Zimmer war schön eingerichtet, für jeden einen Schrank und ein kuscheliges Bett und immer hatte ich ganz großen Hunger nach der Arbeit und habe mich auf das leckere Essen gefreut.“

Mit acht Jungen auf einem Zimmer gab es natürlich auch die eine oder andere Zimmerparty, genau wie gefüllte Schränke mit Knabbersachen.

Mit Feuereifer erzählt er von der Wanderung auf den Wurmberg und das einige Mitschüler sogar bis auf den

Brocken hinaufgewandert sind und von den Ausflügen nach St. Andreasberg und Braunlage in das Nationalpark-Haus, incl. Überfall der ortsansässigen Discounter, zwecks Einkauf „gesunder Snacks“.

Und dann der Tagesplan, 5.30 Uhr Aufstehen, Küchen-dienst ab 6.15 Uhr, Frühstück bis 7 Uhr, danach Treffen und Abfahrt zur Waldarbeit oder auch Hausdienst. Ge-meinsames arbeiten in Kleingruppen mit den netten An-leitern Jens, Walter, Bernd und Andreas; z.B. Zäune stellen und Erlernen verschiedener Pflanztechniken von Jungbu-chen.

Ab 12 Uhr Mittagessen, dann Freizeitaktivitäten mit Wettspielen, um 18.30 Uhr Abendbrot, Tagesabschluss-treffen am Abend mit Tagesbesprechung und um 22.00 Uhr dann offizielle Nachtruhe, die inoffiziell das eine oder andere Mal Richtung Mitternacht ausgedehnt wurde. Mein Mutterherz ist echt beeindruckt!

An einem Abend Lager-feuer nach einer Nacht-wanderung und Ve r a b s c h i e -dung des Tages durch gemein-sames Singen, an anderen

Abenden gemeinsames Grillen mit u.a. Tofu-Würstchen („würg“) und Treffen im Jungenzimmer mit Haarstyling durch die Mädels.

Und die Hauswährung Sonnentaler wurden reichlich ver-dient!

Gedankenprotokoll einer MutterForstpraktikum Brunnenbachsmühle Nationalpark Harz

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Alles in Allem, eine sehr gelungene Klassenfahrt ohne größere Katastrophen!Ein besonderes Dankeschön an die nimmer ermüdende

Klassenlehrerin und Fels in der Brandung Heike Dinter und die Elternbegleiter Arnd Mager (mit dem die Jungs super viel gelacht haben!!!), Hr. Rosenkranz und dem „Hobbyfotografen“ Hr. Derk.

Ein wirklich gelungenes 1. Berufspraktikum.Vielen Dank dafür! Claudia Hilkenbach

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Das Klassenspiel der 8. KlasseMonsieur Mathieu - frei nach dem gleichnamigen Film Frankreich in den späten 40er Jahren. In ein Internat für Waisen und schwererziehbare Kinder kommt Clément Mathieu als neuer Aufseher. Eigentlich ist er Musiker, kann aber als solcher in den Nachkriegsjahren keine Be-schäftigung finden. Im Internat lernt er die rigorosen Er-ziehungsmethoden der Direktorin Rachin kennen, die von den Kindern nur Schlechtes erwartet und auf jede Regel-verletzung mit strengen Strafen reagiert. Mathieu ist die-se Art der „Erziehung“ zuwider; so versucht er, das Gute in den Kindern mit Hilfe der Musik zu fördern. Er singt mit ihnen und gründet schließlich einen Internats-Chor. Dies bringt ihn in Konflikt mit der Direktorin, die von seinen Ideen alles andere als begeistert ist. Einen Verbündeten gewinnt er dagegen in dem alten Hausmeister Maxence. Der wendet sich schließlich an die reiche Baronesse Bel-lebouches, die das Internat finanziell fördert und von den rigiden Methoden der Direktorin nichts ahnt. Ein Konzert wird arrangiert, in dessen Folge die Missstände schließ-lich ans Licht kommen. Mathieu wird als neuer Direktor eingesetzt und kann den mit den Kindern eingeschlage-nen hoffnungsvollen Weg fortsetzen.

In der Maske:

Kostümproben und Orchester:

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Für den Herbstbasar vergangenen Jahres hat die 8. Klasse Schalen, Windspiele und Kerzenständer aus Metall her-gestellt, um sie zu verkaufen und das eingenommene Geld an die Organisation Vulamasango zu spenden, die schon mehrmals an der Schule aufgetreten ist. Geleitet wird die Organisation von Florian Krämer, ein ehemaliger Waldorfschüler. Als er mit der Schule fertig war, erging es ihm wie vielen anderen auch, er hatte noch keine Vorstel-lung was er in seinem Leben machen wollte. Er flog nach Südafrika und wurde überrascht, die Armut in diesem Land kann man sich kaum vorstellen! Er wollte den Leuten helfen und gründete diese Organisati-on. Er singt, tanzt und spielt mit den Kindern und Jugendlichen dort. Der Großteil der Kinder hat keine Eltern mehr, Gewalt und Kriminalität stehen an der Tagesordnung! Dort heißt es „Schweig und Vergesse“! Den Kindern fehlen klärende Gespräche und Auf-merksamkeit. Zur Zeit wird dort ein Waisenhaus gebaut, es liegt mitten in den so genannten „Townships“.

Zurück zu unserem Projekt: Jeder der Schüler hat mindestens ein Werkstück zum Verkauf hergestellt, für Wind-spiel und Kerzenständer benötigt man Holzteile, die der Klassenlehrer Herr Klein-Engelen selbst gedrechselt hat. Ein Werkstück be-ansprucht mehrere Unterrichtsstunden und erfordert viel Konzentration.

WINDSPIEL: Mit dem Kugelhammer planiert man jede Röhre einzeln, darf dabei allerdings nicht zu viel Kraft anwenden, da sie sich sonst verbiegt! Als nächstes muss man eine 5-eckige Scheibe aus Messing mit dem Ham-mer rundhauen und planieren, dann wird die Glocke des Windspiels rund gemacht. Da sie zu klein ist, um sie mit dem Hammer zu bearbeiten, wird sie in eine der Größe nach angepasste Holzkuhle gelegt und mit einer hoch-runden Faust rund gehauen. Auchdiese wird planiert und

jedes der Werkstücke wird vom Klas-senlehrer poliert und lackiert. Jetzt werden die Einzelteile mit Angel-schnur zusammen gefädelt und mit Perlen verziert.

SCHALE: Bei den Schalen hat man zwei verschiedene Materialmöglich-keiten, entweder man macht sie aus Messing oder aus Kupfer. Der Ablauf ist aber bei beiden gleich.... man sucht sich eine Form und ein Metall aus und bearbeitet sie mit dem Hammer bis sie eine schöne runde Form und eine relativ glatte Oberfläche hat. Dann planiert man sie und markiert mit Hil-fe des Zirkels drei Punkte auf der Au-ßenseite der Schale, dort werden jetzt die Füße dran gelötet. Nun muss sie nur noch lackiert und poliert werden!

KERZENSTÄNDER: Man hat eine leicht gebogene Kupf-erplatte, die erstmal mit Zinn beschichtet und dann mit

Die Projektwoche der 8. KlasseDas Projekt „Vulamasango“

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dem Gasbrenner auf der Platte aufgeschmolzen wird. Als nächstes wird an der Hinterseite eine Halterung befestigt, damit man es auch an die Wand hängen kann. Anschlie-ßend wird einStift aus Kupfer an die Vorderseite der Platte

gelötet, und ein von Herrn Klein-Engelen selbst gedrech-seltes Holzteil drauf gesteckt. Wir haben außer dem Ma-terial also eine Menge Zeit und Arbeit in die Werkstücke gesteckt! Am Basartag konnten wir sämtliche Werkstücke verkaufen (etwa 45 Stück) und über 700 ,- Euro für das Projekt „Vulamasango“ einnehmen.

Sara Ingalilea

Eine Schale entsteht:

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Das Sozialpraktikum in der 11. KlasseEine Schülerin berichtet von Ihren ErfahrungenVom 21. Januar bis zum 8. Februar 2013 fand unser drei-wöchiges Sozialpraktikum statt, das jedes Jahr in Klasse 11 auf dem Stundenplan steht.Für viele Schüler unserer Klasse waren die Erfahrungen, die wir bei dem Praktikum gemacht haben, neu. Wir ar-beiteten in völlig unterschiedlichen Einrichtungen und Gemeinschaften. Jeder suchte sich selbst den Ort für das Praktikum aus.

