MigrantInnen im Gesundheitssystem - brainworker.at · 2.5 Gesundheit für alle?!. Menschen mit...
Transcript of MigrantInnen im Gesundheitssystem - brainworker.at · 2.5 Gesundheit für alle?!. Menschen mit...
brainworker Whitepaper
MigrantInnen im Gesundheitssystem
Wien, Februar 2017
Autorin:
Julia Krutzler, BA
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 2 von 25
Inhaltsverzeichnis
1 Demografie: MigrantInnen in Österreich ....................................................................................... 3
2 Überblick: Publikationen zu MigrantInnen im Gesundheitssystem ...................................... 5
2.1 Gesundheitsziele Österreich ..................................................................................................... 5
2.2 „Migrant-friendly Hospitals“ ...................................................................................................... 6
2.3 Migration, Kultur und Gesundheit. Chancen, Herausforderungen und Lösungen ... 7
2.4 Migration & Gesundheit. Kulturelle Vielfalt als Herausforderung für die
medizinische Versorgung .................................................................................................................. 8
2.5 Gesundheit für alle?!. Menschen mit Migrationsgeschichte in Gesundheit,
Betreuung und Pflege ........................................................................................................................ 8
2.6 Herausforderungen & Potenziale hausärztlicher Versorgung in einer
multikulturellen Gesellschaft .......................................................................................................... 9
2.7 Gesundheit hat Bleiberecht ..................................................................................................... 10
2.8 Ergebnisse der „Österreichischen MigrantInnen Gesundheitskompetenz Studie“
(GKM) ..................................................................................................................................................... 11
2.9 Gesundheitsversorgung und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft ................... 11
2.10 Migration and Health in the European Union ................................................................. 12
2.11 Health, migration and the 2030 Agenda for Sustainable Development ................ 13
2.12 Migration & Health ................................................................................................................. 14
2.13 ÖIF Dossier – Migration und Gesundheit ......................................................................... 14
3 Zentrale Ergebnisse bisheriger Forschung ................................................................................. 15
3.1 Barrieren für MigrantInnen ...................................................................................................... 15
3.2 Solidarität und Eigenverantwortung .................................................................................... 15
4 Internationale Best-Practice-Beispiele ................................................................................... 17
4.1 NSW Multicultural Health Communication Service (Australien) ................................. 17
4.2 MHiMA – Mental Health in Multicultural Australia (Australien) ................................. 18
4.3 Alzheimer’s Australia (Australien) ......................................................................................... 19
4.4 ABC Health & Wellbeing (Austrialien) ................................................................................. 20
4.5 Hablamos Juntos (USA) ............................................................................................................. 20
4.6 Ontario Canada (Kanada) ......................................................................................................... 21
4.7 Canadian Paediatric Society (Kanada) ................................................................................. 21
4.8 Migrant Health Guide (Vereinigtes Königreich) ................................................................ 21
5 Handlungsempfehlungen für den Umgang mit MigrantInnen im Gesundheitssystem 22
brainworker Tipp .................................................................................................................................... 23
Quellenverzeichnis................................................................................................................................. 24
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................................... 25
Bitte beachten Sie, dass dieses Whitepaper urheberrechtlich geschützt ist. Die Werknutzungsrechte liegen
bei brainworker. Ohne schriftlicher Zustimmung von brainworker ist die Vervielfältigung, Verbreitung und
kommerzielle Nutzung des Whitepapers nicht gestattet. Eine zulässige Weiterverwendung ist
ausschließlich mit korrekter Quellenangabe des Autors/der Autorin gestattet.
Trotz sorgfältiger Prüfung übernimmt brainworker keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und
Aktualität der Inhalte des Whitepapers.
Impressum:
© 2017 brainworker | Ziegelofengasse 31 | 1050 Wien
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 3 von 25
1 Demografie: MigrantInnen in Österreich
Die Einwohnerzahl Österreichs hat seit Beginn der 1960er-Jahre durch Zuwanderung
um rund 1.154.000 Personen zugenommen. Während 1961 in Österreich nur knapp
über 100.000 ausländische Staatsangehörige (1,4% der Gesamtbevölkerung) lebten,
erhöhte sich der Anteil der ausländischen Bevölkerung bis 1974 aufgrund gezielter
Anwerbung von Arbeitskräften aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei auf
4%. In den darauffolgenden 15 Jahren änderten sich die Zahl und der Anteil der
ausländischen Bevölkerung in Österreich nur geringfügig. Erst Anfang der 1990er-
Jahre kam es zu einer neuerlich starken Zuwanderung, wodurch der Ausländeranteil
auf über 8% anstieg. Strengere Regulierungen der Ausländerbeschäftigungs- und
Aufenthaltsgesetze bewirkten eine kurze Stagnation der Zuwanderung in der zweiten
Hälfte der 1990er-Jahre. Seit der Jahrtausendwende folgte jedoch ein erneuter Anstieg
der Zahl der ausländischen Bevölkerung, anfangs aufgrund verstärkter Zuwanderung
aus den Staaten der Europäischen Union, in der jüngsten Vergangenheit durch
verstärkte Asylmigration.
Abb. 1: Zuwanderung nach Österreich 2015
Am 1. Jänner 2016 lebten knapp 1,268 Millionen ausländische Staatsangehörige in
Österreich, was einem Anteil von 14,6% an der Gesamtbevölkerung entsprach. Rund 21
% der österreichischen Gesamtbevölkerung sind Menschen mit Migrationshintergrund.
Das sind Menschen der ersten und zweiten Generation, was bedeutet dass entweder
sie selbst (1. Generation) oder zumindest ein Elternteil (2. Generation) im Ausland
geboren sind. (Vgl. Statistik Austria, 2016, Migration und Integration, S. 24 ff.)
Auch in Zukunft wird – den aktuellen Prognosen zufolge – die Zuwanderung die
dominierende Komponente der Bevölkerungsentwicklung in Österreich darstellen.
MigrantInnen, die bereits in Österreich leben, müssen daher durch gezielte
Maßnahmen in das österreichische Gesundheits- und Sozialversicherungssystem
integriert und über Leistungen informiert werden, während neu Zugewanderte
Menschen optimal mit Systeminformationen versorgt werden müssen.
Derzeit nehmen Menschen mit Migrationshintergrund Früherkennungs- und
Gesundheitsleistungen seltener in Anspruch als Menschen ohne
Migrationshintergrund.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 4 von 25
Laut der Gesundheitsbefragung 2014 der Statistik Austria waren beispielsweise nur
65% der Menschen mit Migrationshintergrund im vergangenen Jahr beim Zahnarzt,
während 73% der Personen ohne Migrationshintergrund eine Zahnuntersuchung in
Anspruch nahmen.
Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich gesundheitlich schlechter, klagen
häufiger über Schmerzen und haben mehr psychische Probleme als Menschen ohne
Migrationshintergrund. (Vgl. Statistik Austria, 2014, Österreichische
Gesundheitsbefragung 2014, S. 73 ff-)
In der Gesundheitsbefragung 2014 der Statistik Austria gaben 25% der Menschen mit
Migrationshintergrund an, sich gesundheitlich mittel bzw. schlecht/sehr schlecht zu
fühlen. Im Gegensatz dazu nehmen nur 21% der Personen ohne Migrationshintergrund
ihren Gesundheitszustand als mittelmäßig bzw. schlecht/sehr schlecht wahr. (Vgl.
