Menschen bilden. Menschen begleiten. Menschen behandeln. · Lernen und Arbeiten in den AKTIVA...

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Lernen und Arbeiten in den AKTIVA Werkstätten im Oberlinhaus Menschen bilden. Menschen begleiten. Menschen behandeln. Aktiv mitten im Leben.

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Lernen und Arbeiten in den AKTIVA Werkstätten im Oberlinhaus

Menschen bilden. Menschen begleiten. Menschen behandeln.

Aktiv mitten im Leben.

Inhalt

ImpressumHerausgeber: AKTIVA Werkstätten im Oberlinhaus gGmbH, Daniel Klappenbach, Geschäftsführer Redaktion: Judith Saatmann | Fotos: Barbara Dietl, Wolfgang Bellwinkel, AKTIVA WerkstättenKonzept & Gestaltung: sprung marketing.kommunikation, Potsdam

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

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Das EingangsverfahrenDer BerufsbildungsbereichDer Arbeitsbereich der WerkstattDer Förder- und Beschäftigungs-bereich

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Einfache Sprache

Soziale Sicherheit

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Aktiv mitten im Leben

Ein Blick zurück

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Die Berufliche Bildung und die begleitenden Angebote

Die Arbeitsbereiche

Die Außenarbeitsplätze

Porträt Barbara R. „Arbeit ist so wichtig.“

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ITE

Der Kombi-Service-Potsdam

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Was bleibt vom Menschen, wenn die Arbeit fehlt?

Porträt Ilhami T. „Ich will noch viel lernen.“

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Wir sind für Sie da

Unsere StandorteÖffentliche Verkehrsmittel

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So können Sie mehr erfahren

Einfache SprachePorträt Rasmus H. „Hier gibt es viel für mich zu tun.“

Einfache Sprache

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Einfache Sprache

Ihr Weg zu uns

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Einfache Sprache

WillkommenLiebe Leserinnen und Leser,

Arbeit bedeutet so viel. Wir definierenuns über Arbeit, in ihr können wir Er-füllung finden. Sie vermittelt uns das Gefühl, gebraucht zu werden. Über Arbeit erfahren wir Bestätigung, Res-pekt, Wertschätzung.

Unsere Aufgabe als AKTIVA Werkstät-ten ist es, Anderen zu helfen, auch über den Beruf ihren Platz in der Mitte unse-rer Gesellschaft zu finden: Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen bieten wir nicht nur Ar-beit in unseren Werkstätten und Koope-rationsunternehmen. Mit uns haben sie auch die Möglichkeit, ihr Leben selbst-ständiger zu gestalten.

Unsere Kunden – Unternehmen aus der Industrie wie auch private Auftraggeber – erwarten Qualität und Pünktlichkeit, zu Recht. Das sind Vorgaben, die auch wir unseren Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern stellen – und die sie erfüllen. Die Anerkennung im Beruf ist es, die jeden Einzelnen von uns motiviert.

Es grüßt Sie herzlich

Daniel Klappenbach

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400 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen

50 angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

11unterschiedliche Dienst- leistungsangebote wie Akten- vernichtung und Fahrrad- reparaturen

5 Standorte in Potsdam

3 Angebotsbereiche: Berufsbil-dung, Arbeit sowie Förderung und Beschäftigung

Die AKTIVA Werkstättenin Zahlen

Aktiv mitten im LebenIndustrie und Dienstleistungen, Handwerk und Gewerbe. Für diese Branchen arbei-ten die AKTIVA Werkstätten im Oberlinhaus – mit besonderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen haben hier mehr als nur einen Arbeitsplatz gefunden.

In unserer diakonischen Einrichtung wird Inklusion täglich gelebt. Die Beschäftigten werden gezielt gefördert und nutzen die Vielfalt an Bildungs-, Beschäftigungs- und Arbeitsmöglichkeiten – kompetent vermittelt und mit hohen Qualitätsstandards. Gut ausgestattete Arbeitsplätze und ein modernes Arbeitsumfeld tragen ebenso zur besonderen Atmosphäre bei wie die einzigartige Lage auf der idyllischen Insel Hermannswerder im Süden Potsdams.

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Die AKTIVA Werkstätten im Oberlinhaus wurden 1992 gemeinsam mit der Hoffbauer-Stiftung gegründet. Beide Partner gehören zu den ältesten diako-nischen Einrichtungen in der Region. Mit den Werkstätten verbanden sie ihre unterschiedlichen Erfahrungen und ähnlichen Traditionen. Im Jahr 2002 zogen die Werkstätten von Babelsberg in den Neubau – auf die Insel Hermannswerder. Seit 2006 ist das Oberlinhaus alleiniger Gesellschafter der AKTIVA Werkstätten.

