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Februar 2008 kost noch immer nix Stadtmagazin für Wien, Viyana und Beč www.dasbiber.at FPÖ-CHEF STRACHE Warum er jetzt auf Tschuschen steht SALSA Der große Latino-Fake INTEGRATIONSTEST FüR PROMIS Wie der Wissenschaftsminister abschneidet mit scharf Echte Wiener: Rapper jenseits des Gürtels

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FPÖ-CheF StraCheWarum er jetzt auf Tschuschen steht

SalSaDer große Latino-Fake

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„Für die Türkei wird das eine Heim-em“Von Dino Čehajić und Petra Benovsky (Foto)

wer ist ername: ümitkorkmazgeboren: 17.September1985funktion: fußballerbeimskrapidwien,mittelfeldtypisch: schnelligkeit,frisurwurzeln: vaterstammtausdertürkei,mutteristösterreicherinleidenschaft:playstationspielen(vorallemproevolutionsoccer)

Ümit Korkmaz ist der Shootingstar des SK Rapid Wien. In lässigem Outfit sitzt er vor uns und erzählt vom Training. „Lauf- und Kraft-training, da wird man schon leicht müde“ sagt Ümit. Trotz dessen wirkt er fröhlich. Was er über seinen Aufstieg, die EM 2008 und Play-station-Spiele zu sagen hat, erfährt ihr hier.

bIbER: Du bist der „Rookie of the Year“ 2007. Wie gehst du mit deinem rasanten Aufstieg von der Wiener Oberliga in die Bundesliga um?ÜMIT KORMAz: Wie du weißt, spiele ich nicht seit Jahren bei Rapid, sondern habe bei Slovan begonnen. Auch dort habe ich gelernt, was Härte und Durchsetzungsvermögen bedeu-ten. Schließlich bekommt man nicht jeden Tag die Chance, bei Rapid zu spielen. Ich bleibe auf dem boden. So schnell du nach oben kommst, so schnell kannst du wieder fallen.2008 ist das EM-Jahr. Wie schätzt du die Chancen Österreichs bei der Heim-EM ein und welche Rolle wird die Türkei spielen?bei einer Heim-EM sind die zuschauer ein großes Plus. Und genau das wird dem österrei-chischen Team einen positiven Schub geben. Was die Türkei betrifft kann man sagen, dass es auch für sie eine Art Heim-EM wird. (lacht). In Österreich gibt es genug türkische Fans, die das Team nach vorne treiben wollen.Wer wird Europameister 2008? Ich tippe, dass Deutschland und Frankreich im Finale spielen werden.Dein Vater ist gebürtiger Türke, deine Mutter Österreicherin. Du selbst bist in Wien geboren. Bedeutet dir das Heimatland deines Vaters etwas?Es bedeutet mir viel, da ein Großteil meiner Familie dort lebt. Mindestens ein Mal pro Jahr fliege ich in die Türkei, genauer gesagt nach Samsun, um meine Verwandten zu besuchen.Welche Musik hörst du?Hauptsächlich türkische Musik, wie z. b. Tar-kan oder auch türkische Volkslieder.In verschiedenen Playstation-Fußballspielen kann man nun mit Ümit Korkmaz Tore schie-ßen. Was ist das für ein Gefühl, sich selbst in so einem Spiel wiederzufinden?Es ist ein sehr schönes Gefühl. Für viele Fuß-baller ist das ja nichts Neues z. b. in FIFA 2008 dabei zu sein. Für mich ist es das erste Mal und es ist sehr aufregend.

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OuT OF auT56 Bentour-Chef Gürsel erel: warum der reisechef nicht in seinen klubs urlauben

kann 58 Pistengaudi in Osteuropa: Jahorina, Zakopane, krajnska Gora60 Cityguide: Bamako und dubai

sPOrT62 Café Lepa Brena vs. etsan Vyana Türkgücu: das war das

Gastarbeiterturnier!

GasTrO52 mit Oberrabbiner eisenberg auf ein koscheres kalbsschnitzel im alev, alev.54 unser einziger sizilianer testet wiens kaffee. Forza Cappuchino!

wien miT sCHarF34 echte wiener: der Gangsta-rap ist in wien gelandet und mischt die szene

ordentlich auf. Biber hat die harten Jungs von sua kaan, stonepark 12 und Becka sekta besucht.

41 schnulzenrapper muhabbet im star-interview38 die Latino-Fälscher: wiens Latino-szene boomt, und jeder gibt sich gern als

solcher aus48 wien – die Pensionistenstadt. wieso Bukarest mehr fetzt, erklärt daniel Gontz50 Thaliastrasse: die billigste einkaufsstraße der stadt

eCOnOmya & POLiTika18 ein Glas wein mit Grassers ex über falsche männer, karriere und Traiskirchen20 Vergiss Hervis: rado sport ist der Fussball-schuh Profi - mitten im 16ten 21 der richard heisst dejan. Biber zu Besuch beim „star Friseur des Jahres“24 Für ausländer gibt’s den integrationstest. Jetzt kommt der Test für inländer:

wie viel Tschusch steckt in dir?28 mach mehr aus deinem Leben - mit der Berufsreifeprüfung

TOP-sTOry14 exkLusiV: in seinem kampf gegen den islam sucht FPÖ-Chef

strache neue Verbündete. Jetzt werden sogar die Tschuschn als wähler umworben. strache: „ich bin ein Freund der serben“.

inHaLT 03 drei minuten mit kicker youngstar ümit06 editorial mit scharf08 making of biber10 ivanas welt12 wienerin des monats

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wien miT sCHarFbesuch ist immer schön. Vor allem, wenn der aus Paris kommt. Eine Journalistin des französischen Courrier international besuchte biber in der Siebensterngasse, 1070 Wien. Grund ihrer Reise nach Wien: „So etwas gibt es in Frankreich nicht“, sagt Danielle Renon. In Paris sei es undenkbar, dass eine zeitung für und aus den multiethnischen Communities der Metropole heraus berichtet. Danke für das Kompliment. Aber dafür ist die Stadt an der Seine sonst sehr cool – Krawalle in den Ghettos hin oder her.

Als einziges Stadtmagazin berichtet biber über jene spannenden Facetten Wiens, die bisher in keiner deutschsprachigen zeitung zu sehen waren. biber steht für gelebte Integration, ohne dabei die moralische Integrationskeule zu schwingen.

Die Cover-Geschichte berichtet über Wiens aufkommende Gangsta-Rap-Szene. Anders als in berlin schießen sich bei uns die Rapper in Ottakring oder brigittenau nicht über den Haufen. Dafür sind die Texte besser. Das ist zumindest kein schlechter Ansatz.

Einen kulturellen beitrag will auch FPÖ-Chef Strache leisten. Er möchte eine serbische Sängerin nach Wien holen. Warum? Weil er die Serben gegen die Moslems mobilisieren will. Liebe serbische Leser: Nur weil uns außer den Russen sonst nie-mand mag, suchen wir uns unsere Freunde noch immer selber aus.

Für die RedaktionEser Akbaba, Ivana Cucujkić, Simon Kravagna

imPressumHerausGeBer: biber Verlagsgesellschaft mbH, Siebensterngasse 23, 1070 Wien. CHeFeredakTeur: Simon Kravagna. CHeFiCa VOm diensT: Ivana Cucujkić. ÖFFenTLiCHkeiTsarBeiT: Eser Akbaba redakTiOn & FOTOGraFie: Emina Adamović, Arzu Atasoy, zekiye Atasoy, Suzan Aytekin-Alavi, Kasia baginska, Antonio biondi, Petra benovsky, birgit bermann, Daniel blasević, Stephan boroviczeny, Dino Cehajić, Fernanda Costa dos Santos, bülent Erkol, Karoline Feyertag, bernhard Gaul, Klaudia Dabić, zwetelina Damjanova, Emanuel Ehgartner, Güney Saritas, Sermin Kaya, Daniel Kalwil, Lisbeth Klein, Alekxandra Klepić, Christian Kravagna, Simone Leonhartsberger, benedikt Loebell, Anita Malli, Marc-Antonio Manuguerra, Ivana Martinović, beni Malajev, Christian Müller, Fatih Öztürk, Clemens Neuhold, Amar Rajković, Petra Rautenstrauch, Daniel Shaked, David Shaked, Karin Plassnig, Flo Waitzbauer, Andreas Wiesmüller.FOTOCHeFe: Moritz Schell. arT direkTiOn: Dieter Auracher. LayOuT: Dieter Auracher, Mehmet Sel. LOGO: Ender Gülfirat. kOLümne: Sedat Pero. LekTOraT: Jennifer bendele. anZeiGen: Wilfried Wiesinger. GesCHäFTsFüHrunG: Wilfried Wiesinger, Simon Kravagna. kOnTakT: Siebensterngasse 23, 1070 Wien. Telefon: [email protected], [email protected]. inTerneT: www.dasbiber.at. druCkerei: Mediaprint

BiTTe, danke, aLLes GuTe auCH an: Wilhelm Schraml, Hermann Wakolbinger, Jakob (zeitungsjunge), Cule und Mile (Technikspezialisten), Ercan (fürs Winken), Milujka, Dragan, zvonko (Eventmanagment)..

redakTeure dieser ausGaBe:

anIta mallIUnsere Gastro-Kolumnistin schlägt sich jede Ausgabe mit Wiener Promis den bauch voll und entlockt ihnen in ihrem Lieb-lingsrestaurant dabei das ein oder andere Geheimnis. Auf Seite 52, 53 spricht Ober-Rabbi Eisenberg über unkoschere burger beim McDonald.

DIno CehajICDer kickende Fussball-Reporter hat eine Menge drauf - nicht nur in den beinen. Mit Jungstar Korkmaz fachsimpelt er übers runde Leder und Playstation. Auf Seite 62 berichtet Dino exklusiv vom Gastarbeiter-turnier.

ZekIye ataSoyDie unbestrittene blog-Königin liefert jeden Tag auf www.dasbiber.at Geheim-tipps aus der Party-Szene. Jeden Tag lustig, spannend, blog mit scharf! In diesem Heft: Ihr Interview mit dem deutsch-türkischen Sänger Muhabbet.

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diese mit so“: so werden die Leser vertrot-telt. anschließend jammert man wieder über PISA.

ägyptische marktstandler, türkische jugend-liche sind heilfroh, dass es ein paar leute gibt, die gegen den rassismus ein zeichen setzen. nicht so die adidas-werbebroschüre „biber“.es ist schon klar, dass ein projekt wie „biber“, das auf integration durch konsum (und offenen sexismus), setzt, kein interesse an politischem engagement hat.

meine kinder in der klasse haben großteils einen migrantischen hintergrund. ich wür-de sehr gerne euer magazin im deutschun-terricht einfließen lassen und bitte um zu-sendung des blattes. wäre es auch möglich, mehrere exemplare zu bekommen?

Wie so viele Kärntner Madln und Buabn, wollt ich nach der HAK-Ausbil-

dung auch in die weite Welt, also Wien. Hier erwartete mich ein Sprung

ins kalte Wasser. Uni schön und gut, aber was für Unterschiede im glei-

chen Land auf mich warteten, war eine größere Schule als das Audimax.

Schon mein Deutschlehrer warnte uns, dass es nicht mehr reichen wird

zu sagen: „Ma, hob an Hunga ha!“, wenn man äußern will, dass der Ma-

gen knurrt. Da war schon mehr Sprachbegabung nötig, um nicht wieder

mal von den Großstädtern schief angeschaut zu werden. „Tocker“ und

„Treapn“ heißt jetzt, glaub ich, Idiot. Kirchtage mit Jörg Haider auf dem

Pferd waren auch passé. Dafür aber Straßen voller Menschen, die noto-

risch gehetzt zur nächsten Bim, U-Bahn oder Bus eilten. Die nächsten

Öffis fahren ja eh alle paar Minuten, aber hier zählt jede Minute. Da wur-

de mein in Kärnten obligates „Grüß Gott“ so oft überhört, dass ich es mit

der Zeit selbst verlernte. Nach dem Weg fragend wurde mir in Stationen

und nicht in Metern geantwortet. Die Straße so und so ist zwei Stationen

weiter, meinte man. Wie weit zum Teufel sind denn zwei Stationen?

„Dick“ heißt jetzt „blaad“, das hab ich nach 2 Jahren herausgefunden.

Da befürchtete ich manchmal, in die „Elfer“ eingeliefert zu werden. Aber

das verstand auch wieder keiner. Hier ist das ja die Baumgartner-Höhe.

Ja, langsam hab ich den Dreh raus. Puh, von der ländlichen Schnecke

zum Großstadt-Speedy. Und das Warten auf die U nervt mich auch schon

total. Wenn ich Wien gecheckt hab, kann mir jetzt keine Stadt der Welt

mehr fremd vorkommen. Multikulti ist hier verpackt. Das Einzige in Wien,

was noch Richtung Kärnten zeigt, ist die Straßentafel an der Autobahn,

die mit einem Pfeil in den Süden zeigt.

Muttersprache – schwere Sprache! Boa, ich red’ ja mehr Jugo-Deutsch

als Muttersprache. Ich mische. Kostprobe: Was machenis danas? – heißt

„Was machst du heute?“ Wird man wohl nie anerkennen, weil keine

Rechtschreibung, keine Grammatik. Jugo-Wort, deutsches Wort, ein Mix

daraus, was immer. Ich gehe jetzt Serbo-Kroatisch-Kurs. Ojda, es muss

sein. Etwas die Muttersprache aufpeppen! Sonst versteht mich nur noch

die jugo-deutschsprachige Gruppe. Schwabos kommen durcheinander,

und Balkanos „von unten“ verstehen nur Bahnhof!

Spröde Lippen! Kennt ihr, kenn ich. Und ich hasse diese Lippen-Pflege-

produkte, wie L…bello. Eine Freundin schmiert das Zeug 30-mal am Tag.

Und wenn sie kein L…bello in ihrer Tasche hat, kriegt sie die Krise, rennt

zur nächsten Drogerie und dröhnt die Lippen voll. Etwas die Lippen mit

Zahnbürste schruppen tut’s auch. Da werden sie auch schön weich.

Meine Mutter schimpft nie! Aber bei Sushi sieht sie rot. Als Hausfrau

vom Balkan versteht sie eben nicht, dass ihre Kinder rohen Fisch essen.

„Du verdirbst dir noch den Magen!“ Tja Mammi, tut leid, dann ess’ ich’s

heimlich, und daham den Schweinsbroten mit Sauerkraut.

IvanaS Welt

kärntner lanDeI In WIen

In Ivanas WELT berichten biber-Redakteurinnen Ivana Cucujkić und Ivana Martinović über ihr daily life.

von Ivana martinovic und marc-antonio manuguerra (Fotos)

zeitung vam nije losa, samo me čudi zašto ne spominjete malo više ono šta se zbiva u mnogo hrvata, serba, bosnjaka, vlaha, turaka itd.nego uglavnom zaj****** se okolo. Oni još uvijek misle da smo mi svi isti shit ma bili tschuschn, kanacken, neger ili nesto slićno.Malo im dajte povjesne kurseve da uopce kuže gdje i šta je turska, bosna ili kosovo.

ich hatte das glück, eure zeitschrift ken-nenzulernen; so etwas hat in wien bzw. österreich schon lange gefehlt. so stelle ich mir integration vor.

also online macht das den eindruck eines ethno-rennbahnexpress mit artikeln auf schülerzeitung-niveau. aber vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt :-)

endlich ein „multikulturelles“ (ich hasse dieses wort...) magazin, das politisch völlig unkorrekt ist. weiters gratis erhältlich und durchaus witzig geschrieben.

cool leinwand war das, wie wir es dem kanzler aber gezeigt habt. und dann noch einen balken vor den kopf geknallt. wir sind so super. und dann ein bissi mode und ein bissi tequila und dann schreiben wir „quatsch“ (unglaublich österreichisch) mit „kw“, ja, das ist lustig! Und auch sehr ge-scheit, weil „andere schreiben über integra-tion - wir kennen uns aus“ (ein unglaublich dummer zugang.)

habe kürzlich vor der u-bahn einen „biber“ geschenkt bekommen, und war ziemlich angetan von dem hefterl. möge es lang-fristig die österreichische medienwüste bereichern!

wird gekauft. vor allem die rubrik: „isst du diese mit so“ erscheint mir sehr fein. denke, dass diese zeitschrift recht groß werden kann, solange der mix zwischen humor und ernst nicht auseinanderdriftet.

coole ideen! „chefica vom dienst“ – sehr gut, das gefällt mir! bitte so kreativ weiter-machen!

mit „machst du klicki-klicki!“, und „isst du

Das sind unsere Gewinner des letzten Heftes!!Memetcan hat 2 Karten für das Mega-Event mit Shantel im WUK gewonnen.Wen er mitgenommen hat: na, seine Liebs-te, natürlich!„Es war ein toller Abend, deshalb nochmals vielen Dank. Selen und ich wünschen euch weiterhin viel Erfolg im neuen Jahr.“

maIl mIt SCharF Für DaS bIber: [email protected]

geWonnen:

www.bmwf.gv.at

GOBundesministerium für Wissenschaft und Forschung

Die mitdenkende Studienbeihilfe > „Die Lebenswelten der Studierenden ernst nehmen und danach handeln“ (Bundesminister Johannes Hahn) > Anhebung der Zuverdienstgrenze auf 8000 € egal ob aus selbständiger oder unselbständiger Tätigkeit > Anhebung der Einkommens-grenzen > 2800 zusätzliche Leistungs- und Förderungsstipendien > verlängerteFörderungsdauer und angehobene Altersgrenzen für gesundheitlich beeinträchtigte Studierende und Studierende mit Kind > Erleichterungen bei Studienwechsel und Masterstudium > für jedes Kind 60 € Zuschlag und Verlängerung der Anspruchsdauer auf Kinder bis 6 Jahren > Stipendium ins EU-Ausland mitnehmenAb Herbst 2008 4000 Beihilfenbezieher/innen mehr: 4000 x mehr Realitätsnähe.