Statistik Austria, 2014, Österreichische Gesundheitsbefragung 2014, S. 73) Auch das
Impfverhalten der MigrantInnen unterscheidet sich erheblich von den Impfraten bei
ÖsterreicherInnen. So hatten beispielsweise lediglich 46% der MigrantInnen einen
aufrechten Zeckenimpfschutz, während bei Menschen ohne Migrationshintergrund der
aufrechte Zeckenimpfschutz bei 70% lag. (Vgl. Statistik Austria, 2014, Österreichische
Gesundheitsbefragung 2014, S. 148 f.)
Die Gründe dafür sind sozioökonomische Ungleichheiten, die jeweiligen
Rahmenbedingungen vor und während der Migration, aber auch
Diskriminierungserfahrungen auf Grund der Herkunft. Hinzu kommen sprachliche, aber
auch kulturelle Hindernisse beim Arztbesuch, die den Zugang zum Gesundheitssystem
für MigrantInnen erschweren.
Abb. 2: Subjektive Gesundheitswahrnehmung Abb. 3: Inanspruchnahme von Früherkennungs-
und Gesundheitsdienstleistungen 2014
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 5 von 25
2 Überblick: Publikationen zu MigrantInnen im Gesundheitssystem
Zum Thema MigrantInnen und Gesundheit gibt es unzählige Publikationen von
Projekten und Studien. Im Folgenden werden die relevantesten Veröffentlichungen in
einem Überblick vorgestellt und direkt verlinkt. Die wesentlichen Ergebnisse der
bestehenden Publikationen werden im Punkt „3 Zentrale Ergebnisse bisheriger
Forschung“ zusammengefasst.
2.1 Gesundheitsziele Österreich
In einem breit abgestimmten Prozess unter der Federführung des Bundesministeriums
für Gesundheit und Frauen sowie der Gesundheit Österreich wurden zehn Rahmen-
Gesundheitsziele mit zahlreichen Stakeholdern entwickelt. Sie sind richtungsweisend
und sollen einen gemeinsamen Handlungsrahmen für die nächsten 20 Jahre bilden.
Erklärtes Ziel ist die Verbesserung der Gesundheit aller in Österreich lebenden
Menschen, unabhängig von Bildungsstatus, Einkommenssituation oder
Lebensumständen. Zentral ist es, die Gesundheit der Menschen zu erhalten und nicht
erst auf Krankheiten zu reagieren. Die Rahmen-Gesundheitsziele setzten dort an, wo
positiv auf die Erhaltung und Entwicklung der Gesundheit der Bevölkerung eingewirkt
werden kann. Sie rücken daher jene Faktoren in den Vordergrund, die die Gesundheit
entscheidend beeinflussen, wie etwa Bildung, Migration, Arbeitssituation, soziale
Sicherheit oder Umwelteinflüsse (Gesundheitsdeterminanten). Somit kann die
Gesundheit der Bevölkerung verbessert, und gleichzeitig auch eine Entlastung des
Gesundheitsversorgungssystems bewirkt werden.
Folgende Gesundheitsziele wurden definiert:
1. Gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle
Bevölkerungsgruppen durch Kooperation aller Politik- und Gesellschaftsbereiche
schaffen.
2. Für gesundheitliche Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und
sozioökonomischen Gruppen, unabhängig von Herkunft und Alter sorgen.
3. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken.
4. Natürliche Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser und Boden sowie alle unsere
Lebensräume auch für künftige Generationen nachhaltig gestalten und sichern.
5. Durch sozialen Zusammenhalt die Gesundheit stärken.
6. Gesundes Aufwachsen für Kinder und Jugendliche bestmöglich gestalten und
unterstützen.
7. Gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln für alle zugänglich
machen.
8. Gesunde und sichere Bewegung im Alltag durch entsprechende Gestaltung der
Lebenswelten fördern.
9. Psychosoziale Gesundheit in allen Bevölkerungsgruppen fördern.
10. Qualitativ hochstehende und effiziente Gesundheitsversorgung sicherstellen.
(Vgl. Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, 2016, Gesundheitsziele Österreich.)
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 6 von 25
Die ausformulierte Zielbeschreibung sowie der gesamte Bericht stehen unter
folgendem Link zum Download bereit: http://www.gesundheitsziele-oesterreich.at/die-
10-ziele/
2.2 „Migrant-friendly Hospitals“
Im Rahmen des Europäischen Projekts „Migrantenfreundliche Krankenhäuser. Eine
Europäische Initiative zur Verbesserung der Gesundheit und des Gesundheitswissens
von MigrantInnen und ethnischen Minderheiten durch Qualitätsverbesserung der
Krankenhausdienstleistungen“, setzten Pilotkrankenhäuser aus 12 EU-Mitgliedsstaaten
Oktober 2002 bis Dezember 2004 eine Initiative zur Qualitätsentwicklung
kultursensibler Strukturen und Leistungsprozesse im Krankenhaus um.
Bei ihrer Arbeit orientierten sich die Projektgruppen an den Leitgedanken, die im
europäischen Gesamtprojekt MFH formuliert wurden:
1. Wertschätzung der kulturellen Verschiedenheit durch die Akzeptanz von
Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen als gleichwertige
Mitglieder der Gesellschaft.
2. Anerkennung der Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen
Hintergründen, Monitoring und Weiterentwicklung von
Gesundheitsdienstleistungen, um auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse
reagieren zu können.
3. Kompensatorische Maßnahmen zum Ausgleich von Nachteilen, die durch
ethnokulturelle Diversität entstehen.
Die Entwicklung des Krankenhauses hin zu einer „migrantInnenfreundlichen
Organisation" wurde mit einem Assessment der Organisations- und Leistungsstruktur
begonnen. Dafür wurde als Tool der MFQQ (Migrant Friendly Quality Questionnaire)
entwickelt und eingesetzt, um unter anderem folgende kultursensible
Strukturmerkmale zu erheben: Dolmetsch-Dienste, fremdsprachiges
Informationsmaterial, Vorrichtungen für die Ausübung verschiedener religiöser
Praktiken, sowie Elemente eines unterstützenden Qualitätssicherungssystems, z.B. die
Verankerung der Wichtigkeit kultursensibler Leistungen in Leitsätzen der Organisation,
gewidmete Budgets, Programme zur MitarbeiterInnenunterstützung und -schulung.
Auf Basis der Ergebnisse wählten die Pilotkrankenhäuser drei spezifische
Maßnahmenbereiche aus:
1. Die Entwicklung von professionellen Dolmetschangeboten im Krankenhaus für
eine verbesserte klinische Kommunikation mit fremdsprachigen PatientInnen: In
neun Krankenhäusern wurden Dolmetschservices eingerichtet bzw. ausgebaut.
2. Die Entwicklung von migrantinnenfreundlicher Information und Schulung für
schwangere Frauen: sechs Krankenhäuser entwickelten kultursensible
Schwangerenkurse bzw. erarbeiteten spezifisches, sprachlich und kulturell
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 7 von 25
sensibles Informationsmaterial.