Ein Blick zurück

Inklusion täglich leben. Mit einer Vielzahl an Arbeitsmöglichkeiten im modernen Umfeld.

Werkstätten helfen, Menschen zu integrieren, die (noch) nicht in der Lage sind, eine Berufsausbildung zu absolvieren oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu sein. Diese Menschen fördern wir AKTIVA Werkstätten: Mitmenschen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes auf unsere Hilfe angewie-sen sind. Unsere fünf Standorte in Potsdam und in Michendorf bieten rund vierhun-dert Beschäftigten Arbeit und damit einen wichtigen Bezugspunkt in ihrem Leben.

Eine Besonderheit unserer Werkstätten ist die Vielfalt an Arbeitsmöglichkeiten: für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, mit psychischen Beeinträch-tigungen wie auch für Menschen mit Hör- und Sehbehinderungen und Menschen mit Autismus.

Wir stehen für Qualität und arbeiten zuverlässigWir sind ein zertifiziertes Unternehmen und erfüllen den diakonischen Auftrag. Dafür übernehmen wir auch betriebswirtschaftlich die Verantwortung und stellen uns als Unternehmen dem Wettbewerb. Und hier können wir überzeugen, mit Qualität und Leistung. Zu unseren Kunden zählen bekannte Unternehmen aus Wirt-schaft, Industrie und Handwerk sowie viele Privatpersonen.

Was bleibt vom Menschen, wenn die Arbeit fehlt?

Arbeit steht für Anerkennung und Zugehörigkeit. Sie ist Mittel zum Zweck und hilft, soziale Kontakte aufzubauen. Arbeit stärkt die eigenen Fähigkeiten – eines jeden Menschen.

5SEITE Anneliese R. arbeitet

seit 5 Jahren in der Digitalisierung

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Jeder unserer Beschäftigten mit An-spruch auf Werkstattförderung muss zuerst das sogenannte „Eingangsver-fahren“ absolvieren. In einem Zeitraum von drei Monaten wird aus einem ers-ten Einblick ein guter Überblick über die individuellen Arbeitsmöglichkeiten. So lässt sich feststellen, ob die Werkstatt die für ihn oder sie geeignete Einrich-tung ist, um tatsächlich am Arbeitsleben teilhaben zu können.

Nach dem Eingangsverfahren wird dem Teilnehmer eine zweijährige berufliche Förderung im „Berufsbildungsbereich“ angeboten. Durch konkrete Förderung lebenspraktischer und handwerklicher Fähigkeiten wird man auf die Arbeit im Werkstattbereich vorbereitet oder weitervermittelt: in eine weiterführende Bildungsmaßnahme, in ein außerbe-triebliches Praktikum, auf einen Außen-arbeitsplatz oder auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.

Nach dem Berufsbildungsbereich wech-selt der Teilnehmer in den Arbeitsbereich der Werkstatt. Praktika oder Außen-arbeitsplätze können Übergänge für den ersten Arbeitsmarkt sein. Für jeden Teil- nehmer wird damit eine Vielzahl an Arbeitsplätzen mit unterschiedlichem Anforderungsprofil bereitgestellt: So lassen sich Bedürfnisse und Fähigkeiten berücksichtigen.

EV

Herzlich willkommen

BBB

Orientierung erhalten

> Ankommen> Kennenlernen> Ausprobieren> Ziele festlegen

> Neues lernen> Bekanntes anwenden> Gemeinsam arbeiten> Fähigkeiten erweitern

AB

Vielfalt ist Programm

> Produkte fertigen> Dienstleistungen ausführen> Unterstützung erhalten> Persönlichkeit entwickeln

> >

Auch Menschen, die wegen der Schwe-re ihrer Behinderung nicht oder noch nicht werkstattfähig sind, können ihren Platz in den AKTIVA Werkstätten finden. Innerhalb einer „tagesstrukturierenden Maßnahme“ werden sie betreut und gefördert.FBB

Förderung für Jeden > Betreut arbeiten> Förderung erhalten

Das Eingangsverfahren Der Berufsbildungsbereich Der Arbeitsbereich der Werkstatt

Der Förder- und Beschäftigungsbereich

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Die Berufliche Bildung und die begleitenden Angebote

Die AKTIVA Werkstätten bieten zudem arbeitsbegleitende Maßnahmen zur Förde-rung der Persönlichkeitsentwicklung an. Jeder Beschäftigte kann aus über vierzig verschiedenen Kursen auswählen: aus Handwerk und Technik, Lernen und Wissen, Umwelt und Gesundheit, sowie Kreativität und Sport.