Ich wählte ein Tanz- und Bewe-gungszentrum in Hagen aus, in dem schon dreijährige Kindergartenkin-der in Kreativtanz-gruppen mitma-chen. Aber auch Grundschulkinder völlig unterschiedlichster sozialer Her-kunft und Jugendliche, vereinzelt auch mit körperlichen Einschränkungen, verteilen sich dort über alle Gruppen. Ich selber tanze in meiner Freizeit auch sehr gerne. Ich finde es sehr interessant, wie Tanzen das persönliche Auf-treten und die Ausstrahlung schon im Kindesalter positiv beeinflussen kann.Viele denken immer „Tanzen? Das kann doch jeder!“ Dies ist aber definitiv nicht der Fall. Es ist wirklich schwierig, sich verschiedene Schrittfolgen zu merken und gleichzei-tig auch noch stets auf seine Körperhaltung zu achten. Der gesamte Körper muss angespannt sein, aber gleich-zeitig Leichtigkeit, Spaß und Gefühl zum Ausdruck brin-gen. Um all diese Aufgaben gleichzeitig meistern zu kön-nen, muss man sehr konzentriert und wachsam sein. Beim Tanzen ist nicht nur körperliche Kraft gefordert, sondern vor allem auch Gespür und Selbstwahrnehmung. Beson-ders für kleinere Kinder ist das sehr schwer, da sie sich gerne ablenken lassen.

Doch ich denke, dass gerade für unruhige oder auch hy-peraktive Kinder das Tanzen eine gute Übung ist, ruhiger und ausgeglichener zu werden. Ich hoffte, dass ich während des Praktikums in das Be-

rufsleben eines Tanzpädagogen eintauchen kann und wünschte mir, dass ich auch mal eine Unterrichtseinheit selber einstudieren und zeigen kann.

Und so war es auch. Eine besondere Herausforderung für mich war es, selber Teile des Unterrichtes von v e r s c h i e d e n e n Tanzgruppen zu unterrichten und zu führen. Vor al-lem das von mir selbst choreogra-phierte Aufwärm-training an der Ballettstange habe ich gerne angelei-tet.

Neben Verantwor-tungsbewusstsein

habe ich gelernt, wie ich meine eigenen Fähigkeiten nut-zen kann, um Kindern etwas beizubringen, sie zu erfreuen oder ihnen manchmal auch zu helfen. Ich konnte sehen, wie die Kinder etwas lernten und wie sich das, was ich ih-nen beibringen wollte, auf sie auswirkte. Sie freuten sich und waren stolz.

Mir hat das Praktikum sehr gut gefallen und großen Spaß gemacht. Alle meine Erwartungen haben sich erfüllt: Ich habe gelernt, wie anstrengend der Beruf eines Tanzpä-dagogen ist, gleichzeitig aber auch wie interessant und aufregend. Am tollsten fand ich die Unterrichtseinheiten, die ich selber unterrichten und leiten durfte. Es war schön etwas für andere zu tun.

Paula Andrich

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Auf dem Foto von links: Herr Trögner, Keith Schuijlenburg, Anamé Schmieger, Moritz Gilsbach, Neele Heitmann, Katha-rina Mields, Manischa Eichwalder, Paula Godehardt, Ronja Schultheiß, Michelle Raab, Lydia Radzuweit. Nicht im Bild ist Johannes Hugendick11 Schülerinnen und Schüler haben in diesem Jahr ihr Abitur gemacht und alle haben bestanden! Herzlichen Glückwunsch! ALLES GUTE für den weiteren Lebensweg!

Die Abiturienten 2013

Zentrale Prüfungen bestanden

Auf dem Foto der Klasse 11 von links: Marie Kirchberg, Dorthe Hahn, Ida Mietz, Johanna Bungarten, Mareike Höhm, Paulina Gilsbach, Anna-Maie Kunstmann, Paula Andrich, Leonie Machut, Sophia Rosenkranz, Luisa Lisowski, Katharina Reinhard, Selena Schmieger, Tobias Hugendick, Nelson Wood, Inga Queckenstedt, Lennart Ahuis, Mark Tumba Nitsch-ke, Tamiro Engels, Maxim Kurze, Tom Muylkins, Tom Hanke, Fernando Schmidt, Janis Eichwalder, Ben Lefebvre, Lukas Möring, Merlin Finke und Luca Bock (nicht auf dem Foto: Lasse Krisztian, Peter Seidel und Melvin Deak) Sie haben ihre Zentralen Prüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathe (ZP 10 Prüfungen) überstanden und sie lachen noch. Viele von ihnen verlassen nun nach 11 Jahren die Waldorfschule mit der Qualifikation für die gymna-siale Oberstufe oder dem Realschulabschluss. Allen Schulabgängern sei an dieser Stelle ALLES GUTE gewünscht!

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Die letzte Monatsfeier des Schuljahres 2012/2013 woll-ten wir in diesem Jahr nutzen, um unsere Schule ein we-nig mehr zu öffnen und interessierten Menschen einen Einblick in die Waldorfpädagogik zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurde die Monatsfeier um einen Vortrag am Freitag abend und die Eröffnung der HKU-Ausstellung (HKU = Handwerklich-Künstlerischer Unterricht) sowie den „offenen Klassenzimmern“ am Samstag auf die „In-fotage“ erweitert.Es wurde bei strahlendem Wetter ein rundum gelunge-nes Wochenende, das dank engagiertem Einsatz der Leh-rer und Lehrerinnen, einer charmanten und informativen Moderation der Monatsfeier durch Herrn Klein-Engelen und Frau Born - sowie nicht zuletzt einem tollen Mit-machprogramm der Hagener Waldorfkindergärten für die Kleineren- ein großer Erfolg. Die Bilderstrecke gibt Ein-drücke vom Programm, einer schönen Monatsfeier und vielen bereichernden Gesprächen. Und für alle die, die jetzt noch mehr wissen wollen, gibt es bald das traditio-nelle pädagogische Wochenende mit der Möglichkeit, bei vielen Themen noch tiefer einzusteigen. Es beginnt am Freitag, den 11.10. um 20.00 Uhr, mit einem Vortrag und geht mit Kursen und Gesprächskreisen am Samstag, den 12.10.2013 vormittags, weiter.

Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit

Infotag der Rudolf-Steiner-Schule Hagen Veranstaltung nach der Monatsfeier am 08.06.2013

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Öffnungszeiten: Mo - Fr 10 bis 17 Uhr,samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr (mittwochs geschlossen)

Im Mühlenwert 20 (früher Möbel Frenzel), 58135 Hagen-HaspeTel.: 0 23 31 / 7 37 94-33

1. Ganztagskurs Filzen, Sa. je11-17 Uhr: 21.09, 05.10, 19.10.

2. Krippenfiguren filzen, Di. 17-22 Uhram 26.11.

3. Mutter und Kind Kurs je 15-18 Uhram 24.7, 19.09, 07.10., 14.11, 25.11

4. Kinderkurse filzen, je 15-18 Uhr am23.09, und 21.11.

5. Kinderferienkurs Sommerferien29., 30. und 31. Juli je 9-14 Uhr

6. Kinderferienkurs Herbstferien28.,29.,30. und 31. Oktoberje 9-13 Uhr

7. Kleidung filzen 8.10 (19-22Uhr),10.10. (19-22 Uhr), 14.10.(17-19 Uhr) insgesammt 3 Termine

8. Nunofilzen mit Wolle und Seideam 24.09. von 17-22 Uhr

9. Adventkalender filzen am 12.11 und19.11 je 18-21 Uhr

10. Strickkurs für Anfänger undFortgeschrittene 14.11, 21.11, und28.11 je 19-21 Uhr

11. Wollbildkurs am 4. und 5. 11.je 19-22 Uhr

� Filzen � Stricken � Spielwaren � Ganztags-/Abendkurse� jahreszeitl. Dekoration � skandinavisches Interieur � Schuhe

� anthr. Literatur � Spielwaren � Kleidung für Kinder und Erwachsene

Großes Kursprogramm für Kinder und Erwachsene:

Wir bieten auch Freundinnenkurse an.Näheres hierzu findest Du auf www.derwollwichtel.de

HERBSTAUSSTELLUNG

am 13.09.2013 von 10 - 20 Uhr

Projekt1:Layout 1 19.06.2013 18:38 Seite 1

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Wie es zu der Theaterarbeit kam