Johannes Hahn

stip207-74 biber 24.01.2008 12:37 Uhr Seite 1

LesermaiL

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jetzt liest‘s wirklich schon jeder

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wienerin des mOnaTs

Gesehen und fotografiert von David Kalwil

biber: Wie heißt du?RutsuVon wo kommst du?JapanWie lange lebst du schon in Wien?Seit fast 13 JahrenWas hat dich nach Wien verschlagen?Mein Vater hat sich entschlossen, als ich 9 Jahre alt war, aus beruflichen Gründen nach Österreich zu ziehen.Was machst du hier?Ich habe vor Kurzem die Matura gemacht und mache jetzt die Ausbildung zur Krankenschwester.Danke dir

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Wie du Wiener oder Wienerin des monats wirst? Schick uns von dir ein Foto und einen kurzen text an [email protected]

Willst du für die neue Stadtzeitung für Wien, viyana und bec schreiben, fotografieren oder etwas checken? Wir suchen junge redakteure, die sich für lifestyle, mode, autos, Sport,

musik und Politik in Wien interessieren. geld gibt’s keines – aber dafür macht es Spaß, bringt was für den lebenslauf und...

also, wenn du Wurzeln in kampala, tel aviv, teheran, Wladiwostok, her-magor oder Simmering hast, dann melde dich. Wiener und Wienerinnen

mit türkischen oder serbokroatischen Sprachkenntnissen sind besonders willkommen. journalistische vorkenntnisse oder gar einen Uni-abschluss braucht echt niemand.

Schicke uns deine bewerbung mit einem lebenslauf und beantworte folgende Fragen:

Welche geschichte mit Wien-bezug möchtest du bei uns lesen?

Wie würde der titel dieses artikels heißen?

kontakt: [email protected]: www.dasbiber.at

diCHBiBer suCHT

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scharf

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scharf In seinem kampf gegen den Islam sucht FPÖ-Chef Strache neue

verbündete. jetzt werden sogar die balkanos als Wähler umworben. Strache: „Ich bin ein Freund der Serben“.

Von Ivana Cucujkić und Simon Kravagnader TsCHusCHen-Freund

Es war ein unmoralisches Angebot: „Willst du nicht bei einer PR-Kampagne für die FPÖ mitmachen? Die suchen Migranten für die Partei. Es gibt auch was dafür.“ Die junge Wienerin war verblüfft: „Wozu?“ Die Antwort des Kontaktmannes: „Die FPÖ sucht serbische Österreicher. Die sollen für die FPÖ unter den eingebürgerten Serben Stimmen keilen.“

Während die FPÖ unter ihrem Obmann Heinz-Christian Strache öffentlich gegen Türken und Moslems hetzt, versuchen Parteistrategen in einer geheimen Werbeak-tion unter anderen Migranten in Österreich Verbündete zu gewinnen.

oPeratIon abenDlanD

Das Kalkül: Auch die FPÖ hat erkannt, dass ohne zuwanderer nichts mehr geht. Die Strategie: bereits bei der Gemein-deratswahl in Wien will die FPÖ unter Wienerinnen und Wienern mit serbischem background punkten. Selbst ein Kandidat mit balkan-Wurzeln wird nicht ausgeschlos-sen. Strache sagt im Interview mit biber: „Ich bin ein Freund der Serben.“

Gerne empört sich Strache in der Öster-reich-Ausgabe der serbischen Tageszeitung Vesti („Nachrichten“) über die Unge-rechtigkeit gegenüber Serbien. „In seinen Interviews sympathisiert Strache sehr stark mit Serbien“, sagt Vesti-Redakteur zoran Mirković.

Straches Liebeswerben kommt zum Teil bei der zielgruppe gut an. Die antiserbische Stimmung war in Österreich lange prägend. Viel zu lange haben sich Serben in Öster-

reich verstecken müssen, um während und nach den balkan-Kriegen nicht aufzufallen. Viele Eltern haben ihren Kindern sogar lange zeit verboten, zu sagen, dass sie aus Serbien sind. Selbst Kinder wurden in den Schulen für die Kriegsverbrechen von Milošević und Mladić verantwortlich gemacht. Während der bombardierung bel-grads durch die Nato war auf Wiens Wän-den oft zu lesen: „Serbien muss sterbien“ (ein alter antiserbischer Spruch aus zeiten der Habsburger-Monarchie).

brojanICa am hanDgelenk

Da fällt Strache positiv auf, wenn er Serbien und die Serben lobt. zudem erinnert die FPÖ gerne an einen gemein-samen Feind: den Islam. Über Jahrhunderte hielten die Osmanen den balkan besetzt. So hat sich die verlorene Schlacht der Serben am Amselfeld gegen die Türken tief in das kollektive bewusstsein gegraben. Auch heute gehe es wieder darum, das christliche Abendland gegen die Moslems zu verteidi-gen, wirbt Strache in serbischen Kreisen.

Der FPÖ-Chef selbst ist am balkan-Trip: Er erzählt gerne von seinen serbischen Freunden, die er „im Fitnessklub und in Lokalitäten“ kennengelernt hat. Und er ist stolz auf seine Sammlung an orthodoxen Armbändern („brojanica“), die er geschenkt bekommen hat.

Auch in Geschichtsfragen gibt sich Strache als Experte und referiert über die Untaten am serbischen Volk durch die Ko-sovo-Albaner. Strache, bislang nicht gerade als Außenpolitiker bekannt, lässt keine

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Gelegenheit aus, gegen die Unabhängigkeit des Kosovos einzutreten.

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Vor allem diese Position bringt dem FPÖ-Chef Sympathien ein. Die mediale berichterstattung über das Kosovo-Problem wird von vielen Serben als extrem einseitig empfunden. Im Gegensatz zu bundes-kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) und der gesamten Regierung ist Strache etwa strikt gegen die Unabhängigkeit der Problem-Re-gion. „Das ist Straches Taktik“; sagt Vesti-

Journalist Mirković „Er versteht sehr gut, dass das viele Serben sehr gerne hören.“ Vor allen unter den serbischen Nationalisten kommt Strache gut an. Diese haben auch in Österreich durch die internationale Allianz gegen belgrad in der Kosovo-Frage großen Auftrieb. Die FPÖ wiederum gibt selbst an, Kontakt zu den serbischen Radikalen unter dem derzeitigen Präsidentschaftskandidaten Tomislav Nikolić zu haben.

blaUer StargaSt

Straches balkan-Werbefeldzug ist auch in diplomatischen Kreisen nicht verborgen

geblieben. Es sind vor allem symbolische Gesten, die Strache gutgeschrieben werden. So war der FPÖ-Chef der einzige hochran-gige Politiker beim letztjährigen Empfang der Serbischen botschaft in Wien „Wir haben vom bundespräsidenten bis zum bundeskanzler alle eingeladen. Der einzige hochrangige Politiker, der kam, war Stra-che“, sagt ein serbischer Diplomat. Selbst zu den orthodoxen Weihnachtsfeierlich-keiten schickte Strache einen Vertreter, weil er selbst in Thailand urlaubte.

bei vielen wird Straches Strategie aber auch skeptisch betrachtet. „Momentan stören wir die FPÖ nicht, weil wir Deutsch lernen, fleißig und Christen sind. Aber nachher kommen wir auch an die Reihe“, vermutet ein serbischer Journalist.

Wie sehr die FPÖ-Kampagne unter den Serben zieht, kann niemand sagen. bei einer serbischen Veranstaltung in der Stadthalle erhielt Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) vor Kurzem noch freundlichen Applaus. bei der kommenden Gemeinderatswahlen in Wien könnten doch einige Neoösterreicher serbischer Herkunft aber diesmal blau statt wie traditionell Rot wählen. Um das zu erreichen, will Strache seine Kontakte in die balkan-Event-Szene nutzen. „Ich werde eine serbische Sängerin nach Wien holen“, kündigt der FPÖ-Chef an. Und wer wird das sein? „Na, das überleg ich mir noch“.

„werde serBisCHe sänGerin naCH wien HOLen“ FP-Chef heinz-Christian Strache über seinen christlichen Pakt

gegen die „Islamisierung“, seine balkan-Fitness-Connection und heißblütige ausländerinnen.

bIbER: Laut unseren Informationen planen Sie in Wien eine Kampagne, um Migranten als Wähler und Mitglieder zu gewinnen. Stimmt das?STRACHE: Wir haben viele Mitglieder in der FPÖ, vorwiegend aus Serbien, aber auch Kroatien, Ungarn und Polen. Und wir wollen weitere Migranten, die zwar zu ihrer eigenen Kultur stehen, aber sehr gut integriert sind. Sie sind übrigens nicht sofort als Migrantin zu erkennen, da Sie integriert sind!Ich werde aber ständig nach meiner Her-kunft gefragt. Weil Sie einen südeuropäischen Einschlag haben. Wenn jetzt eine Serbin, Italienerin, Spanierin einen sehr feschen, heißblütigen Eindruck vermittelt, dann ist das etwas, was bei uns nicht so oft vorkommt. Da wird man eben gefragt.

SelbStverStänDlICh SInD aUCh DIe ÖSterreICherInnen Sehr FeSCh

Die Österreicherinnen sind also nicht so fesch?Selbstverständlich sind auch die Öster-reicherinnen sehr fesch. Zurück zur Politik: Wieso sind Sie gegen die

Unabhängigkeit des Kosovo?Das historische Schlachtfeld am Amselfeld liegt im Kosovo. Es ist für die Serben die Wiege ihrer Kultur. Wir warnen daher vor einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung und einem internationalen völkerrechtswid-rigen Diktat gegen Serbien. Nach Jahren der antiserbischen Stimmung will die FPÖ den Kosovo retten?Die historischen zerwürfnisse zwischen Ös-terreich und Serbien sind überwunden. Wir sind Europäer, wir sind christlich und wir erleben heute gänzlich neue bedrohungen wie etwa die drohende Islamisierung Europas. Alle europäischen Völker müssen zusammenhalten und unser europäisches christliches Abendland retten. Ich kann sagen, ich bin ein Freund der Serben.

DIe hIStorISChen ZerWürFnISSe ZWISChen ÖSterreICh UnD SerbIen SInD überWUnDen

Haben Sie sonst noch Kontakte zur ser-bischen Community?Ja, ich hab sehr guten Kontakt zum ser-bischen botschafter, zu serbischen Ver-einsvertretern und zu meinen serbischen Freunden.Wie haben Sie diese kennengelernt?beim Sport im Fitness Club, in Lokalitäten. Ich möchte aber auch sonst den Kontakt vertiefen und auch bewusst den Kontakt mit den Vereinen suchen. Ich hab auch vor, eine serbische Sängerin nach Wien zu holen.Und wer soll das sein?Na, das überleg ich mir noch. Ich möchte hier eine schöne, große Veranstaltung machen.

In Wien gibt es viele muslimische Gebets-häuser. Wieso ist eine mehr ein Problem?Wir haben heute mehr Moscheen und mus-limische Gebetshäuser in Wien als Kirchen. Das ist eine totale Fehlentwicklung. Wir müssen uns fragen, ob diese zuwanderung von außerhalb Europas kulturell noch ver-kraftbar ist. Wenn jemand aus einem christ-lichen Kulturkreis kommt, ist die Frage der Integration eine wesentlich einfachere. Große Probleme, die wir erfahren, sind Massenzuwanderungen von außerhalb Eu-ropas. Da spreche ich aber nicht mehr vom „Ausländer“ – im Gegensatz zu Jörg Haider. Und wenn, meine ich damit nur mehr den Nicht-Europäer. Durch den völlig anderen Kulturkreis, Lebenssitten und Gebräuche befürchten wir einen Clash of Civilisations im Sinne Samuel Huntingtons. Integration ist da gar nicht möglich. Die wollen eine völlig andere Kultur leben und in Europa fortsetzen, wo dann Parallelgesellschaften und Konflikte entstehen.

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Können Sie denn auch was Serbisches sagen? Der Gusi hat sich ja nicht so toll geschlagen.Also beim Sprachtest tu’ ich mir schwer. Können Sie sich einen Kandidaten mit Mig-rationshintergrund vorstellen?Ja, selbstverständlich. Wie haben bezirks-räte, wie einen christlich-orientalischen Kopten, auch ungarisch-stämmige Mit-glieder, griechische, polnische und natürlich auch solche aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien.

300.000 Personen mit serbischem Migra-tionshintergrund leben in Österreich. Sehr viele von uns besitzen bereits die Staats-bürgerschaft und sind ein bisher wenig beachtetes Wählerpotential. Ausgerechnet die FPÖ, also jene Partei, von der man das am wenigsten erwarten würde, bemüht sich in den vergangenen Wochen und Monaten sehr intensiv um uns. Vor allem die klar pro-serbischen Äußerungen eines österreichischen Spitzenpolitikers waren uns bisher in dieser Form unbekannt und erzielen Wirkung.

Mit diesem Anbiederungsversuch an eine „Ausländergruppe“ verfolgt die FPÖ eine gänzlich neue Strategie. Ob und wenn ja wie viel Erfolg die FPÖ damit

haben wird, ist noch nicht abzusehen. Ins-gesamt aber wären langfristig alle Parteien gut beraten, bei ihren Äußerungen zu heiklen europäischen und internationalen Fragen, die auch schwerwiegende innen-politische Konsequenzen mit sich bringen können, zurückhaltender zu agieren. Stattdessen sollten sie sich mehr mit den in Österreich lebenden Serben ausein-andersetzen und den partnerschaftlichen Dialog auf gleicher Augenhöhe zu deren Vertretern suchen.

DARKO MILORADOVIćStv. Vorsitzender des Dachverbandes serbischer Vereine in Wien

serBen-VerTreTer darkO miLOradOViC: was Tun miT FaLsCHen Freunden?

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Von Ivana Cucujkić

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bIbER: Du warst die Verlobte von Karl-Heinz Grasser. Dann kam Fiona Swarovski und etliche Mediengeschichten. Deshalb kennen dich auch die Leute. Stört dich das?NATALIA CORRALES-DíEz: Diese Geschichte ist Teil meiner Vergangenheit. Dazu stehe ich und es gibt nicht mehr viel dazu zu sagen, außer es war gut so, wie es war. Ich bin glücklich.In Washington werden dich nicht viele auf den Ex-Finanzminister anreden, oder?Niemand. Das ist sehr angenehm.Ist das der Grund warum du dort bist?Nein. Ich bin dorthin gegangen, weil ich als Entwicklungsöko-nomin ein sehr interessantes Angebot von der Inter-American Development bank hatte, die größte Entwicklungsbank in Latein-amerika. Vorher war ich für die UNIDO in China tätig. Vom Job her gesehen ist Washington viel interessanter, vom Leben her ist hingegen Peking ein echter Wahnsinn.

PekIng ISt eIn eChter WahnSInn

Das klingt anstrengend.Ja! Alles dort dreht sich nur um den Job. Wer da mithalten will, muss Gas geben. Es geht dort nicht nur um Halligalli. Ich lerne Menschen mit unterschiedlichem background kennen – das ist total inspirierend. Jeder bildet sich weiter, von Japanisch über ein postgraduales Studium.Was lernst du gerade so nebenbei?Ich mache weiterhin Chinesisch. Ich kann mir vorstellen wieder nach China zu gehen. Ob aber letztendlich in Asien oder Lateina-merika, mein Traum wäre, meine eigene Foundation im Entwick-lungsbereich zu leiten.Was wenige wissen: Du bist ein Flüchtlingskind und warst als kleines Kind rund eineinhalb Jahre im Flüchtlingslager Traiskirchen.

Meine Eltern kommen aus Paraguay und mein Vater war Gegner des faschistischen Stroessner-Regimes in den 70er-Jahren. Am Tag vor der Hochzeit ist er gefangen genommen und gefoltert worden. Meine Eltern konnten dann nach Argentinien flüchten, wo ich auf die Welt kam. Uns drohte aber dann dort aufgrund geänderter politischer Verhältnisse die Auslieferung nach Paraguay oder eine Exekution, was das Schicksal der meisten Regimegegner war. Das war alles sehr gefährlich. zum Glück gab es auf Vermittlung der UNO die Möglichkeit, nach Österreich zu flüchten. Meine Eltern sind unter der Kreisky-Regierung hergekommen. Dann lebten wir eineinhalb Jahre im Lager Traiskirchen. Weil wir eine Familie waren, hatten wir dort den Luxus eines eigenen zimmers. Meine Eltern haben aber alles getan, um schnell auf eigenen beinen zu stehen. Die zustände dort sind schlecht. Viele sagen, du hast Karriere gemacht, weil du so eng mit Karl-Heinz Grasser warst.Ich brauche keinen Mann um beruflich erfolgreich zu sein. bereits während meines WU-Studiums bin ich einen klaren Weg mit klaren Schwerpunkten gegangen. Danach war in an der Johns Hopkins in bologna, wo ich mich auf „Internationale Entwick-lung in Lateinamerika“ spezialisiert habe. Mit 23 habe ich mein erstes buch publiziert und nachher diverse Artikel. Seit Jahren unterrichte ich auch an der WU „Entwicklungsökonomie“. Was kannst du jemanden mitgeben, der als Flüchtling oder Ein-wanderer kommt.Sei offen für Neues, lern rasch und gut die Sprache und bilde dich immer weiter. Dein Wissen kann dir niemand mehr nehmen! Ein geschärfter Verstand und eine Portion Glück – die man immer brauchen kann – sind eine Siegerkombination.

natalia Corrales-Diez ist vielen aus den klatschspalten bekannt, weil sie einmal die verlobte von karl-heinz grasser war. Dem biber hat die �0-jährige entwicklungsökono-min mehr erzählt: über ihr leben als Flüchtlingskind in traiskirchen, die harte konkur-renz in amerika und warum sie Chinesisch lernt.

von Simon Kravagna und Moritz Schell (Foto)

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Die kooperation mit lokalen Fuß-ballvereinen wie Dinamo ottakring oder Slovan hC hat rado-Sport groß gemacht. Plus: Den Fußball-schuh von ronaldinho gibt’s dort noch dazu.