Neben den begleitenden Maßnahmen gibt es weitere individuelle Angebote zur beruflichen Bildung. Hier hat jeder die Möglichkeit, Zusatzqualifikationen zu erwer-ben und ein Praktikum in einem Unternehmen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ab-solvieren. Zudem bieten die AKTIVA Werkstätten weitere therapeutische Angebote wie Rehabilitationssport, Physiotherapie und Logopädie an.

Die Arbeits-bereiche

Sich entwickeln und bilden

Die Außen-arbeitsplätze

Industrielle MontageAktenvernichtungDigitalisierung und Archivierung, Kopieren und DruckenPulverbeschichtungLandschaftspflegeHauswirtschaftliche Dienstleistungen / KücheFahrradwerkstättenBriefmarkenBürsten bindenStuhlflechtenKeramikwerkstattMetallarbeiten

Als anerkannte Werkstatt für Behindertebieten die AKTIVA Werkstätten im Oberlinhaus Arbeit für vierhundert Be-schäftigte. Jeder von ihnen findet die Tätigkeit, die zu ihm oder ihr passt und die genau den persönlichen Stärken entspricht.

Einige Beschäftigte der Werkstätten haben Außenarbeitsplätze und arbei-ten für Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts. Damit Menschen mit Beeinträchtigungen aber nachhaltig am Arbeitsleben teilhaben können, brau-chen sie unterstützende Strukturen. So sind sie fest eingebunden in die Ar- beitsabläufe ihres Unternehmens, und bleiben weiterhin Beschäftigte der Werkstätten.

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Ilhami T., 20 Jahre, arbeitet im Berufsbildungsbereich

Über diese PorträtsDie drei vorgestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für die vierhundert Menschen, die in den AKTIVA Werkstätten Arbeitsmöglichkeit und Lebensunter-stützung erhalten. Jede dieser Geschichten ist einzigartig, so wie alle unsere Mitar-beiter und Beschäftigten.

„Ich will noch viel lernen.“

Vor, zurück. Vor, zurück. Kraftvoll ruhig lässt Ilhami T. die Halbrundpfeile über das Stück Eisen gleiten. Bis auch die letzten Riefen beseitigt sind. Sein Zeigefinger streicht über das Metall. Alles glatt, kein Widerstand, gut gemacht. „Werkstoff Metall“ steht heute auf dem Lehrplan. In den AKTIVA Werkstätten entdecken Ilhami T. und die anderen Neuen handwerkliches Geschick. Die Arbeit mit den ei-genen Händen soll ihnen Routine beibringen für ein selbstbestimmteres Leben.

Ilhami T. arbeitet seit September 2014 im Berufsbildungsbereich. Für den 20-Jäh-rigen ist die Werkstatt kein Neuland. Er besuchte die Schule am Norberthaus, eine Ersatzschule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt. Auch sie ist eine Einrichtung des Oberlinhaus. An einem Tag pro Woche fuhr Ilhami T. von Michen-dorf nach Potsdam, in die Werkstatt auf Hermannswerder: Die Vorbereitung auf

„Ich will noch viel lernen.“Ilhami ist zur Schule am Norberthaus gegangen. Die Schule gehört zum Oberlinhaus. Als Schüler hat er in den AKTIVA Werkstätten ein Praktikum gemacht. Ein Praktikum ist ein Probe-Arbeiten.

Jetzt fährt Ilhami jeden Morgen mit dem Bus Nummer 694 zur Arbeit. Im Bus trifft er viele Kollegen. Darüber freut er sich. Ilhami arbeitet im Berufs-Bildungs-Bereich in den AKTIVA Werkstätten. Im Berufs-Bildungs-Bereich arbeiten alle neuen Beschäftigten. Dort werden sie auf viele Arbeiten vorbereitet. Im Moment arbeiten sie mit Metall. Die Arbeit macht Ilhami viel Spaß.

Einmal in der Woche kocht Ilhami gemeinsam mit seinen Kollegen. Er kann jetzt viele Mahlzeiten selber kochen.