Im Jahre 2009 habe ich zusammen mit meinem Musik-Kollegen Thomas Buchner als Achtklass-Spiel mit der jet-zigen 12. Klasse das Musical „Oliver Twist“ auf die Büh-ne gebracht. Für die Schüler war es ein ganz besonderes Ereignis, dieses Stück zu erarbeiten und die Ergebnisse monatelangen Bemühens endlich in unserem Pavillon zu präsentieren, und das Stück ist mit großer Begeisterung von den Zuschauern aufgenommen worden. Eine ganz neue Erfahrung war es jedoch für die Schüler, nicht nur vor heimischem Publikum zu spielen, sondern ihre Arbeit erneut auf der großen Bühne des Hagener Theaters im Rahmen der Hagener Schul- und Ju-gendtheatertage einem fremden Pu-blikum und vor den Augen einer kriti-schen professionellen Jury zu zeigen. Die Freude der Schüler war riesig, als unsere Arbeit dann auch noch von der Jury prämiert wurde. In den folgenden Jahren habe ich noch einige Acht- und Zwölftklass-Spiele an unserer Schule inszeniert, allerdings lagen die Termine unserer Aufführungen immer so, dass wir leider nicht an den Schul- und Ju-gendtheatertagen teilnehmen konnten. Da sich für dieses Schuljahr abzeichnete, dass es wohl kein (deutschspra-chiges) Oberstufen-Theaterstück geben würde, habe ich versucht zwei Ideen in einem Projekt umzusetzen: 1. Ich habe schon lange Zeit über eine Theaterarbeit nachge-dacht, die sich von den üblichen Acht- und Zwölftklass-Spielen - also vom Arbeiten im Klassenverband - lösen

Tattoo – Bericht über eine neue Form der TheaterarbeitEin Experiment mit Erfolg

würde und stattdessen mit Schülern stattfinden würde, die sich freiwillig und mit großer Leidenschaft der The-aterarbeit widmen. 2. Mit einer solchen Schülergruppe wollte ich endlich einmal wieder an den Hagener Schul- und Jugendtheatertagen teilnehmen, da wir ja terminlich von Stunden- und Epochenplänen unabhängig sein wür-den.Und so kam es dazu, dass wir vor den Weihnachtsferi-en ein erstes Treffen und erste Proben zu dem Theater-stück „Tattoo“ im Pavillon der OGS durchführten. Wir, das waren: Luis Beyer (12. Klasse), Franca Ledermann (12. Klasse), Helen Ledermann (10. Klasse), Johanna Mann (10. Klasse), Leon Mann (12. Klasse) und ich.

Zum StückIn einer solchen kleinen Theatergrup-pe lässt sich natürlich ganz anders arbeiten als mit einer ganzen Schul-klasse, auch thematisch. So haben wir uns an ein großes gesellschaft-liches Tabu-Thema herangewagt, an das Thema des innerfamiliären sexuellen Missbrauchs. Experten ge-hen davon aus, dass 10 – 25% aller Kinder im Laufe ihres Lebens Opfer (innerfamiliärer) sexueller Gewalt werden, wobei die Dunkelziffer na-türlich enorm hoch ist. Die dabei am

häufigsten vorkommende Täter-Opfer-Konstellation ist die von Vater und Tochter. Aufgrund der Häufigkeit des Auftretens solcher Missbrauchs-Fälle wäre es also keines-falls verwunderlich, wenn auch Mädchen unserer Schule betroffen wären. Auch vor diesem Hintergrund schien uns das Thema sehr passend zu sein. Das Stück selbst basiert auf der Grundlage des Textes „Tä-

Ein Lehrer berichtet

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towierungen“ von Dea Loher, einer zeitgenössischen The-aterdichterin, der vor ca. 15 Jahren bei seinem Erscheinen von Preisen überhäuft wurde. Es wird in diesem Stück deutlich gemacht, mit welchen Mechanismen der Täter (in diesem Fall der Vater) sein Opfer (in diesem Fall seine beiden Töchter) unter Druck setzt, welche Folgen daraus für das Opfer und die ganze Familie erwachsen, z.B. dass Mädchen, denen ein solches Schicksal widerfahren ist, ihr Leben lang beziehungsunfähig bleiben.

Gestaltung des Probenprozesses

Schon beim ersten Treffen war deut-lich, welcher Schüler welche Rolle übernehmen würde. Deswegen konn-ten wir ohne Diskussionen über Rol-lenbesetzungen unmittelbar in den Probenprozess einsteigen. Mir war es wichtig, dass weder die Schüler, noch ich irgendeine Unterrichtsstunde für die Proben ausfallen lassen müssten, da dieses Theaterprojekt nicht in den aktuellen Stundenplan zu integrieren gewesen wäre. Wir haben also aus-schließlich nach dem Schulunterricht, an den Wochenen-den, an Feiertagen und in den Ferien gearbeitet. Die meisten Schüler zeigten innerhalb kürzester Zeit gro-ße Textsicherheit und, was mir viel wichtiger war, die ent-sprechende Beschäftigung und Identifikation mit der je-weiligen Rolle. Gerade in der Anfangszeit war es für mich immer wieder sehr ergreifend zu beobachten, mit welcher Intensität die Schüler ihre Rollen ergriffen hatten, so dass ich oft zu Tränen gerührt im Zuschauerraum saß (ohne dass die Schüler dies merkten), und ich spürte schnell, dass das fesselnde und authentische Spiel der Schüler in dieser Inszenierung ganz im Mittelpunkt stehen müsste, so dass ich weitestgehend auf ein unterstützendes Büh-nenbild verzichten konnte. Wir machten erstaunlich gute und schnelle Fortschritte, das Konzept der Inszenierung schien aufzugehen, so dass

wir frühzeitig schon an Kleinigkeiten und Details arbeiten konnten Doch erst zur Generalprobe bereicherte Leon das Gesamtwerk noch durch ein nachts zuvor von ihm selbst komponiertes und selbst getextetes Lied, das wir dann kurzerhand in das Stück einfügten.

Die Aufführungen

Am Freitag, dem 14. und Samstag, dem 15.06. kam es dann in unserem Pavillon zu den von den Schülern und mir mit Spannung erwarteten Aufführungen, die beide ohne irgendwelche Pannen „über die Bühne“ gingen. Das Publikum schien vom Spiel gefesselt zu sein, denn während beider Vorstellungen war es absolut still im Zuschauerraum, und bis auf einen mir persönlich nicht bekann-ten Jugendlichen, der permanent auf seinem Handy herumtippte, schaute das Publikum gebannt auf die Bühne. Dass das Thema des Spiels das Publi-kum zutiefst bewegt hat, konnte ich an den Rückmeldungen, die ich nach den

Aufführungen bekam, deutlich ablesen. Die Begeisterung über das nahezu professionelle Spiel der Schüler mischte sich mit der Nachdenklichkeit und der Betroffenheit, die das Thema des Stücks bei den Zuschauern ausgelöst hat.Eine ähnliche Rückmeldung bekamen wir bereits am 03.06., als wir im Rahmen der „EckStücke“ (eine Zusam-menarbeit zwischen dem Theater Hagen und der Stadt-bücherei an der Springe) eine Szene aus unserem Stück in der Stadtbücherei zeigten. Es war für mich einfach faszinierend zu beobachten, mit welcher Selbstverständ-lichkeit und Leichtigkeit die Schüler diese Szene, in der es doch um sehr intime Gefühle ging, dort präsentierten, ob-wohl die Zuschauer nur „auf Armlänge“ von den Spielern entfernt saßen. Bereits hier zeichnete sich ab, dass auch die Organisatoren der Schul- und Jugendtheatertage ge-spannt auf das Gesamtwerk waren.

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Am Montag, dem 17.06. wurde dann also auf der gro-ßen Bühne des Theaters Hagen gespielt. Auch hier zeigten sich die Schüler keinesfalls eingeschüchtert, sondern sehr souverän, obwohl die Umgebung, die Größe der Bühne, die Weite des Zuschauerraums schon sehr imposant wa-ren. Dennoch haben die Schüler es geschafft, auch an dieser fremden Spielstätte ihr Publikum in ihren Bann zu ziehen (an dieser Stelle gilt unser besonderer Dank allen Schulmitgliedern, die trotz der heißen Außentemperatu-ren den Weg ins Theater gefunden haben und somit die Schüler moralisch unterstützt haben). Bereits an diesem Montag kam es nach der Aufführung seitens der Jury und anderer Mitarbeiter des Theaters zu anerkennenden Be-merkungen.Am Dienstag, dem 18.06. ging es dann zur Preisverkün-dung. Der Moderator dieser Veranstaltung, Werner Hahn, Leiter des Hagener Kinder- und Jugendtheaters, verlas zu jedem einzelnen Beitrag (es gab insgesamt 18 Schulen, die teilgenommen haben) die positiven Aspekte, die die jeweilige Jury erkannt hatte, aber auch Verbesserungs-vorschläge und zum Teil deutliche Kritik an den Darbie-tungen. Als es zum Beitrag der Rudolf Steiner Schule kam, war auffällig, dass er ausschließlich die positiven Rück-meldungen der Jury verkündete, Verbesserungsvorschläge oder gar negative Kritik schien es nicht gegeben zu ha-ben. Das ließ die Schüler und mich natürlich sehr hellhö-rig werden, und tatsächlich … als der spannende Moment der Bekanntgabe des „Siegers“ kam, wurde es deutlich … den ersten Platz in der Kategorie für die Oberstufe wurde vom Theaterstück „Tattoo“ belegt. Ich denke, Sie können sich ausmalen, was in diesem Moment in den Schülern vorging!!! Der Lohn für ein halbes Jahr intensiver körper-licher und seelischer Strapazen wurde mit einer kaum zu beschreibenden Begeisterung entgegengenommen.