Von Amar Rajković

Ottakringer Straße 27: Reges Treiben im Sportfachgeschäft Rado-Sport: Verkäufer hetzen von links nach rechts, das Telefon bimmelt. Geht es immer so ab? „Jeden Tag, Gott sei Dank!“ antwortet der Geschäfts-führer. Und Rado Tomaš weiß, wovon er spricht.

SelbSt ISt Der SPIelerGebürtig aus Prijedor, bosnien, kam er

1989 nach Österreich, um als Fußballer den Durchbruch zu schaffen. Weil er damals in ganz Wien spezielle Fußballschuhe nicht finden konnte, wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Nach einer soliden Kar-riere gründete er mit seiner Frau 1994 das Sportgeschäft Rado-Sport.

Der Fokus galt von Anfang an dem runden Leder. Dank persönlichem Know-how und Kontakten in der Fußballszene (z. b.: Mario Tokić, Mario bazina, Ümit Korkmaz) machte sich Rado-Sport schnell einen Namen. Heute kooperiert man mit Lokalmatadoren wie Dinamo Ottakring, SC Wiener Viktoria oder Slovan HAC – für Spieler gibt es Spezialpreise.

hIer WerDen SIe geholFenDie sympathische Jeder-kennt-jeden-

Atmosphäre macht wohl das Geheimnis des Erfolgs aus. zudem gibt es so immer so schnell wie möglich die neuesten Fußball-schuhe von Ronaldinho. „bei Intersport oder Hervis wird man lange warten, da sich die bestellung erst mit einem großen bedarf rentiert.“

Dass sein Geschäft auf der oft geschol-tenen Ottakringer Straße liegt, ist für Rado kein Thema. „Das kann ich gar nicht mehr hören. Samstags um 2 Uhr in der Früh ist es hier sicherer als irgendwo im ersten bezirk. Die Nahversorgung auf der Otta-kringer Straße wäre ohne Ausländer in den 90er-Jahren zusammengebrochen, heute blüht hier das Leben.“

DInamo Zagreb UnD Crvena ZveZDa ZIehen Um

Einst ein Insidertipp, ist Rado-Sport heute eine bekannte Marke in der Commu-nity. Das kleine Gassenlokal ist deshalb zu klein geworden. Seit Ende Jänner können Trikots, Fanartikel von traditionellen kroatischen und serbischen Vereinen wie Dinamo zagreb oder Crvena zvezda (Roter Stern) und alle Kickerutensilien zudem ein paar Straßen weiter auf 1000 m² Verkaufs-fläche gekauft werden. Der zeitpunkt ist gut gewählt, denn die EM klopft an die Tür.

„WaS Der FUSSball SChaFFt, WIrD DIe PolItIk nIe SChaFFen“

Und für wen drücken Sie die Daumen, Herr Rado-Sport? Höchst diplomatisch meint er, Kroatien sei die Mannschaft, die momentan den schönsten Fußball spielt, Serbien sein persönlicher Favorit und Österreich werde er nächstes Jahr die Daumen drücken. „Ich freue mich un-glaublich auf die EM, das wird so ähnlich wie in Deutschland, wo dann ein Türke mit der deutschen Fahne weht. Was der Fußball schafft, wird die Politik niemals erreichen.“

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riCHard deJan,der Haar-sTar

Dejan jovanovic wurde wieder Friseur des jahres. Da können bundy und bundy einpacken.

von Aleksandra Klepić und Marc-Antonio Manuguerra (Fotos)

Wiens Figaro „Richard Hairdesign“ ist mittlerweile eine wahre Institution auf der Thaliastraße. bereits zum vierten Mal mit dem „Star of the Year“-Titel der Wiener Fri-seure geehrt, trimmt er neben langjährigen Stammkunden auch Häupter von Wiener Lokalgrößen. zur Creme de la Haar gehö-ren bzÖ-Politikerin Helene Partik-Pablé, Schlagersänger Patricio bueno, sowie der aus bosnien stammende DJ Krmak (zu Deutsch: DJ Eber).

Friseur Richard, der eigentlich Dejan Jovanović heißt, lebt seit 1992 in Otta-kring. Den „Richard“ verpasste ihm sein erster Chef. „Der konnte sich Dejan nicht merken, also hat er mich immer Richard genannt“. Und das blieb dann auch so.

Neben ihm stehen auch seine Frau und sein Sohn Daniel (17) täglich im Geschäft.

Letzterer fühlt sich auch zum Friseur berufen, und wird dieses Jahr an der Welt-meisterschaft im Preisschneiden in Chicago als jüngster aller Teilnehmer antreten. „Sty-ling ist hier nicht nur Ehrensache, sondern auch Familiensache“, scherzt der Chefe, dessen bruder bereits die zweite „Richard“-Filiale in Hütteldorf leitet. Wow! bei dieser Haar-bande können bundy und bundy wohl zusperren.

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sie HaBen die idee!wir die riCHTiGen TiPPs!Unsere Arbeit wird immer in-tensiver und unser Leben immer hektischer! Da ist Dienstleistung gefragter denn je! Reinigung, persönliche Dienste etc. sind bran-chen, die eine starke Nachfrage erleben! Umso wichtiger ist es, dass sich der Dienstleistungsgedanke und Dienstleistungsberufe generell mehr und mehr in unserem Land etablieren. Denn wir haben hier tatsächlich noch einen Nachhol-bedarf. Umso mehr freut es mich, dass gerade viele zugewanderte UnternehmerInnen sich in der Dienstleistungsbranche selbststän-dig machen. Viele zuwanderInnen bringen einen großen Erfahrungs-schatz im Dienstleistungsbereich aus ihrer Heimat mit, bereichern so die Wiener Wirtschaft, sorgen für mehr Qualität in dieser bran-che und schaffen Arbeitsplätze!

Der Sozialdemokratische Wirt-schaftsverband Wien unterstützt Sie gern und kompetent bei der Gründung Ihres Unternehmens! Weitere Informationen erhalten Sie unter www.wirtschaftsverband-wien.at bzw. unter der Telefon-nummer 01-5224766.

LAbg. FRITz STRObLPräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Wien

Fenerbahce-Fan hasan vural hatte die richtige geschäftsidee. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband gab wichtige tipps, wie man dafür die Finanzierung aufstellt.

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Vom Putzen versteht Hasan Vural eine Menge. Immerhin ist er General Manager von HAS-Reinigung, einem Großhandel für Putzmittel. Sein Motto: „Putzen ist nicht gleich Putzen“, der Kunde erwarte eine kompetente beratung. Selbst Admi-ral Sportwetten in Wien wird mit seinem Reinigungsmittel sauber gehalten, erzählt Vural stolz.

Die kritischen Kunden, das sind bei Vural die Experten: „Putzfrauen- und männer, die wissen wovon sie sprechen und kompetent beraten werden möchten“. Dabei helfen drei MitarbeiterInnen, wie Natasa aus Serbien, die mit ungarischen, polnischen sowie serbo-kroatischen Sprachkenntnissen auftrumpft. „Das sind in Österreich wich-tige Sprachen.“

Wie der Fußball-Fan (er ist Obmann von Fenerbahce Wien) auf die Idee gekommen ist? Aus einer Marktstudie über Reinigungs-firmen ergaben sich interessante Perspekti-ven. „Der Wirtschaftsverband empfahl mir, neben dem Großhandel auf den Einzelver-kauf zu setzen“. Die Tipps trugen Früchte. zudem war der Wirtschaftsverband bera-

tend zur Stelle, als es galt, die schwierige Fremdfinanzierung auf die beine zu stellen. „Die beratung hat mir extrem geholfen“, sagt Unternehmer Vural.

DIe beratUng hat mIr extrem geholFen

Unternehmer war der Wiener mit tür-kischem background schon recht früh. bereits mit 24 Jahren hatte Vural sechs Lebensmittelgeschäfte. Der gelernte Fleischhauer, Käsespezialist und Seidenblu-men-Importeur fand 2001 auch noch zeit für die Gründung einer Käsefabrik in der Slowakei, man importierte Spezialitäten aus ganz Europa.

Nach vier Jahren verkaufte Hasan Vural jedoch alle Unternehmen – und startete bei HAS-Reinigung durch, weil die Idee lukrativer war. Aber Hasan Vural wäre wohl nicht Hasan Vural, hätte er nicht wieder hohe ziele. Im neuen Jahr plant er Filialen in ganz Österreich zu eröffnen. Putzfrauen- und männer aus allen bundesländern: Ihr könnt euch freuen.

„PuTZen isT niCHT GLeiCH PuTZen“

Vor Kurzem in der U-bahn: zwei Mä-derln der zweiten Generation machen ordentlich Lärm. Ein alter Herr keift sie an. Sie schreien zurück: „Halt die Gosch’n, Oida!“

Das finde ich uncool.Und uncool finde ich auch, sich ständig

Gel in die Haare zu schmieren, mit dem Geld der Eltern Diesel-Jeans zu kaufen und sich von einem Energy Drink zum nächsten zu saufen. Uncool finde ich, in dunklen Ecken abzuhängen und Leute anzupöbeln und mit dem auf Kredit

gekauften bMW des Papas durch die Stadt zu cruisen. zu fragen, wo liegt Ägypten in der Türkei und mit null Allgemeinwissen wie ein Esel durch die Gassen von Wien zu laufen, das ist uncool. Und Gewalt ge-gen Passanten und Überfälle auf alte Leute sind es auch.

Kein Wunder, wenn ein Teil dieser so wahnsinnig coolen zweiten Generation ständig in irgendwelche Prügeleien verwi-ckelt ist oder überhaupt kriminell wird.

Cool wäre die angemessene bestrafung solcher Jugendlicher. Denn das ist die Sprache, die sie sprechen und verstehen – mit Kuschel-Pädagogik ist da nichts zu machen.

Auch die „Integrationspolitik“ mit all ihrer falsch verstandenen Toleranz ist reichlich uncool.

Cool wäre es jedenfalls, in diesem Alter in einem fremden Land zu trampen und sich ohne einen Cent in der Tasche durch-zuschlagen. Cool wäre es, gute Schulen

zu schaffen, Fremdsprachen zu lernen, Erfolge zu haben und souverän auf eigenen beinen zu stehen.

Jetzt fragen sich die Eltern dieser Generation wohl, was sie falsch gemacht haben und sagen: „Wir haben doch für unser Kind das beste gemacht. Wir haben ihm/ihr alles gekauft!“

Ja, liebe Freunde! Ihr wolltet, dass es eure Kinder einmal besser haben. Aber das ist nicht mit dem Kauf von Status-symbolen zu erreichen, sondern nur mit einer guten Erziehung. Da ist leider einiges schiefgegangen, während ihr euch als Gast-arbeiter abgeschunden habt.

Um das zu verstehen, müsstet ihr aber euer eigenes Leben im Westen erst einmal verstehen. Es war ein hartes Leben – aber leider zu oft ohne Anschluss an die herrschende Kultur, Tradition und das bildungsorientierte Wertesystem.

Und jetzt haben wir das Ergebnis: Dein Papa auf der baustelle, deine Mama als Putzfrau: Und du mit deinen Diesel-Jeans und dem Geld deiner Eltern beim Shop-pen auf der Mariahilfer Straße. ziemlich uncool.

Diesel-jeans und zu viel gelDein Papa auf der Baustelle, deine Mama als Putzfrau: Du mit dem Geld deiner Eltern auf der Mariahilfer Straße. Ist das cool?

Von Gastautor Sedat Pero

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Fotos: Stephan boroviczeny

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„jetZt nehm´ ICh bItte Den

teleFonjoker“

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Von Eser Akbaba, Amar Rajković und Christian Müller (Foto)

Was bedeutet biber in ex-jugoslawien? Woher kommt die berühmte „bosna“? Und wer ist eigentlich tarkan? Im ersten Integrationstest für Inländer schneidet Wiens ÖvP-Chef gio hahn recht ordentlich ab – aber auch nur mit hilfe seiner türkischen kanzleikraft.

Gleich mal eine irrsinnig wichtige Frage zum Aufwärmen. Wo wohnte Erzherzogin Maria Theresia im Sommer? Im Grazer Landhaus, im Schloss Schönbrunn oder im Schloss Belvedere? Sinnige Fragen wie diese müssen Ausländer bekannterma-ßen beantworten, wenn sie Österreicher werden wollen.

Allerdings findet biber, dass auch den „echten Wienern“ ein bisschen Wissen über die Welt ihrer serbischen, bosnischen, kroatischen oder türkischen Nachbarn abverlangt werden kann. Deshalb haben wir den ersten Integrationstest für Inländer entwickelt – mit scharf. Wer wissen will, ob er oder sie das echte Wien in all seinen heutigen Facetten kennt, soll schnell um-blättern und 15 Fragen beantworten. Dort findet sich der gesamte Test, einschließlich Fragen, je drei Antwortmöglichkeiten plus Auflösung. Wer es einfacher haben will, der kann hier weiterlesen. Wiens ÖVP-Chef Gio Hahn, immerhin auch Wissenschaftsminister, hat sich todesmutig dem Test unterzogen.Ein Auszug aus den Antworten.

bIbER: Herr Minister, damit Sie es leichter haben, gibt es bei jeder Frage drei Antworten zum Auswählen. Zudem haben Sie drei Joker gut. Einen Telefonjoker, einen Publikumsjo-ker (Sie dürfen nur jemand aus ihrem Büro fragen) und den 50:50-Joker. Sind Sie bereit? GIO HAHN: Gut, ich bin bereit. Kommen wir zur ersten Frage: Wie heißt Wien auf Türkisch?Viyana.Gratulation. Aber das war vielleicht zu leicht. Gehen wir gleich zur zweiten Frage: Wie heißen denn die Čevapćići in Ex-Jugoslawien richtig?Pljeskavica?biber. Möchten Sie nicht lieber einen Joker verwenden?Aha, na dann muss es wohl doch Čevapćići heißen?Ursprünglich heißt es Čevapi am Balkan. Čevapćići ist nur die Verniedlichung.Aber auf der Speisekarte steht ja auch Čevapćići. Wo meinen Sie, hier oder in Bosnien?In Kroatien...Vielleicht ist das dort so, weil dort so viele Touristen sind. Richtig ist es leider nicht.

Sagen Sie, essen Sie gerne Kebab? Selten, weil ich dazu neige, mich immer anzupatzen.Wissen Sie trotzdem was „döner“ bedeutet?Hahn: Ich glaube„sich drehend“. Das scheint mir logisch.Richtig. Jetzt geht es um die „Bosna“. Aus welchem Land kommt die ursprünglich?Ich würde sagen aus der Türkei.Herr Minister, Sie haben drei Joker. Wollen Sie keinen einsetzen?Ich weiß, aber ich muss mit meinen Jokern sparsam umgehen. Vielleicht kann man diese Frage erst einmal überspringen und zur nächsten Frage gehen?Das geht nicht, man sollte schon die Reihen-folge beachten. Handeln geht nicht.Egal, ich bleibe bei meinem Tipp: Die bosna kommt aus der Türkei. Das stimmt nicht. Die „Bosna“ wurde in Salzburg von einem Bulgaren (Zank Todoroff) erfunden. Weder in Bosnien noch in der Tür-kei kennt man eine „Bosna“. Machen wir weiter: Was heißt „Guten Tag“ auf Serbisch/Bosnisch/Kroatisch?Dober dan.Das ist wieder falsch. „Dobar dan“ ist korrekt.

Gut, bei der nächsten Frage muss ich einen Joker nehmen, da ich die bedeutung des Wortes „Schwabo“ nicht kenne. Ich nehme den 50:50-Joker. Die erste Antwortmöglichkeit („Ein in Öster-reich geborener Ausländer“) fällt weg.Dann glaube ich, dass ein „Schwabo“ in der ex-jugoslawischen Community für einen echten Österreicher steht. Das ist richtig. In den Fünfzigerjahren sind viele Gastarbeiter ins Schwabenland gegangen und als sie nach Jugoslawien zurückgekommen sind, wurden sie dann von ihren Landsleuten „Schwabo“ genannt. Dieser Begriff wurde später für alle Deutschsprachige übernommen – also auch für die Österreicher. Nächste Frage: Wo liegt ihrer Meinung nach die „Balkanstraße“ in Wien?Das weiß ich, das weiß ich: Das ist die Ottakringer Straße.Woher wissen Sie das so genau?Ich bin ein biber-Leser.Dann wissen Sie auch, was biber bedeutet.Ja, das weiß ich auch. Es heißt „Pfeffer“.Gut aufgepasst! Und wie hieß der Mann, der Thronfolger Ferdinand ermordete?Gavrilo Princip.

Das ist ebenfalls korrekt. Kommen wir zur nächsten Frage. Bei welchem Verein spielt Niko Kovač , der Kapitän der kroatischen Nationalmannschaft?Ich tippe auf Salzburg, zumindest hat er dort gespielt.Richtig, er ist noch bis Jahresende bei Salz-burg. Jetzt wird es aber wirklich schwer: Wer ist Tarkan? Pfff. Jetzt nehm’ ich lieber den Telefonjoker (Der Minister ruft die ÖVP-Abgeordnete Sirvan Ekici an, die leider nicht erreich-bar ist. Dann wird Frau Dikme zu Hilfe geholt, eine Kanzleiangestellte mit tür-kischem background).Frau Dikme, der Herr Minister weiß nicht wer Tarkan ist. Die Antwortmöglichkeiten sind a) ein türkischer Popstar, b) ein ser-bischer Kriegsverbrecher, oder c) der türkische Tarzan. Können Sie helfen? Dikme: (lacht):Tarkan ist ein türkischer Popstar.Hahn: Vielen Dank. Ich habe ja gewusst, dass wir tolles Personal hier haben. Gut, ich sage: Tarkan ist ein Popstar. Das ist auch richtig. Die ÖVP ist ja richtig multikulturell. Kommen wir zur 13. Frage.