3. Die Einführung von Training in interkultureller Kompetenz für das
Krankenhauspersonal: sieben Krankenhäuser implementierten spezifische
Trainingseinheiten.
(Vgl. Ursula Karl-Trummer, Karl Krajic, Sonja Novak-Zezula, Jürgen M. Pelikan, 2006, Das
“Migrantenfreundliche Krankenhaus”. Erfahrungen und Ergebnisse aus einem Europäischen Projekt.)
Nach der 2-jährigen Arbeit präsentierte die Projektgruppe die Ergebnisse im Rahmen
der Konferenz „Hospitals in a Culturally Diverse Europe“ in Amsterdam. Alle
Maßnahmen zeigten beachtliche Erfolge und erwiesen sich als Motor für effektive
Weiterentwicklungen. Als wesentliches Ergebnis der Projekterfahrungen wurde die
Amsterdam Deklaration verabschiedet, die von der Projektgruppe gemeinsam mit
internationalen Organisationen und FachexpertInnen formuliert wurde. Die
Amsterdam Deklaration enthält Empfehlungen für die wichtigsten Stakeholder zur
Entwicklung kultursensibler Betreuung. (Vgl. MFH-Projektgruppe im Rahmen des
Projekts der Europäischen Kommission 'MFH - Migrant-Friendly Hospitals, a European
Initiative to Promote Health and Health Literacy for Migrants and Ethnic Minorities",
2004, Die Amsterdamer Erklärung für migrantInnenfreundliche Krankenhäuser in
einem ethnisch und kulturell vielfältigen Europa.)
Die Amsterdam Deklaration inkl. abgeleiteter Handlungsempfehlungen kann unter
folgendem Link eingesehen werden: http://www.mfh-
eu.net/public/files/european_recommendations/mfh_amsterdam_declaration_deutsch.p
df
2.3 Migration, Kultur und Gesundheit. Chancen, Herausforderungen und Lösungen
Im Tagungsband der 12. Wissenschaftlichen Tagung der Österreichischen Gesellschaft
für Public Health vom 24.-25. September 2009 in Linz wurden unterschiedliche
Perspektiven auf MigrantInnen im Gesundheitswesen durchleuchtet. Besonders
hervorzuheben sind hier die folgenden Punkte:
Gesundheit, Erkrankung und Heilung werden kulturell unterschiedlich
verstanden.
MigrantInnen fühlen sich auch im Gesundheitssystem als Außenseiter und
müssen mit Hilfe zur Selbsthilfe durch Wissen „empowert“ werden.
Gesundheit und Migration haben immer einen Genderaspekt. Der Zugang zum
Gesundheitssystem ist für Frauen mit Migrationshintergrund deutlich schwerer
und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Wichtigkeit hat hier ein
niederschwelliger Zugang zu Informationen auf räumlicher, zeitlicher, sozialer
und inhaltlicher Ebene.
Erreichbarkeit von MigrantInnen durch spezifische Angebote und
Kommunikationskanäle müssen deutlich ausgebaut werden. Besonderes
Augenmerk ist auf Netzwerke und mündliche Informationsweitergabe zu
richten.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 8 von 25
(Vgl. Ursula Karl-Trummer und Christoph Pammer (Hrsg.), 2010, Migration, Kultur und
Gesundheit. Chancen, Herausforderungen und Lösungen.)
Unter folgendem Link ist die gesamte Publikation abrufbar:
https://www.ooegkk.at/cdscontent/load?contentid=10008.611624&version=14235762
38
2.4 Migration & Gesundheit. Kulturelle Vielfalt als Herausforderung für die
medizinische Versorgung
Im Tagungsband des Deutschen Ethikrates 2010 wurde erstmals das Thema Migration
und Gesundheit aufgegriffen und in Form von Fachvorträgen und Diskussionen
intensiv bearbeitet. Hier wurden u.a. folgende Ergebnisse erarbeitet:
Gesundheit muss das Ziel der Integrationspolitik sein.
Frauengesundheit ist ein wichtiges Thema bei MigrantInnen. Sowohl der
Zugang als auch die Akzeptanz müssen deutlich gesteigert werden, um alle
Frauen gut zu erreichen und Ungleichheit auszuräumen.
Die medizinische Versorgung von Migrantinnen und Migranten steht zwischen
Solidarität und Eigenverantwortung. Einerseits muss das Interesse und das
Wissen vorhanden sein, um aktiv teilhaben zu können und andererseits gibt es
einen Anspruch an das Gesundheitssystem, dem durch Solidarität und
Integration Rechnung getragen werden muss.
(Vgl. Deutscher Ethikrat (2010): Migration und Gesundheit. Kulturelle Vielfalt als
Herausforderung für die medizinische Versorgung.)
Die gesamte Tagungsdokumentation ist abrufbar unter:
http://www.ethikrat.org/dateien/pdf/tagungsdokumentation-migration-und-
gesundheit.pdf
2.5 Gesundheit für alle?!. Menschen mit Migrationsgeschichte in Gesundheit,
Betreuung und Pflege
Im Rahmen der 3. Tiroler Integrationsenquete am 5. Dezember 2012 wurden die
Themen Migration und Gesundheit behandelt. In drei Vorträgen und Gesprächsrunden
wurden folgende Perspektiven bearbeitet:
Gesundheit-Lebensqualität-Alter(n)-Migration bilden einen blinden Fleck im
gesellschaftlichen Bewusstsein.
Alter und Migration ergeben keine „Problemgruppe“, sondern erfordern soziale
Innovationen hinsichtlich Inhalt, Prozess und Empowerment.
Es muss eine Diversifizierung und Adaptation von Angebotsstrukturen erfolgen.
Dies kann durch die strukturelle Multi- und Interkulturalisierung der sozialen
Dienste und Einrichtungen der Gesundheits- und Altenarbeit und durch das
Reflektieren ethischer und kultureller Werte der Institutionen erreicht werden.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 9 von 25
Um MigrantInnen besser zu erreichen, müssen aufsuchende und zugehende
Strategien entwickelt und gefördert sowie mögliche Schnittstellen mit
regionalen (ethnischen) Strukturen aufgesucht werden.
Es gibt eine Vielzahl an Zugangsbarrieren für MigrantInnen.
MigrantInnen beschweren sich nicht so häufig, wie sie sollten: Probleme wie
Kommunikationsschwierigkeiten in der lokalen Sprache, geringe PatientInnen-
und Angehörigeneinbeziehung, Behandlungsverzögerungen und
Diskriminierung treten häufig auf, werden aber kaum berichtet.
(Vgl. Land Tirol, 2012, gesundheit für alle?!. Menschen mit Migrationsgeschichte in
Gesundheit, Betreuung und Pflege.)
Der Gesamtbericht der 3. Tiroler Integrationsenquete ist unter http://www.imz-
tirol.at/images/stories/leitbilder_interviews_mehr/enquete2012_doku.pdf abrufbar.