Zukunftsperspektive

Für mich war diese Form der Theaterarbeit ein Experi-ment, ich wollte sie einfach einmal ausprobieren. In dem halben Jahr der Zusammenarbeit mit den Schülern habe ich gemerkt, wie erfüllend dieser Prozess für sie (und für mich) gewesen ist. Einer der Schüler, der im nächsten Jahr im Abiturjahrgang sein wird, sagte mir heute (19.06.) in etwa wörtlich: „Egal, ob ich das Abitur schaffe oder nicht … ich werde das nächste Projekt mitmachen! Das ist mir die Sache wert!“ Auch andere Schüler unserer Schule, die in diesem Projekt nicht dabei waren, haben schon ihr großes Interesse bekundet, bei einem nächsten Theater-projekt unbedingt dabei sein zu wollen. All dies zeigt mir, dass das Experiment gelungen ist und dass die Schüler,

die an einem solchen Projekt teilnehmen, wahrscheinlich ein Leben lang von diesen Erfahrungen zehren können und erfüllt sein werden. Und das ist für mich (unter ande-rem) praktisch gelebte Waldorf-Pädagogik!Fazit: In welcher Form auch immer … bei den nächsten Schul- und Jugendtheatertagen (es sind die 25. Theater-tage, somit also eine Jubiläumsveranstaltung) wird die Rudolf-Steiner-Schule mit Sicherheit vertreten sein!

Uwe Depping

„Mit „Tattoo“ hatte sich die Theater-AG der Rudolf-Steiner-Schule an das schwierige Thema des sexuellen Missbrauchs in der Familie herangetraut. Für die sensib-le Umsetzung wurde sie ebenfalls mit einem ersten Preis belohnt. „In dieser konsequenten Inszenierung passt alleszusammen“, urteilte die Jury. „Die Schülerinnen und Schü-ler haben sich den hohen Anforderungen des Stücks ge-stellt und sich mit der richtigen Mischung aus Distanz und Identifikation auf die Figuren eingelassen.“

Als Herr Depping uns - fünf Schüler aus zehnter und zwölfter Klasse - vor Weihnachten fragte, ob wir uns ein Theaterprojekt mit ihm vorstellen könnten, zögerte keiner von uns, ihm eine verbindliche Zusage zu geben, da wir alle sehr gerne schauspielern. Wie wahrscheinlich schon viele von Euch/Ihnen mitbekommen haben, spricht das Stück eine gesellschaftlich schwierige Thematik an - den sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie.Zunächst war es für uns nicht leicht, einen Zugang zu diesem, uns doch so fremden Thema zu bekommen. Aller-dings begriffen wir schnell, welche Bedeutung die Aufar-beitung dieses Themas, mit dem viel mehr Menschen, als

Eine Schülerin berichtet

theaterhagen berichtet

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allgemein erwartet wird, Erfahrungen gemacht haben, für uns persönlich, aber auch für unser Publikum ist. Schließ-lich gelang es uns, in den Proben, die allesamt außerhalb der Schulzeit stattfanden, auch viel Spaß zu haben. Der Gedanke an den Realitätsgehalt versetzte uns allerdings immer wieder in eine sehr ernsthafte, nachdenkliche Stimmung. Die Rolle des Vaters hatte sicher den ein-drucksvollsten, brutalsten Effekt. Doch mit der Zeit ist uns sowohl die Mitschuld als auch die persönliche Betroffen-heit der bewusst wegschauenden anderen Angehörigen deutlich geworden. Die zwei gelungenen Aufführungen in der Schule und der Sieg bei den Hagener Schul- und Jugendtheatertagen zeigten uns, dass diese Art der Aus-einandersetzung sich in jeder Hinsicht gelohnt hat.

Vielen Dank allen Besuchern und Mitwirkenden!

Franca Ledermann

Nach den Herbstferien 2012 waren wieder Gäste aus der russischen Partnerschule in Smolensk zu Besuch in Ha-gen. Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 und 11 aus Russland sowie einige Lehrer und Lehrerinnen nahmen zwei Wochen lang am Unterricht teil und lebten bei Fa-milien der deutschen Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 10 und 11. Gemeinsam wurde eine Menge unternommen - Ausflüge nach Köln, zur DASA in Dortmund oder die Besichtigung

Gäste aus Russland an der Schule

der Kluterthöhle standen ebenso auf dem Programm wie Touren in kleinen Gruppen nach Münster und Düsseldorf oder auch ins Hagener Theater.Zum Abschluss wurde ein russischer Abend im Pavillon der Schule gefeiert, bei dem die Ergebnisse der Projektar-beiten, die in der Schule stattfanden, vorgeführt wurden.

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Unter diesem Motto fand im Februar die 80. Bundesel-ternratstagung an der Freien Waldorfschule in Haan-Gruiten statt. Eingeleitet wurde das Tagungswochenende am Freitagabend mit dem Vortrag „Zwischen Tag und Nacht. Die Unterstützung der Ich-Ent-wicklung durch die Waldorfpädagogik“ von Prof. Dr. Jost Schieren begleitet mit Rezitationen von Prof. Ulrich Maiwald. Herr Schieren erläu-terte in einem philosophisch-geschichtlichen Kontext die Grundlagen der Waldorfpäda-gogik unter Einbeziehung der verschiedenen Altersstufen der Kinder und Jugendlichen. Herr Maiwald ergänzte und begleitete den Vortrag mit Rezitationen von Novalis.

Am Samstag und Sonntag wurde in einem breiten Spektrum von Arbeitsgruppen erarbeitet inwie-weit Waldorfschulen dazu beitragen den Einzelnen in der Gemeinschaft stark fürs Leben zu machen. Die Möglich-keiten, welche im Unterricht und in der Selbstverwaltung zur Menschbildung betrieben werden, zu erkennen und zu nutzen.Die „richtige“ Arbeitsgruppe zu wählen war nicht so ein-fach, da das Angebot an Gruppen und Dozenten wirklich vielfältig und interessant war. Hier möchte ich kurz einige Arbeitsgruppen aufzählen: Inklusion - was bedeutet das für uns, Offene Ganztagsschule als Bindeglied zw. Schuleund Elternhaus, Das Qualitätsprojekt des Bundes der Frei-en Waldorfschulen, Schmieden, Soziale Kompetenz und Erlebnispädagogik, Formenzeichnen, Fremdsprachenun-terricht auf dem Prüfstand:Fragen u. Antworten, Bilanzen und Perspektiven, Gewalt-freie Kommunikation, Stark fürs Leben durch Eltern-Leh-rer-Trägerschaft........Am Samstag erwarteten die Gastgeber und Tagungsteil-

„Stark für‘s Leben“, Schule als EntwicklungschanceEltern berichten von der 80. Bundeselternratssitzung

nehmer außerdem einen prominenten Gast, Bildungsmi-nisterin Sylvia Löhrmann hatte sich angemeldet. In ihrer Rede spannte Frau Löhrmann den Bogen von der aktuellen Schulpolitik zur Waldorfpädagogik. Über letztere sprach sie mit Anerkennung und Sympathie. Zu erwähnen gilt auch die große Leistung der Freien Waldorfschule Haan-Gruiten, solch eine Tagung zu stemmen. Immerhin hatten sich an die 250 Teilnehmer auf den Weg dorthin gemacht.Neben der geistigen Kost wurden zudem die Teilnehmer mit einem erwähnenswerten Essen verköstigt. Vegeta-

risch, regional, saisonal und biologisch!

Der Höhepunkt des Rahmenprogramms war mit Sicherheit die Aufführung

„ Carneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns. Hier konnten wir die Initiative von Lehrern, El-tern und Schülern spüren. Eine große Aufführung mit Akteuren aus sieben Klassen und dem Mittelstufenorchester, welches

von Lehrern und Eltern unter-stützt wurde.

Unterstützt wurden die Abgeordne-ten unserer Schule bei dieser Tagung

von Arnd Mager (Vorsitz des Elternrates) und von Carmen Mager und Elske Jilli aus den

Vorstand. Durch die ungewöhnlich vielen Teilnehmer aus unserer Schule konnten wir immerhin fünf von siebzehn Arbeitsgruppen besuchen, uns rege austauschen und Fahrgemeinschaften bilden.