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die Zeit nach der Schule begann. Er arbeitete in der Montage, reparierte Fahrräder, half in der Kantine. „Die Praktika haben mir sehr geholfen, mich zu entscheiden.“ Zur ungefähren Vorstellung vom Arbeitsalltag kamen neue Freunde, die er unter den Kollegen fand.

Der Berufsbildungsbereich will mehr erreichen: möglichst selbstständig sollen seine Teilnehmer den Alltag bewältigen. „Ich möchte noch so viel lernen.“ Das kann und soll Ilhami T., dafür werden mit ihm viele kleine Ziele vereinbart: den richtigen Weg zur Arbeit finden, das Einmaleins der Hausarbeit entziffern. Unabhängigkeit erlernen hat viele Facetten – wie die, allein zur Arbeit zu fahren: Die dreiviertel Stunde Fahrt mit Umstieg am Potsdamer Hauptbahnhof machen Ilhami T. längst nicht mehr nervös. Im Gegenteil, er freut sich auf die Kollegen, die zusteigen und auch nach Hermannswerder wollen. Ein Mal in der Woche kaufen sie im Supermarkt ein, anschließend wird zubereitet und gegessen. Ein Mittagsgericht, lecker und einfach – zum Selbst- und Alleinkochen. Erfahrung in der Küche hat Ilhami T. schon, vergan-genes Jahr besuchte er den Kurs „Kochen und Würzen nach der Bibel“. Begeistert erklärt Ilhami T., wie Brot gebacken wird.

„Ilhami“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „Inspiration“. Bitte weiter inspirieren lassen, Ilhami T.!

Soziale Sicherheit

Die AKTIVA Werkstätten übernehmen die komplette Beitragszahlung in die Sozialversicherung für alle Beschäftig-ten des Berufsbildungsbereiches und des Arbeitsbereiches. Sie sind somit Mitglieder der gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversiche-rung. Die Höhe der Altersrente richtet sich nach der durchschnittlichen Rente der Bevölkerung.

Alle Beschäftigten können mit ihrem Arbeitsentgelt zum eigenen Lebens-unterhalt beitragen und so ihre sozi-ale Absicherung gewährleisten. Im Berufsbildungsbereich zahlt das Arbeitsamt ein Ausbildungsgeld. Nach dem Wechsel in den Arbeits- bereich wird von den AKTIVA Werk-stätten ein leistungsbezogenes Arbeitsentgelt gezahlt.

Einfache Sprache

Soziale SicherheitSie bekommen eine Rente, wenn Sie 20 Jahre in der Werkstatt gearbeitet haben. Das heißt: Sie bekommen dann jeden Monat Geld vom Staat.

Im Arbeitsbereich bekommen auch alle Beschäftigten Geld. Das ist für ihre geleistete Arbeit.

Einfache Sprache

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Barbara R., 49 Jahre, arbeitet in der Industriemontage

„Arbeit ist so wichtig.“

Zuhause bleiben. Für Barbara R. bedeutete das: nie die Wohnung verlassen. Auf vierzig Quadratmeter schrumpfte ihre Welt. „So lange Zeit konnte ich nicht raus.“ Zum körperlichen Schmerz kam der seelische hinzu. Und heute?

Barbara R. arbeitet, endlich wieder: Seit April 2013 ist sie bei den AKTIVA Werkstätten, im „Berufsbildungsbereich im Kombi-Service-Potsdam“. Vorbei sei die schlimme Zeit des Grübelns in den eigenen vier Wänden. „Arbeiten ist doch so wichtig für mich“, fast zehn Jahre lang konnte sie es nicht. Arbeit ist für die 49-Jährige viel mehr als nur klassischer Broterwerb geworden. Montageschlosserin hatte sie gelernt, gear-beitet jedoch alles Mögliche. Auf das Angebot der AKTIVA Werkstätten machte sie ihre Betreuerin aufmerksam. „Ich bin bereit, Neues zu lernen.“ Genau das kann und soll sie hier auch. Arbeitsabläufe zum Beispiel. Immer wieder erinnert sie ihr Gruppenleiter, sich Zeit zu nehmen für jeden einzelnen Schritt, den er Barbara R.

„Arbeit ist so wichtig.“Barbara arbeitet beim Kombi- Service-Potsdam.Der Kombi-Service-Potsdam ist ein Teil der AKTIVA Werkstätten.Da arbeiten psychisch kranke Menschen.

Einmal in der Woche kommt eine Lehrerin in die Werkstatt.Bei ihr lernt Barbara richtiges Schreiben.