2.6 Herausforderungen & Potenziale hausärztlicher Versorgung in einer
multikulturellen Gesellschaft
In dem Bundesgesundheitsblatt von J. Bungratz werden folgende Perspektiven und
Lösungsansätze beschrieben:
Versorgungsdefizite von Menschen mit Migrationshintergrund existieren in
erster Linie in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und
Rehabilitation.
Kinder durchlaufen zu geringeren Teilen die Vorsorgeuntersuchungen
vollständig, sie zeigen eine höhere Kariesprävalenz und sind häufiger
übergewichtig als autochthone Kinder.
Erwachsene MigrantInnen nutzen Krebsvorsorgeuntersuchungen in einem
geringeren Maße als einheimische Vergleichsgruppen.
Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen und physiotherapeutische Angebote
werden trotz höherer Arbeitsunfallraten ausländischer (besonders männlicher
türkischer) Arbeitnehmer seltener wahrgenommen und sind zudem weniger
effektiv.
Die Gesundheitsbildungsfunktion des Hausarztes soll zu einer
Gesundheitsförderung des Einzelnen und der Gemeinde beitragen. Ein Grund
für die mangelnde Inanspruchnahme präventiver Maßnahmen durch
PatientInnen mit Migrationshintergrund ist der oft niedrige Stellenwert solcher
Angebote in ihren Herkunftsländern. Durch gezielte Kommunikation könnten
diese PatientInnen in ihrem Kenntnisstand durch Empowerment über die
Nutzung bestehender Angebote informiert werden.
Menschen mit Migrationshintergrund leiden teilweise unter spezifischen
psychosozialen und gesundheitlichen Belastungen und haben keinen
gleichberechtigten Zugang zu allen Angeboten im Gesundheitswesen.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 10 von 25
Im Zuge des demografischen Wandels wird die Versorgung der wachsenden
Zahl an älteren MigrantInnen, die vermehrt unter chronischen Erkrankungen
und Multimorbidität leiden, eine zusätzliche Herausforderung darstellen.
Eine gute gesundheitliche (Basis-)Versorgung von MigrantInnen könnte
erheblich zur Kostenentlastung im Gesundheitswesen beitragen, da sie eine
teure Über-, Unter- und Fehlversorgung verringert.
(Vgl. J. Bungartz (2011): Bundesgesundheitsblatt. Herausforderungen und Potenziale
hausärztlicher Versorgung in einer multikulturellen Gesellschaft.)
Abrufbar unter: https://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/fileadmin/medizinische_klinik/Abteilung_2/Sektion_Allgemeinmedizin/p
ublikationen/Veroeffentlichungen/degam_abstracts/bundesgesundheitsblatt_00103-
011-1365-3.pdf
2.7 Gesundheit hat Bleiberecht
Im Rahmen der Festschrift zum Anlass des 10-jährigen Bestehens des Ambulatoriums
Caritas Marienambulanz in Graz von Éva Rásky (Hg.in) findet sich eine umfangreiche
Artikelsammlung zum Thema Migration und Gesundheit inkl. einiger Beispiele für
migrantInnenfreundliche Organisationen. Folgende Punkte sind hier besonders
hervorzuheben:
Die zunehmende kulturelle Vielfalt stellt das Gesundheitswesen und alle
Akteure vor große Herausforderungen und wird vor allem im Bereich der
Krankenhäuser sichtbar.
Frauen mit Migrationsgeschichte haben einen schwierigeren Zugang zu
Gesundheitsdienstleistungen und werden von Präventionsmaßnahmen kaum
erreicht.
(Häusliche) Gewalt ist bei MigrantInnen ein großes Thema und vor allem unter
dem Genderaspekt intensiv zu bearbeiten.
Es gibt einen großen Bedarf an Dolmetsch-Diensten im Krankenhaus. Diese
sind aber auch mit Problemen behaftet und müssen professionell angeboten
werden.
Es braucht transkulturelle Kompetenz auf der Seite der Anbieter und
Gesundheitskompetenz und Systeminformationen auf Seite der NutzerInnen.
(Vgl. Éva Rásky (Hg.in), 2009, Gesundheit hat Bleiberecht. Migration und Gesundheit.)
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 11 von 25
2.8 Ergebnisse der „Österreichischen MigrantInnen Gesundheitskompetenz Studie“
(GKM)
Im Rahmen der 2. Konferenz der ÖPGK wurden die Ergebnisse der Österreichischen
MigrantInnen Gesundheitskompetenz Studie präsentiert. In der Studie wurden die
Gesundheitskompetenz und das Erleben von Kommunikation im System der
Krankenbehandlung von Personen mit Migrationshintergrund aus der Türkei und aus
Ex-Jugoslawien untersucht. Folgende Punkte sind hier zusammenzufassen:
Gesundheitskompetenz ist sozial ungleich verteilt!
Soziale Determinanten der Gesundheitskompetenz sind u.a. Alter, Bildung,
Einkommen, sozialer Status, Finanzielle Ressourcen und Migrationshintergrund.
Der Migrationsstatus wird als ein Risikofaktor für geringe
Gesundheitskompetenz und deren negative Konsequenzen betrachtet.
Personen mit Migrationshintergrund in der Türkei erleben die Kommunikation
im Krankenbehandlungssystem als weniger wertschätzend als Personen mit ex-
jugoslawischem Migrationshintergrund.
Je höher die Gesundheitskompetenz, desto wertschätzender wird die
Kommunikation im Krankenbehandlungssystem erlebt.
Angebote zu einer Stärkung der Gesundheitskompetenz von
Migrantinnen/Migranten könnten zu einer Verbesserung der
Kommunikationssituation beitragen.
(Vgl. Kristin Ganahl, Julia Dahlvik, Jürgen Pelikan, 2016, Ergebnisse der
„Österreichischen MigrantInnen Gesundheitskompetenz Studie“ (GKM).)
Die gesamte Studie ist abrufbar unter:
http://www.hauptverband.at/cdscontent/load?contentid=10008.633598&version=1474
885686
2.9 Gesundheitsversorgung und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft
Die Friedich-Ebert-Stiftung hat am 21. April 2015 eine Konferenz zum Thema
Gesundheitsversorgung und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft abgehalten. Aus
der Dokumentation der Konferenz in Berlin können folgende Schlussfolgerungen
extrahiert werden:
Das Thema „Gesundheit in der Einwanderungsgesellschaft“ ist für das Gelingen
von Integrationsmaßnahmen und für das gute Zusammenleben in der
Einwanderungsgesellschaft von großer Bedeutung.
Ein Gefühl von Zugehörigkeit kann sich nur einstellen, wenn Vertrauen besteht,
dass die sozialstaatlichen Sicherungssysteme für jeden gelten.
Fehlende Deutschkenntnisse behindern die Behandlung und führen zu Unter-,
Über- oder Fehlversorgung.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 12 von 25
MigrantInnen nehmen deutlich seltener Impfungen oder
Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. Das betrifft ganz besonders
Eingewanderte mit kurzen Aufenthaltszeiten.
Ausländische Beschäftigte nehmen 50% seltener Reha-Maßnahmen in
Anspruch.
Beschäftigte mit ausländischer Staatsangehörigkeit, insbesondere türkische
Beschäftigte, haben einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an Reha-
Maßnahmen. Die Ursachen sind z.B. gefährdende Arbeitsbedingungen,
Tätigkeiten mit hohen Verletzungsrisiken und möglicherweise auch sprachliche
Verständigungsprobleme.