Was ist Cockta?Hahn (mit viel Hilfe durch die Redakteure): Das ist das slowenische Kräutergetränk. Aber bei der letzten Frage gibt es keine Gnade mehr. Wer ist Vuk Karadžić?Ich würde sagen, ein serbischer Politiker. Moment, oder heißt der nicht eher Vuk Drašković?Ja, richtig. Und der Kriegsverbrecher heißt Radovan Karadžić. Hier handelt es sich allerdings um Vuk Karadžić, der Erfinder der serbischen Orthographie mit dem Leitspruch „Schreibe wie du sprichst!“ Er hat auch in Wien gelebt und es gibt auch ein Denkmal im dritten Bezirk. Ganz schön verwirrend. Aber wie habe ich jetzt abgeschnitten?Sie haben neun von 15 möglichen Punkten erreicht. Herzlichen Glückwunsch, Herr Minister, demnach sind Sie laut der Auflösung des Tests immerhin „sehr integrationswillig“. Als Preis erhalten Sie eine goldene Halskette, mit der Sie dann auf die Balkanstraße gehen können! Es war ein sehr holpriger Weg, den sie aber brav gemeistert haben. Ja, Integration ist etwas Holpriges ... aber Spaß hat es schon gemacht.

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jede richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt.inTeGraTiOnsTesT Für

inLänder!1. Wo entstand das historische Wien? a) südlich der Donau, an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrswege b) im Westen der Donau c) nördlich und südlich des Wiener beckens

�. Wann wurde das Stadtrecht von Wien in

einer Urkunde erstmals schriftlich festgelegt? a) vor Christi Geburt b) im 13. Jahrhundert (1221) c) im 18. Jahrhundert (1789)

�. Wie heißt der erste bezirk? a) Innere Stadt, weil er der Kern Wiens ist b) Favoriten, nach dem Schloss Favorita c) Mariahilf und enthält eine der größten Geschäftsstraßen Wiens

�. Wie wird Wien mit Wasser versorgt? a) Mit gefiltertem und aufbereitetem Donauwasser b) Überwiegend mit Wasser aus brunnen c) Hochquellenwasserleitungen

�. Woher kommt der begriff

gemeindewohnung? a) weil sie von der Gemeinde Wien erbaut wurde b) weil sie von einer Privatperson erbaut wurde c) weil sie von einer bank erbaut wurde

�. Wo hat der Wiener bürgermeister

seit 1��� seinen amtssitz? a) Hofburg b) Parlament c) Rathaus

�. aus wie vielen bezirken

besteht Wien seit 1���? a) 12 b) 23 c) 46

8. Was befindet sich heuteim Schloss belvedere?a) eine Galerie mit vielen Gemälden b) ein typisches Wiener Kaffeehaus c) ein Wiener Tanzsalon

�. Wozu wurde die Donauinsel

ursprünglich errichtet?a) zur Erholung der Wienerinnen und Wiener b) als Hochwasserschutz c) als Naturschutzgebiet

10. Wo wohnte erzherzogin

maria theresia im Sommer?a) im Grazer Landhaus b) im Schloss Schönbrunn c) im Schloss belvedere

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1. Wie heißt Wien auf türkisch? a) Wienoglu b) Viyana c) beč

�. Wie heißt Cevapçiçi in ex-yU? a) Čevapi b) Čevapčići c) Pljeskavica

�. Was heißt Döner? a) gegrillt b) sich drehend c) mit scharf

�. Die berühmte „bosna“ kommtaus welchem land? a) Österreich b) Türkei c) bosnien

�. Für welches land versuchte sichandi goldberger fast als Skispringer? a) Mazedonien b) Serbien c) Slowenien

�. Was heißt „guten tag“ auf Serbisch,kroatisch, bosnisch? a) Dober dan b) Dobar dan c) Dobre den

�. Wer oder was ist ein Schwabo? a) Ein in Österreich geborener Ausländer b) Die bezeichnung für Österreicher durch die YU-Community c) Ein Deutscher, der aus Schwaben kommt

�. Wo liegt die sogenannte balkanstraße? a). Favoritenstraße b) Thaliastraße c) Ottakringer Straße

�. Was bedeutet biber auf türkischund auf Serbisch/bosnisch? a) Pfeffer b) Salz c) Kümmel

10. Wie hieß der mann,der thronfolger Franz Ferdinand ermordet hat? a) Lepa brena b) Gavrilo Princip c) Željko Ražnatović

11. bei welchem verein spielt niko kovac, der kapitän der kroatischen nationalmannschaft? a) Red bull Salzburg b) Sturm Graz c) Rapid

12. Wer oder was ist Tarkan? a) türkischer Popstar b) serbischer Kriegsverbrecher c) Der türkische Tarzan

jede richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt.

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inTeGraTiOnsTesT FürausLänder! DIe oFFIZIellen Fragen

1. a), 2. b), 3. a), 4. c) 5. a)6. c), 7. b), 8. a), 9. b), 10. b)

1. b), 2. a), 3. b), 4. a), 5. b), 6. b),7. c), 8. c), 9. a), 10. b), 11. a),12. a), 13. b), 14. c), 15. b)

1�. Was ist Cockta? a) mazedonisches Karamell-zuckerl b) slowenisches Kräutergetränk c) traditionelle dalmatinische Vorspeise

1�. Wo fahren in Wien die bussenach ex-jugoslawien ab? a) Südbahnhof b) Reumannplatz c) Erdberg

1�. Wer ist vuk karadžic? a) Serbischer Politiker b) Erfinder des serbischen AbC c) Populärer serbischer Sänger

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Die knockout-Prüferamar rajkovic & eser akbaba

SChWaboS In DIe „balkanClUbS“Wie das Interesse der Schwabos für die „Balkanclubs“ in Ottakring geweckt wird und wie das einem ganzen Viertel nützen soll.

Öd und grau präsentiert sich heute so manche ehemalige Geschäftsstraße. Anders in Ottakring. Wo sonst Geschäfte zusperren und Leerstand zurückbleibt, sorgen in der Ottakringer Straße die „balkanclubs“ für Lebendigkeit und Viel-falt. Diese Qualitäten den „Schwabos“ zu vermitteln, ist Teil eines Projektes der Gebietsbetreuungen im 16. und 17. bezirk, das die nachhaltige Aufwertung des Viertels zum ziel hat.

Multikulturelles PotenzialDas Grätzel um die Ottakringer Straße weist einen doppelt so hohen MigrantIn-nenanteil auf wie der Durchschnitt in

Wien. Die meisten zuwanderer kommen aus Serbien, bosnien-Herzegowina und Kroatien. Offensichtlich macht sich das auch in der Dichte an Lokalen bemerk-bar, die sich auf die Musik und die Kultur des balkans spezialisiert haben. Ein gewaltiges Potenzial, das sich jetzt die bezirke Ottakring und Hernals zu Nutze machen und die serbische und kroatische Community am Aufwertungsprozess beteiligen.

Verspiegelte Türen & rote LichterDass sich hinter den verspiegelten Türen und roten Lichtern der Clubs nichts Unseriöses verbirgt – ist vielen Schwabos neu. Davon konnte sich eine Delegation aus LokalpolitikerInnen und Gebietsbe-treuerInnen überzeugen, die gemeinsam mit VertreterInnen des serbischen Kultur- und Sportverein „Jedinstvo“ das Nachtle

ben in der balkanstraße erkundete.

Türen öffnen – Vorurteile abbauenDiese kulturelle Vielseitigkeit der Ottakringer Straße soll nun auch allen bewohnerInnen des Viertels vermittelt werden. Die beste Methode um Vorur-teile abzubauen ist: Türen zu öffnen. Im Rahmen einer „Fête blanche“ werden die Schwabos in die angesagten Tanzlokale geladen um dort auf die balkanszene zu stoßen. Diese Veranstaltung wird in enger Kooperation mit dem serbischen Kultur- und Sportverein „Jedinstvo“ durchgeführt.

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die BOsse VOn mOrGen Trainieren sCHOn

Es ist wie mit der Klimaanlage im Auto“, sagt Markus Schaschinger.„Vor sieben, acht Jahren noch ein netter Luxus – heute ein Muss. Mit Trainee-Programmen ist es ebenso.“Den Grund dafür sieht der Personalchef des Telefonanbieters Tele2 im Kampf um die besten Köpfe, den die Unternehmen derzeit untereinander austragen müssen. „Es wird immer schwieriger, gute Leute zu finden. Wenn ich jemanden hervorra-genden will, muss ich ihn eben selber ma-chen“, sagt Schaschinger. Aber auch dabei müsse, wer die besten wolle, den Jungen

etwas bieten: „Vor allem Aus- und Wei-terbildung, Auslandsaufenthalte und die baldige Übertragung von Verantwortung.“ Was den letzten Punkt betrifft, hat sich Tele2 etwas einfallen lassen: Ein Teil der Ausbildung der Trainees ist das Rekrutieren ihrer Nachfolger – von der Anzeige bis zu den Vorstellungsgesprächen. Dafür haben sie etwa ein halbes Jahr zeit. „Das ist eine schöne Herausforderung für die Leute, bei der man bald sieht: Wie führt er die Gespräche? Wie liest er die Unterlagen? Und vor allem: Wen bringt er ins Unter-

nehmen?“, sagt Schaschinger.zwei bis drei Trainees jährlich bildet das Unternehmen auf diese Weise aus und sucht dafür Akademiker mit gutem No-tenschnitt, die nicht mehr als 18 Monate berufserfahrung haben. „Uns ist wichtig, dass die Leute noch formbar sind“, erklärt der Personalchef. „35-Jährige, die den Job wechseln wollen, sprechen wir mit unserem Traineeprogramm nicht an.“ Die sucht auch Elisa Fischlmayr nicht. Die Personalchefin des oberösterreichischen Logistikers Hödlmayr sucht „junge, flexible

Von Kurier-Redakteur Sebastian Paulick

Leute, die für uns ins Ausland gehen und dort etwas aufbauen“. Und das, gibt sie zu, ist nicht immer ganz einfach. „Natürlich beginnt es damit, dass man schon einmal die richtigen Hochschulen anspricht: die Wirtschaftsunis in Linz und Wien oder die FH in Steyr, wo Internationales Logistikmanagement gelehrt wird“, sagt Fischlmayr.

„Aber man muss sich schon einiges einfal-len lassen, um die besten zu kriegen, denn die Firmen rittern untereinander.“ Die bewerber kommen daher nicht als bittstel-

ler, die meisten von ihnen haben mehr als ein Angebot in der Tasche. „Wir müssen uns daher rasch entscheiden und die Leute während des Auswahlprozesses bei Laune halten, sonst sind sie weg.“ Das Auswahlverfahren dauert, wenn es effizient sein soll, trotzdem lange. „bei mir war es ein Monat“, sagt die 24-jährige Ungarin Timea Kocsor. „Und das war stressig.“ Sie habe eine Reihe weiterer An-gebote österreichischer und internationaler Firmen gehabt, sie wollte aber zu Hödl-mayr – und bekam die Trainee-Stelle.

Um die Chefs von morgen zu formen, müssen sich Firmen immer raffiniertere trainee-Programme einfallen lassen.

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trainee: Was ist das, wie werde ich einer?

trainees: das sind jene kräfte, von denen ein Unternehmen in näherer Zukunft ge-lenkt werden will. meist also absolventen von Wirtschaftsunis und Fachhochschulen, die in speziellen trainee-Programmen als vielfältig einsetzbare nachwuchskräfte aufgebaut werden.

trainees lernen in kurzer Zeit verschie-dene abteilungen der Firma kennen, besuchen aus- und Weiterbildungsver-anstaltungen und „networking-events“. trainee-Programme dauern üblicherweise zwischen einem und zwei jahren.

In der branche der Finanzdienstleister hat der einstieg über trainee-Programme lange tradition, in den meisten anderen berufssparten ist das neu – und hat daher auch die aura des „exklusiven“. anders als Praktikanten werden trainees für ihre arbeit meist fair entlohnt.

„ES WAR SEHR STRESSIG“

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Die Schulzeit ist längst vorbei, die Handelsschule war eigentlich auch nicht so schlimm und jetzt heißt es hackln, hackln, hackln.

Der Job macht Spaß, gutes Geld kommt auch in die Tasche, die Eltern sind beruhigt und wichtig fühlt man sie auch ein bissi. Super, Gratulation zum sozialen Aufstieg! Aber Frage am Rande: Wirst du in zehn Jahren mit 1050 Euro netto auch noch zufrie-den sein? bei Auto, Wohnung, Urlaub und Party – vielleicht auch Windeln und Fläschchen – zählt dann jeder Cent.

Solltest du dich zu Höherem berufen fühlen und hast die Laune am Strebern nicht verloren, fang an zu studieren! Immobilienma-nagerIn, EventmanagerIn, Master of Arts. Hört sich nicht schlecht an, oder?

keIne matUra? keIn Problem.

Mit der berufsreifeprüfung (bRP) kannst du alles studieren, was du möchtest. Für das zeugnis musst du Teilprüfungen in Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache schaffen, plus ein Fach-bereich, indem du vorher schon tätig warst (z. b.: Lehre, Kranken-pflegeschule). Natürlich wirst du von Profis darauf vorbereitet.

Wo du dich prüfen lassen kannst, wie lange das dauert, wie viel das überhaupt kostet, das steht auf der Website der Arbeiterkam-mer unter http://wien.arbeiterkammer.at/bildung

Noch was: Als Lehrling, Arbeiter, Angestellter oder freier Dienstnehmer bist du Mitglied bei der Arbeiterkammer. Das heißt, du kannst dir von der AK jedes Jahr einen 100 Euro-bil-dungsgutschein holen. Den kannst du bei AK plus-Kursen zur Vorbereitung auf die berufsreifeprüfung einsetzen (Info auf der Website der Arbeiterkammer).

Das Projekt „Thara – Amaro Trajo“ der Volkshilfe Österreich soll Angehörigen der Minderheiten „Roma und Sinti“ eine besse-re berufliche zukunft sichern.

„zukunft – Unser Leben“, so die deut-sche Übersetzung des Projektes, bietet ab April 2008 Kurse für 13- bis 40-Jährige als Vorbereitung für bessere berufschancen.

Vor allem für junge Menschen ist es hier-bei wichtig, dass ihnen geholfen wird, eine passende Lehrstelle zu finden.

Lehrinhalte: Verfassen von bewerbung und Lebenslauf, Sprachkompetenzen und Kommunikation, EDV- und Inter-

nettraining, berufsfeldkenntnisse und Arbeitsrecht. Neben der „Roma- und Sinti-Geografie“ wird Politische bildung zur Aufklärung über die eigene Volksgruppe und die politische Lage im Land gelehrt.

Während des Kurses/Praktikums bietet das AMS unter bestimmten Vorausset-zungen eine Deckung des Lebensunterhalts und Kursnebenkosten an. Somit trägt der Kursteilnehmer keine eigenen Kosten.

„ZukunFT und LeBen“ Für rOma und sinTi Infos und anmeldungen unter:

THARA.AMAROTRAJOberufsberatung und Sozialberatung für 13-40 jährige Roma und SintiWebergasse 30 / 6 Stock, A-1200 Wien

ÖffnungszeitenDi Mi Do 9°°- 11°°Di Fr 13°°- 15°°

Tel.: 01 – 33 20 277 (Fax: DW 13)email: [email protected]

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mUtter, vater, kInD„Und pressen! Hu-hu-hii-hiii. Und atmen! Ja, Schatz, toll machst du das!“So ähnlich hat wohl auch unser Ex-Finanzminister Grasser seine Fiona angefeuert, bevor er in Ohnmacht auf den Kreis-saalboden gesunken ist. Also wirklich, die frischgebackenen Papis haben bisher immer die Arschkarte gezogen. Gut, die Frau erträgt die Schmerzen. Danach hat sie aber das kleine Schnuckiluckibaby für sich und kann knuddeln und schmusen wie sie nur möchte, was Vätern nur in den besuchszeiten gegönnt war. Aber das AKH hatte da eine Idee mit scharf: Mutter, Vater und baby können nach der Geburt gemeinsam in einem zimmer verbleiben und übernachten. Familienzusam-menführung mal anders. biber findet das putzig.

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ICh bIn PItbUll terrIerboah, ej. Ein großer starker Junge mit Lederjacke, getönter Sonnen-brille und einem breitbeinigen Gang. Und was hält dieser ach so gefährlich anmutende bruder an der Leine? Einen dieser grindig sabbernden „Kampfhund“-Wau-waus. Das ist nämlich der neueste Schrei unter den Migranten-Wienern. Schade. bisher galt der Leitspruch: Je mehr Ausländer, desto weniger Hundekacke. Das gehört leider der Vergangenheit an. Das Stadtbild wird zuneh-mend neben „Ein-Sackerl-für-mein-Gackerl“-Tafeln auch von der unsympathischen Hunderasse der Pitbull Terrier geprägt. Und deren Herrlis sind bemerkenswer-terweise immer öfter unter den nicht „waschechten Wienern“ an-zutreffen. Was das ganze soll und wieso es grad die Vierbeiner mit dem Killerimage sein müssen, tja... man kann nur Spekulatio-nen anstellen. Wer’s nicht in der Hose hat, hat’s an der Leine?