Sabine Böcker

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Um den Werkunterricht aus der Praxis kennen zulernen, hat Frau Hugendick die Eltern der fünften Klasse an zwei Samstagen für jeweils vier Stunden in die Werkräume eingeladen.

Unsere Kinder sind in dem Werk-unterricht damit beschäftigt Kü-cherhelfer wie Holzlöffel, Pfan-nenwender und Salatbesteck her-zustellen und so sollte es auch für die Eltern sein. Un-ter der Anleitung von Frau Hugendick bekamen wir zuerst Birkenstämmchen, die wir in drei Tei-le sägen mussten.

Die Birkenstücke wurden dann mit dem Spaltbeil in der Häfte aufgespalten. Auf die Hälfte wurde dann der Um-riss des Gegenstandes gezeichnet. Danach bekamen wir ein kleines Beil um die Birkenstücke in die grobe Form zu bringen. Interessant war hier, dass dieses Beil, wenn es knapp unter dem Keil gefasst wird, wie ein Schnitzmesser arbeitet.

Praktischer Werkunterricht für ElternFrau Hugendick hatte immer ein wachsames Auge und ei-nen guten Tipp für die Eltern parat. Sie erläuterte den Ge-brauch von Hohlbeitel, Raspel und Schnitzmesser. Nach vier Stunden, die wir arbeitsam gemeinsam verbracht hatten, waren jede Menge Löffel und Pfannenwender entstanden. Doch es gab auch einen Tortenheber und eineSchütte. Die Feinarbeiten, d.h. die verschiedenen Schleif-gänge, konnten zu Hause fortgeführt werden, denn hier sind nach Ehrgeiz und Anspruch noch Stunden auszufül-len, die den Rahmen in der Schule gesprengt hätten.Es war für die Eltern ein sehr schönes Erleben und wir konnten sehr gut nachvollziehen warum dieser Unterricht bei unseren Kindern so einen hohen Stellenwert hat.

Ein großes Dankeschön an Frau Hugendick für die Zeit und die schönen Werkstücke, die ohne ihre Unterstützung nicht zustande gekommen wären!

Sabine Böcker

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Frisch kochen mit Lust und Liebe

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Lehrer stellen sich vorAus dem Nähkästchen geplaudert

Heike Dinter

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Klas-sen- und Musiklehrerin (studierte Fä-cher: Deutsch, Geographie), Mitglied der Leitungskonferenz, OGS-Beauf-tragte/Kollegium, Leitung Technische Konferenzzuletzt gelesen: Monika Kiel-Hinrich-sen, Helmut Hinrichsen: Pubertäts-

sprechstundeKochen: Lasagne (wobei man „am liebsten“ bei meiner Kochunlust eigentlich nicht reden kannletztes Reiseziel: Frankreich/ Œle díOlÈron

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Klas-senlehrerin der Kl. 3 und Handarbeiten; Organisation der Monatsfeier, Mitglied im AKÖzuletzt gelesen: einen AlpenkrimiKochen: Couscous mit verschiedenen Beilagen / Süßesletztes Reiseziel: durch die Alpen mit dem Wohnmobil

Miriam Duschek

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: z.Zt. Musiklehrer/Schulorchester, Vorstand Förderverein, Pädag. Konferenzleitung, Musikinstrumentenverleih, Vertrau-enskreiszuletzt gelesen: Meister der Dämme-rung: Peter Handke (Malte Herwig); Der Hundertjährige... (Jonas Jonasson)Kochen: kein guter Koch! Pfanneku-

chen gelingen aber ausgezeichnet!letztes Reiseziel: Italien, Meer, Städte und Alpenregion

Thomas Buchner

Horst Grineisen

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Oberstufenlehrer (Chemie, Mathema-tik, Physik), Klassenbetreuung Kl. 10; Mitglied der Leitungskonferenz und des Vorstandeszuletzt gelesen: Autoreparaturanlei-tungKochen: Pasta

letztes Reiseziel: Calantsoog

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Wer-ken und ab dem nächsten Schuljahr Handarbeiten in der Unterstufezuletzt gelesen: Die Regenbogentrup-pe - ein autobiografischer Roman von Andra Hirata über eine Dorfschule in Indonesien.Kochen: Am liebsten koche ich über-haupt nicht, tue es natürlich trotzdem

und koche dann irgendwas mit den Zutaten, die gerade so vorrätig sind (Nudeln, Käse, Salat und Eier sind eigentlich immer da).letztes Reiseziel: eine Konzertreise nach Israel

Annette Hugendick

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Leh-rerin für Handwerk und Kunstzuletzt gelesen: Mary Ann Shaffer: The Guernsey Literary and Potato Peel Pie SocietyKochen: Kichererbseneintopfletztes Reiseziel: Griechenland

Alexandra Born

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Klas-senlehrerin, KLasse 4zuletzt gelesen: „Der Junge, der Träume schenkt“ von Luca Di FulvioKochen: Nudeln mit Lachsletztes Reiseziel: Paraza, Süd-Frank-reich

Katrin Christmann

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Klas-senlehrer, Deutsch und Spanisch in der Oberstufe, Klassenspiele für die Unter- und Oberstufe/ Theaterprojektezuletzt gelesen: die dreißig Abschluss-Klausuren meiner ElftklässlerKochen: Am besten Kaffee; meine Töchter meinen, ich könnte Tortilla

ganz gut hinbekommenletztes Reiseziel: Lanzarote

Uwe Depping

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Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Rus-sisch, Geschichte, Sport (Sek. II) z.Zt. Klassenbetreuung Kl. 12, zukünftige Klassenbetreuung Kl. 9zuletzt gelesen: Bucharina, Anna La-rina: Jetzt bin ich schon weit über zwanzig (Biografie der Frau Bucharins, der im Schauprozess zu Stalins Zeiten

zum Tode verurteilt wurde); Grüne, Hardy: Glaube, Liebe, Schalke (Die komplette Gschichte des FC Schlake 04)Kochen: Mexikanische Gerichteletztes Reiseziel: Niederlande

Inge-Lore Schmidt-Walterscheid

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Klas-sen- und Eurythmielehrer, Schullei-tung; Personalressort; die Oberuferer Weihnachtsspiele liegen mir am Her-zenzuletzt gelesen: Laurens van der Post: Das Herz des kleinen JägersKochen: Bratkartoffeln mit Spiegelei

und Möhren (muss ich zum Glück nur selten essen, da meine Frau meistens und vor allem besser kocht als ich)letztes Reiseziel: Berlin - da leben zwei meiner vier er-wachsenen Kinder

Christoph Herzog

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Eu-rythmie in den Waldorfkindergärten, so wie den ersten drei Klassen der Wal-dorfschule in Hagen, Heileurythmie an der Schule, im Kindergarten und privat zuletzt gelesen: Markus Sommer: Heil-pflanzen (Sachbuch); Martin Suter: All-men und die Libellen (Kriminalroman)

Kochen: ich lasse am liebsten meinen Mann kochen, was dieser leider nur selten tut (dannm muss er allerdings et-was anderes kochen als sein Lieblingsgericht)letztes Reiseziel: Berlin - da leben zwei meiner vier er-wachsenen Kinder

Elke Herzog

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Oberstufenlehrer (Fächer Deutsch und HKU), Klassenbetreuung Klasse 9, Mit-glied der Leitungskonferenzzuletzt gelesen: „Die Zeit, die Zeit“ von Martin Suter; auch bei diesem Suter wurde man als Leser erst allmählich des eigentlichen Themas gewahr; der

Plott war dann umso überraschender.Kochen: Neben frisch zubereiteten Salaten esse und ko-che ich gerne Kürbissuppe und Reisgerichte.letztes Reiseziel: Meinen letzten Urlaub habe ich im April dieses Jahres im Languedoc verbracht. Dort haben wir mit unserer Groflfamilie die ersten Sonnenstrahlen des Jahres genossen.

Rainer Rudzynski

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Ich bin seit Herbst 1993 an der Hagener Waldorfschule im Fachbereich Eu-rythmie tätig und unterrichte in der Mittel- und Oberstufe.zuletzt gelesen: Das letzte Buch, welches ich gelesen habe, war von Andreas Neider, mit dem Titel: Der

Mensch zwischen ‹ber- und UnternaturKochen: Ich koche gerne alle Variationen von Gemüse-suppen und Nudelgerichte. letztes Reiseziel: Den letzten Urlaub haben mein Mann und ich zu Ostern mit Kindern, Schwiegerkindern und En-kelkindern in Frankreich in einem Ferienhaus in Parazza am Canal du Midi verbracht.