Vergleicht man Integrationspolitik und Gesundheitsstatus der Ländern
Schweden, Norwegen und Dänemark mit Österreich, zeigt sich, dass
MigrantInnen dort einen schlechteren Gesundheitszustand aufweisen, wo eine
nur schwache Integrationspolitik betrieben wird.
(Vgl. Friedrich-Ebert-Stiftung, 2015, Gesundheitsversorgung und Pflege in der
Einwanderungsgesellschaft.)
Die Dokumentation der Konferenz ist unter http://library.fes.de/pdf-
files/dialog/11551.pdf abrufbar.
2.10 Migration and Health in the European Union
In dem englischsprachigen Sammelband Migration and Health in the European Union
wird das Thema Gesundheit und Migration in der Europäischen Union durchleuchtet
und beschrieben. Darüber hinaus werden Good practice Beispiele angeführt und ein
Ausblick gegeben. Folgende Key-Points sind für die vorliegende Analyse zu beachten:
Die traditionellen Einwanderungsländer Australien, Kanada, Neuseeland und
die Vereinigten Staaten von Amerika haben bereits ab den 1970er Jahren
begonnen die Zugangsprobleme von MigrantInnen zu
Gesundheitsdienstleistungen zu thematisieren.
Schon damals wurden als Hauptthemen Sprachbarrieren und
Kulturunterschiede festgestellt. Dies zeigt sich auch in der sprachlichen
Verwendung. Die USA spricht von „culturally and linguistically appropriate
services“ (the CLAS standards, OMH 2000) und in Australien spricht man von
„culturally and linguistically diverse“ (CALD).
Europa wurde erst mit dem massiven Wirtschaftswachstum in der
Nachkriegszeit attraktiv für Zuwanderung und hatte die selben Themen zu
bearbeiten.
Vergleicht man die Herausforderungen in den europäischen Staaten wird
deutlich, dass in allen Ländern die Themen „Zugang zum Gesundheitssystem“,
„Informationen zu Gesundheitsthemen und dem Gesundheitssystem“ sowie
„Gesundheitskompetenz“ relevant sind.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 13 von 25
Sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede müssen überwunden werden,
um den Zugang zu den Communities zu schaffen und die Akzeptanz zu steigern.
Um sprachliche Barrieren zu überwinden, gibt es unterschiedliche bereits
etablierte Methoden:
o Persönliche Dolmetsch-Dienste vor Ort
o Telefonische Dolmetsch-Dienste (auch zentral organisiert)
o Informelle Übersetzungshilfen
o Mehrsprachige Professionisten
o „Kultur Mediatoren“
(Vgl. Bernd Rechel, Philipa Mladovsky, Walter Devillé, Barbara Rijks, Roumyana
Petrova-Benedict, Martin McKee, 2011, Migration and health in the European Union.)
Die gesamte Publikation ist unter
http://www.observatoriorh.org/centro/sites/default/files/webfiles/fulltext/migrationyh
ealth_in_eu.pdf abrufbar.
2.11 Health, migration and the 2030 Agenda for Sustainable Development
Das Overseas Development Institute (ODI) ist der bedeutendste ThinkThank im Bereich
internationale Entwicklung und Humanität im Vereinigten Königreich. Im Juli 2016
erschien ein Briefing unter dem Titel „Health, migration and the 2030 Agenda for
Sustainable Development“, in dem folgende Botschaften auch für Österreich
hervorzuheben sind:
Es gibt fundamentale Unterschiede in Richtlinien und Zugängen, um
MigrantInnen im Gesundheitsbereich zu adressieren. Eine globale, regionale
und nationale Vernetzung könnte dabei helfen, einen Dialog zu starten und
gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten.
Migration und eine gelungene Integration sind nicht von Gesundheitsthemen
zu trennen. Nur wenn rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden und
wenn das Gesundheitssystem sich als „migrantenfreundlich“ öffnet, kann
Integration passieren.
Es gibt kein international standardisiertes Monitoring-Tool, um die Gesundheit
von MigrantInnen zu erheben und zu vergleichen. Der Aufbau einer Datenbank
und Monitoring-Tools könnten dabei helfen, die Bedürfnisse von MigrantInnen
langfristig zu verstehen.
MigrantInnen können einen positiven Effekt auf das Gesundheitssystem
auswirken, sofern der „International Code of Practice“ eingehalten wird und die
Koordination der autochthonen Bevölkerung, der MigrantInnen und der
Professionisten gelingt.
(Vgl. Olivia Tulloch, Fortunate Machingura, Claire Melamed, 2016, Health, migration
and the 2030 Agenda for Sustainable Development.)
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 14 von 25
Abrufbar unter: https://www.odi.org/sites/odi.org.uk/files/resource-
documents/10759.pdf
2.12 Migration & Health
In der Publikation Migration & Health (Section 2.7) der International Organization for
Migration (IOM) wurden die Themen Gesundheit und Mobilität, Public Health und
Migration behandelt. Folgende Punkte sind hier besonders herauszustreichen:
Die Gesundheit der MigrantInnen ist eng mit der Gesundheit der
Mehrheitsbevölkerung verknüpft und kann nicht getrennt werden.
Ein effizientes Gesundheitssystem inkludiert alle Anspruchsgruppen
unabhängig Ihrer Herkunft und sucht diese im Sinne einer funktionierenden
Präventionsarbeit aktiv auf.
Persönliche Gesundheitsprofile erfassen die gesamte persönliche
Gesundheitshistorie. Diese inkludiert kulturelle, soziale, finanzielle und
umweltbedingte Gesundheitsfaktoren.
Eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem und die individuelle
Gesundheit stellen Personen ohne Aufenthaltstitel (illegale MigrantInnen etc.)
dar. Hier bedarf es vor allem gesundheitspolitischer Überlegungen wie jenen
Personen geholfen werden kann.
(Vgl. International Organization for Migration (o.J.): Migration & Health.)
2.13 ÖIF Dossier – Migration und Gesundheit
Im Dossier des Österreichischen Integrationsfonds beschäftigt sich Julia Mayer
insbesondere mit Lösungen für das Präventionsdilemma.
Dazu wurden mittels Systematic Review die Ergebnisse von zwölf Primärstudien über
gesundheitsfördernde oder präventive Interventionen für Menschen mit
Migrationshintergrund ausgewertet. Die zentralen Ergebnisse waren:
Barrieren auf Seite der Menschen mit Migrationshintergrund sind
Sprachbarrieren, Schichtbarrieren, fehlende Gesundheitskompetenz und andere
kulturelle Konzepte.
Barrieren auf Seite der GesundheitsanbeiterInnen sind fehlende interkulturelle
Kompetenz und Vorbehalte gegenüber der Zielgruppe
(Vgl. Mayer, Julia, 2011, Migration und Gesundheit: Mögliche Wege aus dem
Präventionsdilemma)
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 15 von 25
3 Zentrale Ergebnisse bisheriger Forschung
Die Ergebnisse der bisherigen Forschung lassen sich in nach Themenbereichen
clustern. So werden zunächst die Zutrittsbarrieren auf Seite der MigrantInnen
erläutert, bevor auf die Zutrittsbarrieren des Systems näher eingegangen wird.