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In berlin schießen sich brutalo-rapper nieder. In Wien ist die harte Szene erst im aufbruch. Fürchten muss sich niemand, sagen die Straßenrapper jenseits des gürtels: „kannst ganz chillig weiterleben.“

Von Ivana Cucujkić, Bernhard Gaul und Daniel Shaked (Fotos)

Der Gangsta-Rap ist in Wien gelandet. Aggressiv, schwulenfeind-lich, bedrohlich.

Es geht um Männlichkeit und Stolz, um den block und das Leben in den Straßen.

Wie überall sonst auf der Welt beim Gangsta-Rap auch. Wien ist da nicht anders. Und: Gangsta-Rap ist keine Eliten-

Freizeitbeschäftigung. Wie in berlin rappen auch in Wien die Kinder der früheren

Gastarbeiter. In Deutschlands Hauptstadt sind es bushido, Massiv und Sido. In Wien heißen sie Mevlut Khan, Jean Türk und Voj-vodinac. Und wer beim Rappen was erzählen will, muss was zum Erzählen haben. Nix mit Herzschmerz oder Streit mit Mutti. Da muss schon was Härteres erzählt werden.

Das ist der Sound, der Sound aus dem WestenFür alle ausländer, die Wettcafés besetzten.meine Freunde schießen oft mit der PumpgunDie meisten von ihnen kommen direkt aus dem balkanPass gut auf, wenn du in meinen block musstottakringer Straße, klick klack kopfschuss.(Platinum Tongue feat. Mevlut Khan, balkanaken)

Mit zeilen wie diesen brachte die Rapkooperation von Platinum Tongue und Mevlut Khan den Wiener Gangster-Rap erstmals in die Schlagzeilen. Mehr brauchte der Wiener boulevard nicht. Ganz Österreich sei geschockt, berichtete ATV über die „harten Jungs“, deren Texte vor „Gewalt, Hass und Hetze“ nur so strotzen.

Die FPÖ stellte eine dringliche Anfrage an den bezirksvorste-her von Ottakring, forderte ein härteres Vorgehen der Polizei. Die Jungs freuten sich über das Echo. bisher kommt ihr Video auf 180.000 zugriffe.

Und das ist nur ein beispiel aus der Szene. Spätestens seit damals hat die Wiener Szene Auftrieb erhalten. Immer mehr Videos sind über youtube abrufbar. baseballschläger, Schlagstöcke, Kampfhunde, ja sogar Schusswaffen finden sich da.

Wie gefährlich ist Wiens Gangsta-Rap-Szene? Muss man sich auf gewalttätige Straßenbanden vorbereiten, wie vor zwei Jahren in Frankreich? Wird Wien brennen?

biber hat bei den „Gangstern“ nachgefragt.

bISt DU keIner von UnS, nehmen WIr DeIn hanDy Weg„Kannst ganz chillig weiterleben,“ meint Mevlut Khan. Der

Rapper sitzt in einer kleinen, unbeheizten Pizzastube bei der U-3-Endstation Ottakring. Dort schlürft der Rapper ein Cola und verkauft Karten fürs nächste Konzert. Mit dabei: seine bandkolle-gen von Sua Kaan (Türkisch für „Wasser und blut“): Gjana Khan, Aquil und Shino. Über die damalige Aufregung wundern sie sich noch heute.

„Das ist eben Competition. Es geht ums battlen. Ist ganz nor-mal“, sagt Mevlut Khan und meint den musikalischen Wettbewerb unter den Straßenrappen. „Wir haben damals abgelehnt, mit ATV zu sprechen. Sie hätten uns nur niedergemacht.“

tschuschen von überall, das sind meine jungs.Das hier ist balkanaken-rap, gettorapbist du keiner von uns, nehmen wir dein handy weg.komm, folge mir. Dein ist mein bezirk, meine heimat, ich lebe hier.11�0 Wien, ich bin hier aufgewachsen,das sind meine Droogs, meine Parks, meine Straßen. (Platinum Tongue feat. Mevlut Khan, balkanaken)

Heute sehen die bandmitglieder mit einem differenzierten blick auf die Textzeilen, die Mevlut mit den Jungs von Platinum Tongue getextet hat. „Wir haben uns nichts dabei gedacht. Wieso sollten die österreichischen Kids in Gefahr sein. Wenn ich sag, pass gut auf, meine ich sowohl Jugo, Türke als auch Schwabo. Wir lachten, während wir das getextet haben. Alle sind drauf reingefallen.“

„Wir sind keine Gangster. Echte Gangster rappen nicht“, erklärten die Musiker schon im Hip-Hop-Magazin „The Massage“. Die zeiten, in denen Leute mit Waffen rumlaufen, gäbe es schon lang nicht mehr.“ zum Glück. Früher gab’s das schon. Deshalb sei der „balkanaken-Rap“, so der Titel des umstrittenen Werks, mehr ein Hommage an die zeit im Park im Sechzehnten, in dem sie immer herumgehangen sind.

WIr SInD DIe neUen ÖSterreICher„Heute machen wir reifere Songs mit mehr Message und

Hintergrund“ räumt Gjana Khan, der Gründer von Sua Kaan, ein. Mit Hintergrund meinen Sua Kaan ihr Viertel, in dem sie aufgewachsen sind. Ihren bezirk Ottakring. Die Parks, in denen sie Fußball spielten und den Großteil ihrer Kindheit verbrachten,

beCka Sekta

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die Kids aus dem Viertel prägen sie bis heute, prägen ihre Texte. „Wir sind die neuen Österreicher“, sagt Khan und spielt damit auf die Ö3-Plakate an, die den neuen Austropop promoten sollen. „Auf diesen Postern wird man uns trotzdem nie sehen.“ Aber in die Charts wollen sie trotzdem.

Die Jungs selber sind locker, denn die wissen ja, dass der Erfolg kommt. „Wir möchten kreativ sein, mit dem Kopf arbeiten, nicht wie unsere Eltern.“ bis dahin verdienen sie ihr brot mit den gän-gigen Übergangsjobs „Am bau“ wie Mevlut cool und knapp meint und dabei unterschlägt, dass er bauingenieurswesen auf der TU studiert. Passt wohl nicht zum harten Rapper-Image.

aUS Dem SteInbrUCh InS StUDIoGanz hart und lässig geben sich die Rapper von Stonepark 12.

Ihr Name steht für das Hood, in dem sie aufgewachsen sind, 1120 Wien, für den Steinbruchpark, in dem Ali S., Jean Türk, Ray, Luji, Amir beats, Musaib, Gültu, Platinum Tongue und Chiko baba die Freizeit verbringen. Auch für Stonepark 12 spielt der bezirk, die Umgebung und die Freunde aus dem Viertel eine wichtige Rolle. „Wir kommen direkt von dort wo es passiert. Ausländer! Drogen, Sex, Alkohol.“ Meist bleibt der block der einzige Ankerpunkt ihrer Identität und Jugend, der sie Arbeitslosigkeit, Gewalt in der Familie und Geldsorgen vergessen lässt. „Wien ist gefickt. Mann jetzt kommen wir“, sagt Ali S.

Handzahm sind die Jungs zwar nicht – sie brüsten sich mit diversen Gefängnisstrafen. Aber: „Österreich ist ein sehr kleiner, unausgereifter Markt im Hip-Hop- und Rapbereich. Man darf nicht alles für bare Münze nehmen, was die Jungs da machen. Vieles ist Show“, bewertet Daniel Shaked von „The Message“ die heimische Szene.

blümchen-Rap machen andere, so Platinum Tongue. Trotzdem. „Ein Junge bei myspace fragt mich was er tun soll. Einer hat ihm das Handy geklaut. Soll er ihn schlagen? Na was willst machen. Handy is’ weg. Was soll’s. Nicht so schlimm.“

WIen ISt meIne heImatFür Aufregung sorgte vor Kurzem der Auftritt eines Stonepark-

12-Members gemeinsam mit Mevlut Khan im Club 2, einer Diskussionssendung im ORF. Na klar, eine Ausländerdiskussions-runde. „Ich bin Türke, kein Österreicher“, sagt Ali S. Empörung bei den Diskutanten, Tenor: Na, ihr müsst schon Österreicher

was ich sage gilt für jede Stadt,verkauf deinen arsch oder mach sie alle platt,diese zwei optionen sind unumgänglich, was lernt ein kanake hier schlussendlich,er zieht in den krieg mit Waffen in den hosen, dennzu hause kriegt mum blauflecken statt rosen,du kommst heim, um zu zeigen, dass du noch lebst,du willst essen, aber deine mutter weint beim gebet (Sua Kaan, Das Leben)

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in die Türkeimit eety-türk

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sein. „Na, ich seh’ nicht aus wie ein Österreicher, und werd auch nicht wie einer behandelt, sondern immer nur wie ein Türke.“ Schwer verständlich für einen, der sein ganzes Leben in Wien verbracht hat, hier geboren ist? „Aber ich liebe Wien, das ist meine Heimat.“ Der bezug zu Wien findet sich tatsächlich bei fast jedem der Rapper. Sie sind – echte Wiener.

ein austrokanak, du bastardein stolzer kanak der außer vor gott vor niemandem angst hatIch bin nicht lieb, auch nicht amüsantkommt nach Wien und such einmal erst um asyl anein Dealer, ein Wiener, ein türke, kein berlinerkönnt aber glatt einer seingeh und frag deiner mutter,vielleicht könnt ich dein Stiefvater sein(Stonepark 12, Ein Wiener)

Wie Sua Kaan, ist auch Stonepark der Unterschied zur Szene in Deutschland sehr wichtig. Sie sehen sich nicht als Abklatsch des großen bruders. Ein Wiener, kein berliner. Gespalten zwischen Herkunft und Heimat wird Wien zum gemeinsamen Nenner ohne Unterschied in den Nationalitäten. Tschuschen und Kanaken rap-pen gemeinsam gegen den etablierten „Österreicher-Rap“. Es geht wohl um Anerkennung der Identität und Musik. „Jetzt sieht Wien endlich Ausländerrap. Viele labern vom Straßenrap, kommen aber aus guten Familien und studieren. Wir lebten mit ’ner Riesen-Fa-mily auf 30 m2!“

DIe mUltIkUltI-SekteEs geht sogar noch ein Stück mehr multikulti. „bečka Sekta“,

die Wiener Sekte, ist eine Rapformation, deren Homepage auf Deutsch, Serbisch, Kroatisch und bosnisch – und Österreichisch abrufbar ist. bečka-Sekta-Gründer Vojvodinac, ein Wiener mit serbischen und kroatischen Wurzeln, setzt lieber auf Sprachenviel-falt als auf einfältige Gewalt. Mit seinem bruder Jigga J und den Kumpels Kid Pex, Lubi, Chidi und Chima, alle Österreicher mit ex-jugoslawischem oder nigerianischem background, rappt er in verschiedenen Sprachen. „Da kommen die Emotionen einfach bes-ser rüber“, findet Vojvodinac.

es gibt verschiedene Dialekte, verschiedene ansichten, aspektedas ist die heilige SekteCrno i belo, to je moja bojaZna se koja boja ovde vladaPazi da ne tvoja sad u vodu padakad se mi na scenu pojavimojer onda imamo zelju da te udaviom. (bečka Sekta, bečka Sekta)

Wenn sie in den Städten ihrer Eltern am balkan rappen, findet das die einheimischen Jungs dort zwar o. k. „Aber beim ersten Wort merken sie gleich, dass man nicht von unten ist. besonders in belgrad merken die Hauptstädter gleich an deinem Akzent, dass du anders bist. Ich bin halt überall Ausländer.“ Gefangen in diesem kulturellen Niemandsland ist ihr Vielsprachen-Rap deshalb umso ehrlicher, authentischer. Na, und wie geht die Karriere weiter, Jungs? Dann verziehen sich beim Geschwisterpaar, deren

echte Namen ich nicht verraten darf, die Gesichter. „In Österreich gibt es keine richtige Szene. So was wie Christina Stürmer kommt hier besser.“

DaS ISt WIener raP, DU eIerkoPFFolgerichtig singen die Rap-Nachwuchsgrößen Ramses und

Repko auch gerne:

hört auf zu rappen, denn es wird euch eh zu blöd,in deiner Crew sind mehr affen als im bZÖ.Diese bauern wollen sich jährlich um uns Wiener kümmern,doch sind so hart und gefährlich wie Christina Stürmer.mann, das ist Wiener rap, du eierkopf, brigittenau und SimmeringIn maximal � jahren hängt unser Poster in dein Zimmer drin (Ramses&Repko, Das ist Wien)

Die Musikindustrie ist in Österreich noch nicht auf den Gan-sta-Rap-zug aufgesprungen. Wohl auch, weil einige - wie Ramses & Repko - zwar einen guten Sound produzieren, aber peinlich schwulenfeindliche Texte haben.

In zeiten der perfekten Selbstvermarktung über youtube oder myspace produzieren sich die Rapper aber bisher einfach selber. In Kürze kommt trotzdem das erste Album von Sua Kaan und bečka Sekta heraus. Dann könnten sie mit ihren Raps sogar Geld verdienen. Einen handfesten Skandal wäre da vielleicht ganz gut für das Geschäft. Vielleicht ist ja eine parlamentarische Anfrage von Strache oder Herrn Hojac drin. Das würde helfen.

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name: murat ersen, genannt muhabbetgeboren: �. august 1��� in kölnfunktion: sänger, integrationsbotschafter wurzeln: köln, seine eltern sind aus eskisehir, türkeidresscode: sportlich, modischleidenschaft: deutschland und seine musiksingle: Sie liegt in meinen armen

„saG niCHT kanake, du karTOFFeL“

Von Zekiye Atasoy und Daniel Shaked (Foto)

Der deutsch-türkische Sänger muhabbet über Wien, seine Probleme mit journalisten und an wen er sein herz verschenkt hat.Der deutsch-türkischer Sänger ist vor allem in der

türkischen Community in Deutschland ein Star. Seine Musikverbindet arabeske Elemente orientalischer Popmusik undaktuellen R´n´b. Seine Liedtexte sind deutschsprachig.

bIbER: Dein bürgerlicher Name ist Murat Ersen, wie bist du auf den Künstlernamen Muhabbet gekommen?MUHAbbET: Als ich mit elf Jahren gemeinsam mit meinem bruder begann, Musik zu machen, wussten wir, dass alle Künstler einen Künstlernamen haben. Ich habe das Wörterbuch ge-nommen, gesucht und irgendwann war ich bei Muhabbet. Das bedeutet „Unterhaltung“. Du bist oft hier, drei Dinge, die du mit Wien verbindest? (außer die Türkenbelagerung)Haha … Die Wiener Symphoniker, der tolle Kaffee, die wunder-schöne Stadt.Auf deiner aktuellen Single „Deutschland“ singst du gemeinsam mit Deutschlands Außenminister Steinmeier und dem franzö-sischen Außenminister Kouchner für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland. Kommt das bei jungen Leuten gut an mit Politikern zu singen?Es gab kein negatives Feedback von den Jugendlichen. Gott sei Dank, wir hatten ja auch schon so Skepsis. Das haben wir ge-macht, weil ich es wirklich wollte. Du siehst dich selbst als Integrationsbotschafter. Trotzdem gibt es heftige Vorwürfe gegen dich. Du sollst Verständnis für den Mord am niederländischen Filmemacher Theo van Gogh geäußert haben (Der Regisseur wurde erstochen, weil er einen islamkritischen Film gedreht hatte, Anm.).Manchmal machen es sich die Leute sehr einfach. Ich wurde an diesem Abend heftig provoziert. Ich wollte kein Gespräch mit diesen Journalisten führen. Es ging um eine Preisverleihung, ich war sehr aufgeregt. Ich wollte nicht über diesen Film reden. Da ist alles schnell gekippt. Sie hätten einmal recherchieren sollen. Ich bin weltoffen. Ich habe Freunde, die in die Kirche gehen, Freunde, die Hanuka feiern. Aber ich habe eben auch meine Werte. Und hat der King of „R´n´Besk“ sein Herz verschenkt und „liegt Sie in deinen Armen“?Ich habe schon länger eine feste Freundin. Sie kommt aus dem Kaukasus und ist sehr gläubig. Ich bin ein Freund von einem normalen Leben. Zu deinem Album „In deinen Straßen“, wo liegen deine Straßen eigentlich? Meine Straßen liegen dort, wo ich geboren bin. Das ist definitiv Deutschland, da bin ich zu Hause, in Köln.Die Türkei ist für dich nur ein Urlaubsland?Nein, das ist die Heimat meiner Eltern.Du schreibst ein Buch, habe ich gelesen.Das stimmt. Es wird auf jeden Fall ein sehr persönliches buch, aber auch über meine Ansichten über das Leben in Deutschland und Europa. Einen Titel gibt es auch schon: Es heißt: „Sag nicht Kanake, du Kartoffel“.

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Fotograf Daniel Shaked: Props an den herausgeber des hip-hop-magazins „the message“. er kennt die Szene, er hat die kontakte. Danke.

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1WIDDer (�1. märZ–�0. aPrIl)

An der Tür zu deinem Lieb-lingsclub brauchst du starke Nerven. Sorry, mit diesem Outfit kein Wunder! zeit für einen Stylingwechsel. Und dein Friseur sollte eine Umschulung machen. Ein bisschen trendiger bitte!

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Du steckst voller Energie. Du bist ein heller Stern am Disco-Himmel. Die Partyc-rowd liegt dir zu Füßen. Du kannst sie alle haben. Aber: Du trägst Sonnenbrille im Club. Hallo? Das ist doch peinlich!