Barbara war vorher lange krank.Deshalb konnte sie nicht arbeiten.Jetzt geht sie wieder arbeiten.Darüber ist sie froh.Sie ist jetzt weniger krank.

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mit Geduld erklärt. Auf Schnelligkeit kommt es dabei nie an, trotzdem misst sie sich unbewusst am Tempo der Kollegen. Wenn sie Gashandgriffe montieren oder Antennenkabel zuschneiden und isolieren. Gewöhnen musste sie sich an die Arbeit im Team. „Das fällt mir noch schwer“, die Zeit des Alleinseins hat viele Spuren hinterlassen. Barbara R. will dieses neue Berufsleben unbedingt, auch nach den Schlaganfällen. Das schlechte Hören lässt sich mit dem neuen Hörgerät korrigieren, mühsames Gehen erleichtern Rollator und Fahrdienst.

Sie besucht das Gruppentrainingsprogramm „ZERA“, das die AKTIVA Werkstätten als Rehabilitationsmaßnahme allen Beschäftigten im Kombi-Service-Potsdam anbie-ten: Ihre Arbeit, ihre psychischen Erkrankungen – beides hängt zusammen, lässt sich aufeinander abstimmen und in Einklang bringen. Und das können die Teilnehmer im Kurs lernen. Am besten mit der Neugier, wie sie Barbara R. zeigte, „der Kurs hat mir Spaß gemacht“. Wie auch die Rückkehr in die Schule, eine „nette Lehrerin“ bringt ihr besseres Schreiben bei. Das sei mal was ganz anderes. „Ich habe meinen eige-nen Kopf – hier akzeptiert man mich, wie ich bin.“

Willkommen zurück im Leben, Barbara R.!

Anspruchsvoll geschützt – der Kombi-Service-Potsdam

Möglichst anspruchsvoll arbeiten, und das im geschützten Umfeld. Mit ihrem Kombi-Service-Potsdam helfen die AKTIVA Werkstätten Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Suchterkrankungen. Hier werden Industrieprodukte und elektrische Schaltelemente montiert, Bürodienst-leistungen übernommen und Doku-mente digitalisiert. Zudem gibt es Arbeit in der Briefwerkstatt. Rehabili-tation durch Arbeit in einem adäqua-ten sozialen Umfeld: Genau das ist die Besonderheit des Kombi-Service- Potsdam.

Einfache Sprache

Sich für jeden Arbeits-schritt Zeit nehmen und jeden Handgriff korrekt ausführen. Auch das lernt Barbara R. im Berufsbil-dungsbereich.

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ITE

Rasmus H., 27 Jahre, arbeitet in der Metallbearbeitung

„Hier gibt es viel für mich zu tun.“

„Applaus, Applaus, für Deine Worte. Mein Herz geht auf, wenn Du lachst. Applaus, Applaus, für Deine Art mich zu begeistern.“ Leise summt Rasmus H. den Refrain. Die Songs der Sportfreunde Stiller kennt er auswendig und spielt sie auf der Gitarre nach, bei einem Auftritt seiner Lieblingsband war er schon dabei. Großen Beifall – er selbst hat ihn auch bekommen, vergangenes Jahr. Als Schüler der Fachschule für Sozialwesen Hermannswerder und die Beschäftigten der AKTIVA Werkstätten ein Theaterstück aufführten, mit Rasmus H. an der Gitarre.

Publikum ist der 27-Jährige gewohnt. Er spielt bei Andachten, die in den Werkstätten abgehalten werden, im Wechsel mit anderen musizierenden Kollegen. Zu Musik und der Arbeit in den Werkstätten kam er durch die Oberlinschule: Dort lernte erGitarre spielen und während der Praktika Hermannswerder kennen, „es ist so schön auf der Insel“. Viel Wasser, viele Bäume, viel Backstein, „hier wollte ich schon immer arbeiten“. Sechs Jahre als Beschäftigter der AKTIVA Werkstätten sind es schon. Wie viele tausende Fahrradkilometer er wohl schon in der Zeit gefahren ist? Zehn beträgt die Strecke zwischen Heimatdorf und Hermannswerder; den Bus nimmt er nur, wenn der Winter tatsächlich kommt.

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ITE

Ihr Weg zu uns

Die AKTIVA Werkstätten liegen zen- tral nur sieben Minuten vom Haupt- bahnhof Potsdam entfernt. Mit der Fähre oder dem Bus kommen Sie direkt bis vor die Tür, bei Bedarf üben wir den Weg auch gern gemeinsam. Benötigen Sie mehr Unterstützung, steht Ihnen auch der Fahrdienst zur Verfügung.