Ein weiteres zentrales Ergebnis ist der scheinbare Gegensatz von Solidarität und
Eigenverantwortung. Auf diesen wird in Kapitel 3.2 näher eingegangen.
3.1 Barrieren für MigrantInnen
MigrantInnen fühlen sich im Gesundheitssystem – wie auch im Alltag – häufig als
AußenseiterInnen. Das führt zu Versorgungsdefiziten von Menschen mit
Migrationshintergrund, insbesondere in den Bereichen Prävention,
Gesundheitsförderung und Rehabilitation. Bei Reha-Maßnahmen ist es sogar so, dass
ausländische Beschäftigte um 50% seltener Rehabilitationsmaßnahmen in Anspruch
nehmen, diese aber weitaus häufiger brauchen würden. Diese Kluft ergibt sich
beispielsweise durch gefährdende Arbeitsbedingungen und Tätigkeiten mit hohen
Verletzungsrisiken.
Grundsätzlich stellen die Gesundheitsdeterminanten Bildung, Migration,
Arbeitssituation, soziale Sicherheit und Umwelteinflüsse stellen häufig erhebliche
Barrieren für MigrantInnen dar. Ebenfalls häufige Barrieren ergeben sich aus
mangelnder Gesundheitskompetenz, die wiederum ebenfalls von sozialen Faktoren
wie Alter, Bildung, Einkommen und sozialem Status abhängt. Auch rechtliche
Barrieren, die mit Grundversorgung, Versicherung und Aufenthaltsstatus
zusammenhängen, können für Versorgungsdefizite sorgen. Naturgemäß ist mangelnde
Sprachkompetenz ein wesentlicher Faktor, aber auch kulturelle Unterschiede sollten
nicht außer Acht gelassen werden. So gibt es beispielsweise kulturell unterschiedliche
Sichtweisen zu den Themen Gesundheit, Erkrankung und Heilung, was dazu führt, dass
das Gesundheitssystem häufig nicht verstanden wird.
Ebenfalls ist festzuhalten, dass der Genderaspekt ist beim Thema Gesundheit und
Migration eine wesentliche Rolle spielt. Der Zugang zum Gesundheitssystem ist für
Frauen mit Migrationshintergrund deutlich schwerer und bedarf daher besonderer
Aufmerksamkeit.
3.2 Solidarität und Eigenverantwortung
Ein Gefühl von Zugehörigkeit im Sinne einer optimalen Integration von MigrantInnen
kann sich nur einstellen, wenn daraus vertraut werden kann, dass die sozialstaatlichen
Sicherungssysteme für jeden gelten.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 16 von 25
Die Gesundheit der MigrantInnen ist eng mit der Gesundheit der
Mehrheitsbevölkerung verknüpft, weil ein effizientes Gesundheitssystem alle
Anspruchsgruppen unabhängig Ihrer Herkunft inkuldieren und diese präventiv und
aktiv aufsuchen sollte. Eine gute gesundheitliche (Basis-)Versorgung von MigrantInnen
könnte erheblich zur Kostenentlastung im Gesundheitswesen beitragen, da so die
Gefahr einer teuren Über-, Unter- und Fehlversorgung verringert wird.
Die medizinische Versorgung von MigrantInnen steht zwischen Solidarität und
Eigenverantwortung. Das bedeutet, dass für ein funktionierendes, integrierendes
Gesundheitssystem Menschen mit Migrationshintergrund selbst (Eigenverantwortung)
und das Gesundheitssystem (Solidarität) zusammenspielen müssen.
Die Anforderungen an MigrantInnen sind unter anderem:
Wissen und Interesse, um aktiv am Gesundheitssystem teilhaben zu können
Sprachkenntnisse
Gesundheitskompetenz
Systemwissen
Die Anforderungen an MigrantInnen spiegeln sich teilweise auch in folgenden
Anforderungen an das Gesundheitssystem wider:
Solidarität und Integration
Aktives Aufsuchen aller Anspruchsgruppen
Transkulturelle und interkulturelle Kompetenz
Lieferung wesentlicher Systeminformationen
Verständnis für MigrantInnen und deren Probleme
Angebote für Bildung und Aufklärung über Gesundheitsthemen
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 17 von 25
4 Internationale Best-Practice-Beispiele
Zahlreiche internationale Beispiele zeigen positiv, wie Integration von MigrantInnen
ins Gesundheitssystem funktioniert und welche Tools Gesundheitsdienstleistern beim
Abbau von Barrieren helfen können. Im folgenden Kapitel wird eine Auswahl an Best-
Practice-Beispielen vorgestellt.
4.1 NSW Multicultural Health Communication Service (Australien)
Abb. 4: Website Multicultural Health Communication Service
Das NSW Multicultural Health Communication Service wurde im Jahr 1997 als
Ergebnis des NSW Gesundheitsplans „Health Services for a Culturally Diverse Society
(1995)“ gegründet. Mit dem MHCS wurde eine koordinierte, zentrale und bundesweite
Stelle geschaffen, um Gesundheitsinformationen und Gesundheitsangebote an die
nicht englischsprechende Bevölkerung Australiens zu kommunizieren.
Die Stelle erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben wie z.B.:
Konzeption, Durchführung und Evaluierung von mehrsprachigen und
zielgruppenspezifischen Kommunikationskampagnen zur Erreichung von
MigrantInnen.
Entwicklung von Konzepten, Strategien und Handlungsempfehlungen für das
Gesundheitsministerium in Bezug auf multinationale Kommunikation.
Organisation einer mehrsprachigen Website mit über 450 Publikationen in über
60 Sprachen.
Unterstützung und Durchführung von Übersetzungen für den
Gesundheitssektor.
Zusammenarbeit mit den MigrantInnen-Netzwerken wie z.B. Ethnomedien,
Community-Vereinen, Beratungseinrichtungen etc.
Forschung und Entwicklung
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 18 von 25
Beratung von Gesundheitsdienstleistern unter Berücksichtigung aktueller
Forschungen in Bezug auf CALD Communities und regelmäßigen Fokusgruppen.
Das letzte Strategiepapier (2012-2015) kann unter folgendem Link heruntergeladen
werden: http://www.mhcs.health.nsw.gov.au/policiesandguidelines/pdf/strategic-plan-
2012-2015.pdf
Besonders hervorzuheben sind die sehr umfangreichen mehrsprachigen Kampagnen zu
den Themen „Rauchfrei“, „Kinder-Gesundheit“, „Gesunde Ernährung & Lifestyle“,
„Männergesundheit“ etc. Diese sind teilweise hier einzusehen:
http://www.mhcs.health.nsw.gov.au/services/campaign
Ebenfalls ein positives Merkmal der Website ist die Suche nach Informationen und
Broschüren nach Sprache. Hier gibt es eine Vielzahl an Publikationen, die nach
Sprache sortiert zum Download angeboten werden.