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Hey, du Stubenhocker. It’s Partytime! Geh mal wieder aus. Die Tanzschuhe hängen schon viel zu lange am Nagel. Leg mal wieder eine heiße Sohle aufs Parkett. I’m a disco dancer, I’m a great romancer!

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Deine Ausgehlaune hält sich in Grenzen, dennoch willst du deine Freunde sehen. Eine kleine bar-Tour durch deinen bezirk weckt neue Partyfeelings in dir. Aber trink nicht zu viel. Es könnte peinlich enden!

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Du fällst gerne auf. Dies gelingt dir beim nächsten Club-besuch besonders. Dein Outfit erinnert eher an einen bunten Vogel, als an einen stilvollen Partygänger. Eine kleine Shopping-Tour täte dir gut. Geschmack ist nicht teuer!

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Schlange. Dein schräges Outfit kommt bestens an. Verrate nicht alle Stylingtipps oder du wirst als geklonter Partygänger enden.

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Du bist eine Couch-Pota-to. Verrauchte Clubs und Menschenmassen sind dir ein Graus. Hör auf deine Freunde, die dich immer wieder gerne mal mitschlep-pen würden. Du wirst sehen, feiern kann Spaß machen.

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Du wunderst dich wirklich, weshalb die angesagten Clubs Tabu für dich sind? Deine alte Jeans, deine ausgelatschten Turnschuhe sowie deine langweiligen T-Shirts sprechen bände. Für

die sTerne LüGen niCHT Wiens erstes PartyhoroskopVon Antonino Biondi

die Gürtellokale wird es zwar reichen, aber Szene kannst du damit nicht werden.

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Du bist der Glamour in Person. Dein perfektes Styling und dein gekonnter Smalltalk beeindrucken die Partygeher und lassen Her-zen schneller schlagen. Deine Telefonnummern-Kollektion wächst stetig an. Ruf doch einfach mal zurück!

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Salsa? Ganz einfach, die Stimmung ist im-mer fantastisch und tanzen ist das Gegenteil von Depression, es ist wie eine Therapie. Das heißt, das „Floridita“ ist so etwas wie eine zweigstelle des AKH.

Mehmet ist aus Diyarbakir und ein abso-luter Fake-Latino. Er tanzt fantastisch Salsa und das „Floridita“ ist sein zweites zuhause. Meistens glauben die Mädels, er kommt aus Kuba und meistens ist er auch ehrlich und gibt zu, dass er aus der Türkei ist. Die ein bisschen enttäuschten Gesichter wollen wir an dieser Stelle kritisieren, fake bedeutet ja nicht schlechter! Sein Freund Marko ist ein gebürtiger Wiener, seine Eltern sind Serben und auch er wird oft beim Tanzen mit einem Vollblutlatino verwechselt.

Aber, man muss nicht alles erklären, es reicht doch, wenn die Tanzfläche glüht!danCinGsTars

Wo latino draufsteht, ist nicht immer latino drin. na und!

Während sich langsam die Tanzfläche des Salsaclubs „Floridita“ füllt, bereitet sich Alexandra Rakita auf eine intensive Sams-tagnacht vor. Alexandra ist barkeeperin im angesagten Latino-Lokal und die erste Frau im Service. Die Tänzerinnen freuen sich über so gut aussehendes Personal. Aber wo Latina draufsteht, ist nicht immer Latina drinnen. Nur zufällig hat es die Serbin in die Latino-Szene verschlagen. Salsa tanzen lernte sie einfach beim zuschauen und selbst ausprobieren. Dieses Freiheitsgefühl hat man nur bei Salsa, sagt sie. Das Tempe-rament der Musik, die gute Stimmung der Menschen in der Latino-Szene tragen dazu bei, dass man einen super Abend verbringt.

Alexandra erinnert das an zu Hause, die Serben haben ja auch ziemlich Pfeffer. Fahren gerade deshalb so viele Leute mit

Migrationshintergrund auf Latino-Musik ab? Klar, die intensive Lebensart der Latinos, deren positive Einstellung zum Leben, ist faszinierend. Die Musik transportiert diese Lebensgefühle. „Außerdem ist in der Latino-Szene jeder willkommen, auf die eine oder andere Art sind wir hier alle Ausländer“, sagt Alexandra. Ihr Cocktailtipp: Daiquiri Papa Hemingway

hüFtSChWUng

Nach dem gemütlichen Plausch mit Alexandra wollen wir einen weiteren Star unter den Fake-Latinos interviewen, blaga Neytchev. Als langjährige Salsatanzlehrerin ist sie ein bekanntes Gesicht in der Latino-Szene. bei diesem weichen Hüftschwung würde niemand an ihrer Latino-Herkunft zweifeln. Rein geografisch betrachtet kommt sie aus bulgarien. Im Moment kann man im „Floridita“ ihren Kurs besuchen: Salsa Cu-bana, what else! Damals war sie ganz frisch in Wien, hatte noch keine Freunde und die Decke fiel ihr auf dem Kopf. Im Salsa-Lokal „Club Habana“ aber waren alle Leute so herzlich, haben sie zum Tanzen aufgefordert und so hat es mit dem Salsa angefangen.

Warum freakt man eigentlich so ab auf Von Zwetelina Damjanova und Florian Waitzbauer (Fotos)

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1. Goldene Regel: Locker sein! Mit 2, 3 Tequila geht das ruckezucke.

2. Spürst du den Beat? Sehr gut! Dann geht’s ans Aufwärmen: Hüften und Beine kreisen lassen, spüre den Takt. Und denk dabei an „Dirty Dancing“.

3. Aufgewärmt, gut. Stell dich ge-genüber deinem Tanzpartner auf. An alle Männer: Kopf hoch! – Blicke ins Dekollete sind no-no, dem ande-ren immer in die Augen sehen!

4. Gleiches gilt übrigens für die Hände: Angreifen auf Schultern und Hüfte ist erlaubt und erwünscht, Hintern ist Tabuzone.

5. Jetzt geht’s ans Eingemachte: Gerader Rücken, Brust raus. Männer, alles hört auf euer Kommando. Mäd-ls, ergebt euch: Bei Salsa hat der Mann das Sagen, er führt, bestimmt die Drehungen und Schritte.

6. Feuerprobe: Erster Schritt: ent-weder seitlich oder nach vorne. Aber egal, wofür der Mann sich ent-scheidet: Immer mit dem linken Fuß beginnen! Und immer auf den Takt achten...

7. Du stehst nicht auf den Füßen deiner Partnerin? – Gratulati-on! Dann steig mit dem Fuß wieder zurück, die Partnerin folgt, eure Beine sind wieder in der Mitte. Immer schön im Takt, el ritmo es lo importante!

8. Jetzt kommt der nächste Schritt, von der Mitte mit dem rechten Fußnach hinten steigen, die Partne-rin folgt mit ihrem Fuß. Unsicher? – Nicht auf den Boden schauen!!!

9. Und das ganze noch mal: Linker Fuß vor, Partnerin folgt, zurück indie Mitte, linker Fuß nach hin-ten, Partnerin folgt, zurück in die Mitte usw. Sieht doch nicht so schlecht aus, oder?

10. Tipp für den Ausflug in einen Salsa-Schuppen: Nicht überall in Lateinamerika wird gleich getanzt. Kolumbianer und Peruaner tanzen im Takt, Kubaner genau umgekehrt. Falls du das Glück hast, mit einem Profi zu tanzen, vorher klären, welcher Style aufs Parkett soll.

SalSa Für hoFFnUngSloSe

Du kommst nicht aus kolumbien, kuba oder argen-tinien und heißes blut fließt auch nicht grad durch deine adern? Du lässt aber gern den latino heraus-hängen? Das einzige was dir fehlt ist der rhythmus und das taktgefühl!? mit dem biber-10-Punkte-Pro-gramm wirst du zum merenge-gott!

Von

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Pilar Ortega ist Expertin, weil aus Kolum-bien. Ihr Tanzpartner ist Freund Peter und Kurier-Journalistin Lisbeth Klein ist sowieso immer in Bewegung. Fotografiert hat Fernanda Costa dos Santos.

kleIne bIber-SChUle Der exotISChen CoCktaIlS:

Daiquiri Papa Hemingway: 40 ml Grapefruitsaft, 40 ml Weißer Rum, Saft von einer 1/2 Limette, eine Prise Maraschino. Alles mit Eis in den Shaker geben und kräftig schütteln. Eine Cocktail-schale mit der Spirale einer Limettenschale dekorieren und darin abseihen. Fertig!

SZene-tIPPS:

Wien bietet einige Möglichkeiten, um den Latin-Grooves zu frönen. zum beispiel „Club Habana“ in der Malerstraße 11 oder „El Dorado“ in der Johannesgasse 21. Das „Floridita“ aber ist das absolute In-Lokal. Wer Salsa tanzen, sich mit den Rhythmen Lateinamerikas gehen lassen, wer karibisches Flair genießen will, der geht ins „Floridita“, Johannesgasse 3.

Die Lebensräume Europas werden immer internationaler. Das Kennenlernen und die gegenseitige Wertschätzung sind Voraussetzung für ein gutes Zusammenleben – der interkulturelle Dialog ist hierfür der geeignete Weg. Aus diesem Grund haben das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union das Jahr 2008 zum Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs (EJID 2008) ausgerufen.

Ziele des EJID 2008 Sensibilisierung der Menschen für die Bedeutung des interkulturellen Dialogs im Alltag Stärkung von interkulturellen Kompetenzen für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten Förderung der Akzeptanz von Menschen aus verschiedenen Kulturen Vernetzung erfolgreicher Initiativen zur Förderung des interkulturellen Dialogs

Zur Förderung der Ziele des EJID 2008 in Österreich initiiert das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) unter anderem folgende Vorhaben:

ORF-Dialog-Tour durch Österreich Im April 2008 hält der Dialog-Tour-Konvoi des ORF je einen Tag im Zentrum aller österreichischen Landeshauptstädte. ORF-Moderatoren führen durch interkulturelle Quizzes, Musik- und Tanz-Vorführungen und präsentieren regionale Initiativen zum interkulturellen Dialog. Der ORF berichtet in Fernsehen und Radio über die Dialog-Tour-Tage. Der ORF führt die Dialog-Tour in Kooperation mit dem BMUKK durch.

Radiodialoge – Stimmen der Vielfalt Sechs Freie Radio-Stationen in Österreich bilden RedakteurInnen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aus. Interkulturelle Redaktions-Teams gestalten mehrsprachige Radiosendungen für eine interkulturelle Zuhörerschaft. Das Vorhaben des Verbandes Freier Radios Österreich wird vom BMUKK kofinanziert.

In fo rmat ionen über Verans ta l tungen zum EJ ID 2008 in ganz Ös ter re ich : www. in te rku l tu re l le r -d ia log-2008 .a t

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Ein klares Nein hört man in Wien selten. Hier wird ein Nein übersetzt mit: „Ja, schauen wir mal“. Das habe ich erst lernen müssen. Von Wien wusste ich überhaupt nichts, bevor ich mich entschieden habe, von der Universität in bukarest an die Akade-mie der bildenden Künste zu wechseln. Ich kannte in Österreich nur Graz und habe das Land als fröhlicher und gelassener in Erin-nerung als Deutschland. So bin ich in Wien gelandet.

Vieles weiß ich hier zu schätzen: Meine Freunde, das Museums-quartier, die Serviceleistungen, das Nachtleben mit den After-Show-Partys in der Wohnung, die ich damals mit einem DJ und einem Türsteher geteilt habe.

WIen ISt Für mICh rUhIg, entSPannt UnD langWeIlIg

Aber abgesehen davon ist Wien für mich ruhig, entspannt und langweilig. Nach Wien komme ich vielleicht wieder, wenn ich 60 Jahre alt bin. Integrieren konnte ich mich hier trotz eines großen Freundeskreises nie wirklich.

Wien ist anders – auch die Frauen. Ich verstehe sie nicht. Wenn ich ihnen Komplimente mache, sehe ich das als einen Teil meiner Kultur. Viele sind darüber entsetzt und werfen mir vor, dass ich sie nicht ernst nehme und wie Kollegen behandeln solle. Aber ich kann Frauen nicht wie Kumpel behandeln!

Das Leben in Wien ist zu strukturiert. Es ist schwierig, Ge-nehmigungen für Projekte zu bekommen. Vieles kommt dadurch gar nicht zustande und steht still. Man verbringt viel zeit damit, persönliche Kontakte zu pflegen, um etwas zu erreichen. Hier spielt es eine große Rolle, woher man kommt und wen man kennt. Das ist mühsam.

bukarest ist verrückt, idiotisch aber ungleich aufregender. Viele verlassen Rumänien, weil sie im Westen bessere Chancen sehen. Aber jetzt ist die zeit, in der unsere Generation mit anpacken muss. Es gibt vieles zu korrigieren und zu ändern, während unsere Politiker ununterbrochen reden, aber nichts sagen. Mit bürokratie haben wir zwar auch in Rumänien zu kämpfen – wenn sie nicht durch den ‚beschleunigungsfaktor’ Korruption umgangen werden. Aber selbst wenn man keine offizielle Genehmigung bekommt, hindert mich das in den wenigsten Fällen, meine Projekte durch-zuziehen.

Der lebenSrhythmUS In bUkareSt ISt SChneller

Der Lebensrhythmus in bukarest ist schneller. Gesetze ändern sich oft von einem Tag auf den nächsten. Das öffnet Möglichkeiten und manchmal auch das reine Chaos. Roten Ampeln wird im Straßenverkehr wenig beachtung geschenkt, das Auto bleibt dort stehen, wo gerade Platz ist. Der tägliche Verkehrskollaps an den Hauptverkehrsadern um bukarest ist programmiert. Auch völlig banale Dinge wie das Wetter – Schnee und Regen – sorgen immer wieder für Überraschungen: Dann ist bukarest nicht mehr das „Paris des Ostens“ sondern nur ein schmutziges „Klein-Venedig“.

Im Chaos entfaltet sich die Kreativität. Mit dem Fotografie-ren habe ich begonnen, weil ich dachte, so leichter an Mädchen heran zu kommen. Mittlerweile hat sich daraus eine erfolgreiche künstlerische Laufbahn entwickelt bis zum Videokünstler und Visual Jockey, der live visuelle Performances auf einer Leinwand präsentiert. Mein Motto: „Live an exemplary life.“ Den Platz für dieses ‚beispielhafte Leben’ habe ich für mich in bukarest gesehen. Ich sehe mehr Gestaltungspotenzial für mich. Große Aufmerk-samkeit bekamen etwa die in allen Farben schillernden brunnen, die ich auf dem riesigen boulevard vor dem überdimensionalen Parlamentsgebäude in bukarest mit Lebensmittelfarbe gefärbt habe. Der berufliche Einstieg vor einem Jahr ging sehr schnell. Rumänien war verrückt nach allen, die aus dem Ausland kamen. Die Auslandserfahrung und die Sprachkenntnisse waren ein großer Vorteil für mich. Jetzt konzentriere ich mich auf neue Projekt in bukarest. Wie gesagt, danach, mit 60, komme ich wieder.

„naCH wien kOmme iCH wieder miT 60“

Daniel gontz ist videokünstler und Fotograf. nach sechs jahren in Wien kehrte der ��-jäh-rige in seine heimatstadt bukarest zurück. biber gibt er einen einblick in „sein“ Wien und erklärt, warum er seinen Platz doch in bukarest sieht.

Aufgezeichnet von Simone Leonhartsberger

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Wer mit dem 46er stadtauswärts fährt, mitten durch den Achten und rein in den Sechzehnten, kommt in einen Stadtteil, der sich in den letzten Jahren stark verändert hat. Türkische Textil- und Krimsch-Kramsch-Geschäfte, Ein-Euro-Shops und chinesische Schuh- und Taschengeschäfte säumen die Thaliastraße. Vor ein paar Jahren haben Geschäfte wie benetton, Wolford und das Dorotheum begonnen, hier wegzuziehen. Gleich beim Gürtel auf Nummer 1 hat vor knapp einem Jahr der Textil-Riese Schöps eine Filiale geschlossen.

SatIn-StÖCkIS Um 1�,�0 eUroDafür hat kurze zeit später hier das „Rosa“ aufgesperrt. In über-großen Auslagen werden High Heels, Stiefeletten, Sneakers ange-priesen. Daneben werden Taschen, Gürtel und Ohrringe – alles Made in China – drapiert. Die riesige Verkaufsfläche erinnert an einen italienischen Schuh-Outlet-Store. Ein blick auf das Preisschild und wir wissen wieder, dass wir im Sechzehnten sind. Satin-Stöckis in fünf Farben um € 17,90, dazu eine Handtasche um € 19,90. Laut Etikett ist die

Handtasche aus Leder. Netter Versuch, aber schwer zu glauben. Danijela kommt extra aus dem 2. bezirk hierher. Sie mag die Thaliastraße und das „Rosa“ ganz besonders. Diesmal sucht sie etwas zu einem grün-silbernen ballkleid. „Hier kann man super einkaufen und so günstig.“Silberne Riemchenschuhe und eine passende Tasche sind schnell gefunden. Ab zur Kassa. Knappe 40 Euro macht’s aus. Danijelas Mann versucht noch ein paar Prozent herauszuschlagen. Der chi-nesische Verkäufer spricht zwar kaum Deutsch, aber dass Danijelas Mann handeln will, versteht er. breitschlagen lässt er sich nicht.

IStanbUl – DIe hoChZeIt kann kommenDas Handeln scheint zum Einkaufen auf der Thaliastraße dazu-zugehören, denn auch auf Nummer 13a, beim brautausstatter „Istanbul“, versucht eine Kundin den Preis für einen Ring run-terzutreiben. Pech gehabt, denn Serap, die Verkäuferin, gibt nicht nach. „Wir haben 140 Euro ausgemacht!“ ruft sie der Kundin zu. Die ist gerade zum bankomat gelaufen und mit nur 130 Euro zurückgekommen. „Noch billiger geht es aber nicht!“, sagt Serap.