Martina Christmann

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Klas-senlehrerin, Sport und Spielturnen, Aufnahme neue Erstklässler, Mitglied Leitungskonferenz, Mitglied Vertrau-enskreis, Kontaktperson zu den Wal-dorfkindergärten Hagen und Iserlohnzuletzt gelesen: Carolina De Robertis: Die unsichtbaren Stimmen

Kochen: Eintopf, Fischgerichteletztes Reiseziel: Wenn ich die Klassenfahrt nach Mander-scheid und Trier nicht mitrechne: Im vergangenen Som-mer habe in der schönen Stadt Coburg Urlaub gemacht.

Sonja Bungarten

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Tätigkeiten/Fächer an der Schule: In-formatik / Administration der Compu-tersystemezuletzt gelesen: Richard David Precht – Anna, die Schule  und der liebe GottKochen: Kısırletztes Reiseziel: Dänemark

S. Ali Cengiz

Tätigkeiten/Fächer an der Schule: Klas-senlehrer 2. Klasse und Eurythmieleh-rerzuletzt gelesen: Fonante – Meine Kin-derjahreKochen: Ich koche sehr gerne; - so ziemlich alles. Nur stimmt es mich zusehends nachdenklicher, dass mir

meine Töchter das Kochen immer wieder zuvorkommend abnehmen!letztes Reiseziel: Wandertour in den Schweizeralpen

Michael Godehardt

Die „Kräuterstube“ wurde 2010 zusammen mit dem Gar-tenkreis zur Bereicherung des Lebens an unserer Schule gegründet. Wir übernahmen damit die Anregung einer Mutter, die neu nach Hagen zugezogen war und dieses Projekt seit Jahren aus der Waldorfschule Bochum-Hön-trop kannte.

Warum machen wir das?Für uns ist es wichtig, das alte Naturwissen, das oft noch bis in die Generation unserer Großeltern vorhanden war, in den letzten Jahrzehnten aber durch den Siegeszug der industriellen Medizin und Lebensmittelproduktion stark zurückgedrängt wurde, in Erinnerung zu rufen und somit wieder lebendig zu machen.Weil es gerade in unserem oft hektischen, naturfernen Stadtleben eine prickelnde und schöne Erfahrung ist, das Leben in der Natur einmal wieder bewusst mit allen Sinnen wahrzunehmen und den Geistern der Pflanzen zu begegnen.Weil es uns frei und unabhängig macht, wenn wir uns mit leckeren, gesunden und nahrhaften Lebensmitteln sowie Heilmitteln aus der Natur für allerlei Alltagsleiden selbst versorgen können.Gerade für Kinder ist das Erfolgserlebnis einer selbstge-machten Marmelade oder eines selbst angesetzten Blü-tenessigs eine wichtige Erfahrung fürs Leben und sollte von jedem Kind auch in der Schule gesammelt werden können. Dahinter steckt auch der Grundgedanke des altehrwürdi-gen Paracelsus:

„Traditionelles Kräuterwissen für die heutige Zeit“ Die Kräuterstube stellt sich vor

„Eure Nahrungsmittel mögen Eure Heilmittel sein, und Eure Heilmittel mögen Eure Nahrungsmittel sein.“

Wer sind wir?Wir sind eine Gruppe von interessierten, engagierten Müt-tern unserer Schule die sich auf jeden Fall über Zuwachs riesig freuen. Jeder ist bei uns herzlich willkommen! Alles, was Ihr mitbringen solltet ist Interesse an der Natur und ihren Rhythmen sowie an der kreativen, liebevollen Ver-arbeitung ihrer Gaben zu den verschiedensten Dingen des täglichen Bedarfs.

Nicole Berndt, Engelenergieheilerin und Reiki-Lehrerin: „Ich liebe es, den Dingen tiefer auf den Grund zu gehen, das zu entdecken, was sich nicht auf den ersten Blick zeigt und ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. So of-fenbart uns vieles in der Natur sein verborgenes Poten-tial, seine Zauberkraft, wenn wir bereit sind, uns für die Elementarwesen und Energien, die die Natur beleben, zu öffnen, uns auf sie einzulassen und ihnen zuzuhören. Das Leben und der Austausch mit den Elementarwesen/ Erzengeln/Engeln in der freien Natur schenken mir das Wissen, das ich in dieses Projekt mit einbringe. Licht und Liebe für Euch alle!“

Claudia Bellmann, Menschen- und Naturfreundin: „Be-ruflich jongliere ich als Steuer- und Finanzfachfrau mit Zahlen. In der überigen Zeit beschäftige ich mich intensiv mit alternativen Heilmethoden und Pflanzenkunde. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Mensch als göttli-

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Der Vertrauenskreis stellt sich vor

Thomas Buchner(Kollegium)

Heidi Holstein-Glasmacher (Elternschaft)

von links: Sonja Bungarten (Kollegium)

Andrea Hauschildt (Elternschaft)

Yvonne und Olaf Eilert (Elternschaft)

Kontaktadressen des Vertrauenskreises:Thomas Buchner [email protected] 02330-84383Heidi Holstein-Glasmacher [email protected] 02333-5532Andrea Hauschildt [email protected] 02331-204370Olaf Eilert [email protected] 02333-833534Yvonne Eilert [email protected] 02333-833534Sonja Bungarten [email protected] 02338-873002

ches Wesen Krankheit nicht kennen sollte. Die Pflanzen-wesen helfen uns, wieder in Einklang zu kommen und uns unserer Göttlichkeit zu erinnern.“

Ingrid Lehnert, “Was man weiß, sieht man erst.“ J.W. v.Goethe. Interesse öffnet die Augen für die Vielfalt der Natur. Nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch tiefer-gehend mit ihren Köstlichkeiten und ihren schier un-endlich scheinenden Wirkstoffen. Familiär medizinisch-pharmazeutisch vorbelastet fand ich schon früh in der Biologie und Pflanzenkunde einen guten Ausgleich zu meinem technisch-künstlerischen Beruf als Architektin.

Kerstin Medya Rosan, Heilpraktikerin und Massagethera-peutin: „Schon vor tausenden von Jahren heilten unsere Vorfahren viele Krankheiten und Leiden mit dem Wissen über das Wirken der Lebensenergie und der Elemente im menschlichen Körper. Auch besaßen Sie ein sehr detail-liertes Wissen über die Heilkräfte der Pflanzen und Mine-ralien, das sie sich über die Intuition erschließen. Leider geriet vieles von diesem alten Heilwissen über die Zeit in Vergessenheit. Ich als Heilpraktikerin möchte diese Jahr-tausende alten Heilgeheimnisse aller Völker und Kultu-ren für die heutige Zeit wieder beleben und bringe dieses Wissen gerne in unser Projekt ein. Gottes Segen für Euch!“

Was verarbeiten wir?Je nachdem, was Mutter Natur uns zur Verfügung stellt oder was wir an Spenden von Euch bekommen (z.B. an Obst aus dem Schrebergarten, gesammelten Kräutern vom Waldspaziergang), machen wir zum Beispiel:Obst- und Kräuteressige, Kräutersalz, Marmeladen, Ge-lees, eingelegtes Gemüse, Sirup, Salben, Cremes, Hautöle,Seifen, Badezusätze, Räucherbündel.

Bisherige AktionenDie Kräuterstube ist seit 2010 mit Naturkosmetik und an-deren schönen und schmackhaften Produkten aus eigener Produktion ein fester Bestandteil des Schulbasars. Zur Hauptsammelzeit werden gemeinsame Kräutersammel-spaziergänge gemacht. Auch bei den Monatsfeiern sind wir regelmäßig mit frisch gebackenen Waffeln und selbst gemachten Leckereien vertreten. Damit finanzieren wir unter anderem die Geburtstagsgeschenke für die Schul-gemeinschaft, eine Aktion, die in diesem Jahr von der Kräuterstube initiiert wurde.

Kontakt: Nicole Berndt 02331 78 77 249 oder Kerstin Medya Rosan 0202 705 543 13E-Mail: [email protected]

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Die neue Schulführung der RSS HagenSchule im WandelVor nun mehr als einem Jahr begannen wir im Vorstand und vor allem im Kollegium, gemeinsam mit einem auf selbstverwaltete Organisationen spezialisierten Berater zu arbeiten. Unser Hauptanliegen war es, verkrustete Strukturen aufzubrechen und unsere Schulorganisation so zu gestalten, dass alle wichtigen organisatorischen Be-lange effizient und in einem für alle Beteiligten gesunden Umfeld bearbeitet werden können. Nach etwas mehr als einem Jahr kann man Stand heute sagen, dass wir noch einen Weg vor uns haben, sich dieser aber klar abzeichnet (wir uns also nicht in einer Sackgasse befinden) und auch ein Blick zurück uns (die Mitglieder des Vorstands und der Leitungskonferenz) mit positiven Erinnerungen erfüllt.Nachdem sich zu Beginn des Schuljahres innerhalb des Kollegiums eine neue Leitungskonferenzgruppe gebildet hatte und diese mit dem Vorstand und der Geschäftsfüh-rung in regelmäßigen Abständen zusammen kam, wurde

deutlich, dass die strikte Trennung von „Kollegiumsthe-men“ und „Vorstandsthemen“ nicht zielführend, ja eigent-lich gar nicht möglich war. Dies führte häufig dazu, dass entweder Themen doppelt und von beiden Gremien bear-beitet wurden oder wir die Themen von einem Gremium ins andere verschoben, was Zeit und Nerven kostete. Im Vorstand umgab uns sowieso schon die Wahrnehmung, dass der Themenberg, den es bei der Führung einer Orga-nisation, die mit einem mittelständischen Unternehmen durchaus vergleichbar ist, zu bewältigen gilt, für die Be-arbeitung in der Gruppe zu groß war, um vorausschauend und umfänglich zu agieren.