Link: http://www.mhcs.health.nsw.gov.au/publicationsandresources/resources-by-
language
Zur Nachahmung empfohlen sind auch die regelmäßig stattfindenden Events und
besonders auch die „Multicultural Health Week“, eine Schwerpunktwoche zum Thema
„Migration und Gesundheit“, die jährlich unter einem anderen Thema steht und
bundesweit organisiert wird.
Link: http://www.mhcs.health.nsw.gov.au/events/multicultural-health-week
4.2 MHiMA – Mental Health in Multicultural Australia (Australien)
Abb. 5: Website Mental Health in Multicultural Australia
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 19 von 25
Das „MHiMA - Mental Health in Multicultural Australia“ wurde durch das australische
Gesundheitsministerium im Rahmen eines MHiMA Projekts gegründet, um die mentale
und physische Gesundheit von MigrantInnen zu analysieren, dokumentieren und
Handlungsempfehlungen an das Ministerium zu liefern.
Link: http://www.mhima.org.au/ (Organisationswebsite)
Link: https://mhaustralia.org/ (Projektwebsite mit Empfehlungen & Leitfäden)
4.3 Alzheimer’s Australia (Australien)
Abb. 6: Abbildung 6: Website Alzheimer’s Australia
Alzheimer's Australia ist eine Organisation, die sich im Auftrag des Staates um alle
Themen und Maßnahmen im Bereich der Demenzerkrankung kümmert. Sie liefert
nationale Programme, Kampagnen, Strategien und Handlungsempfehlungen für die
Politik. Darüber hinaus wird auch die nationale Demenz-Helpline und umfangreiches
mehrsprachiges Informationsmaterial in mehr als 40 Sprachen angeboten.
Besonders hervorzuheben ist der inklusive Zugang zu allen Minoritäten. Einerseits
durch die Vielzahl an Sprachen, aber auch durch die Schaffung von Netzwerken und
Gruppen wie u.a. regionalen Gruppen, Community-Gruppen oder einer Gay- & Lesbian
Gruppe.
Link: https://www.fightdementia.org.au/
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 20 von 25
4.4 ABC Health & Wellbeing (Austrialien)
ABC Health & Wellbeing ist ein Australisches Medienunternehmen (TV, Radio &
Online) ausschließlich für Gesundheitsinformationen. Das Online-Portal wurde im Jahr
2002 gegründet und zählt wöchentlich über 100.000 BesucherInnen. Es gibt eine
eigene Unterseite mit den Inhalten zum Thema „Migrant health services“ und
weiterführenden Links.
Link: http://www.abc.net.au/health/default.htm
4.5 Hablamos Juntos (USA)
Hablamos Juntos ist ein Kommunikationsanbieter für den Gesundheitsbereich, speziell
für die Latinobevölkerung in den USA. Das Unternehmen ist national in den Bereichen
Gesundheitsplan, Krankenhaus-Programme, Community-Organisationen und
Gesundheitsbildung tätig.
Abb. 7: Symbole von Hablamos Juntos
Eine großartige Entwicklung sind die universell einsetzbaren „Symbols 4 Health Care“,
die auf der Website als PDF und EPS Dateien zum kostenlosen Download bereitstehen.
Diese Symbole dürfen und sollen im Gesundheitsbereich weltweit eingesetzt werden.
Zu den Symbolen selbst gibt es Best-Practice-Beispiele und diverse Workingpapers
sowie Anleitungen zur Implementierung in die Organisation.
Link: http://www.hablamosjuntos.org/signage/symbols/default.using_symbols.asp#wsa
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 21 von 25
4.6 Ontario Canada (Kanada)
Abb 8: Website Ontario Canada
Ontario ist ein universelles und von der Öffentlichkeit finanziertes Gesundheitssystem,
das über den Ontario Health Insurance Plan (OHIP) zur Verfügung steht. Die Seite
bietet - wie auch nationale Sozialversicherungsträger - eine Vielzahl an Informationen
zu den unterschiedlichsten Themenbereichen und diverse Online-Services.
Hervorzuheben ist die eigene Page für MigrantInnen. Hier gibt es Informationen
geteilt in zwei Gruppen: 1) Bevor Sie ankommen 2) Wenn Sie schon hier sind.
Alle Informationen stehen in 27 Sprachen zur Verfügung.
Link: http://www.ontarioimmigration.ca/en/after/OI_AFTER_HEALTH.html
4.7 Canadian Paediatric Society (Kanada)
Die Canadian Paediatric Society ist eine nationale Gesellschaft für die Sicherung und
Kommunikation von Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen.
Speziell für MigrantInnen und für Flüchtlinge gibt es eigene Seiten, die u.a. praktische
Tools, Richtlinien und weiterführende Informationen bieten.
Link: http://www.cps.ca/issues-questions/immigrant-and-refugee-health
4.8 Migrant Health Guide (Vereinigtes Königreich)
Die staatliche Suchmaschine www.gov.uk für staatliche Serviceleistungen hat unter
dem Menü „Health Protection“ eine Rubrik mit dem Titel „Migrant Health Guide“.
Diese Guides dienen als Anleitung und Unterstützung für Gesundheitspersonal und
ÄrztInnen bei der Behandlung und im Umgang mit MigrantInnen als PatientInnen. Es
werden 77 Länderinformationen mit spezifischem Fachwissen angeboten.
Link: https://www.gov.uk/topic/health-protection/migrant-health-guide
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 22 von 25
5 Handlungsempfehlungen für den Umgang mit MigrantInnen im Gesundheitssystem
MigrantInnenfreundliche Organisationen investieren in individuelle, persönliche
Dienstleistungen für alle PatientInnen sowie deren Angehörige.
Bevor Maßnahmen gesetzt werden, um ein migrantInnenfreundlicher
Gesundheitsdienstleister zu werden, ist allerdings es wichtig, die Bedürfnisse von
Menschen mit Migrationshintergrund zu erheben. Dabei geht es beispielsweise darum
den Bedarf an Dolmetsch-Diensten, fremdsprachigem Informationsmaterial und an
Möglichkeiten für die Ausübung verschiedener religiöser Praktiken, zu erheben, aber
auch darum bestehende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem
zu identifizieren, um auf dieser Basis Veränderungen in Kommunikation und
Organisationsabläufen durchzuführen.
Ethnokulturelle Unterschiede wahrzunehmen, birgt das Risiko der Klischeebildung -
deshalb ist es wichtig, zu beachten, dass ethnische Abstammung, kultureller
Hintergrund und religiöse Zugehörigkeit nur einige wenige Dimensionen des
komplexen menschlichen Daseins sind.
Allgemein gilt: Erfolgreiche Maßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund sind
partizipatorisch orientiert, kultursensibel, muttersprachlich, kostenlos und direkt in den
Alltag der MigrantInnen eingebunden. Daher ist zur Kommunikation auch der Einsatz
von Schlüsselpersonen aus dem direkten kulturellen Umfeld der MigrantInnen
sinnvoll. Diese Opinion Leader können dabei helfen, Menschen mit
Migrationshintergrund zu empowern.