„Istanbul“ ist eines von zwei großen türkischen brautausstattungs-geschäften in Wien. Das Geschäft ist nicht ganz so billig, aber hier bekommt ein junges brautpaar alles, was von der Verlobung bis zur Hochzeitsnacht gebraucht wird. brautmode wird mit und ohne Kopftuch angeboten. „Man kann gar nicht sagen, ob mehr bräute mit oder ohne Kopftuch heiraten, es hält sich die Waage“, erklärt Serap. bei „Istanbul“ sind außer-dem Sultankostüme für buben zu bekommen. Den türkischen buben wird es für die beschneidung gekauft und sie sehen darin wie Mini-Sultane aus. Ca. 150 Euro kostet das Paket: Hose, Um-hang und Kappe. Serap bedient aber nicht nur türkische Eltern und buben: „Es kommen viele Serben, die das Kostüm für die Taufe kaufen.“

mUltI-markt ay-yIlDIZ – moSChee ZUm mItnehmenIm Multi-Markt bei der Kirchstetterngasse gibt es natürlich auch multikulti. Für den Haushalt kann hier jeder etwas brauchbares finden. Wer nichts braucht, findet Deko-Kitsch oder Geschenke. Gleich neben der Kassa steht die Wecker-Moschee um 7,90 Euro.

Wenn sie „läutet“ hört man einen Muezzin singen, als wäre Ge-betsstunde. Im Obergeschoss hat das Geschäft eine große Teppich-Abteilung. Türkische und chinesische Teppiche sind im Sortiment. „Mit den Teppichen kann man jetzt nicht mehr so viel Geschäft machen wie früher, die Konkurrenz ist zu groß“, klagt Halil, der besitzer. Er deutet auf das Geschäft gegenüber, das jetzt auch Teppiche verkauft.

Die Konkurrenz unter den Ramsch-Läden wird auf jeden Fall größer, denn immer mehr Geschäfte dieser Art zieht es hierher. Es gibt Kunden und Geschäftsleute, die das bedauern und die Thaliastraße versumpern sehen, weil sich die bekannten Marken zurückziehen. Die Einkaufsstraße mit ihren freundlichen Verkäu-fern und dem stylischem Ramsch, den man immer brauchen kann, bekommt aber dafür einen eigenen, unverwechselbaren Charme – zumindest für den, der das so sehen will.

Die thaliastraße hat sich zur einkaufsstraße für Schnäppchenjäger entwickelt. trashig und oft ramschig ist das, was man hier kriegt – aber immer günstig.

5 sec. story

Brauchst du Wecker, der wie Muezzin singt? Dann shopp in der Thalia-straße. Da gibt es alles und das billig – von Deko-Kitsch bis Brautmoden.

Von Anita Malli und David Kalwil (Fotos)

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shOPPeN

GASTRO-bIbER: Rabbis Mittagessen im Alef Alef Getränk: Apfelsaft gespritzt 0,5l 3,10 €Vorspeise: Humus und Tehina mit Pita 6,60 €Suppe: Goldene Joich 3,50 €Hauptspeise: Kalbsschnitzel natur mit Erdäpfel 16,00 €Summe: 29,20 €

Wien, ist das nicht langweilig? Mit drei muss man schon happy sein, denn es gibt in anderen Städten der Welt oft nur eines oder gar kein koscheres Lokal. Meine Frau kommt aus den USA, wir haben uns in Israel beim Studium kennengelernt, sie hat das am Anfang schon gestört, dass es hier so wenig gibt. Jetzt bin ich schon ein „alter Mann“, ich hab nicht das bedürf-nis dauernd auszugehen. Man muss dazu sagen, es essen ja nicht alle Juden koscher, bei Weitem nicht. Viele halten sich nur teilweise daran. Aber die ganz orthodoxen Juden essen nur zu Hause oder in ko-scheren Restaurants. Wie kocht ihre Frau? Gut, dass sieht man doch (deutet auf seinen Bauch)! Am Freitag steht sie um fünf Uhr in der Früh auf und kocht für den Sabbat vor. Der Sabbat beginnt am Freitagabend und da darf man nicht arbeiten, auch nicht kochen. Aber warm essen wollen wir schon, deshalb werden die Speisen vorge-kocht und warm gehalten. Gehen sie zu McDonald’s? Nein! Da ist nichts koscher! Nur die Cola, aber die kann man anderswo auch trinken. Gibt es irgendwo auch koschere McDonald’s?Ja, in Israel. Aber dort gibt es dann weder Cheeseburger noch andere Milchprodukte. Und ihre Kinder wollten nie zu McDonald’s? Das hat es einfach nicht gegeben. Sie haben dann zu Hause einen koscheren Hamburger bekommen.

Der Wiener oberrabbiner Paul Chaim eisenberg isst mit biber-redakteurin anita malli in seinem lieblingsrestaurant Alef Alef (auf wienerisch: „ursuper“). billig ist das restaurant zwar nicht, dafür aber koscher.

Fotos: David Kalwil

EISENbERG: Ich darf nicht so viel essen (greift sich auf den Bauch)…(zum Kellner) bringen sie uns vorher Humus und Pita, dann nehme ich eine Suppe und ein Kalbs-schnitzel natur mit Petersilerdäpfeln.bIbER: Ja, das muss ich probieren und die Suppe Goldene Joich, und dieses Schakschou-ka (siehe Kasten). Nehmen sie doch einen „Gefilten Fisch“. Das müssen sie probieren.Gute Idee! Wie viele koschere Restaurants gibt es in Wien?Es gibt dieses und dann gibt es noch zwei im zweiten bezirk. Dieses Restaurant zum beispiel ist ein Fleisch-Restaurant. Wenn sie Milch verlangen, werden sie sie nicht bekommen. Denn wir Juden trennen Milch und Fleisch strikt. (siehe Kasten „koscher“). Für den Kaffee gibt es nur Sojamilch, denn Soja, Gemüse aber auch Eier sind neutral. Das heißt, die kann man mit Milch, aber auch Fleisch essen. Die anderen beiden Restaurants im zwei-ten bezirk gehören usbekischen buchara-Juden. Dort ist das Essen fast wie das Essen aus dem arabischen Raum.

(Kellner bringt HUMUS mit PITA.)

Entschuldigen sie mich kurz, wir Juden beginnen eine Speise mit brot und davor waschen wir die Hände. (Im Restaurantbe-reich ist ein Waschbecken, der Rabbi wäscht sich dort die Hände).

Es gibt nur 3 koschere Restaurants in

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gastrO„Bei

mCdOnaLd’s isT niCHTs kOsCHer“ Das Lokal ist inzwischen halb voll, Rabbi

Eisenberg kennt fast alle Gäste. Die Hauptspeise ist noch nicht da und am Ne-bentisch wartet schon der nächste Termin, ein Rabbiner aus Israel. Ich erzähle Ihnen noch einen Witz, dann muss ich gehen: In einem koscheren, chinesischen Restaurant in New York ar-beitete, damit es echter ausschaut, ein chi-nesischer Kellner, und der sprach perfekt jiddisch. Und da fragte ein Gast den besit-zer: „Wieso kann dein Kellner jiddisch?“ Darauf der besitzer: „Verrat’s ihm nicht, er glaubt, wir bringen im Englisch bei!“

Wer ist PAuL ChAIM EISEnBErG?Paul Chaim Eisenberg ist Wiener, Jude,

Mathematiker und seit 1983 Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde. Nach seinem Mathematikstudium ging er nach Jerusalem, um Rabbiner zu werden. In Is-rael lernte er auch die Frau fürs Leben, eine Amerikanerin, kennen. Mit ihr hat er sechs Kinder, die schon erwachsen sind.

ICh DarF nICht So vIel eSSen … brIngen SIe eIn kalbSSChnItZel natUr mIt PeterSIlerDäPFeln.

Koscher oder nicht koscher?Koscher bedeutet „rein“. Die jüdischen

Speisegesetze (Kaschrut) bestimmen, was man womit essen darf (koscher) und was nicht geht (unkoscher oder trefe). Erlaubt sind zum beispiel alle Tiere aus dem Meer, die Flossen und Schuppen haben. Meeres-früchte gehören nicht dazu. Auch Schweine sind nicht erlaubt, weil sie keine Wieder-käuer sind. Außerdem darf man Milchpro-dukte nicht mit Fleischprodukten mischen. Also nie in einem koscheren Restaurant nach einem Schinkenkäsetoast fragen! Es gibt in jüdischen Küchen getrenntes Ge-schirr für Milch- und Fleischspeisen, damit es zu keiner berührung kommen kann.

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Der SIZIlIaner

teStetkaFFee

Im bräunerhof, Wien 1, einem urtypischen Wiener Kaffeehaus, konnte ich meinen Cappuccino (Kapuziner) auch mit Schlag bekommen. Er wurde mir wie üblich mit einem Glas Wasser serviert, das bei der Stär-ke des Kaffees auch angebracht war.

bei jedem Nippen spürte ich das Ge-wicht der Wiener Kaffeekultur. Nie hätte ich es gewagt, diesen Kaffee einfach hinun-terzustürzen, vielleicht hätte mich der Herr Ober ja mit einem scharfen blick bedacht. Doch Wien ist nicht so wie man immer denkt, besonders Ober und „Ober“-Ober

haben ein goldenes Wiener Herz, wie sich bei der Verabschiedung durch ein lautes, freundliches „baba“ herausstellte.

Nun musste ein Kontrast her, von der alten in die neue Welt sozusagen.

Starbucks war das ausgewählte ziel.Hier wird die US-amerikanische Art des

Kaffeetrinkens- und bestellens zelebriert.Eine Horde amerikanischer High-

schoolgirls stand Schlange, und natürlich behielten sie ihre bestellgewohnheiten in Europa bei. So musste ich warten bis die „Counterkraft“ alle verfügbaren Extras

in ihren Computer eingegeben hatte. Ich glaube eine bestellung ging dann etwa so: ein Kaffee verlängert mit heißem Wasser, Milch und Obersschaum + Vanille-Flavour und Schokostreusel und noch einem großen Donut dazu, aber der ohne zucker.

Endlich drangekommen machte ich es kurz und bündig – einen kleinen Kaffee bitte...nein, nein. Nur ein kleiner Kaffee, danke!

Das Haci baba, eine türkische Kondito-rei mit allerlei Süßem und Verlockendem, führte mich nach Ottakring, meinem

es ist natürlich ehrensache, den besten kaffee von Wien ausfindig zu machen. Ich, marc-antonio manuguerra, der kaffee-Pate aus Sizilien, machte mich mit meiner fliegenden reporterin Frau m. auf die absurde Suche nach dem besten kaffee Wiens.Das ländermatch bestritten ein echter Wiener kaffee, ein türkischer mokka, ein Coffee american Style, ein schneller kaffee für zwischendurch und selbstverständlich auch ein echter italienischer Cappuccino.

Fotos: Marion Moser

> Einbruchsdiebstahl in Kellerabteile: +25 %> Taschendiebstahl: +34 %> Gelegenheitsdiebstahl: +69 %> Raub in Trafiken: +69 %> Vandalismus: +36 %

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> Flächendeckende Förderung von Sicherheitstüren, Schlössern undAlarmanlagen auch für Eigentums-wohnungen, Reihenhäuser und Kleingartenhäuser> Verstärkte Beleuchtung in Unter-

führungen, Tiefgaragen, Parkanlagenund auf Gehwegen> Konsequente Videoüberwachungwo es Sinn hat> Mehr Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln> Generelles Bettelverbot> Mehr Sauberkeit auf Wiens Straßen

> Besseres Service der Hausbetreuung> Härtere Strafen bei Eigentumsdelikten> Endlich Einführung einer Stadtwache

SPÖ Wien muss handeln!Wir fordern daher:

Wurde auch in Ihren Kellereingebrochen oder Ihr Fahrrad gestohlen?*)

Sind auch Sie schon einmal Opfereines Kriminalitäts-deliktes geworden?

Vergleichszeitraum November 2006/November 2007

*)

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„Heimatbezirk“. Mein Gefühl behielt recht: der türkische Schwarze überzeugte meinen italienischen Kaffeegaumen. Gereicht wur-de er mit süßem Lokum (türkischer Honig) und Tubulun (heißt sicher „picksüß“� ).

Alles in allem war der Kaffee hervor-ragend und der Service sehr herzlich. Ein echter Tipp am brunnenmarkt!!!

Meinen ersten breakdown erlebte ich aber dann beim Anker am Westbahnhof.

Dieser Versuch eines Cappuccinos brach-te mein italienisches Herz zum Weinen und ich beschloss meinen Anker zu lichten und

in den nächsten Hafen einzulaufen. Last but not least landete ich doch bei

der Tricolore in der bar Italia, Wien 7. Ein schneller blick zum Kellner und er

wusste wie er mir helfen konnte. Der Cap-puccino war schon in Arbeit und was für ein Cappuccino – virtuoser Milchschaum paarte sich mit bester italienischer Röstung – eine echte Harmonie, ein Orchester der Sinne.......STOP!

Entschuldigen Sie bitte meinen Gefühls-ausbruch „ITALIA“ Sie verstehen!

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Gürsel Erel ist Experte am Reisemarkt. Der Chef des österreichischen Reiseveranstalters bentour verrät, wie er selbst Urlaub macht.

bIbER: Herr Erel, viele Österreicher verbrin-gen ihren Urlaub in der Türkei, in Griechen-land, etc. Was glauben Sie, wann werden die Türken oder die Griechen ihren Urlaub in Österreich verbringen?GÜRSEL EREL: Ich glaube, sie würden hier sehr gerne Urlaub machen, besonders die Türken. Aber nach dem Visa-Skandal, den österreichische beamte zugelassen haben, ist es sehr schwer für sie geworden, hierherzukommen. Ich wünschte, das Au-ßenministerium würde Visa für diejenigen ausstellen, die korrekterweise als Touristen kommen wollen.Gibt es für Südländer in Österreich Klubur-laube? besonders beim Winterurlaub gibt es in Kitzbühel, Sölden, Ischgl, in den Orten, die berühmt sind für ihre Partys, gute

In eInem UnSerer eIgenen klUbS kÖnnte ICh nIe abSChalten. DaS Wäre keIn UrlaUb.

Angebote. Aber auch in den nobleren Orten wie Lech. Vorstellbar wäre für viele Türken wohl auch ein Urlaub im Sommer in Kärnten – in Kombination mit Verona und Venedig. Österreich hätte sowohl im

„Türken würdenGerne naCH kärnTen“

Von Eser Akbaba und Petra Rautenstrauch (Fotos)

Sommer als im Winter einiges anzubieten. Was ist das besondere an Kluburlauben?Es kommt darauf an, wie der Kluburlaub gestaltet ist. Es gibt Angebote für jede zielgruppe. bei Magic Life etwa ist es so, dass wir Familien sehr entgegenkommen. Sie können Dinge dann tun, wann sie es wollen – und haben die Freiheit, kein Geld mitzutragen. Dann bieten wir Angebote für Alleinerziehende mit Kindern, da

Dann habe ICh alSreISeleIter gearbeItet. je FremDer etWaS Für mICh ISt, DeSto IntereSSanter ISt eS Für mICh.

momentan 50 Prozent der Ehen geschie-den sind. zudem haben wir Fußballcamps, Golfreisen und sogar Geheimtipps. Wo haben Sie den letzten Urlaub verbracht?Das war eine „blaue Reise“ mit dem Schiff zwischen Marmaris und bodrum – mit einem Abstecher auf die griechische Insel Symi. Machen sie auch Urlaub in ihren eigenen Klubs?Nein, niemals. Ich denke ohnehin perma-nent an das Geschäft. In einem unserer

eigenen Klubs könnte ich nie abschalten. Das wäre kein Urlaub. Sie sind gebürtiger Türke. Wann sind sie nach Österreich gekommen und warum?Ich nenne Ihnen nur zwei Dinge: Studium und Liebe (grinst). Das war 1978. Ich habe zuvor in Istanbul studiert und habe damals mit meinem Cousin als Reiseleiter gearbei-tet. Seine Freundin hat besuch bekommen und mein Cousin hat mich gebeten, an einem Abend dabei zu sein. So habe ich meine jetzige Frau kennengelernt. Ich wollte außerdem schon immer im Ausland studieren. 40 Tage später war ich in Wien und dann wollte sie mich nicht mehr...Wie war die Anfangszeit für sie in Öster-reich? Hart?Nein. Wir sind familiär sehr liberal einge-stellt. Daher hatte ich nie ein Problem mit anderen Kulturen, auch nicht mit der ös-terreichischen. Außerdem hatte ich kaum türkische Freunde, meine Freunde waren eher aus Polen oder bulgarien. Dann habe ich als Reiseleiter gearbeitet. Je fremder etwas für mich ist, desto interessanter ist es für mich.Welches Land assoziieren Sie mit Heimat? Gute Frage. Eigentlich ist die Ägäis meine Heimat. Sagen wir mal so, in Wien, bezie-

hungsweise Österreich, bin ich zu Hause und die Türkei ist meine Heimat. Wenn es nach meiner Frau ginge, dann würden wir sofort in die Türkei ziehen.Sie sind bestimmt ein Fußballfan, zu welcher türkischen Fußballmannschaft halten sie?zu den besseren. Ich hasse nichts mehr als Männergesellschaft – etwa wenn Männer nur über Fußball und Frauen reden. Ich freue mich über jeden Erfolg, den eine türkische Mannschaft im Ausland hat, z.b. Galatasaray, beşiktaş, ich hoffe, dass Sivasspor noch besser wird.

Für mICh SInD oFFenheIt, ehrlIChkeIt UnD ZUver-läSSIgkeIt Sehr WIChtIg.