Industriemontage und Fahrradwerkstatt waren seine ersten Stationen. Praktika – Schnupperkurse. Jetzt steht er an der Bohrmaschine in der Metallwerkstatt oder bearbeitet Metallteile. Stolz zählt Rasmus H. auf, was er herstellt: „Das sind alles Dinge, die in der Industrie gebraucht werden.“ Wie die Bolzen für Pflegebetten. Oder die speziellen Edelstahlarbeiten von Einzelteilen für Boote, die sie manchmal direkt am Steg an der Havel montieren. Alle Teile sehen gleich aus, „genau das sollensie doch auch!“. Schließlich sei das Qualität. Die Ruhe und Konzentration, die ihm sein Gruppenleiter bescheinigt, zeigt er auch bei einem anderen Arbeitsprojekt, einem privaten: An seinem Auto bastelt Rasmus H. fast jeden Nachmittag. Fertig soll es sein, wenn die Fahrprüfung bestanden ist. Dann wäre Zeit für die andere Leiden-schaft, die Musik: „Ich möchte endlich lernen, Opas Akkordeon zu spielen.“

Applaus, Applaus für noch mehr Neugier, Rasmus H.!

„Hier gibt es viel für mich zu tun.“Rasmus arbeitet seit 6 Jahren in den AKTIVA Werkstätten. Ihm gefällt die Arbeit auf Hermannswerder. Er arbeitet an der Bohr-Maschine. Bei der Arbeit muss Rasmus sich sehr konzentrieren.Alle Teile müssen gleich aussehen.Rasmus fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Er macht gerade seinen Auto-Führer-Schein. Nachmittags baut er an seinem Auto. Bald kann er mit dem Auto zur Arbeit fahren.In seiner Freizeit spielt Rasmus gerne Gitarre. Das hat er in der Oberlinschule gelernt. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Rasmus bei einem Theater-Stück Gitarre gespielt.

Einfache Sprache

Ihr Weg zu unsViele Standorte der AKTIVA Werkstätten liegen auf der Insel Hermannswerder in Potsdam.Mit der Fähre oder dem Bus sind sie gut zu erreichen.Den Weg zur Arbeit können wir gemeinsam mit den Beschäftigten üben.Sonst können sie auch mit dem Fahrdienst kommen.

Einfache Sprache

Bei den wöchentlichen Andachten gehört Rasmus H. mit seiner Gitarre einfach dazu.

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ITE

Wir sind für Sie da

Sie haben Fragen? Die möchten wir gerne beantworten: am Telefon, per Mail oder Sie kommen vorbei, schauen sich um. Dann lernen wir uns kennen. Wir freuen uns auf Sie.

GeschäftsführungTel.: 0331 [email protected]

ProduktionsleitungTel.: 0331 [email protected]

Sozialer DienstTel.: 0331 [email protected]

Nuthestraße

Friedrich-Engels-Str.

B 2

B 1

B 1

L 78

Breite Str.

Zeppelinstr.

Templiner Str.

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Havel

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Hauptbahnhof Potsdam

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Brauhausberg

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Heinrich-Mann-Allee

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zur A115 Richtung Berlin

nach Michendorf

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Hauptsitz:Hermannswerder 5, 14473 Potsdam

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Küsselstraße 45, 14473 Potsdam(Metallwerkstatt, Digitalisierung, Archivierung, Lettershop)

3

Tornowstraße 40, 14473 Potsdam(Berufsbildung, Fahrradwerkstatt)

Unsere Standorte

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Leiterstraße 10 A, 14473 Potsdam(Kombi-Service-Potsdam)

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Langerwischer Straße 27, 14552 Michendorf(Fahrradwerkstatt)

Öffentliche Verkehrsmittel Buslinie 694, Haltstelle „Hoffbauer-Stiftung“, direkt vor dem Hauptgebäude.Haltestellen der Fähre F1 und der Buslinie 607 fußläufig erreichbar.

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Rudolf-Breitscheid-Straße 24,14482 Potsdam(Dienstleistung und Förderbereich)

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H

BUS 607

H

BUS 694

FÄHRE F1

So können Sie noch mehr erfahren

Bestellen Sie einfach unsere Flyer – als Papier oder Datenpaket: www.wfbm-oberlinhaus.de

AKTIVA Werkstätten im Oberlinhaus gemeinnützige GmbH

Hermannswerder 514473 Potsdam

www.wfbm-oberlinhaus.de