Im Januar 2013, in einer gemeinsamen Sitzung von Lei-tungskonferenz und Vorstand mit Herrn Jäckel, beschlos-sen wir, eine neue Form der Schulführung zu probieren. Wir beschlossen, die Arbeit beider Gremien zu verzahnen

und in gemischten Arbeitsgruppen (paritätisch be-setzt aus Vorstand und Leitungskonferenz sowie El-tern und Lehrern) zu arbeiten. Eine Übersicht über die vier Themenbereiche der Schulführung (Personal, Pädagogik, Schulentwicklung und Finanzen) kann dem Schaubild entnommen werden.

In der Praxis ist es so, dass wir einmal wöchentlich alle zusammen kommen. Zunächst tagen die Ar-beitsgruppen meist getrennt für eine Stunde, um „ihre“ Themen in der Tiefe zu besprechen. Danach kommt die große Gruppe zusammen, um sich auszu-tauschen. Wichtige Entscheidungen werden von den Arbeitsgruppen zwar vorbereitet, dann aber von der Gruppe diskutiert und gemeinsam entschieden.

Wie gesagt, wir befinden uns noch auf dem Weg. Es ist gar nicht so leicht, die Verantwortung für ein be-stimmtes Thema zu übernehmen, dafür aber andere Themen „loszulassen“. Viele wichtige Themen lagen brach, weil zuvor die Zeit für eine intensive Bearbei-tung fehlte. Diese nehmen wir nun nach und nach auf:

• Ein neues Beitragssystem wurde von der Arbeits-gruppe Finanzen erstellt und auf der Mitglieder-versammlung vorgestellt.

• Die Arbeitsgruppe Pädagogik hat die OGS-Struk-tur an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingun-gen herangeführt und beschäftigt sich u.a. in-tensiv mit der Überarbeitung der Schulordnung.

Stoffe - Knöpfe

Kurse

Spielzeug - Bücher

Naturmode

Dekoration

Filzwolle - Garne

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• Die Arbeitsgruppe Personal war intensiv mit Perso-nalsuche, aber auch mit Personalgesprächen und Konzepten zur Personalentwicklung beschäftigt.

• In der Gruppe zur Schulentwicklung soll die direk-te Verbindung zum Elternrat und der Austausch mit diesem verankert sein. Außerdem haben wir hier ein Projekt zum Thema Mittel- und Oberstufe gestartet, zu dem wir im nächsten Schuljahr mehr berichten werden.

Und dies sind nur einige „Highlights“ aus unserer The-mensammlung. Wir sind zuversichtlich, mit dieser Form

der modernen Eltern-Lehrer-Schulführung die richtigen Impulse setzen zu können, um für unsere Schülerinnen und Schüler das Lern- und Lebensumfeld zu bieten, das ihnen menschengemäße Entwicklung und Bildung er-möglicht. Unsere Schule geht mit frischem Wind in das Jahr ihres 30-jährigen Jubiläums. Wir vom Vorstand und der Leitungskonferenz freuen uns darauf, gemeinsam mit der ganzen Schulgemeinschaft die Segel zu hissen und diesen frischen Wind für die weitere Entwicklung der Schule zu nutzen.

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Unsere Schule hat ein neues Beitrags-SystemAuf der Mitgliederversammlung am 05. Juni 2013 wurden nicht nur die Bilanz für das Jahr 2012 und die kurz- und mittelfristigen Haushaltsplanungen vorgestellt. Darüber hinaus erläuterte der Vorstand ausführlich, dass das Bei-tragssystem unserer Schule dringend einer Aktualisierung bedarf. Eine entsprechende Vorlage wurde vom Vorstand in einer Arbeitsgruppe erarbeitet und der Mitgliederver-sammlung vorgestellt. Im Folgenden möchten wir aus Sicht des Finanzkreises, der die Umsetzung des neuen Systems sicherstellen und begleiten muss, die wichtigsten Änderungen vorstellen.

Bisherige ElternhäuserDie Elternhäuser, die bereits an unserer Schule sind sollen aber ihren Beitrag zur Sicherung der Schulfinanzen leis-ten. Die Mitgliederversammlung hat aus diesem Grund, nach ausführlicher Erläuterung durch den Vorstand, mit großer Mehrheit die Erhöhung aller Elternbeiträge um 20,00 EUR pro Elternhaus ab August 2013 beschlossen.

Neue ElternhäuserZukünftig leistet jedes Elternhaus einen Haushaltssiche-rungsbeitrag (HSB). Die Höhe für das erste (165,00 EUR) und zweite Kind (85,00 EUR) orientiert sich an der aktu-

ellen Haushaltsplanung und wird jährlich neu festgesetzt. Faktisch ist der HSB aber nur eine kalkulatorische Größe. Grundlage des Elternbeitrages bleibt das Einkommen der Familie. Damit bleibt unsere Schule dem seit Gründung gelebten Solidarprinzip treu. Bemessungsgrundlage für den Elternbeitrag sind die nachgewiesenen positiven Ein-künfte der Familie. Davon werden 5% als Elternbeitrag zugrunde gelegt. Übersteigt dieser Betrag den festgesetz-ten HSB, gilt der übersteigende Betrag als Spende. Un-terschreitet dieser Betrag den HSB, gilt der HSB zunächst als Elternbeitrag. Eine Herabsetzung des Elternbeitrages unter den HSB kann jederzeit mit dem Finanzkreis be-sprochen werden. Allerdings sind dann – und das ist neu – eine stichhaltige Begründung und die Zustimmung des Vorstandes notwendig. Der Finanzkreis kann zukünftig eine Reduzierung des Elternbeitrages unter den festge-legten HSB nicht mehr vereinbaren.

Neben dem Elternbeitrag wird es auch zukünftig eine Bauspende in Höhe von 1.000,00 EUR geben, die jedes Elternhaus einmalig zum Erhalt und zur Finanzierung unserer Schulgebäude beiträgt. Ebenso bleiben die Ma-terialpauschale und der Schulbuch-Eigenanteil, die im Durchschnitt ca. 8,50 EUR pro Kind und Monat ausma-

BeispieleBeispiel 1 (1 Kind) Beispiel 2 (1 Kind) Beispiel 3 (2 Kinder)

Positive Einkünfte (EStB) 30.000,00 EUR 65.000,00 EUR 65.000,00 EUR

davon 5% p.a. 1.500,00 EUR 3.250,00 EUR 3.250,00 EUR

/12 Monate 125,00 EUR 271,00 EUR 271,00 EUR

festgesetzter HSB 165,00 EUR 165,00 EUR 250,00 EUR

rechnerischer Elternbeitrag 165,00 EUR* 271,00 EUR 271,00 EUR

davon Spende** 0,00 EUR 106,00 EUR 21,00 EUR* Reduzierung durch Vorstandsbeschluss, Minimum 50,00 EUR auf Antrag möglich, Besprechung mit dem Beitragskreis** Spendenquittungen können zukünftig nur noch dann ausgestellt werden, wenn im Verein ein positives Jahresergebnis bilanziert werden kann.

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chen erhalten. Die Einmalspende in Höhe von zwei Mo-nats-Elternbeiträgen wird es zukünftig nicht mehr geben. Ebenso entfällt zukünftig der Kulturbeitrag in Höhe von 15,00 EUR pro Jahr.

Eine weitere wesentliche Änderung ist, dass sich die El-ternbeiträge zukünftig automatisch, gekoppelt an den Verbraucherpreis-Index des Statistischen Bundesamtes, anpassen werden.

Mit diesem neuen Beitragssytem sollte dem Vorstand un-serer Schule der Spagat zwischen einer gerechten Ver-teilung der Lasten und einer nachhaltigen Sicherung der Schulfinanzen gelungen sein. Anwendung findet dieses neue Beitragssystem bei allen Elternhäusern, die ab dem Schuljahr 2013/2014 neu an unserer Schule starten.