Sie haben einmal 10 goldene Regeln für Start-ups genannt. Etwa: Mach aus Proble-men Aufgaben, nicht umgekehrt. Gibt es in ihrem alltäglichen Leben auch Regeln?Ja. Für mich sind Offenheit, Ehrlich-keit und zuverlässigkeit (damit ist auch Pünktlichkeit gemeint) sehr wichtig. Das ist für mich oberstes Prinzip. Der Mensch, das Erlebnis des Moments und auch der Respekt zu einem jeden Menschen ist sehr wichtig.

name: gürsel erelgeboren: 1��0 in izmir (türkei)funktion: geschäftsführender gesellschafter von bentour international österreich, vater und ehemanndresscode: james-bond-likeleidenschaft: reisen

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bentour-Chef gürsel erel über feh-lende visa für türkische touristen, wo er seinen Urlaub verbringt undwarum er männergespräche über Fußball und Frauen hasst.

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Sarajevo: orientalische Alpen-Exotik

1984 war es der Austragungsort der Olym-pischen Winterspiele, zehn Jahre später flogen bomben durch die Luft, heute schlängeln sich wieder Skilifte durch die verschneiten Hänge. Sarajevo: die bosni-sche Hauptstadt mit einem der beliebtes-ten Skigebiete am balkan. Da sieht der skifreudige Ex-Jugoslawe schon einmal gerne über seine einge-prägten Vorurteile hinweg und setzt sich im zweiersessellift neben einen Kroaten, bosnier oder Serben.

Was bei uns hie und da ’ne Schneekanone wettmachen muss, schafft Mutter Natur in Jahorina und bjelasnica mit zwei Metern weißem Pistenpulver von alleine. Den Skipass gibt’s für 83 Euro die Woche, 20 Pisten inklusive. Der Heimvergleich: In Saalbach-Hinterglemm kostet das einwö-chige Alpinvergnügen 205 (T)euro. Und wer ein bisschen Kitzbühel doch nicht missen möchte: ab 28 Euro macht man es sich im 4-Sterne-Hotel bistrica in Jahorina gemütlich – inklusive Halbpension, Sauna, Pool und Fitnesscenter.

bIber-tIPP:

Touren nie auf eigene Faust machen. Ein falscher Schritt und eine der vielen Land-mienen im Gebiet fliegen einem um die Ohren. Also lieber einen professionellen bergfexen fragen! Dafür sind die Čevapi super.

bIber-tIPP:

Vom 7. Februar bis 21. März steigt das alljährliche Festival „Sarajevo Winter“.

anreISe:

Auto: Wien–Jahorina ca. 800 Km. = 13 hzug: Wien–Sarajevo 20 h, dann weiter nach Pale am Fuße des Jahorina.

InFoS:

http://www.bhtourism.ba/

www.hostelbookers.com

http://www.oc-jahorina.com/

www.greenvisions.ba

http://www.sarajevskazima.ba/index.php?lang=en

Wodka und heiße Gipfelin der hohen Tatra

Der am höchsten gelegene polnische Urlaubsort befindet sich 100 km südlich von Krakau an der slowakischen Gren-ze, mitten in der Wildnis. Wer nur die babypiste gewöhnt ist und sonst zwei linke Füße hat, hat hier sicher nichts verloren, denn die Pisten von Kasprowy Wierch gelten als sehr anspruchsvoll. Jährlich hat das Gebiet drei Millionen besucher zu ver-buchen, die sich auf elf Loipenkilometer für Langläufer, neun Pistenkilometer für Skifahrer, einen Eislaufplatz, Rodelbahn und Paragliding freuen. Damit es nicht fad wird, kann man im neuen Aquapark als Pärchen in einem der beheizten Außenbecken auch andere Gipfel erklimmen. bei den niedrigen Preisen darf man sich als gestopfter Westler auch mal mehr Deka-denz erlauben und lässt sich im traditio-nellen polnischen Pferdeschlitten durch die Gegend kutschieren. Der Gaumen darf sich auf bigos (Sau-erkraut mit gehacktem Fleisch) oder ein borschtsch, (osteuropäische Rübensuppe) freuen. Hinuntergespült wird es dann mit polnischem Wodka oder Pieprzowka, ein Pfefferbranntwein.

anreISe:

Flug: Sky Europa; Wien–Krakau ab 25 €Auto: 106 km entfernt und in ca. 2 Stunden erreichbar. zug: 3,5 h.

InFoS:

www.polen-info.de

www.zakopane.pl

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www.skyeurope.com

Krajinska Gora,beim nachbarn Skifahren

Kranjska Gora liegt gleich an der Haupt-straße hinter der österreichischen Grenze auf 810 Meter Seehöhe am Fuße der Julischen Alpen. Das Wintersportparadies mitten im Dreiländereck Österreich/Ita-lien/Slowenien verfügt über 30 Kilome-ter Pisten. Ein Sieben- Tage-Skipass für Erwachsene kostet 156 Euro. Die größte Skischanze der Welt in Planica nahe Kran-jska Gora darf man auch nicht verpassen. Hier wird 2010 die Weltmeisterschaft im Skifliegen ausgetragen. Heuer geht dort der FIS-Weltcup im Skifliegen von 14. bis 16. März über die bühne. Hotels gibt es schon ab 55 Euro. Studenten sind auch gut bedient: Appartements mietet man ab 100 Euro die Woche. Wieso nicht mal die Nachbarn besuchen, dachte sich auch die vierköpfige Familie zorjanović aus Wien und fuhr mit Kind und Kegel in das – mit dem Auto – nur 4 Stunden entfernte Skizentrum. Vorher waren sie noch nie auf Skiern gestanden.

Doch bald entpuppten sich die zorjanovićes als Naturtalente. „Der slowenische Skilehrer Emir war ein-fach sehr professionell“, betont Milena schmunzelnd. Und obwohl in Slowenien seit Kurzem Rauchverbot herrscht, geht’s in den Semesterferien wieder zum alten Nachbarn.

anreISe:

Mit dem zug fährt man von Wien-Süd-bahnhof in ca. 7 Stunden nach Jesenice und von dort weitere 30 Minuten mit dem bus in die 23 km entfernte Krajinska Gora.

InFoS:

www.kranjska-gora.si

www.slovenia.info

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HüTTenGaudi in OsTeurOPaVon Karin Plassnig

jetzt ist Uni-halbzeit und die osterferien stehen vor der tür: die beste Zeit für Skiurlaub und Pizbuinen. Wem aber lackenhof, obertauern und kitzbühel zu straight geworden sind, wedelt heuer vielleicht in die Skigebiete von osteuropa nach bosnien, Polen oder Slowenien hinunter. Sarajevo, Zakopane und kranjska gora als alternativprogramm, bitte schön!

Darijo (1�), milena (��), David (�), krešomir (��) auf der Piste in Slowenien

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BamakO

kUnSt Im SZenetreFF bla blaAls Austragungsort der biennale afrika-nischer Fotografie steht bamako jeden zwei-ten Herbst im zentrum des künstlerischen Interesses. In den angesagten bars, wie dem bla bla, nach dem sogar eine Straße benannt ist, trifft sich abends die Kunst-welt, sofern sie nicht in den riesigen Hallen abhängt, die von der französischen Mobil-funkfirma Orange als Ort für Kultur- und Sozialprojekte eingerichtet wurde – eine Imageoffensive als begleitung zur Erobe-rung des Telekommarktes von Mali. Das Land zählt zu den ärmsten der Welt – 4 Mio. Migranten bei 12 Mio. Einwohnern – und so finden sich tausende junge Leute, die das Straßenbild bamakos orange färben, wenn sie die Wertkarten der Franzosen verkaufen.

StraSSen-tv mIt SoaPAber es scheint, als wäre hier fast jeder ein Händler oder Kleinunternehmer und alle Waren und Dienste würden auf der Straße angeboten, was bamako, zu einer äußert betriebsamen, aber nicht hektischen Groß-stadt macht, in der man sich am Abend um einen der Fernseher am Straßenrand versammelt, um ein Champions League Spiel oder eine Soap zu genießen. Christian Kravagna ist Kunstkritiker in Wien.

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malick Sidibé betreibt noch das Fotostudio, von dem aus er in den 1��0er jahren dem unabgängig gewordenen Staat mali mit innovativen Porträtfotos und aufnahmen der blühenden jugendkultur bamakos ein Selbstbild verschaff-te. Seit der mittlerweile auch am kunstmarkt präsente Sidibé �00� den goldenen löwen der biennale venedig erhielt, verstärkt sich der internationale besuch im atelier.

Das Cinéma numérique ambulant (Digitales Wanderki-no) fotografiert die bewohner ärmerer Stadtviertel und abgelegener Dörfer vor hintergründen aus aller Welt. am selben abend werden die bilder bei lifemusik (und groß-em gelächter) der versammelten gemeinschaft vorgeführt. ergänzt durch alte Slapstick-Filme und Fotos aus der biennale schafft Cna einen genialen mix aus kunst und Unterhaltung für jene, die sonst kaum Zugang haben.

bamako ist eine Stadt der musik. neben unzähligen grup-pen und diversen Clubs gilt die 1��0 gegründete bamako rail band, aus der der berühmte Salif keita hervorging, als eckpfeiler der Szene. anlässlich der Soirée für malick Sidibé singt die rail band einen neuen Song auf den ge-feierten Fotografen, dessen motive, auf Stoffe gedruckt, an diesem abend von den meisten gästen getragen werden.

Von Christian Kravagna

DU_bUy or not DU_bUy

Von Andreas Wiesmüller

Wenn du einmal erfahren willst, was so richtig viel Kohle auf ein paar qkm bewirkt, ist Dubai der Ort, um das so richtig schnell zu lernen. Das Rezept lautet:

Nimm Hunderte Milliarden Dollar, hol dir Know-how und weitere Hunderte Milliarden aus Europa, mische dazu ca. eine Million billige Arbeitskräfte aus Entwick-lungsländern und schon hast du in der Wüste ein beton-Disneyland für Reiche.

naCh DreI tagen ISt nIChtS mehr PeInlICh

O. k., und was bekommst du alles so für ca. 5000 Euro in zwei Wochen? Die gute Nachricht: im November 32 Grad; 7 Re-gentage im Jahr – nur 5 Stunden von Wien. bestens gelaunte Poolboys, die dir alle 20 Min. die Sonnenbrillen putzen und kühle Tücher in 5 verschiedenen Geschmacksrich-tungen auf deine gerötete Haut auflegen

wollen, dir ca. 10 qm badetücher passend zu deiner Augenfarbe entgegentragen, egal wo du gerade träge aus dem Wasser steigst, um dich auf die 25 cm dicke Matratze auf Teakholz niederzulassen. Aber nach spätes-tens 3 Tagen ist dir selbst das nicht mehr peinlich.

eIn hUmmer Für �00 eUro Dass viele dieser lächelnden Sklaven

– vorwiegend aus dem asiatischen Raum – nur 5 USD am Tag verdienen, während jeder zwanzigste aus Dubai Dollarmillio-när ist, lassen sie dich auch nicht spüren. Außerhalb des Hotels siehst du vor allem Folgendes: 200 m hohe baustellen, Kran-wälder, Einkaufscenter mit Skipiste, 80% Autos jenseits der 150.000-Euro-Klasse auf 5-spurigen Highways: Lamborghini, Ferraris, Maybachs, S-Klasse Mercedes, 7er bMW, jede Menge Hummer, 90% davon

in Weiß. bevor du am Pool ins Koma fällst, kannst du dir für 400 Euro am Tag einen Hummer mit glücklichem pakista-nischen Fahrer mieten, der dich mit 80 km/h-Schnitt solange die Dünen senkrecht rauf- und runterfährt, bis du die Scampi und den Schampus vom Frühstück im Sand lässt. bauchtanz, Dünen surfen und Kamelritt gibt es in der Oase inklusive. Es gibt einfach alles außer eines: das was wir gemeinhin als Natur kennen.

SCheICh mIt leIntUChAlso, wenn du dich einmal ein bisschen

mehr als Scheich fühlen willst, als mit Leintuch am Kopf zu Fasching, dann ist das der richtige Ort.

Denken darfst du allerdings nicht; aber wer will das schon im Urlaub.Andreas Wiesmüller ist Unternehmer; sowie Freund und Mentor von biber

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Das größte Fest des Jahres rückt näher. Und findet auch in Wien statt. Des is a Wahnsinn. bei diesem Großereignis kann man nur vor Freude tanzen. Milliarden TV-zuseher werden vor den bildschirmen sitzen, Hunderttausende sich in den Stadi-en sammeln. Die spannendste Frage: Wer wird’s wohl werden?Im Online-Voting auf der biber-Home-page liefern sich derzeit die Türkei und Österreich ein spannendes Kopf an Kopf-Rennen. Aber auch die Kroaten sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Ob da die Griechen ihren Titel verteidigen können?Dass bundeskanzler Alfred Gusenbauer die Daumen für Österreich drückt, ist eh klar. Und wie er schon sagte: Wenn Öster-reich die erste Runde überlebt, dann …Wer vom Fussball-Fieber befallen ist, schnappt sich am besten auch die biber-Ausgabe im April. Da gibt’s nämlich ein EM-Special - mit scharf. Und übrigens: Im Gegensatz zu den ewigen Raunzern in dieser Stadt, haben wir weder was gegen die Fan-Meile noch übertriebene Sorge um unsere Parks. Das muss uns die EM schon wert sein. bitte ein bisserl mehr begeisterung!

• Auf fussballverbindet.at, Österreichs größter EURO-Community, kannst du bei einer Vielzahl von Aktionen der Initiative „2008 - Österreich am ball“ teilnehmen oder

• als „botschafter der Leidenschaft“ für das Ereignis Stimmung machen oder

• bei zahlreichen Kunst- und Kultur-projekten im Vorfeld der EURO, wie z.b. „herz:rasen - die Fussbal-lausstellung“ (4. April bis 6. Juli) im

Künstlerhaus oder „Rund um den ball“ im zOOM Kindermuseum (5. März bis 29. Juni) mitmachen..

Also, nix nur zugucken, sondern auch mitmachen, hadi hadi (oder ajde, ajde)!!!Jo, da wird man echt narrrrrisch!

InFoS:

„2008 – Österreich am ball“ ist eine Initiative mit Unterstützung der öster-reichischen bundesregierung in zusam-menarbeit mit dem ÖFb. zielsetzung ist es, das öffentliche bewusstsein für die Fußball-EM zu fördern.

Nähere Informationen gibt es unter:www.fussballverbindet.at

Die zuschauer auf der gut gefüllten Haupttribüne der PAHO-Halle in Wien Favoriten sprechen von Darko Bodul, kroa-tischer U-19-Teamspieler und Kapitän der A-Jugend des niederländischen Erstligisten SC Heerenveen. Soeben hat er mit seinem 14. Turniertreffer seine Mannschaft FM Installations zum Sieg des Gastarbeiterhal-lenturniers 2007 geschossen. Der 8:5-Sieg seines Teams im Finale gegen die Vienna Rangers geht in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Anschließend geht es noch zum Fototermin mit biber. Die blau-weißen Jungs sind ganz locker drauf und feiern fröhlich den Turniersieg, den sie sich zum ersten Mal sichern konnten. Auf diese Leis-tung können sie stolz sein, sie konnten sich gegen 23 andere Teams durchsetzen.

Auch heuer war das Teilnehmerfeld bunt gemischt, nahmen doch Wiener Traditi-onsteams, eine Gastmannschaft aus Serbien und zahlreiche Auswahlmannschaften, die sich aus Hobbykickern und Fußballprofis zusammensetzen, daran teil.

FavaC, 1. SSC SImmerIng, DInamo ottakrIng, etSan vIyana türkgü-CU, Fk raDnICkI kragUjevaC (�. lIga SerbIen), Fm InStallatIonS, vIenna rangerS, nk Plehan, CaFe lePa brena UnD trabZonSPor WIen SInD nUr eIn kUrZer aUSZUg aUS Der teIlnehmer-lISte.

Die Spieler machten, dank ihrer Künste

Biber-Redakteur Dino Čehajić hat beim Gastarbeiterhallenturnier mitgekickt. Sein fachmännisches Urteil: Das war

Bandenzauber vom Feinsten.

„ein Wahnsinn! Dieser typ in den grünen Schuhen. Wie viele tore hat er schon geschossen?“

in Grünen sCHuHenGasTarBeiTerJi

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ein bisschen mehr begeisterung, bitte schön!

Hadi, HadiaJde, aJde

PromotionFotos: hPF - Wenzel andi

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und technischen Einlagen, das Turnier zu einem Leckerbissen für alle Fußball-fans. Nicht nur Darko Bodul zeigte sein Können, auch sein älterer bruder Dragan, Regionalligaspieler Vahid Halilović, oder der österreichische bundesligaprofi Mario Majstorović (Austria Wien) gaben sich die Ehre. Doch die Fußballpromis waren nicht zufällig dort. Mittlerweile sind sie schon zu einer fixen Institution des Gastarbeiter-turniers geworden. Die ursprüngliche Idee des Turnierorganisators Alex Rakowitz war, zu zeigen, dass die MigrantInnen einen mehr als positiven beitrag für den öster-reichischen Fußball leisten. Und das wird jedes Jahr aufs Neue bestätigt. Denn auch Muhammet Akagündüz, Zeljko Radović, Yüksel Sariyar, Sertan Günes, Volkan Kahr-aman uvm. nahmen am Turnier teil und waren begeistert. Und ich, als Spieler des SV Dinamo Ottakring, bin ebenso diesem Enthusiasmus verfallen. Denn was gibt es schöneres für Fußballfans als bandenzauber in der Halle, der unter einem Motto läuft: Fair Play – Viele Farben. Ein Spiel.

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