Der wichtigste Grundsatz dabei lautet: „Hilfe zur Selbsthilfe durch Wissen.“
Folgende Handlungsempfehlungen können aus den in Kapitel 2 vorgestellten
Publikationen und deren zentralen Ergebnissen (Kapitel 3) abgeleitet werden:
1. Entwicklung und Festlegung von allgemeinen und spezifische Zielen zur Intgration
von Menschen mit Migrationshintergrund ausgedrückt in Leitbild, planerischen
Visionen, aber auch in konkreten Richtlinien und Verfahren.
2. Bereitstellung von Ressourcen (Arbeitszeit, finanzielle Ressourcen, Qualifikationen)
für die Bearbeitung des Themas.
3. Installation von Migrationsbeauftragten
4. Regelmäßige Erhebung von Bedürfnissen und Ressourcen aller Beteiligten
NutzerInnen (PatientInnen, Verwandte etc.) und AnbieterInnen (Personal).
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 23 von 25
5. Abstimmung von präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen auf
unterschiedliche Bedürfnisse der Menschen mit Migrationshintergrund.
6. Regelmäßige Überprüfung der Strukturen, Prozesse und Ergebnisse nach dem
Kriterium "MigrantInnenfreundlichkeit".
7. Investitionen in den Aufbau von kultureller und sprachlicher Kompetenz des
Personals vor allem in Hinblick auf kulturübergreifendes Handeln, interkulturelle
Kommunikation und auf den Umgang mit ethnokultureller Vielfalt
(Personalauswahl, Training, Evaluierung).
8. Berücksichtigung der Alphabetisierung sowie des Wissensstandes über Gesundheit
und das Gesundheitssystem auf allen Dienstleistungsebenen.
9. Entwicklung und Ausbau von spezifischen kultursensiblen Informationsmaterialien
und Orientierungssystemen sowie Bildungsprogrammen für NutzerInnen.
10. Verstärkung der Aufmerksamkeit auf die Themen psychische Gesundheit,
Frauengesundheit, Gewalt und Prävention.
11. Aktive Förderung der Wissensentwicklung durch Unterstützung, Initiierung und
Finanzierung von Forschung, Aufbereitung von Wissen, Entwicklung von Standards
und deren Verbreitung.
12. Sprachbarrieren kompensieren: Bereitstellung von DolmetscherInnen,
mehrsprachigen Gesundheitsinformationen, Piktogrammen (z.B. Hablamos Juntos)
und Beratung in versch. Sprachen.
13. Übersetzung von Formularen in die wichtigsten Sprachen.
brainworker Tipp
Sie arbeiten im Gesundheitsbereich und sind in der strategischen Planung oder im
täglichen Berufsalltag mit Herausforderungen der Integration von MigrantInnen ins
Gesundheitssystem konfrontiert?
Wir beraten Sie gerne individuell und umfassend, wie Sie die Zielgruppe MigrantInnen
nachhaltig integrieren und ansprechen können.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 24 von 25
Quellenverzeichnis
Statistik Austria (2016): Migration und Integration. Zahlen, Daten, Indikatoren 2016. Online:
http://www.integrationsfonds.at/fileadmin/content/migrationintegration-2016.pdf
Statistik Austria (2014): Österreichische Gesundheitsbefragung 2014. Online:
http://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/1/6/8/CH1066/CMS1448449619038/gesun
dheitsbefragung_2014.pdf
Deutscher Ethikrat (2010): Migration und Gesundheit. Kulturelle Vielfalt als
Herausforderung für die medizinische Versorgung.
Ursula Karl-Trummer, Karl Krajic, Sonja Novak-Zezula, Jürgen M. Pelikan (2006): Das
“Migrantenfreundliche Krankenhaus”. Erfahrungen und Ergebnisse aus einem Europäischen
Projekt.
Ursula Karl-Trummer und Christoph Pammer (Hrsg.), (2010): Migration, Kultur und
Gesundheit. Chancen, Herausforderungen und Lösungen.
MFH-Projektgruppe im Rahmen des Projekts der Europäischen Kommission 'MFH -
Migrant-Friendly Hospitals, a European Initiative to Promote Health and Health Literacy for
Migrants and Ethnic Minorities" (2004): Die Amsterdamer Erklärung für
migrantInnenfreundliche Krankenhäuser in einem ethnisch und kulturell vielfältigen
Europa.
Land Tirol (2012): gesundheit für alle?!. Menschen mit Migrationsgeschichte in Gesundheit,
Betreuung und Pflege.
Éva Rásky (Hg.in), (2009): Gesundheit hat Bleiberecht. Migration und Gesundheit.
J. Bungartz (2011): Bundesgesundheitsblatt. Herausforderungen und Potenziale
hausärztlicher Versorgung in einer multikulturellen Gesellschaft.
Kristin Ganahl, Julia Dahlvik, Jürgen Pelikan (2016): Ergebnisse der „Österreichischen
MigrantInnenGesundheitskompetenz Studie“ (GKM).
Friedrich-Ebert-Stiftung (2015): Gesundheitsversorgung und Pflege in der
Einwanderungsgesellschaft.
Bernd Rechel, Philipa Mladovsky, Walter Devillé, Barbara Rijks, Roumyana Petrova-
Benedict, Martin McKee (2011): Migration and health in the European Union.
Olivia Tulloch, Fortunate Machingura, Claire Melamed (2016): Health, migration and the
2030 Agenda for Sustainable Development.
International Organization for Migration (o.J.): Migration & Health.
© brainworker / Whitepaper / MigrantInnen im Gesundheitssystem / Februar 2017 / www.brainworker.at
Seite 25 von 25
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (2016): Gesundheitsziele Österreich.
Mayer, Julia (2011): Migration und Gesundheit: Mögliche Wege aus dem
Präventionsdilemma
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Zuwanderung nach Österreich 2015
Statistik Austria (2016): Migration und Integration.
Zahlen, Daten, Indikatoren 2016. S. 41.
Online:
http://www.integrationsfonds.at/fileadmin/conten
t/migrationintegration-2016.pdf
Abbildung 2:
Subjektive Gesundheitswahrnehmung
Statistik Austria (2016): Migration und Integration.
Zahlen, Daten, Indikatoren 2016. S. 71.
Online:
http://www.integrationsfonds.at/fileadmin/conten
t/migrationintegration-2016.pdf
Abbildung 3:
Inanspruchnahme von
Früherkennungs- und
Gesundheitsdienstleistungen 2014
Statistik Austria (2016): Migration und Integration.
Zahlen, Daten, Indikatoren 2016. S. 71.
Online:
http://www.integrationsfonds.at/fileadmin/conten
t/migrationintegration-2016.pdf
Abbildung 4: Website Multicultural
Health Communication Service
NSW Multicultural Health Communication Service
Online: http://www.mhcs.health.nsw.gov.au/
Abbildung 5: Website Mental Health in
Multicultural Australia
MHiMA project
Online: http://www.mhima.org.au/
Abbildung 6: Website Alzheimer’s
Australia
Alzheimer's Australia Ltd.
Online: https://www.fightdementia.org.au/
Abbildung 7: Symbole von Hablamos
Juntos
Hablamos Juntos
Online:
http://www.hablamosjuntos.org/signage/symbols/
default.using_symbols.asp#wsa
Abbildung 8: Website Ontario Canada Ontario Canada
Online:
http://www.ontarioimmigration.ca/en/index.htm