Zugegeben, die Finanzierung des Elternanteiles am Schul-haushalt unserer Schule ist ein komplexes System. Der Fi-nanzkreis ist immer ansprechbar. Das gilt sowohl für klei-ne oder große finanzielle Krisen, die ein Elternhaus erlebt, als auch für kleine oder große Glücksfälle.

Zu guter Letzt muss an dieser Stelle noch erwähnt wer-den, dass die Arbeit des Finanzkreises, der ja ausschließ-lich aus Eltern besteht, nicht möglich wäre, wenn uns das Schulbüro nicht organisatorisch den Rücken freihalten würde und alle Ergebnisse der Beitragsgespräche stetig verwalten, buchen und überwachen würde. Hierfür ge-bührt unser Dank.

Für den Finanzkreis, Henning Funke im Juni 2013

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Die Termine, an denen der Garten-und Instandhaltungs-kreis und alle fleißigen Helfer sich treffen,

werden jeweils am Schuljahresanfang im Jahresplan sowie in den wöchentlichen

Rundbriefen bekannt gegeben. Treff-punkt ist immer um 9:30 Uhr am Un-terstufengebäude, aber auch wer erst später kommen kann, bleibt bestimmt nicht arbeitslos.

Wer Informationen darüber haben möch-

te, wie der Garten- und Instandhaltungskreis arbeitet,

schaut mal hier vorbei:

http://waldorfgartenkreis.blogspot.de

Hier findet man Infos über Termine und Fotos von den Aktionen.

Wir danken al-len fleißigen Helfer/innen, die mitgehol-fen haben, un-sere Schule zu verschönern.

Ganz besonde-ren Dank gilt

Christoph Rosenkranz mit seinem Neffen Sebastian Pax, die mit Mann und Gerätschaften maßgeblich mitgehol-fen haben, unsere Außenanlagen zu gestalten. Alle Eltern, Lehrer/innen und Kinder sind herzlich eingeladen, bei den nimmer endenden Aufgaben gemeinsam mitzuhelfen.

Katja Funke

Nach nun fast zwei Jahren Garten- und Instandhaltungs-kreis sind die Bemühungen nun immer deutlicher zu sehen. Es wurde Unkraut entfernt, zurück ge-schnitten, Regenrinnen gesäubert, Flächen umgestaltet, entmüllt und entrümpelt, ge-fegt, Werkbänke und Türen abgeschliffen, gemalert, und und und. Ohne die tatkräftige Hilfe der Eltern und Kinder – und vor allem auch von unserem lieben Hausmeister und Alleskönner Klaus Neugebauer - wäre dies nicht zu bewerkstel-ligen. Das gemeinsame Werkeln auch mit den Kin-dern und das anschließende Speisen, bei dem ein reger Austausch stattfindet, verschafft ein neues Gefühl für un-sere Schule. Schüler erfahren, dass sich ihre Eltern auch für das äußere Erscheinungsbild ihrer Schule engagieren und lernen somit einen sorgsameren Umgang mit dieser.

vorher

nachher

immer wieder

Die Schule blüht aufZwei Jahre Garten-und Instandhaltungskreis werden sichtbar

Rezepte

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Rezepte

Schichtdessert

1 kg Weintrauben, kernlose

250 g Quark

250 g Mascarpone

250 g Schlagsahne

2 Pck. Kekse (American Cookies)

1 Pck. Vanillinzucker

100 g Zucker

Die Sahne steif schlagen, aus Quark, Mascarpone und Zucker eine Creme zu-bereiten und mit der Schlagsahne ver-rühren. Die American Cookies zerbröseln.

In eine große Schüssel die Hälfte der Weintrauben geben, darüber die Hälfte der Creme verteilen, darauf die Hälfte der zerbröselten Cookies, danach wird alles nochmal in gleicher Reihenfolge geschichtet.

Tipp: Am besten lässt man das Dessert noch etwas stehen, damit die Creme sich verteilen kann.

Tomaten-Feta-Dip

1 Paket Feta-Käse

200 g Frischkäse

1/2 kleine Zwiebel(n)

2 Knoblauchzehe(n), nach Geschmack

6 Tomate(n), getrocknet, in Öl eingelegte

Salz und Pfeffer

1 TL Basilikum, getrocknet oder TK

1 Prise Oregano

Alle Zutaten mit einem Pürierstab zer-kleinern. Dazu passt geröstetes Brot oder Kracker.

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Kontaktdaten Waldorfkindergärten Hagen e.V.

DelsternElternvertreter Vogelgruppe Emma Wolff 02338 8748608

Simone Schulte 02334 54369

Jessika Blankenagel 0151 16628707

Mäusegruppe Lisa Söhnchen 0163 8898995

Natasche Smith 02337 270154

Spatzennest Nancy Kettschau 0173 6876996

Gartenkreis Nachfolger/in gesucht!

Bastelkreis Natalie Clever 02337 474390

Beate Görlich 02331 3485876

Öffentlichkeitsarbeit Birgit Paura 02331 2043422

Redaktion Triangel Ingrid Bald 02331 56057

HaspeElternvertreter Gänseblümchen Simone Brenner 02331 9337808

Anke Sturr 02333 7978655

Löwenzahn Andreas Ehrhardt 02331 7877249

Barbara Gehrmann 02335 7690365

Pusteblume Stefanie Berghaus 02331 6952639

Tina Quasdorf 02332 758776

Christian Greven 0177 4701724

Rosen Jan Reinhardt 02302 7073693Claudia Woste 02331 3757288

Schneeglöckchen Christin Hufe 02335 9679991

Diana Gonzales 02331 3734709

Gartenkreis Jan Reinhardt 02302 7073693

Öffentlichkeitsarbeit Doris Muylkens-Germann Erzieherin

Redaktion Triangel Doris Muylkens-Germann Schneeglöckchen

Johannes Streitmater Vater Schneeglöckchen

Delstern HaspeAnschrift: Am Berghang 31, 58093 Hagen Louise-Märcker-Str. 1, 58135 HagenTelefon: 02331 77888 02331 406155Fax: 02331 340234 E-Mail: [email protected] [email protected] Internet: www.waldorfkindergarten-hagen.de

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Kontaktdaten Rudolf-Steiner-Schule Hagen

Vorstand Förderverein Thomas Buchner 02330 84383 [email protected]

Carmen Mager 02333 601072 [email protected]

Dirk Münter 02333 4032011 [email protected]

Vorstand Schulverein Horst Grineisen 02335 1612 [email protected]

Elske Jilli 0160 95828487 [email protected]

Robin Müller 0160 7438856 [email protected]

Gemeinsame Mailadresse der Vorstände: [email protected]

Geschäftsführung Simon Kechagias 02331 404085 [email protected]

Schulbüro Marion Reiter-Lorenz 02331 403901 [email protected]

Schulverwaltung Iris Mönkemöller 02331 404085 [email protected]

OGS Jeanette Godehardt 02331 3068018 [email protected]

Küche/Cafeteria Frau Sakar 02331 400368 [email protected]

Hausmeister Klaus Neugebauer 0170 7022026 [email protected]

Elternrat Arnd Mager 0151 15665175 [email protected]

Aufnahmegremium Sonja Bungarten 02338 873002 [email protected]

Beitragsgespräche Dirk Franke 02336 879955 [email protected]

Henning Funke 02334 4444511 [email protected]

Heinz-Werner Lehnert 02331 631732 [email protected]

Ilka Lemmer 02332 665877 [email protected]

Öffentlichkeitsarbeit [email protected]

Redaktionskreis [email protected]

Elske Jilli 0160 95828487 [email protected]

Udo Wortmann 02334 567765 [email protected]

Detlef Werth 0163 7435377 [email protected]

Birgit Andrich 02331 330210 [email protected]

Katja Funke 02334 4444511 [email protected]

Vertrauenskreis Andrea Hauschildt 02331 204370 [email protected]

Basarkreis Angela Barth 02332 551580 [email protected]

Smolenskkreis Martin Eichwalder 02331 788789 [email protected]

Orchester Thomas Buchner 02330 84383 [email protected]

Instrumentenverleih Katharina Tas 0157-36780697 [email protected]

Garten-/Instandhaltungskreis Claudia Bellmann 02331 355360 [email protected]

Anschrift: Enneper Straße 1, 58135 HagenTelefon: 02331 403901 Bankverbindung: Bank für SozialwirtschaftFax: 02331 407619 BLZ: 370 205 00E-Mail: [email protected] Schulkonto: 72 08 400Internet: www.waldorfschule-hagen.de Spendenkonto: 72 00 400

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Lageplan der Schule

1 = Unterstufengebäude

2 = Turnhalle

3 = Foyer

4 = Pavillon

5 = Bewegungsräume

6 = Werkstätten

7 = Oberstufengebäude

8 = OGS / Schulküche

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Zeichnung: Jeanette Godehardt